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Shanghai- und CHE-Rankings - Goethe-Universität

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»Wir Wollen SchWellenÄnGSte aBBauen«<br />

Seit dem herbst 2010 lädt das neue frankfurter Kammerorchester »Skyline<br />

Symphony« zu Konzerten ins casino auf dem campus Westend ein. als<br />

künstlerischer leiter konnte michael Sanderling gewonnen werden, der als einer<br />

der interessantesten Dirigenten seiner Generation gilt <strong>und</strong> ab der Saison<br />

2011/2012 chefdirigent der Dresdner philharmonie sein wird. neben seinem<br />

künstlerischen engagement ist Sanderling die arbeit mit den nachwuchsmusikern<br />

ein wichtiges anliegen: unter anderem ist er als professor für violoncello an<br />

der frankfurter hochschule für musik <strong>und</strong> Darstellende Kunst (hfmDK) tätig.<br />

herr Prof. Sanderling, was hat Sie ge-<br />

reizt, die künstlerische Leitung der<br />

Skyline Symphony zu übernehmen?<br />

<strong>und</strong> wie gelingt es ihnen, diese tätigkeit<br />

mit ihren anderen verpflichtungen<br />

<strong>und</strong> Aktivitäten zu vereinbaren?<br />

Ich habe einen Beruf, der ohne öffentliche<br />

oder »fremde« Unterstützung eigentlich<br />

gar nicht auszuleben ist. Von<br />

daher ist es mir ein Bedürfnis, mich einmal<br />

aktiv in diesen Prozess zu involvieren<br />

<strong>und</strong> etwas zurückzugeben von dem,<br />

was mir seit vielen Jahren zuteilwird,<br />

in etwas sozusagen »zurückzuinvestieren«.<br />

Was die zeitliche Herausforderung<br />

angeht: Die Skyline Symphony<br />

spielt viermal jährlich – dadurch, dass<br />

es nicht mehr Termine sind, kann ich<br />

die Konzerte durchaus in meinen Jahresplan<br />

einbauen. Natürlich bedeutet<br />

das dann aber auch, den Versuchungen<br />

anderer Anfragen für diese Perioden zu<br />

widerstehen …<br />

Bei der Skyline Symphony spielen die<br />

besten Studierenden der hfMDK zusammen<br />

mit hochkarätigen, erfahrenen<br />

Musikern. Was bedeutet es für Sie,<br />

auch mit nachwuchsmusikern zusammenzuarbeiten?<br />

Wir wählen jeweils vier bis fünf Studenten<br />

aus. Diese haben bereits zuvor<br />

auf sich als hervorragende Instrumentalisten<br />

<strong>und</strong> Orchestermusiker an der<br />

Hochschule aufmerksam gemacht; daher<br />

sind sie uns bekannt. Dass wir unsere<br />

Freude beim gemeinsamen Musizieren<br />

noch ergänzen dürfen mit pädagogischen<br />

Aspekten, ist ein großer<br />

Vorzug für uns, für die Studenten, die<br />

Hochschule <strong>und</strong> übrigens auch für die<br />

mitspielenden Musiker aus über zehn<br />

verschiedenen Orchestern: Von Hamburg<br />

bis München, von Köln bis Dresden<br />

kann man sich dann einen Eindruck<br />

davon verschaffen, welch fantastische<br />

Qualität die Frankfurter Ausbildung<br />

hervorbringt.<br />

Zu den Zielen der Skyline Symphony<br />

gehört es, ein jüngeres Publikum für<br />

klassische Musik zu begeistern. Wie<br />

wollen Sie das erreichen?<br />

Wir freuen uns über jedes Publikum<br />

<strong>und</strong> spielen selbstverständlich für alle<br />

sehr gerne. Unser Zielpublikum bei diesem<br />

Skyline-Symphony-Projekt ist<br />

nicht das ganz junge – also die Kinder,<br />

für die glücklicherweise in den letzten<br />

Jahren sehr viel unternommen wird –;<br />

wir wollen vor allem Studierende ansprechen.<br />

Diese sind während ihres<br />

Kindseins durch den Abbau des schulischen<br />

Musikunterrichts <strong>und</strong> durch ein<br />

zu geringes kompensierendes Angebot<br />

in dieser Hinsicht vernachlässigt worden.<br />

Da gilt es meiner Meinung nach,<br />

etwas nachzuholen. Dies kann nur geschehen,<br />

indem man bei diesen heute<br />

25- bis 35-Jährigen Hemmungen <strong>und</strong><br />

Schwellenängste abbaut. Dies ist ein<br />

entscheidender Gr<strong>und</strong> dafür, warum<br />

wir im Casino auf dem Campus Westend<br />

spielen – neben der Tatsache, dass<br />

wir finden, dass diese Spielstätte wieder<br />

viel mehr in das öffentliche Bewusstsein<br />

geraten sollte.<br />

Außerdem versuchen wir, durch gezielte<br />

Programmatik auf uns <strong>und</strong> unser<br />

Anliegen aufmerksam zu machen. Zum<br />

Beispiel wählen wir ganz bewusst das<br />

Soloinstrument Saxophon in der Hoffnung,<br />

dass einige Studierende vielleicht<br />

bereits ein Interesse an diesem<br />

Instrument entwickelt haben, etwa<br />

durch einen Besuch im Jazzkeller. Wir<br />

möchten an solche Erfahrungen anknüpfen,<br />

diese sozusagen ausnutzen,<br />

um dann aufzuzeigen, dass Mendelssohn<br />

in seinen Sinfonien ebenfalls sehr<br />

schöne Musik geschrieben hat. Um das<br />

zu erreichen, benötigt man einen langen<br />

Atem, aber die gesteigerten Besuchszahlen<br />

bei dieser Zielgruppe von<br />

Konzert zu Konzert ermutigen uns sehr.<br />

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