WIRTSCHAFT+MARKT 5/2016
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42 | W+M POLITIK<br />
Davos des Ostens<br />
Im Oktober <strong>2016</strong> findet in Bad Saarow das erste Ostdeutsche<br />
Wirtschaftsforum statt. Dort werden namhafte Politiker,<br />
Unternehmer und Wissenschaftler über die Chancen und<br />
Perspektiven der Region zwischen Rügen und dem Erzgebirge reden<br />
und Ideen für den Wirtschaftsstandort Ostdeutschland entwickeln.<br />
Von Karsten Hintzmann<br />
Im vergangenen Jahr standen landauf<br />
landab Jubiläumsfeiern zum 25-jährigen<br />
Bestehen der neuen Bundesländer<br />
und dem Einzug der sozialen Marktwirtschaft<br />
im Osten auf der Tagesordnung.<br />
Man blickte zurück auf Jahre des<br />
schmerzhaften Strukturwandels, bilanzierte<br />
die Fortschritte, die es seither gegeben<br />
hat und kam meist zu dem Schluss, dass<br />
man durchaus stolz auf das Erreichte sein<br />
könne. Auch wenn der wirtschaftliche Aufholprozess<br />
freilich längst noch nicht abgeschlossen<br />
ist.<br />
Exklusives Hotel am Scharmützelsee:<br />
A-ROSA-Resort Bad Saarow.<br />
Vor dem Hintergrund der vielfältigen<br />
Feierlichkeiten und inhaltlichen<br />
Standortbestimmungen kristallisierte<br />
sich für die Redaktion des Magazins<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> heraus, dass auf<br />
den Blick zurück nunmehr auch der Blick<br />
nach vorn folgen muss. Selbstverständlich<br />
wird unser Magazin auch in Zukunft<br />
erfolgreiche Entwicklungen von regionalen<br />
Wirtschaftszentren, Unternehmen,<br />
Branchen und Clustern aufgreifen und<br />
analysieren. Aber wir sehen uns als einziges<br />
auf die neuen Bundesländer fokussiertes<br />
Wirtschafts- und Unternehmermagazin<br />
im deutschsprachigen Raum<br />
auch aufgefordert, einen Diskussionsprozess<br />
anzuschieben, der über die Vergangenheit<br />
und die Tagesaktualität weit<br />
hinaus geht und sich mit wirklichen Zukunftsthemen<br />
befasst. Wir wollen aktiv<br />
daran mitarbeiten, dass für Ostdeutschland<br />
echte Visionen – im positiven Sinne,<br />
versteht sich – entwickelt werden. Dafür<br />
haben wir das Ostdeutsche Wirtschaftsforum<br />
(OWF) in Bad Saarow aus der Taufe<br />
gehoben. Wir sind davon überzeugt,<br />
dass es hohe Zeit ist für ein „Davos des<br />
Ostens“ – so lautete der interne Arbeitstitel<br />
für das OWF. Denn es gibt so viele<br />
Fragen, die auf Antworten warten: Wird<br />
der Angleichungsprozess an die alten<br />
Länder je gelingen? Wird Ostdeutschland<br />
auf Dauer nur eine verlängerte Werkbank<br />
sein? Wie viel Potenzial steckt im eher<br />
kleinteiligen ostdeutschen Mittelstand<br />
– wird er auf Dauer nur Nischen besetzen<br />
oder ist er Schmelztiegel für künftige<br />
Großkonzerne? Kann der Osten im Wettbewerb<br />
um qualifizierte Fachkräfte angesichts<br />
niedrigerer Produktivität und geringerer<br />
Einkommen überhaupt mithalten?<br />
Wird sich der ostdeutsche Zusammenhalt<br />
perspektivisch auflösen oder weiter<br />
verstärken?<br />
Über all diese Fragen werden wir auf<br />
dem Ostdeutschen Wirtschaftsforum<br />
debattieren – über Parteigrenzen hinweg<br />
und ohne Rücksichtnahme auf<br />
Wahlzyklen.<br />
Im A-ROSA Forum findet das OWF statt.<br />
Foto: A-ROSA (oben), W+M (unten)<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 5/<strong>2016</strong>