12.07.2016 Aufrufe

Startgatter 2

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Eero Remes mit fokusiertem Blick – einen<br />

Tagessieg konnte er bei seinem Heim-GP<br />

verbuchen<br />

Remes zieht mit Phillips gleich<br />

Eero Remes (TM) machte am ersten Fahrtag seines Heimrennens genau das, was seine Rivalen<br />

nicht wollten, viele aber vorhersagten. Der Finne setzte sich im EnduroGP durch, gewann fünf<br />

von neun Sonderprüfungen und fuhr den Klassensieg ein. Schnell und konsequent, lautete<br />

das Motto des schnellen Finnen und das setzte der amtierende E1-Weltmeister perfekt in die<br />

Tat um. Mit einem Vorsprung von 24 Sekunden auf den Briten Steve Holcombe (Beta) und 31,8<br />

auf dessen Landsmann Nathan Watson (KTM) erreichte Remes das Ziel nach etwas mehr als<br />

58 Minuten reiner Prüfungszeit. Ein Tagessieg mit einem netten Nebeneffekt, denn Remes<br />

setzte sich damit an die Spitze der EnduroGP-Meisterschaft.<br />

„Es war ein großer Tag für mich“, erklärte Remes.<br />

„Zu gewinnen und gleichzeitig die Führung in der<br />

WM-Wertung zu übernehmen, da ist es schwer, einen<br />

besseren Tag zu haben. Ich bin gut gestartet<br />

und habe sofort hart gepusht. Alles ging gut, ich<br />

habe kaum Fehler gemacht und ich hoffe nun, Tag<br />

2 wird ebenfalls so verlaufen.“ Um es vorwegzunehmen,<br />

der zweite Tag ging aus Sicht des Finnen<br />

nicht ganz gut aus, doch dazu gleich mehr.<br />

Verfolgt wurde Remes den gesamten ersten Tag<br />

über vom britischen Duo um Steve Holcombe und<br />

Nathan Watson. Der Finne wehrte jedoch sämtliche<br />

Angriffe der beiden ab und speziell Holcombe<br />

musste gegen Ende der Renndistanz aufpassen,<br />

seinen 2. Platz nicht an den immer schneller werdenden<br />

Watson abzugeben. Knappe acht Sekunden<br />

lagen die Briten auseinander und beeindruckten<br />

wieder einmal durch ihre Leistung. Immerhin<br />

befinden sich sowohl Holcombe als auch Watson in<br />

ihrer ersten kompletten Saison bei den großen<br />

Jungs der Enduroszene. Zwar kamen beide ein wenig<br />

langsam in Schwung und verschliefen die ersten<br />

Prüfungen dezent, dafür drehten sie später so<br />

richtig auf. „Ich war ein wenig besorgt nach dem<br />

ersten Enduro-Test, denn ich hatte nicht das Gefühl,<br />

dass ich gut gefahren bin. Letztendlich hat es<br />

doch gepasst, aber ich musste ziemlich hart pushen,<br />

um die Platzierung zu halten. Die Tests waren<br />

wirklich technisch und haben sich von Runde<br />

zu Runde verändert.“ Was Steve Holcombe in seinem<br />

Statement beschrieb, wurde für viele Piloten<br />

zu einem echten Problem. Denn die schwierige<br />

Streckenführung und besonders der mit Felsen<br />

übersäte finnische Enduro-Test hatten es in sich.<br />

Hier gerieten selbst gestandene Haudegen ins<br />

Straucheln. Schwer hatten es auch die Motocrossspezialisten<br />

in Finnland, da der MX-Test eigentlich<br />

auch als Enduro-Test hätte durchgehen können.<br />

Die Finnen nehmen „Enduro“ eben noch wörtlich!<br />

Erstaunlich daher, dass der bis dato WM-Führende<br />

Matt Phillips (Sherco) so seine Schwierigkeiten mit<br />

der finnischen Pampa hatte. Nachdem der Sherco-<br />

Pilot anfangs auf Platz 2 lag, fabrizierte er eine Reihe<br />

von Fehlern und fiel unterm Strich bis auf Rang<br />

4 zurück. „Es war ein ziemlich harter Tag“, kommentierte<br />

Phillips. „Ich war in einigen Tests einfach<br />

nicht schnell genug für den Gesamtsieg. Aber in<br />

der E2 ist alles bestens, ich habe mir ein paar gute<br />

WM-Punkte verdient, was wichtig war. Alles in allem<br />

ein recht ordentlicher Tag.“<br />

Am zweiten Fahrtag drehte Matt Phillips den Spieß<br />

um und konnte Eero Remes auf den 2. Platz verweisen.<br />

Der Australier wusste um seine Stärken, hartes<br />

Endurogelände liegt dem Sherco-Ass eigentlich,<br />

wenn er seine Nerven im Griff hat und nicht<br />

übermütig wird. Zwei Prüfungsbestzeiten an diesem<br />

Tag und eine außerordentlich konstante Fahrweise<br />

genügten für den Tagessieg. „Remes und<br />

Watson haben ziemlich viel Druck gemacht, das hat<br />

mich aber nur noch mehr motiviert, den Overall-<br />

Sieg zu holen. Der Tag war wieder sehr schwierig,<br />

die Strecke unberechenbar. Ich habe einfach immer<br />

weiter gepusht und schließlich gewonnen. Ein<br />

großartiges Gefühl, den Grand Prix mit einem versöhnlichen<br />

Ergebnis abzuschließen“, resümierte<br />

Phillips im Ziel. Eero Remes konnte sich über seinen<br />

2. Platz nicht so richtig freuen und hätte verständlicherweise<br />

lieber einen Doppelerfolg in seiner<br />

Heimat gefeiert. „Ich habe mich am Morgen etwas<br />

verkrampft gefühlt“, erklärte Remes. „Der Enduro-Test<br />

war entscheidend in diesem Rennen und<br />

auch heute wirklich schwierig zu fahren. Mir hat<br />

der Rhythmus gefehlt, den ich gestern hatte. Auch<br />

wenn ich in der letzten Runde deutlich zulegen<br />

konnte, hat es am Ende nicht gereicht“, so Remes<br />

weiter. Für die WM-Gesamtwertung war dieses Ergebnis<br />

jedoch eine spannende Konstellation, denn<br />

Phillips und Remes gingen punktgleich aus diesem<br />

Grand Prix hervor! Bei Halbzeit der Saison eine<br />

durchaus hochinteressante Angelegenheit. Aus<br />

Sicht der KTM-Truppe war es auch am Sonntag Rookie<br />

Nathan Watson, der die Flagge der Mattighofener<br />

hoch hielt. Der Brite wurde erneut Dritter und<br />

mausert sich allmählich zum echten Dauerkandidat<br />

für Podiumsplatzierungen. Obwohl Watson einen<br />

Motocross-Hintergrund besitzt, schlug sich<br />

der Enduro-Neuling extrem gut und konnte gestandene<br />

Mannsbilder wie Mathias Bellino und Alex<br />

Salvini auf die Plätze 4 und 5 verweisen. Eigentlich<br />

wollte auch Watsons Landsmann Steve Holcombe<br />

ein Wörtchen im Kampf um den Tagessieg mitreden.<br />

Der Brite hatte technische Schwierigkeiten,<br />

erreichte die Zeitkontrolle zu spät und kassierte eine<br />

deftige Strafzeit von fünf (!) Minuten. Damit

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!