Teil IV - Die heiße Phase
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<strong>Die</strong> Strecke nach Sayalkudi zeichnet sich durch extreme<br />
Trockenheit aus. <strong>Die</strong> hochstämmigen Palmenwälder wirken<br />
im Vergleich zu Keralas grüner Hölle völlig ausgelaugt, sie<br />
sind dem Ende nahe. Wir passieren ausgetrocknete<br />
Flussläufe in denen das ausgemergelte Rindvieh apathisch<br />
im Staub scharrt. In den verdorrten Steppen peinigen uns<br />
die Stacheln der Dornengewächse, wie einst in Afrika.<br />
Bei Tuticorin stellen wir während des Reifenflickens<br />
einen neuen Zuschauerrekord auf. Zunächst glaubten wir in<br />
Ruhe arbeiten zu können, aber als ich die Packtaschen<br />
abnehme, bildet sich bereits ein Halbkreis aus Neugierigen.<br />
Während ich das Hinterrad aus der Gabel hebe, werde ich<br />
beim Blick über die Schulter blass – aufmerksam verfolgen<br />
etwa 50 Inder wie ich den Schlauch von der Felge ziehe.<br />
Gut 100 Augen konzentrieren sich auf die folgenden Flickund<br />
Klebearbeiten.<br />
Das Publikum agiert erdrückend.<br />
Bis ich mit der Arbeit fertig bin, durften sich cirka 200<br />
Leute glücklich schätzen, unserer Reparatur beigewohnt zu<br />
haben.<br />
In Pondicherry ist alles anders - es gibt französische<br />
Restaurants, französisch sprechende Rikschafahrer und die<br />
sauberste Seepromenade des Landes.<br />
Erst 1954 fiel dieses ehemalige französische Besitztum an<br />
Indien. <strong>Die</strong> Straßennamen verweisen auf die Tradition der<br />
südlich von Madras gelegenen einstigen französischen<br />
Enklave.<br />
Ein Stück nordwärts, an der Bucht von Bengalen liegt das<br />
im 7. Jahrhundert gegründete Mamallapuram.<br />
<strong>Die</strong> Stadt gilt heute als Wiege der drawidischen Tempelbaukunst<br />
Südindiens.<br />
Wahrzeichen dieser alten Hafenstadt sind die herrlichen<br />
Skulpturen.<br />
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