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BR-Magazin 17/2016

Das hauseigene Magazin des Bayerischen Rundfunks informiert vierzehntägig über die Höhepunkte im Programm. Hier finden Sie Hintergründe zu neuen Produktionen und Veranstaltungen. Außerdem gibt es eine ausführliche Programmübersicht.

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titelthema<br />

Fotos: Sylvia Bentele<br />

Wir arbeiten, wohnen und wir leben<br />

hier“, sagt Michael Kaunzinger<br />

und zeigt stolz auf die<br />

Büroräume mit der fantastischen Aussicht<br />

auf Berge und Täler. Zusammen mit neun<br />

weiteren Kolleginnen und Kollegen des<br />

Bayerischen Rundfunks hat er das Glück,<br />

hoch oben am Wendelstein zu arbeiten –<br />

sicherlich der höchstgelegene Arbeitsplatz<br />

im deutschen TV.<br />

Schon bei der Anreise ist der Wendelstein<br />

nicht zu übersehen: Der Berg erhebt sich<br />

mit seinen 1.838 Metern über die atemberaubende<br />

Landschaft. Beim genaueren<br />

Hinschauen aus der Ferne entdeckt man<br />

sogar auf dem Gipfel den weiß-rot gestreiften<br />

Sendeturm des <strong>BR</strong>. Auf dem markanten<br />

Berg des Mangfallgebirges in den<br />

Bayerischen Alpen nahm der <strong>BR</strong> 1950 seine<br />

erste UKW-Sendestation in Betrieb. 1964<br />

entstand der heutige, 63 Meter hohe Antennenmast<br />

– eine Stahlrohrkonstruktion<br />

auf einem Betonsockel. Knapp 100 Meter<br />

unterhalb des Gipfels schmiegt sich an<br />

den Felsen das Stationsgebäude der Sendeanlage<br />

für die Radio-, Fernsehprogramme<br />

und Livestreams des <strong>BR</strong> sowie die Digitalprogramme.<br />

Antennenmast und Stationsgebäude<br />

sind durch einen 210 Meter langen<br />

Kabelkanal verbunden, der zum Teil<br />

auch oberirdisch in der idyllischen Landschaft<br />

verläuft.<br />

Dienst rund um die Uhr<br />

Michael Kaunzinger, Leiter der Sendeanlage,<br />

reist mit dem Zug aus München an<br />

und fährt mit der Seilbahn zu seinem Arbeitsplatz<br />

hinauf. Ob der Schönheit der<br />

Region und der Höhe seines Arbeitsplatzes<br />

ist er pragmatisch: „Ich sehe das nicht<br />

mehr so sehr, weil ich seit 25 Jahren hier<br />

arbeite. Für mich ist es einfach Arbeit.“<br />

Dort sind Techniker mit einem Drei-Personen-Schichtbetrieb<br />

rund um die Uhr beschäftigt,<br />

Woche für Woche, das ganze<br />

Jahr lang. Jeder Mitarbeiter hat abwechselnd<br />

sieben Tage Schichtdienst und danach<br />

sieben Tage frei. „Weil wir so hoch<br />

sind, haben wir eine Riesenreichweite –<br />

fast bis zur Donau. Deshalb muss der Sender<br />

rund um die Uhr besetzt sein. Beim<br />

Programmausfall wäre ein großer Teil der<br />

Der Sendemast des <strong>BR</strong> und zwei Richtfunkspiegel<br />

(oben); Michael Kaunzinger erklärt Daniela Wartelsteiner<br />

die Überwachung des gesamten Sendernetzes<br />

im Kontrollraum (rechts); die <strong>BR</strong>-Sendezentrale<br />

am Wendelstein (unten); ein Tunnel auf dem Weg<br />

zum Sendemast (ganz unten)<br />

bayerischen Bevölkerung betroffen“, sagt<br />

der gelernte Radio- und Fernsehtechniker.<br />

Mehr als 80 Standorte aus Bayern und die<br />

<strong>BR</strong>-Auslandsstudios werden hier nachts<br />

und am Wochenende überwacht und kontrolliert.<br />

„Egal in welcher Sendeanlage ein<br />

Alarm ist, kann man sich per Computer hineinklicken“,<br />

erklärt er. Dort oben geht es<br />

meist ruhig zu. „Außer man wird nachts um<br />

von einer Hupe im Schlafzimmer geweckt.<br />

Beim letzten Mal war es 2.11 Uhr “, erklärt<br />

Veronika Astner, Sendetechnikerin des <strong>BR</strong>,<br />

die auch an diesem Tag Dienst hat und<br />

unzählige Bildschirme im Kontrollraum<br />

der Sendestation überwacht. Es gab eine<br />

Störung, die das System automatisch behoben<br />

hat. Große Aufregung gab es hingegen<br />

eines Abends im April 2013: Wegen<br />

eines Schwelbrandes fiel dort für mehrere<br />

Stunden die Radio- und TV-Übertragung<br />

aus. Das Feuer brach im höher gelegenen<br />

Sendemast aus. Die örtliche Feuerwehr<br />

konnte das Feuer zwar schnell löschen,<br />

musste aber erst einmal mit der Wendelstein-Bahn<br />

hinauffahren. Bis in die frühen<br />

Morgenstunden haben die Techniker an<br />

der Wiederherstellung der Sendefähigkeit<br />

gearbeitet.<br />

Modernste Technik und viel Fachwissen<br />

„Sowas ist eine Ausnahme“, versichert<br />

Kaunzinger, der wie alle anderen Kolleginnen<br />

und Kollegen regelmäßig eine Kletterausbildung<br />

und einen Mastrettungskurs<br />

absolvieren muss, und verweist auf das<br />

technische Equipment, das sich in den<br />

hinteren Räumen befindet. Mehrere Server<br />

beziehungsweise technisch modernste Geräte,<br />

die blinken, surren und lärmen, säumen<br />

jeweils links und rechts zwei Räume. Diese<br />

sind klimatisiert, damit die Sendergestelle<br />

plus „Peripherien“ trotz Hitze und Kälte<br />

einwandfrei funktionieren. Jedes einzeln,<br />

fast zwei Meter hohe Gerät steht für einen<br />

<strong>BR</strong>-<strong>Magazin</strong> – 5

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