DER BIEBRICHER, Nr. 297, August 2016
Stadtteilmagazin für Wiesbaden-Biebrich
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Ganzheitliche Bildung mit Herz und Verstand – Goetheschulleiterin<br />
Stolla verabschiedet<br />
Herzlich und fast schon familiär ist die langjährige<br />
Schulleiterin der Biebricher Goetheschule,<br />
Gabriele Stolla, nach 42 Dienstjahren<br />
in den Ruhestand verabschiedet worden.<br />
Ihren Abschied feierte Stolla am 13. Juli im<br />
Nachbarschaftshaus mit Familie und Freunden<br />
sowie zahlreichen Wegbegleitern. Galt<br />
die Goetheschule früher als Problemschule<br />
mit einem hohen Anteil an Migrantenkindern<br />
(zeitweise bis zu 70 Prozent), hat sich<br />
ihr Ansehen inzwischen gründlich gewandelt.<br />
Unter Stollas Leitung, zunächst als<br />
Konrektorin seit 1994 und dann seit 2008<br />
als Rektorin, wurde die Schule eine demokratische<br />
Grundschule mit Vorzeigecharakter.<br />
„Macht Kinder stark für Demokratie! Es<br />
war meiner Meinung nach lange<br />
nicht so ernst wie in den heutigen<br />
Zeiten, für Demokratie zu kämpfen”,<br />
wünschte sich Stolla zum<br />
Abschied. Insgesamt hat Stolla<br />
seit 1979 an der Goetheschule<br />
gearbeitet. In dieser Zeit gestaltete<br />
sie die Schule maßgeblich<br />
als Lebensraum – als Ort, an dem<br />
Kinder, Eltern und Lehrer miteinander<br />
lernen und arbeiten. Bis<br />
zu ihrer jetzigen Verabschiedung<br />
hat sie sich mit vollem Einsatz für<br />
die Goetheschule engagiert und<br />
vielen Schüler- und Elterngenerationen<br />
ganzheitliche Bildung mit<br />
„Herz und Verstand“ vermittelt.<br />
„Endlich mehr Zeit für die Familie<br />
und nicht mehr täglich in der Verantwortung<br />
stehen“, sagte Schuldezernentin Rose-<br />
Lore Scholz anlässlich der Verabschiedung.<br />
„Die Wertschätzung Ihrer Person sowie Ihrer<br />
Arbeit kann man schon an der Anwesenheit<br />
der zahlreich erschienenen anderen<br />
Schulleiterinnen ersehen“, so Scholz weiter.<br />
MICHAEL BUDE<br />
Die Stadträtin bedankte sich bei der zukünftigen<br />
Ex-Schulleiterin. „Eine Schule zu leiten,<br />
ist kein Job, den man mit links macht”,<br />
sagte Scholz. Mit Fingerspitzengefühl,<br />
Sachverstand und Geduld habe Stolla stets<br />
ihre Aufgaben gemeistert und versucht, allen<br />
Erwartungen gerecht zu werden. „Sie<br />
haben eine tolle Arbeit gemacht“, so die<br />
Stadträtin abschließend. Scholz wünschte<br />
ihr auch im Namen der Stadt alles Gute und<br />
endlich die Möglichkeit, Urlaub außerhalb<br />
der Schulferien zu machen.<br />
Roland Herrmann vom Staatlichen Schulamt<br />
Wiesbaden bedankte sich ebenfalls mit<br />
einem kleinen Rückblick auf Stollas Karriere.<br />
Gabriele Stolla (links) verabschiedet sich beim Kollegium.<br />
Im Anschluss überreichte er ihr die offizielle<br />
Entlassungsurkunde aus dem Schuldienst.<br />
„Glückliche Lehrer erzeugen glückliche Kinder“,<br />
so der Vertreter der Schulbehörde.<br />
„Gabriele Stolla übergibt eine Schule, die<br />
top aufgestellt ist“. Die Schulleitung habe<br />
ihr sichtlich Freude bereitet, insbesondere<br />
die Vielfalt der Aufgaben. Kollegium und<br />
Vertreter der Eltern und des Fördervereins,<br />
der Nachbarschulen sowie aus Politik und<br />
Verwaltung waren sich bei der offiziellen<br />
Verabschiedung der Schulleiterin einig:<br />
„Wir lassen dich nur ungern gehen.“<br />
Ideenreich, teamfähig, engagiert, unbedingt<br />
zuverlässig, so beschrieb Konrektorin<br />
Sibylle Strippel die scheidende Rektorin. Das<br />
Lehrerkollegium bedankte sich mit einem<br />
Ständchen für die gute Zusammenarbeit.<br />
Nach all den von viel Herzlichkeit geprägten<br />
Würdigungen gab es auch von Gabriele<br />
Stolla bewegende Worte zum Abschied.<br />
„Ich danke allen für die gute Zusammenarbeit<br />
an dieser Schule.<br />
Nach dem Motto ‚Bewährtes<br />
schätzen - Neues wagen‘ haben<br />
wir über viele Jahre an einem<br />
Strang gezogen. Das geht nur<br />
im Team und mit Teamgeist.“<br />
Stolla weiter: „Ein anderer Beruf<br />
wäre für mich nie vorstellbar<br />
gewesen.“ Und mehr noch: „Die<br />
Goetheschule war und ist meine<br />
Herzschule. Ich wollte nie an einer<br />
anderen Schule unterrichten,<br />
auch wenn ich die Möglichkeit<br />
dazu gehabt hätte“, sagte die<br />
scheidende Rektorin in ihren<br />
Abschiedsworten. Dies habe<br />
aber auch etwas mit dem bunten<br />
Stadtviertel Biebrich zu tun.<br />
Die Schule zu führen sei eine „ehrenvolle<br />
Aufgabe“ gewesen, die sie genossen habe.<br />
„Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen<br />
ist zukunftsweisend und wertvoll. Sie bereicherte<br />
mein Leben und bescherte mir eine<br />
erfüllte berufliche Zeit“, so Stolla.<br />
(mbu)<br />
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18 <strong>DER</strong> <strong>BIEBRICHER</strong> / AUGUST <strong>2016</strong>