Wochenblick Ausgabe 12/2016
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3<br />
Wehe dem, der das Asylantenproblem lösen möchte:<br />
Kurz ist neues Feindbild<br />
der Gutmenschen-Szene<br />
Die Gutmenschen-Szene ist<br />
in Aufruhr, weil Flüchtlinge<br />
nicht mehr pauschal ins Land<br />
hereingewinkt werden sollen.<br />
Doch diejenigen, die sich aktiv<br />
um eine Lösung der Flüchtlingsproblematik<br />
bemühen,<br />
damit Österreich nicht schon<br />
bald in der Migrantenflut<br />
versinkt, werden – wie jetzt<br />
auch Außenminister Sebastian<br />
Kurz – von den einschlägig<br />
bekannten Medienprodukten<br />
sofort als Hardliner verunglimpft<br />
und ins rechte Eck gestellt:<br />
ein bewährtes Mittel.<br />
„SPÖ und ÖVP auf Rechtskurs“<br />
schlagzeilt aufgeregt die Tageszeitung<br />
„Österreich“, weil Kurz<br />
wie auch Verteidigungsminister<br />
Peter Doskozil für mehr<br />
Abschiebungen plädieren, um<br />
die Asyl-Obergrenze einhalten<br />
zu können,<br />
die im August<br />
schon erreicht<br />
sein dürfte (falls uns nicht<br />
wieder neu interpretierte und<br />
anders ausgelegte Zahlen vorgelegt<br />
werden). Daher drängt<br />
Doskozil auf einen Asyl-Deal<br />
mit Ungarn, während Kurz<br />
vorschlägt, die Flüchtlinge<br />
nach der australischen Methode<br />
schon vor Betreten des europäischen<br />
Festlandes im Mittelmeer<br />
abzufangen und auf<br />
Inseln zu internieren. Seenot<br />
dürfe nicht mit einem Ticket<br />
nach Europa verbunden sein,<br />
sagt der Realpolitiker Kurz,<br />
worauf sich sofort die abgehobenen<br />
Willkommensklatscher<br />
aller Coleur an seine Fersen<br />
hefteten, um ihn verbal zu verprügeln.,<br />
Das sei ein ganz und gar unchristliches<br />
Verhalten, wurde<br />
dem einer christlichen Partei<br />
angehörenden Außenminister<br />
sofort vorgeheuchelt. Noch<br />
unchristlicher allerdings findet<br />
es Innenminis-<br />
Kurt Guggenbichler<br />
kurt.guggenbichler@wochen-blick.at<br />
ter Wolfgang<br />
Sobotka, die<br />
Flüchtlinge ins Land zu holen<br />
und dort – auf Grund der<br />
prekären Beschäftigungslage<br />
in Österreich – der Arbeitslosigkeit<br />
und der Kriminalität<br />
anheimfallen zu lassen. Außerdem<br />
ist das Ganze auch ein<br />
auf Sicht nicht zu stemmendes<br />
finanzielles Problem für Österreich,<br />
sagen Befürworter des<br />
Kurz-Vorschlags. Den Kritikern<br />
des Außenministers werfen<br />
sie vor, zu glauben, dass<br />
Geld ein sich selbst erneuerndes<br />
Produkt sei, das aus Bankomaten<br />
falle.<br />
Dennoch findet der Grüne Nationalatsabgeordnete<br />
Karl Öllinger<br />
die Kurz-Lösung „zum<br />
Was wäre, wenn<br />
Außenminister Sebastian<br />
Kurz alles<br />
hinschmisse?<br />
Kotzen“. Damit sei es ihm<br />
(Kurz) gelungen, mit Identitären,<br />
FPÖ und anderen Rechtsextremen<br />
gleichzuziehen, „für<br />
die das australische No Way<br />
schon seit einiger Zeit vorbildlich<br />
ist“, schimpft Öllinger und<br />
die Vorsitzende der Sozialistischen<br />
Jugend, Julia Herr, sieht<br />
den Außenminister „schon<br />
lange außerhalb des menschenrechtlich<br />
gesetzten Rahmens.“<br />
Zudem soll das Vorhaben auf<br />
Grund des EU-Rechts undurchführbar<br />
ein, behauptet<br />
Rot-Kreuz-Präsident Gerald<br />
Schöpfer, der jedoch die Ankündigung,<br />
die Hilfe in den<br />
Herkunftsregionen zu verstärken,<br />
als positiv bewertet.<br />
Zyniker meinen, man sollte<br />
alle, die zu uns kommen<br />
wollen ungebremst ins Land<br />
hereinlassen, dann könnten<br />
wir alle klatschend mit ihnen<br />
untergehen. Schließlich habe<br />
auch auf der „Titanic“ das Orchester<br />
bis zur letzten Sekunde<br />
gespielt.<br />
Bildkomposition <strong>Wochenblick</strong>, Flickr BMEIÄ (CC BY 2.0)<br />
Kurt Guggenbichler<br />
kurt.guggenbichler@wochen-blick.at<br />
Wer hetzt jetzt?<br />
Nach der Bundespräsidentenwahl<br />
könnte man sich<br />
eigentlich wieder um die<br />
wirklich wichtigen Dinge<br />
dieses Landes kümmern:<br />
Um die vielen ungelösten<br />
Probleme – darunter auch<br />
das Flüchtlingsproblem –<br />
und um die Verminderung<br />
der Kluft zwischen den<br />
beiden gesellschaftlichen<br />
Lagern. Die neue Regierung<br />
verspricht auch, sich<br />
um alles anzunehmen, nur<br />
das „Profi l“ sieht offenbar<br />
mehr Erfolg darin, noch<br />
einmal das „schlechte<br />
Erscheinungsbild Österreichs<br />
im Ausland“ hoch<br />
zu kochen. So wärmt Rosemarie<br />
Schwaiger eine im<br />
Endwahlkampf getwitterte<br />
Botschaft der Jungen Grünen<br />
Deutschlands auf, die<br />
Österreich als Naziland<br />
bezeichneten und serviert<br />
ihren Lesern genüsslich<br />
das bereits kalt gewordene<br />
Hakenkreuzschnitzel aus<br />
der Satiresendung „heute<br />
Show“. Warum? Es hat<br />
doch ohnehin der „perfektere<br />
Präsident“ (Copyright<br />
Schwaiger) gesiegt! Warum<br />
also noch dieser Geifer<br />
fast drei Wochen nach der<br />
Wahl? Vielleicht, weil es<br />
gar zu leicht ist, das zu tun,<br />
was „Profi l“ gern den „dummen“<br />
Hofer-Anhängern in<br />
die Schuhe schiebt: Mal<br />
schnell ein bisserl anpatzen<br />
und schauen, was hängen<br />
bleibt!<br />
Foto: pixabay<br />
Erste Bank und Sparkasse bieten neuen Service:<br />
Jetzt kann auch kontaktlos per<br />
Armband bezahlt werden<br />
Bezahlen per Bankomatkarte oder Smartphone?<br />
Das war gestern. Erste Bank und Sparkasse präsentieren<br />
nun „BankCard Micro“ und „BankCard Sticker“. Dadurch<br />
kann mit einem Gummiarmband oder kleinen NFC-Sticker<br />
am Telefon bequem und sicher bezahlt werden.<br />
Foto: Soft Love Españo<br />
Es gibt Peniskarusselle und Vaginarutschen<br />
Sexy, sexy: Brasilianer eröffnen<br />
weltweit ersten Erotik-Park<br />
Lüsterne Sex-Touristen sind bereits voller Vorfreude: In<br />
der brasilianischen Stadt Piracicaba bei São Paulo soll<br />
2018 ein Erotik-Vergnügungspark eröffnet werden. Insgesamt<br />
150.000 m² wird „Erotikaland“ umfassen, geplant<br />
sind unter anderem busenförmige Wasser-Hüpfburgen.