Wochenblick Ausgabe 12/2016
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10 REISEBLICK<br />
Schöne Tage in Lignano: Die totale Urlaubsentspann<br />
Spaghetti, Sonne, Meer<br />
In Italien gibt es natürlich spektakulärere Badeorte als Lignano<br />
an der oberen Adria. Doch wer von Oberösterreich aus nur<br />
schnell ans Meer und dafür auch nicht in ein Flugzeug steigen<br />
möchte, für den ist der nur fünf Autostunden entfernte Familienstrand<br />
als schneller Ausspann geradezu ideal. Dort ist man<br />
nämlich nicht zu Hause und doch irgendwie daheim.<br />
„Das ist es!“ Mit einem Anflug<br />
von Verzückung steht die ältere<br />
Linzerin vor einem Hotel<br />
in Lignanos<br />
Stadteil Sabbiadoro,<br />
wo<br />
sie schon einmal als Kind mit<br />
ihren Eltern in den Ferien war.<br />
„Es hat sich fast nichts verändert“,<br />
sinniert sie beim Anblick<br />
des Hauses, einem Bau aus den<br />
1970er-Jahren.<br />
Alt aber gut<br />
Versonnen steht sie vor dem in<br />
die Jahre gekommenen Gebäude<br />
und man kann es ihr förmlich<br />
ansehen, woran sie gerade<br />
denkt: An die vielen Sonnenstunden<br />
am Strand und die<br />
warmen durchtanzten Nächte<br />
in der Freiluft-Disko. Heute ist<br />
sie mit ihrem Freund in Lignano,<br />
wohnt im Hotel Atlantic<br />
direkt am Strand. Urlaube an<br />
der oberen Adriaküste haben<br />
in ihrer Familie Tradition, aber<br />
auch bei vielen anderen Oberösterreichern,<br />
die nach dem<br />
Krieg Erholung in „Bella Italia“<br />
suchten.<br />
In Scharen haben sich die<br />
Menschen ab den 1950er-Jahren<br />
aufgemacht, um nach einer<br />
schweren Zeit bei Meer-Flair<br />
Kurt Guggenbichler<br />
kurt.guggenbichler@wochen-blick.at<br />
und Italien-Feeling durchzuatmen<br />
und das Leben zu<br />
genießen. Sie kamen mit Motorrollern<br />
und<br />
mit Bussen,<br />
mit Zügen und<br />
mit dem legendären Puch 500,<br />
um das nach dem Krieg wieder<br />
erwachende Lignano zu frequentieren.<br />
Aber auch Bibione,<br />
Caorle, Grado und Jesolo, wo<br />
man überall Deutsch sprach,<br />
wurden von oberösterreichischen<br />
Urlaubern gern besucht.<br />
„Oma und Opa sind Mitte der<br />
1950er-Jahre noch mit dem<br />
Zelt nach Lignano gefahren,<br />
wo sie es sich auf einem der<br />
Campingplätze mit Spaghetti<br />
und Chianti gut gehen ließen“,<br />
erinnert sich die Frau aus Linz<br />
und damals sei dort nichts<br />
anderes als Strand gewesen,<br />
erzählten ihr ihre Großeltern.<br />
Welcher Platz das war weiß sie<br />
nicht, aber es könnte durchaus<br />
der damals gerade neu entstandene<br />
Campingplatz von<br />
Sabbiadoro gewesen ein.<br />
„Den haben Oma und Opa<br />
1953 gegründet“, sagt Anna<br />
Lucia Fragiacomo (32), die<br />
Direktorin des Hotels Atlantic,<br />
das sie von ihren Eltern<br />
übernommen hat. Die wieder-<br />
um haben es von<br />
Fotos: <strong>Wochenblick</strong><br />
Annas Großeltern bekommen.<br />
Wie die meisten Hotels in Lignano<br />
hat sich auch das „Atlantic“<br />
voll den Familienurlaubern<br />
verschrieben. „Daher<br />
bieten wir fast alle Dienstleistungen<br />
auch für Kinder an“,<br />
betont Fragiacomo, inklusive<br />
eines beheizten Pools.<br />
Da das Haus schon einige<br />
Jahre auf dem Buckel<br />
hat, soll es<br />
auch bald umgebaut werden.<br />
Doch an dem Altbau stören<br />
sich die Gäste nicht, weil alles<br />
da ist, was man braucht und<br />
die Betagtheit des Gebäudes<br />
durch eine besonders zuvorkommende<br />
Bedienung wettgemacht<br />
wird. Zudem bietet<br />
man den Gästen des Atlantic<br />
noch einen Extra-Service, für<br />
den man anderswo noch extra<br />
bezahlen muss. So sind im<br />
Beliebte Pizzeria beim Kreisverkehr an der Einkaufsstraße.<br />
Das Hotel Atlantic und seine Chefin Anna Lucia Fragiacomo im Foyer.<br />
Fotos: <strong>Wochenblick</strong>