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PS 08/2016

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<strong>08</strong><br />

AUGUST<br />

<strong>2016</strong><br />

NEU<br />

YAMAHA<br />

MT-10<br />

APRILIA<br />

TUONO V4<br />

1100 FACTORY<br />

DUCATI<br />

MONSTER 1200 R<br />

TRIUMPH<br />

SPEED TRIPLE S<br />

TEST: ZWEI-, DREI-, VIERZYLINDER<br />

POWER<br />

NAKEDS<br />

TUNE-UP<br />

Die besten<br />

KAWASAKI<br />

ZX-10R<br />

YAMAHA<br />

YZF-R1<br />

2x BMW<br />

S 1000 RR<br />

1000er des Jahres<br />

WAHNSINN!<br />

<strong>PS</strong> FÄHRT<br />

SUTER<br />

MMX 500<br />

TEST HERTRAMPF<br />

Ducati 959 Panigale<br />

TEST TEAM WEST<br />

KTM 1290 Super Duke R<br />

KAWASAKI<br />

Z 1000<br />

Deutschland € 4,20<br />

Österreich € 4,80; Schweiz sfr 7,20;<br />

BeNeLux € 4,90; Dänemark DKR 47,00;<br />

Italien € 5,60; Slowenien € 5,60;<br />

Spanien € 5,60<br />

<strong>PS</strong>-ONLINE.DE


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Professioneller Fahrer auf abgesperrter Rennstrecke.<br />

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Ducati Jubiläumsaktion<br />

Zubehör bzw. Bekleidung im Wert von bis zu 1.000 Euro. Jetzt bei ausgewählten Ducati Modellen.<br />

Informieren Sie sich bei Ihrem Ducati Partner über die Konditionen. Gültig bis 31.07.<strong>2016</strong>


INHALT 8/<strong>2016</strong><br />

88<br />

Jürgen<br />

Fuchs<br />

(links), Stefan Bradl<br />

und Jonas Folger:<br />

Deutsche Helden<br />

der 500er-Grand<br />

Prix und MotoGP-<br />

WM von gestern,<br />

heute und morgen<br />

Titelfotos: Markus Jahn (3), Suter, Jacek Bilski, Andreas Feulner; Inhaltfotos: Buenos Dias, 2snap (2)<br />

SZENE<br />

04 NEWS/PRODUKTE<br />

Ducati 1199 Panigale-Umbau; Rossi-<br />

Videospiel; neue MV Agusta Brutale;<br />

e-Call-System für Motorräder<br />

TEST<br />

12 VERGLEICHSTEST<br />

Die neue Yamaha MT-10 im Kampf<br />

gegen die Power Naked-Konkurrenz<br />

28 FAHRBERICHT<br />

Zweitakt-Suter MMX 500: Wie ein<br />

Fahrrad mit Raketentriebwerk<br />

32 PREMIERE<br />

Yamaha Tracer 700: Tourensportler<br />

aus dem MT-07-Baukasten<br />

SERVICE<br />

62 LESERFRAGEN TECHNIK<br />

Sind Sturzpads zu empfehlen?<br />

72 TUNE-UP<br />

Optimiert: Streetfighter Z 1000<br />

SPORT<br />

80 PITLANE-NEWS<br />

88 GRAND PRIX-KÖNIGSKLASSE<br />

Rückblick: Die besten Deutschen<br />

96 SPORT-NEWS<br />

Grand Prix Assen; Tourist Trophy;<br />

Comeback von Markus Reiterberger<br />

RUBRIKEN<br />

64 MARKT<br />

71 LESERPOST<br />

86 DSK-NACHRICHTEN<br />

98 VORSCHAU/IMPRESSUM<br />

34<br />

Vier getunte<br />

1000er mit verschiedenen<br />

Ansätzen<br />

stehen im Blickpunkt<br />

der TunerGP-Story. Dazu<br />

präsentieren wir eine Super<br />

Duke-Dampframme und eine<br />

959 Panigale R mit einem<br />

Fahrwerk zum Verlieben<br />

Das komplette Heft gibt es auch als E-Paper fürs iPad.<br />

Mehr Infos: www.ps-online.de/ps-epaper<br />

Offizielle<br />

Mitgliederzeitschrift<br />

<strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong> 3


SZENE<br />

NEWS<br />

GRÖSSE<br />

ZEIGEN<br />

Fotos: Markus Jahn, Hersteller<br />

WAS TUN, wenn die Ducati 1199 Panigale<br />

einen Motorschaden hat oder<br />

einem die Leistung schlicht nicht mehr<br />

reicht? Ducati-Händler hätten für Letzteres<br />

vielleicht ein Inzahlungsnahmeangebot<br />

und die 1299 vorrätig, aber im<br />

ersten Fall wird es schwierig. DSB in<br />

Berlin (www.dsb-berlin.de) hat eine<br />

Lösung. Die Spezialisten für Ducatis<br />

können nämlich aus jeder 1199 Panigale<br />

eine 1299 aufbauen. „Schon ein<br />

Kolbensatz kostet für die 1199 fast 2000<br />

Euro“, sagt DSB-Geschäftsführer Stephan<br />

Prieto. „Die bloße Reparatur eines<br />

Motorschadens geht schnell ins Geld.<br />

Unsere Umrüstung auf die 1299 bewegt<br />

sich in ähnlichem Rahmen.“ Das bedeutet<br />

insgesamt um die 5000 bis 5500<br />

Euro für die fertige 1299-Umrüstung,<br />

im Winter geht es laut DSB über<br />

Sonderkonditionen günstiger.<br />

Praktisch bedeutet die Hubraumerweiterung<br />

den Tausch der originalen<br />

Zylinderlaufbuchsen, Kolben und Pleuel<br />

gegen die Teile der 1299. Aufgebohrt<br />

werden muss nichts mehr. Das alles<br />

wird dann in das 1199-Motorgehäuse<br />

versenkt. Bei den Pleueln geht Techniker<br />

Mark Rittmeier auf Nummer sicher<br />

und bedient sich bei Carrillo. Alles andere<br />

ist original von Ducati. Da der Kopf<br />

der 1199 und der aus der 1299 etwas<br />

unterschiedlich sind, erhöht sich die<br />

Verdichtung durch die Umrüstaktion<br />

automatisch um etwa zehn Prozent.<br />

<strong>PS</strong> konnte solch einen Umbau<br />

testen, nachdem der Kunde aus reiner<br />

Lust an der Mehrleistung der Hubraumkur<br />

und anschließend einem <strong>PS</strong>-<br />

Testritt zustimmte. Der Power-Zuwachs<br />

ist dann auch sofort deutlich zu spüren,<br />

der umgebaute V2 liegt auf dem Niveau<br />

der 1299 Panigale (ca. 200 <strong>PS</strong>). Auch die<br />

Motorcharakteristik entspricht unseren<br />

Erfahrungen mit der 1299. Besseres<br />

Stadtbummeln als mit der 1199 gelingt<br />

auch ihr wohl nicht. Da wir aber mit der<br />

DSB-Erweiterung auf der Rennstrecke<br />

unterwegs waren, konnten wir die volle<br />

Power gerade bei höheren Drehzahlen<br />

voll genießen. Dabei lief der Motor<br />

seidenweich für einen Zweizylinder, die<br />

Gasannahme und das Ansprechverhalten<br />

waren einem Rennmotorrad würdig.<br />

Warum hat der Kunde aber auch ohne<br />

Motorschaden so viel Geld in die Hand<br />

genommen? „Weil‘s einfach geil ist“,<br />

sagt er – und hat einfach recht.<br />

Sieht von außen aus wie zuvor. Aber<br />

im Innern der 1199 Panigale lauert<br />

die Power der großen 1299-Schwester<br />

Die Nikasil-beschichteten Alu-Laufbuchsen<br />

der 1299 passen perfekt ins<br />

Motorgehäuse der 1199<br />

4 <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong>


Fotos: Hersteller<br />

COMIC-STORY VON BMW<br />

BIKER IM STURM<br />

Über das Design von BMW-Motorrädern<br />

lässt sich prima streiten. Aber für das<br />

neue Projekt der Münchner kann es nur<br />

ein Urteil geben: cool! Gemeinsam mit<br />

der Panini Verlags GmbH entsteht derzeit<br />

die Graphic Novel „Riders in the<br />

Storm“, deren Erscheinungstermin für<br />

Oktober <strong>2016</strong> geplant ist. Text und Story<br />

liefert der kroatische Autor und Illustrator<br />

Darko Macan. Als Zeichner der Limited<br />

Edition konnte der Italiener Riccardo<br />

Burchielli verpflichtet werden, der seit<br />

mehr als 15 Jahren für die größten<br />

Herausgeber der USA wie DC Comics,<br />

Marvel oder Dark Horse als Comic Book<br />

Artist tätig ist. Das Beste: Burchielli ist<br />

selbst ein begeisterter Motorradfahrer.<br />

Der Comic wird<br />

als limitierte<br />

Auflage<br />

erscheinen.<br />

Sammler sollten<br />

schnell<br />

zugreifen.<br />

Der Comic basiert auf<br />

einem wilden Stilmix aus<br />

Fantasy, Abenteuer und<br />

Mystery. Die Zweirad-DNA<br />

steht im Vordergrund<br />

Schneller starten statt lange warten<br />

DER SCHWEDISCHE AKKU-SPEZIALIST CTEK<br />

HAT SEIN NEUES „CT5 TIME TO GO“ VORGE-<br />

STELLT. ES ZEIGT BEIM VOLLAUTOMATISCHEN<br />

LADEN DES AKKUS AN, WENN DIE LEISTUNG<br />

FÜR EINEN ERSTEN STARTVERSUCH DES BIKES<br />

AUSREICHT. ZUSÄTZLICH ZEIGEN LED‘S DIE<br />

MOMENTANE LADEPHASE UND DIE NOCH<br />

VERBLEIBENDE DAUER FÜR EINE VOLLSTÄNDI-<br />

GE WIEDERAUFLADUNG AN. ES IST FÜR ALLE<br />

12-V-BLEIBATTERIEN GEEIGNET UND KOSTET<br />

107 EURO. WEITERE INFOS: WWW.CTEK.COM<br />

EDITORIAL<br />

ENDLICH UMDENKEN!<br />

Die Saison ist in vollem Gange, aber<br />

in der Branche redet alles schon von<br />

2017 und den neuen Modellen. Vielfach<br />

werden diese ihren ersten visuellen<br />

Aufschlag bereits auf der Kölner<br />

INTERMOT-Messe im Herbst haben.<br />

Spekuliert wird schon viel – auch<br />

bei den Sportlern, dem prestigeträchtigsten<br />

Segment. Oft ist bei solchen<br />

Diskussionen der Wunsch Vater des<br />

Gedankens. Schlagkräftige, pfeilschnelle<br />

und emotionsgeladene Antworten<br />

aus Japan auf die Europa-Dominanz<br />

bei den Superbikes beispielsweise.<br />

Aber haben Yamaha mit der R1<br />

und Kawasaki mit der ZX-10R nicht<br />

unlängst die passenden Antworten<br />

geliefert? Lesen Sie dazu unseren<br />

Superbike-Test vom diesjährigen<br />

<strong>PS</strong>-TunerGP ab Seite 38. Die Antwort<br />

könnte nicht klarer ausfallen. Die Japaner<br />

haben das Potenzial, drücken<br />

es aber vor lauter Zurückhaltung und<br />

Bedenken im Serientrimm wieder<br />

weg. Warum nur? Man muss den Projektmanagern<br />

die Frage stellen: Geht<br />

es jetzt um Superbikes oder Brotund-Butter-Mopeds?<br />

Warum etwa<br />

lässt Kawasaki auf der einen Seite eine<br />

gnadenlose H2 auf die Menschheit<br />

los, kastriert dafür aber das neue Serien-Superbike<br />

an vielen Stellen und<br />

vergibt so Sympathien bei den Supersport-Fans?<br />

Bitte, liebe japanische<br />

Hersteller: umdenken, Mut zeigen,<br />

Samurai statt Sushi-Wickler! Suzuki<br />

und Honda sind mit GSX-R 1000 und<br />

Fireblade die Nächsten, die uns vom<br />

Gegenteil überzeugen können. Das<br />

würde ich mir für 2017 wünschen!<br />

Uwe Seitz, leitender Redakteur<br />

Foto: Hersteller<br />

Foto: Yvonne Hertler<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE


Foto: Markus Jahn<br />

<strong>PS</strong>-LESER BEIM TUNERGP<br />

VOLLTREFFER<br />

„Ich habe in meinem Leben noch nie<br />

etwas gewonnen. Bis jetzt. Mit dem<br />

exklusiven Startplatz beim <strong>PS</strong>-TunerGP<br />

habe ich einen echten Volltreffer gelandet“,<br />

sagt Gewinner und MOTORRAD-<br />

Held Markus Brockmeyer. Der 37-jährige<br />

Hesse durfte auf dem TunerGP gemeinsam<br />

mit den <strong>PS</strong>-Jungs auf dem Lausitzring<br />

um die Kurven schleifen und sich<br />

von Rennprofi Pascal Eckhardt massenweise<br />

Tipps für bessere Rundenzeiten<br />

abholen. Mit Erfolg: Markus war gar<br />

nicht mehr von der extra für ihn bereitgestellten<br />

Suzuki GSX-R 750 zu trennen,<br />

drehte Runde um Runde, konnte<br />

die Kniffs in bessere Zeiten ummünzen<br />

und mit den <strong>PS</strong>-Testern auch jenseits<br />

der Piste auf Touren kommen. Markus<br />

brachte aus der Heimat als Gastgeschenk<br />

Doping mit: eine Kiste „Äppelwoi“.<br />

Cheers, Markus! Hat Spaß<br />

gemacht.<br />

Foto: fact<br />

<strong>PS</strong>-Leser Markus Brockmeyer<br />

war völlig begeistert vom<br />

<strong>PS</strong>-TunerGP, den Gesprächen<br />

mit Redakteuren und „Ecke“<br />

Foto: Hersteller<br />

ROSSI-VIDEOSPIEL<br />

DOKTORSPIELE<br />

Die italienische Spieleschmiede Milestone, bekannt für die<br />

MotoGP-Games, widmet dem Doktor ein eigenes Videospiel.<br />

Eigentlich handelt es sich dabei um das Game „MotoGP <strong>2016</strong>“ –<br />

allerdings im Valentino-Gewand. Entsprechend steht das<br />

gesamte Saisonaufgebot <strong>2016</strong> zur Verfügung, man kann Flat<br />

Track-Rennen auf Rossis Motor Ranch bestreiten und hinter<br />

dem Steuer von Rallye- und Drift-Cars Platz nehmen. Fans können<br />

epochale Rennereignisse des Doktors nachspielen, die von<br />

Rossi in Videos persönlich kommentiert werden. <strong>PS</strong> verlost das<br />

Spiel einmal für die <strong>PS</strong> 4 in<br />

der edlen Collector‘s Edition<br />

(mit VR46-Fahne und -Cap,<br />

zwei signierten A2-Postern,<br />

Spielerweiterungen uvm.),<br />

einmal für die XBox und einmal<br />

für PC (jeweils Standard-<br />

Edition). Für die Teilnahme<br />

am Gewinnspiel einfach eine<br />

E-Mail mit dem Betreff „46“,<br />

Namen und Anschrift an ps@<br />

motorpresse.de schicken.<br />

Weitere Infos zum Spiel:<br />

www.motogpvideogame.com<br />

ÜBEN UND BALLERN<br />

SUPERMOTO-GELÄNDE<br />

Eigentlich lernen auf dem Verkehrsübungsplatz<br />

in Birkhau am Fuße der Schwäbischen<br />

Alb Fahranfänger unter sachkundiger Anleitung<br />

den Umgang mit Kraftfahrzeugen bzw.<br />

Motorrädern. Eigentlich. Denn der Betreiber,<br />

der Motorsportclub Kirchheim/Teck e.V.,<br />

trainiert auf dem Kurs in der Sommerzeit<br />

unter anderem mit Supermotos. <strong>PS</strong> nutzt die<br />

Strecke auch für Supermoto-Tests (siehe <strong>PS</strong><br />

07). Externe können das Gelände für Veranstaltungen<br />

mieten. Infos unter www.vuep.de<br />

Foto: MSC Kirchheim/teck<br />

6 <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong>


NEUES AUS DER KLEIDERKAMMER<br />

SUMMER-<br />

FEELING<br />

In der Hitze noch Motorradkleidung<br />

tragen? Sicher doch.<br />

Sieht nämlich auch cool aus.<br />

<strong>PS</strong> hätte da ein paar Vorschläge.<br />

MIT SUMMER-FLASH<br />

braucht niemand mehr<br />

mit dem T-Shirt zu<br />

fahren, sagt Hersteller<br />

Büse. Die Bikerjacke<br />

hat großflächige<br />

Mesh-Einsätze.<br />

Dank herausnehmbarer<br />

Humax-Klimamembran<br />

soll sie auch<br />

wasser-, winddicht<br />

und atmungsaktiv sein.<br />

179,95 Euro<br />

www.buese.com<br />

Fotos: Hersteller<br />

DEN SHOEI GT-AIR<br />

gibt es ab sofort<br />

im Suzuki Ecstar<br />

MotoGP-Design. Der<br />

Helm bietet eine integrierte<br />

Sonnenblende<br />

und herausnehmbares<br />

Innenfutter. 1450<br />

Gramm, fünf Helmgrößen,<br />

599,95 Euro.<br />

Nur beim Suzuki-<br />

Händler. www.<br />

motorrad.suzuki.de<br />

„WEAR“ HEISSEN<br />

die Sommer-Sneaker<br />

von Stylmartin.<br />

Sie bieten reichlich<br />

luftdurchlässiges<br />

Mesh-Futter und<br />

Lederapplikationen.<br />

Größen von 36 bis 47,<br />

145 Euro www.<br />

grandcanyonbike.eu<br />

Foto: MV Agusta<br />

NEUE MV AGUSTA BRUTALE<br />

MIT KRAFT AUS DER KRISE?<br />

Wie es um die Zukunft der italienischen Traditionsmarke MV Agusta<br />

steht? Ungewiss. Ende März musste der Hersteller wegen unbezahlter<br />

Rechnungen Vergleichsantrag stellen. Ende Juli läuft die Frist ab,<br />

innerhalb welcher sich der Hersteller mit den Gläubigern einigen kann.<br />

Doch deshalb die Füße hochlegen? Keine Alternative. MV präsentiert<br />

aktuell eine Computer-Grafik einer neuen Vierzylinder-Brutale. Das<br />

Naked Bike soll 2018 auf den Markt kommen. Front und Heck erinnern<br />

an das Design der Rivale, die Drahtspeichenräder an die der Dragster<br />

800 RR. Der weiterentwickelte 1078-Kubik-Motor soll mit neuem Ventiltrieb<br />

stattliche 180 <strong>PS</strong> und 116 Nm Drehmoment leisten.<br />

70000<br />

EINZEL- UND MEHRTA-<br />

GES-TICKETS SIND<br />

BEREITS VERKAUFT<br />

WORDEN. DAS MOTOGP-<br />

WOCHENENDE AM<br />

SACHSENRING VOM 15.<br />

BIS 17. JULI KANN ALSO<br />

KOMMEN. DIE VERAN-<br />

STALTER SIND MIT DEM<br />

VORVERKAUF SEHR ZU-<br />

FRIEDEN. SIE HOFFEN<br />

AUF SUPER STIMMUNG<br />

UND GUTES WETTER.<br />

WIR ÜBRIGENS AUCH.<br />

<strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong> 7


Feinste Komponenten<br />

für die MT-10<br />

Abbildung mit aufpreispflichtigen Extras<br />

Power-Day<br />

16.07.<strong>2016</strong>*<br />

Slip-on-Schalldämpfer, Titan<br />

Schnellschaltsatz “Quick-Shifter”<br />

Einstellbare Billet-Fußrastenanlage<br />

Kettenspanner<br />

Billet-Kupplungshebel<br />

Kurbelgehäuseschutz<br />

Die abgebildeten Teile für die MT-10 sind nur ein kleiner Querschnitt des umfangreichen<br />

Angebots edler Komponenten aus dem Yamaha Original Zubehörprogramm. Wie Ihr<br />

individuell gestaltetes Bike aussehen könnte - mit dem Bike-Konfigurator können Sie<br />

das online simulieren. Oder fragen Sie Ihren autorisierten Yamaha-Vertragshändler.<br />

*Bei Ihrem autorisierten Yamaha-Vertragshändler<br />

www.yamaha-motor.de


APRILIA-MOTORENPALETTE<br />

VORBEI MIT V2?<br />

Die Gerüchteküche brodelt:<br />

Mehrere, voneinander unabhängige<br />

Informanten haben mitgeteilt, dass<br />

Aprilia offenbar große Schwierigkeiten<br />

hat, die V2-Motoren für die<br />

Euro-4-Abgasnorm zu homologieren.<br />

Diese ist ab 2017 aber Pflicht.<br />

Sollten die Gerüchte zutreffen,<br />

hätte Aprilia künftig nur noch den<br />

bärenstarken V4-Motor im Regal.<br />

Ob das noch für eine vielfältige<br />

Modellpalette ausreicht?<br />

Cooles Bike –<br />

Foto: Jörg Künstle<br />

Stehen der 750er- (Shiver,<br />

Dorsoduro), der 850er-<br />

(Mana GT) und der 1200er-<br />

V2 (Caponord, Dorsoduro)<br />

vor dem Aus?<br />

passendes<br />

O u t fi t<br />

Reifen-Reparaturset<br />

REIFEN PLATT UND DER PANNENDIENST<br />

HAT KEINE ZEIT? DANN GREIFT MAN ZUM<br />

„AIRMAN RESQ TECH“. DER 7-BAR-<br />

KOMPRESSOR ENTHÄLT BEREITS REIFEN-<br />

DICHTMITTEL UND WIRD ÜBER EINE<br />

12-VOLT-STECKDOSE ANGESCHLOSSEN.<br />

DAS DICHTMITTEL SCHLIESST LÖCHER BIS<br />

ZU SECHS MILLIMETER UND EIGNET SICH<br />

AUCH FÜR PNEUS MIT REIFENDRUCK-<br />

KONTROLLSYSTEM (RDKS). IM SET FÜR 69<br />

EURO. WWW.<br />

KUNZER.DE<br />

Foto: Hersteller<br />

Für die MT-Serie gibt es auch<br />

ein umfangreiches Bekleidungsprogramm.<br />

Vom T-Shirt, über<br />

Sweat-Shirts und Hoodies bis hin<br />

zur Fahrerjacke findet man alles,<br />

was MT-Bikers Herz begehrt.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE


Foto: Archiv<br />

INTERMOT<br />

KURZ & KNAPP<br />

++ KAWASAKI DAYS ++<br />

Kawasaki-Fans versammeln<br />

sich dieses Jahr am 20. und<br />

21. August im Rahmen des<br />

Schottenring-GP<br />

in Schotten.<br />

In den letzten<br />

Jahren kamen<br />

jeweils bis zu<br />

20000 Besucher.<br />

Für Fachgespräche,<br />

Interviews<br />

und Autogrammstunden mit<br />

dabei: Ex-GP-Weltmeister<br />

Toni Mang und Superbike-<br />

Weltmeister Jonathan Rea.<br />

++ DUCATI DREAM TOUR ++<br />

Vom 22. bis 24. Juli und vom<br />

23. bis 25. September bietet<br />

Ducati eine 600-Kilometer-<br />

Tour durch die Toskana an.<br />

Start- und Endpunkt ist das<br />

Werksgelände in Bologna.<br />

Gefahren wird auf Mietmotorräder<br />

der <strong>2016</strong>er-Ducati-<br />

Modellpalette. Weitere Infos<br />

unter www.ducati.de<br />

++ INTERMOT-TICKETS ++<br />

Der Kartenvorverkauf für die<br />

INTERMOT hat begonnen.<br />

Die Fachmesse für Motorräder,<br />

Roller und E-Bikes findet<br />

vom 05. bis 09. Oktober in Köln<br />

statt. Im Vergleich zur Tageskasse<br />

kann man<br />

durch den vorzeitigen<br />

Ticketkauf bis zu<br />

zehn Euro sparen.<br />

www.intermot.de.<br />

++ YAMAHA-<br />

RÜCKRUF ++<br />

Wegen eines möglichen<br />

Bruchs des Ölpumpenantriebsrades<br />

und des Kupplungsdrucklagers<br />

hat Yamaha<br />

einen Rückruf für eine bestimmte<br />

Charge der Modelle<br />

MT-03 und YZF-R3 initiiert.<br />

Mehr Information unter www.<br />

yamaha-motor.de und beim<br />

Yamaha-Fachhändler.<br />

++ MESSE-TERMINE++<br />

26./27.11.<strong>2016</strong>: „Biker‘s<br />

World“ in Salzburg.<br />

20./21.01.2017: „Motorräder &<br />

Roller“ in Magdeburg. 10.02.-<br />

12.02.2017: „Berliner Motorrad<br />

Tage“. 24.02.-26.02.2017:<br />

„Hamburger Motorrad Tage“.<br />

Fotos: Hersteller<br />

Das System funktioniert<br />

in ganz Europa,<br />

außer in den<br />

Niederlanden. Es<br />

wird über eine App<br />

konfiguriert<br />

E-CALL-SYSTEM FÜR MOTORRÄDER<br />

BEI UNFALL NOTRUF<br />

Der Automobil-Zulieferer Digades hat das weltweit erste eCall-<br />

System für Motorräder vorgestellt. Das automatische Notrufsystem<br />

eignet sich für alle gängigen Motorräder und soll unkompliziert<br />

nachgerüstet werden können. Damit das System zwischen einem<br />

dynamischen Fahrstil und einem Unfall unterscheiden kann, hat das<br />

Unternehmen zigtausende Kilometer, auch auf Enduro-Pisten, absolviert.<br />

Bei einem Unfall setzt das System in der jeweiligen Landessprache<br />

über das GSM-Netz einen Notruf samt G<strong>PS</strong>-Position ab.<br />

Falls man auf einen gerade ereigneten Unfall zukommt, kann man<br />

über den roten „SOS“-Knopf manuell Alarm auslösen. Eine versehentliche<br />

Bedienung<br />

kann innerhalb von<br />

15 Sekunden widerrufen<br />

werden.<br />

Das Notruf-Modul<br />

kostet 479 Euro.<br />

www.dguard.com.<br />

HONDA CBR 600 RR<br />

EURO 4-OPFER<br />

Honda wird die Produktion der CBR 600 RR zum Ende dieses<br />

Jahres einstellen. Das berichten die britischen Kollegen von<br />

MCN mit Verweis auf japanische Quellen. Ein offizielles Statement<br />

von Honda gibt es derzeit noch nicht. Die Japaner haben<br />

aber offenbar zwischen Kosten<br />

und Nutzen abgewogen<br />

und entschieden, eine<br />

Homologation des 600er-<br />

Renners nach der ab nächstem<br />

Jahr gültigen Euro4-<br />

Norm nicht anzustreben.<br />

Die Entwicklungskosten<br />

seien dafür zu hoch, die<br />

Verkaufszahlen der vergangenen<br />

Jahre zu gering.<br />

Foto: Jörg Künstle<br />

10 <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong>


Foto: Hersteller<br />

NEUE SHARK-TÜTE<br />

VOLL IM TREND<br />

Hersteller Shark bringt mit dem DSX-7 einen<br />

neuen Endschalldämpfer auf den Markt. Die<br />

Kombination aus gebürstetem Edelstahl und<br />

Karbon-Endkappe entspricht dem momentanen<br />

Trend. Der Auspuff hat eine konische Form und<br />

verjüngt sich auf dem Weg zum Krümmer.<br />

Shark verspricht mit dem DSX-7 nicht nur einen<br />

kräftigen Sound, sondern auch „High Performance“.<br />

Er ist für zahlreiche Modelle von BMW,<br />

Ducati, Honda, Kawasaki, KTM, Suzuki und<br />

Yamaha erhältlich. Natürlich inklusive ABE.<br />

Preis: 449,95 Euro, www.fechter.de<br />

<strong>PS</strong>-Leserwahl: Der Gewinner<br />

DIE <strong>PS</strong>-LESERWAHL IST VORBEI UND<br />

DIE LOSTROMMEL HAT ENTSCHIEDEN.<br />

IM SÄCHSISCHEN PIRNA<br />

ÜBERGAB DUCATI-<br />

HÄNDLER BERND<br />

FÖRSTER DIE 959<br />

PANIGALE AN DEN<br />

28-JÄHRIGEN<br />

<strong>PS</strong>-LESER<br />

ROBIN HÖLZER<br />

AUS COTTBUS.<br />

WIR FREUEN<br />

UNS MIT IHM.<br />

GUTE FAHRT!<br />

Foto: Förster<br />

metzeler.de<br />

WET ROAD. DRY ROAD. JUST RIDE IT.<br />

<strong>2016</strong><br />

FAZIT: „Der M7 RR zeigt weder bei<br />

trockenen noch bei nassen Bedingungen<br />

Schwächen und kann selbst Rennstrecke<br />

richtig gut. Letzteres beweist er<br />

eindrücklich mit Bestzeit. ... Der Metzeler<br />

ist ein brandheißer Tipp für sportliche<br />

Treiber und unser Lieblings-Allrounder<br />

<strong>2016</strong>!“ (<strong>PS</strong>, Ausgabe: 7/<strong>2016</strong>)<br />

Platz 1: 267 Punkte<br />

SICHER DIR DEN AKTUELLEN<br />

FÜR EINE SPORTLICHE MOTORRADSAISON <strong>2016</strong>!


TEST<br />

VERGLEICH POWER-NAKEDS<br />

POWER<br />

PRESSING<br />

Angriffslustig dringt Yamaha mit der MT-10 ins Reich der<br />

muskelbepackten Nakeds. Postwendend steht die zwei-,<br />

drei- und vierzylindrige Konkurrenz auf der Matte – ein<br />

Kampf um die Vorherrschaft der Systeme.<br />

Text: Volkmar Jacob; Fotos: Jacek Bilski<br />

12 <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong>


YAMAHA MT-10<br />

DUCATI MONSTER 1200 R<br />

TRIUMPH SPEED TRIPLE S<br />

APRILIA TUONO V4 1100 FACTORY<br />

<strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong> 13


FAHRASSISTENZ EINSTELLUNG<br />

Fahrmodus<br />

Standard<br />

Traktionskontrolle Stufe 2<br />

YAMAHA<br />

MT-10<br />

14 <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong>


Plötzlich ist der Typ aus dem<br />

Rückspiegel verschwunden.<br />

Gerade noch frech am Heck<br />

unserer Triumph Speed Triple<br />

S klebend, fährt der überraschte<br />

Husky-Treiber nach einer Wheelie-Einlage<br />

von Kollege Georg J. schnurstracks<br />

ins Off. Glück für den aufmüpfigen<br />

Local Hero: Die ausgiebigen Regenfälle<br />

in den Tagen zuvor im Allgäu<br />

bieten ihm und seinem Untersatz eine<br />

weiche Landung. Dumm nur, dass<br />

beide nun aussehen wie nach einer<br />

erstklassigen Fangobehandlung. „Verdammter<br />

Mist“, knurrt der Nuda 900-<br />

Pilot genervt, hievt die Fuhre aus der<br />

Pampe und braust Matsch und Gras<br />

spritzend auf und davon. Ein Bild<br />

für Götter. Lieber Nuda-Akrobat, falls<br />

du das jetzt liest: Du hast uns sehr<br />

viel Freude bereitet. Wenn wir wieder<br />

einmal in der Gegend sind, wirst du<br />

uns dann wieder mit solchen Einlagen<br />

beglücken?<br />

Schadenfreude ist bekanntlich die<br />

schönste Freude. Der Lokalmatador<br />

hätte sich eben andere Opfer aussuchen<br />

sollen. Außer der Speedy jagen<br />

auch Aprilias Tuono V4 1100 Factory,<br />

die Ducati Monster 1200 R und die<br />

brandneue Yamaha MT-10 durchs<br />

fremde Revier. Hier im Alpenvorland<br />

warten viele Kurven und eine herrliche,<br />

abwechslungsreiche Landschaft.<br />

Ideal, um dem Quartett so richtig die<br />

Sporen zu geben. Die Mission: herausfinden,<br />

welches der vier Konzepte am<br />

besten fürs Landstraßenglühen taugt.<br />

Zwei-, Drei- oder Vierzylinder?<br />

Letztere in V-Form (Aprilia) oder als<br />

Reihenmotor mit Crossplane-Technik<br />

(Yamaha).<br />

01 02 03<br />

01 Wirkt etwas schlicht, enthält jedoch sämtliche wichtigen Informationen: MT-10-Cockpit. Uhr einstellen und Tageskilometerzähler-Reset<br />

per Druckknopf 02 Deutlich zu sehen: Je mehr Elektronik im Bike steckt, desto überladener fallen die Schaltereinheiten<br />

aus 03 Wie die Gabel und das Federbein stammt auch der elektronisch angesteuerte Lenkungsdämpfer vom Superbike R1<br />

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<strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong> 15


Yamaha MT-10:<br />

Reihenmotor goes V4<br />

In der MT-10 werkelt der Vierling aus<br />

dem Superbike R1. Abgestimmt für die<br />

Ansprüche eines sportlichen Nakeds,<br />

verspricht Yamaha für die Japanerin<br />

viel Schub unten und in der Mitte, dazu<br />

160 <strong>PS</strong> Spitzenleistung. Tatsächlich<br />

versammelt die Yam muntere 158 Gäule,<br />

die das Naked Bike kernig antreiben.<br />

Speziell ab 7000/min herrscht Leben<br />

in der Bude, und die Fuhre legt los wie<br />

Hölle – Achtung, Suchtgefahr! Berauschendes<br />

gibt’s auch für die Ohren.<br />

Prickelnder V4-Sound, hervorgerufen<br />

vom trickreichen Hubzapfenversatz<br />

der Kurbelwelle, untermalt die Beschleunigungsorgien.<br />

Auch Freunde<br />

des zünftigen Einrad-Tanzes kommen<br />

auf ihre Kosten. Die Yam ermöglicht<br />

Wheelies bis zum Horizont. Dabei hilft,<br />

dass sie im Fahrmodus „Standard“<br />

sanft, aber dennoch wunderbar direkt<br />

ans Gas geht. Auf „A“ fällt die Gasannahme<br />

abrupter aus, was man mögen<br />

muss. „B“ ist dagegen zu weichgespült,<br />

liefert jedoch auch die volle Leistung.<br />

Unabhängig vom Modus läuft der Antrieb<br />

sehr kultiviert und erzeugt bei<br />

höheren Drehzahlen ein willkommenes,<br />

kräftiges Pulsieren.<br />

Ein rundum gelungener Antrieb<br />

also? Fast. Denn bis zur Drehzahlmitte<br />

liefert das Triebwerk für ein Power-<br />

Naked nur durchschnittlichen Punch.<br />

Hier zeigt die Konkurrenz, wo der Hammer<br />

hängt. Im Verbund mit dem langen<br />

ersten Gang des unveränderten Superbike-Getriebes<br />

muss der MT-10-Pilot<br />

zudem die Kupplung beim Anfahren<br />

lang schleifen lassen, um artgerecht<br />

vom Fleck zu kommen. Dass sich die<br />

Kupplung bei schwungvollen Starts<br />

außerdem schlecht dosieren lässt und<br />

01<br />

02<br />

03<br />

01 Warnleuchte statt Tankanzeige, doch sonst ist die Infozentrale komplett ausgestattet. Helligkeitsregulierung inklusive 02 Einen<br />

Quickshifter bietet die Duc selbst gegen Aufpreis nicht. Dafür führen die Italiener reichlich Karbonschnittchen als Zubehör<br />

03 Ebenfalls nur gegen Bares zu haben: klappbarer Brems- und Kupplungshebel. Im Testbike steckt Zierrat für über 1700 Euro<br />

16 <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong>


im Extremfall zum Rupfen neigt, erschwert<br />

das Losfahren zusätzlich. Die<br />

um zwei Zähne kürzere Sekundärübersetzung<br />

vereinfacht diese Übung nicht<br />

wesentlich. Dazu könnten die Gangwechsel<br />

bei der neuen Yamaha etwas<br />

geschmeidiger ausfallen, das Durchladen<br />

fällt für eine japanische Schaltbox<br />

ungewohnt knochig aus.<br />

Trotz dieser Unzulänglichkeiten<br />

begeistert der charakterstarke Vierzylinderantrieb<br />

der MT-10. Er ist ein<br />

astreines Lustobjekt hauptsächlich<br />

für sportlich ambitionierte, drehzahlhungrige<br />

Zeitgenossen.<br />

Aprilia Tuono V4 1100 Factory:<br />

Mörder-Aggregat mit Punch<br />

Gleiches gilt auch für die Aprilia.<br />

Mit dem Unterschied, dass die Tuono<br />

vom Fleck weg mördermäßig marschiert.<br />

Außer ihrem maximalen Output<br />

von sagenhaften 172 <strong>PS</strong> verdankt sie<br />

das maßgeblich ihrer Übersetzung, die<br />

wegen der immensen Drehfreude des<br />

V4-Aggregats knackig-kurz ausfällt. Das<br />

treibt die Zugkraft, also jene Kraft, die<br />

die Fuhre anschiebt und die der Jockey<br />

beim Beschleunigen spürt, in astronomische<br />

Höhen. Das Diagramm auf Seite 22<br />

verdeutlicht die Unterschiede. Auch bei<br />

den Fahrleistungen bügelt die Furie aus<br />

Noale die Mitbewerber nach Belieben.<br />

Den Spurt von 0 auf 200 km/h erledigt<br />

sie in 8,3 Sekunden – ein Traumwert<br />

für ein Naked Bike. Fairerweise sei bemerkt,<br />

dass die Yamaha bei diesem Treiben<br />

mit 8,7 Sekunden nur 0,4 Sekunden<br />

auf die Aprilia einbüßt. Die Ducati<br />

erledigt die Aufgabe in 9,0 Sekunden,<br />

die Triumph benötigt 10,0 Sekunden.<br />

Was bedeutet das für die Tuono?<br />

Jenseits nüchterner Zahlen reißt die<br />

1100er mit ihrer hammermäßigen Leistungsentfaltung<br />

Sportfahrer regelrecht<br />

FAHRASSISTENZ EINSTELLUNG<br />

Fahrmodus<br />

Sport<br />

Traktionskontrolle Stufe 5<br />

ABS Stufe 1<br />

Motor-Mapping<br />

high<br />

DUCATI<br />

MONSTER 1200 R<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong> 17


FAHRASSISTENZ EINSTELLUNG<br />

Fahrmodus<br />

S<br />

Traktionskontrolle Stufe 4<br />

ABS Stufe 1<br />

Wheelie-Control<br />

off<br />

APRILIA<br />

TUONO V4<br />

1100 FACTORY<br />

18 <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong>


von den Stühlen. Egal, bei welcher<br />

Drehzahl, der V4 liefert immer und<br />

überall Punch im Überfluss. Allerdings<br />

hängt er sehr aggressiv am Gas,<br />

wodurch der Pilot beim Wheelen viel<br />

Feingefühl benötigt. Als Einzige im<br />

Testfeld bietet die Aprilia serienmäßig<br />

einen Schaltautomaten. Dadurch gehen<br />

Gangwechsel äußerst fix und exakt<br />

vonstatten. Einfach unter Volllast<br />

durchladen, fertig – Superbike-Feeling<br />

pur! Fehlt nur die Blipper-Funktion.<br />

Omnipräsent ist dagegen das herrliche,<br />

bedrohlich-dumpfe Auspuffdonnern.<br />

Leider führt es die<br />

Aprilia in einer Lautstärke<br />

vor, die die Nerven nicht eingefleischter<br />

Fans gehörig strapaziert. Hier wäre<br />

weniger klar mehr. Wir sind gespannt<br />

auf die Euro-4-Version nächstes Jahr.<br />

Die anderen Bikes des Tests erfüllen<br />

diese Norm schon heute. Deshalb wird<br />

es <strong>2016</strong> möglicherweise eng für die<br />

Aprilia. Doch heute entscheidet der<br />

packende Tuono-Treibsatz die Motorenwertung<br />

noch klar für sich.<br />

Ducati Monster 1200 R:<br />

Power-V2 mit Feinschliff<br />

Dicht gefolgt vom V2 der Ducati. Der<br />

bietet zwar nicht die überbordende Power<br />

des V4, dennoch ist die Italienerin<br />

mit gemessenen 149 <strong>PS</strong> alles andere<br />

als untermotorisiert. Dass ihr mancher<br />

Vollgas-Junkie trotzdem mangelnde<br />

Spritzigkeit vorwirft, liegt an der ausgesprochen<br />

harmonischen Leistungsentfaltung,<br />

feinsten Manieren beim Gasanlegen<br />

und einer Laufkultur vom anderen<br />

Stern. Sittsamer Seelenstreichler<br />

statt ungehobelte Rappelkiste: Hier hat<br />

sich im Vergleich zu früheren Topmodellen<br />

der Monsterserie viel getan. Einziges<br />

Manko: die zu lange Übersetzung<br />

in den Gängen vier bis sechs. In der<br />

letzten Fahrstufe rennt die mit einer<br />

Höchstgeschwindigkeit von 255 km/h<br />

angegebene Duc theoretisch wahnwit-<br />

01 02 03<br />

01 In Sachen Ablesbarkeit unübertroffen: analoger Drehzahlmesser. Im Untermenü des Mäusekinos lassen sich die Fahrassistenzen<br />

einstellen 02 Gabel mit Ausgleichsbehälter inklusive Druckstufen-Versteller. Die Bremse erfordert hohe Handkräfte und wirkt<br />

etwas zahnlos. Hübsch, aber leider nur aus Guss: Räder in Rot 03 Das scharfe Heck spendierte das Superbike RSV4<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong> 19


zige 285 Sachen. In den ersten beiden<br />

Gängen fällt ihre Übersetzung dagegen<br />

angenehm kurz aus, wodurch sie beim<br />

Ampelstart und aus engen Ecken gewaltig<br />

lossprintet.<br />

Triumph Speed Triple S:<br />

Drilling-Kultur at it‘s best<br />

Einen etwas weniger dynamischen<br />

Auftritt bietet die Triumph. Mit 219 Kilo<br />

stemmt sie das höchste Gewicht des<br />

Quartetts auf die Waage, und mit<br />

134 <strong>PS</strong> schickt der Dreizylinder die<br />

geringste Leistung ans Getriebe. Trotz<br />

einiger Modifikationen seit seinem<br />

Debüt 2005 – die jüngsten Änderungen<br />

vollzogen die Briten für den aktuellen<br />

Jahrgang – merkt man dem 1050er sein<br />

fortgeschrittenes Alter an. Für ihn<br />

spricht seine unvermindert fantastische<br />

Laufruhe – Triple-Kultur at it’s<br />

best! Außerdem bekommen wir vom<br />

turbinenartigen Fauchen bei weit<br />

geöffneten Drosselklappen niemals genug.<br />

Auch der gleichmäßige Leistungsverlauf<br />

gefällt, dazu hängt der Drilling<br />

sauber und perfekt dosierbar am Gas.<br />

Allerdings rennt er wegen des Verbunds<br />

aus geringem Leistungsplateau<br />

und überschaubaren Drehzahlreserven<br />

mitunter überraschend in den Begrenzer.<br />

Insbesondere dann, wenn der Pilot<br />

dem Langhuber Feuer gibt. Auch bei<br />

den Fahrleistungen hinkt die Speedy<br />

etwas hinterher. Doch wer vorwiegend<br />

im Führerschein erhaltenden Modus<br />

unterwegs ist, vermisst garantiert<br />

keine Power. Erfreuliches gibt’s vom<br />

Getriebe zu berichten. Anders als<br />

in vergangenen Tagen, in denen der<br />

gestresste Schaltfuß die knöcherne<br />

Schaltbox überwinden musste, überzeugt<br />

diese heuer mit deutlich weicheren<br />

Gangwechseln.<br />

Ballern, ankern, abwinkeln:<br />

Fahrwerk & Bremsen<br />

Von der harten Seite zeigt sich dagegen<br />

das Federbein der Britin. Zwar<br />

spricht es bis zu einem gewissen Punkt<br />

ordentlich an und schluckt Unebenheiten<br />

sehr anständig. Doch gröbere<br />

Asphaltverwerfungen schickt der<br />

Mono shock direkt zum Rücken des<br />

20 <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong>


TRIUMPH<br />

S<br />

FAHRASSISTENZ<br />

SPEED TRIPLE<br />

Fahrmodus<br />

Traktionskontrolle<br />

ABS<br />

Motor-Mapping<br />

EINSTELLUNG<br />

Rider<br />

Track<br />

Sport<br />

Sport<br />

01 02 03<br />

01 Mehr Infos wegen der elektronischen Fahrassistenzen. Dennoch wirkt die Anzeige nicht überladen. Top: Wie die Tuono bietet<br />

auch die Speedy einen analogen Drehzahlmesser 02 Leistungsfähiger dank neuer Komponenten: Bremsanlage der Speedy<br />

03 Das Federbein arbeitet über weite Strecken unauffällig. Auf miesem Geläuf wirkt es allerdings unkomfortabel<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong> 21


DATEN<br />

APRILIA TUONO V4<br />

1100 FACTORY<br />

ANTRIEB<br />

Vierzylinder-65-Grad-V-Motor, vier Ventile/<br />

Zylinder, 129,0 kW (175 <strong>PS</strong>) bei 11000/<br />

min*, 121 Nm bei 9000/min*, 1077 cm³,<br />

Bohrung/Hub: 81,0/52,3 mm, Verdichtungsverhältnis:<br />

13,0:1, Zünd-/Einspritzanlage,<br />

48-mm-Drosselklappen, mechanisch<br />

betätigte Mehrscheiben-Ölbad-Anti-<br />

Hopping-Kupplung, Sechsganggetriebe,<br />

G-Kat, Kette, Traktionskontrolle<br />

CHASSIS & BREMSEN<br />

Leichtmetall-Brückenrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />

65,3 Grad, Nachlauf: 99,7 mm,<br />

Radstand: 1450 mm, Upside-down-Gabel,<br />

Ø Gabelinnenrohr: 43 mm, einstellbar in<br />

Federbasis, Zug- und Druckstufe. Zentralfederbein<br />

mit Umlenkung, einstellbar in<br />

Federbasis, Zug- und Druckstufe. Federweg<br />

vorn/hinten: 120/130 mm, Leichtmetall-Gussräder,<br />

3.50 x 17/6.00 x 17, Reifen<br />

vorn: 120/70 ZR 17, hinten: 200/55 ZR 17,<br />

Erstbereifung: Pirelli Diablo Supercorsa<br />

SP, 320-mm-Doppelscheibenbremse mit<br />

radial angeschlagenen Vierkolben-Festsätteln<br />

vorn, 220-mm-Einzelscheibe mit<br />

Zweikolben-Festsattel hinten, ABS<br />

PERFORMANCE<br />

MAX. HINTERRADLEISTUNG**<br />

120,6 kW (164 <strong>PS</strong>) bei 227 km/h<br />

BESCHLEUNIGUNG**<br />

0 –100 km/h: 3,2 s; 0 –150 km/h: 5,3 s;<br />

0 –200 km/h: 8,3 s<br />

DURCHZUG**<br />

50 –100 km/h: 4,1 s; 100 –150 km/h: 3,6 s<br />

HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT*<br />

255 km/h<br />

MAßE UND GEWICHT<br />

Länge/Breite/Höhe: 2060/920/1210 mm,<br />

Sitz-/Lenkerhöhe: 825/990 mm, Lenkerbreite:<br />

735 mm, 214 kg vollgetankt,<br />

v./h.: 49,1/50,9 %<br />

VERBRAUCH<br />

Kraftstoffart: Super bleifrei.<br />

Durchschnitts testverbrauch: 9,1 Liter/<br />

100 km, Tankinhalt 18,5 Liter, Reichweite:<br />

203 km<br />

SETUP<br />

SETUP GABEL<br />

stat. neg. Federweg: 29 mm,<br />

Druckstufe: 15 K offen, Zugstufe: 12 K<br />

offen, Niveau: Standard<br />

SETUP FEDERBEIN<br />

stat. neg. Federweg: 10 mm, Druckstufe:<br />

15 K offen, Zugstufe: 6 K offen, Niveau:<br />

Standard<br />

GRUNDPREIS<br />

17 990 Euro (inkl. Neben kosten)<br />

DUCATI<br />

MONSTER 1200 R<br />

ANTRIEB<br />

Zweizylinder-90-Grad-V-Motor, vier Ventile/Zylinder,<br />

112 kW (152 <strong>PS</strong>) bei 9250/<br />

min*, 131 Nm bei 7750/min*, 1198 cm³,<br />

Bohrung/Hub: 106,0/67,9 mm, Verdichtungsverhältnis:<br />

13,0:1, Zünd-/Einspritzanlage,<br />

56-mm-Drosselklappen, hydraulisch<br />

betätigte Mehrscheiben-Ölbad-Anti-<br />

Hopping-Kupplung, Sechsganggetriebe,<br />

G-Kat, Kette, Traktionskontrolle<br />

CHASSIS & BREMSEN<br />

Stahl-Gitterrohrrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />

65,7 Grad, Nachlauf: 89 mm, Radstand:<br />

1509 mm, Upside-down-Gabel, Ø Gabelinnenrohr:<br />

48 mm, einstellbar in Federbasis,<br />

Zug- und Druckstufe. Zentralfederbein mit<br />

Umlenkung, einstellbar in Federbasis,<br />

Zug- und Druckstufe. Federweg vorn/hinten:<br />

130/159 mm, Leichtmetall-Schmiederäder,<br />

3.50 x 17/6.00 x 17, Reifen vorn:<br />

120/70 ZR 17, hinten: 200/55 ZR 17, Erstbereifung:<br />

Pirelli Diablo Supercorsa SP,<br />

330-mm-Doppelscheibenbremse mit radial<br />

angeschlagenen Vierkolben-Festsätteln<br />

vorn, 245-mm-Einzelscheibe mit Zweikolben-Festsattel<br />

hinten, ABS<br />

PERFORMANCE<br />

MAX. HINTERRADLEISTUNG**<br />

101 kW (137 <strong>PS</strong>) bei 243 km/h<br />

BESCHLEUNIGUNG**<br />

0 –100 km/h: 3,2 s; 0 –150 km/h: 5,4 s;<br />

0 –200 km/h: 9,0 s<br />

DURCHZUG**<br />

50 –100 km/h: 4,4 s; 100 –150 km/h: 4,1 s<br />

HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT* 255 km/h<br />

MAßE UND GEWICHT<br />

Länge/Breite/Höhe: 2160/895/1195 mm,<br />

Sitz-/Lenkerhöhe: 825/1025 mm, Lenkerbreite:<br />

770 mm, 211 kg vollgetankt,<br />

v./h.: 49,3/50,7 %<br />

VERBRAUCH<br />

Kraftstoffart: Super bleifrei.<br />

Durchschnitts testverbrauch: 6,9 Liter/100<br />

km, Tankinhalt 17,5 Liter, Reichweite:<br />

253 km<br />

SETUP<br />

SETUP GABEL<br />

stat. neg. Federweg: 38 mm,<br />

Druckstufe: 10 K offen, Zugstufe: 12 K<br />

offen, Niveau: Standard<br />

SETUP FEDERBEIN<br />

stat. neg. Federweg: 15 mm, Druckstufe:<br />

14 K offen, Zugstufe: 15 K offen, Niveau:<br />

Standard<br />

GRUNDPREIS<br />

18390 Euro, Test maschine: 20110 Euro<br />

(jeweils zzgl. Neben kosten)<br />

TRIUMPH<br />

SPEED TRIPLE S<br />

ANTRIEB<br />

Dreizylinder-Reihenmotor, vier Ventile/Zylinder,<br />

103 kW (140 <strong>PS</strong>) bei 9500/min*, 112<br />

Nm bei 7550/min*, 1050 cm³, Bohrung/<br />

Hub: 79,0/71,4 mm, Verdichtungsverhältnis:<br />

12,3:1, Zünd-/Einspritzanlage,<br />

44-mm-Drosselklappen, mechanisch<br />

betätigte Mehrscheiben-Ölbad-Anti-Hopping-Kupplung,<br />

Sechsganggetriebe,<br />

G-Kat, Kette, Traktionskontrolle<br />

CHASSIS & BREMSEN<br />

Leichtmetall-Doppelschleifenrahmen,<br />

Lenkkopfwinkel: 67,1 Grad, Nachlauf: 91<br />

mm, Radstand: 1445 mm, Upside-down-<br />

Gabel, Ø Gabelinnenrohr: 43 mm, einstellbar<br />

in Federbasis, Zug- und Druckstufe.<br />

Zentralfederbein mit Umlenkung, einstellbar<br />

in Federbasis, Zug- und Druckstufe.<br />

Federweg vorn/hinten: 120/130 mm,<br />

Leichtmetall-Gussräder, 3.50 x 17/6.00 x<br />

17, Reifen vorn: 120/70 ZR 17, hinten:<br />

190/55 ZR 17, Erstbereifung: Pirelli Diablo<br />

Super corsa SP, 320-mm-Doppelscheibenbremse<br />

mit radial angeschlagenen Vierkolben-Festsätteln<br />

vorn, 255-mm-Einzelscheibe<br />

mit Zweikolben-Schwimmsattel<br />

hinten, ABS<br />

PERFORMANCE<br />

MAX. HINTERRADLEISTUNG**<br />

89,7 kW (122 <strong>PS</strong>) bei 250 km/h<br />

BESCHLEUNIGUNG**<br />

0 –100 km/h: 3,3 s; 0 –150 km/h: 5,8 s;<br />

0 –200 km/h: 10,0 s<br />

DURCHZUG**<br />

50 –100 km/h: 4,5 s; 100 –150 km/h: 4,7 s<br />

HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT*<br />

250 km/h<br />

MAßE UND GEWICHT<br />

Länge/Breite/Höhe: 2120/1070/1190 mm,<br />

Sitz-/Lenkerhöhe: 825/1005 mm, Lenkerbreite:<br />

725 mm, 219 kg vollgetankt, v./h.:<br />

50,5/49,5 %<br />

VERBRAUCH<br />

Kraftstoffart: Super bleifrei. Durchschnittstestverbrauch:<br />

5,9 Liter/100 km, Tankinhalt<br />

15,5 Liter, Reichweite: 262 km<br />

SETUP<br />

SETUP GABEL<br />

stat. neg. Federweg: Standard,<br />

Druckstufe: 2 U offen, Zugstufe: 2,5 U<br />

offen, Niveau: Standard<br />

SETUP FEDERBEIN<br />

stat. neg. Federweg: Standard,<br />

Druckstufe: 1,25 U offen, Zugstufe: 1,5 U<br />

offen, Niveau: Standard<br />

GRUNDPREIS<br />

12 500 Euro (zzgl. Nebenkosten)<br />

22 <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong><br />

alle Dämpfungseinstellungen von komplett geschlossen gezählt; statischer negativer Federweg senkrecht stehend ohne Fahrer; U=Umdrehungen; K=Klicks<br />

* Herstellerangabe ** <strong>PS</strong>-Messung


YAMAHA<br />

MT-10<br />

ANTRIEB<br />

Vierzylinder-Reihenmotor, vier Ventile/<br />

Zylinder, 118 kW (160 <strong>PS</strong>) bei 11 500/min*,<br />

111 Nm bei 9000/min*, 998 cm³, Bohrung/<br />

Hub: 79,0/50,9 mm, Verdichtungsverhältnis:<br />

12,0:1, Zünd-/Einspritzanlage,<br />

45-mm-Drosselklappen, mechanisch<br />

betätigte Mehrscheiben-Ölbad-Anti-Hopping-Kupplung,<br />

Sechsganggetriebe,<br />

G-Kat, Kette, Traktionskontrolle<br />

CHASSIS & BREMSEN<br />

Leichtmetall-Brückenrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />

66,0 Grad, Nachlauf: 102 mm, Radstand:<br />

1400 mm, Upside-down-Gabel,<br />

Ø Gabelinnenrohr: 43 mm, einstellbar in<br />

Federbasis, Zug- und Druckstufe. Zentralfederbein<br />

mit Umlenkung, einstellbar in<br />

Federbasis, Zug- und Druckstufe. Federweg<br />

vorn/hinten: 120/120 mm, Leichtmetall-Gussräder,<br />

3.50 x 17/6.00 x 17, Reifen<br />

vorn: 120/70 ZR 17, hinten: 190/55 ZR 17,<br />

Erstbereifung: Bridgestone S 20 „W“,<br />

320-mm-Doppelscheibenbremse mit radial<br />

angeschlagenen Vierkolben-Festsätteln<br />

vorn, 220-mm-Einzelscheibe mit Einkolben-Schwimmsattel<br />

hinten, ABS<br />

PERFORMANCE<br />

MAX. HINTERRADLEISTUNG**<br />

107,3 kW (146 <strong>PS</strong>) bei 230 km/h<br />

BESCHLEUNIGUNG**<br />

0 –100 km/h: 3,2 s; 0 –150 km/h: 5,5 s;<br />

0 –200 km/h: 8,7 s<br />

DURCHZUG**<br />

50 –100 km/h: 4,0 s; 100 –150 km/h: 3,9 s<br />

HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT*<br />

245 km/h<br />

MAßE UND GEWICHT<br />

Länge/Breite/Höhe: 2095/850/1270 mm,<br />

Sitz-/Lenkerhöhe: 830/1055 mm, Lenkerbreite:<br />

735 mm, 213 kg vollgetankt, v./h.:<br />

51,1/48,9 %<br />

VERBRAUCH<br />

Kraftstoffart: Super bleifrei.<br />

Durchschnitts testverbrauch: 8,1 Liter/100<br />

km, Tankinhalt 17 Liter, Reichweite: 209 km<br />

SETUP<br />

SETUP GABEL<br />

stat. neg. Federweg: 32 mm,<br />

Druckstufe: 20 K offen, Zugstufe: 10 K<br />

offen, Niveau: Standard<br />

SETUP FEDERBEIN<br />

stat. neg. Federweg: 20 mm, Druckstufe<br />

low/high: 15 K/komplett offen, Zugstufe:<br />

1 K offen, Niveau: Standard<br />

GRUNDPREIS<br />

12995 Euro, (zzgl. Neben kosten)<br />

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MESSWERTE<br />

Motorleistung<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

180<br />

170<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

Aprilia Tuono V4 1100 Factory<br />

126,2 kW (172 <strong>PS</strong>) bei 11300/min<br />

117 Nm bei 9300/min<br />

Ducati Monster 1200 R<br />

109,5 kW (149 <strong>PS</strong>) bei 9300/min<br />

124 Nm bei 7800/min<br />

Triumph Speed Triple S<br />

98,3 kW (134 <strong>PS</strong>) bei 9700/min<br />

110 Nm bei 7700/min<br />

Yamaha MT-10<br />

116,4 kW (158 <strong>PS</strong>)<br />

bei 11600/min<br />

109 Nm bei 9300/min<br />

50<br />

70<br />

60<br />

40<br />

50<br />

120<br />

30 40<br />

110<br />

20<br />

30<br />

100<br />

20<br />

90<br />

10<br />

10<br />

80<br />

kW <strong>PS</strong><br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14<br />

Motordrehzahl in 1/min x 1000<br />

ZUGKRAFT IM 2. GANG<br />

4000<br />

3500<br />

3000<br />

2500<br />

2000<br />

Drehmoment in Nm<br />

Mit 172 <strong>PS</strong> klarer Spitzenreiter<br />

in Sachen maximalem<br />

Output: Aprilia. Dazu verläuft<br />

ihre Leistungskurve<br />

sehr linear, was sich auch<br />

beim Fahren angenehm bemerkbar<br />

macht. Hubraum<br />

über alles: Die Monster<br />

puncht mit ihrem 1198er-<br />

Antrieb bei gleicher Drehzahl<br />

kräftiger als die hubraumschwächere<br />

Konkurrenz.<br />

Leistungsentfaltung,<br />

Ansprechverhalten und<br />

Laufkultur des V2 sind vom<br />

Feinsten. Die Triumph serviert<br />

ihren Punch ebenfalls<br />

sehr homogen. Außerdem<br />

glänzt sie mit einer wunderbar<br />

fülligen Drehmomentkurve.<br />

Beim Brennen bringt<br />

ihr das aber leider nicht<br />

viel, siehe unteres Diagramm.<br />

Der Reihenvierer<br />

der Yam wird erst ab 7000/<br />

min richtig munter, außerdem<br />

verläuft seine Kurve<br />

recht wellig. Prima hingegen:<br />

hohe Spitzenleistung.<br />

Leistung an der Kurbelwelle, Messungen auf Dynojet-Rollenprüfstand 250<br />

Piloten. Dadurch neigt die Front auf<br />

drittklassigem Geläuf mangels Lenkungsdämpfer<br />

zum Zappeln. Das kann<br />

selbst die feine Gabel – die sensibelste<br />

im Testfeld – nicht verhindern. Am Kurveneingang<br />

sperrt sich die Speed Triple<br />

zudem etwas gegen Schräglage und<br />

verlangt einen entschlossenen Dompteur.<br />

Insgesamt fordert das Alter des<br />

Konzepts auch beim Fahrwerk seinen<br />

Tribut. Top aktuell ist hingegen die Ergonomie.<br />

Das Dreieck aus Bank, Lenker<br />

und Fußrasten bildet eine hervorragende<br />

Kombination aus Sport und Komfort.<br />

Eindeutig auf Attacke getrimmt ist<br />

die Ergonomie der Aprilia. Sie verfügt<br />

über den geringsten Abstand zwischen<br />

Lenker- und Sitzhöhe, die Basis jeder<br />

aktiven Sitzposition. Dadurch hat der<br />

Pilot das Bike perfekt im Griff. Zwar<br />

nicht überhandlich, doch extrem zielgenau<br />

und mit überragender Kurvenstabilität<br />

schießt die Italienerin durchs<br />

Geläuf. Das formidable Superbike<br />

RSV4, von dem die Tuono abstammt,<br />

lässt grüßen. Geht es um sportliches<br />

Treiben, ist die Nackte aus Noale klar<br />

die erste Wahl.<br />

Anders sieht die Sache beim Ankern<br />

aus. Zwar beißen die Brembos bei<br />

entsprechendem Druck am Hebel fest<br />

zu. Doch die dafür nötige Handkraft ist<br />

brutal. Feingefühl braucht’s wiederum<br />

im Regelbereich des Yamaha ABS. Tendenziell<br />

sportlich abgestimmt, lässt es selbst in<br />

früh regelnden Modi Triumph Stoppies zu, in<br />

der Hauptsache bergab. Da in diesen<br />

Modi das Regelverhalten Ducati nicht immer<br />

Aprilia<br />

Zugkraft in Newton<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

Aprilia Tuono V4 1100 Factory<br />

Ducati Monster 1200 R<br />

Triumph Speed Triple S<br />

Yamaha MT 10<br />

0<br />

0 20 40 60 80 100 120 140 160<br />

Geschwindigkeit in km/h<br />

Leistungs- und Drehmomentkurven bilden im Grunde nur die halbe Wahrheit ab. An<br />

ihnen lässt sich nicht zwingend erkennen, wie kraftvoll ein Bike zupackt. Warum? Weil<br />

die Gesamtübersetzung (Primär- und Sekundärübersetzung, Gangstufen, Hinterradumfang)<br />

in diesen Diagrammen nicht berücksichtigt werden kann. Anders bei der Zugkraft.<br />

Das ist jene Kraft (Einheit: Newton), die die Fuhre antreibt und die der Pilot spürt. Hier<br />

fließen diese wichtigen Parameter mit ein. Die Grafik zeigt die Zugkraft im zweiten Gang<br />

und dokumentiert, wie kräftig die Bikes beispielsweise aus engen Ecken herauspowern.<br />

In den ersten beiden Gängen ist die Ducati (rote Kurve) knackig-kurz übersetzt, wodurch<br />

sie teilweise ihre Nase vor der durchgängig kurz übersetzten Tuono (orange) hat.<br />

Ab der dritten Fahrstufe macht die Duc aber keinen Stich mehr gegen die Aprilia, die ab<br />

da einsam über der Konkurrenz schwebt. Im oberen Diagramm noch voll bei der Musik,<br />

leidet die Triumph (grün) unter ihrer langen Übersetzung und muss sich der Konkurrenz<br />

geschlagen geben. Deutlich kräftiger schiebt die Yamaha (blau) an. Da ihr Getriebe<br />

in den oberen Gängen schön eng gestuft ist, distanziert sie dort die Speed Triple und die<br />

Ducati immer klarer. Das ist auch der Grund für ihre guten Durchzugswerte.<br />

24 <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong>


hundertprozentig gleich ausfällt, stellt<br />

man das System am besten auf Stufe<br />

eins. Vorteil: Das ABS regelt ultra spät<br />

und ist beim Ankern auf der letzten<br />

Rille besser einzuschätzen. Allerdings<br />

verlangt diese Position einen konzentrierten<br />

Piloten, ein Überschlag bei<br />

einer Schreckbremsung mit entsprechendem<br />

Grip ist nicht auszuschließen.<br />

Auch die Ducati bietet verschiedene<br />

ABS-Stufen. Obwohl das System<br />

etwas feiner regelt, geht unser Tipp in<br />

dieselbe Richtung: vorzugsweise eine<br />

spät regelnde Stufe wählen und konzentriert<br />

Ballern. Einstellempfehlungen<br />

der kompletten Fahrassistenzen sämtlicher<br />

Bikes stehen in Minitabellen in<br />

den jeweiligen Actionfotos. Vorsichtigere<br />

Naturen sollten zunächst zahmere<br />

Modi wählen und sich langsam ans<br />

eigene Optimum herantasten.<br />

Schon nahe am Optimum arbeiten<br />

die Stopper der Monster. Superbe<br />

Dosierbarkeit, klasse Bremswirkung,<br />

prickelnde Transparenz: Bis auf den<br />

anfangs leicht wandernden, dann aber<br />

stabilen Druckpunkt lassen die Ducati-<br />

Beißer keine Wünsche offen. Überragend<br />

auch das Handling der Bologneserin:<br />

Wunschlinie denken, leichten<br />

Zug am Lenker geben, easy abwinkeln,<br />

strahlen. Fantastisch auch, wie verlässlich<br />

sie auf Kurs bleibt. Darüber hinaus<br />

gefällt die Italienerin auch auf runzligem<br />

Untergrund. Anders als früher<br />

federt und dämpft das Topmodell sehr<br />

ausgewogen. Das Haar in der Suppe<br />

bildet die Abdeckung der Auspuffklap-<br />

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BEWERTUNG<br />

max.<br />

Punkte<br />

APRILIA<br />

TUONO V4 1100<br />

FACTORY<br />

DUCATI<br />

MONSTER 1200 R<br />

TRIUMPH<br />

SPEED TRIPLE S<br />

YAMAHA<br />

MT-10<br />

ANTRIEB<br />

Beschleunigung 10 8 8 7 8<br />

Durchzug 10 9 8 7 8<br />

Leistungsentfaltung 10 9 8 7 7<br />

Ansprechverhalten 10 8 10 8 8<br />

Lastwechselreaktion 10 8 9 8 8<br />

Laufkultur 10 8 9 9 8<br />

Getriebebetätigung 10 8 8 7 7<br />

Getriebeabstufung 10 10 7 8 7<br />

Kupplungsfunktion 10 8 8 8 7<br />

Traktionskontrolle 10 9 8 7 7<br />

Zwischensumme 100 85 83 76 75<br />

FAHRWERK<br />

Fahrstabilität 10 9 8 7 8<br />

Handlichkeit 10 7 9 6 8<br />

Kurvenstabilität 10 10 8 7 8<br />

Rückmeldung 10 9 8 7 8<br />

Fahrwerksabstimmung vorne 10 8 8 9 8<br />

Fahrwerksabstimmung hinten 10 8 8 6 7<br />

Bremswirkung 10 8 9 8 7<br />

Bremsdosierung 10 7 9 8 7<br />

Aufstellmoment beim Bremsen 10 9 9 7 8<br />

ABS-Funktion 10 8 9 8 7<br />

Zwischensumme 100 83 85 73 76<br />

ALLTAG UND FAHRSPASS<br />

Sitzposition 10 9 7 8 7<br />

Windschutz 10 3 3 3 3<br />

Ausstattung 10 9 8 8 8<br />

Verbrauch 10 3 6 7 4<br />

Fahrspaß 10 9 8 7 8<br />

Zwischensumme 50 33 32 33 30<br />

GESAMTSUMME 250 201 200 182 181<br />

PLATZIERUNG 1. 2. 3. 4.<br />

26 <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong>


pen-Steuerung. In scharf gefahrenen<br />

Rechtskurven setzt das Teil auf und<br />

hebelt die Fuhre im ungünstigsten<br />

Fall aus – Obacht! Außerdem sitzt man<br />

etwas inaktiv, Ducati-Treiber müssen<br />

sich leicht über den Tank zum Lenker<br />

strecken. Genießern gefällt dagegen<br />

diese lässige Haltung. Unterm Strich<br />

gibt sich die Duc von A bis Z überaus<br />

zivilisiert – was für eine bemerkenswerte<br />

Verwandlung!<br />

Umkrempeln musste sich die<br />

Yamaha MT-10 als Neuerscheinung<br />

nicht. Doch auch sie bietet eine eher<br />

komfortable denn sportliche Fahrerhaltung:<br />

Hohe Lenkstange mit großem<br />

Abstand zur Sitzhöhe, dazu ragt der<br />

Lenker am weitesten nach hinten<br />

Richtung Pilot, und die Fußrasten sitzen<br />

tief. Das schafft einen angenehmen<br />

Kniewinkel, allerdings schleifen<br />

die Ausleger der Rasten recht früh<br />

über den Asphalt.<br />

Auch die Bremsen laden nicht<br />

gerade zu forschem Fahrstil ein. Sie<br />

wirken stumpf und benötigen hohe<br />

Handkräfte. Dazu regelt das ABS vergleichsweise<br />

grob, bietet keine verschiedenen<br />

Einstellungen und lässt<br />

sich nicht abschalten. Grund zur Kritik<br />

liefert auch das Federbein. Obwohl<br />

wir die Highspeed-Druckstufendämpfung<br />

komplett öffneten, absorbiert es<br />

grobe Verwerfungen nur unzureichend.<br />

Die Gabel spricht dagegen<br />

ordentlich an, bietet einen weiten Einstellbereich<br />

und führt die Yam sicher<br />

und stabil durch die Radien – ein echter<br />

Lichtblick. Außerdem winkelt die<br />

MT-10 leichtfüßig ab, nur die Monster<br />

brettert noch einen Tick handlicher<br />

um die Ecken.<br />

Ein heikles Thema zum Schluss.<br />

Schönheit liegt bekanntlich im Auge<br />

des Betrachters. Doch was sich die<br />

Designer bei der zerklüfteten Front<br />

der MT-10 gedacht haben, bleibt ihr<br />

Geheimnis. Auffallen und Abheben<br />

von der Konkurrenz um jeden Preis<br />

FAZIT<br />

kann auch nach hinten losgehen. Natürlich<br />

wünschen wir das der Yamaha<br />

nicht und hoffen, dass sich viele Fans<br />

für sie entscheiden. Doch Lästermäuler<br />

behaupten, dass sich der eingangs<br />

erwähnte Nuda-Treiber nicht wegen<br />

des Triumph-Wheelies abgelegt hat,<br />

sondern beim Anblick der Yam!<br />

Das stimmt natürlich nicht. Ehrlich!<br />

APRILIA TUONO V4 1100 FACTORY Dem Verbund aus powervollem<br />

1. Antrieb, stabilem Superbike-Chassis und aktiver Sitzposition kann sich<br />

kein Sportpilot entziehen. Dazu sieht die Aprilia richtig gut aus. Mit bissigeren<br />

Bremsen und einer Blipperfunktion wäre das Glück vollkommen. Außerdem<br />

sollten bei diesem Preis geschmiedete Räder zum Serienumfang gehören.<br />

DUCATI MONSTER 1200 R Mit nur einem Punkt Rückstand landet die<br />

2. Ducati auf Platz zwei. Seine perfekten Umgangsformen zeichnen das<br />

Topmodell der Monsterreihe aus. Schlicht atemberaubend, wie geschmeidig<br />

und gleichzeitig kraftvoll der Motor loslegt. Auch das Fahrwerk begeistert<br />

mit seiner Ausgewogenheit, und die Bremsen bilden die Referenz. Dazu bietet<br />

die Duc eine bestens abgestimmte Elektronik. Ein rundum stimmiges Naked.<br />

TRIUMPH SPEED TRIPLE S Die Britin verzaubert nach wie vor mit ihrem<br />

3. wunderbar kultivierten Motor und dem typischen Dreizylinderfauchen.<br />

Trotz der jüngsten Überarbeitung merkt man der Speedy ihr in die Jahre<br />

gekommenes Konzept an. Sie ist ein Bike für Genießer und Liebhaber. Diese<br />

freuen sich zudem über den vergleichsweise günstigen Preis.<br />

YAMAHA MT-10 Die MT-10 kann deutlich mehr, als es ihre Platzierung<br />

4. vermuten lässt. Ihr charakterstarker Antrieb bietet speziell bei höheren<br />

Drehzahlen einen hohen Erlebniswert. Doch die Yam setzt in keiner Kategorie<br />

einen Glanzpunkt und verliert mit ihren Unzulänglichkeiten wertvolle Zähler –<br />

Stichworte Getriebe, Kupplung, Bremsen. Dazu ist sie ziemlich durstig. In diesem<br />

überwiegend hochpreisigen Testfeld steht sie etwas im Abseits.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong> 27


TEST<br />

SUTER MMX 500<br />

Einen 500er-Zweitakt-Supersportler<br />

zu fahren, ist wie ein<br />

Ritterschlag. Wer<br />

das Geld für eine<br />

Suter aufbringt,<br />

kann sich dauerhaft<br />

als Edelmann<br />

unter den<br />

Rennverrückten<br />

fühlen<br />

und etwas<br />

sehr<br />

Seltenes<br />

erleben.<br />

Text: Uwe Seitz;<br />

Fotos: Toni Börner<br />

RITTER-<br />

SCHLAG<br />

Valentino Rossi sagte einmal:<br />

„Man ist kein echter Racer,<br />

wenn man keine Zweitakt-<br />

500er gefahren ist.“ Das nagt<br />

an einem, denn wie soll man das heute<br />

beim stetig voranschreitenden Zweitaktsterben<br />

noch korrigieren? Doch<br />

jetzt hat Suter eine brandneue 500er,<br />

die MMX, die Ian Lougher auf der Isle<br />

of Man bei der diesjährigen Senior-TT<br />

als 34. ins Ziel brachte und ein beachtliches<br />

Rundenmittel von knapp 190<br />

km/h erreichte. Eine kleine Serie von<br />

99 Stück soll es davon geben. Und<br />

dann kam tatsächlich eine ex klusive<br />

Einladung: Als einziges Magazin in<br />

Deutschland durfte <strong>PS</strong> die Suter MMX<br />

500 am Lausitzring testen!<br />

28 <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong>


Schon das Aufwärmen des Vierzylinders<br />

– der Geruch, die Geräuschkulisse<br />

– sorgte für Gänsehaut pur.<br />

Schließlich war es so weit, Eskil Suter<br />

gab mir das Zeichen, und mit wummerndem<br />

Herz und etwas zittrigen<br />

Händen stieg ich in den Sattel. Denn<br />

was hat man nicht alles von den 500er-<br />

Helden wie Doohan, Schwantz oder<br />

Rossi über die „Biester“ gehört? Brutaler<br />

Leistungseinsatz, keinerlei Motorbremsmoment,<br />

furchtbare Abwürfe!<br />

Mit gehörigem Respekt geht es<br />

deshalb in die erste Runde. Durch das<br />

Auftakt-Geschlängel der Lausitzpiste<br />

fällt sofort das irre niedrige Gewicht<br />

der MMX auf. Knapp 130 Kilo sollen<br />

es sein, und man mag es anhand der<br />

nahezu widerstandslosen Richtungswechsel<br />

sofort glauben. Entsprechend<br />

leicht lässt sich die Suter in die letzte<br />

enge Links auf die Gegengerade<br />

dirigieren, wo ich dann erstmals entschlossen<br />

das Gas aufmache und mit<br />

allen Sinnen gespannt und gefasst auf<br />

das warte, was mir über fiese Zweitakt-<br />

500er erzählt wurde.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong> 29


Aber nichts passiert, oder vielmehr:<br />

Die Suter droht unter mir abzusterben.<br />

Aus reiner Vorsicht bin ich behutsam<br />

im zweiten Gang abgebogen, weshalb<br />

die Drehzahlen unter die Marke von<br />

8000/min gefallen sind. Daran scheint<br />

der Vierzylinder jetzt zu ersticken. Null<br />

Vortrieb, stattdessen ein Würgen aus<br />

Motor- und Auspuff-Pfeifen. In Panik<br />

ziehe ich leicht die Kupplung. Die Drehzahlen<br />

schießen wieder empor, überschreiten<br />

die 10 000/min, und als ich<br />

den Kraftschluss dann wieder völlig<br />

freigebe, reißt es mich wie vom Gummiband<br />

abgefeuert vorwärts – auf dem<br />

Hinterrad! Flugs per Schaltautomat den<br />

dritten Gang nachlegen, bevor sich<br />

was überschlägt! Beruhigen will sich<br />

die Suter aber nicht, steht weiter auf<br />

dem Hinterrad und peitscht mit irrem<br />

Kreischen wie vom Teufel verfolgt die<br />

Gerade entlang. Im Vierten schließlich<br />

setzt das Vorderrad wieder auf, gerade<br />

rechtzeitig, um den Fünfer einzulegen<br />

und dann erst mal konservativ früh<br />

vom Gas zu gehen und zu bremsen.<br />

Bremsmoment hat der Motor aber<br />

schon, wenn auch nicht annähernd so<br />

viel wie ein dicker Viertakt-1000er. Dafür<br />

schiebt das niedrige Gewicht auch<br />

nicht so brutal. Die Brembo-Stopper<br />

verzögern vorzüglich, die Gabel aber<br />

wirkt etwas schwammig. Sie vermittelt<br />

kein gutes Gefühl für das Vorderrad,<br />

als ich schließlich einbiege. Der folgende<br />

Richtungswechsel funktioniert ganz<br />

passabel, aber in der langen Links auf<br />

die nächste Gerade liefert das Motorrad<br />

wieder kein so krispes Feedback<br />

von vorn, wie man das von feinen<br />

Renneisen kennt. Dazu kommt die<br />

Zweitakt-Eigenheit, dass man entweder<br />

Gas gibt oder es geschlossen hält.<br />

Hängepartien mit Halbgas wie beim<br />

Viertakter quittiert die Suter zunächst<br />

mit Ignoranz, dann mit heftigem Springen.<br />

Mit der Zeit und einigen Runden<br />

Erfahrung wird es besser, aber ist das<br />

bereits alles? Techniker Alessandro<br />

Giussani klärt mich später in der Box<br />

auf: „Das ist noch Ians Abstimmung<br />

von der TT. Er senkte das Heck ab für<br />

mehr Stabilität auf den vielen schnellen<br />

und welligen Geradeaus-Passagen.<br />

Die Gasannahme gefiel dem alten<br />

Hasen eben so.“<br />

Das geht sicher noch besser<br />

Und dann brach Alessandro mit allem,<br />

was ich bisher von Zweitaktern kannte.<br />

Statt stundenlangem Heraustüfteln der<br />

richtigen Bedüsung, womit einem die<br />

Däng-däng-däng-Fraktion im Fahrerlager<br />

nachts den Schlaf raubte, stöpselte<br />

er das Laptop ins Steuer gerät,<br />

das die moderne Einspritzung regelt,<br />

fettete hier digital an, magerte dort<br />

digital ab und nickte schließlich, nachdem<br />

Kollege Reto Karrer das Fahrwerk<br />

der MMX angepasst hatte.<br />

Keine 20 Minuten später bügelte<br />

ich erneut über den Lausitzring und<br />

wusste bald, warum niemand ein<br />

echter Racer sein kann, der das nicht<br />

erlebt hat. Die Suter peitschte wie irr<br />

um den Ring, verzieh nun aber den<br />

einen oder anderen Viertakt-Schlendrian<br />

und verwöhnte mit einem<br />

Handling, einer Leichtigkeit und Präzision<br />

– ich wünschte mir, das würde<br />

nie mehr enden! Die Gänge perfekt gewählt,<br />

zog die MMX so mächtig aus den<br />

Ecken, dass es sie jedes Mal schon in<br />

Schräglage aufs Hinterrad stellte.<br />

Dabei war sie aber so stabil,<br />

dass ich immer furchtloser<br />

01 Feine Renngabel von Öhlins mit<br />

Gasdruckbehälter am Gabelfuß und<br />

fein einstellbarer Dämpfung. Links<br />

vom Kurzhubgasgriff ist der Ausknopf<br />

angebracht<br />

02 An der Suter gibt es kein „Old<br />

School“: moderner Schaltautomat<br />

mit Blipperfunktion<br />

03 Hätte ich nie gedacht, aber es<br />

stimmt – einigermaßen!<br />

am Gas bleiben konnte.<br />

Per Blipper ging es in<br />

den Bremszonen in die<br />

niedrigen Gänge,<br />

der Motor half<br />

beim Verzögern<br />

angemessen<br />

mit, die Gabel<br />

stemmte sich<br />

transparent<br />

gegen die<br />

Kräfte und<br />

die Bremse<br />

ließ sich per-


01 02 03<br />

fekt bis zum Scheitel dosieren. Dann<br />

wieder Gas auf, und der Wahnsinn<br />

nahm erneut seinen Lauf. Der Motor<br />

zieht jetzt überraschend kräftig durch<br />

und explodiert dann gewaltig über<br />

9000/min. Unnötig zu erwähnen, wie<br />

gierig der Vierzylinder dreht. Dabei<br />

vibriert er zwar feiner, als man das von<br />

einem Viertakt-V4 kennt, aber insgesamt<br />

ist dieser Power-Reaktor erstaunlich<br />

laufruhig.<br />

Interessant sind noch Retos Infos,<br />

dass sie auf der TT anfangs 13 Liter<br />

Sprit pro Runde (über 60 Kilometer)<br />

gebraucht haben, den Verbrauch aber<br />

nach und nach auf unter 11 Liter<br />

drückten. Beim Gemisch sind sie bei<br />

leicht über vier Prozent geblieben, aber<br />

die Suter käme sehr gut mit knapp drei<br />

aus. Revidiert müsse der Motor alle<br />

2500 Kilometer werden, was für eine<br />

echte Rennrakete relativ lange ist.<br />

Unvergesslich bleibt dieses Gefühl,<br />

wie auf einem Fahrrad mit Raketentriebwerk<br />

zu reiten. Das erfordert zwar<br />

höchste Konzentration, aber bei dem<br />

niedrigen Gewicht spart das enorm<br />

Körner gegenüber den schweren Viertakt-1000ern.<br />

Wie berechenbar die<br />

Suter nach Alessandros Digitalkur war,<br />

machte für mich dieses Faszinosum<br />

Zweitakt perfekt. 190 <strong>PS</strong> bei 130 Kilo<br />

abzufeuern, ist mit nichts zu vergleichen,<br />

was ich je auf einem Viertaktmotorrad<br />

erlebt habe. Damit gehöre ich<br />

jetzt wohl zu dem Personenkreis, den<br />

Rossi als echte Racer bezeichnet.<br />

Wenn auch nur für kurze Zeit, denn<br />

110 000 Euro für die Suter MMX 500<br />

sind für dieses fein gemachte Ding<br />

sicher gerechtfertigt, aber leider jenseits<br />

meiner Möglich keiten.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong> 31


PREMIERE<br />

YAMAHA TRACER 700<br />

VERNUNFT-FEILE<br />

Yamaha ergänzt den MT-07-Baukasten. Der neueste Ableger hört auf den Namen<br />

Tracer 700 und durfte sich bei der Präsentation rund ums Sella-Massiv beweisen.<br />

Text: Jens Möller-Töllner; Fotos: Yamaha<br />

Im Jahr 2014 hat Yamaha die MT-07<br />

erstmals vorgestellt. Ein Erfolgsmodell,<br />

schließlich liefen bis heute<br />

von ihr und vom später erschienenen<br />

Derivat XSR 700 95 000 Einheiten<br />

vom Band. Eine fette Hausnummer. Die<br />

soll nun mit der Tracer 700 noch ein<br />

wenig größer werden. Die ergänzt das<br />

nackte MT-07-Fundament um tourensporttaugliche<br />

Features. Genügen die,<br />

um das Herz des <strong>PS</strong>-Gasgebers für sich<br />

zu gewinnen?<br />

Obwohl die Leistung gleich blieb –<br />

der Motor werkelt als einzige Änderung<br />

nun getreu der Euro 4-Norm –, konserviert<br />

die Tracer 700 lässig noch eine<br />

weitere, wesentliche Eigenschaft der<br />

nackten MT-07. Die hört auf den Namen<br />

spielerische Leichtigkeit. Zwar ist die<br />

Tracer 700 mit 196 Kilo vollgetankt etwas<br />

schwerer als die MT-07 und ihre<br />

Schwinge fällt zudem für mehr Hochgeschwindigkeitsstabilität<br />

50 Millimeter<br />

länger aus, aber in ihren Grundzügen<br />

ist sie ebenso ein lässiges Spielmobil<br />

für den spaßigen Eckenwetz.<br />

Quicklebendig fällt die kleine Crossover-Yamaha<br />

in Schräglage. Auf jeder<br />

Geraden darf der 689-cm³-Twin zeigen,<br />

was in ihm steckt. Wer den Bogen raus<br />

hat, muss auf kurvigem Terrain nur wenig<br />

Gegner fürchten. Das liegt auch an<br />

den aus der MT-07 übernommenen<br />

Bremsen. Die packen nicht super -<br />

sportlich zu, lassen sich aber über den<br />

gut fühlbaren Druckpunkt fein dosieren.<br />

Selbst Bremsen bis zum Scheitelpunkt<br />

machen sie problemlos mit.<br />

Wer bergab richtig zupackt und<br />

forsch die Gänge nach unten durchsteppt,<br />

wird allerdings schon mal vom<br />

einem stempelnden Hinterrad überrascht.<br />

Eine Anti-Hopping-Kupplung<br />

könnte helfen. Genau wie ein Fahrwerk<br />

mit mehr Dämpfungsreserven. Wie bei<br />

der MT-07 arbeiten Gabel und Federbein<br />

trotz geänderter Abstimmung sehr<br />

komfortabel. Der eilige Treiber würde<br />

32 <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong>


DATEN<br />

YAMAHA TRACER 700<br />

ANTRIEB<br />

Zweizylinder-Viertakt-Reihenmotor, zwei Ventile/<br />

Zylinder, 55 kW (75 <strong>PS</strong>) bei 9000/min*, 68 Nm bei 6500/min*,<br />

689 cm³, Bohrung/Hub: 80,0/68,6 mm, Verdichtung: 11,5:1,<br />

Zünd-/Einspritzanlage, 38-mm-Drosselklappen, mechanisch<br />

betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung, Sechsganggetriebe,<br />

Kette<br />

FAHRWERK<br />

Brückenrahmen aus Stahlrohr, Lenkkopfwinkel: 65,2 Grad,<br />

Nachlauf: 90 mm, Radstand: 1450 mm, Ø Gabel innenrohr:<br />

41 mm, Federweg v./h.: 130/142 mm<br />

RÄDER UND BREMSEN<br />

Leichtmetall-Gussräder, 3.50 x 17/5.50 x 17, Reifen vorn:<br />

120/70 ZR 17, hinten: 180/55 ZR 17, 282-mm-Doppelscheibenbremse<br />

mit Vierkolben-Festsätteln vorn, 245-mm-<br />

Einzelscheibe mit Einkolben-Schwimmsattel hinten, ABS<br />

GEWICHT<br />

(vollgetankt) 196 kg*<br />

Tankinhalt: 17,0 Liter Super<br />

GRUNDPREIS<br />

7895 Euro (zzgl. NK)*<br />

* Herstellerangabe<br />

Klein fällt das<br />

von der MT-07<br />

bekannte<br />

Cockpit aus,<br />

die wichtigsten<br />

Infos liegen<br />

aber gut<br />

im Blick. Mit<br />

142 Millimetern<br />

Arbeitsweg<br />

besitzt<br />

der Dämpfer<br />

etwas mehr<br />

Federweg als<br />

in der MT-07.<br />

An der kommoden<br />

Abstimmung<br />

ändert<br />

das nichts<br />

sich beim zügigen Kurvenritt ein härteres<br />

Setup wünschen. Aber Schwamm<br />

drüber, leben lässt es sich damit trotzdem<br />

prächtig.<br />

Und am Abend freut man sich darüber,<br />

dass nichts zwickt und zwackt.<br />

Gegenüber der MT-07 wuchs die Sitzhöhe<br />

um drei Zentimeter, der Lenker<br />

wanderte ebenfalls leicht nach oben. Da<br />

die Position der Fußrasten gleich blieb,<br />

ergibt das in Summe eine entspanntaufrechte<br />

Sitzhaltung mit passablem<br />

Windschutz. Beim günstigen Kurs ab<br />

7895 Euro bleiben vielleicht noch einige<br />

Taler übrig, um sich im Zubehörprogramm<br />

der kleinen Tracy auszutoben.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE


TUNER-GP <strong>2016</strong><br />

AUFS NEUE<br />

34 <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong>


01<br />

02<br />

03<br />

04<br />

Der bereits 13. <strong>PS</strong>-Bridgestone-TunerGP<br />

war gleichzeitig ein „Back to the roots“.<br />

Am Lausitzring konnten die Tester ausgiebig<br />

auf der WM-Strecke den pfeilschnellen Bikes<br />

auf den Zahn fühlen. Text: Uwe Seitz; Fotos: fact, Markus Jahn<br />

01 Zubehör-Spezialist Magura stellte nicht<br />

nur exklusive Teile aus, sondern beriet auch die<br />

exklusiven Trainingsgäste zu Tuning-Themen<br />

02 Von Anfang an dabei: Bridgestone liefert<br />

die schnellen Reifen... 03 ... und den Service<br />

seit dem ersten TunerGP 2004 04 Neu dabei:<br />

Ölspezialist Motorex aus der Schweiz<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong> 35


Traumbedingungen – die<br />

herrschten bei der jüngsten<br />

Auflage des <strong>PS</strong>-TunerGP.<br />

Nicht nur hielt der Dauerregen<br />

Anfang Juni an beiden Testtagen einmal<br />

komplett inne, auch Brandenburgs<br />

Sonne verwöhnte die Tester auf den<br />

schnellen Runden. Die sonstigen Rahmenbedingungen<br />

waren ebenfalls nicht<br />

zu toppen. Vom Lausitzring gab es<br />

zwei „Lärmtage“ für das Event, die Topspeed-Runden<br />

mit ungedrosselten IDM-<br />

Rennmotorrädern genauso zuließen<br />

wie den Einsatz infernalisch brüllender<br />

Tuning-Superbikes. Dazu gab es Fahrzeit<br />

ohne Ende, sodass wir erstmals<br />

seit Jahren wieder Rundenzeiten für die<br />

einzelnen Bikes ausweisen können.<br />

Für die zahlreichen 1000er erledigte<br />

das der ehemalige Grand Prix-Pilot<br />

Arne Tode, bei den „Exoten“ spannte<br />

Ex-IDM-Supersportler Pascal Eckhardt<br />

das Kabel. Die Zeitnahme steuerte<br />

TunerGP-Partner Bike Promotion bei.<br />

Dass der TunerGP auch nach dem<br />

Umzug in die Lausitz nichts an Attraktivität<br />

verloren hat und noch immer ein<br />

Fixpunkt der Szene ist, unterstrichen<br />

nicht nur die zahlreichen Bewerbungen<br />

für die Tests, sondern schließlich auch<br />

die ausgewählten Tuner. Einige sind<br />

durch die vorangegangenen TunerGPs<br />

bereits bekannte Größen, die mit ihrer<br />

Erfahrung und abgelieferten Qualitätsarbeit<br />

bei so einem Anspruch schließlich<br />

auch nicht fehlen dürfen. Aber es<br />

gibt auch <strong>2016</strong> wieder Neuzugänge,<br />

die unterstreichen, dass man aus sehr<br />

guten Serienbikes mit dem richtigen<br />

Know-how wunderschöne und vor<br />

allem noch viel schlagkräftigere Motorräder<br />

formen kann.<br />

01 02 03<br />

36 <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong>


Komplettiert wurde die Veranstaltung<br />

von exklusiven Tuner-Kunden und<br />

Gästen von Hauptsponsor Bridgestone,<br />

die mit ihren Bikes unzählige Runden<br />

drehen konnten, bis der persönliche<br />

Akku komplett leer war. Bei der abendlichen<br />

Grillparty gab es entsprechend<br />

nur glückliche Gesichter und Benzingespräche<br />

bis spät in die Nacht.<br />

Aber im Mittelpunkt standen natürlich<br />

die Motorräder der Tuner, von denen<br />

wir in dieser <strong>PS</strong>-Ausgabe die vier<br />

heißesten Superbikes mit Reihenvierzylinder<br />

vorstellen (siehe ab S. 36).<br />

Dazu kommen noch zwei Einzelstücke<br />

von KTM Team West und Hertrampf<br />

Ducati, die mit ihren V2 über die Piste<br />

donnerten. Bereits hier sei die nächste<br />

Ausgabe für alle V4-Fans angepriesen,<br />

in der wir uns intensiv um die Aprilia<br />

RSV4 kümmern werden. Gleich drei<br />

Exemplare der italienischen Schönheit<br />

kamen nämlich dieses Jahr zum <strong>PS</strong>-<br />

TunerGP, wobei die Zahl der Bewerbungen<br />

sogar noch höher war. Offenbar<br />

ist der V4-Renner nach der jüngsten<br />

Werksüberarbeitung eine perfekte<br />

Basis für pfeilschnelle Superbikes.<br />

Nach allem Testen, Messen und<br />

Auswerten sind wir uns schon sicher,<br />

dass es 2017 erneut einen <strong>PS</strong>-TunerGP<br />

geben wird, an dem wir dann auch <strong>PS</strong>-<br />

Lesern die Möglichkeit geben werden,<br />

mit uns an den Lausitzring zu pilgern.<br />

Die Plätze werden allerdings sehr streng<br />

limitiert sein, denn wir wollen auf keinen<br />

Fall die Traumbedingungen von diesem<br />

Jahr beschneiden – und die heißen<br />

in erster Linie Vollgas und Fahrzeit im<br />

Überfluss für alle, die dann 2017 dabei<br />

sind. Bewerbungen aus der Tuning-Szene<br />

werden bereits angenommen.<br />

01 Fotoproduktion und Filmaufnahmen<br />

sind elementarer Bestandteil des<br />

<strong>PS</strong>-TunerGP 02 Man hilft sich gegenseitig<br />

und tauscht Erfahrungen aus –<br />

der <strong>PS</strong>-TunerGP ist exklusiver<br />

Tummelplatz von Motorrad-Verrückten<br />

03 Die <strong>PS</strong>-Redaktion bei der Arbeit:<br />

das bedeutet vor Ort fahren, auswerten<br />

und die Eindrücke besprechen und<br />

protokollieren 04 Immer am Anschlag:<br />

Armand Motier und der Dynojet-Prüfstand<br />

05 Noch mehr Daten. Fahrzeuggewicht<br />

und Leistung werden von den<br />

<strong>PS</strong>-Redakteuren am PC streng überwacht<br />

06 Ex-Grand Prix-Pilot Arne<br />

Tode (links) ballerte auf dem Lausitzring<br />

die Rundenzeiten der Superbikes<br />

in den Asphalt<br />

04 06<br />

05<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong> 37


TUNERGP<br />

1000ER-SUPERBIKES<br />

FANTAS<br />

38 <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong>


Radikale Hardwareänderungen, findige Eingriffe in die Elektronik oder<br />

gekonnte Abstimmungsarbeit? Erst das Gesamtbild macht ein getuntes<br />

Superbike „fantastisch“. Hier kommen vier verschiedene Ansätze.<br />

Text: Tobias Münchinger; Fotos: Markus Jahn, fact<br />

TIC FOUR<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong> 39


BARTSCHAT-KAWASAKI ZX-10R<br />

Rundenzeit: 1.43,569 min<br />

BIKESHOP<br />

LÜCHOW<br />

Bergstraße 3<br />

29439 Lüchow<br />

www.bikeshopluechow.de<br />

Erster Aufschlag für die Kawasaki<br />

ZX-10R vom BikeShop<br />

Lüchow. In der Superbike-WM<br />

eilt das Kawasaki-Werksteam<br />

mit der Maschine von Sieg zu Sieg. Ein<br />

perfekter Imageträger – theoretisch.<br />

In der Praxis steht sich das Bike in den<br />

Showrooms aber die Reifen platt. Zwischen<br />

eigentlichem Potenzial der ZX-<br />

10R und ihrer Schlagkraft als Serienbike<br />

herrscht eine deutliche Diskrepanz.<br />

Bei bisherigen <strong>PS</strong>-Vergleichstests<br />

konnte die „Zehner“ einige Akzente<br />

setzen, hatte unterm Strich aber gegenüber<br />

der Konkurrenz das Nachsehen.<br />

Hauptkritikpunkte: zu müde im mittleren<br />

Drehzahlbereich, Handling nicht<br />

ganz auf Topniveau und dazu die<br />

Schwierigkeiten mit der Bremse (siehe<br />

<strong>PS</strong> 05 und 06/<strong>2016</strong>). Weitgehend hausgemachte<br />

Probleme, die mit überschaubarem<br />

Aufwand abstellbar sind, wie<br />

Karsten und Ole Bartschat mit ihrer ZX-<br />

10R beim TunerGP beweisen wollen.<br />

„Wir haben die Kawa hauptsächlich für<br />

Endurance-Rennen aufgebaut“, erzählt<br />

Karsten. „Man soll damit möglichst<br />

lange schnell und stressfrei fahren<br />

können. Im Vordergrund steht für uns<br />

die Funktion bei einem guten Preis-<br />

Leistungsverhältnis.“<br />

Zeit für den ersten Check. Die Ergonomie<br />

der Kawa verdient die volle<br />

40 <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong>


eitung, Zündung und Einspritzung.<br />

Eingriffe in die Mechanik des Motors<br />

gibt es keine.<br />

Die erste Einschätzung nach einer<br />

Session: Das Teil marschiert, und wie!<br />

Aus dem mittleren Drehzahlbereich<br />

schiebt die Kawasaki mit einer Wucht,<br />

die an das Drehmoment eines Elektromotors<br />

erinnert. Konzentration ist gefragt,<br />

um das Vorderrad effektiv am Boden<br />

zu halten. Die Akrapovic-Komplettanlage<br />

aus Titan und Karbon lärmt nur<br />

mäßig, was das Elektro-Feeling zusammen<br />

mit dem weichen Motorlauf verstärkt.<br />

Ein Dreh am Gasgriff, und plötzlich<br />

verwischt die Umwelt links und<br />

rechts der Strecke, als säße man in<br />

einer Magnetschwebebahn. Während<br />

eines Langstreckenrennens könnte<br />

dieses meditativ ruhige Fahrzeugverhalten<br />

der Schlüssel zum Erfolg sein.<br />

Ein großes Lob geht an die Blipperfunktion<br />

des Schaltautomaten, die<br />

ebenfalls über das originale Steuerge-<br />

01<br />

02<br />

Punktzahl. Man sitzt für Racing-Verhältnisse<br />

wahrlich bequem. Aber wie<br />

schnell kann die ZX-10R mit dem<br />

unangetasteten Serienmotor schon<br />

sein? Karsten hat das Steuergerät<br />

geflasht (der „Raceflash“ kostet beim<br />

BikeShop Lüchow 499 Euro), die<br />

gangselektiven Drosseln entfernt und<br />

der Maschine dadurch die Fußfesseln<br />

abgenommen. Hinzu kommen Abstimmungsarbeiten<br />

an der Gemischaufbe-<br />

01 Bis auf die elektronische Entfernung<br />

der gangselektiven Drosselungen<br />

handelt es sich um einen<br />

komplett serienmäßigen Motor<br />

02 Die Kombi aus M50-Monoblocks<br />

mit der Brembo-Bremspumpe RCS<br />

17 und Z04-Belägen funktioniert top,<br />

auch mit aktiviertem ABS<br />

03 Der elektronische Serien-Öhlins-<br />

Lenkungsdämpfer wurde durch einen<br />

mechanischen ersetzt<br />

03<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong> 41


ät freigeschaltet wurde (kostet 299<br />

Euro). Supersoft gehen die kupplungsfreien<br />

Gangwechsel hoch und runter<br />

vonstatten. Das erinnert an Playstationzocken!<br />

Leider fällt die Gasannahme<br />

um 8000/min herum hart aus. Durch<br />

den Ruck kann es die Linie ganz schön<br />

verhageln, obwohl die ZX-10R mit dem<br />

mechanischen Öhlins-Lenkungsdämpfer<br />

ansonsten liegt wie ein Brett. Per<br />

Laptop glättet Karsten die Gasannahme<br />

im relevanten Drehzahlbereich ab.<br />

Richtig weich will die Kawa danach<br />

immer noch nicht ans Gas, auch wenn<br />

es besser geworden ist.<br />

Gefühlt müssten bei der ZX-10R wenigstens<br />

200 <strong>PS</strong> am Hinterrad versammelt<br />

sein, die unser Prüfstand vor Ort<br />

allerdings nicht bestätigt. Vermutlich<br />

hat sich beim Aufschneiden des Kabelbaums<br />

zur Abnahme des Drehzahlsignals<br />

ein Fehler eingeschlichen. Die<br />

Kawa fängt während der Leistungsmessung<br />

zu stottern an und liefert<br />

„nur“ 194 <strong>PS</strong> ab.<br />

In der Serienproduktion bitte<br />

zukünftig genau so<br />

Auf der Piste verhält sich die Sache anders.<br />

„Mir kommt das Ding brutal stark<br />

vor“, konstatiert auch <strong>PS</strong>-Racer Pascal<br />

Eckhardt. „Außerdem ist die Kawa auf<br />

der Bremse unfassbar stabil und lenkt<br />

dann sauber ein. Man hat praktisch freie<br />

Linienwahl und kann richtig enge<br />

Bögen fahren!“ Ihre Handlichkeit merkt<br />

man der Zehner schon nach den ersten<br />

Kurvenkombinationen an. Wo das Serienmotorrad<br />

partout nicht auf die angepeilte<br />

Linie zu bekommen wäre, wird mit<br />

der Bartschat-Kawa ein Kinderspiel daraus.<br />

Die reinste Freude, wie leicht man<br />

die Maschine abklappen und noch in<br />

der Kurve nachkorrigieren kann. Und in<br />

höchstem Maße unverständlich, warum<br />

42 <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong>


HERZLICHKEIT AUF DER RENNSTRECKE:<br />

DENKT DRAN JUNGS, WER ALS ERSTER<br />

BREMST, IST DER WASCHLAPPEN!<br />

Kawasaki die ZX-10R in der Serie nicht<br />

gleich so ähnlich an den Start bringt.<br />

Um mehr Federweg nutzen zu können,<br />

erhielt die Kawa einen Gabelumbau<br />

mit einem geänderten Verhältnis<br />

von Öl zu Luftpolster sowie andere<br />

Shims. Das originale Federbein flog<br />

komplett raus und wurde durch ein<br />

Öhlins TTX-GP ersetzt. Außerdem wurde<br />

die originale Bremspumpe gegen eine<br />

Brembo RCS 17 getauscht, und man<br />

verbaute Z04-Racing-Bremsbeläge<br />

desselben Herstellers. Diese Kombination<br />

funktioniert mit den originalen<br />

M50-Bremszangen hervorragend, die<br />

ZX-10R verzögert satt und punktgenau.<br />

Am Hinterrad wurde das ABS mittels<br />

eines Dongle außer Kraft gesetzt. Vorne<br />

ist es jedoch aktiv. Heldenhafte Bremsmanöver<br />

mit erhobenem Hinterrad<br />

werden zugelassen, das ABS tritt kein<br />

einziges Mal negativ in Erscheinung.<br />

Unser Rundenzeitenbolzer, Ex-Moto2-<br />

Pilot Arne Tode, schaltet es für seine<br />

gezeitete Runde trotzdem über einen<br />

Knopf am Lenker komplett aus. Er hat<br />

da seine Prinzipien. Für eine Runde um<br />

den Lausitzring benötigt er 1.43,569<br />

Minuten. Eine Zeit, die der ZX-10R vom<br />

BikeShop Lüchow zu Ehren gereicht.<br />

Weiter geht es mit der YZF-R1 von<br />

Dominik Klein. Er verfolgt mit seinem<br />

Projekt eine andere Philosophie als die<br />

Bartschats mit der Langstrecken-Kawa.<br />

Die Yamaha soll rocken und es dem<br />

(sehr) ambitionierten Trackday-Hero<br />

so richtig spektakulär besorgen. Hier<br />

steckt alles drin, was gut und teuer ist.<br />

Hauptsache, es macht schnell und<br />

knallt! Vielleicht erinnert sich der ein<br />

oder andere Fan an das Design – es ist<br />

an Rossis M1 aus den Wintertests in<br />

Sepang von 2007 angelehnt. Die Startnummer<br />

41 gehört natürlich zu Haga.<br />

Sie ziert alle Bikes von Dominik.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong> 43


01 Highend-Material: Der Frontfender<br />

besteht aus Karbon, die Bremsanlage<br />

steuert Brembo bei (Sättel<br />

GP4-RX) und die Gabel kommt von<br />

K-Tech aus England<br />

02 Spezialanfertigung für Dominiks<br />

Über-R1: Titan-Komplettanlage<br />

von SC-Project. Der Sound reißt die<br />

stärksten Mauern ein<br />

03 Serienmäßiges Dashboard,<br />

Gabelbrücken von IMA-Racing<br />

02<br />

03<br />

01<br />

Vorab die beiden wichtigsten<br />

Daten: Vollgetankt bringt die R1 gerade<br />

einmal 177,3 Kilo auf die Waage – der<br />

Rekordwert des <strong>PS</strong>-TunerGP <strong>2016</strong>. Unser<br />

Prüfstand attestiert außerdem satte<br />

212 <strong>PS</strong> an der Kurbelwelle und zeichnet<br />

eine Leistungskurve wie mit dem<br />

Lineal gezogen. Zum geringen Gesamtgewicht<br />

der Maschine tragen sämtliche<br />

Verkleidungsteile inklusive Ram-Air<br />

aus Karbon (Macmoto) bei. Der originale<br />

Alutank wurde gebürstet und versiegelt.<br />

Die silber-matten OZ-Schmiederäder<br />

sind ebenfalls ein paar Gramm<br />

leichter als die originalen und fügen<br />

sich ausgezeichnet in die Gesamtoptik.<br />

Weiter geht die Hungerkur beim<br />

ABS. Es flog nämlich raus. Das ist zum<br />

einen konsequent (eine Fehlerquelle<br />

weniger) und spart zum anderen um<br />

die fünf Kilogramm Gewicht ein. Verbaut<br />

wurden weiterhin eine leichte<br />

LiFePo-Batterie und Titanschrauben<br />

ohne Ende. Die Magersucht gipfelt<br />

schließlich in der Titan-Komplettanlage<br />

von SC-Project. Eine Spezialanfertigung<br />

des italienischen Herstellers, extra für<br />

KLEIN-YAMAHA YZF-R1<br />

Rundenzeit: 1.42,380 min<br />

44 <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong>


Dominiks Über-R1. Sie sieht nicht nur<br />

zum Niederknien schön aus und ist<br />

augenscheinlich top verarbeitet. Aufgrund<br />

der vier Krümmer, die in zwei<br />

weiteren Rohren direkt am Endschalldämpfer<br />

zusammenlaufen, bekommt<br />

der Motor hinten raus mehr Volumen.<br />

Grundvoraussetzung für Power beim<br />

R1-Antrieb. Dann der Sound. So<br />

ähnlich muss die Begleitmusik der<br />

Apokalyptischen Reiter klingen! Der<br />

Big Banger bollert tief und bösartig<br />

vor sich hin, das sticht jede Ducati aus.<br />

Beim Aufsteigen schwingt auf jeden<br />

Fall eine gehörige Portion Respekt mit.<br />

Die Kupplung rückt beim Losrollen<br />

aufgrund der synthetischen Beläge<br />

(halten mehr Leistung aus) garstig ein.<br />

Man muss sich schon etwas konzentrieren.<br />

Vielleicht eine Art letzte Warnung,<br />

die dem Fahrer signalisiert:<br />

„Pass schön auf Kumpel, ich bin giftig“!<br />

Auf der Strecke jagt ein Aha-Erlebnis<br />

das nächste. Man hält das Vorderrad<br />

der R1 praktisch direkt in den Händen.<br />

Alles wirkt laserartig präzise und<br />

gnadenlos direkt. Vielleicht mit einer<br />

Ausnahme: Das Ansprechverhalten<br />

des Vierzylinders ist im unteren<br />

Drehzahlbereich etwas verwaschen,<br />

die Leistung setzt dann aber weich ein.<br />

Da rüber reagiert die R1 sauber und<br />

direkt auf jeden Millimeter mehr oder<br />

MOTORRAD<br />

KLEIN GMBH<br />

Röntgenstraße 5<br />

66763 Dillingen/Saar<br />

www.motorradklein.de<br />

<strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong> 45


WILBERS TRIPLE<br />

TUNING GMBH<br />

Alfred-Mozer-Straße 82<br />

48527 Nordhorn<br />

www.wilbers-bmwracing.de<br />

www.tripletuning.de<br />

WILBERS-BMW S 1000 RR<br />

Rundenzeit: 1.42,780 min<br />

46 <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong>


weniger Gasgriffstellung. Es gibt keine<br />

Dellen oder Einbrüche in der Leistungskurve,<br />

doch über 10 000/min<br />

wird die bombenstarke Drehzahlmitte<br />

nochmals mit einem Extraschub gekrönt.<br />

Auf der Gegengeraden des Lausitzrings<br />

macht die Klein-R1 noch im<br />

vierten Gang Power-Wheelies. Meine<br />

Güte, das Teil kostet Körner! Gut, dass<br />

die verbaute Verkleidungsscheibe<br />

(Ermax) sagenhaften Windschutz bietet.<br />

So kann man ein paar Augenblicke<br />

durchatmen, wenn das Vorderrad<br />

wieder Bodenkontakt hat.<br />

Ähnlich einer Cup-R6,<br />

nur mit monströser Leistung<br />

Die Leistung kommt nicht von ungefähr.<br />

Zu Beginn wurde der Motor komplett<br />

zerlegt, Klein hat das Lagerspiel<br />

sowie die Pleuel kontrolliert und optimiert.<br />

Anschließend wurden die<br />

Quetschkanten angepasst, Kanäle und<br />

Brennräume bearbeitet und Kit-Nockenwellen<br />

(andere Profile und Steuerzeiten)<br />

eingesetzt. Die Kit-Nockenwellen<br />

kosten mit Ventilfedern schlappe<br />

2000 Euro und bringen drei <strong>PS</strong>. Aber<br />

wer gründlich sein will, nimmt auch<br />

das mit. Zusammen mit der SC-Project-<br />

Anlage steigern die im unteren Bereich<br />

gekürzten Trichter weiterhin die Leistung.<br />

Für die Kühlung sorgt ein Kit-Gerät<br />

von H2O Performance. Auf der Elektronikseite<br />

setzt Dominik Klein auf den<br />

Kit-Kabelbaum von Yamaha, benutzt<br />

aber das geflashte Serien-Steuergerät.<br />

Das macht die Abstimmung schwieriger,<br />

schafft aber aufgrund der feineren<br />

Aufsplitterung verschiedener Parameter<br />

noch mehr Möglichkeiten beim Programmieren.<br />

So lässt sich etwa die<br />

Traktionskontrolle zu geringerem Eingreifen<br />

als Standardwert „1“ bewegen.<br />

Die Bremsanlage setzt den nächsten<br />

Höhepunkt. Sie ist mit der Magura-<br />

Bremspumpe HC³, den gefrästen Brembosätteln<br />

GP4-RX (etwa 1500 Euro!), T-<br />

Drive-Scheiben und Z04-Belägen ausgestattet.<br />

Bei der Bremsperformance<br />

liegen die ZX-10R vom BikeShop Lüchow<br />

und die R1 auf einem ähnlichen<br />

Level. Nur im harten Renneinsatz würde<br />

sich die Highend-Teilekombination<br />

der R1 wahrscheinlich als gleichmäßiger<br />

oder standfester erweisen.<br />

Widmen wir uns den Rundenzeiten.<br />

Zwei Probleme liegen vor. Erstens kostet<br />

die extreme Wheelieneigung der R1<br />

bis zum vierten Gang wertvolle Sekunden.<br />

Zweitens wird das Heck beim harten<br />

Anbremsen leicht, und die Maschine<br />

kommt ziemlich quer. Sie erinnert<br />

vom Fahrverhalten her stark an eine<br />

scharfe Cup-R6. Nur mit monströser<br />

Leistung! Für Arne Todes gezeitete<br />

Runde wird der Radstand leicht gekürzt,<br />

die Übersetzung geändert und<br />

über das Dashboard etwas mehr elektronische<br />

Motorbremse gegeben,<br />

damit die Maschine am Kurveneingang<br />

kontrollierbarer bleibt. Die Gabel<br />

kommt wie das Federbein von K-Tech<br />

aus England und wird gerne im Road<br />

01<br />

02<br />

03<br />

01 Mittig: geschickt integrierter Ausgleichsbehälter<br />

für die Bremsflüssigkeit.<br />

Das Dashboard stammt wie das<br />

Data Recording-System von 2D<br />

02 Laut IDM-Reglement darf mechanisch<br />

wenig verändert werden, saubere<br />

Motorabstimmung ist wichtig<br />

03 Aufgefallen: Das Team fährt mit<br />

einem sehr harten Fahrwerkssetup.<br />

Sämtliche Dämpfer stammen natürlich<br />

von Wilbers<br />

<strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong> 47


Racing verwendet. Sie bekommt etwas<br />

weniger Druckstufendämpfung, da sie<br />

Arne beim Eintauchen unten zu progressiv<br />

agiert und hart wird. Am Federbein<br />

nimmt Dominik etwas Vorspannung<br />

raus. Das Bike steht hinten jetzt<br />

tiefer, sodass sich der Reifen besser<br />

mit der Piste verzahnen kann. Nach<br />

einigen Runden zeigt die Uhr 1.42,380<br />

Minuten an, und ein zufriedener<br />

Arne Tode kehrt in die Box zurück.<br />

Die Wheelieneigung ist komplett verschwunden<br />

und das extreme Sliden<br />

abgestellt. Arne bringt es auf den<br />

Punkt: „Das Bike ist Emotion pur, da<br />

steckt echt der Spirit des Tuners drin.<br />

Wenn ich jetzt zu viel Geld hätte, würde<br />

ich das Teil sofort einladen.“ Dem ist<br />

nichts weiter hinzuzufügen.<br />

Im Profi-Rennsport steckt das<br />

Reglement die Grenzen ab<br />

Wenn für den „Hobbypiloten“ schon so<br />

viel geboten wird wie bei ZX-10R und<br />

R1 gesehen und erlebt, was hält dann<br />

der professionelle Rennsport für Asse<br />

bereit? Eine Antwort darauf liefert die<br />

BMW S 1000 RR der Wilbers Triple Tuning<br />

GmbH. Das Team fährt mit dem<br />

belgischen Piloten Bastien Mackels in<br />

der IDM Superbike. Unser Prüfstand<br />

bescheinigt seiner RR 217 <strong>PS</strong>, die Waage<br />

zeigt 179,9 Kilo vollgetankt. Es geht<br />

bei den meisten Rennmaschinen weniger<br />

um das, was technisch maximal<br />

möglich wäre. Sondern vielmehr um<br />

das, was das Reglement zulässt. In der<br />

IDM Superbike darf kein Bike leichter<br />

als 168 Kilo (trocken) sein. Die Wilbers-<br />

VIER FURIOSE VIERZYLINDER MIT UNTER-<br />

SCHIEDLICHEN CHARAKTEREIGENSCHAFTEN.<br />

GEMEINSAMKEIT: ALLE PFEILSCHNELL!<br />

48 <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong>


BMW liegt knapp darunter, deshalb arbeitet<br />

das Team mit Zusatzgewichten,<br />

die möglichst günstig verteilt werden.<br />

Im Motor sind nur Nockenwellen, Steuerzeiten<br />

und die Verdichtung gemacht<br />

– mehr darf mechanisch nicht verändert<br />

werden.<br />

Der Schlüssel zum Erfolg heißt deshalb<br />

Fahrbarkeit, was eine perfekte<br />

Abstimmung inklusive der Elektronik<br />

voraussetzt. Und tatsächlich, die BMW<br />

benimmt sich draußen auf der Strecke,<br />

als sei sie nur für den Lausitzring gebaut<br />

worden. Die HP-Race-Motorsportelektronik<br />

in Verbindung mit dem HP-<br />

Race-Calibration-Kit 3 Pro macht´s<br />

möglich. Kurvenselektiv verändern<br />

sich das Mapping und die Intervention<br />

von Traktionskontrolle und elektronischer<br />

Motorbremse spürbar. Handling,<br />

Stabilität, Brems- und Einlenkverhalten<br />

– alles vom Feinsten. Butterweich geht<br />

das Motorrad ans Gas, um danach jede<br />

Kurbelwellenumdrehung in effizienten,<br />

klinisch reinen Vortrieb zu verwandeln.<br />

Die BMW erinnert an einen Magnetzug,<br />

ähnlich wie bei der ZX-10R. Dann<br />

dieses chirurgisch genaue Getriebe.<br />

Quickshifter und Blipper könnten nicht<br />

besser funktionieren. „Auf diesem Niveau<br />

der Fahrbarkeit sind wir erst jetzt,<br />

nach sechs Jahren Erfahrung mit der<br />

Maschine angekommen“, erklärt Technikchef<br />

Burkhard Stember den Feinschliff<br />

der BMW.<br />

Die Dämpfung des Fahrwerks wirkt<br />

brutal straff (komplett Wilbers), wobei<br />

für manche Tester genau daraus die<br />

Präzision resultiert. Burkhard Stember<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong> 49


01<br />

01 High- und Lowspeed der Druckstufendämpfung<br />

lassen sich am Federbein<br />

auch mechanisch einstellen<br />

02 Das Touratech-Fahrwerk (vorne<br />

36-mm-Cartridge) funktioniert plug<br />

& play. Die Einstellungen laufen wie<br />

gehabt über das Seriencockpit<br />

03 Unter der Zubehörverkleidung<br />

befindet sich, bis auf den Lenkungsdämpfer<br />

als Teil des Touratech-Fahrwerks,<br />

kein weiteres Tuning mehr<br />

<strong>PS</strong>-Tester René Raub steigt dagegen<br />

von der RR ab und sagt in seiner<br />

nüchternen und sachlichen Art: „Ich<br />

glaube, das ist das beste Motorrad,<br />

das ich je gefahren habe.“ René<br />

scheint ein harter Typ zu sein.<br />

Vorhang auf für die fantastische<br />

Nummer vier im Bunde. Wiederum<br />

handelt es sich um eine BMW S 1000<br />

RR, und sie kommt mit einem semiaktiven<br />

Fahrwerk von Touratech. Richtig<br />

02<br />

03<br />

sagt, bei Rennen würde das Setup<br />

tendenziell sogar noch straffer gewählt.<br />

Denn das Bike muss knackig genug<br />

sein, um schnell umlegen zu können.<br />

Gleichzeitig muss es alle Wellen im Asphalt<br />

mitnehmen, um den maximalen<br />

Grip auszuschöpfen. Interessant ist folgende<br />

Einschätzung zum Thema Fahrwerk.<br />

Stember: „Wir haben aus 2013<br />

und 2014 so viel Erfahrung mit der<br />

HP4, dass wir nach Möglichkeit eher<br />

zum elektronischen als zum konventionellen<br />

Fahrwerk greifen würden. Leider<br />

geht das technisch nicht mehr. Zwischen<br />

den Modelljahren hat sich das<br />

Kommunikationssystem von CAN-Bus<br />

auf LIN-Bus geändert. BMW kann das<br />

entsprechende Steuergerät, das wir<br />

benötigen, momentan nicht liefern.“<br />

Laut Arne Tode gibt es zwei Arten<br />

von Fahrern. Die einen bevorzugen<br />

weichere Fahrwerke, die mehr arbeiten.<br />

Andere kommen mit strafferen Fahrwerken<br />

besser klar. Er selbst ist ein<br />

Fan der weicheren Variante. Seine Zeit<br />

mit der Wilbers-BMW: 1.42,780 min.<br />

50 <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong>


gelesen! Der namhafte Reisezubehörund<br />

Umbauspezialist bietet nämlich<br />

mittlerweile mit der „Competition Line“<br />

Fahrwerke für Supersportler an. Zwar<br />

ist das semiaktive System bislang nur<br />

für BMWs verfügbar, die ab Werk mit<br />

DDC ausgestattet sind. Für weitere<br />

Marken und Modelle befindet es sich<br />

aber in Vorbereitung. Das Touratech-<br />

Fahrwerk (komplett 3398 Euro) kann<br />

bei der S 1000 RR „plug & play“ eingebaut<br />

(vorne Cartridge-Einheit) und<br />

ganz normal über das Dashboard bedient<br />

werden. Vorteil des von Touratech<br />

in Zusammenarbeit mit Tractive<br />

entwickelten Systems: Die Magnetventile<br />

öffnen und schließen dreimal<br />

schneller als die Ventile von Sachs/ZF<br />

(DDC von BMW). Im Übrigen kann die<br />

Druckstufendämpfung am Federbein<br />

(High- und Lowspeed) auch mechanisch<br />

eingestellt werden. Das semiaktive<br />

Fahrwerk von BMW stößt irgendwann<br />

an seine Grenzen, das von Touratech<br />

nicht, so lautet das Versprechen.<br />

Die Test- und Entwicklungsarbeit<br />

fand maßgeblich unter Ex-IDM-Racer<br />

Stefan Nebel statt. Stefan: „Wir haben<br />

uns eine serienmäßige S 1000 RR geschnappt<br />

und überlegt, welche sinnvollen<br />

Änderungen wir vornehmen können,<br />

um ein schnelles Motorrad für den<br />

Hobbyracer hinzustellen.“ Außer dem<br />

TOURATECH AG<br />

Auf dem Zimmermann 7-9<br />

78078 Niedereschach<br />

lars.wuerdemann@touratech.de<br />

TOURATECH-BMW S 1000 RR<br />

Rundenzeit: 1.43,751 min<br />

<strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong> 51


Touratech-Fahrwerk Competition Linie<br />

trägt die BMW nur noch eine Rennverkleidung,<br />

eine Remus-Komplettanlage<br />

und eine Fußrastenanlage von TRW.<br />

Dazu sind Bremsscheiben von Motomaster,<br />

Bremsbeläge von Lucas und<br />

ein HP-Race-Calibration-Kit 3 verbaut.<br />

Vom ABS hat man sich verabschiedet.<br />

Technische Veränderungen am Motor<br />

gibt es keine, mit 2<strong>08</strong> <strong>PS</strong> steht der<br />

Antrieb allerdings gut im Futter.<br />

Erster Feldversuch. Die hohe<br />

Bremsstabilität der Touratech-BMW ist<br />

traumhaft. Man kann in die Bremse<br />

greifen wie der Teufel. Dann merkt<br />

man, wie die Druckstufendämpfung<br />

zu macht. Nach dem Lösen der Bremse<br />

verändert sich die Dämpfung, und das<br />

Motorrad lässt sich sofort scharf abklappen.<br />

„Wir versuchen, das Fahrgefühl<br />

so nah wie möglich an einem<br />

konventionellen Fahrwerk zu halten“,<br />

erklärt Lars Würdemann, der bei Touratech<br />

als Head of Business für die<br />

Fahrwerke zuständig ist. Das scheint<br />

soweit ganz gut geklappt zu haben!<br />

BARTSCHAT-ZX-10R<br />

GEWICHT <br />

182,8 kg<br />

VORN/HINTEN 53,3/46,7 %<br />

LEISTUNG <br />

194 <strong>PS</strong><br />

UMBAUKOSTEN ca. 12 000 Euro<br />

Motorleistung<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

210<br />

190<br />

170<br />

150<br />

130<br />

110<br />

90<br />

70<br />

50<br />

30<br />

Lüchow-Kawasaki<br />

ZX-10R<br />

142,7 kW (194 <strong>PS</strong>)<br />

bei 13300/min<br />

109 Nm<br />

bei 10900/min<br />

Drehmoment in Nm<br />

110<br />

100<br />

90<br />

kW <strong>PS</strong><br />

0 2 4 6 8 10 12 14 16<br />

Motordrehzahl in 1/min x 1000<br />

Leistung an der Kurbelwelle, Messungen auf<br />

Dynojet-Rollenprüfstand 250<br />

Die Leistungskurve sieht ordentlich aus,<br />

in der Praxis beeindruckt der Motor aber<br />

noch viel mehr. Er läuft seidenweich und<br />

drückt ab mittleren Drehzahlen bullig an.<br />

Lüchow-Kawasaki Tuner GP<br />

KLEIN-YZF-R1<br />

GEWICHT <br />

177,3 kg<br />

VORN/HINTEN 54,4/45,6 %<br />

LEISTUNG <br />

212 <strong>PS</strong><br />

UMBAUKOSTEN ca. 25 000 Euro<br />

Motorleistung<br />

160<br />

140<br />

200<br />

Klein-Yamaha<br />

180 YZF-R1<br />

120<br />

160<br />

155,7 kW (212 <strong>PS</strong>)<br />

bei 14200/min<br />

114 Nm<br />

100 140 bei 12100/min<br />

120<br />

80<br />

100<br />

60<br />

80<br />

120<br />

110<br />

40 60<br />

100<br />

90<br />

40<br />

80<br />

20<br />

20<br />

70<br />

kW <strong>PS</strong><br />

0 2 4 6 8 10 12 14 16<br />

Motordrehzahl in 1/min x 1000<br />

Drehmoment in Nm<br />

Klein Yamaha Tuner GP<br />

Leistung an der Kurbelwelle, Messungen auf<br />

Dynojet-Rollenprüfstand 250<br />

Charakterstarker Auftritt vom Big Banger.<br />

Wie am Gummiband zieht der R1-Motor<br />

heftig durchs ganze Drehzahlband,<br />

beweist dabei noch hohe Laufkultur.<br />

BARTSCHAT-<br />

KAWASAKI ZX-10R<br />

KLEIN-<br />

YAMAHA YZF-R1<br />

52 <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong>


WILBERS-<br />

BMW S 1000 RR<br />

TOURATECH-<br />

BMW S 1000 RR<br />

WILBERS-S 1000 RR<br />

GEWICHT <br />

179,9 kg<br />

VORN/HINTEN 54,0/46,0 %<br />

LEISTUNG <br />

217 <strong>PS</strong><br />

UMBAUKOSTEN ca. 40 000 Euro<br />

Motorleistung<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

210<br />

190<br />

170<br />

150<br />

130<br />

110<br />

90<br />

70<br />

50<br />

30<br />

kW <strong>PS</strong><br />

Wilbers-BMW<br />

S 1000 RR<br />

159,7 kW (217 <strong>PS</strong>)<br />

bei 13100/min<br />

131 Nm<br />

bei 10100/min<br />

Drehmoment in Nm<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

0 2 4 6 8 10 12 14 16<br />

Motordrehzahl in 1/min x 1000<br />

Kommando vorwärts bei der Wilbers-<br />

BMW. Hier wird klinisch reiner Vortrieb<br />

serviert, Wilbers-BMW ohne Rucken und Tuner Zucken. GP<br />

Die Leistungskurve spricht für sich.<br />

Leistung an der Kurbelwelle, Messungen auf<br />

Dynojet-Rollenprüfstand 250<br />

TOURATECH-S 1000 RR<br />

GEWICHT <br />

186,4 kg<br />

VORN/HINTEN 53,6/46,4 %<br />

LEISTUNG <br />

2<strong>08</strong> <strong>PS</strong><br />

UMBAUKOSTEN ca. 9000 Euro<br />

Motorleistung<br />

160<br />

140<br />

200<br />

Touratech-BMW<br />

180 S 1000 RR<br />

120<br />

160<br />

152,9 kW (2<strong>08</strong> <strong>PS</strong>)<br />

bei 13400/min<br />

120 Nm<br />

100 140 bei 9600/min<br />

120<br />

80<br />

100<br />

60 80<br />

140<br />

120<br />

40 60<br />

100<br />

40<br />

80<br />

20<br />

20<br />

60<br />

kW <strong>PS</strong><br />

0 2 4 6 8 10 12 14 16<br />

Motordrehzahl in 1/min x 1000<br />

Drehmoment in Nm<br />

Touratech-BMW Tuner GP<br />

Leistung an der Kurbelwelle, Messungen auf<br />

Dynojet-Rollenprüfstand 250<br />

Angesichts des unangetasteten Motors<br />

fällt die Leistungsausbeute üppig aus. Im<br />

Vergleich zu den anderen Bikes braucht<br />

die Touratech-BMW allerdings Drehzahl.<br />

Beim Herausbeschleunigen fing das<br />

Heck mit dem BMW-DDC gelegentlich<br />

zu pumpen an. Mit dem Touratech-<br />

Fahrwerk verhält sich die Hinterhand<br />

trotz Vollgas ruhig, es ist kein Pumpen<br />

zu beobachten. Sensible Naturen spüren<br />

dafür leichte Unruhe im Lenker,<br />

was dem jeweiligen Fahrstil geschuldet<br />

sein mag. Die <strong>PS</strong>-Rennfahrer Arne und<br />

Ecke sind sich immerhin einig: „Super<br />

Fahrbarkeit, tolle Balance. Das passt!“<br />

René Raub meint anerkennend: „Das<br />

Fahrwerk verzeiht den welligen Belag<br />

in Kurven echt gut. Vom Handling her<br />

gefällt mir das Motorrad fast so sehr<br />

wie eine 600er.“<br />

Für eine seriennahe S 1000 RR geht<br />

auf jeden Fall einiges, wie Arne Tode<br />

mit einer Rundenzeit von 1.43,751 min<br />

beweist. Wenn Entwicklungsfahrer Stefan<br />

Nebel selbst am Kabel seiner BMW<br />

zieht, steht sogar eine 1.42,155 auf der<br />

Uhr. Für 99 Prozent aller Hobbyfahrer<br />

dürfte aber schon Arnes Zeit als Messlatte<br />

genügen. Egal, mit welchem Motorrad<br />

und wie auch immer getunt.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong> 53


TUNERGP<br />

KTM TEAM WEST 1290 SUPER DUKE R<br />

Die Ruhrpott-Dampframme vom KTM Team West war der Bud Spencer unter den TunerGP-<br />

Bikes. Feinfühlig is nich, mehr wie der spencersche Hieb aufs Haupt.<br />

FAUSTKÄMP<br />

54 <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong>


KTM TEAM WEST<br />

Kay Leeuw, Thomas<br />

Holte (von links)<br />

Pfälzerstraße 77<br />

46145 Oberhausen<br />

www.ktmteamwest.de<br />

Text: Uwe Seitz; Fotos: fact, Markus Jahn<br />

FER<br />

Dass die KTM 1290 Super<br />

Duke R eigentlich gar kein<br />

Renneisen ist, spielt jetzt<br />

mal überhaupt keine Rolle.<br />

Sie mag als Exot im TunerGP-Feld<br />

durchgehen, aber es gibt genügend<br />

Fans, die gern mit der kraftvollen 1290<br />

auf die Piste gehen – was zählen da<br />

die letzten Zehntelsekunden? Was aber<br />

elektrisiert, ist dieser bärige Antritt,<br />

das lustvoll erhobene Vorderrad aus<br />

den Ecken, die fiesen Schräglagen und<br />

dieses sonore Brummen. Mehr braucht<br />

man eigentlich nicht, um glücklich zu<br />

sein. Für Fans echter Renn-Skalpelle<br />

mag sich das nicht erschließen, aber<br />

Karl Lagerfeld kann mit Jogging-Buchsen<br />

auch nichts anfangen – trotzdem<br />

werden sie getragen.<br />

Thomas Holte vom KTM Team<br />

West aus Oberhausen greift<br />

dafür auch nicht zur Puderquaste.<br />

Lieber packt er<br />

die Super Duke an den<br />

entscheidenden Stellen<br />

und entlockt ihr<br />

noch mehr von dieser<br />

Faustkämpfer-<br />

Qualität, die schon<br />

die Serienmaschine<br />

auszeichnet.<br />

Mit dem Unterschied,<br />

dass das<br />

KTM Team West-<br />

Bike echte 180 <strong>PS</strong><br />

und fette 146 Nm<br />

Drehmoment auf die<br />

Prüfstandsrolle drückt.<br />

Unsere beste Serien-Super<br />

Duke schaffte gerade mal<br />

172 <strong>PS</strong>. Dazu braucht es gar nicht<br />

viel. Flugs die Airbox per Rottweiler<br />

Performance aus den USA vergrößert<br />

und einen Power Commander mit Autotune<br />

installiert, schon trabt der muskelbepackte<br />

Herzog auf dem Lausitzring<br />

los wie Bud Spencer zur Kneipenkeilerei.<br />

Dazu steuert die Akrapovic Evo-<br />

Auspuffanlage aus dem KTM-Sortiment<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong> 55


01<br />

02<br />

03<br />

ihren Teil bei – allerdings bearbeitet<br />

und jetzt ohne Kat. Die für die Einspritzung<br />

wichtige Lambda-Sonde musste<br />

Thomas dafür extra Titanbuchsen anfertigen<br />

lassen.<br />

Die Kraft aus dem dicken Twin fällt<br />

dermaßen wuchtig aus, dass die Jungs<br />

aus dem Pott die Kupplungsfedern entsprechend<br />

verstärkt haben. Am Ende<br />

knickte aber die ganze Kupplung unter<br />

der Drehmomentwelle ein und begann<br />

nach einigen Vollgasrunden unfreiwillig<br />

zu rutschen. Mangels Alternative<br />

vor dem Rundenzeiten-Bolzen büßte<br />

die KTM entsprechend Zeit ein. Da geht<br />

schon mehr.<br />

Dazu braucht es natürlich das passende<br />

Fahrwerk. Thomas und Werkstattmeister<br />

Kay Leeuw haben dazu<br />

das WP-Serienfahrwerk überarbeitet.<br />

An der Gabel per WP-Closed Cartridge,<br />

01 Der inaktivere Originallenker<br />

der Super Duke wurde gegen<br />

die flache Stange der 690 Duke R<br />

getauscht<br />

02 Viele Teile an der 1290er<br />

stammen aus dem Powerparts-<br />

Programm von KTM. Nicht so das<br />

eloxierte 520er-Kettenblatt. Das<br />

vertreibt das Team West exklusiv<br />

03 Die Karbonfelgen sind nicht nur<br />

chic, sondern auch teuer. Ohne<br />

sie wird die Team West-KTM gleich<br />

mal knapp 4000 Euro günstiger<br />

das WP-Competition-Federbein wurde<br />

entsprechend angepasst.<br />

Das Thema Fahrwerk ist allerdings<br />

etwas diffizil, denn die Grundkonstruktion<br />

der Super Duke ist für die Rennstrecke<br />

nicht ganz unproblematisch. Da<br />

reicht ein Blick auf das Seitenprofil der<br />

KTM. Das gesamte Gewicht liegt sehr<br />

weit vorn am Fahrzeug. Nimmt man mal<br />

das Kurbelwellengehäuse als Anhaltspunkt<br />

für die senkrechte Linie, liegt<br />

gerade noch der hintere Zylinder an<br />

ähnlicher Stelle. Alles andere bewegt<br />

sich eindeutig davor. Die Duke jetzt für<br />

Handlichkeit und in typischer Rennpistenmanier<br />

auf das Vorderrad zu stellen,<br />

sorgt entsprechend für Unruhe, denn<br />

die Front bekommt gewaltig Druck,<br />

während das Hinterrad tendenziell<br />

immer zu wenig Gewicht abbekommt.<br />

Am Kurvenausgang belastet dann die<br />

Drehmomentspülung die Balance zusätzlich,<br />

das Federbein muss gewaltig<br />

arbeiten. Den Rest erledigt der wellige<br />

Belag der Strecke.<br />

Das Resultat: Das Team West hatte<br />

alle Hände voll zu tun, Gabel und Federbein<br />

so abzustimmen, dass schnelle<br />

Runden drin waren. Mal drehten wir<br />

hinten die Zugstufe mehr zu, damit die<br />

Duke beim Umlegen in den kniffligen<br />

Wechselkurven nicht katapultartig<br />

ausfederte, dann brauchten wir an<br />

anderer Stelle davon wieder mehr, um<br />

genug Traktion zu generieren.<br />

Der Lenker rührte dabei mitunter<br />

kräftig und verlieh der Super Duke<br />

weder beim Rein noch beim Raus aus<br />

den Kurven die Ruhe, die für Top-Zeiten<br />

nötig gewesen wäre. Am Ende<br />

verhagelten uns die Kupplung und die<br />

wenige verbliebene Zeit das Experiment,<br />

radikaler in die Geometrie einzugreifen<br />

und beispielsweise das Heck<br />

abzusenken, Gewicht vom Vorderbau<br />

zu nehmen und es etwas auf die<br />

unkonventionelle Art zu probieren.<br />

An den superleichten Karbonrädern<br />

dürfte es wirklich nicht gelegen<br />

haben, und der niedrigere Lenker der<br />

690er-Duke R fühlt sich super an.<br />

Wie die Bremse – krisp und kraftvoll,<br />

sobald das ABS deaktiviert war.<br />

56 <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong>


DATEN<br />

RUNDENZEIT <br />

1.51,601 min<br />

GEWICHT <br />

199 kg<br />

VORN/HINTEN 51,1/48,9 %<br />

LEISTUNG <br />

180 <strong>PS</strong><br />

PREIS<br />

28990 Euro<br />

140<br />

180 KTM Team West<br />

170 1290 Superduke<br />

120 160 132,4 kW (180 <strong>PS</strong>)<br />

150 bei 9200/min<br />

100<br />

140 146 Nm<br />

130 bei 5805/min<br />

120<br />

80 110<br />

100<br />

90<br />

60 80<br />

70<br />

170<br />

60<br />

40<br />

150<br />

50<br />

130<br />

40<br />

110<br />

20 30<br />

90<br />

20<br />

10<br />

kW <strong>PS</strong><br />

0 2 4 6 8 10 12<br />

Motordrehzahl in 1/min x 1000<br />

Motorleistung<br />

Drehmoment in Nm<br />

Ein Drehmoment wie die Dampframme<br />

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<strong>PS</strong>-TUNERGP<br />

HERTRAMPF-DUCATI 959<br />

PANIGALE R<br />

Der Multi-Händler und Tuner<br />

Hertrampf aus Emsbüren gehört<br />

quasi schon zum festen<br />

Inventar des <strong>PS</strong>-TunerGP. Seit<br />

über zehn Jahren ist er regelmäßig dabei<br />

und kredenzte uns so aufregende<br />

Umbauten wie eine Panigale R als radikalen<br />

Streetfighter oder messerscharfe<br />

Renneisen, für die das Hertrampf<br />

Racing Team die ganze Erfahrung aus<br />

jahrelangem IDM-Einsatz anzapfte.<br />

Prinzipiell gilt das auch für das Projekt-Bike<br />

zum diesjährigen TunerGP,<br />

doch dem Motor der 959 Panigale<br />

rückte Boss Denis Hertrampf nicht in<br />

gewohntem Umfang zu Leibe. „Unser<br />

Beitrag ist dieses Mal ein Charity-<br />

Motorrad für ein Kinderhilfsprojekt“,<br />

erklärt Denis. „Es soll im September für<br />

einen guten Zweck versteigert werden<br />

und entsprechend Interessierte ansprechen.<br />

Deshalb war es mir sehr<br />

wichtig, dass die Ducati auch auf der<br />

Straße gefahren werden kann.“<br />

Blinker, Spiegel und den Kennzeichenträger<br />

haben sie für den TunerGP<br />

dann freilich abgenommen. Aber zum<br />

Glück beschränkte sich das Tuning<br />

doch nicht nur darauf und auf die auffällige,<br />

von Kindern der Sünte-Marien-<br />

Schule in Wietmarschen gemachte<br />

Lackierung. Für diese Aktion wurde<br />

das ganze Motorrad foliert, sodass der<br />

spätere Besitzer die 959 auch ohne<br />

Kinderhandabdrücke im klassischen<br />

Ducati-Rot genießen könnte.<br />

Doch noch mal zurück zum Motor:<br />

Für eine schönere Leistungsausbeute<br />

und homogene Leistungsabgabe änderte<br />

Hertrampf die Steuerzeiten und<br />

passte das Mapping der Mitsubishi-<br />

Einspritzung an. Den arg diskutierten<br />

Serienauspuff löste eine Akrapovic<br />

Evo-Anlage ab, die eigentlich an die<br />

1299-Schwester gehört und für die 959<br />

entsprechend geändert werden musste.<br />

Tatsächlich nimmt das Bike das Gas<br />

Mittlerweile ist die<br />

kleinere Supersport-<br />

Schwester des Ducati-<br />

Superbikes quasi eine<br />

1000er. Schön ist da<br />

Tuning, das gut tut.<br />

58 <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong><br />

WOHLT<br />

Text: Uwe Seitz; Fotos: Markus Jahn, fact


ÄTER<br />

<strong>PS</strong><br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE<br />

8/<strong>2016</strong> 59


01 02 03<br />

HERTRAMPF<br />

Denis Hertrampf<br />

Magnusstraße 5<br />

48488 Emsbüren<br />

www.ducatiplus.de<br />

sehr feinfühlig an und liefert im mittleren<br />

Bereich zusätzlichen Schub. Im<br />

Vergleich mit der Serie pressen schon<br />

bei 4000/min satte 20 Nm mehr daher.<br />

Im Landstraßen-relevanten Bereich<br />

zwischen 5000 und 6000/min sind es<br />

gar 30 Nm plus.<br />

Dennoch bleibt der Twin als Ableger<br />

des Superbikes für einen Zweizylinder<br />

ein ungewohnt drehzahlorientierter<br />

Sportler, der gerade auf der<br />

Rennstrecke erst bei Umdrehungen<br />

jenseits der 8000 Touren so richtig zur<br />

Sache geht und wegen dem schon bald<br />

einsetzenden Begrenzer entsprechend<br />

genau geschaltet werden muss.<br />

Ein Fahrwerk zum Verlieben<br />

Doch trotz dieser Drehzahlgier bleibt<br />

die Hertrampf-959 verglichen mit dem<br />

1299er-Beast gerade für Hobbypiloten<br />

mit gelegentlichen Ausflügen auf die<br />

Rennstrecke immer berechen- und<br />

beherrschbar. Sauberes Linienfeilen,<br />

präzise Brems- und Beschleunigungspunkte<br />

finden, sich stetig an bessere<br />

Rundenzeiten heranarbeiten – und das<br />

mit hohem Spaßfaktor –, ist das Credo<br />

dieser 959.<br />

Ihren Big Point bei diesem Anliegen<br />

setzt die Hertrampf-Ducati beim Fahrwerk.<br />

Sie mag noch so sehr mit Alltagsqualitäten<br />

glänzen – mehr vielleicht, als<br />

60 <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong>


01 Herrlich direkte Verzögerung,<br />

stabiler Druckpunkt und eine wunderbar<br />

transparente Progression im<br />

Bremshebel: die überarbeitete<br />

Bremse der Hertrampf-959 02 Mit<br />

relativ wenig Aufwand, aber gehörigem<br />

Know-how hat der Tuner dem<br />

Motor Beine gemacht 03 Ganz groß<br />

punktet das Charity-Bike mit dem<br />

modifizierten Fahrwerk<br />

einem auf TunerGP gebürsteten Tester<br />

lieb sein kann. Aber wie diese 959 abklappt,<br />

mit großartig ansprechenden<br />

Dämpfern sicher über die welligen Passagen<br />

des Lausitzrings hinwegbügelt<br />

und zu jeder Zeit vom Haftungswillen<br />

der Pirellis berichtet, ist ein Gedicht.<br />

Nicht zum ersten Mal zeichnen sich die<br />

Hertrampf-Bikes hier besonders aus<br />

und unterstreichen die Tuner-Kompetenz,<br />

die unter dem Kürzel HPC firmiert.<br />

Vorn bekam die FGRT-Gabel von<br />

Öhlins per speziellen Kolben das Überarbeitungsprogramm<br />

des Hauses. Dazu<br />

wurden unter anderem auch die Shims<br />

getauscht und kamen neue Top-out-Federn<br />

rein. Beim Federbein sind ebenfalls<br />

HPC-Power Kolben drin. Eingestellt<br />

wird über Ventile. Die Shims des Original-TTX-Federbeins<br />

wurden entfernt.<br />

Selbstredend steht die Panigale 959 mit<br />

der geänderten Serienumlenkung und<br />

dem etwas längeren Federbein etwas<br />

mehr auf dem Vorderrad, was das<br />

Handling gegenüber der Serie erheblich<br />

in Richtung Rennsport verbessert.<br />

Wie gut das funktioniert, konnten<br />

wir gleich nach dem ersten Test-Turn<br />

feststellen, als das Motorrad für unseren<br />

Geschmack etwas überhandlich<br />

wirkte und schon beim kleinsten Impuls<br />

extrem einbog. Damit landeten wir<br />

dann allzu schnell innen an den Curbs.<br />

Abhilfe schaffte das gerade einmal um<br />

wenige Millimeter abgesenkte Heck.<br />

Nun feilte die Hertrampf-„Zwerg-<br />

Panigale“ wie ein astreines Rennpferd<br />

um die Radien, glänzte mit Präzision<br />

DATEN<br />

RUNDENZEIT <br />

1.46,609 min<br />

GEWICHT <br />

187,7 kg<br />

VORN/HINTEN 52,7/47,3 %<br />

LEISTUNG <br />

151 <strong>PS</strong><br />

PREIS<br />

ca. 25 000 Euro<br />

Motorleistung<br />

120<br />

150 Hertrampf<br />

140 Ducati Panigale 959<br />

100 110,8 kW (151 <strong>PS</strong>)<br />

130<br />

bei 11304/min<br />

120<br />

102 Nm<br />

80 110 bei 8863/min<br />

100<br />

90<br />

60 80<br />

70<br />

110<br />

40<br />

60<br />

100<br />

50<br />

90<br />

40<br />

80<br />

20<br />

30<br />

20<br />

70<br />

10<br />

kW <strong>PS</strong><br />

0 2 4 6 8 10 12 14<br />

Motordrehzahl in 1/min x 1000<br />

Drehmoment in Nm<br />

Leistung an der Kurbelwelle, Messungen auf<br />

Dynojet-Rollenprüfstand 250<br />

Überschaubares Tuning, großer Effekt:<br />

Beim Drehmoment in der Mitte legte die<br />

959 merklich zu. Die leichte Delle bei etwa<br />

7000/min war im Test kaum spürbar.<br />

und Stabilität in Schräglagen, ohne die<br />

nötige Bremsstabilität dafür aufzugeben.<br />

Apropos Bremse: Wer auch immer<br />

die „Wohltäter-Panigale“ aus Emsbüren<br />

am Ende ersteigert, der kann sich an<br />

höchst zuverlässigen und feist verzögernden<br />

Stoppern erfreuen. Die Brembos<br />

hat Denis auch überarbeitet – weil<br />

es einfach gut tut, dort anzupacken,<br />

„wo es erst Mal Sinn macht“.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong> 61


TECHNIK<br />

LESERFRAGEN<br />

WERNER KOCH<br />

<strong>PS</strong>-Technik-Versteher und<br />

Motorrad-Flüsterer Werner „Mini“<br />

Koch tüftelt und bastelt ständig<br />

selbst in seiner eigenen Werkstatt,<br />

und kein Technik- Thema ist ihm zu<br />

verworren. Und weiß er tatsächlich<br />

mal selbst nicht weiter, weiß er<br />

genau, wo man fragen muss.<br />

Sie haben eine Technik-Frage,<br />

die Sie schon lange umtreibt?<br />

Im Forum behauptet jeder<br />

etwas anderes? Sie sind mit<br />

Ihrem Latein am Ende? Dann<br />

stellen Sie uns Ihre Frage.<br />

<strong>PS</strong> geht der Sache hier auf<br />

den Grund, erklärt die Zusammenhänge<br />

oder fragt<br />

die Experten der Industrie<br />

oder Rennteams. Fragen an:<br />

<strong>PS</strong>@motorpresse.de, bitte<br />

„Technik“ im Betreff angeben.<br />

Text: Werner Koch<br />

Fotos: fact (2), Henniges, Sdun,<br />

Wiessmann, Carbonadi.de, SW-Motech<br />

? Hallo <strong>PS</strong>-Team, sind Sturzpads in<br />

jedem Fall sinnvoll? Oder können<br />

diese die Folgen eines Sturzes sogar<br />

noch verschlimmern? Schützt die Verkleidung<br />

alleine Rahmen und Motor<br />

sogar besser? Johannes Hanfland<br />

GUTEN RUTSCH<br />

den an. Verhakte sich jedoch der<br />

Kunststoffzylinder in den Curbs oder<br />

Wasserablaufrinnen, knackte der lange<br />

Hebelarm die rahmenfeste Verschraubung<br />

mitsamt dem dahinterliegenden<br />

Motorgehäuse.<br />

Deshalb sollten Protektoren immer<br />

so dicht als möglich am Motorgehäuse<br />

oder Rahmen montiert sein. Grundsätzlich<br />

ist von Zubehör-Bauteilen abzuraten,<br />

die direkt am Motorbolzen mit langen<br />

Metallhülsen und weit abstehenden<br />

Kunststoffkappen über die Verkleidung<br />

ragen. Was auf den ersten Blick so<br />

aussieht, als ob diese ausladende Konstruktion<br />

tatsächlich die Verkleidungsseitenteile<br />

schützt, kann schon bei<br />

einem lässigen Umfaller einen teuren<br />

Schaden anrichten.<br />

Diese fehlerhaften Konstruktionen<br />

hat man heute meist durch Protektoren<br />

ersetzt, die über einen Zwischenadapter<br />

oder eine flexible Grundplatte verschraubt<br />

sind. So besteht die Möglichkeit,<br />

dass sich diese Zwischenplatten<br />

unter der Aufprallwucht verbiegen und<br />

die eingeleitete Energie vernichten.<br />

Einige Hersteller verbauen zwischen<br />

Verschraubung und Kunststoff-<br />

Protektor eine Art Stoßdämpfer aus<br />

weichem, elastischem Kunststoff, der<br />

den Aufprall abdämpfen kann. Allerdings<br />

geht der Trend derzeit auch zu<br />

eleganten, aber nicht immer sinnvollen<br />

rechteckigen Protektoren mit ausgeprägten<br />

Kanten. Schliddert das Motorrad<br />

in dem dafür vorgesehenen Winkel<br />

schön in Fahrtrichtung geradeaus,<br />

funktioniert dieses Design. Dreht sich<br />

das Motorrad aber quer zur Flugbahn –<br />

was ja in der Praxis nicht ganz unwahrscheinlich<br />

ist –, können die Kanten einhaken<br />

und über die Verschraubungspunkte<br />

Motor oder Rahmen beschädigen.<br />

Deshalb sind runde, kantenfreie<br />

<strong>PS</strong>-Antwort Tatsächlich können Sturzprotektoren<br />

massive Schäden anrichten,<br />

wenn sie zu starr am Rahmen oder<br />

Motor angeschraubt sind. Nicht selten<br />

haben solche Konstruktionen den Rahmen<br />

mitsamt Motorgehäuse irreparabel<br />

zerstört. Die früher oftmals selbst<br />

gebastelten Protektoren aus massivem<br />

Kunststoff-Rundmaterial wurden an<br />

den Motorbolzen verschraubt und ragten<br />

weit über die Silhouette des Motorrads<br />

hinaus. Solange das dann auf<br />

dem Asphalt entlang rutschte, richteten<br />

auch solche Protektoren wenig Schaund<br />

pilzförmige Schutzkappen die sinnvollere,<br />

wenn auch optisch nicht gerade<br />

elegantere Lösung.<br />

Um die Verkleidung bei einem Sturz<br />

tatsächlich vor Bodenkontakt zu<br />

schützen, müssen mindestens drei Kontaktpunkte<br />

über die Verkleidungs fläche<br />

hinausragen. Einer davon ist in den<br />

meisten Fällen ein Lenkerende, das<br />

mit elastisch eingesetzten Stahl- oder<br />

Kunststoff-Pfropfen den Aufprall dämpft<br />

und das einen ausreichenden Abstand<br />

zum Asphalt herstellt.<br />

An der Schwinge und an der Gabel<br />

schützen die an der Verlängerung der<br />

Achsen verschraubten Protektoren<br />

vor hässlichen Schleifspuren oder auch<br />

irreparablen Schäden an der Fahrwerksaufhängung.<br />

Durch den kurzen<br />

Hebel und die relativ große Auflagefläche<br />

richten solche Bauteile auch dann<br />

keinen Schaden an, wenn sie sich in<br />

der Straßenoberfläche verhaken.<br />

Bedingt durch den weit ausladenden<br />

Brückenrahmen der meisten Vierzylindermotorräder<br />

kommt man beim<br />

regelmäßigen und ernst gemeinten<br />

Einsatz auf der Rennstrecke nicht um<br />

die Rahmenschützer aus Karbon oder<br />

Kevlar/Karbon-Mix herum. Diese Ummantelung<br />

schützt den Rahmen zwar<br />

nicht vor einer Gewalteinwirkung beim<br />

Aufprall, doch beim horizontalen Ritt<br />

durchs Kiesbett bleibt die empfindliche<br />

Oberfläche der Alurahmen vom Kiesstrahlen<br />

und kleinen Dellen verschont.<br />

Bei straßenzugelassenen Maschinen<br />

ist das schon ein Totalschaden.<br />

Vor hässlichen Dellen und Macken<br />

sollte man auch die Schwinge schützen,<br />

indem in Höhe der Fußrasten kleine<br />

Protektoren aus Karbon, GFK oder Aluminium<br />

angebracht werden. Mit einer<br />

Schicht Silikon aufgeklebt, verhindert<br />

man, dass die beim Sturz nach innen<br />

62 <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong>


Diese Sturzpads sind nicht direkt am Rahmen, sondern an Adapterplatten<br />

befestigt, die sich beim Aufprall verbiegen können<br />

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Von solchen direkt verschraubten<br />

Pads mit großer<br />

Hebelwirkung ist abzuraten<br />

Karbonschalen schützen<br />

Rahmen und Schwinge vor<br />

dem „Kiesstrahlen“<br />

Sturzpads als Achsverlängerung<br />

schützen Gabelfuß oder<br />

Schwinge vor teuren Schäden<br />

Die Motorprotektoren (hier carbonadi.de)<br />

sind zwar zerfleddert,<br />

das Gehäuse aber dicht<br />

gebogene Fußrastenplatte den Schwingenholm<br />

beschädigt. Vor allem die bildschönen,<br />

gezogenen Alublech-Konstruktionen<br />

sollte man mit solchen Abdeckungen<br />

vor einer Beschädigung und damit einem<br />

Wertverlust schützen.<br />

Als aktive Sturzvorsorge gilt es, sämtliche<br />

Überlaufschläuche von Wasser, Öl<br />

(aus dem Luftfilterkasten) und Tank so zu<br />

verlegen, dass im Falle eines Falles die<br />

Flüssigkeiten nicht aufs Hinterrad gelangen.<br />

Leider werden viele Motorräder so<br />

ausgeliefert, dass ein ganzes Bündel an<br />

Schläuchen mittig hinter dem Motor endet.<br />

Speziell bei einem übervollen Tank ist es<br />

schnell passiert, dass sich Kraftstoff durch<br />

die Erwärmung ausdehnt und über den<br />

Überlauf den Weg ins Freie sucht. Ein<br />

Schwall Benzin raubt dem Reifen jegliche<br />

Haftung und kann selbst beim Geradeausbeschleunigen<br />

zum Sturz führen.<br />

Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, 70162 Stuttgart. Registergericht Stuttgart HRA 9302. Geschäftsführer: Dr. Volker Breid, Norbert Lehmann. Vertrieb: Belieferung, Betreuung und Inkasso erfolgen durch<br />

DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Nils Oberschelp (Vorsitz), Christina Dohmann, Dr. Michael Rathje, Am Sandtorkai 74, 20457 Hamburg, als leistender Unternehmer. AG Hamburg, HRB 95752.<br />

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LESERPOST<br />

Foto: Jan Okruhari<br />

BEI VOLLGAS ZU LAUT<br />

Lärmkiller für BMW S 1000 RR gesucht<br />

In der Ausgabe 07/<strong>2016</strong> habt Ihr auf<br />

Seite 67 einen speziellen Lärmkiller für<br />

die BMW S 1000 RR erwähnt. Wie genau<br />

sieht dieser aus beziehungsweise<br />

ist es möglich, diesen zu beziehen?<br />

Da ich gerne am Bilster Berg fahre und<br />

dort auch mit originalem Auspuff der<br />

S 1000 RR zu laut bin (für Vollgas nach<br />

der Mutkurve), interessiert mich der<br />

spezielle db-Eater.<br />

Florian Kramer per E-Mail<br />

Den Eigenbau-Lärmkiller gibt‘s<br />

beim Renntrainings-Veranstalter<br />

Bike Promotion für 85,50 Euro. Er<br />

passt nur an die 2015er/<strong>2016</strong>er-<br />

Modelle der BMW S 1000 RR. Bei<br />

Interesse bitte eine E-Mail an<br />

01729379561@web.de und cc an<br />

thomas.thieme@bike-promotion.<br />

com schicken. Beim Slicktest haben<br />

wir aber festgestellt, dass der<br />

dB-Killer gefühlt 15 bis 20 <strong>PS</strong> Spitzenleistung<br />

kostet. Wenn das nicht<br />

stört, ist das Endstück interessant<br />

für Strecken mit strengen Lärmbestimmungen.<br />

Die Red.<br />

DAS BESTE HEFT<br />

Zur <strong>PS</strong>-Ausgabe 07/<strong>2016</strong><br />

Ich möchte mal loswerden, wie gut ich<br />

die Juliausgabe fand. Angefangen mit<br />

den üblichen, aber interessanten News<br />

aus der Mopedszene. Sehr gut gefallen<br />

hat mit der Artikel über den Vergleich<br />

der besten Twins. Es ist ein sehr schöner<br />

und unterhaltsamer, aber gleichzeitig<br />

informativer und unabhängiger<br />

Schreibstil. Sehr gut finde ich auch<br />

das Beschleunigungs-Diagramm!<br />

Am besten gefällt mir die Serie über<br />

den R6-Cup. Wenn man den Artikel<br />

liest, bekommt man einen perfekten<br />

Einblick in die Rennsportszene<br />

und fühlt sich, als wäre man direkt dabei.<br />

Nach dem Artikel habe ich sofort<br />

den Anreiz, bei solch einer Serie einmal<br />

mitzufahren! Als krönender Abschluss<br />

der Artikel mit Casey Stoner.<br />

Ich finde es großartig, wie ehrlich und<br />

offen er die MotoGP kritisiert<br />

Dieses Heft ist das mit Abstand beste,<br />

das ich bisher gelesen habe! Es verkörpert<br />

meiner Meinung nach alles,<br />

wofür “sportlich schnell motorradfahren”<br />

steht. Weiter so!<br />

Robert Behrendt per E-Mail<br />

HOHES GEWICHT<br />

Helmtest, <strong>PS</strong> 06/<strong>2016</strong><br />

Auf der Suche nach einem leichten<br />

Helm war ich auf den Shark Race-R Pro<br />

fixiert. In Eurem Test wurde der Race<br />

Pro aber mit einem deutlichen Unterschied<br />

zur Werksangabe gewogen.<br />

Auf meine Anfrage beim Hersteller/Importeur<br />

bekam ich die lapidare Antwort,<br />

dass das Gewicht abweichen<br />

könne und ich mich beim Händler vor<br />

Ort erkundigen solle.<br />

Bewaffnet mit einer digitalen Kofferwaage<br />

habe ich einen Race Pro Lorenzo<br />

in L gewogen. Dieser war mit bald<br />

1500 Gramm auch deutlich schwerer<br />

als angegeben. Der Helm einer anderen<br />

Beim Renntraining<br />

am Sachsenring<br />

gesichtet: Eigenbau-<br />

Lärmkiller für die<br />

2015er- und <strong>2016</strong>er-<br />

Modelle der BMW S<br />

1000 RR<br />

Marke zeigte auf 10 Gramm genau den<br />

am Helm angegebenen Wert.<br />

Meiner Meinung nach müsste es einen<br />

deutlichen Punktabzug geben, wenn<br />

die Gewichtsangabe nicht innerhalb<br />

des am Helm angegebenen Wertes<br />

von plus/minus 50 Gramm liegt, damit<br />

die Hersteller sich in Zukunft an ihre<br />

eigenen Angaben zum Gewicht halten.<br />

Dass es bei mir ein Helm eines anderen<br />

Herstellers geworden ist, liegt auch am<br />

mangelnden Service/Beratung des<br />

Herstellers/Importeurs.<br />

Joachim Grönert per E-Mail<br />

EXTREME ENTWICKLUNG<br />

Reifentest, <strong>PS</strong> 07/<strong>2016</strong><br />

Da mich weder Sommerregen noch<br />

scheibenkratzende Autofahrer im Winter<br />

von der Benutzung des Motorrads<br />

für den Weg zur Arbeit abschrecken<br />

können, entscheide ich mich bei den<br />

Reifen immer für einen Nassspezi. War<br />

der Bridgestone S20 noch „Testsieger<br />

nass“, fällt die Weiterentwicklung S21<br />

in dieser Kategorie total durch. Danke<br />

für Eure Tests, die solch extreme Weiterentwicklungen<br />

aufzeigen.<br />

Stephan Becker per E-Mail<br />

Für kommende Renntrainings ziehe ich<br />

es in Betracht, in einen Satz Regenreifen<br />

für meine <strong>08</strong>er-Daytona zu investieren.<br />

Gibt es einen Test der aktuellen<br />

Regenreifen-Generation, um sich über<br />

die Qualitäten oder Tücken dieser<br />

Reifen zu informieren? Wie alt sollten<br />

diese höchstens sein, sollte ich mich<br />

für einen angefahrenen, gebrauchten<br />

Satz entscheiden?<br />

Niklas Jansen per E-Mail<br />

Einen Test dazu haben wir nicht,<br />

wissen aber aus eigener Rennpraxis<br />

die Regenreifen etwa von Bridgestone<br />

sehr zu schätzen. Man kann Regenreifen<br />

natürlich auch gebraucht kaufen,<br />

allerdings ist es wichtig, dass sie<br />

nicht zu arg strapaziert wurden, etwa<br />

auf abgetrockneter Strecke. Aber<br />

das sieht man den Reifen eigentlich<br />

schnell an. Bei vernünftiger Lagerung<br />

kann auch ein zwei, drei Jahre alter<br />

Regenreifen noch gut funktionieren.<br />

Angefahren also ja, richtig gebraucht<br />

eher nicht kaufen! Und wichtig: Regenreifen<br />

nicht vorheizen! Die Red.<br />

LESERBRIEFE AN DIE REDAKTION: Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, Redaktion <strong>PS</strong>, 70162 Stuttgart,<br />

E-Mail: ps@motorpresse.de Leserbriefe bitte mit vollständigem Namen und Wohnort unterzeichnen<br />

Facebook: <strong>PS</strong> Das Sport-Motorrad Magazin


TUNEUP<br />

KAWASAKI<br />

Z 1000<br />

Die Z 1000 von Kawasaki<br />

gilt als die Urform der<br />

nackten Straßenkämpfer.<br />

Aber auch die jüngsten<br />

Modelle kann man<br />

noch gewaltig optimieren.<br />

Viel muss man dafür<br />

eigentlich gar nicht tun.<br />

Text: Jens Hebisch; Fotos: Andreas Feulner<br />

Die Z 1000 ist vielleicht der<br />

Streetfighter von der Stange.<br />

Friede, Freude, Eierkuchen<br />

also in der Garage? Nicht<br />

ganz. Die ein oder andere Schwäche<br />

offenbart der Japan-Fighter doch.<br />

Zudem bietet gerade ein Charakterkopf<br />

wie die Z Anreize, den Style nachzuschärfen.<br />

REIFEN<br />

Hauptkritikpunkt seit Jahren: die Erstbereifung.<br />

Ein tatsächliches Problem,<br />

denn mit den Standardreifen Dunlop D<br />

72 <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong>


Eine martialische Optik besitzt die Z<br />

1000 von Kawasaki seit dem letzten<br />

Update 2014 schon von Haus aus. Man<br />

kann aber auch diese Z noch nachschärfen<br />

– optisch und fahrdynamisch<br />

214 in Sonderspezifikation „T“ fährt die<br />

Z recht indifferent durch Kurven und<br />

stellt sich auch ohne Bremse gern auf.<br />

Schon nach ein wenig Verschleiß wird<br />

es noch schlimmer.<br />

Aber welcher Gummi bringt denn<br />

nun Z-Fahrspaß? Wir haben uns gezielt<br />

drei Reifensätze aus dem riesigen Sortiment<br />

der Hersteller herausgesucht.<br />

Je ein Modell für einen entsprechenden<br />

Fahrmodus: Tourensport, engagierte<br />

Hausstrecke und volle Attacke. Allerdings<br />

bedeutet das nicht, dass dies die<br />

einzig tauglichen Paarungen sind,<br />

sondern lediglich Vorschläge von uns,<br />

von denen wir jetzt wissen, dass sie<br />

auf der Z 1000 funktionieren. Und hinsichtlich<br />

unseres Testverfahrens sei<br />

noch erwähnt, dass wir den Reifen im<br />

Alltagsbetrieb auf den Zahn gefühlt<br />

haben: bei Wind und Wetter, zwischen<br />

Top- Asphalt und hinterweltlicher<br />

Ruckelpiste, bei morgendlichen acht<br />

und sommerlichen 25 Grad.<br />

Starten wir mit dem Tourensportler<br />

und greifen wieder ins Dunlop-Regal.<br />

Der Erstausrüster des Fernost-Fighters<br />

zeigt mit seinem neuen Roadsmart III,<br />

dass er es eigentlich voll draufhat und<br />

längst Reifen anbietet, die jegliche Diskussion<br />

um „Schwächen bei der Erstbereifung“<br />

im Keim ersticken würden.<br />

Denn kaum ist die Wackel-Pelle in „T“<br />

runter und der frisch gebackene<br />

Roadsmart III auf den Felgen, läuft die<br />

Fuhre. Auf einmal fährt die Z einfach so,<br />

wie man es von einem aktuellen Motorrad<br />

erwartet. Linientreu, spurstabil und<br />

mit vernünftiger Rückmeldung hinsichtlich<br />

Gripniveau und Grenzbereich.<br />

Erst wenn es unter den Gummis<br />

richtig vogelwild zugeht und die<br />

Asphaltunebenheiten gen Schützengräben<br />

tendieren, muss man mit dem<br />

Roadsmart III minimal Wind aus den<br />

Segeln nehmen. Hier wirkt er ein wenig<br />

steif, und man wünscht sich etwas<br />

mehr Eigendämpfung. Nichtsdestotrotz,<br />

wer Laufleistung sucht und sich trotzdem<br />

beherztem Kurvenwetzen hingeben<br />

will, der kann hier zugreifen. Das<br />

gilt vor allem auch für die Bedingungen<br />

des neuen deutschen Sommers,<br />

also bei knappen 13 Grad und dem<br />

Wechsel zwischen Regen und richtig<br />

viel Regen. Nass- und Kaltgrip befinden<br />

sich auf absolutem Top-Niveau.<br />

KAWASAKI Z 1000<br />

Nächster Kandidat und damit der<br />

sportliche Angriff auf die Hausstrecke,<br />

der Metzeler M7RR. Mit unzähligen<br />

Testsieg-Trophäen und Lobeshymnen<br />

gesegnet, hat er jede einzelne von ihnen<br />

derzeit auch vollends verdient. Der<br />

M7 liefert permanent ab. Sei es hinsichtlich<br />

Grip, Feedback oder Handling.<br />

Der Pneu aus Breuberg zündet bereits<br />

nach wenigen Warmfahrkilometern voll<br />

durch und interessiert sich dabei herzlich<br />

wenig für die gespaltene Persönlichkeit<br />

des Sommers. Geschmeidig<br />

durch die Ecken, mit Feuer wieder raus<br />

und mit der Leichtigkeit des Seins<br />

durch die nächsten Kurvenkombinationen.<br />

Der M7 begeistert auf der Z 1000<br />

auf der ganzen sportlichen Linie, und<br />

selbst wenn sich die Himmelsschleusen<br />

zwischendurch wieder einmal öffnen,<br />

gibt es keinen Grund abzubrechen<br />

oder gar umzukehren. Natürlich steuert<br />

der M7-Pilot aufgrund des höheren<br />

Verschleißes die Werkstatt deutlich<br />

eher an als der Roadsmart III-Reiter,<br />

doch geht das aufgrund der dargebotenen<br />

Performance völlig in Ordnung.<br />

Dritter im Bunde und von uns ausgewählt,<br />

die Straße zum Track zu erklären,<br />

ist der brandneue Pirelli Diablo<br />

Rosso III. Gleich vorweg und bevor<br />

die Tomaten fliegen: Wir wissen, dass<br />

das für eine Z 1000 jetzt der ganz große<br />

Sport und man mit den beiden vorher<br />

beschriebenen Reifen vermutlich<br />

bestens bedient ist. Dennoch wollen<br />

wir – und sei es nur für eine kleine<br />

Minderheit – herausfinden, ob da nicht<br />

noch mehr geht.<br />

Kurz zur Weiterentwicklung des<br />

teuflischen Gummis: Im Vergleich zu<br />

seinem Vorgänger funktioniert er tatsächlich<br />

auch bei kühleren Bedingungen<br />

erstaunlich gut und baut ordentlich<br />

Temperatur auf. Selbst im Nassen<br />

zwingt einen der Rosso III nicht gleich<br />

zum Heimflug. Aber man muss auch<br />

eingestehen, dass unter den soeben<br />

genannten mittelmäßigen Bedingungen<br />

der M7 alles einen Tick besser kann<br />

und mehr Vertrauen weckt. Wir haben<br />

einige Anläufe genommen und waren<br />

kurz davor, den Rosso III wieder von<br />

den Felgen zu ziehen, da kommt dieser<br />

eine Nachmittag: 25 Grad, die Sonne<br />

hat den Asphalt tatsächlich aufgewärmt<br />

und sämtliche Agrarwirtschaftler<br />

scheinen auf der Demo in Brüssel<br />

zu sein. Hell yeah, wenn die Welt drum<br />

herum vollends passt, ist diese Pelle<br />

eine Waffe. Grip, Feedback, Handling –<br />

outstanding! Und du beginnst dich zu<br />

fragen, wann das Bundesverkehrsministerium<br />

endlich beschließt, Bordsteine<br />

rot-weiß anmalen zu lassen.<br />

Unser Tipp? Das Wichtigste ist<br />

sicher, dass man selbst realistisch<br />

bewertet, was für einen zählt und vor<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong> 73


REIFEN<br />

Der Einsatzzweck entscheidet über die Reifenwahl für die Z 1000. In jedem Fall funktionieren alle Testkandidaten besser<br />

als die Erstbereifung – das größte Manko des Kawasaki-Streetfighters<br />

allem, was man mit seiner Z vorhat.<br />

Den dazu passenden Reifen gibt es in<br />

unserem Test-Trio.<br />

Einen weiteren wichtigen Ratschlag<br />

haben wir dann aber doch noch zum<br />

Thema: unbedingt beim Reifenkauf, gerade<br />

bei Onlineschnäppchen, die DOT-<br />

Nummer auf der Reifenflanke checken!<br />

Die vierstellige Nummer gibt nämlich<br />

Aufschluss über den Produktionszeitpunkt<br />

des Gummis – die ersten zwei<br />

Stellen bezeichnen die Kalenderwoche,<br />

drei und vier stehen für das Kalenderjahr.<br />

Ein Beispiel: 2815 bedeutet, dass<br />

der Reifen in der 28. Kalenderwoche<br />

2015 gefertigt wurde. Motorradreifen<br />

gehören nach fünf bis sechs Jahren in<br />

die Tonne. Auch wenn das Profil noch<br />

was hergibt, denn der Gummi härtet<br />

aus, und was im Trockenen vielleicht<br />

noch läuft, kann im Nassen dann<br />

schnell zu unerwünschtem Bodenkontakt<br />

führen. Ruhig auch aktuell mal einen<br />

Blick auf die eigenen Reifenflanken<br />

werfen und die Nummer ablesen, das<br />

kann nicht schaden.<br />

SLIP-ON-DÄMPFER<br />

Nach dem Austausch der Gummis haben<br />

wir schon mal eine große Pflichtübung<br />

an der Z absolviert und gönnen<br />

uns nun etwas Kür. Wir widmen uns<br />

der Auspuffanlage. Krümmer und<br />

Sammler, welcher auch den Kat beinhaltet,<br />

bleiben dabei unangetastet.<br />

Doch hinsichtlich der Slip-ons gibt es<br />

einige äußerst ansprechende Angebote<br />

auf dem Zubehörmarkt. Die von uns<br />

vorgestellten vier Anlagen verfügen<br />

über volle Legalität dank EG-ABE und<br />

liefern ein eigenständiges Design und<br />

herzerfrischenden Sound.<br />

Den Auftakt machen die Slip-ons<br />

von Scorpion. Anders als beim Original<br />

entweichen hier die Abgase nicht aus<br />

vier Fanfaren, sondern nur aus zweien,<br />

jeweils eine rechts und eine links. Die<br />

beiden sauber verarbeiteten, runden,<br />

knackig kurzen und federleichten Titangebilde<br />

mit einer Dämpferhülle aus<br />

Karbon und Racingspirit-versprühenden<br />

Spannfedern wirken regelrecht Old<br />

School. Ihr Sound ist sonor, tief und fett,<br />

ohne dabei wirklich für Panik auf dem<br />

Messgerät zu sorgen. Kein Schnäppchen,<br />

aber wer auf den Style steht,<br />

sämtliche Platten von „Sisters of Mercy“<br />

sein Eigen nennt und Sinn für feinste<br />

Materialien hat, der wird sich hier<br />

jeden Euro wieder „reinfreuen“.<br />

Ebenfalls einmal rechts und einmal<br />

links lassen die Slip-ons von Remus<br />

das hochverdichtete und abgefackelte<br />

Gemisch entweichen – wobei die Hypercones<br />

aus Österreich die absoluten<br />

Prüfstandsexperte Armand Mottier von<br />

Micron in Fürth (r.) testete die ausgewählten<br />

Slip-on-Tüten und experimentierte<br />

mit Triplespeed-Techniker „Obi“ mit einem<br />

Power Commander bezüglich Leistung<br />

74 <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong>


„Kings of Understatement“ sind. Wäre<br />

kein Remus-Schriftzug auf den mattschwarz<br />

beschichteten Edelstahldämpfern<br />

mit feiner Karbonendkappe angebracht,<br />

man müsste meinen, diese Teile<br />

hätten schon immer an dieses Bike gehört.<br />

Wer auf den Style der Z steht und<br />

diesen einfach nur stimmig abrunden<br />

möchte, der darf zu den Hypercones<br />

greifen. Sie passen mit ihrem kantigen<br />

Shape perfekt in das Gesamtbild und<br />

liefern zudem einen feinen sonoren<br />

Sound, der einem eher gänsehautför-<br />

Leistungssteigerungen<br />

sind mit den<br />

Nachrüst-Slip-ons<br />

nicht zu erwarten.<br />

Hier geht es mehr<br />

um das stimmige<br />

Äußere und den passenden<br />

Sound. Da<br />

keine Verlustleistung<br />

ausgewiesen<br />

ist, geben wir hier<br />

die Leistung am Hinterrad<br />

an<br />

Motorleistung am Hinterad<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

Serie<br />

Hurric<br />

QD<br />

Remus<br />

Scorpion<br />

<strong>PS</strong><br />

0 2 4 6 8 10 12<br />

Motordrehzahl in 1/min x 1000<br />

SLIP-ON AUSPUFF<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong> 75


RIZOMA<br />

ERMAX<br />

MRA<br />

Rund um die grimmige Serienmaske lässt sich die Z 1000 leicht weiter individualisieren<br />

und auch praktisch verbessern. Dazu zählen neben einem anderen Lenker<br />

ein Windschild und Spiegel für bessere Sicht<br />

dernd ins Ohr haucht, als wild um sich<br />

zu brüllen und für Krawall zu sorgen.<br />

Krawall ist das Stichwort für unseren<br />

dritten Satz Slip-ons. Dieser kommt<br />

von Hurric, heißt Pro 2, ist aus Edelstahl<br />

gefertigt und mattschwarz<br />

beschichtet. Er verzichtet auf Karbon<br />

oder sonstigen Schnickschnack, und<br />

bei dem Anblick der beidseitigen und<br />

doppelläufigen Fanfaren knallt einem<br />

unweigerlich Mad Max mit abgesägter<br />

Schrotflinte vor das innere Auge.<br />

Soundtechnisch passt das Bild ebenfalls,<br />

denn auch wenn der Pro 2 das<br />

Messgerät zwar nicht killt und im legalen<br />

Bereich bleibt, so kommt doch<br />

keiner der übrigen Probanden so rotzig<br />

und pöbelnd daher, wie diese db-geladene<br />

Pumpgun. Gas auf, Gas zu, Gas<br />

auf, Gas zu – das wird zum neuen Lieblingsfahrmodus<br />

mit einer derart bestückten<br />

Z. Vielleicht jetzt nicht gerade<br />

Everybody‘s Darling und politically<br />

ganz correct, aber unser persönlicher<br />

Liebling für den Ritt.<br />

Ebenfalls doppelläufig kommen die<br />

Slip-ons von QD daher und sind dabei<br />

doch ganz anders. Der Chic der „Power<br />

Guns“ ist eher so, als hätte Mad Max<br />

seinen Kampf um den letzten Tropfen<br />

Benzin an den Nagel gehängt und jetzt<br />

einen Job als eiskalter Auftragskiller in<br />

italienischem Maßanzug. Sie bestehen<br />

aus feinstem unbeschichtetem Edelstahl<br />

mit CNC-gefrästen Endstücken,<br />

die alleine wahre kleine Kunstwerke<br />

sind. Dazu gibt es auf jeder Seite noch<br />

eine Blende aus Sichtkarbon. Der<br />

76 <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong>


Sound ist ebenfalls etwas zurückhaltender<br />

als der des Hurric-Doppelläufers<br />

und passt damit perfekt zum edlen<br />

Style – eben eher Klang als Krawall.<br />

Alle vier Paarungen verzichten<br />

auf das Klappensystem des Originals,<br />

und so wittern wir schon ordentliche<br />

Leistungslöcher. Doch wir irren. Die<br />

Leistungskurven liegen allesamt dicht<br />

beieinander, und keiner der Probanden<br />

leistet sich nennenswerte Ausreißer –<br />

maximal der Hurric.<br />

Wir geben aber noch nicht auf und<br />

machen uns zusammen mit Armand<br />

Mottier und einem Power Commander<br />

auf die Suche nach eventuell verborgener<br />

Power. Und werden wieder überrascht.<br />

Der Reihenvierer läuft in seiner<br />

Basisabstimmung schon verdammt gut,<br />

und auch wenn sich die Gasannahme<br />

minimal durch den Einsatz des kleinen<br />

Kästchens verbessert, lohnt der finanzielle<br />

Aufwand und der Schritt in die<br />

„Illegalität“ bei diesem Bike kaum. Kurz<br />

An die Elektronik sollte man nur Fachleute heranlassen, bevor man sich den Elektro-Fips<br />

ins Haus beziehungsweise ins Bike holt. Am Ende musste auch die Triplespeed-Crew<br />

erkennen, dass die Z im Serientrimm eigentlich genug Power hat<br />

zur Info: Streng genommen führt der<br />

Einbau von Zubehör, welches das Abgasverhalten<br />

verändert, zum Erlöschen<br />

der Betriebserlaubnis. Sicher, wo kein<br />

Opfer, da kein Kläger, aber in diesem<br />

Fall auch keine Notwendigkeit. Also,<br />

Kohle sparen und das Budget anderweitig<br />

verbraten, zum Beispiel in eine<br />

neue Kommandobrücke.<br />

LENKER<br />

Der Originallenker ist sicher nicht<br />

„komplett daneben“, doch sorgt Material<br />

aus dem Zubehör mit etwas mehr<br />

Spannweite direkt für ein agileres<br />

Fahrverhalten. Wir montieren testweise<br />

den Cross Bar von LSL, welcher den<br />

Fahrer deutlich frontlastiger und damit<br />

aggressiver positioniert. Gefällt uns<br />

sehr gut für die Attacke auf der Hausstrecke<br />

und sorgt zudem für einen stilvollen<br />

und martialischen Auftritt des<br />

Gefährts. Wer es etwas entspannter<br />

mag, dem empfehlen wir den „Superbike”<br />

von LSL oder eine ähnlich gekröpfte<br />

Alternative aus dem Zubehör –<br />

super Handling und trotzdem Kilometerfressen<br />

sind das Ergebnis.<br />

Wenn wir schon einmal am Kommandostand<br />

arbeiten, gönnen wir uns<br />

direkt noch stilvolle Hebeleien. Der<br />

Syncro Evo von ABM passt nicht nur<br />

stilistisch perfekt zum Straßenkrieger,<br />

sondern ist auch im Abstand zum Lenker<br />

gut einstellbar und hat zudem ein<br />

sehr cooles Feature – austauschbare<br />

Hebelenden. Damit lässt sich ganz<br />

einfach zwischen langen und kurzen<br />

Hebeln variieren und man muss sich<br />

nicht schon beim Kauf direkt entscheiden,<br />

was einem besser gefällt.<br />

Zu guter Letzt noch Lenkerendspiegel<br />

von Highsider, die zum einen die<br />

BODYWORK<br />

Statt einen Power<br />

Commander zu<br />

installieren,<br />

investiert man an<br />

der Zett besser in<br />

praktische Dinge<br />

wie einstellbare,<br />

sportliche Rasten<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong> 77


BODYWORK<br />

läuft deshalb primär unter „optischem<br />

Tuning“.<br />

Mehr als nur Optik bietet der Windschild<br />

von Ermax, der dank seiner<br />

Größe und dem steileren Anstellwinkel<br />

tatsächlich etwas Druck vom Oberkörper<br />

des Fahrers nimmt. Zudem nimmt<br />

die Form stilvoll die Linie der Maske<br />

auf. Noch mehr „Windbrecher-Potenzial“,<br />

dafür aber auch mehr optische<br />

Masse, bietet der MRA Racing-Schild.<br />

Das Teil wird mit einem zusätzlichen<br />

Halter ausgeliefert, an dem auch das<br />

Standlicht montiert wird und somit<br />

etwas weiter nach unten wandert.<br />

Der Montageaufwand ist überschaubar<br />

und gut beschrieben, der Windschutz<br />

der spürbarste, das Teil aber auch am<br />

auffälligsten. Wer mit seiner Z ordentlich<br />

Meter machen will, ist hiermit gut<br />

bedient und lässt die meisten Eisdielen<br />

und damit die Gunst der Zuschauer<br />

sowieso links liegen.<br />

Sturzpads sind heute<br />

oft schon modisches<br />

Accessoire, sollten<br />

aber auf jeden Fall<br />

schützen, wenn<br />

es mal schiefgeht.<br />

Worauf dabei zu<br />

achten ist, steht auch<br />

auf Seite 62<br />

Optik pimpen, zum anderen aber auch<br />

für gute Sicht nach hinten sorgen, sofern<br />

man sich erst an den Blickwinkel<br />

unter den Armen hindurch gewöhnt<br />

hat. Ob an den Lenkerenden montiert<br />

oder regulär, die Originalspiegel gehören<br />

so oder so zeitnah in die Tonne.<br />

Denn spätestens, wenn man die Hebeleien<br />

tauglich einstellt – die auf den<br />

Hebeln aufliegenden Finger und der<br />

Unterarm sollten dabei eine Linie bilden<br />

–, sieht man meist nur noch den<br />

Luftraum, nicht aber die Verfolger, und<br />

hat auch keine Möglichkeit, dass Spiegelglas<br />

niedriger zu stellen.<br />

WINDSCHILD<br />

Das Rizoma-Teil kann man hierbei wohl<br />

am besten als „das kleine Schwarze“<br />

bezeichnen. Aber so wie das kurzgeschnittene<br />

Cocktailkleid bei der<br />

Damenwelt nicht wirklich viel Haut bedeckt,<br />

sorgt der Windschild aus Italien<br />

auch nicht für deutlich spürbaren<br />

Windschutz. Sieht halt chic aus und<br />

PROTEKTION<br />

Auch wenn der Big Block aussieht, als<br />

könnte er Mauern einreisen und metertiefe<br />

Krater schlagen, macht es durchaus<br />

Sinn, das Herz der Z mit entsprechender<br />

Protektion zu versehen.<br />

Weniger gegen den Highspeedabflug,<br />

der eh meist verheerende Spuren<br />

hinterlässt, als vielmehr gegen die<br />

„saublöden“ Situationen an der Ampel<br />

mit Rollsplitt oder der heimischen<br />

Garage mit wenig Spielraum.<br />

Die GSG-Motorschützer kommen<br />

schlicht, aber effektiv daher und können<br />

aufgrund ihrer schwarzen Halteplatten<br />

und den schwarzen Kunststoffprotektoren<br />

nahezu unsichtbar am Bike<br />

fixiert werden. Perfekt für den, der es<br />

safe, aber unauffällig haben möchte.<br />

Anders hingegen die Rizoma-Bügel<br />

Shape. Die aus Alu gefrästen und mit<br />

speziellen Kunststoffblöcken bestückten<br />

Sturzpads sehen nicht nur edel aus,<br />

sondern sind auch durchdacht – so<br />

werden die Bügel jeweils nur an der<br />

vorderen Fixierung fest verschraubt<br />

und sind an der hinteren auf eine<br />

Buchse inklusive O-Ring gesteckt, was<br />

dafür sorgt, dass das feine Bauteil<br />

nicht unter eventuellen Vibrationen leidet<br />

und man sich lange an der Eleganz<br />

des Teils erfreuen kann. Zusätzlich<br />

bieten die Italiener auch noch einen<br />

stil- und sinnvollen Lima- und Kupplungsdeckelschutz<br />

für die Z an.<br />

SCHALTUNG<br />

In der Serie wirkt die Schaltung ein<br />

wenig hakelig und verlangt gerne<br />

78 <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong>


etwas Nachdruck. Wir wollen im<br />

TuneUp wissen, ob dem vielleicht mit<br />

einer Zubehör-Rastenanlage, welche<br />

das Spiel in der Anlenkung zur Getriebewelle<br />

auf ein Minimum reduziert,<br />

beizukommen ist. Dazu montieren wir<br />

testweise die Evo-Anlage von Rizoma.<br />

Und siehe da, die Gangwechsel gehen<br />

deutlich präziser und mit weniger Kraft<br />

vonstatten, wobei die Z immer noch<br />

nicht à la MotoGP „seamless“ durchs<br />

Getriebe steppt. Die Evo bietet über<br />

diese Funktionalität hinaus auch diverse<br />

Einstellmöglichkeiten, um Sitzposition,<br />

Knieschluss und Fußhebelstellung<br />

individuell anzupassen. Die Grundausrichtung<br />

ist aber in jedem Fall eher<br />

sportlich und damit super zum Landstraßenwetzen<br />

mit der Z 1000. Weitere<br />

passende „Trittbrett“-Alternativen<br />

haben wir in der Teileliste aufgeführt.<br />

VERKLEIDUNGSTEILE<br />

UND UMBAUKIT<br />

Wer seiner Z mehr sportlichen Look<br />

verpassen will, für den liefert Fechter<br />

mit seiner Bodystyle-Produktlinie feine<br />

und passgenaue Kunststoffteile, die auf<br />

Wunsch sogar in den jeweiligen Originalfarben<br />

lackiert ausgeliefert werden.<br />

Zudem besitzen die Teile eine ABE,<br />

was Diskussionen bei TÜV und Co. von<br />

vornherein ausschließt.<br />

Und zu guter Letzt noch ein Tune-<br />

Up-Tipp für alle Z-Krieger der frühen<br />

Jahre. Für die erste Baureihe von 2003<br />

bis 2006 bietet die Firma Deals and<br />

Wheels einen kompletten Umbaukit,<br />

welcher der etwas betagten Z definitiv<br />

zu einem zweiten Frühling verhilft. Mit<br />

neuem Stahltank, neuer Sitzbank, neuen<br />

Seiten- und Heckteilen sowie allen<br />

Parts zum Plug-and-ride-Umbau tritt<br />

der Straßenkrieger damit eine zweite<br />

Karriere als Retro Racer an. Er kehrt<br />

quasi zu seinen Wurzeln zurück, als<br />

Superbike der frühen 80er-Jahre. Verbauen<br />

konnten wir den Kit nicht, doch<br />

hatten wir die Möglichkeit, uns auf der<br />

Dortmunder Messe von der hohen Fertigungsqualität,<br />

der feinen Haptik und<br />

der Detailverliebtheit des Umbausatzes<br />

zu überzeugen. Die Parts werden allesamt<br />

mit Teilegutachten ausgeliefert,<br />

was eine Abnahme und Eintragung<br />

beim TÜV erfordert. 2017 soll auch ein<br />

Kit für die neueren Modelle folgen.<br />

KAWASAKI Z 1000 BJ. <strong>2016</strong><br />

BAUTEIL HERSTELLER BEZEICHNUNG PREIS ZULASSUNG BEZUGSQUELLE<br />

Reifen DUNLOP Roadsmart III k. A. Reifenfreigabe www.dunlop.eu<br />

Reifen METZELER M7RR k. A. Reifenfreigabe www.metzeler.com<br />

Reifen PIRELLI Diablo Rosso III k. A. Reifenfreigabe www.pirelli.com<br />

Slip-on SCORPION RP1 GP 949 Euro EG-ABE www.micronsystems.de<br />

Slip-on REMUS Hypercone black 1075 Euro EG-ABE www.remus-motorrad.de<br />

Slip-on HURRIC Pro 2 659 Euro EG-ABE www.fechter.de<br />

Slip-on QD EXHAUST Power Gun 980 Euro EG-ABE www.daniele-moto.de<br />

Motorelektronik DYNOJET Power Commander V 389 Euro keine Zulassung www.micronsystems.de<br />

Lenker LSL X00 Cross Bar 89 Euro TG* www.lsl.eu<br />

Hebeleien ABM Synto Evo 119 Euro ABE www.ab-m.de<br />

Lenkerendspiegel HIGHSIDER Ferrara 2 35 Euro e-geprüft www.polo-motorrad.de<br />

Scheibe ERMAX Naked Bike-Scheibe 99 Euro ABE www.fechter.de<br />

Scheibe MRA Racingscheibe NRM 102 Euro ABE www.mra.de<br />

Scheibe RIZOMA Headlight Fairing 129 Euro ABE www.rizoma.com<br />

Motorsturzpads GSG Streetline 128 Euro nicht notwendig www.gsg-mototechnik.de<br />

Motorsturzpads RIZOMA Shape 199 Euro nicht notwendig www.rizoma.com<br />

Limadeckelschutz RIZOMA Cover Guard 99 Euro nicht notwendig www.rizoma.com<br />

Kupplungsdeckelschutz RIZOMA Cover Protection 99 Euro nicht notwendig www.rizoma.com<br />

Fußrastenanlage RIZOMA Kit EVO 599 Euro TG* www.rizoma.com<br />

Kunststoffteile<br />

BODYSTYLE<br />

Umbaukit DEALS AND WHEELS<br />

ALTERNATIVEN**<br />

z.B. Bugspoiler,<br />

Hinterradabdeckung, etc.<br />

Z953 – inkl. Tank, Sitzbank,<br />

Kunststoffteile, etc.<br />

ab 119<br />

Euro<br />

ab 3195<br />

Euro<br />

ABE<br />

TG*<br />

www.fechter.de<br />

www.deals-and-wheels.de<br />

Fußrastenanlage GILLES TOOLING VCR 38 GT 539 Euro ABE www.gillestooling.com<br />

Fußrastenanlage LSL 2Slide-Performance 419 Euro TG* www.lsl.eu<br />

Fußrastenanlage ABM Targaflex 499 Euro TG* www.ab-m.de<br />

Fußrastenanlage LIGHTECH FTRKA002 422 Euro ABE www.lightech.it<br />

*Teilegutachten eintragungspflichtig<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong> 79


PITLANE<br />

NEWS<br />

02<br />

Fotos: trackriders.eu<br />

01<br />

01 Deutschlands schnellster Motorrad-<br />

Pressesprecher: Ulrich B. aus R. (natürlich<br />

links im Bild) 02 T-Cup-Cheffe Jörn<br />

Kaufmann (#96) mit neuem Kumpel Florian<br />

Müller 03 Der gar nicht mehr kleine<br />

Tim Holtz dominiert die hart umkämpfte<br />

T-Challenge. Es wird höchste<br />

Zeit für die IDM... 04 Polesetter Michael<br />

Tränklein auf Titelkurs in der Trofeo<br />

Italiano, weil sein härtester Konkurrent<br />

Dirk Fuhrmann vom Pech verfolgt wird<br />

03<br />

04<br />

LOVE BRÜNN!<br />

Brünn – der Traditionstermin für T-Cup, T-Challenge<br />

und die Trofeo Italiano. Oft vorentscheidend für die<br />

Meisterschaft. Ein heißes Pflaster.<br />

NEIN! Fragt man einen x-beliebigen Teilnehmer<br />

von T-Cup, T-Challenge oder<br />

Trofeo Italiano, ob er Lust hat auf die<br />

Reise ins hinterste Tschechien, stößt<br />

man auf wenig Begeisterung. Wenn dann<br />

aber häufig über 1000 Kilometer Reisefrust<br />

hinter einem liegen: breitestes<br />

Grinsen. Brünn ist in der Tat eine der<br />

wundervollsten Rennstrecken der Welt.<br />

Die Schräglagen sind irrwitzig, die Belastung<br />

der Reifen entsprechend und die<br />

After-Race-Biere schmecken deshalb<br />

nirgendwo so lecker wie hier. Weiß vor<br />

allem Michael „Fliege“ Tränklein, der<br />

Dominator der Trofeo Italiano, dem nach<br />

einem blitzsauberen Doppelsieg die<br />

Meisterschaft <strong>2016</strong> kaum noch zu nehmen<br />

sein wird. Sein Hauptkonkurrent<br />

Dirk Fuhrmann hat das Glück in dieser<br />

Saison einfach nicht gepachtet.<br />

Nach dem T-Cup fuhr überraschend<br />

Florian Müller ebenfalls mit maximaler<br />

Punkteausbeute gen Heimat. Der Meisterschaftsführende,<br />

Jörn Kaufmann,<br />

musste sich mit dem zweiten und dritten<br />

Rang zufriedengeben, da ihm in Brünn<br />

auch noch Uli Bonsels im zweiten Lauf<br />

davonzog. Kaufmann wird das gut<br />

verkraften und sich bestens präpariert<br />

für die nächsten Fights Ende Juli in<br />

Oschersleben präsentieren. Vier Rennen<br />

stehen noch auf dem Programm, da<br />

kann noch viel passieren. Das weiß auch<br />

der Führende der T-Challenge, Tim<br />

Holtz. Eigentlich wollte sich der junge,<br />

schnelle Nordmann ja in der IDM Supersport<br />

die Hörner abstoßen. Das sollte<br />

aber nicht sein. Und nun fährt Holtz eben<br />

nahezu alle Hobbyrennserien, die ihm<br />

sinn- und spaßvoll genug erscheinen<br />

und dominierte die T-Challenge in Brünn<br />

mit einem Doppelsieg vor den Youngstern<br />

Ole Bartschat und Finn Zeller bzw.<br />

dem fixen Youngtimer Jochen Schermuly,<br />

der in den 1990ern dem Hobby racing<br />

verfiel. Dass diese sympathischen Rennserien<br />

ein sehr hohes Suchpoten zial haben,<br />

dürfen Gaststarter in Oschersleben<br />

(23./24.7.) und beim Finale in Most<br />

(10./11.9.) erleben. Mehr Infos: trofeoitaliano.de<br />

und triumph-cup.de MS<br />

80 <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong>


Name:<br />

WILLKOMMEN<br />

IM CLUB<br />

Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, 70162 Stuttgart. Registergericht Stuttgart HRA 9302. Geschäftsführer: Dr. Volker Breid, Norbert Lehmann. Vertrieb: Belieferung, Betreuung und Inkasso<br />

erfolgen durch DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Nils Oberschelp (Vorsitz), Christina Dohmann, Dr. Michael Rathje, Am Sandtorkai 74, 20457 Hamburg, als leistender Unternehmer. AG Hamburg, HRB 95752.<br />

Nur für<br />

kurze Zeit:<br />

5 für 3<br />

Das <strong>PS</strong>-Testpaket<br />

3 x <strong>PS</strong> frei Haus<br />

+ 2 Gratis-Ausgaben<br />

= 5 Ausgaben<br />

für nur 9,50 €<br />

IHRE VORTEILE: 2 zusätzliche Gratis-Ausgaben als Begrüßungs-Geschenk<br />

• Mitglied im MOTORRAD-HELDEN-Club • Voller Zugriff auf exklusive Inhalte und<br />

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Club-Partner:<br />

<strong>2016</strong><br />

Mitgliedsnummer:<br />

Max Mustermann<br />

1 2 3 4 56 7 8 91 2 3<br />

<strong>2016</strong><br />

Ja, ich möchte <strong>PS</strong> frei Haus im Probeabo testen Bestell-Nr. 1522746<br />

Senden Sie mir die nächsten 3 Ausgaben <strong>PS</strong> zum Vorteilspreis von nur 9,50 € (A: 10,60 €; CH: 17,60 SFr.*) zu.<br />

Als Dankeschön erhalte ich 2 Ausgaben gratis und bin automatisch Clubmitglied bei den MOTORRAD-HELDEN.<br />

Falls ich nach dem Test keine weiteren Hefte wünsche, sage ich sofort nach Erhalt der 4. Ausgabe ab. Andernfalls<br />

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Name, Vorname<br />

Straße, Nr.<br />

PLZ<br />

Telefon<br />

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E-Mail<br />

Geburtsdatum<br />

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mich Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG und ihr zur Verlagsgruppe gehörendes Unternehmen, Rodale-Motor-Presse GmbH & Co. KG<br />

Verlagsgesellschaft mit ihren Titeln künftig auch per Telefon und E-Mail über weitere interessante Medienangebote informieren. Dieses<br />

Einverständnis kann ich jederzeit per E-Mail an widerruf@dpv.de widerrufen.<br />

Ich bezahle per Bankeinzug<br />

IBAN<br />

BIC<br />

Geldinstitut<br />

Ich bezahle per Rechnung und erhalte nur eine GRATIS-Ausgabe zusätzlich<br />

SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige die DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Am Sandtorkai 74, 20457 Hamburg, Gläubiger-Identifikationsnummer<br />

DE77ZZZ00000004985, wiederkehrende Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut<br />

an, die von der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die Mandatsreferenz wird mir<br />

separat mitgeteilt. – Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages<br />

verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

Widerrufsrecht: Sie können die Bestellung binnen 14 Tagen ohne Angabe von Gründen formlos widerrufen. Die Frist beginnt an dem Tag, an<br />

dem Sie die erste bestellte Aus gabe erhalten, nicht jedoch vor Erhalt einer Widerrufsbelehrung gemäß den Anfor derungen von Art. 246a § 1 Abs.<br />

2 Nr. 1 EGBGB. Zur Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige Absenden Ihres eindeutig erklärten Entschlusses, die Bestellung zu widerrufen.<br />

Sie können hierzu das Widerrufs-Muster aus Anlage 2 zu Art. 246a EGBGB nutzen. Der Widerruf ist zu richten an: <strong>PS</strong> Aboservice, Postfach,<br />

70138 Stuttgart, Telefon: + 49 (0)711 3206-8899, Telefax: +49 (0)711 182-2550, E-Mail: ps@dpv.de<br />

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PITLANE<br />

NEWS<br />

Fotos: Pers_Racing_L&S, Tobias Münchinger (2)<br />

02<br />

01 Drei Turns waren nicht viel, aber viel<br />

besser als nichts. Immerhin weiß ich<br />

jetzt, wo es auf der Strecke nach links<br />

oder rechts geht 02 Stets dabei: die<br />

Mappe mit allen Aufschrieben und Notizen<br />

zum Fahrwerkssetup 03 Ruck, zuck<br />

sind wieder zwanzig Liter Sprit weg<br />

TRAININGS MANÖVER<br />

Die Pause im Terminkalender der Cuppies<br />

neigt sich dem Ende zu. Bald wird Redakteur<br />

Tobias Münchinger wieder am Kabel ziehen.<br />

01<br />

03<br />

DAS LETZTE YAMAHA-CUP-RENNEN<br />

am Nürburgring läutete eine Durststrecke<br />

ein. Knapp zwei Monate Pause bis<br />

zur nächsten Veranstaltung im belgischen<br />

Zolder – wie soll man da nicht einrosten?<br />

Bis zum Doppellauf Mitte Juli in<br />

Belgien kann man als Cuppie nicht die<br />

Hände in den Schoß legen. Ich will meine<br />

bisherigen Ergebnisse auf jeden Fall<br />

verbessern und in die Punkte fahren.<br />

Nur kannte ich Zolder bis vor Kurzem<br />

nicht. Keine optimalen Voraussetzungen<br />

für meinen Plan mit den Punkterängen.<br />

An einem Rennwochenende (zwei freie<br />

Trainings, zwei Qualis) hat man kaum<br />

genügend Zeit, um in Ruhe nach der<br />

schnellsten Linie zu fahnden. Das bedeutet:<br />

Renntraining buchen, Urlaub<br />

nehmen, Ausrüstung und Motorrad zusammenpacken<br />

und nach Zolder pilgern.<br />

Raus auf die Strecke, Linie checken,<br />

Bremspunkte suchen. Drei Turns schaffe<br />

ich im Trockenen, dann steht plötzlich<br />

alles unter Wasser. Na, das hat sich ja<br />

gelohnt. Wenigstens gibt es in Belgien<br />

passables Bier und ich weiß jetzt, ob es<br />

auf der Strecke nach rechts oder links<br />

geht – besser als zu Hause einzurosten.<br />

Ende Juli gastiert der Yamaha R6-Dunlop-Cup<br />

mit der IDM in Schleiz. Dann<br />

folgt an den Wochenenden direkt darauf<br />

zweimal Assen, bevor das Finale in Hockenheim<br />

Ende September ansteht.<br />

Ganz schön straffer Zeitplan. Im August<br />

wird´s auch noch eng mit der Produktion<br />

der <strong>PS</strong>-Hefte. Ich höre schon die Unkenrufe:<br />

„Selbst schuld, du wolltest unbedingt<br />

Rennen fahren!“ Stimmt genau –<br />

wer A sagt muss halt auch Gas geben.<br />

Meisterschaft eingefahren<br />

IM DEUTSCHEN LANGSTRECKENCUP<br />

(DLC) HAT APRILIA GREBENSTEIN DEN<br />

MEISTERTITEL IN DER KLASSE 4 SCHON<br />

VORZEITIG EINGEFAHREN. DIE FAHRER<br />

RALPH UHLIG, ANDY SCHEFFEL UND<br />

JÜRGEN SCHEFFEL STARTEN MIT DER<br />

RSV4 ALS NÄCHSTES BEI DER SPEED­<br />

WEEK VOM 25.<br />

BIS 28. AUGUST<br />

IN OSCHERS­<br />

LEBEN.<br />

ERFOLGREICHE NACHWUCHSAKTION<br />

FASZINATION SPORTLER<br />

Binnen weniger Tage war der One25-Trackday in Hockenheim<br />

ausverkauft, bei dem 125er-Fahrer auf einem Testgelände<br />

den nächsten Schritt zu größeren Supersportlern<br />

machen und mit der Yamaha R3<br />

noch zusätzlich auf dem GP-<br />

Kurs ihre Runden drehen konnten.<br />

Die Aktion von Yamaha und<br />

dem MOTORRAD action team<br />

war so erfolgreich, dass 2017<br />

mehr dieser Events für Nachwuchsfahrer<br />

geplant sind.<br />

Konnten mit einem größeren Motorrad einmal GP-Luft<br />

schnuppern: die 125er-Piloten der One25-Aktion<br />

Fotos: Yamaha/René Unger<br />

82 <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong><br />

Foto: Grebenstein


MEHR WISSEN,<br />

BESSER FAHREN<br />

Weil es immer noch ein bisschen<br />

besser geht. Der MOTORRAD COACH<br />

BESSER FAHREN <strong>2016</strong>, präsentiert<br />

von Europas größter Motorradzeitschrift,<br />

bietet die richtige Kombination<br />

aus Fahrtipps und Fachwissen. Dazu<br />

Helm-, Reifen- und Bekleidungstests<br />

sowie zahlreiche Schrauber-Tipps.<br />

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» DIREKTBESTELLUNG:<br />

MOTORRADONLINE.DE/SONDERHEFTE


V.I.P. AUF<br />

DER PISTE<br />

Foto: René Unger – Racepixx.de<br />

SACHSENRING. Bereits zum vierten Mal<br />

gab es Mitte Juni das V.I.P.-Event von<br />

<strong>PS</strong> in Kooperation mit dem MOTORRAD<br />

action team. Ziel der Veranstaltung ist<br />

es, <strong>PS</strong>-Lesern mit Ambitionen auf der<br />

Rennstrecke Tricks und Kniffe zu vermitteln,<br />

um danach selbstständig schneller,<br />

aber auch sicherer auf der abgesperrten<br />

Piste ordentlich am Kabel ziehen zu<br />

können. Dazu coachten die Rennfahrer<br />

und <strong>PS</strong>-Redakteure jeweils ganz kleine<br />

Gruppen mit maximal fünf Teilnehmern,<br />

die alle auf ähnlichem Niveau fahren.<br />

Als Trainer waren Ex-Grand Prix-<br />

Pilot Arne Tode, Ex-Supersport-WM-<br />

Fahrer Christian Kellner, der ehemalige<br />

R6-Cup-Sieger und IDM-Supersportler<br />

Pascal Eckhardt sowie die schnellste<br />

Frau Deutschlands, Nina Prinz, mit an<br />

Bord. Von der Redaktion stieg Uwe Seitz<br />

aufs Instruktor-Motorrad, und der<br />

schnelle Christof Muzsnai als action<br />

team-Instruktor vervollständigte das<br />

Kompetenzteam in Sachen Vollgas.<br />

Damit die Tipps richtig umgesetzt<br />

und die individuellen Fehler angesprochen<br />

werden konnten, wurden die Teilnehmer<br />

von den Coaches einzeln mit<br />

Kamera aufgezeichnet und die Runden<br />

in einem anschließenden Briefing analysiert.<br />

Dabei ging es von der Blickführung<br />

auf der komplizierten Strecke mit den<br />

vielen blinden Ecken über die perfekte<br />

Linie, die richtige Haltung auf dem<br />

Motorrad bis zu den Brems-, Einlenkund<br />

Beschleunigungspunkten.<br />

Die Fortschritte waren von Turn zu<br />

Turn sofort an den erreichten Rundenzeiten<br />

und den glücklichen Gesichtern<br />

der Teilnehmer abzulesen, bis selbst<br />

das meist ungeliebte Omega mit dem<br />

schwierigen Ausgang schließlich seinen<br />

Schrecken verlor. Zwischen den Turns<br />

und Analysen blieb dennoch genügend<br />

Zeit, um mit Redakteur oder Rennfahrer<br />

über den Testerjob, die aktuellen Supersportler<br />

oder das Renngeschehen in<br />

IDM, Superbike-WM oder MotoGP zu<br />

plaudern.<br />

Beim alljährlichen V.I.P.-Event auf dem Sachsenring zeigten<br />

Top-Rennfahrer und Redakteure den <strong>PS</strong>-Lesern die schnelle<br />

Linie, offenbarten Einblicke in die Testarbeit und mehr.<br />

Zwei Tage im Zeichen von sportlichem Motorradfahren.<br />

84 <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong>


01<br />

02<br />

powered by<br />

Wer Lust hatte, konnte eine der vielen<br />

Testmaschinen von Yamaha für einen<br />

Coaching-Turn nutzen und probieren, ob<br />

die neue R1 vielleicht doch über ein besseres<br />

Handling verfügt als die eigene<br />

Maschine. Am zweiten Tag gab es dafür<br />

auch noch eine neue Kawasaki ZX-10R.<br />

Um das Fahrwerk der Teilnehmer<br />

kümmerte sich das Racespare-Team von<br />

GP-Crack Steve Jenkner. Für technische<br />

Probleme stand Eckis Rennservice bereit,<br />

musste aber kaum eingreifen und<br />

vor allem keine Sturzschäden beheben.<br />

Als Reifenpartner präsentierte Metzeler<br />

den Racetec als RR und als Slick,<br />

den die V.I.P.-Fahrer zu Sonderkonditionen<br />

einkaufen konnten. Der Metzeler-<br />

Rennsportmanager Björn Lohmann gab<br />

dann in lockerer Runde am Abend tiefe<br />

Einblicke in die Entwicklung von Supersport-<br />

und Rennreifen und verblüffte<br />

seine Zuhörer mit interessanten Zahlen<br />

und Anekdoten aus dem Rennbetrieb.<br />

Bei aller Unterhaltung vermittelte<br />

Lohmann aber auch wichtige Facts zum<br />

Umgang mit den Reifen und ihrem<br />

Einsatz auf der Rennstrecke.<br />

Wie gut die Stimmung in der Gruppe<br />

war, unterstrich das gemeinsame<br />

Abendessen mit Grillgut und dem einen<br />

oder anderen Bierchen, das für die<br />

Teilnehmer im Paket enthalten war.<br />

Übrigens auch das Mittagessen und die<br />

Getränkeversorgung an beiden Tagen.<br />

Entsprechend hoch war die Zufriedenheit<br />

aller, denn neben den hervorragenden<br />

Rahmenbedingungen und dem<br />

guten Wetter bot sich wieder einmal<br />

jedem die Chance, von seinem jeweiligen<br />

Niveau den entscheidenden nächsten<br />

Schritt zu machen. Beim abschließenden<br />

freien Fahren legten dann alle noch mal<br />

richtig los und hatten gewaltigen Spaß,<br />

das neu Gelernte sofort in die Tat umzusetzen.<br />

Wir sind sicher, auch 2017 wieder ein<br />

V.I.P.-Event aufzusetzen und zwei Tage<br />

lang entschlossen mit unseren Lesern<br />

am Kabel zu ziehen. Infos dazu bald auf<br />

www.actionteam.de<br />

Fotos: Björn Gramm<br />

01 Bei Problemen oder Fragen zum Fahrwerk half das Racespare-Team<br />

des ehemaligen Grand Prix-Fahrers Steve Jenkner<br />

02 Individuelle Analyse am Rechner: Jede Runde wurde per Kamera<br />

aufgenommen und anschließend ausführlich besprochen<br />

03 Handfeste Infos rund um das Thema Rennreifen gab es von Metzeler-<br />

Rennsportmanager Björn Lohmann<br />

03<br />

04<br />

04 Gute Instruktoren-Mischung aus<br />

Rennfahrer und <strong>PS</strong>-Redakteur, hier<br />

Christian Kellner und Uwe Seitz (v.l.)<br />

05 Yamaha bot den Teilnehmern die<br />

Möglichkeit von Probefahrten mit der<br />

neuen R1 oder der R6<br />

05<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong> 85


Die europaweit größte Vereinigung von ak<br />

TERMINE FREIES FAHREN<br />

15 Termine, sieben unterschiedliche Rennstrecken: Das beliebte<br />

‚DSK Hugo Emde Freie Fahren‘ findet <strong>2016</strong> seine Fortsetzung.<br />

05. März <strong>2016</strong> .......................Hockenheimring „GP-Strecke“<br />

07. April <strong>2016</strong> ...............................Nürburgring Nordschleife<br />

18. April <strong>2016</strong> .................................................... Bilster Berg<br />

17. Mai <strong>2016</strong> .....................Motorsport Arena Oschersleben*<br />

19. Mai <strong>2016</strong> ..........................................Spa-Francorchamps<br />

04. Juli <strong>2016</strong> .........................................................Zandvoort<br />

18. Juli <strong>2016</strong> ....................................Bilster Berg Drive Resort<br />

29. Juli <strong>2016</strong> ..................................Nürburgring Nordschleife<br />

22. August <strong>2016</strong> ..............................Bilster Berg Drive Resort<br />

09. September <strong>2016</strong> ....................................................Assen<br />

29. September <strong>2016</strong> ...............................Spa-Francorchamps<br />

10. Oktober <strong>2016</strong> .......................................... Oschersleben*<br />

31. Oktober <strong>2016</strong> ..........................Nürburgring-Nordschleife<br />

05. November <strong>2016</strong> ................................Spa-Francorchamps<br />

12. November <strong>2016</strong> .............Hockenheimring „Kleiner Kurs“<br />

Hinweis: Die Anmeldung ist online über www.dskev.de möglich.<br />

Langer Atem<br />

DSK-Präsident<br />

Dr. Karl-Friedrich Ziegahn<br />

EDITORIAL<br />

Kaum passiert was, schon<br />

brennen die Sicherungen<br />

durch. Nicht nur im Motorsport<br />

sondern in unserer Gesellschaft<br />

sind hektische Reaktionen<br />

inzwischen zum<br />

normalen Standard geworden.<br />

Das zieht sich von Terroranschlägen<br />

über Flüchtlingsfragen<br />

bis hin zur Schulreform.<br />

Natürlich ist es nicht immer<br />

leicht, die normale Abwägung<br />

zwischen sofort und später zu<br />

vollziehen. Manchmal sind<br />

rasche Entscheidungen unabdingbar,<br />

manchmal aber geraten sie zu einem unüberlegten<br />

Herumgehopse. ‚Vor lauter Dringendem<br />

kommen wir nicht mehr zum Wichtigen‘, lautet ein<br />

berühmter Lehrsatz im Management.<br />

Jeder Regelverstoß, jeder Unfall, jede Fehlentscheidung<br />

ist es wert, im Nachgang einer Analyse unterzogen<br />

zu werden. Im Motorsport sind dabei viele<br />

Akteure unterwegs, vom DMSB, vom Team, vom Aktiven<br />

oder vom Sportwart aus gesehen. Jeder hat<br />

seine eigene Sicht der Dinge. Ob es nun um die Entscheidungen<br />

zur berüchtigten ‚Balance of Performance‘ geht,<br />

um das Ausgleichen von konstruktionsbedingten Nachteilen<br />

oder um eine Häufung von typischen Regelverstößen, alles<br />

sollte man sich mit einer gewissen Distanz nochmal ansehen.<br />

Man nennt es den ‚langen Atem‘, also Abstand nehmen, drüber<br />

schlafen und dann sorgfältig nachdenken. Der neugeschaffene<br />

und sogleich wieder abgeschaffte Trainingsmodus<br />

der Formel 1 war genau solch ein Modell des unausgegorenen<br />

Herumgezackere. Jüngstes Beispiel sind die Diskussionen<br />

um die Kiesbetten und die Asphalt-Auslaufzonen. Auch<br />

der Rennstreckenbau und das Zuschauermanagement gehören<br />

dazu.<br />

Nur weil einmal etwas schiefgeht, nur weil etwas beim ersten<br />

Versuch nicht klappt, nur weil einer eine Lücke im Reglement<br />

ausnützt, heißt es noch lange nicht, dass man sofort<br />

alles über den Haufen wirft.<br />

Es hat uns noch allen nie geschadet, wenn wir ein Ereignis<br />

mit Abstand sorgfältig analysieren. Wenn dann ein prinzipieller<br />

Fehler entdeckt wird, sollte die Alternative entwickelt<br />

und durchdacht werden. Das Ergebnis kann man mit Kollegen<br />

und Experten nochmal diskutieren; keiner hat die Weisheit<br />

allein gepachtet. ‚Vier Augen sehen mehr als Zwei‘, da<br />

passen keine Alpha-Tierchen dazu, die glauben, nur sie alleine<br />

hätten die Wahrheit gepachtet.<br />

Leider laufen dazu im Motorsport zu viele Hektiker herum,<br />

die einen Fall sehen und sofort eine Änderung einfordern.<br />

Leute, bewahrt einen langen Atem; lasst uns erst mal gemeinsam<br />

Nachdenken, bevor wir wieder etwas kurzfristig<br />

umwerfen.<br />

Herzlichst Euer<br />

ÜBER DEN DSK<br />

Mit fast 13 000 Mitgliedern ist der Deutsche Sportfahrer Kreis<br />

e.V. die europaweit größte Vereinigung von aktiven Fahrern<br />

und Motorsport-Fans – und das mit langer Tradition. 1958<br />

wurde der DSK mit dem Ziel gegründet, den Motorsport – und<br />

vor allem die Sicherheit in selbigem – zu fördern und zu verbessern<br />

und als Bindeglied zwischen Fahrern, Organisationen und<br />

Funktionären zu agieren. Zu den prominentesten Gründungsmitgliedern<br />

gehört Wolfgang Graf Berghe von Trips. Dabei<br />

setzt sich der DSK damals wie heute für die gleichen Ziele ein.<br />

Heute, mehr als fünf Jahrzehnte nach der Gründung, bestimmen<br />

auch die Themengebiete Sicherheit, Fairness und Zukunftsfähigkeit<br />

die Arbeit des DSK. Das elfköpfige Team rund<br />

um Präsident Dr. Karl-Friedrich Ziegahn hat zusammen einen<br />

Erfahrungsschatz aus mehr als 250 Jahren Motorsport – ob<br />

als Fahrer bei Rundstrecken- oder Bergrennen, im Rallye-Sport<br />

oder als Funktionär hinter den Kulissen; die Präsidiumsmitglieder<br />

kennen sich in der Szene aus.<br />

Die Mitglieder profitieren in vielerlei Hinsicht von den Stärken<br />

des DSK: Regelmäßig führt der DSK das beliebte „Freie Fahren“<br />

auf deutschen Rennstrecken durch, und auf viele Eintrittskarten<br />

und die Produkte der Partner erhalten Mitglieder<br />

satte Rabatte. Zudem ist im Mitgliedsbeitrag ein Jahres-Abo<br />

der Fachzeitschriften „sport auto“, „<strong>PS</strong>“, „MotorKlassik“ oder<br />

„Motorsport XL“ enthalten.<br />

MITGLIED WERDEN<br />

Mitglied werden ist ganz einfach: Besuchen Sie uns im Internet<br />

unter www.dskev.de und klicken Sie im rechten Bereich<br />

der Webseite auf den entsprechenden<br />

Menüpunkt – oder scannen Sie mit<br />

Ihrem Mobiltelefon den rechts abgedruckten<br />

Code ein, der Sie automatisch<br />

auf die richtige Seite weiterleitet.<br />

PARTNER<br />

Marcus Schiffer neuer Cheftrainer<br />

Jahr für Jahr treffen beim „FIM Motocross der Nationen“<br />

die weltbesten Motocrosser aufeinander. In<br />

diesem Jahr findet der Wettkampf der Nationen am<br />

24. und 25. September im italienischen Maggiora<br />

statt. Das deutsche Team geht mit Max Nagl, Ken<br />

Roczen, Henry Jacobi, Angus Heidecke, Brian Hsu<br />

und Dennis Ullrich an den Start – als neuer Cheftrainer<br />

steht ihnen Marcus ‚Skip’ Schiffer zur Seite, der<br />

2012 gemeinsam mit Nagl und Roczen MXoN-Weltmeister<br />

wurde und die begehrte Chamberlain Trophäe<br />

erstmals nach Deutschland holte. Zu den Aufgaben<br />

des Ex-Team-Weltmeisters zählen unter<br />

anderem die Fahrstilanalyse und Trainingstipps.<br />

®<br />

„Motocross bestimmt einen großen Teil meines Lebens.<br />

Ich sitze seit ich klein bin auf dem Bike, meine<br />

Passion hat sich also schon recht früh entwickelt“,<br />

sagt Schiffer zu seiner Berufung in den Trainerstab.<br />

„Daher freue ich mich sehr, dass man mir das Vertrauen<br />

schenkt und mir als Cheftrainer die Möglichkeit<br />

gibt, noch immer ins Renngeschehen involviert<br />

zu sein. Das macht mich sehr stolz.“<br />

Vor zwei Jahren nahm die Motocross-Karriere des<br />

28-Jährigen Schiffer nach einem Unfall ein jähes Ende.<br />

Seitdem engagiert er sich in der Nachwuchsförderung.<br />

Im vergangenen Jahr hat er seine Trainerlizenz<br />

gemacht.


DSK NACHRICHTEN<br />

tiven Fahrern und Motorsport-Fans mit über 13.000 Mitgliedern<br />

Superbike*IDM in bester Gesellschaft<br />

„Wie die hier auf dem Kurs aufdrehen, was die auf<br />

ihren Maschinen leisten und das alles ohne Knautschzone<br />

– das ist schon unglaublich. Das sind eigentlich<br />

die wahren Helden hier.“ DTM-Pilot und Ex-Formel-<br />

1-Fahrer Timo Glock war von den Rennen der<br />

Superbike*IDM-Akteure auf dem Lausitzring schwer<br />

angetan. Einem Großteil der insgesamt 67.500 Zuschauer<br />

auf dem Lausitzring wird es ähnlich ergangenen<br />

sein. Anfang Juni waren die Superbike*IDM-Protagonisten<br />

ein Teil des dortigen Motorsportfestivals.<br />

Gemeinsam mit den Zweiradakrobaten kämpften<br />

DTM-, ADAC GT Masters-, Porsche Carrera Cup- und<br />

Formel 4-Piloten um Siege und Punkte in ihren Meisterschaften.<br />

Nach 2014 und 2015 war es das dritte<br />

Aufeinandertreffen von zwei- und vierrädriger Renn-<br />

Action auf höchstem Niveau. Für die Organisatoren<br />

des speziellen Wochenendes am Lausitzring wahrlich<br />

keine leichte Aufgabe – nach den Reaktionen der<br />

zahlreichen Fans eine dafür aber umso lohnenswertere.<br />

Der Lausitzring ist auf dem besten Weg, die Tradition<br />

der legendären Eifel-Pokal-Rennen wieder aufleben<br />

zu lassen. Bis ins Jahr 1974 gingen auf dem Nürburgring<br />

Automobile und Motorräder gemeinsam an den<br />

Start. Die dritte Auflage des gemeinsamen Rennwochenendes<br />

von Motorrad- und Automobil-Rennserien<br />

auf dem Lausitzring stellte die vorangegangen Veranstaltungen<br />

noch einmal in den Schatten. „Es war ein<br />

Riesenerfolg. Wir hatten natürlich Bedenken wegen<br />

des engen Zeitrahmens. Aber es hat perfekt funktioniert.<br />

Wir hatten noch nie so viele Zuschauer“, bilanziert<br />

Josef Meier, vom Rennstreckenbetreiber und<br />

Promoter der Superbike*IDM MotorEvents. „Von unserer<br />

Seite aus kann man die Zusammenarbeit gerne<br />

ausbauen. Wir sind für alles offen, was die<br />

Superbike*IDM voranbringt.“<br />

Aufgrund des engen Zeitplans musste die<br />

Superbike*IDM von ihrem gewohnten Programm jedoch<br />

etwas abweichen. So gingen, wie bei den beiden<br />

gemeinsamen Veranstaltungen zuvor, lediglich<br />

die Piloten der Superbike- und Superstock 1000-Wertungen<br />

in zwei gemeinsamen Rennen an den Start -<br />

Superstock 600- und Sidecar-Piloten waren am ersten<br />

Juni-Wochenende nicht dabei.<br />

In beiden Rennen lieferten sich die Fahrer einen packenden<br />

Kampf. Am Samstag bestimmten Florian Alt,<br />

Marvin Fritz, Danny de Boer und Mathieu Gines das<br />

Geschehen an der Spitze. Die Rolle der direkten Verfolger<br />

übernahmen Roman Stamm, Luca Grünwald<br />

und Stefan Kerschbaumer. Während Alt im Verlauf<br />

des Rennens De Boer und Gines ziehen lassen musste,<br />

ereignete sich nach 15 Runden an Stamms Kawasaki<br />

ein Motorplatzer. Das Rennen wurde abgebrochen<br />

und nach der Reihenfolge in der 14. Runde gewertet:<br />

Rennsieger De Boer feierte vor Stamm und Grünwald<br />

den Sieg in der Superstock-Klasse, Gines siegte vor Alt<br />

und Fritz in der Superbike-Klasse.<br />

Ausgerechnet zum Start des zweiten Rennens, war es<br />

mit dem Sommerwetter vorbei. Temperaturen jenseits<br />

der 30 Grad hatten die Tage in der Lausitz bestimmt,<br />

doch am späten Sonntagnachmittag zogen<br />

dicke schwarze Wolken auf. Als sich das leichte Tröpfeln<br />

in einen kapitalen Starkregen entwickelte, entschied<br />

sich die Rennleitung zum Abbruch und nahm<br />

das Rennen nach Gesprächen mit Fahrern und Teams<br />

auch nicht wieder auf. Ein trauriger Abschluss eines<br />

eigentlich durch und durch gelungenen Rennwochenendes.<br />

Eines, dass die Fans in der Lausitz begeisterte<br />

und in Zukunft durchaus Schule machen könnte.<br />

Katrin Becker neu<br />

im DSK-Präsidium<br />

Das DSK-Präsidium bekommt fachkundige<br />

Unterstützung: Katrin Becker, Rallye Co-Pilotin<br />

und selbstständige Business-Trainerin,<br />

bringt sich künftig mit ihren Erfahrungen<br />

und Kompetenzen in die Arbeit des Präsidiums<br />

mit ein. Vor allem liegt der 35-Jährigen<br />

der Rallyesport am Herzen: „Der Rallyesport<br />

in Deutschland wird viel zu stiefmütterlich<br />

behandelt“, sagt sie. „Hier kann man<br />

viel bewegen und noch einiges für den<br />

Sport tun.“<br />

Im Rallye-Auto hat sie das Sagen – und das<br />

bereits seit 2001: Auf ihr Kommando hörte<br />

bereits Niki Schelle, mit dem sie 2004 Vizemeister<br />

in der Deutschen Rallye Meisterschaft<br />

wurde. Auch Ellen Lohr und Carsten<br />

Mohe vertrauten im Cockpit auf ihre Ansagen.<br />

Zu ihren größten Erfolgen zählen der<br />

Sieg im ADAC Rallye Junior Cup 2003 und<br />

der Gewinn der Deutschen Rallye Meisterschaft<br />

in der Kategorie 2WD 2011. Von<br />

2012 bis 2015 wurde sie an der Seite von<br />

Michael Böhm viermal in Folge Österreichische<br />

Staatsmeisterin. Aktuell hört ihr britischer<br />

Teamkollege Chris Ingram im Werks-<br />

Opel Adam R2 auf das, was Becker sagt.<br />

Gemeinsam bestreiten sie im Opel Rallye<br />

Junior Team die FIA Rallye Europameisterschaft.<br />

IMPRESSUM<br />

Geschäftsstelle: Karl-Wirth-Str. 16, 76694 Forst, Tel. 07251-<br />

30284-0, Telefax 07251-30284-19 Internet: http://www.<br />

dskev.de E-Mail: info@dskev.de Präsident: Dr. Karl-Friedrich<br />

Ziegahn Vizepräsidenten: Karl-Heinz Stümpert, Friedhelm<br />

Kissel Schatzmeister: Reinhard Michel Schriftführer: Hans-<br />

Walter Kling Präsidialmitglied zbV.: Armin Schwarz Beisitzer:<br />

Johannes Scheid, Peter Bonk, Katrin Becker Redaktion:<br />

Nicolaus Koretzky, Patrik Koziolek, Thorsten Schlottmann Fotografen:<br />

ADAC, Privat, SUPERBIKE*IDM, Andreas Weinand


KÖNIG<br />

SPORT<br />

GP-REPORTAGE<br />

HELDEN<br />

DER<br />

Text: Friedemann Kirn<br />

Auf Punktejagd in der<br />

Königsklasse: Alex<br />

Hofmann (links) in der<br />

Saison 2006 und Stefan<br />

Bradl letztes Jahr<br />

in Jerez (rechts oben)<br />

Fotos: 2snap, ptyszku - Fotolia<br />

Das tollste Wochenende in der MotoGP-Karriere<br />

von Stefan Bradl war zweifellos Laguna Seca 2013.<br />

Der Bayer glühte mit seiner LCR-Honda auf die<br />

Pole Position, führte das Rennen 19 Runden lang<br />

an und feierte am Ende seinen ersten Podestplatz in der<br />

Königsklasse. Nur Marc Márquez war noch schneller.<br />

Ein anderer unvergesslicher Moment kam beim Sachsenring-Grand<br />

Prix 2014, bei dem Bradl nach einem Nieselschauer<br />

als Einziger mit einer Regenabstimmung loslegte.<br />

Bradl führte überlegen und hätte wohl gewonnen, wenn es<br />

noch einmal geregnet hätte. Doch es blieb trocken, Bradl<br />

wurde vom Feld verschluckt und auf Platz 16 durchgereicht.<br />

Ende <strong>2016</strong> dreht Bradl der Königsklasse den Rücken und<br />

steigt voraussichtlich in die Superbike-WM um. Nach drei<br />

Jahren auf Honda, einem Jahr Yamaha und dem Finale auf<br />

Aprilia bleibt die Bilanz eines Außenseiters, der knapp dran<br />

war am großen Erfolg, ihn aber doch nie festhalten konnte.<br />

Damit reiht sich Bradl ein in eine bunte, verrückte<br />

Geschichte der Deutschen in der Königsklasse, in der es nie<br />

einen Weltmeister, aber trotzdem jede Menge Helden gab.<br />

Sie beginnt irgendwie mit Schorsch Meier, der mit seiner<br />

Kompressor-BMW 1939 als erster Nicht-Brite die Senior-TT<br />

auf der Isle of Man gewann. Die Straßen-WM gab es damals<br />

noch nicht. In Meiers Fußstapfen trat dann nach dem Krieg<br />

Walter Zeller, der 1956 in Assen und Belgien den zweiten


SKLASSE<br />

Die Ära von Stefan Bradl im MotoGP neigt sich dem Ende zu, Siege und Titel<br />

blieben ihm versagt. Für Highlights war er jedoch gut – wie viele andere Deutsche,<br />

die sich in der Königsklasse versucht haben. Eine kleine Geschichtsstunde in<br />

Sachen Rennsport.<br />

Platz erkämpfte und am Saisonende hinter MV Agusta-Pilot<br />

John Surtees Vizeweltmeister wurde.<br />

Der nächste Deutsche, der es zu internationalem Ansehen<br />

brachte, hieß Walter Scheimann. Mit einer Einzylinder-<br />

Norton Manx fuhr der gelernte Autolackierer aus Bremen so<br />

manchem Werksfahrer davon, machte das Yamaha-Werksteam<br />

auf sich aufmerksam und hatte in der Saison 1965 bereits<br />

einen unterschriftsreifen Werksvertrag auf dem Tisch,<br />

als er schwer stürzte und zwei Wochen lang im Koma lag.<br />

Walter Scheimann erholte sich von seinen Knochenbrüchen<br />

und Wirbelverletzungen, sicherte in der gleichen Saison<br />

noch den elften WM-Rang, blieb bis zu seinem Karriereende<br />

1970 aber Privatfahrer, der mit dem eigenen Kleintransporter<br />

und wenig Geld zu den Rennen durch Europa fuhr.<br />

Wie viel sich damals mit guten Ideen, eisernem Willen<br />

und technischer Sorgfalt gegen die Werke erreichen ließ,<br />

zeigt der Reihenvierzylinder URS, den Helmut Fath, Ingenieur<br />

aus Ursenbach bei Heidelberg, in den 60er-Jahren quasi<br />

im Alleingang baute. Mit einem in England gefertigten Rickman-Metisse-Chassis<br />

dazu holte der 46-jährige Karl Hoppe<br />

beim Hockenheim-GP 1969 hinter Agostini den zweiten Platz<br />

und schrieb als der „rasende Bürgermeister“ seiner Heimatgemeinde<br />

Diekholzen bei Hildesheim Rennsportgeschichte.<br />

Ein ähnliches Husarenstück gelang Dieter Braun in<br />

Spa-Francorchamps 1974. Damals war es üblich, dass Solo-<br />

Rennfahrer in mehreren Klassen antraten, unter anderem,<br />

um sich übers Preisgeld wieder einen Teil der Spesen<br />

zurückzuholen. Der 125er-Weltmeister von 1970 und 250er-<br />

Champion von 1973 war 1974 maßgeblich in der 250er- und<br />

350er-Klasse unterwegs, trat mit einer 354-cm³-Version seiner<br />

Zweizylinder-Yamaha aber auch gegen die Vierzylinder-<br />

Werksmaschinen in der 500er-Klasse an. „Mit versetzten<br />

Hubzapfen war das Motorrad leicht auf über 350 cm³ zu<br />

bringen und man konnte ganz weit vorne mitfahren, wenn<br />

alles super passte“, erinnert sich der Bayer Sepp Schlögl,<br />

damals Brauns Mechaniker. Die Yamaha OW 23 von Giacomo<br />

Agostini war der Papierform nach haushoch überlegen.<br />

„Die alte Spa-Strecke war eine Mutprobe. Der Dieter war auf<br />

solchen Kursen schnell und in der Lage, auf unterlegenem<br />

Material Super-Ergebnisse einzufahren.“ Tatsächlich klebte<br />

Braun im Rennen rundenlang in Agostinis Windschatten.<br />

Am Ende wurde er hinter Phil Read und Agostini Dritter –<br />

mit nur vier Sekunden Rückstand auf den Italiener.<br />

Beim deutschen Grand Prix auf dem Nürburgring war es<br />

zuvor bereits zu einem denkwürdigen deutschen Dreifachsieg<br />

gekommen. Der Bayer Edmund Czihak gewann dort vor<br />

Helmut Kassner und Walter Kaletsch, weil die Werksfahrer<br />

Read, Agostini und Bonera wegen Sicherheitsmängeln<br />

entlang der Nordschleife in den Streik getreten waren.<br />

Man hatte den Motorrad-Grand Prix zusammen mit dem<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong> 89


GEORG MEIER<br />

Fotos: BMW Group Archiv, Manfred Mothes, Archiv, Dieter Braun<br />

DIETER BRAUN<br />

TONI MANG<br />

REINHOLD ROTH<br />

GEORG MEIER war zwar kein GP-Pilot, steuerte aber<br />

eine 500er-BMW zu einem legendären deutschen TT-Sieg.<br />

DIETER BRAUN saß mit Superstar Giacomo Agostini<br />

nicht nur auf der Wiese, sondern jagte den Italiener nicht<br />

selten mit unterlegenem Material. TONI MANG als erfolgreichster<br />

deutscher GP-Pilot hatte die vermeintlich<br />

besten Karten für eine 500er-Karriere. Doch auch der<br />

Bayer kam nicht weit, weil das nötige Werksmaterial nicht<br />

geliefert wurde. REINHOLD ROTH war ebenfalls eine<br />

große deutsche Hoffnung. Er mischte in der 250er-Klasse<br />

ganz vorn mit und startete auch in der 500er-Klasse. Dann<br />

kam aber der furchtbare Unfall in Rijeka 1990<br />

Auto-Eifelrennen veranstaltet und aus Brandschutzgründen<br />

keine Strohballen aufgereiht, worauf die Zweiradstars vergeblich<br />

versuchten, neben ihren stolzen Startgeldern einen<br />

zusätzlichen Risikozuschlag zu erpressen. Während Agostini<br />

zu jener Zeit bereits 20 000 Mark Startgeld erhielt, trat Juniorenmeister<br />

Czihak für 400 Mark an. Czihaks Erfolg blieb der<br />

bisher einzige deutsche Sieg in der Königsklasse.<br />

Doch die überlegenen MV Agusta-Viertakter wurden<br />

von schlagkräftigeren Zweitaktern abgelöst. Schon die erste<br />

Generation der Yamaha TZ 500 hatte deutlich mehr Leistung<br />

als die 78 <strong>PS</strong> starke MV Agusta und bescherte den Japanern<br />

1974 den ersten Marken-WM-Titel, gefolgt von Agostinis<br />

Fahrertitel 1975. Neben Yamaha mischte auch Suzuki mit der<br />

RG 500 mit Square Four-Motor mit – ein simples, aber geniales<br />

Motorrad mit vier im Quadrat angeordneten Zylindern.<br />

Werksfahrer Barry Sheene löste Agostini ab und wurde<br />

mit der Maschine 1976 und 1977 Weltmeister. Zum Groll des<br />

Engländers wurden gleichzeitig baugleiche Motorräder als<br />

käufliche Production Racer unters Volk gestreut – denn für<br />

Suzuki war die Marken-Weltmeisterschaft bedeutender als<br />

der Ruhm eines einzelnen Superstars. Einziger Unterschied<br />

zu Sheenes Werksrenner waren ein paar Stahlschrauben<br />

statt teuren Titanteilen. Fahrwerk und der zunächst 110 <strong>PS</strong><br />

starke Motor waren hingegen gleich. Ein Privatfahrer mit<br />

einem Budget von 30 000 Mark konnte erstmals in der GP-<br />

Geschichte auf Augenhöhe mit den Werkspiloten antreten.<br />

Auch Dieter Braun erstand eine solche Maschine, und<br />

natürlich versuchte Techniker Schlögl, das Motorrad noch<br />

schneller und standfester zu machen. „Wir haben auch<br />

versucht, Stirnräder selbst herzustellen, doch da gab’s Probleme,<br />

und in Le Mans ging das Motorrad im Training kaputt.<br />

Barry Sheene hat uns dann Teile geliehen, damit wir im<br />

Rennen antreten konnten“, erinnert sich Schlögl.<br />

Beim Deutschland-GP auf dem Nürburgring 1976 lag<br />

Braun an zweiter Stelle, kam dem führenden Agostini<br />

bei Nieselregen näher und näher, bis er schließlich stürzte.<br />

Vier Wochen nach Niki Laudas berühmtem Feuerunfall zog<br />

sich Braun Armbrüche und eine schwere Gehirnerschütterung<br />

zu. Wie es damals unter den Fahrern zuging, zeigte<br />

der hinterherfahrende Philippe Coulon, der anhielt, auf einen<br />

Podestplatz verzichtete und seinem Kollegen Braun half.<br />

Braun konnte seine Karriere wegen Sehstörungen auf<br />

einem Auge nicht fortsetzen, doch der Siegeszug der Suzuki<br />

RG 500 ging weiter. Dieses Motorrad spülte eine ganze Generation<br />

von deutschen Privatfahrern in den GP. 1977 standen<br />

Helmut Kassner, Franz Heller, ein gewisser Anton Mang und<br />

der spätere Renn-Promoter Franz Rau in den Punktetabellen.<br />

1978 tauchte neben Jürgen Steiner erstmals auch Gerhard<br />

90 <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong>


Vogt in den Starterlisten auf. Vogt galt als „der Weltenbummler“<br />

der deutschen Motorradszene, ein Lebenskünstler und<br />

Verhandlungsgenie, der sich sein Zigeunerleben rund um<br />

den Globus durch clevere Deals erwirtschaftete. Zunächst<br />

auf Yamaha, stieg auch er 1979 auf Suzuki um und fuhr mit<br />

Sepp Hage und Gustav Reiner auf den gleichen Maschinen<br />

um die Wette. Reiner, ein gelernter Betonbauer aus Bietigheim,<br />

war aus ähnlichem Holz geschnitzt wie Braun, schnell<br />

und risikofreudig, wofür er im Regen von Spa mit dem vierten<br />

Platz entlohnt wurde.<br />

Immer mehr Deutsche versuchten in der Königsklasse<br />

ihr Glück. 1981 sind es Gustav Reiner, Gerhard Vogt, Günter<br />

Dreier, Klaus Klein und Peter Ammann. Acht Piloten zählt die<br />

deutsche Riege 1982: Reinhold Roth, Ernst Gschwender,<br />

Alfons Ammerschläger, Klaus Klein, Gerhard Treusch, Gustav<br />

Reiner, Toni Mang und Ulrich Lang. Wiederum acht tauchen<br />

1983 auf, neben Treusch, Klein, Ammerschläger, Gschwender<br />

und Mang ziehen Dieter Klopfer, Wolfgang Schwarz und<br />

Walter Hoffmann in den Kampf.<br />

Die Halbliterklasse erlebte eine Blütezeit, und es war eine<br />

Laune des Schicksals, dass ausgerechnet der erfolgreichste<br />

Deutsche, der zu diesem Zeitpunkt vierfache 250er- und<br />

350er-Weltmeister Toni Mang, beim Aufstieg zu den 500ern<br />

sang- und klanglos unterging. Vor der Saison 1983 erlitt er<br />

im Skiurlaub eine schwere Knieverletzung, die sich wegen<br />

einer Entzündung lange hinzog. Mang fiel für die Vorsaisontests<br />

ebenso aus wie für die ersten Rennen, konnte das Bein<br />

lange nicht abwinkeln und erst im August wieder antreten.<br />

Krank war auch die von Suzuki-Rennleiter Garry Taylor<br />

zugesagte Vorjahres-Werksmaschine, die sich mittlerweile<br />

deutlich von den käuflichen Standardmaschinen unterschied.<br />

Taylor nahm sein Versprechen kurzfristig zurück,<br />

ließ einen Production Racer liefern und erklärte dreist,<br />

dieses Motorrad komme auch aus dem Werk und sei deshalb<br />

als Werksmaschine zu werten. Schlögl reiste daraufhin<br />

nach England, um das zugesagte Werksmaterial persönlich<br />

einzufordern, und kehrte mit dem Wrack eines gebrauchten<br />

Werksmotors zurück, bei dem drei der vier Zylinder festgegangen<br />

waren. Doch Schlögl ließ sich nicht entmutigen: Er<br />

begann mit dem Wiederaufbau, sparte mit einem neuen Rahmen<br />

nebenher elf Kilogramm an Gewicht und baute eine solche<br />

Rakete, dass Werksfahrer Randy Mamola beim Schweden-Grand<br />

Prix staunend in die Box kam und sich nach der<br />

Herkunft der vermeintlichen Wunderteile erkundigte.<br />

Ohne Saisonvorbereitung und ohne die nötige Fitness<br />

blieb Mangs Halbliter-Abenteuer 1983 allerdings ein sportliches<br />

Fiasko. Dass er seinen Kollegen trotzdem jede Menge<br />

Respekt abnötigte, zeigte sich am Beispiel von Gustav Reiner.<br />

Der wollte Mang damals unbedingt schlagen – und stürzte<br />

dabei einmal vor Aufregung bereits in der Startaufstellung.<br />

In dem Jahr wurde Freddie Spencer auf der Dreizylinder-<br />

Honda NS 500 Weltmeister. Für die Saison darauf gab es das<br />

Motorrad als Production Racer RS 500 zu kaufen, mit dem<br />

der unvergessene Reinhold Roth auf WM-Rang 15 steuerte<br />

und dabei vier Punkte mehr einheimste als Reiner. Insgesamt<br />

neun deutsche 500er-Piloten standen 1984 auf den<br />

Startplätzen, neben Reiner und Roth waren Klaus Klein,<br />

Manfred Fischer, Dietmar Mayer, Georg-Robert Jung, Rainer<br />

Sautter, Andreas Woditsch, Gerold Fischer und Andy Leuthe<br />

mit von der Partie.<br />

ANDY LEUTHE<br />

GUSTAV REINER war ein Haudegen der besonderen Art. Sein Motto: „Pokal<br />

oder Spital“. Im 500er-GP war er von Pokalen aber leider immer weit entfernt.<br />

ERNST GSCHWENDER bekam auch durch die Production Racer die<br />

Chance, in der Königsklasse Grand Prix-Rennen zu fahren. Ein Abenteurer<br />

des 500er-GP war zweifellos ANDY LEUTHE. Seinen Highspeed-Crash in<br />

der Fahrerlagerkurve von Salzburg dokumentierte Kevin Schwantz‘ Vater<br />

ERNST GSCHWENDER<br />

GUSTAV REINER<br />

Fotos: Manfred Mothes<br />

<strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong> 91


MICHAEL RUDROFF<br />

Fotos: Manfred Mothes, Buonos Dias, Friedemann Kirn<br />

MICHAEL RUDROFF war nicht nur in seltsamen Klamotten unterwegs, der<br />

Racer vom Chiemsee sorgte neben heißen Rennen auch für besonders amüsante<br />

deutsche Highlights. Als Späteinsteiger machte JÜRGEN FUCHS große Karriere<br />

im GP und fuhr nach der 250er-WM auch bei den 500ern erfolgreich. RALF<br />

WALDMANN war irgendwie immer vom Pech verfolgt: knapp den 250er-Titel<br />

verpasst und in der 500er-WM auf unterlegenem Material chancenlos<br />

JÜRGEN FUCHS<br />

RALF WALDMANN<br />

Leuthe, aus Konstanz am Bodensee, war ein Abenteurer<br />

ganz besonderer Art, und das nicht nur, weil er mit Luxemburger<br />

Lizenz ausrückte. Nach den ersten drei Jahren auf<br />

einem Suzuki-Production Racer, einer Dreizylinder-Honda<br />

und einer alten Heron-Werks-Suzuki wagte er sich mit dem<br />

Italiener Giancarlo Librenti an den Eigenbau einer Square<br />

Four-Maschine mit Yamaha-Zylindern. Der erste Einsatz endete<br />

fast tödlich, als beim freien Training auf dem Salzburgring<br />

der Wasserschlauch von der Wasserpumpe rutschte.<br />

Jim Schwantz, der Vater von Kevin, stand mit einer Radarpistole<br />

auf dem Berg über dem Fahrerlager, der schnellsten<br />

und gefährlichsten Stelle der Strecke, und blitzte Leuthe, als<br />

er dort mit 252 km/h abflog. Leuthe endete in der Klinik,<br />

war aber drei Rennen später schon wieder zur Stelle.<br />

Zwei Jahre danach machte er sich mit Carlo Verona, einem<br />

anderen italienischen Techniker, an die nächste Neuentwicklung.<br />

Verona verdiente mit Zubehörteilen für alle möglichen<br />

Renngeräte sein Geld und hatte von Honda den Auftrag, Kühler<br />

für die Halbliter-Werksmaschine NSR 500 zu bauen. Als<br />

das Motorrad zu diesem Zweck bei Carlo Verona geparkt<br />

wurde, färbten einige der Fahrwerksdaten und Maße auf ein<br />

paar Blatt weißes Papier der Firma VRP ab – die Basis für<br />

die neue VRP500, bei der Leuthe selbst an Drehbank und<br />

Fräsmaschine stand, um Fahrwerksteile, Motorgehäuse,<br />

Zylinder und Getriebe herzustellen. Ohne Test ging es 1992<br />

zum ersten Grand Prix in Suzuka, wo das Bike im fünften<br />

Gang beim Herunterschalten festging und Leuthe von einem<br />

230-km/h-Sturz wie ein Wunder unverletzt davonwankte.<br />

Dass Leuthe solche Risiken auf sich nahm, hatte mit dem<br />

Ende der Blütezeit in der Königsklasse zu tun. Die Square<br />

Four-Suzuki war von einer modernen V4-Maschine abgelöst<br />

worden, neue Production Racer von Suzuki gab es nicht<br />

mehr. Auch die Honda RS 500 wurde nur bis 1987 produziert<br />

und war sehr teuer. Die Königsklasse erlitt einen heftigen<br />

Teilnehmerschwund. Deutsche Höhepunkte blieben selten.<br />

Einer davon war der dritte Platz des Bayern Michael Rudroff<br />

beim von allen Stars boykottierten Regen-GP in Misano<br />

1989. Ein anderer war das Duell zwischen Rudroff und dem<br />

Siegerländer Hans Becker in der Saison 1991. Rudroff fuhr<br />

immer noch seine alte Dreizylinder-Honda, Becker eine per<br />

Hummel-Kit auf 364 Kubik gebrachte Zweizylinder-Yamaha –<br />

mit der Idee, die offensichtlichen Leistungsnachteile durch<br />

überlegenen Kurvenspeed wettzumachen. Beim Spanien-GP<br />

in Jerez klappte das vortrefflich, Becker kam als 14., Rudroff<br />

als 15. ins Ziel. Doch insgesamt war Beckers Maschine zu<br />

langsam und zu anfällig, am Ende musste er sich zwei Plätze<br />

hinter Rudroff mit dem 20. Gesamtrang begnügen.<br />

Auf Initiative von Kenny Roberts ließ sich Yamaha dann<br />

erweichen, eine käufliche Variante des YZR 500-Werksmotors<br />

aufzulegen und europäischen Chassis-Herstellern zur<br />

Verfügung zu stellen. Für die Saison 1992 wurden sechs<br />

britische Harris-Yamaha und acht französische ROC-Yamaha<br />

gebaut, mit denen Privatfahrer wieder im Feld mitschwimmen<br />

konnten. Gegenüber den mit Millionenaufwand entwickelten<br />

Werksmaschinen waren die um bis zu 30 km/h langsameren<br />

Production Racer zwar technisch im Hintertreffen.<br />

Dafür ermöglichte eine neue Start- und Preisgeldgestaltung,<br />

mit den rund 200 000 Mark teuren Maschinen ohne Ruin<br />

durch eine Saison zu kommen.<br />

Rudroff trat 1992 auf einer Harris-Yamaha an, kam aber<br />

nicht dazu, es Becker ein für allemal zu zeigen: Dem war ein<br />

Sponsor abgesprungen und er gab auf. Zwei Jahre später<br />

92 <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong>


SUPERBIKE WM<br />

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war allerdings auch bei Rudroff Schluss. Erst beim Deutschland-Grand<br />

Prix 1996 tauchte er noch einmal auf, mit einer<br />

Werksmaschine, die der engagierte Suzuki Deutschland-<br />

Chef Bert Poensgen für ihn losgeeist hatte. Der legendäre<br />

100 000 Mark-Einsatz ging allerdings früh zu Ende, weil Rudroff<br />

bereits in der Besichtigungsrunde einen Sturz baute.<br />

„Wahrscheinlich hat er da den Doohan gesehen und gedacht:<br />

Das ist meine Chance!“, spottete damals ein Insider.<br />

Der nächste Werkseinsatz eines deutschen Fahrers kam<br />

dann 1997. Jürgen Fuchs, vormalig Star des HB-Honda<br />

250-Teams, wurde als Teamkollege des Spaniers Juan Borja<br />

vom Elf 500-Team engagiert und fuhr trotz der Kinderkrankheiten<br />

der von einem Swissauto-V4 angetriebenen Maschine<br />

immer wieder Punkte ein. Am erfolgreichsten in Rio de Janeiro,<br />

wo er den sechsten Platz holte. Nach der Saison stellte Elf<br />

das Projekt ein.<br />

Mehr als Achtungserfolge vermochte auch Ralf Waldmann<br />

auf der Modenas KR3 nicht zu erzielen. 1997 hatte er<br />

den greifbar nahen 250er-Titel um einen Hauch von zwei<br />

Punkten an Max Biaggi verloren. Als die beiden großen Rivalen<br />

1998 in die Königsklasse aufstiegen, hatte der Italiener<br />

mit Kanemoto-Honda abermals die Nase vorn, während die<br />

Modenas unter <strong>PS</strong>-Mangel und Teamchef Kenny Roberts<br />

unter Budgetsorgen litt. Immerhin rettete Waldmann den 14.<br />

Gesamtrang und fuhr beim Deutschland-GP hinter seinem<br />

Teamkollegen Kenny Roberts jr. auf den siebten Platz.<br />

Der letzte Halbliter-Einsatz eines Deutschen fand dann<br />

2002 in Assen statt, wo Alex Hofmann im Red Bull Yamaha<br />

WCM-Team einsprang und Platz elf eroberte. Bis heute zählt<br />

dieser Einsatz auf der letzten Generation der rund 200 <strong>PS</strong><br />

starken Zweitakt-Raketen zu den schönsten Erinnerungen in<br />

Hofmanns Karriere, gemeinsam mit dem fünften Platz beim<br />

Regen-Grand Prix in Le Mans 2007, wo er Valentino Rossi<br />

um über vier Sekunden abhängte.<br />

Ein einsames Highlight, denn in fünf Jahren MotoGP-Viertakter<br />

saß auch Hofmann stets auf Außenseiter-Maschinen.<br />

Erst im von Harald Eckl geführten Kawasaki-Team als WM-<br />

23. Nach einem Facelift der Maschine mit Suter-Chassis und<br />

Bridgestone-Reifen für 2004 besserte sich die Situation,<br />

Hofmann holte den neunten Platz in Katar und den 15. WM-<br />

Rang, wurde im dritten Jahr 2005 aber wieder zurückgeworfen,<br />

diesmal von Verletzungen. Zwei Jahre im Ducati-Team<br />

von Luis d’Antin folgten, endeten aber mit einer schweren<br />

Handverletzung und einem Streit mit dem Teamchef. Danach<br />

begann aus deutscher Sicht eine fünfjährige Durststrecke,<br />

bis Stefan Bradl als Moto2-Weltmeister seinen Vertrag bei<br />

LCR-Honda unterzeichnete.<br />

Jetzt, vor dem Ende der Bradl-Ära, bereitet sich aber der<br />

nächste deutsche Kandidat auf den Absprung ins Ungewisse<br />

vor: Ab 2017 wird Jonas Folger im Tech3-Yamaha-Team<br />

Gas geben. „Ich bin so ein Yamaha-Fan, auch wegen Valentino<br />

Rossi. Nächstes Jahr auf der gleichen Maschine, einer M1<br />

zu sitzen, ist ein richtiger Traum“, erklärt Folger. „Ich freue<br />

mich für Jonas“, sagt Bradl. „Doch er muss sich auf einiges<br />

gefasst machen. Der Aufstieg ist noch schwieriger, die<br />

Leistungsdichte extremer, alles noch härter geworden.“<br />

Aber wer weiß, vielleicht weht bald doch mal in der Königsklasse<br />

die schwarz-rot-goldene Flagge ganz oben.<br />

ALEX HOFMANN konnte als deutscher GP-Pilot sowohl die 500er-Zweitakter als auch die<br />

Umstellung auf die Viertakter miterleben. In Le Mans bügelte er 2007 Superstar Valentino<br />

Rossi. STEFAN BRADL hatte sein wohl bestes MotoGP-Rennen 2013 in Laguna Seca, wo am<br />

Ende nur Marc Márquez schneller war. Ab 2017 schickt sich JONAS FOLGER im Tech3-Team<br />

von Hervé Poncharal an, die deutsche Fahne in der Königsklasse weiterzutragen<br />

STEFAN BRADL<br />

ALEX HOFMANN<br />

JONAS FOLGER<br />

Fotos: 2snap<br />

94 <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong>


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SPORT<br />

NEWS<br />

Fotos: 2snap<br />

Valentino Rossi (#46) stürzte, Marc<br />

Márquez (#93) hielt sich zurück. Jack<br />

Miller (#43) setzte alles auf eine Karte<br />

– und gewann das MotoGP-Rennen<br />

PREMIEREN-PARTY<br />

Beim verregneten Grand Prix im niederländischen Assen wurden nach den<br />

Rennen aller drei Klassen neue Namen in die Siegerlisten eingetragen.<br />

MOTOGP-WM. Einmal ist immer das<br />

erste Mal – damit ging es schon beim<br />

Termin los. Die 86. Ausgabe der traditionsreichen<br />

Dutch TT geht als erste in<br />

die Geschichte ein, bei der die Rennen<br />

nicht samstags, sondern sonntags gefahren<br />

wurden. Und als bemerkenswerter<br />

Grand Prix, weil die Gewinner in allen<br />

drei Klassen erstmals die oberste Stufe<br />

des Siegertreppchens erobert hatten:<br />

Francesco Bagnaia in der Moto3-Kategorie,<br />

der nebenbei auch noch erster<br />

Sieger auf einer Maschine des indischen<br />

Herstellers Mahindra wurde, Takaaki<br />

Nakagami im Moto2-Lauf und Jack Miller<br />

in der Königsklasse MotoGP. Millers<br />

Erfolg hat freilich einiges damit zu tun,<br />

dass etliche Stars – wie Marc Márquez –<br />

angesichts des widrigen Wetters sehr<br />

vorsichtig zu Werke gingen oder – wie<br />

Valentino Rossi – Opfer der vom Regen<br />

gefluteten, völlig unberechenbaren Strecke<br />

wurden und stürzten. Das MotoGP-<br />

Rennen musste wegen akuter Aquaplaninggefahr<br />

nach 14 Runden sogar abgebrochen<br />

werden. Später wurde für zwölf<br />

Runden erneut gestartet und nur das<br />

Ergebnis dieses Sprints gewertet, in dem<br />

Rossi zunächst wie der sichere Sieger<br />

aussah, dann aber einen Fehler machte.<br />

Stefan Bradl, einziger deutscher Moto-<br />

GP-Pilot, kam auf der Aprilia als achter<br />

von nur 13 Fahrern ins Ziel. Trotz des Top<br />

Ten-Resultats hatte er keinen Grund<br />

zum Jubeln. Denn der Platz im Aprilia-<br />

Werksteam, um den er und Teamkollege<br />

Álvaro Bautista gekämpft hatten, geht an<br />

Aleix Espargaró. Das Ende für Bradls<br />

MotoGP-Karriere? Ein Wechsel in die<br />

Superbike-WM ist wahrscheinlich.<br />

WM-STÄNDE NACH ACHT<br />

VON 18 LÄUFEN<br />

MOTOGP: 1. Marc Márquez (E), Honda<br />

(145 Punkte); 2. Jorge Lorenzo (E), Yamaha<br />

(121); 3. Valentino Rossi (I), Yamaha<br />

(103); … 12. Stefan Bradl (D), Aprilia<br />

(37).<br />

MOTO2: 1. Johann Zarco (F), Kalex (126<br />

Punkte); 2. Alex Rins (E), Kalex (126); 3.<br />

Sam Lowes (GB), Kalex (121); … 7. Jonas<br />

Folger (D), Kalex (63); … 16. Marcel<br />

Schrötter (D), Kalex (22); … 19. Sandro<br />

Cortese (D), Kalex (14).<br />

MOTO3: 1. Brad Binder (RSA), KTM (151<br />

Punkte); 2. Jorge Navarro (E), Honda<br />

(103); 3. Romano Fenati (I), KTM (93); …<br />

15. Philipp Öttl (D), KTM (32).<br />

RED BULL ROOKIES CUP<br />

VOLLES PROGRAMM AM SACHSENRING<br />

Matthias Meggle (15 Jahre) und Kevin<br />

Orgis (16) sind die beiden deutschen Teilnehmer<br />

im diesjährigen Red Bull Rookies<br />

Cup, der Talentschmiede für künftige<br />

GP-Piloten. Nach den ersten vier Rennen<br />

liegt Meggle auf dem 16. Rang der<br />

Meister schaft, Orgis folgt auf Platz 17.<br />

Das sind für Anfänger im stark besetzten<br />

Cup, in dem viele Konkurrenten bereits<br />

ein Jahr Erfahrung haben oder hochklassige<br />

Rennserien wie die Moto3 Junior-<br />

WM bestreiten, respektable Resultate.<br />

Beim Sachsenring-GP (16./17. Juli) folgen<br />

die Cup-Läufe fünf und sechs. Beide<br />

Fahrer sind auch im Moto3 Northern Europe<br />

Cup eingeschrieben, der in Sachsen<br />

ebenfalls auf dem Programm steht. Auch<br />

im NEC-Rennen dürfen sie starten –<br />

aber nicht in den Trainings oder im Qualifying<br />

und deshalb nur vom letzten Platz.<br />

Foto: GEPA pictures/Red Bull<br />

Matthias Meggle (links) und Kevin Orgis<br />

könnten beim Sachsenring-GP gleich<br />

dreimal am Start stehen<br />

Foto: Orgis Racing Management<br />

96 <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong>


Foto: Tony Goldsmith Foto: Impact Images /Tim Keeton<br />

Insgesamt 14 TT-Siege: Ian Hutchinson<br />

Michael Dunlop (#6) siegte in Rekordzeit bei der Superbikeund<br />

der Senior-TT, in drei Läufen war Hutchinson erfolgreich<br />

TOURIST TROPHY AUF DER ISLE OF MAN<br />

EIN JAHR DER REKORDE<br />

Zwei Fahrer drückten der diesjährigen Rennwoche auf der Isle<br />

of Man ihre Stempel auf: Michael Dunlop und Ian Hutchinson.<br />

In jedem der fünf wichtigen Rennen in den Soloklassen stand<br />

einer der beiden ganz oben auf dem Podest. Bei den Superbikes<br />

und in der Senior-TT siegte Dunlop, in der Superstock-<br />

Klasse gewann Hutchinson. Der holte sich auch die Siegerkränze<br />

in den beiden Supersport 600-Läufen. Damit stockte<br />

Hutchinson die Zahl seiner TT-Siege auf 14 auf und zog mit<br />

Legende Mike Hailwood gleich und an Dunlop (13 Siege) vorbei.<br />

Der konterte dafür mit Rekordrunden. Im Superbike-Rennen<br />

schaffte er als Erster eine Runde unter 17 Minuten (Schnitt<br />

214,675 km/h), in der Senior-TT holte er sich den absoluten<br />

Rundenrekord in 15.53,929 Minuten (Schnitt 215,590 km/h).<br />

Die Liste der tödlich verunglückten TT-Teilnehmer wuchs <strong>2016</strong><br />

auf insgesamt 252 Namen seit 1911 an: Paul Shoesmith (50<br />

Jahre), Dwight Beare (27), Andrew Soar (32) und Ian Bell (58).<br />

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Foto: Bernd Fischer<br />

Foto: Freudenberg Racing<br />

SUPERBIKER MARKUS REITERBERGER<br />

LAUSITZ-COMEBACK<br />

Markus Reiterberger (Foto) ist nach seinem<br />

schweren Sturz im zweiten Lauf des WM-Meetings<br />

in Misano/I bereits dabei, sich für einen Start beim<br />

deutschen WM-Lauf vom 16. bis 18. September<br />

auf dem Lausitzring fit zu machen. Der<br />

Bayer hatte Kompressionsbrüche des<br />

zehnten und zwölften Brustwirbels<br />

erlitten, derzeit sind Rehamaßnahmen<br />

angesagt. „Dank der Sommerpause<br />

habe ich genügend Zeit, mich auf das<br />

Lausitz-Rennen vorzubereiten.“<br />

WILDCARDS FÜR GEORGI UND KAPPLER<br />

GRAND PRIX-START<br />

Ein Start beim Heimat-GP auf dem Sachsenring –<br />

für die beiden deutschen Nachwuchspiloten Tim<br />

Georgi (16 Jahre) und Max Kappler (18) wird dieser<br />

Traum am 17. Juli dank einer Wildcard fürs Moto3-<br />

Rennen Realität werden. Beide fahren dieses Jahr<br />

in Spanien in der Moto3 Junior-WM, wobei Platz 16<br />

für Kappler und Platz 18 für Georgi aus dem ersten<br />

Rennen in Valencia jedoch die besten Ergebnisse<br />

bei den bislang gefahrenen sieben Läufen blieben.<br />

Kappler hatte sich Top Ten-Plätze vorgenommen.<br />

Tim Georgi (#7) und Max Kappler (#97) dürfen<br />

auf dem Sachsenring Moto3-GP-Luft schnuppern<br />

Foto: racingvisual.com<br />

Foto: 2snap


VORSCHAU<br />

<strong>PS</strong> 09/<strong>2016</strong> ERSCHEINT AM MITTWOCH, 10. AUGUST <strong>2016</strong><br />

APPLAUS<br />

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EIN SATZ HEISSE OHREN?<br />

Auf dem Markt gibt es zig verschiedene Anbieter und Modelle von Reifenwärmern.<br />

Doch was taugen die günstigen im Gegensatz zu den teuren?<br />

Wir prüfen die gängigsten Produkte im Preissegment von 150 bis 450 Euro<br />

auf Herz und Nieren<br />

WEITERE THEMEN<br />

<strong>PS</strong>-TUNERGP:<br />

Drei unterschiedliche<br />

Aprilia<br />

RSV4-Superbikes<br />

plus zwei Exoten<br />

präsentieren sich<br />

in Teil zwei<br />

SPORT:<br />

Mat Oxley über<br />

die technischen<br />

Hintergründe<br />

der neuartigen<br />

Wing lets in der<br />

MotoGP-WM<br />

Charakterstudie zum Thema<br />

Rundungen im Asphalt.<br />

<strong>PS</strong> begibt sich mit einer<br />

Auswahl der heißesten<br />

Bikes <strong>2016</strong> auf die Suche<br />

nach den schärfsten,<br />

schönsten und griffigsten<br />

Applauskurven im deutschsprachigen<br />

Raum<br />

ZONKOS<br />

ATTACKE:<br />

Die österreichische<br />

<strong>PS</strong>-Koryphäe<br />

fährt Freddie<br />

Spencers<br />

Honda RC 30<br />

YAMAHA-CUP:<br />

Spannende Neuigkeiten<br />

von <strong>PS</strong>-<br />

Rennfahrer Tobi<br />

nach den Rennen<br />

in Zolder und<br />

Schleiz<br />

3 x <strong>PS</strong> mit fast 35 % Ersparnis für nur 8,20 Euro frei Haus.<br />

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98 <strong>PS</strong> 8/<strong>2016</strong><br />

Foto: Jacek Bilski Foto: Jörg Künstle<br />

IMPRESSUM<br />

MOTOR PRESSE STUTTGART GMBH & CO. KG<br />

Leuschnerstraße 1, 70174 Stuttgart<br />

Postfachanschrift: 70162 Stuttgart<br />

Telefon 07 11/182-13 74 (Redaktion)<br />

Telefax 07 11/182-17 81 (Redaktion)<br />

E-Mail: ps@motorpresse.de<br />

HERAUSGEBER Paul Pietsch †<br />

REDAKTIONELLE GESAMTLEITUNG<br />

UND CHEFREDAKTEUR<br />

Dipl.-Ing. (FH) Michael Pfeiffer<br />

CHEF VOM DIENST Matthias Ackermann<br />

LEITENDER REDAKTEUR Uwe Seitz M. A.<br />

REDAKTION Volkmar Jacob, Tobias Münchinger<br />

SCHLUSSREDAKTION Lothar Kutschera<br />

FOTOSTUNTS Volkmar Jacob, Jo Bauer<br />

GRAFIK UND PRODUKTION<br />

Jörg Rettenmayr (Ltg.), Andrea Lehre,<br />

Thomas Waldhauer<br />

MEDIENPRODUKTION<br />

Stefan Widmann (Ltg.), Catherine Pröschild (i.V.),<br />

Iris Heer, Sabine Heilig-Schweikert,<br />

Yvonne Hertler (verantwortl. Bild redaktion),<br />

Ralph Söhner (Archiv/Dokumen tation)<br />

SEKRETARIAT Gaby Dussler<br />

FOTOS Jacek Bilski, fact, Rossen Gargolov,<br />

Markus Jahn, Friedemann Kirn, Jörg Künstle<br />

STÄNDIGE MITARBEITER Alan Cathcart, Friedemann<br />

Kirn, Mat Oxley, Jo Bauer, Pascal Eckhardt, Fritz<br />

„Zonko“ Triendl, Werner Koch<br />

LEITUNG GESCHÄFTSBEREICH MOTORRAD<br />

Peter-Paul Pietsch<br />

STELLVERTRETENDE VERLAGSLEITUNG<br />

Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Eva-Maria Gerst<br />

BRANDMANAGER Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Natalie Lehn<br />

ANZEIGENLEITER<br />

Marcus Schardt, verantwortlich für den Anzeigenteil:<br />

Iris Eifrig. Anzeigenpreisliste Nummer 61.<br />

Bei Anzeigen aus dem Ausland Vorkasse.<br />

Gerichtsstand Stuttgart.<br />

VERTRIEB EINZELVERKAUF<br />

Vertriebsleiter: Dirk Geschke,<br />

DPV Deutscher Pressevertrieb,<br />

22773 Hamburg<br />

HERSTELLUNG Rainer Jüttner (verantwortlich)<br />

DRUCK Vogel Druck und Medienservice GmbH,<br />

97204 Höchberg<br />

<strong>PS</strong> erscheint monatlich mittwochs. Lieferung durch<br />

den Verlag, Post, Buch- und Zeitschriftenhandel.<br />

Höhere Gewalt entbindet den Verlag von der<br />

Lieferungspflicht. Ersatzansprüche können in einem<br />

solchen Fall nicht anerkannt werden. Alle Rechte<br />

vorbehalten © by Motor Presse Stuttgart GmbH &<br />

Co. KG. Für unverlangt eingesandte Manuskripte,<br />

Fotos und Zeichnungen wird keine Gewähr<br />

übernommen.<br />

FOTOSERVICE/SYNDICATION/LIZENZEN<br />

Motor-Presse International, Telefon 07 11/182-01<br />

ABONNEMENT-SERVICE<br />

<strong>PS</strong> Abo-Service, 70138 Stuttgart,<br />

Telefon 07 11/32 06 88 99, Telefax 07 11/182-25 50,<br />

E-Mail: ps@dpv.de<br />

Einzelpreis 4,20 Euro; Jahresabonnement über<br />

12 Aus gaben frei Haus: 50,40 Euro im Inland<br />

(A: 54,50 Euro; CH: 84,00 sfr).<br />

Übriges Ausland auf Anfrage.<br />

Studenten erhalten gegen Vorlage einer<br />

Immatrikula tionsbescheinigung das Abo mit einem<br />

Preisvorteil von 40% gegenüber dem Kioskkauf zum<br />

Preis von 30,24 Euro (A: 34,56 Euro; CH: 51,84 sfr);<br />

weitere Auslandspreise auf Anfrage. ps-online.de/<br />

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Telefon 07 11/32 06 88 99,<br />

Telefax 07 11/182-25 50<br />

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