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Shanghai- und CHE-Rankings - Goethe-Universität

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Konzentriert: Die ersten Besucher der Studiengalerie 1.357.<br />

KunSt, Die GeSchichte Zum leBen erWecKt<br />

Die fenster des Seminarraums sind mit vorhängen<br />

verdunkelt, die Besucher betreten<br />

eine hölzerne Black Box – schon befinden sie sich<br />

mitten in der Studiengalerie 1.357. Seit Juni 2010<br />

lädt die Studiengruppe »Geschichtspolitik, Gedächtniskultur<br />

<strong>und</strong> Bildgebrauch« alle interessierten<br />

ein, sich auf ein experiment einzulassen:<br />

Sie verfolgt das Ziel, forschungsfragen im Spannungsfeld<br />

von historischen Geisteswissenschaften<br />

<strong>und</strong> Gegenwartskunst zu erschließen. es<br />

geht darum, die verbindungen von Geschichtsdarstellung<br />

in Bildmedien, deren künstlerische<br />

reflexion <strong>und</strong> Kritik sowie historische fragestellungen<br />

gemeinsam in den Blick zu nehmen.<br />

Studierende erarbeiten mit Dozenten <strong>und</strong> museumskuratoren<br />

auf dieser Gr<strong>und</strong>lage Konzepte<br />

für die wechselnden ausstellungen in der Studiengalerie<br />

1.357. Der Schwerpunkt der ersten drei<br />

ausstellungen lag auf zeitgenössischer videokunst,<br />

die in enger Kooperation mit dem Städel<br />

museum professionell präsentiert wurde.<br />

hinter der Studiengalerie steht ein innovatives<br />

lehrprojekt, das die praxisorientierung <strong>und</strong> interdisziplinarität<br />

in den Geisteswissenschaften<br />

fördern soll. initiiert wurde die Studiengruppe,<br />

die die Studiengalerie 1.357 organisiert, von<br />

prof. Bernhard Jussen vom historischen Seminar<br />

der <strong>Goethe</strong>-universität <strong>und</strong> Dr. martin engler,<br />

Kustos für Kunst nach 1945 im frankfurter<br />

Städel museum. Studierende <strong>und</strong> lehrende<br />

verschiedener Disziplinen arbeiten nun zusammen,<br />

um neue Kunstwerke auszuwählen<br />

<strong>und</strong> die ausstellungen auf den Weg zu bringen.<br />

Die Studierenden übernehmen dabei die<br />

recherche <strong>und</strong> das verfassen von Wandtexten,<br />

eröffnungsreden, flyer- <strong>und</strong> pressetexten; weitere<br />

arbeitsschritte, für die externes Know-how<br />

benötigt wird – etwa, wenn es um die ausstellungsarchitektur<br />

geht –, werden in der Gruppe<br />

besprochen.<br />

»Wir haben r<strong>und</strong> 400 Besucher pro Semester,<br />

die durchweg positiv auf unser angebot reagieren«,<br />

erzählt fritz Walter Grosz, der das team<br />

für die Studiengalerie 1.357 koordiniert. Der<br />

Dialog mit den Besuchern – persönlich vor ort<br />

oder per e-mail – spiele dabei eine große rolle.<br />

Das Besondere sei, dass lehrende <strong>und</strong> Studierende<br />

sich in der Studiengruppe fast auf gleicher<br />

ebene begegneten <strong>und</strong> entscheidungen<br />

gemeinschaftlich getroffen würden. Wird ein<br />

neues Kunstwerk für das folgende Semester ausgewählt,<br />

sammelt die Gruppe erst einmal vorschläge<br />

aus dem Kreis der Studierenden, lehrenden<br />

<strong>und</strong> des Städel-teams. »Wir hatten auf<br />

dem Weg der entscheidungsfindung auch schon<br />

sehr intensive, teils kontroverse Diskussionen«,<br />

sagt Grosz, der selbst Geschichts- <strong>und</strong> musikwissenschaft<br />

studiert. Da die Studiengruppe interdisziplinär<br />

zusammengesetzt ist, nähere sich<br />

natürlich nicht jeder mit dem Blick des Kunstexperten<br />

den Werken. »aber darum geht es<br />

auch nicht«, so Grosz. »Wir versuchen mit den<br />

wissenschaftlichen methoden, die wir im Studium<br />

erlernen, das eigentliche thema der videos<br />

herauszuarbeiten <strong>und</strong> dies in den mittelpunkt<br />

zu stellen.« Dabei fiel die Wahl der Studiengruppe<br />

im Jahr 2010 auf drei videos: Gegenstand<br />

der ersten ausstellungsarbeit war das<br />

video »hostage – the Bachar tapes« des Künstlers<br />

Walid raad, das aus der perspektive der libanesischen<br />

Geisel Souheil Bachar an eine Geiselkrise<br />

im libanon der 1980er Jahre erinnert.<br />

Diskutiert werden konnte außerdem über »rotterdam<br />

– rostock« von erik van lieshout <strong>und</strong><br />

adrian pacis Werk »turn on«.<br />

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