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Kiwanis Nachrichten Ausgabe 2-2016

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Einige Kinder des Heimes mit KC-Präsident Detlef<br />

Riedel und den Vorstandsmitgliedern Bernhard<br />

Becker und Frank Schreiner<br />

Shoaib, Zia, Mohammad und Bilal mit ihren eigenen<br />

Fahrrädern<br />

Die glückliche Muschel freut sich über Spenden für<br />

die Jugendsegelreise und für ELIMINATE.<br />

Spende für Kinder- und<br />

Jugendheim<br />

KC Idar-Oberstein<br />

Fahrräder für junge<br />

Flüchtlinge<br />

KC Stuttgart<br />

Die Reise einer<br />

glücklichen Muschel<br />

KC Erbach/Odenwald<br />

Die Kinder des Kinder- und Jugendheimes<br />

in Niederwörresbach liegen dem KC Idar-<br />

Oberstein seit Jahren am Herzen.<br />

Diese Einrichtung der Kreuznacher Diakonie,<br />

die bereits seit 1845 existiert, benötigt trotz<br />

des großen Trägers immer wieder finanzielle<br />

Unterstützung, um schnell und unbürokratisch<br />

agieren zu können.<br />

Während der <strong>Kiwanis</strong>-Club zuletzt 3.500 Euro<br />

für die Modernisierung des Jugendraumes aufbrachte,<br />

wurden dieses Mal den unbegleiteten,<br />

minderjährigen Flüchtlingskindern 1.000<br />

Euro für dringend erforderliche wärmende<br />

Kleidung gespendet.<br />

Diese Kinder aus Syrien, Eritrea, Afghanistan<br />

und Somalia leben vorübergehend im<br />

Kinderheim in einer sogenannten „multikulturellen<br />

Wohn- und Clearinggruppe“, bis über<br />

ihr weiteres Schicksal entschieden ist.<br />

Dies geschieht durch die Mitarbeiter vor Ort<br />

in Verbindung mit weiteren Institutionen,<br />

wie dem Jugendhilfezentrum Don Bosco<br />

Helenenberg.<br />

Die interkulturelle Wohngruppe ist Übungsund<br />

Lebensfeld, für gegenseitige Akzeptanz,<br />

Toleranz und das Voneinander-Lernen.<br />

Das Ergebnis des Clearingverfahrens kann<br />

zum Beispiel die Zusammenführung mit<br />

Familienangehörigen sein, die Aufnahme in<br />

Gastfamilien oder der Verbleib in der interkulturellen<br />

Wohngruppe. Auch bereits während<br />

dieser Zeit besuchen die Kinder die hiesigen<br />

Schulen.<br />

Durch die dort geleistete pädagogische Arbeit<br />

wird ein wichtiger Grundstein für eine erfolgreiche<br />

Integration gelegt.<br />

Text: Frank Schreiner<br />

Foto: Judith Schulz/Foto Hosser<br />

Zum Fußballtraining, zur nächstgelegenen<br />

U- und S-Bahn-Haltestelle oder einfach mal<br />

unterwegs sein – für Jugendliche ist das Fahrrad<br />

ein unverzichtbares Fortbewegungsmittel und<br />

bedeutet auch ein wenig selbstbestimmte Zeit<br />

und Freiheit. Vor allem dann, wenn man als<br />

unbegleiteter, minderjähriger Flüchtling nicht<br />

wie viele Gleichaltrige den Komfort des Eltern-<br />

Taxis genießen kann. Umso mehr haben sich<br />

Shoaib, Zia, Mohammad und Bilal über<br />

ihre eigenen Fahrräder gefreut. Diese wurden<br />

der Kinder- und Jugendhilfe Neuhausen,<br />

in der die Jungs mit anderen minderjährigen<br />

Flüchtlingen betreut werden, durch den<br />

<strong>Kiwanis</strong>-Club Stuttgart vermittelt.<br />

Der Club unterstützt die Einrichtung in<br />

vielfältiger Weise mit Spenden und durch<br />

Aktivitäten.<br />

Freilich, die Drahtesel sind gebraucht, bei<br />

vielen Gleichaltrigen würden diese vielleicht<br />

achtlos in der Garage oder im Keller stehen,<br />

aber die Jungs wissen ihre neu gewonnene<br />

Mobilität und Freiheit zu schätzen. Dies freut<br />

besonders Dr. Timo John, Pate des Projekts<br />

beim KC Stuttgart und Geschäftsführer der<br />

Stiftung der Kreissparkasse Waiblingen.<br />

Die Stiftung unterstützt für die Jahre 2015<br />

bis 2017 gemeinsam mit der Bürgerstiftung<br />

Schorndorf ein Projekt, in dem Asylbewerber<br />

und Ehrenamtliche gespendete Fahrräder auf<br />

Funktion und Sicherheit prüfen und reparieren<br />

– seit Projektbeginn mehr als 400. „Das<br />

Projekt ist ein gelungenes Beispiel, wie mit<br />

bürgerschaftlichem Engagement Integration<br />

gelingt und Wertvolles für Asylbewerber und<br />

Flüchtlinge geschaffen wird“, sagte Dr. Timo<br />

John bei der Übergabe der Fahrräder.<br />

Text und Foto: Volker Simon<br />

Ein Muschelleben ist nichts Besonderes, das<br />

weiß jeder. Und doch durfte ich, eine einfache<br />

Muschel, Dinge erleben, die ich mir niemals<br />

hätte vorstellen können.<br />

Vieles davon erfuhr ich erst im Muschelhimmel,<br />

in dem ich jetzt glücklich hause. Zum Beispiel<br />

wusste ich an besagtem Tag nicht, dass der<br />

KC Erbach/Odenwald bereits zum fünften<br />

Mal ein Muschel-Menü zubereitete. Dafür<br />

durfte ich in der Küche schon Bekanntschaft<br />

mit den Hobbyköchen Uwe Heckmann und<br />

Manfred Uhrig machen, die für mich und<br />

meine Freunde ein wunderbares Bad vorbereiteten.<br />

Ich selbst durfte in Weißweinsoße<br />

schwimmen, einige Kollegen fanden sich in<br />

knoblauchiger Tomatensoße wieder.<br />

All dies war schon ein Erlebnis, aber dann<br />

hörte ich, dass der Erlös des Muschelessens<br />

Kindern zugutekommen sollte. Ich hätte<br />

nicht glücklicher sein können! Es war zwar<br />

nicht angenehm, einem fremden Menschen<br />

die Speiseröhre hinunter zu rutschen, doch<br />

ich tat es in dem Wissen, dass durch mich<br />

und meine Muschelfreunde 1.000 Euro an<br />

die Jugendsegelreise der Evangelischen<br />

Kirchengemeinde gespendet werden. Weitere<br />

1.000 Euro gehen an unser internationales<br />

Großprojekt ELIMINATE.<br />

So platschte ich zufrieden in den Magen eines<br />

Unbekannten, zusammen mit großen Mengen<br />

an Weißbrot mit Aioli, und bevor es mir dort<br />

zu ungemütlich werden konnte, fand ich mich<br />

plötzlich am schönsten Ort der Welt wieder:<br />

dem Muschelhimmel.<br />

Text diktiert an: Stefanie Uhrig<br />

Foto: Stefan Uhrig<br />

<strong>Kiwanis</strong> Juli <strong>2016</strong><br />

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