sportslife August / September 2016
Fussball früher und heute | Schwimmrekord mit 64 | Voltigieren | Wanderschuhe im Test | 60 Jahre Intersport | Interview mit MTB-Star Manuel Fumic | Ungewöhnliche Inseln | Bundesliga: neue Saison, neue Köpfe | Herz ist Trumpf | Fit mit Anna Kraft
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sport & fitness<br />
BIS ENDE DER 60ER-JAHRE<br />
BESTANDEN FUSSBÄLLE AUS<br />
VERNÄHTEN LEDERSTREIFEN<br />
UND WAREN MIT EINER<br />
SCHWEINSBLASE GEFÜLLT.<br />
PRO TOUCH<br />
Fußball<br />
»Force 1000«<br />
34,99 Euro /<br />
Fußball<br />
»Force 100 THB«<br />
24,99 Euro<br />
Die Sache mit dem Geld<br />
„Fußball ist Geschäft. Und Geschäft ist<br />
Geschäft“, sagte Uli Hoeneß schon 1974, als<br />
sich die ersten Kritiker über die Kommerzialisierung<br />
des Fußballs ausließen. Spitzenfußballer<br />
kommen heute auf Jahresgehälter<br />
von über zehn Millionen Euro, die Einnahmen<br />
aus eigenen Werbeverträgen nicht eingerechnet.<br />
In den 50ern war man davon noch weit<br />
entfernt. Die Vereine durften den Spielern<br />
wegen des Amateurstatus nur „Aufwandsentschädigungen“<br />
in Höhe von bis zu 320 D-Mark<br />
auszahlen (ein Arbeiter verdiente rund 250<br />
D-Mark im Monat). Unter der Hand flossen –<br />
trotz drohender Sperren – größere Summen<br />
von bis zu 10.000 D-Mark.<br />
ganz auf das Training konzentrieren und in den<br />
Spielen ihre beste Leistung abrufen – und das<br />
wurde gut entlohnt. Erst recht, als 1970 die<br />
Obergrenze für Fußballergehälter endgültig aufgehoben<br />
wurde und es nun legal möglich war,<br />
Spieler von anderen Vereinen abzulösen.<br />
Emotionen sind der Antrieb<br />
Ob die Summen wirklich so gigantisch sein<br />
müssen wie die Rekordablöse von Gareth Bale,<br />
für den Real Madrid im Jahr 2014 unglaubliche<br />
94 Millionen Euro springen ließ – darüber<br />
lässt sich streiten. Den Stars aber pauschal<br />
nachzusagen, nur noch für die Prämien in den<br />
Stadien aufzulaufen, ist nicht gerechtfertigt.<br />
Das widerlegen schon die jüngsten Erfolge:<br />
Als Deutschland 2014 Weltmeister wurde,<br />
stand eine Mannschaft auf dem Platz, die<br />
zusammen gewinnen wollte. Und auch als<br />
die Isländer mit exzellenter Abwehrarbeit<br />
und präzisen Flankeneinwürfen eine große<br />
Fußballnation nach der andern ausspielten,<br />
merkte man ihnen in erster Linie den Stolz an,<br />
für ihr Land bei einer EM anzutreten. Diese<br />
Gänsehautmomente im Fußball sind es, bei<br />
denen Prämien zur Nebensache werden.<br />
Fotos: Simone Schneider | Text: Carina Mehlis<br />
Auch in der Nationalmannschaft war die<br />
Bezahlung von DFB-Seite aus ein nachrangiges<br />
Thema. Für Deutschland spielen zu dürfen<br />
sollte eine Ehre sein. Als Prämie für den Weltmeistertitel<br />
1954 bekamen die Spieler daher<br />
lediglich 2.500 D-Mark überwiesen, dazu einen<br />
Motorroller, einen Fernseher und einen Lederkoffer.<br />
(Zum Vergleich: Für den Weltmeistertitel<br />
2014 zahlte der DFB 300.000 Euro Prämie an<br />
jeden Nationalspieler aus.)<br />
Das änderte sich erst, als 1963 die Bundesliga<br />
als erste deutsche Profiliga gegründet wurde.<br />
Als Profis konnten die Spieler sich voll und<br />
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