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IM KW 27

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„500.000 Euro werden nicht reichen“<br />

Räumungsarbeiten in Imst nach Unwetterschäden in vollem Gang<br />

(ado) „Die Leute wollen in<br />

die Rosengartenschlucht reingehen<br />

nach dem Motto ,Es<br />

wird schon nicht so schlimm<br />

sein‘, aber es ist so schlimm.<br />

Wir raten dringend davon ab,<br />

die Schlucht zu betreten“ – seit<br />

dem Unwetter vom 24. Juni ist<br />

eine der Hauptattraktionen des<br />

Imster Tourismus für die Besucher<br />

gesperrt und wird dies<br />

auch noch für mindestens zwei<br />

Monate bleiben. Die Unwetterschäden<br />

ziehen sich von der<br />

Muttekopfhütte bis hinunter in<br />

die Kramergasse.<br />

Bgm. Stefan Weirather, Jürgen Seelos (Leiter der Imster IT-Abteilung) und Bauhofleiter<br />

Roland Thurner (v.l.) beschreiben die 29 durch das Unwetter entstandenen<br />

Schadensstellen. <br />

RS-Foto: Dorn<br />

6460 Imst • Schustergasse 1 • Tel.: 0 54 12/64 783<br />

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bis<br />

Die Schäden, die durch Wassermassen<br />

des Malchbachs und des<br />

Schinderbachs in der Nacht von<br />

Freitag auf Samstag (vorvergangener<br />

Woche) entstanden sind, sind nicht<br />

zu übersehen: 5500 m 3 wurden bereits<br />

in den ersten Tagen aus den<br />

Rückhaltebecken und den Flussbetten<br />

entfernt, wobei sich beispielsweise<br />

allein unterhalb der Hachlebrücke<br />

rund 30000 m 3 Schotter<br />

angesammelt hatten. Durch die extreme<br />

Gewalt der Wasser- und Materialmassen<br />

sind vom Malchbach fast<br />

alle Brücken mindestens stark beschädigt<br />

beziehungsweise vollständig<br />

mitgerissen worden, nur eine<br />

hat im oberen Bereich das Unwetter<br />

unbeschadet überstanden. Die<br />

Zugangswege zur Muttekopfhütte<br />

und zur Materialseilbahn wurden<br />

stellenweise verlegt oder vermurt,<br />

die Bäche wurden teilweise durch<br />

Die Wildbach- und Lawinenverbauung<br />

entfernte bis Anfang vergangener Woche<br />

allein am Rofen 2000 m 3 Schotter.<br />

Die Pfadfinderbrücke in der Hachleschlucht<br />

wurde vollständig mit Geschiebe<br />

verlegt. Fotos: Gemeinde Imst<br />

6./7. Juli 2016<br />

die Wucht ihres Wassers aus dem<br />

Bett gerissen und haben sich einen<br />

neuen Weg gebahnt, seither sind die<br />

Bachbette wesentlich breiter als vor<br />

dem Unwetter. Der Wasserpegel in<br />

der Rosengartenschlucht war vier<br />

Meter höher als an normalen Tagen<br />

– kein Wunder, dass bis zu 15<br />

Tonnen schwere Steine um Meter<br />

versetzt wurden. Auch in der Stadt<br />

selbst kam es zu größeren Schäden:<br />

Mehrere Keller, Wohnräume und<br />

Stallungen wurden unter Wasser<br />

gesetzt und verschlammt, die Bachmauern<br />

am Rofen, beim Hermann-<br />

Gmeiner-Themenweg sowie in der<br />

Malchbachgasse unterspült, öffentliche<br />

Kanalrohre und Leitungen<br />

freigelegt und ein Gastank durch das<br />

Wasser angehoben.<br />

Aufräumarbeiten. Die<br />

Stadtwerke, die Feuerwehr, die Wildbachverbauung<br />

und die anderen Einsatzkräfte<br />

sind seit dem Unwetter im<br />

Dauereinsatz: Allein 5500 m 3 Schotter<br />

konnten in den ersten vier Tagen<br />

aus den Bachbetten und den Rückhaltebecken<br />

entfernt und zum größten<br />

Teil in den Recyclinghof gebracht<br />

werden. Um die Bachmauer zu stützen,<br />

wurde sie an mehreren Stellen<br />

bereits mit Steinen und Schotter unterlegt,<br />

mittels 200000 Liter Wasser<br />

wurden die Straßen und Wohnungen<br />

gereinigt, die Latschenhüttenwegbrücke<br />

wieder in ihren Fundamenten<br />

verankert und der Hochwasserschutz<br />

am Brennbichl aufgebaut. Allein die<br />

Feuerwehr Imst hat bis zur Pressekonferenz<br />

am Dienstag vergangener<br />

Woche 512 Stunden Dienst geleistet,<br />

um bei 28 Einsätzen die gröbsten<br />

Schäden zu beseitigen. 20 Männer<br />

vom Bauhof waren bis Anfang<br />

letzter Woche ebenfalls insgesamt<br />

450 Stunden im Einsatz. Wie Bgm.<br />

Stefan Weirather betonte, hätten<br />

die aktuellen Gefahrenzonenpläne<br />

nichts genützt, der Gurglbach sei<br />

beispielsweise vom nur lokal aufgetretenen<br />

Gewitter gar nicht betroffen<br />

Holzfenster nie<br />

mehr streichen!<br />

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gewesen. Die aktuellen Erkenntnisse<br />

aus den Schäden werden nun in Zusammenarbeit<br />

von Wildbachverbauung<br />

und Gemeinde in den neuen<br />

Gefahrenzonenplan eingearbeitet.<br />

Da der Landeshauptmann der Gemeinde<br />

bereits Geld aus dem Katastrophenfond<br />

zugesichert hat, bittet<br />

Weirather alle Betroffenen, Schäden<br />

zu melden, um gezielt Unterstützung<br />

zukommen lassen zu können.<br />

Die Arbeiten, die nun vordergründig<br />

erledigt werden müssen, betreffen<br />

zunächst einmal das Stadtgebiet und<br />

die Geschieberückhaltebecken sowie<br />

das Gerinne des Malchbachs, doch<br />

auch die Rosengartenschlucht soll<br />

Am Hermann-Gmeiner-Themenweg<br />

wurden durch die Ausspülung der Bachmauer<br />

auch die Kanalrohre freigelegt.<br />

Das Geschiebebecken am Rosengartlweg<br />

wurde mit Geröll gefüllt, ist aber<br />

dank der zügigen Aufräumarbeiten bereits<br />

wieder einsatzbereit.<br />

so schnell wie möglich wieder begehbar<br />

gemacht werden. Bauhofleiter<br />

Roland Thurner hofft, in spätestens<br />

zwei Monaten die Naturschönheit<br />

wieder für Einheimische und Touristen<br />

öffnen zu können. Bis dahin<br />

sollte man jedoch kein unnötiges Risiko<br />

eingehen.<br />

RUNDSCHAU Seite 3

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