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Teil IV - Die heiße Phase

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Wir begegnen einem hübschen, aber toten Mädchen auf<br />

ihrem letzten Weg. Ihrer mit bunten Blumen geschmückten<br />

Bahre folgt ein langer, schweigender Leichenzug.<br />

Auf dieser Strasse geht es zwar zügig voran, dennoch ist<br />

unser Begleiter von starken Zweifeln befallen. Er steigt in<br />

die Bremsen, ich erhalte einen Stoss von hinten und<br />

Suzanne purzelt über den Asphalt hinweg. Zum Glück ist<br />

der anrückende Lastwagen weit genug entfernt, so dass<br />

Zeit zum Räumen der Straße bleibt.<br />

Mit dem Schrecken in den Gliedern setzen wir die Reise<br />

durch die dunstige Landschaft Maharastras fort. Vieles reibt<br />

sich am Bild dieses Musterstaates. <strong>Die</strong> trockenen, über<br />

weite Strecken verwaisten Böden mit Rissen und Klüften<br />

bestimmen das Bild dieser Landschaft in der sich meist nur<br />

kleine Dörfer mit simplen Behausungen finden.<br />

Der Verkehr reißt nicht ab, eine beständige Karawane aus<br />

Lastwagen drängt sich an uns vorbei. Immer wenn es zu<br />

eng wird, weichen wir in den Schotter, irgendwann ziehen<br />

wir es vor zu schieben.<br />

Nachdem wir die ersten Häuser von Panvel erreicht haben,<br />

verabschieden wir uns von Dev, der ab hier eine andere<br />

Richtung einschlägt. Da wir keine Lust mehr haben dem<br />

Highway Nummer 17 zu folgen, biegen wir in die kleinere<br />

Straße in Richtung Küste ab und strampeln über die Brücke<br />

eines gemächlich treibenden Flusses, dessen versandete<br />

Ufer bis nach Alibag reichen.<br />

Das Zentrum des Ortes zeigt sich in windschiefem<br />

Niedrighausstiel, meist nur zweistöckig mit Außentreppe<br />

und Holzveranda. Durch die engen Gassen finden wir den<br />

Weg zum Beach und enden vor einem von Palmen<br />

gesäumten Steinwall hinter dem der Ozean brandet.<br />

Das Meer hat sich in der Nacht fast völlig zurückgezogen,<br />

der Weg zur nahen Insel ist frei. Über den <strong>heiße</strong>n Sand<br />

wetzen wir ans Ufer, durch das seichte Wasser waten wir<br />

hinüber.<br />

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