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SKRIPT Humangenetik - DocCheck Campus

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Vorlesungsskript <strong>Humangenetik</strong><br />

6) Autosomale Trisomien<br />

a. Pränatale Diagnostik<br />

• Giemsa-Färbung der Chromosomen � G-Bänderung<br />

WS 2008<br />

• Chromosomenpräparation aus Blut:<br />

o Heparinröhrchen + Mitosestimulator + Colchicinderivat � Mitoseende in Metaphase<br />

o Färben, auf Objektträger, Mikroskopieren � Karyogramm (46, XY)<br />

• Nicht-invasive Screeningverfahren<br />

o Nackentransparenzmessung: 12.-14.SSW, Nackenfalte (entspricht Lymphflüssigkeit) bis 2,3<br />

mm normal; verändert bei Herzfehler, Trisomie 21<br />

o Hormonmessung (= Ersttrimester-Screening): 16.SSW, Bestimmung von AFP (Anencephalie,<br />

Spina bifida Diagnostik) und PAPP-A (vorher: β-HCG, AFP und konjugierte Östriole);<br />

Rechtsverschiebung der Ergebniskurve z.B. bei Trisomie 21<br />

o Fehlbildungsultraschall: 20. SSW, nicht gut geeignet für Trisomie 21 Diagnostik, keine 100%<br />

Aussage über Gesundheit; Messung von Scheitelsteiß-, Femurlänge, Kopfumfang…<br />

� Adjustiertes Risiko (keine Aussage über Vorliegen sondern nur erhöhte<br />

Wahrscheinlichkeit)<br />

• Pränataldiagnostik<br />

Untersuchung Chorionzottenbiopsie Amniozentese Nabelschnurpunktion<br />

Zeitpunkt 12. SSW 16. SSW 20. SSW<br />

Zellgewinnung Gewebeentnahme Fruchtwasser- Punktion der<br />

entnahme<br />

Nabelschnur<br />

Zellkultur Direktpräparat und Langzeitkultur Lymphozyten-<br />

Kurzzeitkultur<br />

präparation<br />

Dauer bis zur<br />

Analyse<br />

1-3 Wochen 10-14 Tage 10-14 Tage<br />

Fehlgeburtenrate<br />

0,5-1% 0,5% 1-2%<br />

Anwendung Muskeldystrophie, Trisomie 21 selten<br />

fragiles X-Syndrom Screening<br />

• Schwangerschaftsabbruch §218: nach 12. SSW nur noch aus medizinischer Indikation<br />

• Präimplantationsdiagnostik<br />

o In Deutschland verboten<br />

o Vorteile: weniger invasiv und belastend als SS-Abbruch, höhere in vitro fertilisationsrate<br />

o Nachteile: In vitro fertilisationsprozedur erforderlich, Analyse nur 1 Zelle, hohe Fehlerrate<br />

bzw. kein Ergebnis, pränatale Diagnostik notwendig<br />

b. Trisomie 21 – Down Syndrom (1:700)<br />

• Häufigste Behinderung auf der Grundlage einer chromosomalen Veränderung; m:w = 1,3:1<br />

• Merkmale<br />

o Mikro-, Brachyzephalie, rundes Gesicht, Kurzer breiter Hals (Nackenödem) mit<br />

überschüssiger Nackenhaut, Flache Nasenwurzel, kleine Ohren<br />

o Nach außen ansteigende Lidachse, Epikanthus (Umschlagfalte am inneren Augenwinkel)<br />

o Offener Mund wegen schlaffem Muskeltonus, große Zunge, hoher schmaler Graumen<br />

o 4-Fingerfurche über ganze Hand<br />

o Sandalenlücke (größerer Abstand zw. Großer und 2. Zehe)<br />

o Hypotonie und Überstreckbarkeit der Gelenke<br />

o Fehlbildungen<br />

� Angeborene Herzfehler insbesondere AVSD,VSD/ASD (Ventikel-/Antrumseptumdefekt)<br />

� Gastrointestinale Fehlbildungen: Pankreas anulare, Duodenalatresie<br />

� Hör- und Sehstörungen: Katarakt, Myopie<br />

10

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