SKRIPT Humangenetik - DocCheck Campus
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Vorlesungsskript <strong>Humangenetik</strong><br />
WS 2008<br />
o H. spurius: Keimdrüsen eines Geschlechts und Geschlechtsmerkmale des anderen<br />
(Pseudohermaphroditismus)<br />
o H. masculinus<br />
� testikulär: Hodenagenesie = Rückbildung der primären Hodenanlage<br />
- inadäquate Virilisierung<br />
- Fehlen/Mutationen wichtiger Gene/genomischer Regionen:<br />
SOX9 (campomele Dysplasie: Skeletteanomalie mit gebogenen Femuren und<br />
Tibiae , hypoplastischen Skapulae und Beckenknochen; Geschlechtsumkehr bei<br />
46XY da keine Oozyten im Keimgewebe), SRY, DAX1, WNT4, Region 9p24<br />
WT1 (Denys-Drash-Syndrom: 95% Mutation im WT1-Gen, intersexuelles Genitale<br />
bei 46XY, kindliche Glomerulopathie mit diffuser mesangialer Sklerose; manchmal<br />
embryonaler Nieren-/=Wilmstumor),<br />
� Störung der Androgenbiosynthese ( 20)<br />
- DHT = Faktor für Differenzierung des äußeren Genitals/Urogenitalsinus<br />
- Typischerweise intermediäres äußeres Genitale, aber auch weiblich oder (fast)<br />
männlich: Hypospadie<br />
- Ähnlich z.B. 17/20 Lyase Mangel, 17β-Hydroxisteroid-Dehydrogenase-Mangel<br />
� Störung der Androgenwirkung / Androgenresistenz (1:2-20.000)<br />
- Androgenrezeptordefekt (früher: testikuläre Feminisierung)<br />
- 46 XY aber intaktes SRY (sozial Frauen); Gen Xq11-12, X-chrom.rez.<br />
- Männliche Gonaden im Brauchraum (Entartungsrisiko), äußerlich weiblich, 2/3<br />
Vagina äußerlich vorhanden, kein Uterus, keine Eileiter, Infertilität, keine Brust<br />
- Hohe Testosteronwerte, hypergonadotroper Hypergonadismus<br />
- Besonderheit: keine/spärliche Achsel- und Schambehaarung � hariless woman<br />
o Pseudohermaphroditismus masculinus<br />
� Karyotyp 46 XY und männliche Gonaden<br />
� äußere Geschlechtsmerkmale intersexuell bis weiblich<br />
� Ursache: embryonale Virilisierungsstörung<br />
� Minimalform: Hypospadie<br />
o Pseudohermaphroditismus femininus<br />
� Karyotyp 46 XX und weibliche Gonaden/inneres weibliches Genitale<br />
� Virilisierung äußerer Geschlechtsmerkmale<br />
� Ursache: meist in Embryonalzeit Androgenüberschuss<br />
- Exogen: androgenhaltige Medikamente<br />
- Endogen: NNR-Tumor mit Androgenproduktion<br />
- Störung der Kortisolbiosynthese = adrenogenitales Syndrom (AGS; bei Mädchen<br />
Virilisierung äußerer Geschlechtsmerkmale mit/ohne Salzverlust)<br />
• CYP21-Hydroxylasemangel (1: 6.400)<br />
o Klassisches AGS, autosomal rezessiv, Heterozygotenfrequenz 1:40<br />
o Mutationen im CYP21-Hydroxylase-Gen (Deletion, Genkonversion, Punktmutation)<br />
o Late onset<br />
� Kryptisch oder nichtklassisch<br />
� Manifestation ab Schulalter<br />
� Erhöhte Spiegel von 17OH-Progesteron im Blut bzw. Nachweis erhöhter<br />
Ausscheidungsprodukte im Urin<br />
o Adrenogenitales Salzverlustsyndrom<br />
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