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NEUE MOBILITÄT 08

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www.bem-ev.de | 8,50 €<br />

ISSN 2191-5636<br />

Sommerausgabe 2012<br />

<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong><br />

Das Magazin vom Bundesverband eMobilität<br />

JULI 2012<br />

Sichere eMobilität<br />

schult Formula<br />

Student Electric<br />

BEM-Gemeinschaftsstand »Mobilität der Zukunft«<br />

Messe Frankfurt // Halle 10.0 // 11. bis 16.09.2012<br />

BEM eMobile Ticker<br />

Jetzt im App Store.<br />

Wasserstoff &<br />

Brennstoffzelle<br />

Projekte, Initiativen und Ideen<br />

Status Quo<br />

Herausforderungen und<br />

Chancen der Neuen Mobilität<br />

Politik & eMobilität<br />

Im Gespräch mit den<br />

Schaufensterregionen<br />

Erste Flotten<br />

Lösungen für die Mobilitätsbedürfnisse<br />

von heute<br />

Neue Mobilität<br />

1


WERABSCHALTENWILL<br />

BRAUCHT<strong>NEUE</strong>ENERGIE<br />

JETZTDASMONATSMAGAZIN<br />

FÜRINVESTORENPOLITIKER<br />

TECHNIKERINGENIEURE<br />

WISSENSCHAFTLER<br />

PROJEKTENTWICKLER<br />

ZULIEFERERBETREIBER<br />

BERATERTESTEN<br />

<br />

<br />

<br />

Das Monatsmagazin<br />

für die Energiewende<br />

<br />

<br />

Nr. 05 / Mai 2012 H 11507 www.neueenergie.net <br />

<br />

<br />

<br />

Ende des Stromstaus<br />

<br />

Q-Cells vor dem Aus<br />

Was wird in Berlin, Brüssel und Washington diskutiert? Wer treibt die Energiewende<br />

weiter voran? Wie wandeln sich die Energiemärkte? Welche technischen<br />

Innovationen stehen an bei Wind, Sonne, Bioenergie?<br />

„neue energie“ ist weltweit vor Ort, Monat für Monat voll mit neuer Energie!<br />

Jetzt unter<br />

service @ neueenergie.net<br />

3 Ausgaben<br />

für 15 Euro<br />

bestellen<br />

ENERGIEPOLITISCH UND ZUKUNFTSWEISEND<br />

www.neueenergie.net<br />

GRUSSWORT<br />

BEM-Präsident Kurt Sigl in seinem Opel Ampera<br />

Wir drehen uns im Kreis<br />

Deutschland will bis 2020 Leitmarkt für Elektromobilität<br />

werden - oder zumindest Leitanbieter für die neue Technologie.<br />

So steht es im Regierungsprogramm Elektromobilität<br />

und wird gebetsmühlenartig von Medienvertretern, Politikern<br />

aller Couleur und verschiedenen Akteuren der Branche<br />

wieder gegeben. Doch was leisten wir dafür? Wir reden und<br />

disputieren wieder und wieder über unsere ambitionierten<br />

Ziele - auf den immer gleichen Symposien, Kongressen und<br />

Fachveranstaltungen mit den immer gleichen Experten. Wir<br />

drehen uns im Kreis: Wir beantworten nicht nur ständig die<br />

selben Fragestellungen, wir geben unsere Erkenntnisse<br />

auch immer wieder den selben Zuhörern preis.<br />

Es gilt, jetzt gemeinsam aus diesem Kreislauf auszubrechen,<br />

um langfristig, nachhaltige Geschäftsmodelle zu entwickeln,<br />

neue Geschäftspartner zu identifizieren und letztendlich eine<br />

repräsentative Anzahl elektrischer Fahrzeuge auf unsere<br />

Straßen zu bringen. Denn am Ende des Tages geht es nicht<br />

um unsere fachliche Kompetenz, eloquente Reden und unsere<br />

großen Pläne sondern um praktische Lösungen, die im<br />

Alltag großflächig zum Einsatz kommen. Und das nicht erst<br />

2020 sondern bestmöglich morgen.<br />

Wir müssen jetzt raus auf die Straßen. In einem ersten Schritt<br />

bedeutet das, die Flotten öffentlicher Körperschaften und<br />

kommunalnaher Unternehmen sukzessive mit eFahrzeugen<br />

zu bestücken, um die Sichtbarkeit der Neuen Mobilität innerhalb<br />

der Gesellschaft deutlich zu erhöhen. Auch den nun<br />

ausgewählten Schaufensterregionen fällt vor diesem Hintergrund<br />

eine wichtige Aufgabe zu. Denn Erfahrbarkeit und<br />

Sichtbarkeit sind die Schlüsselargumente, mit denen die<br />

Menschen gesellschaftsübergreifend für Elektromobilität<br />

begeistert werden können. Wir sind gespannt, inwiefern die<br />

einzelnen Regionen hier die notwendige Aufklärungsfunktion<br />

übernehmen und die Bürger in ihre laufenden Projekte mit<br />

einbeziehen. Nur wenn wir die Menschen mitnehmen, kann<br />

sich ein entsprechender Markt für Elektrofahrzeuge aller<br />

Art etablieren.<br />

Eine Leitanbieterposition werden wir zudem nur im globalen<br />

Kontext erreichen. Wir müssen jetzt auch international<br />

Zeichen setzen. Und glauben Sie mir, wir haben einiges zu<br />

zeigen. Deutsche Ingenieure, innovative Mittelständler und<br />

engagierte Unternehmen mit ihren Forschungsabteilungen<br />

leisten Großartiges auf dem Gebiet der Neuen Mobilität.<br />

Gemeinsam mit unseren Mitgliedern und Partnern werden<br />

wir deshalb auf der diesjährigen Automechanika der Messe<br />

Frankfurt - dem führenden internationalen Branchentreffpunkt<br />

der Automobilindustrie - einem internationalen Publikum<br />

demonstrieren, was bereits heute im Bereich der Neuen<br />

Mobilität in Deutschland realisiert wird und welche technischen<br />

Entwicklungen aus unseren Reihen zu erwarten sind.<br />

Kurt Sigl, Präsident Bundesverband eMobilität e.V.<br />

Neue Mobilität<br />

3


INHALTS-<br />

ANGABE<br />

Cover: DEKRA unterstützt<br />

Formula Student Electric<br />

<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong> <strong>08</strong> »<br />

DAS MAGAZIN VOM BUNDESVERBAND e<strong>MOBILITÄT</strong><br />

ausgabe JULI 2012<br />

BEM<br />

Politik &<br />

eMobilität<br />

status quo<br />

emobilität<br />

erste<br />

flotten<br />

Wasserstoff &<br />

BrennstoffzelLE<br />

3 GruSSwort<br />

Kurt Sigl, BEM-Präsident<br />

6 Tacheles<br />

Editorial, Christian heep<br />

12 BEM 2.0<br />

28 BEM-Umlageförderung<br />

30 Im politischen Diskurs<br />

34 Besteuerung von<br />

Dienstfahrrädern<br />

44 BEM-LV Norddeutschland<br />

45 BEM-LV Bayern<br />

46 Köpfe der Branche<br />

60 SICHERHEIT VON eFahrzeugen<br />

70 Brennstoffzelle &<br />

wASSERSTOff<br />

86 eAutos in Deutschland<br />

98 BEM-Präsident fährt<br />

Opel Ampera<br />

122 Buchvorstellungen<br />

124 vorschau<br />

125 ABO neue mobilität<br />

126 BEM-Mitgliedschaft<br />

128 Firmenverzeichnis<br />

130 Impressum<br />

Messen &<br />

EVents<br />

8 Automechanika 2012<br />

10 e-miglia 2012<br />

14 NEW mobility forum 2012<br />

16 Klimamobility<br />

18 Schaufensterregionen<br />

Gemeinsame Geschäftsstelle<br />

Elektromobilität<br />

20 Schaufenster<br />

Baden-Württemberg<br />

Franz Loogen<br />

22 Schaufenster<br />

BERLIN-Brandenburg<br />

Gernot lobenberg<br />

24 Schaufenster<br />

Sachsen-Bayern<br />

Christian Micksch<br />

Prof. Dr. Josef Nassauer<br />

26 Schaufenster<br />

Niedersachsen<br />

Gerold Leppa<br />

36 Legal corner<br />

Becker Büttner held<br />

Human<br />

Resources<br />

116 Unter Hochspannung<br />

VORwärts kommen<br />

TÜV SÜD AKADEMIE<br />

118 Duale Hochschule<br />

Baden-Württemberg<br />

DHBW Stuttgart<br />

119 Antriebe der zukunft<br />

Universität der Bundeswehr<br />

München<br />

120 Energietechnik und<br />

Transportwesen<br />

hochschule Esslingen<br />

40 Spannende Aspekte<br />

Dekra<br />

48 Beratung, Strategie<br />

und kompetenz<br />

Annette barth<br />

49 eMobiler Odenwald<br />

michael tschakert<br />

50 Batterieforschung im fokus<br />

heinke meinen<br />

52 Kleines schlaues netz<br />

fabian reetz<br />

54 Legal corner<br />

Michael Herrmann<br />

56 Ausbau der öffentlichen<br />

Ladeinfrastruktur<br />

Stephan Wunnerlich<br />

57 Die Mobilitätswende<br />

gestalten<br />

Christian Grötsch<br />

58 Innovationen für eine<br />

elektromobile Zukunft<br />

Chrsitoph kalla<br />

Hartwig Meier<br />

61 Herausforderungen<br />

UND chancen<br />

Tayfun Hatipoglu<br />

62 Herausforderung<br />

eMobilität<br />

Andreas Franke-Ewald<br />

64 Abschlussbericht CARS 21<br />

Carolin Klein<br />

cHRISTIAN A. Mayer<br />

66 Nordseeanrainer<br />

kooperieren<br />

Prof. Dr. Walter Leal<br />

Franziska Mannke<br />

Johanna Vogt<br />

68 eMobilität in Luxemburg<br />

Robert Leven<br />

88 emobilität ohne Grenzen<br />

InnoZ & WZB<br />

90 Citroën Multicity<br />

citroëN Deutschland<br />

92 Tanken à la carte<br />

enbw<br />

94 Mia electric<br />

lautlos durch deutschland<br />

96 intelligent versichert<br />

zurich versicherung<br />

97 100 eautos für wuppertal<br />

w-emobil100<br />

100 Kommunen wollen immer<br />

HÄUfiger elektrisch fahren<br />

TÜV SÜD<br />

102 emotional aufgeladen<br />

athlon car lease<br />

104 eFahrzeuge in betrieblichen<br />

fAHRZEUGflotten<br />

SAP AG<br />

106 Zweirad-eMobilität im Fokus<br />

Frank Rosmann<br />

1<strong>08</strong> Fahrradindustrie im Wandel<br />

Extraenergy<br />

109 Elektro-Lastenräder<br />

für den Lieferverkehr<br />

Urban-E<br />

110 Elektrozweiräder sind<br />

AUf dem Vormarsch<br />

Zero Motorcycles Europe<br />

111 Wir sind begeistert<br />

Kleiner<br />

112 E-2-Rad Stationen an<br />

Bahnhaltepunkten<br />

Dornier Consulting<br />

114 Praxisgerechte Lösungen<br />

Netzwerk intelligente Mobilität<br />

Zeitgleich zu dieser achten Ausgabe der <strong>NEUE</strong>N <strong>MOBILITÄT</strong><br />

ist unsere Sonderpublikation eBikes & Co. als PDF-Ausgabe<br />

mit 1<strong>08</strong> Seiten erschienen. Darin finden Sie einen Überblick<br />

aller bis dato zum Thema Elektrozweiräder veröffentlichter<br />

Artikel. Sie steht auf www.bem-ev.de zum Download bereit.<br />

Gern senden wir Ihnen die Ausgabe auch per eMail.<br />

Als Bundesverband eMobilität setzen wir uns nun bereits seit<br />

3 Jahren gemeinsam mit über 175 Mitgliedsunternehmen,<br />

Innovatoren und Vorreitern, unserem parlamentarischen und<br />

wissenschaftlichen Beirat, der EU-Repräsentanz in Brüssel<br />

mit Dr. Ingo Friedrich, den Landesvertretungen, Kooperationsund<br />

Medienpartnern aktiv für eine Neue Mobilität ein. Wir<br />

repräsentieren inzwischen Unternehmen, die konzern- und<br />

72 Die now und ihre programme<br />

now<br />

74 Mobil mit brennstoffzelle<br />

ZSW<br />

76 Einblicke in die Zukunft<br />

Daimler AG<br />

77 Dezentrale Wasserstoff-<br />

Produktion<br />

TEchnische Universität Graz<br />

78 Mobil mit Wasserstoff<br />

CEP<br />

80 Batterie oder Brennstoff-<br />

Zelle für eMobilität?<br />

Zentrum für Brennstoffzellentechnik<br />

duisburg<br />

82 Nachhaltige Zukunft mit<br />

wASSERSTOff<br />

Fraunhofer ISE<br />

84 Mit Wasserstoff problemlos<br />

IM Fahrgasteinsatz<br />

BVG<br />

Hallo & Viel Vergnügen beim Lesen der »Neuen Mobilität.<br />

<br />

<br />

<br />

www.bem-ev.de | 8,50 €<br />

NE UE <strong>MOBILITÄT</strong><br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

ISSN 2191-5636 Sonderausgabe<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

weltweit insgesamt 54 Mrd. Euro Umsatz mit über 520.000<br />

Mitarbeitern erwirtschaften. Gemeinsam sind wir in der Lage<br />

die Zukunft einer nachhaltigen Neuen Mobilität in Deutschland<br />

und Europa entscheidend zu beeinflussen und die notwendige<br />

Wertschöpfung für unsere Unternehmen im Zuge<br />

des anstehenden globalen Systemwechsels zu erhalten.<br />

<br />

<br />

<br />

Mobilität<br />

1<br />

In unserer Coverstory erfahren Sie, wie die Formula Student<br />

Electric das Dekra Know-how aus Motorsport und Elektromobilität<br />

nutzt. Außerdem behandeln wir die Schaufensterregionen,<br />

den Status Quo, Erste Flotten und erstmals das<br />

Themenspektrum Wasserstoff & Brennstoffzelle. Viel Spaß.<br />

Christian Heep, Chefredakteur & BEM-Vorstand Marketing


Editorial - Christian Heep<br />

Editorial - Christian Heep<br />

Tacheles<br />

Editorial von Christian Heep, Vorstand Marketing im<br />

Bundesverband eMobilität und Chefredakteur der <strong>NEUE</strong>N <strong>MOBILITÄT</strong><br />

Merke: Jede nachhaltig produzierte Kilowattstunde Energie ist ein Fortschritt in eine lebenswerte Zukunft. Insbesondere<br />

da sie eine ressourcenverbrauchende sinnvoll substituiert, Abhängigkeiten vermindert und die Umwelt als unsere Lebensgrundlage<br />

schont. Deutschland ist im Bereich dieser Schlüsseltechnologie Vorreiter und mit der Ambition Energiewende<br />

auf einem guten Weg. Schade, dass dabei Teile der Photovoltaikindustrie und zukunftsfähige Arbeitsplätze in Deutschland<br />

vernichtet worden sind. Aber für diese Energiewende brauchen wir das ja nicht. Der Transrapid fährt ja auch gut ohne uns in<br />

China. Fortschritt ist schließlich für alle da..<br />

Vor dem Hintergrund drastisch zunehmender und ökologisch<br />

bedenklicher Entwicklungen ist es an der Zeit, die<br />

vorherrschende Betrachtungsweise im Bereich Energie und<br />

Mobilität über reine Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen hinaus<br />

zu erweitern. Einige relevante Player schreiben sich<br />

diesen Strukturwandel inzwischen auch auf die Fahne der<br />

Opportune, finden jedoch in ihrem Umfeld noch viel zu oft<br />

Argumentationen für genau gegenteiliges Handeln.<br />

Der Zusammenhang scheint vielen noch nicht klar geworden<br />

zu sein. Die Umwelt-Folgeschäden übersteigen bei weitem<br />

die Investitionen in nachhaltige Maßnahmen. Dieser übergeordnete<br />

Kausalrahmen eröffnet Potenziale für eine Green<br />

Economy, die sich immer sichtbarer und insbesondere erfolgreicher<br />

aufstellt. Je schneller diese nachhaltigen Technologien<br />

Marktpotenziale erobern, desto schneller wächst<br />

auch die Bereitschaft, sich dem anzuschliessen und eine<br />

neue Wirtschaftlichkeit zu entdecken, die in Einklang mit<br />

den Bedürfnissen nachfolgender Generationen steht.<br />

Dass dies ebenso profitabel sein wird, ist vielen Investoren<br />

heute bereits klar. Dem im Wege steht oftmals das möglichst<br />

lange Abschöpfen bestehender Investments mit bereits abgeschriebenen<br />

Anlagen. Der Politik obliegt es, entsprechende<br />

Auflagen und Anreize zu schaffen, um die notwendigen<br />

Systemwechsel in allen relevanten Bereichen zu ermöglichen<br />

und sinnvoll zu fördern. Es wird endlich Zeit, dass der<br />

Faktor Umwelt eine Zahl bekommt.<br />

Denn dann müssen externe Kosten bei Atom-, Öl- und Kohlekraftwerken,<br />

bei Verlusten der Biodiversität, sowie Ökosystemschäden<br />

beim Abbau von Uranerz, Ölschiefer und anderen<br />

Rohstoffen adäquat berücksichtigt werden. Der CO 2 -<br />

Ausstoß im Industrie- und Verkehrssektor, die katastrophale<br />

Luftverschmutzung und Lärmbelästigung insbesondere in<br />

urbanen Räumen und der allgemeine Ressourcenverbrauch<br />

müssen in TCO, Life Cycle Costing, Rentabilitäts-Analysen<br />

und ökonomischen Bilanzierungen sauber kalkuliert werden.<br />

Der Zahltag kommt immer näher.<br />

Langfristig können wir uns dann mit den wirtschaftlichen Vorteilen<br />

einer Marktführerschaft in den Schlüsseltechnologien<br />

Elektromobilität und Erneuerbare Energien an eine sichtbare<br />

europäische Spitze stellen. Die Exportpotenziale in den Bereichen<br />

Aus- und Weiterbildung, Technologietransfer, Anlagen-<br />

und Maschinenbau und die Vermeidung von Energieemissionen<br />

sichern Wohlstand und Wertschöpfung für Generationen<br />

und tragen durch das erfolgreiche Beispiel dazu<br />

bei, dass auch andere Länder ihre Klima- und Umweltschutzziele<br />

erreichen.<br />

Das Know-how für diese Prozesse ist in allen Bereichen bereits<br />

heute vollständig vorhanden. Die Erneuerbaren sind<br />

sogar bereits heute im Modus der herkömmlichen Bewertung<br />

teilweise kostendeckend, eine CO 2 -neutrale Mobilität<br />

ist tendenziell bei allen Herstellern technologisch verfügbar<br />

und kann sich problemlos emanzipieren. Die zumeist fehlende<br />

Zutat ist der wirtschaftspolitische Sanktionswille verbunden<br />

mit einem pragmatischen Durchsetzungsinteresse.<br />

Neben einigen ambitionierten und ernstzunehmenden Ansätzen<br />

gibt es viele Kongresse, Diskussionsrunden, Rios und<br />

Kyotos, die im Ergebnis allerdings leider kaum Fortschritt<br />

und global nur wenig Konsens erkennen lassen.<br />

Das Gewünschte fördern und das langfristig Unerwünschte<br />

entsprechend belasten. Der Vorschlag solcher durchaus<br />

geeigneter Bonus-Malus-Systeme findet heutzutage leider<br />

viel zu selten den notwendigen Zuspruch. Argumentative<br />

Schein- und Schutzbehauptungen wollen hier für die Gleichberechtigung<br />

der Rechte von Konsumenten eintreten und<br />

fördern dabei meist nur eins zu Tage: Den veralteten Rechenschieber,<br />

der sich immer nur in der Momentaufnahme einer<br />

kurzen Zeitspanne rechnet, langfristig aber zum Desaster<br />

führt. Schade. In einer zukünftigen Geschichtsstunde wird<br />

es heißen: Setzen. Sechs.<br />

Beispielhaft interessant ist die Externalisierung militärischer<br />

Sicherungskosten für Öl in mehrstelliger Milliardenhöhe.<br />

Krieg inklusive. Human- und Kolateralschäden nicht. Warum<br />

werden die tatsächlich entstandenen Gemeinkosten für Gesellschaft<br />

und Umwelt von INES-Vorfällen wie bei Sellafield,<br />

Harrisburg, Tschernobyl und Fukushima nicht in die Strompreisberechnung<br />

einbezogen..? Mit zunehmendem Invest<br />

dieser Summen in Erneuerbare Energien für Strom, Wärme<br />

und Verkehr ließe sich der Anteil innovativer, nachhaltiger<br />

Technologien zügig auf ein entscheidendes Niveau heben.<br />

Nach der medialen Halbwertszeit von Fukushima mehren<br />

sich nun aber bereits wieder erste atomare Stimmen. China<br />

nimmt zwei Kohlekraftwerke pro Woche ans Netz, um den rasant<br />

steigenden Energiebedarf zu decken, was einem globalökologischen<br />

Wahnsinn gleichkommt, CO 2 -Emissionen werden<br />

fragwürdig unterirdisch erpresst und dreckige Ölsande<br />

ermöglichen auch nach Peak Oil eine hypermobile 2-Tonnen-<br />

Mobilität - bei steigendem Meeresspiegel in ein paar Jahrzehnten<br />

dann halt eher für kleine Boote in den zumeist küstennahen<br />

Metropolregionen dieser Welt mit über 60% der<br />

Weltbevölkerung. Aber was kümmert uns das heute..?<br />

Zumindest haben wir innovative Hybridfahrzeuge kreiert, die<br />

ganze drei Kilometer elektrisch fahren. Das ist doch toll. Vielleicht<br />

sollten wir was ändern und den guten Beispielen unserer<br />

Mitgliedsunternehmen mehr Aufmerksamkeit schenken.<br />

Christian Heep // christian.heep@bem-ev.de<br />

6 Neue Mobilität Neue Mobilität 7


Automechanika 2012 Automechanika 2012<br />

Automechanika 2012<br />

Sonder-Ausstellung »Mobilität der Zukunft«<br />

Visualisierung des BEM-Gemeinschaftsstandes Automechanika in Frankfurt am Main: 11. bis 16. September 2012<br />

Elektromobilität ist eines der wichtigsten Zukunftsthemen<br />

der Automobilbranche. Aus diesem Grund positioniert sich<br />

die Automechanika in Frankfurt, die mit rund 4.500 Ausstellern<br />

und mehr als 155.000 Besuchern zu den führenden<br />

internationalen Branchentreffpunkten der Automobilindustrie<br />

zählt, in diesem Jahr als Leitmesse für eMobilität.<br />

Gemeinsam mit dem Bundesverband eMobilität wird im Rahmen<br />

der Sonder-Ausstellung »Mobilität der Zukunft« vom 11.<br />

bis 16. September 2012 ein umfassendes Bild zukunftsfähiger<br />

Mobilitätskonzepte gezeigt. »Die strategische Kooperation<br />

mit der Messe Frankfurt ermöglicht attraktive Stand- und<br />

Präsentationskosten, die wir an unsere Mitgliedsunternehmen<br />

weitergeben können. Seien auch Sie dabei, wenn wir<br />

unsere Branche gemeinsam auf insgesamt ca. 2.200 qm<br />

einem nationalen und internationalen Entscheider- und Expertenpublikum<br />

präsentieren. Und profitieren Sie von der<br />

typisch hohen BEM-Stand-Frequenz, unserem innovativen<br />

Netzwerkansatz, den BEM-Services, politischen Rundgängen,<br />

sowie der außerordentlich starken Sichtbarkeit in der<br />

Branche und in den Medien. Wir gehen davon aus, dass sich<br />

die Automechanika als etabliertes internationales Messeformat<br />

für die Neue Mobilität bereits in diesem Jahr erfolgreich<br />

durchsetzen wird«, so BEM-Vorstand Christian Heep.<br />

Die Sonder-Ausstellung ist eine visionäre Reise in die Zukunft<br />

der Fortbewegung: leise, sauber und erneuerbar. Sie<br />

bietet die Möglichkeit, mit Emotion, Faszination und Begeisterung<br />

tradierte Verhaltensmuster aufzubrechen und die Vision<br />

einer neuen, nachhaltigen Mobilität Wirklichkeit werden<br />

zu lassen. Zum ersten Mal werden im Rahmen einer Messe<br />

wegweisende Lösungen von Heute und spannende Visionen<br />

von Morgen nicht nur sichtbar sondern auch erlebbar. Von<br />

induktiver Ladung über innovative Elektrofahrzeuge bis hin<br />

zu smarten Kommunikationstechnologien wird das gesamte<br />

Spektrum der heutigen Elektromobilität aufgezeigt.<br />

Im Rahmen der Sonder-Ausstellung wird der Systemwechsel<br />

zur Elektromobilität in seiner gesamten Bandbreite in einer<br />

echten Erlebniswelt erfahrbar. Die vielfältigen Produkte rund<br />

um das Thema Elektromobilität werden inhaltlich kombiniert<br />

und dadurch in einen anwendungsorientierten Zusammenhang<br />

gesetzt. So werden Energieerzeugung, Ladeinfrastruktur,<br />

IKT-Systeme und Elektrofahrzeuge sinnvoll mit einander<br />

verknüpft und in einem realistischen Umfeld präsentiert. Damit<br />

entsteht ein realitätsnahes Konstrukt aus unterschiedlichen<br />

Technologien, welches die Vielfalt der Mobilität der<br />

Zukunft aufzeigt. Im Zentrum der Ausstellung steht vor allem<br />

das Thema Erfahrbarkeit. Ausprobiert werden kann am Ende<br />

der Erlebniswelt alles - vom eBike über den Elektroroller bis<br />

hin zu verschiedenen Elektroautos.<br />

Fakten und Zahlen rund um die Sonder-Ausstellung<br />

• BEM-Gemeinschaftsstand in Halle 10.0 auf über 700 qm.<br />

• Außenbereich mit zwei Testparcours für Elektroautos<br />

(Serien-Elektroautos verschiedener Hersteller) und Elektrozweiräder<br />

(Pedelecs, eBikes, eScooter) auf einer Fläche<br />

von ca. 1.500 qm.<br />

• Ladeinfrastruktur: Im Außenbereich werden mehrere Ladesäulen<br />

aufgebaut, an denen die Elektrofahrzeuge direkt<br />

geladen werden können.<br />

• Außenbereich und BEM-Gemeinschaftsstand sind durch<br />

die Teststrecken miteinander verbunden. Die Besucher haben<br />

so die Möglichkeit, Ihre Probefahrt direkt aus dem Innenbereich<br />

zu starten.<br />

Unter den ausstellenden BEM-Mitgliedsunternehmen sind<br />

unter anderen Adam Opel mit dem Ampera, EnBW mit dem<br />

neuen »Elektronauten-Ladekarte«-System, Mosolf mit einem<br />

selbst umgerüsteten Elektroauto, EDAG mit dem innovativen<br />

Light Car Sharing Konzept, Helmut Niemeyer mit<br />

dem Elektro-Roller EGRET One und Movelo mit zahlreichen<br />

Pedelecs zum Probe fahren. Daneben werden auch verschiedene<br />

Regionen ihre Produkte und Ambitionen im Bereich<br />

Elektromobilität präsentieren - unter anderem das Land Hessen<br />

und die Berliner Agentur für Elektromobilität eMO.<br />

Wie bei vergangenen BEM-Messeauftritten werden auch auf<br />

der Automechanika interessante Gäste und Gesprächspartner<br />

aus Politik und Wirtschaft auf dem BEM-Gemeinschaftsstand<br />

zu Pressegesprächen und Messerundgängen erwartet.<br />

Unter anderem hat sich der hessische Staatsminister Axel<br />

Wintermeyer zu einem Besuch am Stand angekündigt.<br />

»Ich freue mich ganz besonders auf unsere politischen Rundgänge.<br />

Die waren in den letzten Jahren immer ein Highlight<br />

im Rahmen unserer Messeauftritte. Eine hohe mediale Sichtbarkeit<br />

kommt dabei nicht nur unserem jeweiligen Gast zu<br />

sondern auch unseren innovativen Mitausstellern. Eine Win-<br />

Win-Situation für alle«, freut sich Kurt Sigl.<br />

Bei allen Fragen zur BEM-Sonder-Ausstellung »Mobilität der<br />

Zukunft« auf der Automechanika steht Ihnen<br />

Klaus Bergerfurth, klaus.bergerfurth@bem-ev.de,<br />

030 9660 0047, gern zur Verfügung.<br />

8 Neue Mobilität Neue Mobilität 9


e-miglia 2012<br />

Schon fast ein Klassiker<br />

Drittes Jahr der internationalen Rallye für Elektrofahrzeuge<br />

• Termin: 12. bis 16. August 2012<br />

• Route: Von München über Großglockner, Bozen bis nach<br />

St. Moritz<br />

• CO 2 frei: Rund 800 klimaneutrale Rallye Kilometer<br />

• Neuer Start: Deutsches Museum Verkehrszentrum<br />

Bereits im dritten Jahr startet die e-miglia mit rein elektrisch<br />

betriebenen Fahrzeugen auf eine Tour durch vier Alpenländer.<br />

Was 2010 noch als ein großes Abenteuer für Teilnehmer,<br />

Partner und Veranstalter begann, hat sich heute etabliert und<br />

ist in der noch jungen Welt neuer Mobilität schon eine feste<br />

Größe. Mit der e-miglia konnte und kann die Elektromobilität<br />

darstellen, dass die unterschiedlichsten Fahrzeugtypen große<br />

Herausforderungen problemlos meistern. Der Beweis für<br />

die Alltagstauglichkeit der auf dem Markt verfügbaren Fahrzeuge<br />

steht außer Frage, denn die durchschnittlichen 43 km<br />

pro Tag, die ein Deutscher mit dem Auto zurücklegt, werden<br />

von den Elektrofahrzeugen leicht über jede noch so große<br />

Steigung bewältigt.<br />

Traditionell wurde die Anmeldung zur e-miglia 2012 am 01.<br />

März eröffnet. Insgesamt wurden in diesem Jahr 30 Startplätze<br />

vergeben. Es war jedem mit gültigem Führerschein<br />

und rein elektrischem Mobil möglich, sich für die Gleichmäßigkeitsrallye<br />

einzuschreiben. Mit 2, 3 oder 4 Rädern. In vier<br />

Tagesetappen führt der Weg von München über Österreich<br />

nach Italien und endet im Schweizer Feriendomizil St. Moritz.<br />

Die komplette Route der e-miglia stellt für die Teilnehmer<br />

eine große Bewältigungsprüfung dar. Bis zu 280 km, inklusive<br />

der höchsten Pässe der Alpenregion, werden pro Tag<br />

zurückgelegt. Abgerechnet wird im Ziel, denn bis zum letzten<br />

Moment bleibt es spannend. Ausschlaggebend für den<br />

Sieg sind die Sonderprüfungen und die seit 2011 ins Reglement<br />

aufgenommene und für 2012 angepasste Wertung des<br />

Stromverbrauchs.<br />

Die Vielfalt unterschiedlicher Fahrzeugtypen bei der e-miglia<br />

zeigt sich schon alleine durch die drei Bestplatzierten des<br />

vergangenen Jahres. Durch akribische Vorbereitung und präzises<br />

Training konnte Tim Ruhoff im Sportwagen Tesla Roadster<br />

die Gesamtwertung 2011 für sich entscheiden, nachdem<br />

er sich bereits 2010 den Titel sicherte. Zweitplatzierter wurde<br />

Christian Wenger-Rosenau im eigens konzipierten und<br />

gebauten Jetcar. Das Stadtauto Think City, gefahren vom<br />

rallye-erfahrenen Walter »Fuzzy« Kofler, sicherte sich den<br />

dritten Platz auf dem Podest.<br />

So zeigt die Topplatzierung aus 2011 ein gemischtes Bild an<br />

Fahrzeugen wie Teilnehmern und beweist, bei der e-miglia<br />

hat jeder eine faire Chance. Warten wir ab, was 2012 an Neuem<br />

bringt. Los geht es am 12. August 2012.<br />

www.e-miglia.com<br />

10 Neue Mobilität


BEM 2.0<br />

BEM eMobile Ticker<br />

Jetzt im App Store.<br />

TV BEM 2.0<br />

Der E-Bike-Finder<br />

Elektrofahrräder boomen. Es gibt eine Fülle von Herstellern<br />

und eine schier unübersichtliche Vielfalt an Modellen, was<br />

die Auswahl nicht leicht macht. Natürlich kann man sich im<br />

Netz informieren oder den Händler des Vertrauens aufsuchen,<br />

Fachzeitschriften, Testberichte und Bücher studieren,<br />

aber diese Vorgehensweise ist mühselig und zeitintensiv.<br />

Ab jetzt geht das einfacher und viel praktischer, vorausgesetzt<br />

man besitzt ein iPhone, iPad. Der E-Bike-Finder ist eine<br />

App, die etwa 1.300 Elektrofahrräder der aktuellen Saison<br />

mit den wichtigsten Merkmalen portraitiert und somit einen<br />

guten Überblick über den deutschen Markt gewährt. Über<br />

eine bloße Datensammlung geht die Applikation jedoch hinaus.<br />

Erstmalig haben Sie die Möglichkeit, auf einem Smartphone<br />

eine gezielte Suche nach Ihren Wunschparametern<br />

durchzuführen, intuitiv und schnell. Sie können nach bestimmten<br />

Herstellern suchen, Ihre Preisvorgabe einstellen<br />

und nach der Art des Elektrofahrrads selektieren. Sie können<br />

bestimmte Reichweiten vorgeben, eine bestimmte Schaltungs-,<br />

Antriebs- oder Bremsenart wählen oder auch die gewünschte<br />

Rahmengröße auswählen. Geben Sie einfach die<br />

wichtigsten Merkmale Ihres Wunschfahrzeugs ein und schon<br />

sehen Sie, welche Marken und Modelle Ihren Vorstellungen<br />

entsprechen. Jedes Fahrzeug wird mit den wichtigsten technischen<br />

Daten aufgeführt.<br />

Hochauflösende Fotos mit Zoom-Funktion lassen selbst<br />

kleinste Details erkennen.<br />

Ganz nebenbei klärt der E-Bike-Finder Ihre wichtigsten Fragen<br />

im FAQ /Info. Das Glossar erklärt alle wichtigen Fachbegriffe<br />

rund ums Thema und Sie erhalten nützliche Tipps zum<br />

Kauf. Übrigens: Einmal installiert erfordert der E-Bike-Finder<br />

keine Internet-Verbindung. Sie tragen die größte Datensammlung<br />

zum Thema buchstäblich in Ihrer Hosentasche.<br />

Herunterladen lohnt sich..!<br />

www.e-bike-finder.de<br />

Startscreen, Ausschnitt Suchparameter & Suchergebnisse<br />

Der E-Tankstellen-Finder - Der schnellste Weg zur passenden Lademöglichkeit<br />

Damit eFahrzeugbesitzer den nächsten passenden Ladepunkt<br />

schnell und unkompliziert finden, hat die Kelag 2009<br />

»Mobilität muss nachhaltiger - oder, wenn Sie so wollen -<br />

den E-Tankstellen-Finder ins Leben gerufen. Privatpersonen,<br />

Unternehmen oder Gemeinden - jeder kann gratis und unverbindlich<br />

seine Ladesäule auf www.e-tankstellen-finder.com<br />

sauberer werden. Ich bin überzeugt, elektrische Antriebe<br />

eintragen. Mittels Smartphone-App ist dies auch von un-<br />

bieten hier großes Potenzial.«<br />

terwegs schnell und einfach möglich. Zusätzlich stehen die<br />

Daten zum Download für Navigationsgeräte für die private<br />

Nutzung bereit.<br />

Derzeit sind rund 2.000 Ladesäulen im Verzeichnis registriert,<br />

davon über 1.000 in Österreich - die Anzahl steigt täglich.<br />

Die Palette der angebotenen Ladepunkte reicht von einfachen<br />

Haushaltssteckdosen - die nur bedingt zum Laden von<br />

Elektroautos geeignet sind - über moderne Wechselstrom-<br />

Ladepunkte mit Typ2-Steckern bis hin zu High-End-Gleichstrom-Ladepunkten,<br />

die mit bis zu 50 Kilowatt Leistung<br />

Elektroautos in 20 Minuten wieder voll aufladen können.<br />

Die Plattform bietet eine einfache Bedienung sowie eine<br />

benutzerfreundliche Suchfunktion, die Sie jetzt auch direkt<br />

über die BEM-Webseite nutzen können. Viel Spaß beim Ladestationen<br />

Finden und beim entspannten Fahren..!<br />

www.e-tankstellen-finder.com<br />

XING-Gruppe <strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong><br />

Der BEM diskutiert auf der Online-Plattform XING aktuelle<br />

Fragestellungen zum Status Quo der Elektromobilität. Treffen<br />

Sie die interessanten Köpfe der Branche und unterstützen<br />

Sie uns gleichzeitig mit Ihrem Engagement und Ihren Ideen<br />

auf dem Weg in die postfossile Phase unserer Gesellschaft.<br />

»Wir haben mit der XING-Gruppe ein interaktives Forum<br />

für eMobilität geschaffen und freuen uns auch weiterhin<br />

auf Ihre Beiträge und Kommentare. Stellen wir uns gemeinsam<br />

den vielfältigen Herausforderungen, um Elektromobilität<br />

serienfähig, nachhaltig und zunehmend erneuerbar<br />

auf die Straße zu bringen«, betont Christian Heep, BEM-<br />

Vorstand Marketing, der gemeinsam mit Juliane Girke,<br />

Sandrine Frideres und Tim Ruhoff die Gruppe moderiert.<br />

»Bereits über 2.100 Mitglieder haben bis dato den hohen<br />

Stellenwert der Elektromobilität und ein deutliches Interesse<br />

an Kommunikation und Austausch gezeigt.<br />

Insbesondere die Branchenvielfalt und Unternehmensherkunft<br />

der Mitglieder zeichnet eine vielversprechende Landkarte<br />

der elektromobilen Entwicklung in Deutschland.«<br />

www.xing.com/group-61578.616d2f<br />

Projekte & Kooperationen<br />

Der BEM eMobile Ticker bringt alle relevanten Neuigkeiten<br />

aus dem Bereich Elektromobilität einfach und bequem als<br />

Blog, abonnierbarem RSS-Feed, Twitter sowie via iPhone<br />

App auf Ihr mobiles Endgerät: aufs Wesentliche reduziert,<br />

schnell zu erfassen und stets up to date.<br />

www.eMobileTicker.de und www.bem-ev.de<br />

newsaktuell: Im Rahmen der Kooperation erhalten BEM-Mitglieder<br />

exklusive Sonderkonditionen bei der Presseaussendung.<br />

Ihre Informationen werden zeitgleich an die maßgeblichen<br />

Nachrichtenagenturen, Fachredakteure, Onlineportale<br />

und Datenbanken weitergeleitet. Bitte kontaktieren Sie dafür<br />

die BEM-Hauptgeschäftsstelle.<br />

www.newsaktuell.de<br />

Die Energielandkarte ehoche - Das Online-Branchenbuch<br />

www.ehoche.de<br />

CleanEnergy Exhibition - Virtuelle Fachmesse für Erneuerbare<br />

Energien, Cleantech und Nachhaltigkeit<br />

www.cleanenergy-exhibition.de<br />

BEM-Roundtable: Diskutieren Sie mit..!<br />

Der Bundesverband eMobilität hat in den vergangen zwei<br />

Jahren bereits einige Roundtable zu verschiedenen Schwerpunkten<br />

rund um das Thema Neue Mobilität veranstaltet.<br />

Ziel war und ist es, Branchenvertreter und Experten aus Wirtschaft,<br />

Politik, Wissenschaft und Forschung gemeinsam an<br />

einen Tisch zu bringen, um über richtungsweisende Fragen<br />

der Elektromobilität zu diskutieren.<br />

Aufgrund des großen Zuspruchs aus den Reihen unserer Mitgliedsunternehmen<br />

und der Politik möchten wir diese Veranstaltungsreihe<br />

zielstrebig fortführen und weiter ausbauen.<br />

Für das Jahr 2012 sind deshalb verschiedene Roundtable<br />

geplant, die erstmals nicht nur in Berlin, sondern bei jeweils<br />

wechselnden Mitgliedsunternehmen und Partnern vor Ort<br />

stattfinden.<br />

Die erste Veranstaltung fand gemeinsam mit der DEKRA am<br />

22. Mai 2012 im DEKRA Technology Center / Automobil Test<br />

Center auf dem Eurospeedway in Klettwitz statt.<br />

Detaillierte Informationen zur Veranstaltung finden Sie auf<br />

Seite 60 dieser Ausgabe.<br />

Zeigen Sie sich und Ihr Engagement und diskutieren Sie mit Experten aktuelle Fragestellungen, die Sie und Ihre<br />

tägliche Arbeit im Bereich der Elektromobilität betreffen. Nutzen Sie die Möglichkeit, ausgewählten Branchenvertretern<br />

Ihre Ideen und Produkte vorzustellen und sich zu einem für Ihr Unternehmen relevanten Schwerpunkt auszutauschen<br />

und strategisch zu vernetzen. Als Mitveranstalter bestimmen Sie gemeinsam mit uns Thema, Agenda,<br />

Location und Gästeliste.<br />

Kontaktieren Sie bei Interesse und/oder Fragen bitte Alexander Böhm unter alexander.boehm@bem-ev.de<br />

in der BEM-Hauptgeschäftsstelle.<br />

12 Neue Mobilität Neue Mobilität 13


green energy<br />

smart systems<br />

New Mobility Forum 2012<br />

e-mobility<br />

New Mobility Forum 2012<br />

sowie dem Fachpublikum den Stand der Entwicklungen<br />

näherzubringen.<br />

»Lebensland Kärnten« ist eine Initiative des Landes Kärnten<br />

und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Infrastruktur für<br />

Elektromobilität und Erneuerbare Energieformen zu schaffen.<br />

Gemeinsam mit Partnern baut das »Lebensland Kärnten«<br />

über das ganze Bundesland verteilt ein dichtes Netz öffentlicher<br />

Ladestationen für Elektrofahrzeuge aller Art. Im Gegenzug<br />

werden umweltfreundliche Energiegewinnungsanlagen<br />

errichtet, die diese Ladestationen versorgen.<br />

Vorzeigeprojekt in diesem Bereich ist die Sonnenstadt St.<br />

Veit/Glan, die ein Sonnenkraftwerk mit 3,4 MWp Leistung an<br />

der Glan errichtet. Projektträger ist die Abteilung 7, Kompetenzzentrum<br />

Wirtschaftsrecht und Infrastruktur des Landes<br />

Kärnten.<br />

Frühbucherbonus »1+1« bis zum 30. August 2012<br />

Wer sich bis Ende August zum 4. NEW MOBILITY FORUM anmeldet,<br />

bekommt eine weitere Kongressteilnahme kostenlos<br />

hinzu.<br />

anmeldung@newmobilityforum.at<br />

+43 (0) 664 88 614 260 // www.newmobilityforum.at<br />

Das NEW MOBILITY FORUM findet auf Deutsch und Englisch<br />

statt und wird simultan übersetzt.<br />

Nähere Informationen zum Programm und zur Anmeldung<br />

finden Sie auf der offiziellen Kongress-Webseite unter<br />

www.newmobilityforum.at<br />

Beim NEW MOBILITY FORUM 2012 werden wieder rund<br />

300 Teilnehmer aus ganz Europa erwartet<br />

Die Keynotes des NEW MOBILITY FORUM 2011 Franz Alt und Lars Thomsen mit Projektleiter Gerald Miklin (v.l.)<br />

»Lebensland Kärnten« lädt<br />

zum 4. NEW MOBILITY FORUM<br />

Internationaler Kongress rund um Elektromobilität und Erneuerbare Energiesysteme<br />

green SCHWERPUNKTE energy 2012<br />

smart systems<br />

e-mobility<br />

green energy | Alternative Formen der Energiegewinnung<br />

smart systems | Energie- und Speichersysteme<br />

smart cities | Städte der Zukunft<br />

e-mobility | Elektromobilitätskonzepte<br />

Vom 17. - 19. Oktober 2012 findet das NEW MOBILITY FORUM<br />

im österreichischen Kärnten statt und bietet internationalen<br />

Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Forschung und<br />

Industrie erneut eine Plattform, um die Zukunft alternativer<br />

Mobilitäts- und Energieformen zu diskutieren. Bereits das<br />

vierte Mal lädt »Lebensland Kärnten« in Kooperation mit<br />

dem Institut für Technologie und alternative Mobilität Referenten<br />

aus dem In- und Ausland nach Kärnten ein, um zu den<br />

Themen green energy | smart systems | e-mobility Stellung zu<br />

beziehen und mögliche Zukunftsperspektiven zu skizzieren.<br />

Ein neuer Schwerpunkt des NEW MOBILITY FORUM beschäftigt<br />

sich in diesem Jahr mit »smart cities« - den intelligenten<br />

Städten der Zukunft. Aufgrund der stark wachsenden Bevölkerungszahlen<br />

und der Flucht vom Land in die Ballungsräume<br />

stehen die meisten Städte in den nächsten Jahren vor großen<br />

Herausforderungen im Hinblick auf Mobilität, Energieversorgung<br />

und Kommunikation. Hier sind Lösungsansätze<br />

gefragt, die die Lebensqualität der Bewohner durch schadstoffarme<br />

Mobilität, moderne Energienetze, Erneuerbare<br />

Energiegewinnung und energieeffiziente Gebäude erhöhen<br />

können. Referenten aus den Bereichen Städteplanung, Informations-<br />

& Kommunikationstechnologien sowie Mobilitätsexperten<br />

werden zu Wort gebeten, um ihre zukunftsträchtigen<br />

Konzepte zu präsentieren.<br />

Das NEW MOBILITY FORUM wurde vor vier Jahren ins Leben<br />

gerufen, um die Themen Elektromobilität und »grüne«<br />

Energieerzeugung ins Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken.<br />

Im Rahmen des Kongresses versammeln sich Experten<br />

aus unterschiedlichen Bereichen in Kärnten und bekommen<br />

die Möglichkeit sich über ihre Erfahrungen auszutauschen<br />

FRÜHBUCHERBONUS<br />

BIS 30. AUGUST 2012<br />

Informationen und Anmeldung unter www.newmobilityforum.at<br />

INTERNATIONALER FACHKONGRESS FÜR ALTERNATIVE<br />

<strong>MOBILITÄT</strong>S-& ENERGIEFORMEN<br />

Geschlossene Fachvorträge mit Experten aus Wirtschaft,<br />

Wissenschaft, Industrie und Forschung<br />

Zielgruppen:<br />

Bund, Länder und Gemeinden<br />

Experten aus den Bereichen Energie, Verkehr, Umwelt,<br />

Stadtentwicklung, Fahrzeugtechnik<br />

NGOs<br />

Kongresssprachen: Deutsch & Englisch (Dolmetsch-Service)<br />

Eine Initiative des Landeshauptmannes von Kärnten<br />

14 Neue Mobilität


Klimamobility 2012<br />

POLITIK<br />

UND<br />

ELEKTRO-<br />

Klimamobility 2012<br />

Wichtige Referenten zu Gast beim internationalen Fachkongress zum Thema<br />

»Nachhaltige Mobilität«<br />

<strong>MOBILITÄT</strong><br />

Testparcours auf der Klimamobility<br />

Bereits heute entfallen auf den Transportsektor 20% des<br />

weltweiten Energieverbrauchs und 60% des weltweit geförderten<br />

Öls, auch die Anzahl der Fahrzeuge wird bis zur Mitte<br />

des Jahrhunderts weltweit von derzeit 900 Millionen auf 2<br />

Milliarden ansteigen. In diesem Zusammenhang ensteht<br />

die Notwendigkeit neue Formen der Mobilität zu fördern,<br />

welche die Nachhaltigkeit und Erneuerbare Energien in den<br />

Vordergrund stellen, um eine grünere Zukunft zu sichern.<br />

Mit diesem Ziel organisiert die Messe Bozen die Fachmesse<br />

für nachhaltige Mobilität - die Klimamobility - die vom 20. bis<br />

22. September 2012 in Bozen, Südtirol - Italien stattfindet.<br />

Auf der Informationsplattform treffen sich rund 8.000 Fachbesucher<br />

und Experten aus dem Sektor der Elektro-, Hybridund<br />

Wasserstofffahrzeuge. Von Fahrzeugen bis hin zu Akkubatterien,<br />

Auflade- und Antriebssystemen, aber auch erfolgreichen<br />

Projekten klimafreundlicher Mobilität spannt sich der<br />

Bogen der ausgestellten Produkte und Dienstleistungen. An<br />

der Veranstaltung nehmen jährlich über 200 Unternehmen<br />

aus Italien und dem Ausland teil. Die Veranstaltung findet<br />

zeitgleich mit der Klimaenergy statt, der internationalen Fachmesse<br />

für Erneuerbare Energien zur gewerblichen Nutzung.<br />

Klimamobility wird von einem attraktiven Rahmenprogramm<br />

begleitet. Dazu gehören ein internationaler Fachkongress,<br />

auf dem sich Experten über Tendenzen und Perspektiven der<br />

nachhaltigen Mobilität austauschen werden und ein Testbereich,<br />

der die Möglichkeit bietet, Elektrofahrzeuge aller Art<br />

direkt vor Ort auszuprobieren.<br />

Der Fachkongress ist in zwei Module gegliedert:<br />

Am Vormittag beschäftigen sich die Akteure der Branche<br />

mit »Visionen und Zukunftsperspektiven der nachhaltigen<br />

Mobilität« und am Nachmittag mit den internationalen »Modellregionen<br />

und Projekte der nachhaltigen Mobilität«.<br />

Unter den internationalen Referenten sind unter anderem<br />

Pietro Menga, Präsident der italienischen Kommission für<br />

Elektrofahrzeuge, Hybrid- und Brennstoffzellen (CIVES) und<br />

Italienisches Komitee Elektrotechnik (CEI), Kurt Sigl, Präsident<br />

des Bundesverbands eMobilität e.V., Martha Loleit,<br />

wissenschaftliche Mitarbeiterin des Fraunhofer-Instituts für<br />

Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, Paolo Gandolfi,<br />

Landrat für Mobilität der Stadt Reggio Emilia und Constantin<br />

Schirmer, Projektleiter der Bayern Innovativ GmbH u.v.m.<br />

Weitere Informationen auf<br />

www.fierabolzano.it/klimamobility/de und<br />

www.fierabolzano.it/klimaenergy/de<br />

Interviews, Statements und Hintergrundgespräche.<br />

16 Neue Mobilität


Politik & Elektromobilität - Schaufensterregionen<br />

Ich will in der Stadt saubere Luft atmen:<br />

Das schafft Strom aus Wasserkraft.<br />

Der nächste Schritt für<br />

Deutschland<br />

Ein gemeinsames Statement der vier Schaufensterregionen<br />

Als die Bundesregierung am 03. April diesen Jahres die Gewinner<br />

im Bundeswettbewerb Schaufenster Elektromobilität<br />

bekannt gab, war die Freude in den vier Siegerregionen groß.<br />

Die Schaufensterverantwortlichen aus Baden-Württemberg,<br />

Bayern/Sachsen, Berlin/Brandenburg und Niedersachsen<br />

hatten aber kaum Zeit ihren Erfolg zu feiern: Die Umsetzung<br />

der rund 300 Projekte mit einem Gesamtvolumen von über<br />

600 Millionen Euro steht seitdem auf der Tagesordnung. Die<br />

Bundesregierung stellt dafür in den kommenden drei Jahren<br />

180 Millionen Euro an Fördergeldern zur Verfügung.<br />

Dem vorangegangen war eine dreimonatige Wettbewerbsphase,<br />

in der insgesamt 23 Bewerbungen eingereicht wurden.<br />

Ausschlaggebend für die Überzeugung der Fachjury war<br />

eine sinnvolle Verknüpfung von Projekten aus den Bereichen<br />

Elektrofahrzeug, Energiesystem und Verkehrssystem in einem<br />

gesamtsystemischen Ansatz. Die vier für die Elektromobilität<br />

verantwortlichen Bundesministerien BMWi, BMVBS,<br />

BMU und BMBF hatten dieses in ihrer gemeinsamen Ausschreibung<br />

im Oktober letzten Jahres gefordert.<br />

Die Schaufenster sollen dabei aus den Erfahrungen der seit<br />

2009 bestehenden acht Modellregionen Elektromobilität<br />

des Bundes lernen. Weitere Themengebiete sollen ergänzt<br />

und der Großeinsatz von Elektromobilität für die Öffentlichkeit<br />

sichtbar sowie erlebbar werden. Ziel ist es, die Themen<br />

der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE) umzusetzen<br />

und die wichtigsten Fragen rund um das Thema Elektromobilität<br />

zu beantworten.<br />

Der Anwender steht im Fokus der Schaufenster Elektromobilität.<br />

Von der Vernetzung von Elektrofahrzeugen mit<br />

dem Eigenheim bis hin zur Verbindung von eCarsharing<br />

mit einem umweltfreundlichen ÖPNV in den Innenstädten<br />

der Metropolen, kann der Nutzer seine gesamte Mobilität<br />

umweltfreundlich und klimafreundlich gestalten. Die zahlreichen<br />

renommierten Akteure in den Schaufenstern, bestehend<br />

aus Fahrzeugherstellern, Zulieferern, Energieversorgern,<br />

Verkehrsdienstleistern sowie einer Vielzahl von<br />

kleinen und mittelständischen Unternehmen, arbeiten dabei<br />

eng zusammen.<br />

Die Elektromobilität bietet die Chance branchenübergreifende<br />

Akteure miteinander zu verbinden und beweist damit,<br />

dass die Mobilität von morgen ein komplexes Netzwerk aus<br />

vielen Bereichen der Gesellschaft darstellt. Dabei spielt neben<br />

dem gesamtsystemischen Ansatz auch die hohe nationale<br />

und internationale Sichtbarkeit von Elektromobilität in<br />

den einzelnen Schaufensterregionen eine wichtige Rolle.<br />

Die vier Schaufensterregionen setzen teilweise unterschiedliche<br />

thematische Schwerpunkte in ihrer zukünftigen Arbeit.<br />

So werden zum Beispiel großangelegte eCarsharing-Modelle<br />

in den Metropolen Berlin und Stuttgart erprobt, während<br />

Bayern/Sachsen und Niedersachsen Themen wie Pendlerverkehr<br />

und Langstreckenmobilität untersuchen.<br />

Die Erkenntnisse aus den Projekten werden untereinander<br />

ausgetauscht und der Bundesregierung als Grundlage für<br />

Maßnahmenempfehlungen künftiger Anreizsysteme im Bereich<br />

Elektromobilität dienen. Dies ist auch zwingend notwendig,<br />

um die hochgesteckten Ziele der Leitanbieterschaft<br />

und des Leitmarktes Deutschlands zu erreichen.<br />

Gemeinsame Geschäftsstelle Elektromobilität (GGEMO)<br />

www.ggemo.de<br />

Strom wird in Zukunft unser Leben antreiben. Doch ein Elektroauto kann Sie nur dann<br />

emissionsfrei bewegen, wenn der Strom aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen wird.<br />

Mehr darüber, welchen Beitrag VERBUND dabei leistet, und alles zur VERBUND-Initiative<br />

„Austrian Mobile Power“ auf www.verbund.com<br />

18 Neue Mobilität<br />

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Politik & Elektromobilität - Schaufenster Baden-Württemberg<br />

Politik & Elektromobilität - Schaufenster Baden-Württemberg<br />

Elektromobilität darf kein<br />

Privileg für wenige sein<br />

Interview mit Franz Loogen zum Schaufenster Baden-Württemberg<br />

»LivingLab BWe mobil«<br />

Intermodal unterwegs mit eCarsharing: Ab Herbst 2012 geht car2go mit 500 Elektro-Smarts an den Start<br />

Baden-Württemberg wurde als eine der Schaufensterregionen<br />

ausgewählt. Wann können wir mit den ersten sichtbaren<br />

Aktionen rechnen?<br />

Bereits im Oktober 2012 startet zum Beispiel das Projekt<br />

car2go electric in Stuttgart mit 300 eFahrzeugen und der<br />

entsprechenden Ladeinfrastruktur. 2013 wird die Flotte sogar<br />

noch auf 500 Fahrzeuge aufgestockt. Das wird aber nur<br />

der Auftakt für viele weitere eFahrzeuge in der Region Stuttgart<br />

und Karlsruhe sein. Insgesamt werden im Schaufenster<br />

Baden-Württemberg mehr als 3.000 eFahrzeuge unterschiedlichster<br />

Fahrzeugklassen und -typen - vom Bus über<br />

Transporter bis zum eCity-Flitzer - unterwegs sein.<br />

Was zeichnet das »LivingLab BWe mobil« aus? Wie hat Baden-<br />

Württemberg die Bundesregierung überzeugen können?<br />

Ich denke, dass vor allem unser systemischer Ansatz, der alle<br />

Bereiche der Elektromobilität abdeckt, die Jury überzeugt<br />

hat. Mit über 120 Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft<br />

und öffentlicher Hand haben wir eine enorme Bandbreite<br />

an unterschiedlichsten Projekten entwickeln können. Wir haben<br />

herausragende Projekte mit großem Fahrzeug- und Infrastrukturvolumen,<br />

die es uns ermöglichen, einen experimentellen<br />

Markt zu schaffen, neue Geschäftsmodelle zu erproben<br />

und Technologien zu validieren. Insbesondere beim Thema<br />

Intermodalität haben wir einen Schwerpunkt gesetzt, den<br />

mancher Kritiker dem Automobilland Baden-Württemberg<br />

auf den ersten Blick nicht zugetraut hätte.<br />

Was erwartet die Bürger ganz konkret beim Thema Intermodalität?<br />

Unsere Schaufensterregion hat eine der höchsten Personenund<br />

Pendlerdichten in Deutschland und braucht neue, intelligente<br />

Mobilitätslösungen, die verschiedene Verkehrsträger<br />

miteinander kombinieren. Für uns ist es wichtig, dass wir die<br />

verschiedenen Formen der Elektromobilität für sehr viele<br />

Menschen »erfahrbar« machen und damit auch die enormen<br />

Möglichkeiten, die darin stecken, sehr vielen Bürgerinnen<br />

und Bürgern vermitteln können. Elektromobilität darf kein<br />

Privileg für wenige sein.<br />

Ein zentrales Projekt, das unter Führung der Stuttgarter Straßenbahnen<br />

AG (SSB) initiiert wurde, beschäftigt sich daher<br />

damit, verschiedene elektromobile Verkehrssysteme intelligent<br />

mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu<br />

einem intermodalen Verkehrssystem mit einem einheitlichen<br />

Zugangsmedium - das kann ganz simpel eine Karte<br />

oder auch ein Smartphone sein - zu verknüpfen.<br />

Damit sind unmittelbar weitere Projekte verzahnt, die den<br />

Ausbau von Verleihsystemen wie car2go, e-Flinkster und e-<br />

call a bike der Deutschen Bahn AG in den Blick nehmen aber<br />

auch die Einführung einer Hybridbus-Linie der SSB im ÖPNV<br />

oder die Frage der Anschlussmobilität an S-Bahn-Haltestellen<br />

spielen dabei eine wichtige Rolle.<br />

Gleich sieben der insgesamt 41 Projekte des »LivingLab<br />

BWe mobil« fallen in das Themenfeld Flotten und gewerblicher<br />

Verkehr. Warum ist dieses Themenfeld so wichtig und<br />

was steckt hinter den Projekten?<br />

Angesichts hoher Fixkosten und niedriger variabler Kosten<br />

werden Elektrofahrzeuge dann wirtschaftlich, wenn sie im<br />

Rahmen von Flotten und Fuhrparks möglichst stark ausgelastet<br />

sind. Deshalb hat dieses Themenfeld so eine hohe<br />

strategische Bedeutung für uns und bietet die Möglichkeit<br />

sehr viele eFahrzeuge auf die Straße zu bringen. Das<br />

Land Baden-Württemberg wird zum Beispiel beim eigenen<br />

Fuhrpark mit guten Beispiel vorangehen und den Anteil an<br />

möglichst emissionsarmen Fahrzeugen signifikant steigern.<br />

Im Projekt Get-E-Ready baut ein Konsortium unter der Führung<br />

von Bosch einen eMobilitäts-Infrastruktur-Dienst auf,<br />

der speziell auf Firmen, Kommunen und Geschäftskunden<br />

zugeschnitten ist, um den Einstieg in die eMobilität zu erleichtern.<br />

Mit dem Projekt Rheinmobil in Karlsruhe, in dem<br />

ein Konsortium unter der Führung von Michelin Elektrofahrzeuge<br />

im grenzüberschreitenden Pendlerverkehr in Richtung<br />

Elsass einsetzt, können wir einen ganz besonderen Aspekt<br />

untersuchen, der in den anderen Schaufenstern nicht erforscht<br />

werden kann. Weitere Flottenprojekte gibt es auf<br />

dem Flughafen Stuttgart oder im Bereich des Logistischen<br />

Wirtschaftsverkehrs mit DHL, UPS und DPD.<br />

Mit dem »LivingLab BWe mobil« und dem kürzlich vom<br />

BMBF prämierten Spitzencluster »Elektromobilität Süd-<br />

West« verfügt Baden-Württemberg gleich über zwei Großprojekte<br />

der NPE. Gibt es Synergieeffekte zwischen diesen<br />

beiden Projekten?<br />

Schaufenster »LivingLab BWe mobil« und Spitzencluster<br />

ergänzen sich in ihrer Wirkung gegenseitig perfekt. Sie bieten<br />

uns in Baden-Württemberg eine einmalige Chance, im<br />

Spitzencluster die Grundlagen für die Industrialisierung der<br />

Elektromobilität und die Erzeugung zukünftiger Produkte zu<br />

legen sowie gleichzeitig im Schaufenster die Alltagstauglichkeit<br />

der Elektromobilität zu zeigen und tragfähige Geschäftsmodelle<br />

zu entwickeln.<br />

Baden-Württemberg kann auf belastbare Erfahrungen aus<br />

bisherigen Projekten zurückgreifen und so bundesweit einen<br />

wichtigen Beitrag leisten, um Deutschland zum Leitanbieter<br />

und Leitmarkt für Elektromobilität zu entwickeln.<br />

Franz Loogen<br />

Geschäftsführer<br />

e-mobil BW GmbH<br />

Landesagentur für Elektromobilität und<br />

Brennstoffzellentechnologie Baden-Württemberg<br />

www.e-mobilbw.de<br />

20 Neue Mobilität Neue Mobilität 21


Politik & Elektromobilität - Schaufenster Berlin-brandenburg<br />

weise ist eine ausschließlich elektrisch betriebene Buslinie<br />

vom Hauptbahnhof mitten durch die östliche Innenstadt zum<br />

Ostbahnhof in Planung, die an den Endhaltestellen induktiv<br />

mit Strom versorgt wird. Darüber hinaus werden Pedelecs und<br />

elektrische Nutzfahrzeuge für den Lieferverkehr in Berlin zum<br />

Einsatz kommen beziehungswiese sind es zum Teil bereits.<br />

Europäische Leitmetropole<br />

der Elektromobilität<br />

Gernot Lobenberg im Interview über die Schaufensterregion Berlin-Brandenburg<br />

Zwei smart electric drive der Berliner Agentur für Elektromobilität<br />

Berlin-Brandenburg wurde als eine von vier Schaufensterregionen<br />

ausgewählt. Wann können wir in der Hauptstadt<br />

mit den ersten sichtbaren Aktionen rechnen?<br />

In Berlin und Brandenburg sind rund um das Thema Elektromobilität<br />

mehr als 150 Projekte in der Umsetzung, werden<br />

vorbereitet oder sind sogar schon abgeschlossen. Dazu<br />

gehören vor allem Flottenprojekte im Pkw-Bereich und im<br />

Lieferverkehr, aber auch das dynamische Laden und das<br />

Speichern im Fahrzeug, d.h. das optimale Zusammenspiel<br />

von Stromnetz und Elektrofahrzeugen. Mit dem Gewinn des<br />

Schaufensters werden es jetzt noch mehr werden, sukzessive<br />

werden in diesem und dann vor allem in den kommenden<br />

Jahren sichtbare Projekte und Aktionen dazukommen.<br />

Wie sieht der Zeitplan für die nächsten Schritte in Berlin-<br />

Brandenburg aus?<br />

Zunächst arbeiten wir mit Hochdruck daran, dass alle Projektanträge<br />

fristgerecht bei der Bundesregierung eingehen<br />

und wir die von den beiden Ländern Berlin und Brandenburg<br />

geförderten Projekte starten. Immerhin planen wir für das<br />

Schaufenster mehr als 70 Projekte mit rund 250 Partnern.<br />

Davon sollen bis zu 30 Projekte im Rahmen der Schaufensterförderung<br />

von der Bundesregierung unterstützt werden.<br />

Dazu gehört auch, dass wir alle Projekte im Rahmen eines<br />

22 Neue Mobilität<br />

Konzeptes für die Öffentlichkeitsarbeit einbinden mit dem<br />

Ziel, ein großes, sichtbares internationales Schaufenster zu<br />

werden. Zudem planen wir für den Herbst diesen Jahres die<br />

Teilnahme an mehreren Fachmessen, wie der Automechanika,<br />

der IAA Nutzfahrzeuge und der eCarTec.<br />

Erfahrbarkeit und Sichtbarkeit sind die Schlüsselelemente,<br />

mit denen die Menschen gesellschaftsübergreifend für die<br />

Neue Mobilität begeistert werden können. Welche Projekte<br />

wird es vor diesem Hintergrund geben?<br />

Wichtig ist vor allem, dass die Bevölkerung Elektromobilität<br />

mehr als bisher »erfahren« kann - im wahrsten Sinne des<br />

Wortes. Dazu dienen vor allem die zahlreichen Carsharing-<br />

Projekte. In Berlin wurde das Carsharing erfunden und zur<br />

»Serienreife« gebracht. So ist es kein Wunder, dass Berlin<br />

mit heute mehr als zehn Anbietern »the place to be« für Carsharing<br />

in ganz Europa ist. Viele von ihnen nehmen Elektrofahrzeuge<br />

in ihre Flotte auf und werden damit für jedermann<br />

zugänglich. Dazu gehören neben den großen, bekannten<br />

Anbietern, wie car2go, drive now und Flinkster, auch viele<br />

kleinere Anbieter, immer mehr auch in Zusammenarbeit mit<br />

Wohnungsunternehmen.<br />

Aber in Berlin sind natürlich weit mehr Projekte geplant, die<br />

direkt in der Öffentlichkeit sichtbar sein werden. Beispiels-<br />

Inwiefern werden Sie bei der nun anstehenden Arbeit von<br />

Seiten der Bundesregierung, der NPE und der GGEMO unterstützt?<br />

Die NPE und die GGEMO erfüllen wichtige Funktionen, nämlich<br />

die Kräfte im Bereich der Elektromobilität zwischen Politik,<br />

Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft zu bündeln und zu<br />

koordinieren. Sie bilden damit die Plattformen für den Austausch<br />

zwischen den vielen verschiedenen Akteuren aus den<br />

zahlreichen Branchen beziehungsweise im Fall der GGEMO für<br />

die Koordination zwischen den vier Bundesressorts und dem<br />

Kanzleramt. Was die NPE und die GGEMO bundesweit tun, ist<br />

in der Region Berlin-Brandenburg die Aufgabe der eMO - und<br />

auch wir sehen, wie wichtig diese Einrichtungen jetzt und in<br />

Zukunft für den Erfolg der Elektromobilität in Deutschland<br />

sind. Ohne die NPE hätte es zum Beispiel die Schaufenster<br />

nicht gegeben.<br />

In Ihrer umfassenden Schaufensterbewerbung haben Sie<br />

eine beeindruckende Zahl an Partnern aus Wirtschaft und<br />

Forschung präsentiert. Wie werden diese nun in die laufenden<br />

Projekte eingebunden?<br />

Wir freuen uns sehr, dass wir 257 Partner für unsere Schaufensterbewerbung<br />

gewinnen konnten. Darunter 14 globale<br />

Automobilmarken und die gesamte deutsche Autoindustrie,<br />

aber auch rund 100 KMU, die sehr wichtig für das Thema sind.<br />

Das ist so sicher einmalig, ich denke sogar weltweit. Dieses<br />

Kommittment zeigt uns, dass Wirtschaft, Wissenschaft und<br />

Politik an die Elektromobilität am Standort Berlin-Brandenburg<br />

glauben und wir hier das Thema optimal zeigen und weiterentwickeln<br />

können - mit internationaler Strahlkraft, nicht<br />

zuletzt mit mehr als 20 Millionen Touristen jährlich und der<br />

Politik vor Ort.<br />

Zeichnen Sie für uns einmal ein Bild: Wie wird das Berliner<br />

Schaufenster konkret aussehen? Wo werden wir überall<br />

Elektromobilität im Alltag sehen?<br />

Berlin verfolgt das Ziel, Leitmetropole der Elektromobilität<br />

in Europa zu werden und damit ein international sichtbarer<br />

Standort für dieses Thema. In der Hauptstadtregion soll die<br />

gesamte Wertschöpfungskette der Elektromobilität von der<br />

Forschung und Entwicklung über die Produktion bis hin zur<br />

Anwendung und Ausbildung abgebildet werden - und für den<br />

Bürger und die Besucher sichtbar und erlebbar werden.<br />

Gernot Lobenberg<br />

Leiter Berliner Agentur für Elektromobilität eMO<br />

www.emo-berlin.de<br />

Internationale Fachmesse<br />

für Batterie- und und Energiespeicher-Technologien<br />

Energiespeicher-Technologien<br />

Deutschland vollzieht die Energiewende. Neue<br />

Möglichkeiten der Energiespeicherung werden<br />

dringend benötigt – im Bereich der Mobilität und<br />

ebenso im Bereich der Energieversorgung.<br />

Die Battery+Storage ist die erste umfassende<br />

Fachmesse für die mobile und stationäre Energiespeicherfertigung.<br />

Sie bildet die gesamte<br />

Wertschöpfungskette ab und führt Entwickler,<br />

Hersteller und Anwender neuer und alternativer<br />

Speicherlösungen zusammen.<br />

Präsentieren Sie Ihre Lösungen auf dieser<br />

neuen Plattform für zukunftsweisende<br />

Technologien.<br />

Das Konferenzprogramm f-cell / Battery+Storage mit<br />

mehr als 120 Vorträgen zu den Themen Wasserstoff-,<br />

Brennstoffzellen-, Batterie- und Energiespeichertechnologie<br />

ist online unter www.f-cell.de/konferenz<br />

Premiere:<br />

8. – 10. Oktober 2012<br />

Messe Stuttgart<br />

www.battery-storage.de


Politik & Elektromobilität - Schaufenster Sachsen-Bayern<br />

Politik & Elektromobilität - Schaufenster Sachsen-Bayern<br />

Elektromobilität verbindet<br />

Bayern und Sachsen: Eine starke Partnerschaft für eine Neue Mobilität<br />

»Bayern und Sachsen haben sich das Ziel gesetzt, einen<br />

Markt für 250.000 Elektrofahrzeuge bis zum Jahr 2020 zu<br />

schaffen.«<br />

Dass Elektromobilität verbindet, bewiesen Bayern und<br />

Sachsen in ihrer gemeinsamen Bewerbung um ein Schaufenster<br />

Elektromobilität. Christian Micksch, Geschäftsführer<br />

der Sächsischen Energieagentur - SAENA GmbH und<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Josef Nassauer, Geschäftsführer der<br />

Bayern Innovativ GmbH erklären im Interview, wie es nach<br />

der erfolgreichen Bewerbung der beiden Freistaaten nun<br />

weiter geht.<br />

Bayern/Sachsen wurde als eine der Schaufensterregionen<br />

ausgewählt. Wann können wir mit den ersten sichtbaren<br />

Aktionen rechnen?<br />

Christian Micksch: Aufbauend auf den Stärken beider Freistaaten<br />

haben sich Bayern und Sachsen das Ziel gesetzt, in<br />

einem zweistufigen Prozess einen Markt für 250.000 Elektrofahrzeuge<br />

in Bayern und Sachsen bis zum Jahr 2020 zu<br />

schaffen. In der ersten Stufe »Gemeinsam lernen« liegt der<br />

Fokus auf Lern- und Forschungsprojekten, welche die Herausforderungen<br />

aufgreifen, die in der Nationalen Plattform<br />

Elektromobilität erkannt wurden. Der einheitliche Zugang zu<br />

Ladestrom und dessen Abrechnung sowie die Verknüpfung<br />

von Öffentlichem Personennahverkehr und Individualverkehr<br />

sind zwei beispielhafte Fragestellungen für die Partner<br />

im Schaufenster. Wir werden dazu ab Herbst diesen Jahres<br />

mit den Projekten beginnen.<br />

Wie sieht der Zeitplan für die nächsten Schritte in Bayern/<br />

Sachsen aus?<br />

Prof. Dr. Josef Nassauer: In den kommenden drei Jahren<br />

werden wir gemeinsam die Projekte durchführen und somit<br />

sowohl die Phase der Marktvorbereitung als auch den Markthochlauf<br />

begleiten. Aufbauend auf den Ergebnissen der ersten<br />

Stufe sollen dann die wesentlichen Hindernisse für den<br />

Einsatz der Elektromobilität beseitigt und eine breite Masse<br />

potenzieller Nutzer der Elektromobilität gewonnen werden.<br />

In der zweiten Stufe »Ausrollung« wird die sukzessive Steigerung<br />

der Fahrzeuganzahl in den Freistaaten unterstützt.<br />

Insbesondere der Beginn der Serienproduktion der beteiligten<br />

OEM wird die Anzahl der eingesetzten Elektrofahrzeuge<br />

in Bayern/Sachsen deutlich erhöhen.<br />

Erfahrbarkeit und Sichtbarkeit sind die Schlüsselelemente,<br />

mit denen die Menschen gesellschaftsübergreifend für die<br />

Neue Mobilität begeistert werden können. Welche Projekte<br />

wird es vor diesem Hintergrund geben?<br />

Christian Micksch: Das Schaufenster Bayern/Sachsen widmet<br />

sich fünf wesentlichen Schwerpunkten. Untersucht<br />

werden Themen in den Bereichen Langstreckenmobilität, urbane<br />

und ländliche Mobilität, internationale Kooperationen<br />

sowie Aus- und Weiterbildung. Die mehr als 70 Schaufensterprojekte<br />

mit einem Gesamtvolumen von über 160 Millionen<br />

Euro decken dabei die drei systemischen Bestandteile<br />

der Elektromobilität: Elektrofahrzeug, Verkehrssystem und<br />

Energiesystem ab. So sollen entlang der Autobahn A9 von<br />

München bis nach Leipzig Schnellladestationen in einem<br />

maximalen Abstand von 90 Kilometern aufgestellt werden.<br />

Die Verknüpfung von Öffentlichem Personennahverkehr mit<br />

eCarsharing-Systemen ist ein weiterer Baustein urbaner<br />

Mobilität von morgen. Die internationale Sichtbarkeit des<br />

Schaufensters Bayern/Sachsen wird sowohl über Kooperationen<br />

mit Messen und Flughäfen erreicht als auch durch die<br />

Verknüpfung zu touristischen Gebieten. Besonders hervorzuheben<br />

sind die Kooperationen mit der Republik Österreich<br />

und der kanadischen Provinz Québec. Im Bereich der Ausund<br />

Weiterbildung setzt das Schaufenster Bayern/Sachsen<br />

auf einen dreigliedrigen Ansatz von Schule über Ausbildung,<br />

Studium bis hin zur Promotion.<br />

Inwiefern werden Sie bei der nun anstehenden Arbeit von<br />

Seiten der Bundesregierung, der NPE, der GGEMO und den<br />

beiden Ländern unterstützt?<br />

Prof. Dr. Josef Nassauer: Die Bundesregierung unterstützt<br />

durch die finanzielle Förderung und die Etablierung professioneller<br />

Projektträger, in unserem Fall VDI/VDE-IT die Schau-<br />

fenster. Die NPE sorgt für die Bündelung innovativer Elemente<br />

und unterstützt die Schaufenster weiterhin in der (inter-)<br />

nationalen Sichtbarkeit sowie Erfahrbarkeit der Elektromobilität.<br />

Die GGEMO unterstützt sowohl die Bundesregierung<br />

und die NPE als auch die Schaufenster dabei, den Nationalen<br />

Entwicklungsplan Elektromobilität umzusetzen und weiter<br />

zu entwickeln, um Deutschland zu einem Leitmarkt und<br />

Leitanbieter zu entwickeln.<br />

Ein wesentlicher Beitrag kommt letztlich auch von den beiden<br />

Ländern, die neben dem Bund und der Industrie die<br />

Schaufensterprojekte durch finanzielle Mittel in Höhe von<br />

insgesamt rund 30 Millionen Euro unterstützen.<br />

In Ihrer umfassenden Schaufensterbewerbung haben Sie<br />

eine Vielzahl an Partnern aus Wirtschaft und Forschung<br />

präsentiert. Wie werden diese nun in die laufenden Projekte<br />

eingebunden?<br />

Christian Micksch: Neben öffentlichen Institutionen und<br />

international namhaften Unternehmen wie BMW, Audi, Siemens<br />

oder E.ON befinden sich zahlreiche regionale Energieversorger<br />

und Anbieter des ÖPNV und auch viele kleine<br />

und mittlere Unternehmen unter den insgesamt über 150<br />

Partnern des Schaufensters. Deren Partnerschaft kann auf<br />

ausgezeichnete Rahmenbedingungen in beiden Freistaaten<br />

zurückgreifen. Koordiniert wird das Schaufenster von der<br />

Bayern Innovativ GmbH und der Sächsischen Energieagentur -<br />

SAENA GmbH.<br />

Zeichnen Sie für uns einmal ein Bild: Wie wird das Schaufenster<br />

Bayern/Sachsen konkret aussehen? Wo werden wir<br />

überall Elektromobilität im Alltag sehen?<br />

Prof. Dr. Josef Nassauer: Bayern und Sachsen repräsentieren<br />

zusammen rund ein Viertel der Fläche und Einwohner<br />

Deutschlands und sind seit 2009 Modellregionen für Elektromobilität<br />

des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und<br />

Stadtentwicklung. Mit mehreren Metropolregionen sowie<br />

einem großen ländlichen Raum können Bayern und Sachsen<br />

zudem gemeinsam alle wesentlichen in Frage kommenden<br />

Verkehrssituationen und Nutzergruppen für Elektromobilität<br />

abbilden und untersuchen.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter<br />

www.elektromobilitaet-verbindet.de<br />

Christian Micksch<br />

Sächsische Energieagentur -<br />

SAENA GmbH<br />

www.saena.de<br />

Prof. Dr. Josef Nassauer<br />

Bayern Innovativ<br />

Gesellschaft für Innovation<br />

und Wissenstransfer mbH<br />

www.bayern-innovativ.de<br />

24 Neue Mobilität Neue Mobilität 25


Politik & Elektromobilität - Schaufenster Niedersachsen<br />

Politik & Elektromobilität - Schaufenster Niedersachsen<br />

Unsere Pferdestärken<br />

werden elektrisch<br />

Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg ist Schaufenster<br />

Elektromobilität<br />

Niedersachsen ist das Land der Pferde, aber auch der Pferdestärken.<br />

Das gilt im besonderen Maße für das Gebiet um<br />

die Städte Hannover, Braunschweig und Wolfsburg.<br />

Produzenten, Zulieferer, Dienstleister und herausragende<br />

wissenschaftliche Einrichtungen machen dieses Gebiet zu<br />

einer der globalen Top-Standorte der Mobilitätswirtschaft.<br />

Folgerichtig hat sich diese Region, die sich mit dem Süden<br />

Niedersachsens zu einer Metropolregion formiert hat, zum<br />

Ziel gesetzt, die Chancen der Elektromobilität entlang der<br />

gesamten Wertschöpfungskette zu nutzen. Möglichst viele<br />

Fahrzeuge und Komponenten sollen in der Metropolregion<br />

entwickelt und produziert werden. Dienstleistungen rund<br />

um die Elektromobilität, aber auch die regionale Erzeugung<br />

von Strom aus Erneuerbaren Energien gehören zum »Business-Modell«<br />

des Schaufensters.<br />

Rund 120 Unternehmen, 30 wissenschaftliche Einrichtungen,<br />

das Land Niedersachsen und über 50 Kommunen beteiligen<br />

sich in dem Gebiet der Metropolregion Hannover-<br />

Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg an dem Schaufenster<br />

Elektromobilität »Unsere Pferdestärken werden elektrisch.<br />

eMobilität in Niedersachsen.«. In rund 60 Einzelprojekten<br />

wird ein Finanzvolumen von rund 130 Millionen Euro bewegt,<br />

von dem das Land Niedersachsen 10 Millionen Euro und<br />

der Bund voraussichtlich knapp 50 Millionen Euro tragen<br />

wird. Die vier Schaufenster Elektromobilität arbeiten an gemeinsamen<br />

Zielen, unterscheiden sich jedoch in der Schwerpunktsetzung.<br />

Die Metropolregion baut in ihrem Schaufenster nicht allein<br />

auf die Stärke der Mobilitätswirtschaft, sondern stellt sich<br />

konsequent der Herausforderung, die Elektromobilität als<br />

eine Lösung für eine zukunftstaugliche Mobilität zu entwickeln.<br />

Hier gewinnt Niedersachsens führende Rolle bei der<br />

Erzeugung Erneuerbarer Energien an Bedeutung. Die Metropolregion<br />

will bis 2050 ihren Energiebedarf für Strom, Wärme<br />

und Mobilität (!) vollständig aus erneuerbaren Energiequellen<br />

decken und damit die Grundvoraussetzung für eine<br />

klimafreundliche Mobilität schaffen. Als Begleitprojekt zum<br />

Schaufenster werden in der Metropolregion neue Windkraftanlagen<br />

aufgebaut, die den Strombedarf von 100.000 Fahrzeugen<br />

decken. In einem Aktionsprogramm werden Städte<br />

und Landkreise die Wahrnehmung und Akzeptanz in der<br />

Bevölkerung erhöhen. Elektrofahrzeuge in den kommunalen<br />

Fuhrparks, Privilegierung beim Parken, Unterstützung der<br />

Zweirad-Elektromobilität und der Aufbau einer bedarfsgerechten<br />

Ladeinfrastruktur stehen ganz oben auf dem lokalen<br />

Stützungsprogramm. Bei der Entwicklung lokaler Unterstüt-<br />

zungsstrategien wollen die Kommunen von den Erfahrungen<br />

anderer europäischer Regionen lernen. Die Metropolregion<br />

organisiert den internationalen Austausch u.a. mit der Tourismusregion<br />

La Rochelle, dem Städte-Bündnis CreaVenir in<br />

der Haute-Normandie, aber auch mit der spanischen Stadt<br />

Valladolid.<br />

Für besondere internationale Aufmerksamkeit sorgt die<br />

Deutsche Messe AG auf dem Messegelände Hannover sowie<br />

mit ihrer Präsenz auf internationalen Leitmessen. Die<br />

Innenstadt von Hannover wird sich durch eine hohe Dichte<br />

an Hybridbussen, einem neuen Modell zum Verleih von Pedelecs,<br />

den Einsatz von Elektrofahrzeugen beim Volkswagen<br />

Carsharing-Modell Quicar und viele andere Aktivitäten<br />

im Bereich der Infrastruktur entwickeln. Braunschweig beweist<br />

im Schaufenster Elektromobilität seine Spitzenstellung<br />

in der Forschung und wird ein Modell zum induktiven<br />

Laden von Bussen und Taxis erproben. Die Stadt Wolfsburg<br />

errichtet vor dem Hauptbahnhof eine hochmoderne Mobilitätszentrale<br />

und der Publikumsmagnet Autostadt etabliert<br />

ein neues Informations- und Erlebnisangebot zu Elektromobilität.<br />

Im Schaufensterzeitraum wird auf dem Werksgelände<br />

des Stammwerks ein ganzheitliches Elektromobilitäts-Konzept<br />

realisiert. In Südniedersachsen wird demonstriert, dass<br />

Elektromobilität nicht nur ein Thema für urbane Räume ist.<br />

Der Harz wird Testgebiet für Elektromotorräder und im Weserbergland<br />

sollen Pedelecs den ÖPNV ergänzen. Bei allen<br />

Aktivitäten zur Förderung der Elektromobilität will die Metropolregion<br />

die wirtschaftlichen Effekte und insbesondere die<br />

Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt im Blick behalten. Vor<br />

diesem Hintergrund wird ein Arbeitsplatz-Monitoring durchgeführt.<br />

Eine breite Palette an Qualifizierungs- und Begleitforschungsaktivitäten<br />

runden das Bild des Schaufensters ab.<br />

Gerold Leppa // Geschäftsführer<br />

Raimund Nowak // Geschäftsführer<br />

Metropolregion<br />

Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg GmbH<br />

www.metropolregion.de<br />

Düsseldorf<br />

Mainz<br />

Saarbrücken<br />

Bremen<br />

Hannover<br />

Wiesbaden<br />

Kiel<br />

Stuttgart<br />

Hamburg<br />

Braunschweig<br />

Göttingen<br />

Erfurt<br />

Schwerin<br />

Wolfsburg<br />

München<br />

Die Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg ist mit 3,9 Millionen Einwohnern und einer Fläche von<br />

19.000 km 2 eine von elf »Metropolregionen von europäischer Bedeutung in Deutschland«. Das Gebiet liegt in Niedersachsen<br />

und reicht von Nienburg (Weser) im Norden und bis zur hessischen Landesgrenze und den Harz.<br />

Kommunen, Unternehmen, Verbände, Hochschulen und das Land Niedersachsen haben im Jahr 2009 die Metropolregion<br />

GmbH als Plattform für innovative Projekte und die Entwicklung neuer großräumiger Kooperationsformen gegründet. An<br />

der Spitze des 17-köpfigen Aufsichtsrates wechseln sich die Oberbürgermeister der Landeshauptstadt und der Stadt Braunschweig<br />

ab. Die Geschäftsführung erfolgt durch Raimund Nowak (Hannover) und Gerold Leppa (Braunschweig). Ein Parlamentarischer<br />

Beirat unterstützt die Vernetzung von Kommunen, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Die Metropolregion<br />

GmbH ist Träger des Schaufensters Elektromobilität.<br />

Dresden<br />

Berlin<br />

26 Neue Mobilität Neue Mobilität 27


Politik & Elektromobilität - BEM-UMLAGEFÖRDERUNG<br />

Politik & Elektromobilität - BEM-UMLAGEFÖRDERUNG<br />

Umlage als effektive<br />

Fördermöglichkeit<br />

Der Schlüssel zum Erfolg der Elektromobilität?<br />

Die vom Bundesverband eMobilität formulierte Förderforderung,<br />

die anfänglich 5.000 Euro jeweils für den Hersteller<br />

und den Käufer vorsieht, kann mit Hilfe dieses Umlageverfahrens<br />

bereits mit 10 bis 60 Euro pro Jahr und Kfz - bei einem<br />

Gesamtfahrzeugbestand von über 40 Millionen und einem<br />

angenommenen Elektrofahrzeuglebenszyklus von nur<br />

8 Jahren - ohne zusätzliche Belastung des Staatshaushaltes<br />

realisiert werden.<br />

»Im Sinne der Vorteile und Möglichkeiten in Bezug auf Klimaund<br />

Umweltschutzpotenziale, weniger Abhängigkeit vom<br />

steigenden Ölpreis, sauberer Luft und weniger Lärmemission<br />

ist das eine durchaus akzeptable Mehrbelastung für Halter<br />

konventioneller Fahrzeuge. Das ist genau der gewünschte,<br />

notwendige Beschleunigungseffekt, den wir brauchen, um<br />

ein sichtbares internationales Zeichen zu setzen«, betont<br />

Heep und macht damit deutlich, dass es zum jetzigen Zeitpunkt<br />

einer maximalen Unterstützung als initialen Meilenstein<br />

für eine Neue Mobilität bedarf, um die gesteckten Ziele<br />

in echte Chancen für Deutschland zu verwandeln.<br />

»Rein kalkulatorisch finden sich damit nicht nur die ursprünglich<br />

vom BEM geforderten 250.000 Elektrofahrzeuge<br />

sondern mindestens eine Million, in der Berechnung wieder.<br />

Die zu erwartenden Überschüsse, die aufgrund von Skaleneffekten<br />

und entsprechenden Förderanpassungen entstehen,<br />

können zudem für den sinnvollen Aufbau von Ladeinfrastruktur,<br />

den Ausbau zusätzlicher Erneuerbarer Energien und<br />

die Anpassung des Stromnetzes hin zum einem Smart Grid<br />

der Zukunft verwendet werden«, so Heep.<br />

Die Umlageförderung verhält sich mit zunehmender Etablierung<br />

der Elektromobilität automatisch degressiv und wird<br />

unerwartete eigendynamische Prozesse in Gang setzen,<br />

sodass bei überschaubaren Gemeinkosten und ohne zusätzliche<br />

Belastung des Staatshaushaltes eine sichtbare und<br />

richtungsweisende Entwicklung stattfinden wird, die international<br />

Nachahmung erfährt.<br />

»Mit unserem Vorschlag der Umlageförderung möchten wir<br />

einen konstruktiven Vorschlag in die Diskussion einbringen,<br />

um den politischen Diskurs über intelligente Fördermaßnahmen<br />

im Bereich der Neuen Mobilität in Gang zu setzen.«<br />

Christian Heep<br />

Vorstand Bundesverband eMobilität<br />

christian.heep@bem-ev.de<br />

E_DPC_DEU_ANZ_210x140_neu 21.06.12 14:38 Seite 1<br />

»Wir haben in der Vergangenheit bereits mehrfach Förderforderungen<br />

verlangt, um die Einführung der eMobilität in<br />

Deutschland gezielt und intelligent zu beschleunigen. Die<br />

derzeitige politische Förderablehnung führt ganz bestimmt<br />

nicht dazu, dass wir einen Erstmarkt für Elektromobilität<br />

darstellen können oder gar Leitmarkt oder Leitanbieter<br />

werden. Neben dem Verlust von Wertschöpfung, sehen wir<br />

insbesondere das Ziel der Bundesregierung - eine Million<br />

Elektrofahrzeuge bis 2020 - erheblich gefährdet«, betont<br />

Christian Heep, Vorstand Marketing beim Bundesverband<br />

eMobilität. »Wir benötigen einen gesamtgesellschaftlichen<br />

Konsens dahingehend, dass langfristig eine nachhaltige<br />

CO 2 -neutrale Mobilität tatsächlich gewünscht ist.«<br />

Mit der Einführung marktreifer Serienprodukte, steigender<br />

Nachfrage und erhöhten Produktionszahlen sinken die Kosten<br />

für Elektrofahrzeuge aufgrund von Skaleneffekten deutlich<br />

- und das nicht erst in zehn Jahren. Bis dieses Szenario<br />

jedoch realistisch wird, gilt es, die existierende Kostenlücke<br />

gegenüber konventionellen Fahrzeugen zu kompensieren<br />

und sinnvoll aufzufangen. »Wir müssen der Politik ein Instrument<br />

an die Hand geben, dass die entstehende Kostenbelastung<br />

sinnvoll substituiert und sich gleichzeitig selbst<br />

reduziert«, so BEM-Vorstand Christian Heep.<br />

»Nehmen wir exemplarisch einmal die EEG-Novelle von 2004.<br />

Es hat sich gezeigt, dass eine anfängliche Förderung massiv<br />

dazu beitragen kann, dass sich grüne Technologien durchsetzen<br />

und wettbewerbsfähig werden können. Der Ausbau<br />

der Erneuerbaren kam sogar für einige schneller als geplant,<br />

was die aktuelle politische Diskussion deutlich zeigt. Dieses<br />

Vorbild der Förderung auf Basis eines Umlageverfahrens<br />

kann aber auch der Schlüssel zum Erfolg der Elektromobilität<br />

werden«, erklärt Heep und macht deutlich, dass mit einer<br />

solchen Umlage auf die Halter herkömmlicher Fahrzeuge<br />

eine effektive Fördermöglichkeit für die Elektromobilität<br />

geschaffen werden kann.<br />

»Ab dem Zeitpunkt, an dem die Politik erkennt, dass es<br />

langfristig keine Alternative zu einer nachhaltigen Neuen<br />

Mobilität auf Basis Erneuerbarer Energien gibt, kann sie die<br />

»unerwünschten« Mobilitätsteilnehmer entsprechend zur<br />

Finanzierung, zum Beispiel in Form einer moderaten und<br />

CO 2 -abhängigen Erhöhung der Kfz-Steuer, heranziehen.«<br />

Electric Drives Production<br />

Konferenz und Ausstellung<br />

Nürnberg, 16. – 17.10.2012<br />

Wissenschaftlicher Partner:<br />

Offizieller Verbandspartner:<br />

Elektrische Antriebe optimiert produzieren und damit den Anforderungen industrieller<br />

Motoren und denen der Elektromobilität gerecht werden. Produkte, Ideen und Konzepte<br />

erleben Sie im Kongress und auf der Ausstellung der E|DPC. Seien Sie dabei.<br />

edpc-expo.com<br />

28 Neue Mobilität Neue Mobilität 29


Politik & Elektromobilität - BEM-UMLAGEFÖRDERUNG IM DISKURS<br />

Im politischen Diskurs<br />

Der Fördervorschlag des BEM steht zur Diskussion<br />

»Wir haben mit unserer Umlageförderung einen kontroversen<br />

Vorschlag gemacht, um die laufende Debatte zum Thema<br />

Förderung der Elektromobilität anzuheizen. Das ist uns gelungen.<br />

Es war von vornherein zu erwarten, dass wir damit<br />

nicht überall auf Gegenliebe treffen würden. Der Zukunftsmarkt<br />

Elektromobilität berührt eben nicht nur eine Branche,<br />

deren Interessen relativ homogen sind, sondern zahlreiche,<br />

sehr unterschiedliche Branchen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.<br />

Vor diesem Hintergrund ist es nicht immer<br />

leicht, alle Interessen gleichermaßen zu berücksichtigen -<br />

ein Energieversorger etwa hat andere Präferenzen als beispielsweise<br />

ein Automobilhersteller. Wichtig bleibt hier, das<br />

gemeinsame Ziel weiterhin im Auge zu behalten:<br />

eMobilität langfristig als realistische Mobilitätsalternative<br />

auf die Straße zu bringen. Wir werden die Debatte gerne<br />

weiter mit Ihnen führen und unseren Vorschlag sukzessive<br />

anpassen und weiter entwickeln«, so Christian Heep, Vorstand<br />

Marketing beim Bundesverband eMobilität.<br />

In einem ersten Schritt stand der Fördervorschlag im politischen<br />

Diskurs. Die Bundestagsabgeordneten sowie Vertreter<br />

der relevanten Bundes- und Landesministerien waren aufgefordert,<br />

in einem Statement Stellung zur Umlageförderung<br />

zu beziehen. Unter Berücksichtigung der eingegangenen<br />

Kommentare und dem Feedback der BEM-Mitgliedsunternehmen<br />

versteht sich unser Fördervorschlag als lebendes<br />

Dokument, dass permanent versucht, sich aktuellen Gegebenheiten,<br />

Ansprüchen und Vorbehalten anzupassen, um<br />

mit einer konsensfähigen, schlüssigen Argumentation am<br />

Ende des Prozesses überzeugen zu können.<br />

Drei grundlegende Aspekte haben sich bis dato herauskristallisiert:<br />

Erstens die Orientierung der Umlagehöhe am CO 2 -<br />

Ausstoß der Fahrzeuge, zweitens der Vorschlag der Integration<br />

von Bonus-Malus-Systemen und drittens die Frage, ob<br />

Elektromobilität überhaupt gefördert werden sollte. Nachfolgend<br />

finden Sie eine Zusammenfassung der Statements<br />

und jeweils einen entsprechenden BEM-Kommentar.<br />

Orientierung am CO 2 -Ausstoß<br />

Eine CO 2 -neutrale Mobilität ist keine Option, sondern die<br />

einzige Möglichkeit, globale Mobilitätsbedürfnisse überhaupt<br />

auf Dauer zu gewährleisten. Elektromobilität ist eine<br />

Technologie, die das Potenzial hat, den Verbrennungsmotor<br />

nachhaltig und sinnvoll zu ersetzen. Auf dem Weg dahin werden<br />

sowohl verbesserte konventionelle Fahrzeuge als auch<br />

Hybride, Plug-In-Hybride sowie Elektrofahrzeuge mit Range-<br />

Extender dazu führen, dass wir sukzessive weniger abhängig<br />

von fossilen Rohstoffen sind. Vor diesem Hintergrund orientiert<br />

sich die Umlagehöhe unseres Fördervorschlags selbstverständlich<br />

am CO 2 -Ausstoß des jeweiligen Fahrzeugs.<br />

Dr. Valerie Wilms, MdB (Bündnis 90/Die Grünen),<br />

Parlamentarische Beirätin im BEM<br />

»Mit den Privilegien in der Einkommenssteuer unterstützt<br />

die Allgemeinheit große Dienstwagen. Je teurer der Wagen,<br />

umso höher die Steuerersparnis. Dieses System fördert den<br />

Absatz der meisten deutschen Hersteller sehr entscheidend,<br />

hat aber auch den Nebeneffekt, dass diese Wagen meist die<br />

umweltschädlichsten sind. Diese Praxis ist sehr fragwürdig.<br />

Deswegen wollen die Grünen das Dienstwagenprivileg zurückfahren.<br />

Hinzu kommen soll ein Kaufzuschuss in Höhe<br />

von 5.000 Euro, der über ein am CO 2 -Ausstoß orientiertes<br />

Bonus-Malus-System innerhalb der Kfz-Steuer finanziert wird.<br />

Der BEM schlägt nun vor, die Kraftfahrzeugsteuern aller<br />

herkömmlichen Autos zu erhöhen, um damit die Elektromobilität<br />

zu fördern. Das bedeutet: Benziner und Diesel finanzieren<br />

Elektromobile. Um sich ökologischer fortzubewegen,<br />

gäbe es für Besitzer herkömmlicher Fahrzeuge keine andere<br />

Möglichkeit außer dem Verzicht auf ein eigenes Fahrzeug<br />

oder den Kauf eines Elektromobils. Sparsame oder seltene<br />

Fahrten und die Nutzung von Bus, Bahn oder Rad hätten<br />

keinen Einfluss. Vor allem ärmere Menschen, für die die<br />

Schwelle zum Neuwagen zu hoch ist, wären von der zusätzlichen<br />

Kfz-Steuer betroffen. Ich bin sehr zurückhaltend, ob es<br />

damit einen »gesamtgesellschaftlichen Konsens« für mehr<br />

Elektromobilität geben wird.«<br />

Dr. Anton Hofreiter, MdB (Bündnis 90/Die Grünen)<br />

Lisa Paus, MdB (Bündnis 90/Die Grünen)<br />

»Der von der Bundesregierung verkündete Leitmarkt Elektromobilität<br />

ist bisher ein Papiertiger. Selbst die Umsetzung des<br />

schwarz-gelben Regierungsprogramms Elektromobilität verläuft<br />

nur schleppend. Und Kaufprämien, die in allen anderen<br />

wichtigen Automobilmärkten eingeführt sind, lehnt die<br />

Bundesregierung bisher ab.<br />

Hier droht eine wichtige Zukunftschance verspielt zu werden.<br />

Wir fordern seit 2009 eine Kaufprämie von 5.000 Euro<br />

für Fahrzeuge mit einem CO 2 -Ausstoß von weniger als 60<br />

g/km. Von dieser technologieneutralen Förderung würden<br />

nicht nur reine Elektrofahrzeuge, sondern auch Plug-In-<br />

Hybride und Range Extender profitieren. Wie der BEM sehen<br />

wir auch eine Gegenfinanzierung über die Kfz-Steuer vor.<br />

Allerdings sind wir gegen einen pauschalen Aufschlag, der<br />

nicht nach dem CO 2 -Ausstoß unterscheidet.<br />

Stattdessen wollen wir ein Bonus-Malus-System mit deutlich<br />

höheren Kfz-Steuern für »Spritfresser«, aus denen dann<br />

die Kaufprämie finanziert wird.<br />

Dr. Thomas Gambke, MdB (Bündnis 90/Die Grünen)<br />

»Die Kfz-Steuer sollte sich vollständig am CO 2 -Ausstoß orientieren<br />

und deutlich progressiv ausgestaltet sein. So würde<br />

sie jeder schadstoffarmen Technologie, also auch der<br />

eMobilität, einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Auch ein<br />

privilegierter Zugang von emissionsarmen Fahrzeugen zu<br />

Innenstädten und besondere Parkräume wären interessante<br />

Anreize.«<br />

Richard Pitterle, MdB (DIE LINKE)<br />

»Da der Bund bereits erhebliche Mittel für Forschung und<br />

Entwicklung im Bereich Elektroautos einsetzt, lehnen wir Ihren<br />

Vorschlag einer Umlageförderung über eine pauschale<br />

Erhöhung der Kfz-Steuer ab. Eine solche pauschale Erhöhung<br />

würde zudem keine Lenkungswirkung für die herkömmlich<br />

betriebenen Fahrzeuge bedeuten. Nötig ist eine vollständige<br />

Umstellung der Kfz-Steuer auf den CO 2 -Ausstoß, flankiert<br />

durch Zu- und Abschläge entsprechend der Emissionsklassen.<br />

Dies kann - einerseits weil die Daten nicht für alle<br />

Fahrzeuge vorliegen, andererseits aus sozialen Gründen<br />

des Bestandsschutzes - nur für neu zugelassene Fahrzeuge<br />

gelten. Damit werden für den Neuwagenkauf wirksame Anreize<br />

dafür gesetzt, zukünftig verbrauchsarme Modelle zu<br />

beschaffen.«<br />

Bonus-Malus-System für »Spritfresser«<br />

Wir möchten mit unserem Fördervorschlag Besitzer konventionell<br />

betriebener Autos keineswegs unter Druck setzen,<br />

auf Elektromobilität umzusteigen. Vielmehr möchten wir<br />

diejenigen, die sich für ein eAuto entscheiden, unterstützen.<br />

Wie bereits erwähnt, wird sich die Höhe der Umlage am CO 2 -<br />

Ausstoß des jeweiligen Fahrzeugs orientieren. Das hat zur<br />

Folge, dass insbesondere große und ineffiziente Fahrzeuge<br />

die Kaufprämie für Elektroautos mitfinanzieren werden.<br />

2In diesem Oberklasse-Segment werden nach unserem<br />

Modell maximal 60 Euro pro Jahr mehr an Kfz-Steuern keine<br />

signifikanten Auswirkungen auf die Kaufentscheidung haben.<br />

Gleichzeitig werden aber die Automobilhersteller dazu<br />

animiert, auch ihre konventionellen Fahrzeuge sukzessive<br />

effizienter zu gestalten. Im Kleinwagensegment wird die Erhöhung<br />

der Kfz-Steuer je nach tatsächlicher Ausgestaltung<br />

im Bereich zwischen 5 und 20 Euro ebenfalls keine nachvollziehbare<br />

Argumentation für eine pseudo-verbaucherfreundliche<br />

Ablehnungsintention liefern können. Der weitere Anstieg<br />

der Benzinkosten hingegen schon.<br />

Politik & Elektromobilität - BEM-UMLAGEFÖRDERUNG IM DISKURS<br />

Wolfgang Tiefensee, Bundesverkehrsminister a.D.,<br />

MdB (SPD), Parlamentarischer Beiratsvorsitzender im BEM<br />

»Das Ziel von einer Million Elektrofahrzeugen im Jahr 2020<br />

liegt leider noch in weiter Ferne. Klar ist, dass bessere Kaufund<br />

Anreize geschaffen werden müssen, um das Soll bis<br />

2020 erfüllen zu können. Hier ist in erster Linie die Bundesregierung<br />

gefordert, die bisher zu halbherzig agiert.<br />

Die Erhöhung der Mittel für Forschung und Entwicklung auf<br />

eine Milliarde Euro ist zwar ein richtiger aber viel zu kleiner<br />

Schritt. Hier wäre der richtige Ansatz, die Mittel für Forschung<br />

und Entwicklung deutlich zu erhöhen, um die Serienreife<br />

deutscher Elektrofahrzeuge zu beschleunigen.<br />

Die Idee einer Umlage auf die Kfz-Steuer herkömmlicher<br />

Autos, zur Förderung der Elektromobilität, sehe ich hingegen<br />

kritisch. Eine solche Umlage könnte den Eindruck erwecken,<br />

man wolle die Besitzer konventionell betriebener Autos unter<br />

Druck setzen, auf Elektromobilität umzusteigen. Dies<br />

wird kaum deren Bereitschaft steigern, dies auch zu tun.<br />

Der richtige Weg kann deshalb nur sein: positive Anreize<br />

setzen und Interesse an der neuen Technologie wecken.<br />

Die steuerliche Begünstigung von Elektroautos ist richtig.<br />

Mittelfristig sollte auch über eine Kaufprämie nachgedacht<br />

werden, vorausgesetzt, die deutschen Hersteller sind dann<br />

weit genug, um von der Regelung auch zu profitieren. Die<br />

Finanzierung muss durch Umschichtungen im Bundeshaushalt<br />

gesichert werden - es ist schließlich Aufgabe der Politik,<br />

die richtigen Schwerpunkte zu setzen.«<br />

Patricia Lips, MdB (CDU)<br />

»Die Förderung der eMobilität ist der CDU/CSU-Bundestagsfraktion<br />

und der Bundesregierung ein wichtiges Anliegen.<br />

Deshalb sollen durch das Regierungsprogramm eMobilität<br />

auch mittels steuerlicher Fördermaßnahmen positive<br />

Kaufanreize gesetzt werden. So soll die Kfz-Steuerbefreiung<br />

für Elektrofahrzeuge auf zehn Jahre verdoppelt und auf alle<br />

Fahrzeugtypen ausgedehnt werden. Gleichzeitig soll im Einkommenssteuerrecht<br />

ein Nachteilsausgleich bei der privaten<br />

Nutzung betrieblicher Fahrzeuge erfolgen. Negative steuerliche<br />

Maßnahmen für alle anderen Autofahrer wie durch<br />

die von Ihnen vorgeschlagene Erhöhung der Kfz-Steuer sind<br />

gerade angesichts steigender Mobilitätskosten das falsche<br />

Signal.«<br />

Fortsetzung auf der nächsten Seite..<br />

30 Neue Mobilität Neue Mobilität 31


Politik & Elektromobilität - BEM-UMLAGEFÖRDERUNG IM DISKURS<br />

Fortsetzung von vorheriger Seite<br />

Im politischen Diskurs<br />

Initiale Förderung der Elektromobilität<br />

Auch wir befürworten die breite Förderung von Forschungsvorhaben<br />

sowie die sichtbare Unterstützung im Rahmen der<br />

aktuellen Schaufensterprojekte. Elektroautos dürfen keinesfalls<br />

langfristig von Subventionen abhängig sein - vor diesem<br />

Hintergrund haben wir unser Modell der Umlageförderung<br />

automatisch degressiv gestaltet.<br />

Eine staatliche Förderung der Neuen Mobilität betrachten<br />

wir als Initialzündung, von der eine erhebliche Eigendynamik<br />

ausgehen wird. Wenn Deutschland nicht nur Leitanbieter,<br />

sondern auch Leitmarkt werden will, muss die Einführung<br />

von Elektrofahrzeugen auch mit Hilfe monetärer Kaufanreize<br />

aktiv in einem Erstmarkt unterstützt werden.<br />

Dirk Fischer, MdB (CDU)<br />

»Notwendig sind der Ausgleich des steuerlichen Nachteils<br />

bei der privaten Nutzung von Firmenwagen - mit einem Neuwagenanteil<br />

von 60% - aufgrund des höheren Anschaffungspreises<br />

und eine Selbstverpflichtung von Bund, Ländern und<br />

Gemeinden, ihren Fahrzeugpark auf Elektromobilität umzurüsten,<br />

da sonst das Ziel von einer Million Elektrofahrzeuge<br />

bis 2020 deutlich verfehlt werden wird.«<br />

Dr. Georg Nüßlein, MdB (CSU)<br />

»Elektromobilität muss integraler Bestandteil der Energiewende<br />

sein, allein schon wegen der Option teilweise überschiessenden<br />

regenerativen Strom zu speichern. Auch für<br />

unsere Automobilindustrie, die wie keine andere Branche<br />

unsere Wirtschaft und unseren Wohlstand bestimmt, ist der<br />

Anschluss an dieses Zukunftsfeld wichtig. Die Einführung<br />

des Wechselkennzeichens macht den konventionellen Pkw<br />

»quasi-hybrid«. Wir schaffen hier eine rechtliche Ausgangssituation,<br />

die helfen wird, mehr Elektromobile auf die Straße<br />

zu bringen. Schließlich geht es darum, Routinefahrten z.B.<br />

zur Arbeit elektromobil abzuwickeln. So wird das Elektromobil<br />

zur Option auch auf dem Land. Meines Erachtens sind<br />

Subventionen aktuell nicht erforderlich, ja sie könnten sogar<br />

innovationshemmend wirken.«<br />

Thomas Lutze, MdB (DIE LINKE)<br />

»Im Bereich des Individualverkehrs konkurriert die reine<br />

Elektromobilität mit weiteren Technologien zur Effizienzsteigerung,<br />

wie z.B. der des Hybridantriebes. Den Durchbruch<br />

wird die Elektromobilität erreichen, wenn die Automobilindustrie<br />

den Verbrauchern wirtschaftlich konkurrenzfähige<br />

und alltagstaugliche Angebote unterbreiten kann. Sobald<br />

dies erreicht ist, werden sich die Kosten für Forschung und<br />

Entwicklung in Form entsprechender Gewinne wieder auszahlen.<br />

Einer steuerfinanzierten Förderung der Industrieforschung<br />

stehe ich deshalb kritisch gegenüber.«<br />

Martin Zeil, Wirtschaftsminister Bayern<br />

»Wir haben in Deutschland ein klares Ziel: Bis 2020 wollen<br />

wir eine Million Elektrofahrzeuge auf unsere Straßen bringen.<br />

Bayern hat dafür bereits Einiges getan. Ich nenne<br />

nur unsere drei Modellinitiativen, die wir als Bayerische<br />

Staatsregierung mit 30 Millionen Euro im Rahmen unserer<br />

Zukunftsinitiative »Aufbruch Bayern« fördern. Mit solchen<br />

Modellprojekten, mit Investitionen in die Infrastruktur und<br />

mit staatlichen Mitteln für die technologische Grundlagenforschung<br />

können wir unseren Teil dazu beitragen, der<br />

Elektromobilität zum Durchbruch zu verhelfen.<br />

Bei der konkreten Markteinführung ist aber vor allem die<br />

Wirtschaft gefragt, der Staat kann hier allenfalls unterstützend<br />

wirken. Hierzu hat der Bund am 24. Mai 2012<br />

beschlossen, Elektroautos künftig zehn statt bisher fünf<br />

Jahre von der Kfz-Steuer zu befreien. Weitere steuerpolitische<br />

Tatsachen zum Zweck der Markteinführung sollten<br />

aber nicht geschaffen werden. Dies würde den Steuerdschungel<br />

nur zusätzlich verdichten und den langfristigen<br />

Erfolg durch eine Verzerrung von Marktprozessen gefährden<br />

anstatt zu unterstützen.«<br />

Bitte beteiligen Sie sich aktiv am weiteren Diskurs und unterstützen<br />

Sie uns mit Anregungen, Statements, Feedback<br />

und Kritik bei der weiteren Ausarbeitung unseres Fördervorschlags:<br />

christian.heep@bem-ev.de<br />

www.tuev-sued.de<br />

Elektromobilität kommt –<br />

wir machen Zukunft sicher!<br />

TÜV SÜD berät, testet und zertifiziert, damit Elektromobilität sicher<br />

auf die Straße kommt. Schwerpunkte sind die Batteriesicherheit,<br />

die Zulassung von Elektrofahrzeugen und die Prüfung der Ladeinfrastruktur.<br />

Zusätzlich sorgen wir in den Hochvoltschulungen der<br />

TÜV SÜD Akademie für gut ausgebildete Fachkräfte.<br />

Gestalten Sie Zukunft mit uns!<br />

32 Neue Mobilität<br />

TÜV SÜD AG • Westendstraße 199 • 80686 München • Tel.: <strong>08</strong>00 888 4444


Politik & Elektromobilität - Besteuerung von Dienst-Fahrrädern<br />

BEM fordert Neuregelung<br />

bei der Besteuerung von<br />

Dienst-Fahrrädern<br />

Der Bundesverband eMobilität setzt sich für die Verbreitung<br />

einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Neuen Mobilität ein.<br />

Um dieses Ziel zu erreichen, ist neben der Umstellung auf<br />

Elektromobilität insbesondere auch eine intelligente Verbindung<br />

der Verkehrsträger notwendig, die den Einsatz von<br />

Zweirädern als Alternative zum Automobil berücksichtigt.<br />

»In der Vergangenheit wurde deutlich, dass einige unserer<br />

Mitgliedsunternehmen gewillt sind, eFahrräder als Dienstfahrzeuge<br />

für ihre Mitarbeiter zur Verfügung zu stellen, hiervon<br />

jedoch aufgrund der derzeitigen steuerlichen Regelung<br />

für die Überlassung von Nicht-Kraftfahrzeugen von Unternehmen<br />

an deren Mitarbeiter absehen. Da diese Regelung<br />

die Verbreitung von Elektrofahrzeugen als Dienstfahrzeuge<br />

behindert, unterstützen wir die Initiative unseres Mitgliedsunternehmens<br />

LeaseRad zur Neuregelung der Besteuerung<br />

von Dienst-Fahrrädern«, so BEM-Vorstand Christian Heep.<br />

Seit Einführung der sogenannten 1%-Regel existiert für<br />

Kraftfahrzeuge eine eindeutige und praktikable Regelung<br />

der Versteuerung des privaten Nutzungsanteils von Dienstwagen.<br />

Plant ein Unternehmen die Überlassung von Fahrrädern<br />

oder Pedelecs, die keine Kraftfahrzeuge sind, so<br />

setzt die Finanzverwaltung die gesamte Leasingrate als zu<br />

versteuernden Sachbezugswert gem. §8 Abs. 2 Satz 1 EStG<br />

an. Diese Handhabung mag zwar mit dem Wortlaut des Einkommensteuergesetzes<br />

vereinbar sein, stellt aber eine klare<br />

Benachteiligung des Verkehrsmittels Fahrrad dar. Beim Pkw<br />

wird durch die 1%-Regel ohne weiteren Nachweis ein Privatnutzungsanteil<br />

von 30 bis 35% unterstellt. Der Ansatz der<br />

vollständigen Leasingrate zzgl. Nebenkosten beim Fahrrad<br />

würde einem Privatnutzungsanteil von 100% entsprechen.<br />

Da ein Dienstfahrrad zu einem großen Teil für dienstliche<br />

Fahrten genutzt werden kann und soll, ist eine pauschale Unterstellung<br />

einer 100% privaten Nutzung unseres Erachtens<br />

nicht angemessen. Vielmehr sollte schon aus Gleichbehandlungsgründen<br />

der gleiche 30 bis 35%-Privatnutzungsanteil<br />

wie beim Pkw unterstellt angesetzt werden, der ebenso für<br />

die als Kraftfahrzeug geltenden S-Pedelecs zur Anwendung<br />

kommt.<br />

»In einem Brief an die zuständigen Abteilungsleiter des Bundesministeriums<br />

der Finanzen, des Bundesministeriums für<br />

Verkehr, Bau und Stadtentwicklung sowie an das Bundesministerium<br />

für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />

haben wir jetzt gemeinsam mit LeaseRad und weiteren Branchenverbänden<br />

auf die Problematik aufmerksam gemacht<br />

und angeregt, gemeinsam mit den Landesfinanzministerien<br />

eine bundeseinheitliche Festsetzung des Sachbezuges eines<br />

Fahrrades/Pedelecs vorzunehmen. Eine Festsetzung auf 1%<br />

des auf volle hundert Euro abgerundeten Bruttolistenpreises<br />

halten wir vor dem Hintergrund der Gleichbehandlung<br />

der Verkehrsträger für dringend notwendig.<br />

Darüber hinaus bietet sich die Möglichkeit, durch eine 0%-<br />

Besteuerung von privat genutzten Dienst-Fahrrädern und<br />

Pedelecs, einen Marktanreiz für Unternehmen zu schaffen<br />

und ein aktives Zeichen zur Förderung alternativer Fortbewegungsmöglichkeiten<br />

zu setzen«, erklärt Heep.<br />

»Wir sind sicher, dass eine solche Festsetzung des eindeutigen<br />

Sachbezugswertes die Attraktivität von Fahrrädern<br />

und Pedelecs in Firmen, Verwaltungen und Organisationen<br />

deutlich erhöht. Damit wäre ein einfacher, kostengünstiger<br />

und sehr wirkungsvoller Schritt in Richtung der umwelt-,<br />

verkehrs- und gesundheitspolitischen Ziele der Bundesregierung<br />

möglich.«<br />

Als Reaktion auf das Schreiben der Branchenverbände haben<br />

die Lohnsteuerreferatsleiter der Finanzministerien auf<br />

Bundes- und Landesebene das Thema behandelt und eine<br />

Neuregelung in Aussicht gestellt.<br />

Bundesverband eMobilität e.V.<br />

www.bem-ev.de<br />

Florian Fritsch – Allianz Kunde seit 2004<br />

Bei der Allianz hat Fortschritt Tradition. Schon seit über 100 Jahren versichern wir als kompetenter Partner zuverlässig den<br />

Bereich Mobilität. Heute bieten wir als einer der ersten Anbieter in Deutschland den Pionieren der Elektromobilität passenden<br />

Schutz. So können auch in Zukunft alle Autofahrer mit uns als starkem Begleiter rechnen. Das Allianz Zentrum für Technik<br />

beschäftigt sich ebenfalls mit alternativen Antrieben. Beispielsweise wird hier die Reparaturfreundlichkeit von Elektrofahrzeugen<br />

bei typischen Stadtunfällen untersucht. Mehr zum Thema unter www.allianz.de/elektro<br />

Hoffentlich Allianz versichert.<br />

34 Neue Mobilität<br />

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Politik & ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> - Legal corner<br />

Politik & ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> - Legal Corner<br />

Änderung der<br />

Dienstwagenbesteuerung<br />

»Ob mit der Regelung das für die Kraftfahrzeughersteller<br />

wichtige Marktsegment der Dienstwagenflotte im gewünschten<br />

Umfang erreicht werden kann, wird sich zeigen.«<br />

Dienstwagenflotten sind ein wichtiger Absatzmarkt für<br />

Kraftfahrzeuge. Die aktuelle Regelung über die Dienstwagenbesteuerung<br />

benachteiligt jedoch Elektro- und extern<br />

aufladbare Hybridelektrofahrzeuge gegenüber den Fahrzeugen<br />

mit konventionellem Verbrennungsmotor.<br />

Die Besteuerung der privaten Nutzung von Dienstwagen<br />

bemisst sich nach dem Listenpreis des Kraftfahrzeugs im<br />

Zeitpunkt der Erstzulassung zuzüglich der Kosten für die<br />

Sonderausstattung einschließlich der Umsatzsteuer - sog.<br />

1%-Regelung. Der Listenpreis von Elektro- und extern aufladbaren<br />

Hybridelektrofahrzeugen ist derzeit höher als der<br />

Listenpreis von Kraftfahrzeugen, die ausschließlich mit einem<br />

Verbrennungsmotor betrieben werden. Dies ist nicht<br />

zuletzt auf die hohen (Entwicklungs-) Kosten für die Batteriesysteme<br />

zurückzuführen.<br />

Die Bundesregierung sieht in der Nutzung von Elektro- und<br />

extern aufladbaren Hybridelektrofahrzeugen eine wesentliche<br />

Maßnahme zur Reduktion des CO 2 -Ausstoßes. Sie hat<br />

sich daher zum Ziel gesetzt, die steuerlichen Wettbewerbsnachteile<br />

zwischen der privaten Nutzung von Kraftfahrzeugen<br />

mit konventionellem Verbrennungsmotor und Elektround<br />

extern aufladbarem Hybridelektrofahrzeugen zu mindern.<br />

Die Verbreitung von Elektrofahrzeugen soll durch den<br />

Ansatz des für diese Kraftfahrzeuge höheren Listenpreises<br />

nicht behindert werden. Die Bundesregierung betrachtet<br />

die Dienstwagenflotte insoweit als wichtiges potenzielles<br />

Marktsegment, den Übergang in das Zeitalter des Elektrofahrzeugs<br />

zu befördern.<br />

Die Bundesregierung hat in der Kabinettssitzung vom 23. Mai<br />

2012 den Gesetzentwurf zum Jahressteuergesetz 2013 (BR-<br />

Drks. 302/12 vom 25.05.2012) beschlossen. Der Gesetzentwurf<br />

sieht u.a. die Anpassung des §6 Abs. 1 Satz 4 EStG über<br />

die Dienstwagenbesteuerung vor. Die bisherige Systematik<br />

für die private Nutzungsentnahme eines betrieblichen Kraftfahrzeugs<br />

nach der 1 Prozent-Regelung in §6 Abs. 1 Satz 4<br />

EStG bleibt auch in der Neufassung erhalten. Allerdings wird<br />

jedoch der Listenpreis von Elektro- und extern aufladbaren<br />

Hybridelektrofahrzeugen um die in diesem enthaltenen Kosten<br />

für das Batteriesystem gemindert.<br />

Der Gesetzentwurf sieht vor, dass sich der Bruttolistenpreis<br />

für im Jahr 2013 angeschaffte Fahrzeuge um 500 Euro pro<br />

kWh Batteriekapazität mindert. Dem liegt die Prämisse zugrunde,<br />

dass die Entwicklung von Batteriesystemen schnell<br />

fortschreitet und sich die Kosten in absehbarer Zeit reduzieren<br />

lassen. Daher soll der Minderungsbetrag für nach dem<br />

31. Dezember 2013 angeschaffte Fahrzeuge jährlich um 50<br />

Euro pro kWh sinken. Durch das jährliche Abschmelzen der<br />

Privilegierung um 50 Euro pro kWh ist die Minderung des<br />

Listenpreises um den auf die Batterie entfallenden Anteil<br />

letztmals für im Jahr 2022 angeschaffte Fahrzeuge anzuwenden<br />

und beträgt dann nur noch 50 Euro pro kWh.<br />

Der Gesetzentwurf sieht gleichzeitig einen Höchstbetrag für<br />

die Minderung des Listenpreises vor. Bei einem im Jahr 2013<br />

angeschafften Fahrzeug beträgt der Höchstbetrag 10.000<br />

Euro. Der Höchstbetrag reduziert sich jährlich um 500 Euro.<br />

Im Ergebnis reicht die von der Bundesregierung geplante Angleichung<br />

der steuerlichen Behandlung der privaten Nutzung<br />

von Kraftfahrzeugen mit konventionellem Verbrennungsmotor<br />

und Elektro- und extern aufladbaren Hybridelektrofahrzeugen<br />

daher nur für eine Batteriekapazität bis 20 kWh.<br />

Der Versuch der Bundesregierung, durch Angleichung der<br />

steuerlichen Behandlung der privaten Nutzung von Kraftfahrzeugen<br />

mit konventionellem Verbrennungsmotor und<br />

Elektrofahrzeugen Anreize für die Anschaffung von Elektrofahrzeugen<br />

zu schaffen, ist zu begrüßen. Ob mit der Regelung<br />

jedoch das für die Kraftfahrzeughersteller wichtige<br />

Marktsegment der Dienstwagenflotte im gewünschten Umfang<br />

erreicht werden kann, wird sich zeigen.<br />

Der Audi A4 bzw. der 3er BMW und vergleichbare Größenklassen<br />

stehen exemplarisch für die aktuell zugelassene<br />

Dienstwagenflotte. Diese Kraftfahrzeuge sind bisher nicht<br />

serienmäßig als reine Elektrofahrzeuge auf dem Markt. Das<br />

Marktsegment der reinen Elektrofahrzeuge wird zur Zeit<br />

(noch) von Leicht- oder Kleinfahrzeugen dominiert, die in<br />

den bisherigen Ausführungen nicht an die Ausstattungsmerkmale<br />

und Größenklasse beispielsweise eines Audi A4<br />

und eines 3er BMW heranreichen. Elektrofahrzeuge, die mit<br />

der maximal geförderten Batteriekapazität von 20 kWh ausgestattet<br />

sind, stammen aktuell aus den Werkstätten von<br />

Mitsubishi, Peugeot oder Renault.<br />

Geht es darum, die technische Entwicklung von Elektrofahrzeugen<br />

über die Dienstwagenflotte zu befördern, hat<br />

die geplante Regelung daher wohl zunächst nur für die Hybridelektrofahrzeuge<br />

Praxisrelevanz. In diesem Marktsegment<br />

gibt es beispielsweise mit dem BMW Active Hybrid 5, dem<br />

BMW X6 Active Hybrid sowie dem Audi A6 und A8 eine Reihe<br />

von Fahrzeugen, die auch als Dienstwagen eingesetzt werden.<br />

Da der eAntrieb bei Hybridfahrzeugen oftmals nur der<br />

Steigerung von Leistung und Effizienz in der Anschubphase<br />

dient, fallen die bei diesen Fahrzeugen eingesetzten Batteriekapazitäten<br />

mit bis zu 3 kWh vergleichsweise klein aus.<br />

Die geplante Regelung soll erstmals für den Veranlagungszeitraum<br />

2013 gelten und erfasst gleichermaßen die private<br />

Nutzung betrieblicher Fahrzeuge durch Unternehmen wie<br />

die Ermittlung des geldwerten Vorteils aus der Überlassung<br />

eines betrieblichen Kfz zur privaten Nutzung bei Arbeitnehmern.<br />

Nach Ablauf von fünf Jahren soll die Regelung<br />

daraufhin überprüft werden, ob sie durch den technischen<br />

Fortschritt, insbesondere durch Kostenreduktionen bei der<br />

Batterieherstellung, überholt ist.<br />

§<br />

Oliver K. Eifertinger, Rechtsanwalt, Steuerberater<br />

Meike Weichel, Rechtsanwältin, Steuerberaterin<br />

Becker Büttner Held<br />

www.bbh-online.de<br />

36 Neue Mobilität Neue Mobilität 37


»Eine Neue Mobilität ist die einzige Option,<br />

globale Verkehrsbedürfnisse überhaupt noch<br />

zu gewährleisten..«<br />

BEM-Präsident Kurt Sigl<br />

STATUS<br />

QUO<br />

DER<br />

ELEKTRO-<br />

<strong>MOBILITÄT</strong><br />

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Wir setzen uns dafür ein, die Mobilität langfristig mit dem Einsatz<br />

Erneuerbarer Energien auf elektrische Antriebsarten umzustellen, um<br />

so den Weg in eine postfossile Gesellschaft aktiv zu begleiten.<br />

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Herausforderungen und Chancen der Neuen Mobilität.<br />

Neue Mobilität<br />

39


Status QUo der Elektromobilität - COVERSTORY<br />

Status QUo der Elektromobilität - COVERSTORY<br />

Spannende Aspekte<br />

Formula Student Electric nutzt DEKRA Know-how aus Motorsport und<br />

Kompetenzcenter Elektromobilität<br />

Nur erfolgreich geprüfte Fahrzeuge dürfen an dem Rennen auf dem Hockenheimring teilnehmen<br />

Hochvoltschulung bei DEKRA für die Sicherheitsverantwortlichen der Teams<br />

Die Formula Student Germany (FSG) stellt sich seit dem<br />

Jahr 2010 mit der Formula Student Electric (FSE) auch den<br />

Herausforderungen der Elektromobilität. Als Technischer<br />

Partner der Formula Student sind die Rennsportexperten<br />

der DEKRA Automobil GmbH mit von der Partie und unterstützen<br />

die Nachwuchs-Teams in Sachen Sicherheit und<br />

Professionalität. Ein besonders spannender Aspekt ist die<br />

Sicherheit bei Arbeiten an Fahrzeugen mit Hochvolttechnik.<br />

Ein Beispiel ist die DEKRA Schulung von FSE-Teilnehmern,<br />

die an Fahrzeugen mit Hochvoltsystemen arbeiten und dabei<br />

unter Umständen mit gefährlichen Spannungen oder<br />

Stromstärken in Kontakt kommen können. Das Reglement<br />

der Formula Student empfiehlt, dass mindestens ein Teammitglied<br />

für Arbeiten an Hochvoltsystemen an Automobilen<br />

zertifiziert ist. Handelt es sich nicht um einen Ingenieur der<br />

Elektrotechnik, ist das Zertifikat sogar zwingend erforderlich.<br />

Mitte Mai trafen sich 20 Mitglieder von 15 FSE-Teams aus<br />

ganz Deutschland zu einer Hochvolt-Schulung an der DEKRA<br />

Hauptverwaltung in Stuttgart. An Bord waren Teams vom<br />

Raceyard E der FH Kiel bis zur TUfast w-Technology der TU<br />

München, von den Speeding Scientists der University of<br />

Siegen bis zum Team StarkStrom der UAS Augsburg. Nicht<br />

fehlen durften auch die Lokalmatadoren vom Greenteam der<br />

Uni Stuttgart, die den aktuellen Entwicklungsstand ihres<br />

FSE-Boliden für das Rennjahr 2012 als Anschauungsobjekt<br />

mitbrachten.<br />

»Unsere Hochvolt-Schulung hat zum Ziel, die FSE-Teams für<br />

die Gefahren zu sensibilisieren, die bei Arbeiten an Hochvolt-<br />

Fahrzeugen lauern«, erklärt Benno Rauhut, Fachverantwortlicher<br />

für Kfz-Technologie bei der DEKRA Akademie. »Bei Arbeiten<br />

mit Spannungen bis 600 Volt, wie sie das Regelwerk<br />

der Formula Student zulässt, müssen die Studenten genau<br />

wissen, was sie tun.« Auf Basis der Unfallverhütungsvorschriften<br />

der Berufsgenossenschaften erhalten sie die Qualifikationen,<br />

die sie in die Lage versetzen, anfallende elektrotechnische<br />

Arbeiten zu beurteilen, mögliche Gefährdungen<br />

zu erkennen und geeignete Schutzmaßnahmen abzuleiten.<br />

Im Gegensatz zu Arbeiten an der Mechanik drohen bei Elektrofahrzeugen<br />

überall dort Gefahren, wo die Mechatroniker<br />

in die Bereiche von Hochvolt-Kabeln vordringen, die meist<br />

wie in der Serie mit der Farbe Orange gekennzeichnet sind.<br />

»Hände weg von Orange« heißt daher eine wichtige Regel.<br />

»Gefährlich wird es für den Menschen ab etwa 60 Volt<br />

Gleichspannung oder 30 Volt Wechselspannung. Bereits<br />

bei solchen Spannungen können Verbrennungen oder Herz-<br />

rhythmusstörungen bis hin zum Herzstillstand auftreten«,<br />

warnt Andreas Richter vom DEKRA Competence Center<br />

Elektromobilität. Eine wichtige Rolle innerhalb der Schulung<br />

spielten daher Aspekte wie etwa elektrische Gefährdungen<br />

und Erste Hilfe, Schutzmaßnahmen gegen elektrischen<br />

Körperdurchströmung und Störlichtbögen.<br />

Jahrelanges Engagement im Motorsport<br />

Ihre Kompetenzen für den Nachwuchs-Rennwettbewerb<br />

beziehen die Motorsportexperten von DEKRA aus ihrem<br />

jahrzehntelangen Engagement als Technische Kommissare<br />

im Motorsport. Die Organisation verfügt über rund 60 Motorsport-Sachverständige,<br />

die in Zusammenarbeit mit dem<br />

Deutschen Motorsport Bund (DMSB) in den unterschiedlichsten<br />

Rennserien aktiv sind. Das Spektrum reicht von der<br />

DTM bis hin zur Formel 1 beim Grand Prix von Deutschland.<br />

DEKRA steht dem DMSB in allen Sicherheitsfragen beratend<br />

zur Seite und ist auf internationaler Ebene als Testeinrichtung<br />

für Komponenten anerkannt. Im DEKRA Crash Test Center<br />

in Neumünster und im DEKRA Automobil Test Center in<br />

Klettwitz am Lausitzring überprüfen die Experten im Auftrag<br />

der Internationalen Motorsport Kommission FIA Komponenten<br />

wie Überrollvorrichtungen, Sitze und Sicherheitsgurte<br />

von Motorsportfahrzeugen. Auch stellen sie die für die Teilnahme<br />

an einer Rennserie erforderlichen DMSB Wagenpässe<br />

aus und sind bei den Rennveranstaltungen für die Technische<br />

Abnahme der Fahrzeuge zuständig.<br />

DEKRA Engagement in der Formula Student<br />

Mit der Formula Student Germany verbindet die DEKRA Automobil<br />

GmbH bereits seit dem Start des Wettbewerbs im<br />

Jahr 2006 eine enge Partnerschaft. Als Technischer Partner<br />

sind die Motorsportexperten der Organisation im Vorfeld<br />

des jährlichen Events auf dem Hockenheimring für die zahlreichen<br />

Abnahmeprüfungen zuständig, mit denen die Veranstalter<br />

für ein hohes technisches Niveau des Wettbewerbs<br />

und die Sicherheit der Teilnehmer sorgen.<br />

Fortsetzung auf der nächsten Seite..<br />

40 Neue Mobilität Neue Mobilität 41


Status QUo der Elektromobilität - COVERSTORY<br />

Fortsetzung von vorheriger Seite<br />

Das Greenteam der Uni Stuttgart bei der Rennvorbereitung<br />

Jede Sicherheitszelle, sei sie als Gitterrohrrahmen oder<br />

Carbon-Moncoque ausgelegt, muss die rechnerischen Festigkeitsprüfungen<br />

(Structural Equivalency Tests) der Fachspezialisten<br />

im DEKRA Automobil Test Center erfolgreich<br />

absolvieren, um die Zulassung für Hockenheim zu erhalten.<br />

Auch für die vorgeschriebenen Tests der Crashboxen (Impact<br />

Attenuatoren) der Fahrzeuge ist das Center in Klettwitz<br />

eine bevorzugte Adresse.<br />

Beim eigentlichen, für die FS Electric und die FS Combustion<br />

weitgehend identischen Scrutineering, dem Freigabecheck,<br />

reichen die Prüfpunkte von der Fahrerbekleidung über die<br />

Reifenmischung bis hin zur einzelnen Schraubensicherung<br />

an wichtigen Aufhängungs- und Lenkungsteilen.<br />

Zum Programm zählen weiter die Überprüfung des Fahrzeuggewichts<br />

(Car Weighing) und der Tilt-Table-Test, bei dem<br />

die Sachverständigen auf einem Neigungstisch mit 60 Grad<br />

Seitenneigung die Kurvenstabilität der Rennfahrzeuge überprüfen.<br />

Bei den Monopostos der Formula Student Electric stehen<br />

beim FSE Scrutineering ganz zu Beginn der Veranstaltung<br />

die Prüfung des elektrischen Antriebs im Fokus der Sachverständigen,<br />

insbesondere der Batterien, des Batteriemanagements<br />

mit allen Sicherheitseinrichtungen und ein Check der<br />

Verkabelung.<br />

Die Konstruktion eines konkurrenzfähigen Rennwagens mit<br />

elektrischer Antriebstechnologie stellt aus Sicht von DEKRA<br />

für die Teams der Formula Student Electric eine besondere<br />

Herausforderung dar. Vor dem Hintergrund steigender<br />

Kraftstoffpreise und knapper Energieressourcen ist es nach<br />

Ansicht der Experten extrem wichtig, den angehenden Ingenieuren<br />

schon früh die Möglichkeit zu geben, sich mit zukunftsweisenden<br />

Technologien auseinander zu setzen.<br />

DEKRA // www.dekra.de<br />

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TELEFUNKEN SE Herrn Voigt unter<br />

069 600 1110.<br />

42 Neue Mobilität<br />

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BEM-Landesvertretung Norddeutschland<br />

Bundesverband eMobilität<br />

Landesvertretung Norddeutschland<br />

Bundesverband eMobilität<br />

Landesvertretung Bayern<br />

BEM-Landesvertretung Bayern<br />

BEM-Landesvertretung<br />

Norddeutschland<br />

Umzug der BEM-<br />

Landesvertretung Bayern<br />

BEM-Landesvertretung Norddeutschland, c/o E-COLLECTiON, Am Sandtorkai 50 in 20457 Hamburg<br />

BEM-Landesvertretung Bayern, c/o e-mocom AG, MarsstraSSe 74 in 80335 München<br />

»Dank unserer Partner haben wir uns bereits erfolgreich<br />

in vielen Regionen Deutschlands mit einer Landesvertretung<br />

positionieren können. Ich freue mich sehr, dass wir mit<br />

unserem Mitgliedsunternehmen E-COLLECTiON einen so<br />

engagierten Partner in Norddeutschland gefunden haben«,<br />

so BEM-Präsident Kurt Sigl.<br />

»Von Emden über Hannover und Lübeck bis hoch nach Flensburg<br />

passiert im Norden Deutschlands noch nicht genug<br />

im Bereich der eMobilität - das zu ändern ist unser Ziel«,<br />

so Florian Hempel, BEM-Landesvertreter Norddeutschland.<br />

»Die Verknüpfung der bestehenden Partner steht dabei im<br />

Fokus«, ergänzt Bernd Repenning. Nach Bayern, Baden-<br />

Württemberg, NRW, Hessen und Mitteldeutschland organisiert<br />

sich nun auch der Norden, um die Neue Mobilität auf<br />

Basis Erneuerbarer Energien regional zu etablieren.<br />

Seit Frühjahr 2012 sind Repenning und Hempel für die LV<br />

Norddeutschland verantwortlich. »eMobilität steht für urbanen<br />

Lifestyle. Genau das wollen wir gesellschaftsübergreifend<br />

vermitteln«, so Repenning. Er selbst hat mit dem Aufbau<br />

von E-COLLECTiON bereits ein aktives Zeichen für eine<br />

Neue Mobilität gesetzt. Unter dem Stichwort MOBiLiTY ist<br />

die Mission der Mitarbeiter von E-COLLECTiON, die Bevölkerung<br />

zu elektromobilisieren, jeden zu erreichen und Elektromobilität<br />

anfassbar zu machen.<br />

Hierfür wurde in der Hamburger HafenCity ein conceptSTORE<br />

eingerichtet, in dem die neuesten Elektrofahrzeuge präsentiert<br />

werden. »Im Mittelpunkt steht die Erfahrbarkeit. Bei<br />

uns können selbstverständlich alle Fahrzeuge auch selbst<br />

gefahren werden«, so Repenning.<br />

»Die gut besuchte und erfolgreiche Eröffnungsveranstaltung<br />

der Landesvertretung am 21. Mai hat unser Engagement<br />

bestätigt und zeigt uns, dass wir an der richtigen Stelle ansetzen.<br />

Viele Vertreter aus allen Teilen des momentan noch<br />

weiträumigen Einzugsgebietes unserer Landesvertretung<br />

haben gezeigt, wie viel dort schon passiert, dass ihnen jedoch<br />

eine Stimme fehlt. Diese wollen wir ihnen gemeinsam<br />

mit der Bundesgeschäftsstelle in Berlin geben«, so Hempel<br />

und macht deutlich, was künftig von den beiden Hamburgern<br />

zu erwarten ist:<br />

»Als BEM-Landesvertretung Norddeutschland wollen wir<br />

künftig für unsere Branche werben, neue Kontakte zu<br />

wichtigen Partnern herstellen und uns für eine bundesweite<br />

Vernetzung der relevanten Elektromobilitäts-Akteure einsetzen.<br />

Wir freuen uns auf unsere neue Aufgabe, zukünftige<br />

Mitglieder und ein attraktives Netzwerken.«<br />

Florian Hempel // BEM-Landesvertretung Norddeutschland<br />

florian.hempel@bem-ev.de<br />

»Ich freue mich, dass wir nach dem Umzug von Ingolstadt<br />

nach München nun auch in der bayerischen Hauptstadt vertreten<br />

sind und die hier vorhandenen Potenziale im Bereich<br />

Elektromobilität weiter ausbauen können. Mit unserem Mitgliedsunternehmen<br />

e-mocom haben wir einen innovativen<br />

Partner an unserer Seite, der in seinem Showroom bereits<br />

jetzt die gesamte Bandbreite der Neuen Mobilität präsentiert«,<br />

so BEM-Vorstand Michael Hofmann.<br />

Seit Mai leiten Chaya Chatterjee und Manfred Hiemer die<br />

BEM-Landesvertretung in München. »Es freut uns sehr, dass<br />

wir nun, nicht nur als Mitglied, sondern als LV Bayern noch<br />

stärker mit dem Bundesverband eMobilität verbunden sind.<br />

Wir durften in der Vergangenheit selbst erfahren, wie sehr<br />

der BEM uns Unternehmer unterstützen kann und dass er<br />

mehr ist, als ein normaler Verband - einer, der wirklich bewegt.<br />

Gemeinsam mit dem Team in Berlin möchten wir uns<br />

künftig dafür einsetzen, dass das Umdenken in vielen Köpfen<br />

erfolgt und wir die Elektromobilität schneller auf die Straße<br />

bringen können«, erklärt Chaya Chatterjee.<br />

Und Manfred Hiemer ergänzt: »Unser Ziel ist es, uns für die<br />

Elektromobilität in Bayern weiter und stärker einzusetzen -<br />

über das Engagement unseres Showrooms hinaus. Elektromobilität<br />

ist keine Zukunftsvision - sie ist bereits Realität.<br />

Als Landesvertretung möchten wir dazu beitragen, dass<br />

auch auf unternehmerischer und politischer Seite die Maßnahmen<br />

ergriffen und Rahmenstrukturen geschaffen werden,<br />

die den Systemwechsel hin zu einer Neuen Mobilität sichtbar<br />

beschleunigen.«<br />

Die Landesvertretung Bayern unterstützt als regionales<br />

Kompetenzzentrum für Elektromobilität die Ziele des Bundesverbands<br />

auf Landesebene.<br />

Im Rahmen von eRoadshows, Messen, Events und anderen<br />

Veranstaltungen im süddeutschen Raum werden die Köpfe<br />

der Branche miteinander vernetzt und zukunftsweisende Kooperations-<br />

und Geschäftsmodelle entwickelt, um Elektromobilität<br />

langfristig im Bewusstsein der Gesellschaft zu<br />

verankern.<br />

»Nur gemeinsam werden wir es schaffen, die vielfältigen<br />

Herausforderungen der Neuen Mobilität auf Basis Erneuerbarer<br />

Energien bundesweit auf die Straße zu bringen«, betont<br />

Michael Hofmann.<br />

Chaya Chatterjee & Manfred Hiemer<br />

BEM-Landesvertretung Bayern<br />

chaya.chatterjee@bem-ev.de<br />

manfred.hiemer@bem-ev.de<br />

44 Neue Mobilität Neue Mobilität 45


Köpfe der Branche<br />

Köpfe der Branche<br />

Köpfe der Branche<br />

Auf ein Wort mit den relevanten Akteuren im Bereich der Neuen Mobilität<br />

Christoph Hofner<br />

juwi R&D GmbH<br />

Oliver Brinkhoff<br />

proEco <strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong> GmbH<br />

Frank Chojinski<br />

KLEINER GmbH<br />

Stefan Dittrich<br />

stadtraum GmbH<br />

Dr. Lilian Klewitz-Haas<br />

Taylor Wessing<br />

Lucas Birnhäupl<br />

Process Management<br />

Consulting GmbH<br />

Christoph Hofner, Leiter Team Business Development &<br />

Sales E-Mobility, juwi R&D GmbH<br />

»Elektromobilität ergibt nur Sinn in Kombination mit Erneuerbaren<br />

Energien. Wir möchten mit unserer langjährigen Erfahrung,<br />

als Vollsortimentler in Sachen Erneuerbare Energien,<br />

unseren Teil dazu beitragen saubere Mobilität zu ermöglichen.<br />

Das Verfolgen unserer 100% Erneuerbare Energien Vision<br />

ist hierbei Grundvorrausetzung. Elektromobilität schafft<br />

Lebensqualität, nicht nur für den Einzelnen, sondern für uns<br />

alle. Es gibt nichts was die Energiewende so sichtbar für Jedermann<br />

macht wie das Fahren mit sauberem Strom. Wir freuen<br />

uns, dass der BEM hier als engagierter, unabhängiger und<br />

ideen-offener Integrator einen großen Teil dazu beiträgt und<br />

unterstützen immer gerne mit neuen Konzepten und Ideen.«<br />

www.juwi.de<br />

Oliver Brinkhoff, stellvertretender Geschäftsführer<br />

proEco <strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong> GmbH<br />

»Nachhaltige, alternative Antriebsformen beweisen immer<br />

mehr ihre Alltagstauglichkeit. Um der Problematik der urbanen<br />

Verkehrsentwicklung jedoch langfristig gerecht zu werden,<br />

bedarf es intelligenter, ineinandergreifender Konzepte. Fahrzeuge,<br />

sowie deren Kauf-, Miet- und Sharekonzepte, Park-<br />

Ladelösungen und Leitsysteme müssen auf der einen Seite<br />

komplexesten Anforderungen standhalten, auf der anderen<br />

Seite so kundenfreundlich wie möglich konzipiert werden.<br />

Die interaktive Kommunikation aller Einheiten und Teilnehmer<br />

lässt Raum für neue Produkte, Märkte und Chancen. Wollen<br />

wir im Zuge dieses Wandels den Standort Deutschland wettbewerbsfähig<br />

halten, Arbeitsplätze sichern und ausbauen,<br />

gleichzeitig Umwelt- und Verkehrsprobleme lösen, darf der<br />

Fokus nicht allein auf neuen Antriebs-, Material oder Energiespeicherlösungen<br />

liegen. Wollen wir all diese Ziele erreichen,<br />

müssen wir die Basis auf der Bildungsseite schaffen.<br />

Uns muss es gelingen, die Chancen und Nutzen einer neuen<br />

Mobilität zu verdeutlichen und Kompetenzen auszubilden,<br />

um jene Produkte zu entwickeln und Märkte zu schaffen. Der<br />

erste Schritt in diese Richtung ist es, Kräfte zu bündeln und<br />

sich zu vernetzen. Diesen ersten Schritt geht der BEM mit<br />

seinen Mitgliedern - in eine nachhaltig mobilisierte Zukunft.«<br />

www.proeco.de<br />

Frank Chojinski, Geschäftsleitung KLEINER GmbH<br />

»Mein persönlicher Einstieg in die Welt der Elektromobilität<br />

war ein Artikel über das Projekt Desertec, Stromerzeugung<br />

in der Wüste. In der Folge habe ich über das strategische<br />

Marketing das Gesamtthema Erneuerbare Energien in den<br />

Fokus meines Unternehmens gebracht. Die Idee, sich mit<br />

sauberer und dauerhaft verfügbarer Energie fortzubewegen,<br />

ist aus meiner Sicht der einzig zukunftssichere Weg.<br />

Diese Vision in Einklang zu bringen mit der Gewinnung<br />

von Aufträgen und der Sicherung von Arbeitsplätzen ist<br />

die große Herausforderung, der sich jedes zukunftsorientierte<br />

Unternehmen stellen muss. Hierfür braucht es eine<br />

Stimme, die diese Ideen in die politischen Gremien trägt.<br />

Diese Stimme ist für mich der Bundesverband eMobilität.«<br />

www.kleiner-gmbh.de<br />

Stefan Dittrich, Geschäftsführer stadtraum GmbH<br />

»Elektromobilität ist sauber und leise. Diese Vision einer<br />

stadtverträglichen und bewohnerorientierten Verkehrsentwicklung<br />

treibt mich an, Kommunen bei der Erstellung neuer<br />

Mobilitätskonzepte und bei dem Aufbau einer öffentlichen<br />

Ladeinfrastruktur zu beraten.<br />

Stromtankstellen lassen sich einfach mit der Funktion des<br />

Parkscheinautomaten in einem Gerät kombinieren.<br />

Die Ingenieurgesellschaft stadtraum hat bereits im Frühjahr<br />

2011 gemeinsam mit dem BEM hierzu ein Pilotprojekt<br />

in Berlin-Mitte gestartet und seitdem bewiesen, dass dieses<br />

integrierte System aus Parken+Laden alltagstauglich<br />

ist und platzsparend eingesetzt werden kann.«<br />

www.stadtraum.com<br />

Dr. Lilian Klewitz-Haas, Rechtsanwältin Taylor Wessing<br />

»Mobilität ist eine Errungenschaft und hat wie kaum eine<br />

andere wissenschaftliche Leistung zu unserer Gesellschaft<br />

beigetragen. Auch in Zukunft bleibt die Mobilität Treiber des<br />

Wohlstands. Mobilität und Nachhaltigkeit galten als unvereinbare<br />

Prinzipien. Die sich wandelnden Markterwartungen<br />

brechen die Architektur der Mobilitäts- und Energiebranche<br />

jedoch auf. Auch die Änderungen der rechtlichen Bedingungen<br />

stellen neue Herausforderungen.<br />

Als Berater von Unternehmen aus den Bereichen Mobilität,<br />

Energieerzeuger/Erneuerbare Energien und von Finanzinvestoren<br />

treibt uns die Frage um, wie mit den Herausforderungen<br />

von morgen umzugehen ist. Hierfür bietet der<br />

BEM eine ideale Plattform.«<br />

www.taylorwessing.com<br />

Lucas Birnhäupl, Berater<br />

Process Management Consulting GmbH<br />

»Die Elektromobilität wandelt sich zunehmend von einem<br />

technikgetriebenen Thema, zu der Frage nach der Vermarktung,<br />

wertschöpfenden Geschäftsmodellen, nach Zielgruppen,<br />

Produkten und Serviceangeboten. Wir verstehen uns<br />

dabei als Lotse durch das Spektrum der Elektromobilität und<br />

unterstützen unsere Kunden dabei, die Weichen für den Erfolg<br />

der Elektromobilität bereits heute zu legen. Unser Fokus<br />

liegt auf Vermarktungsstrukturen, Kooperationsmodellen,<br />

Preis- und Angebotsgestaltung sowie der Implementierung<br />

von Prozessen.<br />

Der Bundesverband eMobilität bietet uns dabei eine interessante<br />

Plattform zum Erfahrungsaustausch mit Akteuren<br />

aus Wirtschaft, Forschung, Politik und Medien.«<br />

46 Neue Mobilität Neue Mobilität 47


Status QUo der Elektromobilität - Initiative Zukunftsmobilität<br />

STATUS QUO DER ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> - eMobiler Odenwald<br />

Beratung, Strategie<br />

und Kompetenz<br />

Initiative Zukunftsmobilität begleitet Kommunen und Unternehmen<br />

in die Elektromobilität<br />

eMobiler Odenwald:<br />

Nicht warten - handeln<br />

Odenwaldkreis initiiert eigenes Schaufenster Elektromobilität<br />

Mobil mit dem eBike<br />

Unter der Marke »Zukunftsmobilität« hat sich in den letzten<br />

Jahren ein Kompetenz- und Beratungsnetzwerk formiert,<br />

das Kommunen und Unternehmen auf dem Weg in die<br />

elektromobile Zukunft begleitet. »Elektromobilität ist ein<br />

weites Feld, in dem es viele Möglichkeiten der Betätigung<br />

gibt«, so Christian Klaiber, Gründer der Initiative Zukunftsmobilität.<br />

»Wir helfen unseren Auftraggebern, ihre Rolle in<br />

diesem Themenfeld zu finden und begleiten sie bei der Erarbeitung<br />

und Umsetzung konkreter elektromobiler Lösungen,<br />

die dauerhaft etabliert werden.«<br />

Das Netzwerk bündelt das Know-how und die Angebote<br />

seiner Partner und bindet diese in die Konzeption und Realisierung<br />

der Projekte ein. Zukunftsmobilitäts-Projekte<br />

rücken den Mobilitätsbedarf der Menschen einer Region<br />

in den Vordergrund und bedienen ihn durch zielgruppenorientierte<br />

Angebote. Dabei werden ganzheitliche Ansätze<br />

verfolgt und individuelle Elektromobilität beispielsweise<br />

mit Angeboten des ÖPNV verknüpft.<br />

Das Leistungsspektrum reicht von der strategischen und<br />

konzeptionellen Beratung bis zur Projektkoordination im<br />

Rahmen der Umsetzung. »Unser Ziel ist es, elektrisch angetriebene<br />

Fahrzeuge in funktionierende Nutzungsmodelle zu<br />

bringen«, so Klaiber. Angesprochen werden dabei vorrangig<br />

Kommunen und Versorgungsbetriebe sowie Unternehmen,<br />

aber auch Tourismusbetriebe und touristische Vermarktungsgesellschaften.<br />

Aktuell berät die Initiative Zukunftsmobilität diverse Kommunalverwaltungen<br />

mittlerer Größe wie beispielsweise die<br />

Stadt Rheinfelden oder die beiden Modellkommunen Elektromobilität<br />

in Baden-Württemberg, Ludwigsburg und Offenburg,<br />

bei der Konzeption einer Elektromobilitätsstrategie<br />

sowie als Projektdienstleister. Außerdem hat die Initiative<br />

Zukunftsmobilität das Projektmanagement in verschiedenen<br />

Projekten übernommen. Ein Beispiel ist das bundesweit<br />

einzigartige Projekt »ZUMO Schwarzwald«, ein Mobilitätsprojekt<br />

im Tourismus, welches Urlaubern im Sommer<br />

2011 CO 2 -neutralen Mobilitätsurlaub im Schwarzwald<br />

ermöglichte. Das Projekt ZUMO gab den Anstoß für diverse<br />

Urlaubsangebote in Verbindung mit Elektromobilität im<br />

Schwarzwald.<br />

Ausgehend von Projekten in Baden-Württemberg ist die Initiative<br />

Zukunftsmobilität seit Anfang 2012 dabei, sich auf<br />

weitere Bundesländer auszudehnen sowie ihr Know-how in<br />

grenzübergreifende Projekte einzubringen.<br />

Annette Barth<br />

Initiative Zukunftsmobilität<br />

www.zukunftsmobilitaet.de<br />

Erster Kreisbeigeordneter des Odenwaldkreises Oliver Grobeis, Kreistagsvorsitzender des Odenwaldkreises Rüdiger Holschuh,<br />

Bürgermeister der Stadt Michelstadt Stefan Kelbert und Landrat des Odenwaldkreises Dietrich Kübler bei der Einweihung der<br />

ersten eBike-Route.<br />

Um Bürger einer ländlichen Region wie den südhessischen<br />

Odenwaldkreis von neuen Zukunftstechnologien zu überzeugen,<br />

bedarf es manchmal mehr als Informationsveranstaltungen<br />

oder Bekanntmachungen in Anzeigenblättern.<br />

Denn nicht selten besteht besonders hinsichtlich Elektromobilität<br />

das Vorurteil, für Berufspendler und Vielfahrer in<br />

der Peripherie nicht geeignet zu sein. Dieser Eindruck wird<br />

von medial begleiteten Testfahrten, die hauptsächlich in<br />

Metropolen inszeniert werden, unterstützt.<br />

Wie falsch diese Wahrnehmung ist, demonstriert das Beispiel<br />

Odenwaldkreis. In diesem Jahr wird nicht nur die erste eBike-<br />

Flotte zum Verleih angeboten. Der Kreis hat darüber hinaus<br />

in den Ausbau der Ladeinfrastruktur investiert und fährt zukünftig<br />

dank zweier Elektro-Smarts auch selbst elektrisch.<br />

Politiker des Landkreises machen damit deutlich, dass es nicht<br />

von einer bundesweiten Förderung abhängt, ob jeder Einzelne<br />

etwas zum Thema Zukunftstechnologie beitragen kann.<br />

Um auch die Bevölkerung für den neuen Kurs zu gewinnen,<br />

bot der bundesweite Aktionstag Nachhaltigkeit einen guten<br />

Anlass. Am Sonntag, den 03. Juni 2012 zeigte der Odenwaldkreis<br />

mit dem Event »eMobiler Odenwald. Elektrisch fahren<br />

rund um den Marktplatz« die heute bereits zur Verfügung<br />

stehenden Möglichkeiten für elektrisches Fahren, zugleich<br />

aber auch die Herausforderungen für Gesellschaft und Wirtschaft.<br />

Unterstützt wurde der Kreis von der Frankfurter Kommunikations-Agentur<br />

PP:AGENDA, die die Veranstaltung<br />

konzipierte und kommunikativ begleitete.<br />

Vorgestellt und getestet wurden eine Vielzahl von Elektroautos<br />

der Marken Opel, Citroën, Peugeot, Mitsubishi und<br />

Think von den ortsansässigen Autohäusern und Partnern.<br />

Zahlreiche eBikes verschiedener Marken sowie eRoller regionaler<br />

Händler waren ebenfalls vertreten. Tausende Besucher<br />

machten von der Möglichkeit, die eFahrzeuge zu testen, regen<br />

Gebrauch. Einen weiteren Höhepunkt an diesem Tag bildete<br />

die Einweihung der ersten eBike-Route im Landkreis.<br />

»Wenn Deutschland eine realistische Chance haben will,<br />

Leitmarkt für Elektromobilität zu werden, muss diese Entwicklung<br />

von vielen weiteren gesellschaftlichen Akteuren<br />

getragen werden, die bislang nur ungenügend in Konzepte<br />

eingebunden sind, wie etwa aus den Bereichen Aus- und<br />

Weiterbildung oder Gesundheit. Am Beispiel des eMobilen<br />

Odenwald zeigen wir, wie dies gelingen kann«, meint<br />

Michael Tschakert, Direktor Consulting & Management bei<br />

PP:AGENDA.<br />

Michael Tschakert // PP:AGENDA // www.pp-agenda.de<br />

48 Neue Mobilität Neue Mobilität 49


Status QUo der Elektromobilität - Next Energy<br />

Status QUo der Elektromobilität - Next energy<br />

Batterieforschung im Fokus<br />

An der Schnittstelle zwischen Elektromobilität und Netzanbindung<br />

Die vollautomatisierte Station ermöglicht einen Batteriewechsel innerhalb von nur vier Minuten<br />

In den NEXT ENERGY-Laboren werden die Ursachen des Alterungsverhaltens von Einzelzellen und ganzen Batteriepacks analysiert<br />

Nach dem 2009 ausgesprochenen politischen Wunsch nach<br />

einem deutschen »Leitmarkt für Elektromobilität« hat die<br />

2011 beschlossene Energiewende einen zweiten grundlegenden<br />

Eckpfeiler für die Erforschung elektrischer Energiespeicher<br />

gesetzt. Nicht nur langlebig und mobil sollen Batterien<br />

werden, sondern fortan auch stationär und netzregulierend.<br />

Das EWE-Forschungszentrum für Energietechnologie NEXT<br />

ENERGY bearbeitet ein übergreifendes Konzept, das all diese<br />

Anforderungsprofile gleichermaßen bedient:<br />

Mit Deutschlands erster Batteriewechselstation verfügt das<br />

Institut über ein Forschungsobjekt, an dem sich die Schnittstelle<br />

zwischen mobilem Alltagseinsatz, Bereitstellung von<br />

Netzdienstleistungen und Batteriealterung im Realbetrieb<br />

abbilden lässt. Damit können die Oldenburger Wissenschaftler<br />

ihr gesamtes Potenzial in der Batterieforschung von der<br />

Elektrochemie bis zur Netzintegration ausschöpfen.<br />

Als wesentlicher Bestandteil des Forschungsprojekts Grid-<br />

Surfer wurde die Station mit Mitteln des Bundesministeriums<br />

für Wirtschaft und Technologie realisiert. Sie ist mit einer<br />

eigens konzipierten Wechselmechanik ausgestattet und<br />

kann bis zu sechs Batterien vorhalten - und für den vollautomatischen<br />

Batterietausch bereitstellen. In der Praxis bedeutet<br />

das: Der Autofahrer kann die Fahrt nach nur vier Minuten mit<br />

einem geladenen Akku fortsetzen, ohne das Fahrzeug verlassen<br />

zu müssen. Damit könnte die Batteriewechselstation<br />

Grundlage sein für interessante Geschäftsmodelle, zum Beispiel<br />

für Taxiunternehmen oder medizinische Dienste.<br />

Die Realisierbarkeit entsprechender Projekte mit Fuhrparkbetreibern<br />

wird derzeit geprüft. Dabei geht das Interesse der<br />

Energieforscher weit über den reinen Fahrbetrieb hinaus.<br />

»Wir wollen erforschen, welchen Stellenwert ein Wechselsystem<br />

in der Gesamtinfrastruktur der Elektromobilität einnehmen<br />

kann und unter welchen Rahmenbedingungen sich<br />

ein ökonomischer und ökologischer Nutzen darstellen lässt«,<br />

erklärt Frank Schuldt, Themenfeldleiter Batteriesystemtechnik<br />

bei NEXT ENERGY. Mit ihren systemtypischen Anforderungen<br />

werde sich die Elektromobilität spürbar von unserer<br />

bisher bekannten Art der Fortbewegung mit Verbrennungsmotoren<br />

unterscheiden, ist sich der Ingenieur bewusst. Viele<br />

Fragen seien noch ungeklärt. »Die Antworten liegen zwar<br />

längst in der Theorie als Ideen und Skizzen vor, müssen sich<br />

jedoch noch in der Praxis beweisen.«<br />

Mit Blick auf die Nutzung Erneuerbarer Energien erschließt<br />

die Batteriewechselstation mit ihrem bidirektionalen Ladekonzept<br />

ein weiteres Forschungsfeld für die Wissenschaft:<br />

Bei NEXT ENERGY wird untersucht, ob sich Traktionsbatterien<br />

in Zweitanwendung auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />

als stationäre Speicher einsetzen lassen. In der<br />

Station könnten sie - sofern sie nicht im mobilen Einsatz<br />

sind - mit der Kapazität von bis zu sechs Batteriepacks zum<br />

Beispiel für die Stabilisierung des Stromnetzes genutzt werden.<br />

»Mit einer kumulierten Speicherkapazität von 180 kWh<br />

und einer maximalen Leistung von 360 kW sind wir grundsätzlich<br />

in der Lage, auch gleichzeitig Netzdienstleistungen<br />

bereitzustellen«, sagt Dr. Wedigo von Wedel, Bereichsleiter<br />

Energiespeicher bei NEXT ENERGY. Dafür verfüge die Batteriewechselstation<br />

über speziell ausgestattete Wechselrichter<br />

für den Anschluss an das örtliche Verteilnetz. »Jeder einzelne<br />

der sechs Wechselrichter ist in der Lage, die Batterien<br />

zu laden, aber auch gezielt zu entladen und die Energie dem<br />

Verteilnetz zur Verfügung zu stellen«, so von Wedel.<br />

Eine wichtige Funktion kommt der Einspeisung von Blindleistung<br />

zu, mit der eine Steigerung der Aufnahmekapazität<br />

des Verteilnetzes für Erneuerbare Energien, zum Beispiel<br />

aus Photovoltaik, ermöglicht wird. Damit leistet die Wechselstation<br />

einen zusätzlich wertvollen Dienst zur Integration<br />

Erneuerbarer Energien und empfiehlt sich als Baustein einer<br />

neu zu entwickelnden Infrastruktur für das Stromnetz der Zukunft.<br />

Perspektivisch wäre damit zum Beispiel ein Ausgleich<br />

von Schwankungen aufgrund der unregelmäßigen Einspeisung<br />

Erneuerbarer Energien aus Wind und Sonne denkbar.<br />

Inwieweit die Leistungsfähigkeit der Batterien durch die<br />

permanenten Be- und Entladezyklen in der mobilen und stationären<br />

Anwendung beeinträchtigt wird, können die NEXT<br />

ENERGY-Wissenschaftler ganz praxisnah analysieren: »Die<br />

Batteriewechselstation bietet uns dafür beste Möglichkeiten,<br />

weil wir das Alterungsverhalten der Traktionsbatterien<br />

direkt im Anschluss an den mobilen Einsatz überprüfen können.<br />

Ihr Zustand wird geprüft, sobald sie zur Wiederaufladung<br />

in das Hochregal der Station gefahren wird«, erklärt<br />

von Wedel. So kann zum Beispiel erforscht werden, welche<br />

Auswirkungen die Verschaltung der einzelnen Zellen auf den<br />

Gesamtverbund hat. Aufschlussreich könnte auch die Erforschung<br />

bestimmter Zelltypen sein, die sich besonders gut für<br />

einen Betrieb in Großbatterien eignen. Weitere Effekte, die<br />

durch die kombinierte Nutzung entstehen, lassen sich zum<br />

Beispiel in Langzeittests analysieren. Die dadurch gewonnenen<br />

Daten bilden die Basis für materialwissenschaftliche<br />

und systemtechnische Optimierungen, die in Verbindung<br />

mit geeigneten Betriebsführungsstrategien eine längere<br />

Lebensdauer der Batterie ermöglichen. Im Ergebnis könnte<br />

somit eine Senkung der Betriebskosten erreicht werden.<br />

Heinke Meinen // NEXT ENERGY<br />

www.next-energy.de<br />

50 Neue Mobilität Neue Mobilität 51


Status QUo der Elektromobilität - InnoZ<br />

Status QUo der Elektromobilität - InnoZ<br />

Uwe Hahner, Swarco Traffic Systems, Frank. C. Hinrichs, InnoZ und Florian Lennert, InnoZ,<br />

vor dem interaktiven MSG DEMONSTRATOR<br />

Kleines schlaues Netz<br />

Dass Elektroautos nur dann wirklich umweltfreundlich sind,<br />

wenn sie mit »Grünstrom« aufgeladen werden, dürfte inzwischen<br />

hinlänglich bekannt sein. Doch Erneuerbare Energien<br />

haben ihre Tücken. Entgegen der klassischen Struktur<br />

von Stromnetzen, die eine bedarfsgerechte Einspeisung auf<br />

Hochspannungsebene vorsieht, speisen vor allem Photovoltaikanlagen<br />

oft auf Niederspannungsebene ein. Bedarf<br />

oder nicht, es wird eingespeist und bringt so den einen oder<br />

anderen Netzknoten durcheinander. Hinzu kommt die Frage,<br />

welchen Strom man gerade tankt, wenn das Elektroauto<br />

erst abends angeschlossen wird. Der Solarstrom aus der<br />

Mittagszeit ist dann schon längst eingespeist.<br />

Photograf: Sebastian Knoth<br />

Es geht also um mehr, als nur darum, Autos mit eMotoren<br />

auszustatten und Solaranlagen aufzustellen. Zusammen<br />

mit einer intelligenten Steuerung und Speichersystemen<br />

müssen Elektromobilität und Energieversorgung zukünftig<br />

als einheitliches Ganzes betrachtet werden. Abgeschlossene<br />

Verteilnetze eignen sich besonders, um solche systemischen<br />

Ansätze zu untersuchen. In intelligenten Miniaturnetzen<br />

werden die Verbraucher und Erzeuger so miteinander in<br />

Einklang gebracht, dass sich ihr Einfluss im übergeordneten<br />

Netz kaum noch bemerkbar macht. Soweit die Theorie. Doch<br />

auf dem EUREF-Campus am ehemaligen Gasometer in Berlin-Schöneberg<br />

wird heute schon real ausprobiert, was andernorts<br />

bisher nur simuliert werden konnte. Zusammen mit<br />

Partnern aus Wirtschaft und Forschung hat das Innovationszentrum<br />

für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel (InnoZ)<br />

in Berlin unter dem Namen Micro Smart Grid (MSG) ein solches<br />

Netz aufgebaut.<br />

Ein 630 kVA Trafo bildet die Verbindung zum Ortsnetz. Jenseits<br />

dieser Schnittstelle stellen aktuell drei Photovoltaikanlagen<br />

mit zusammen 53,5 kWp, fünf vertikale City-Windräder<br />

à 1.000 W, zwei kleine Blockheizkraftwerke, ebenfalls à<br />

1.000 W und eine »Netzpufferbatterie« mit 150 kWh Kapazität<br />

die Energie für dieses intelligente Stromnetz bereit. Eine<br />

Elektrotankstelle mit Ladesäulen unterschiedlichster Bauart<br />

hat das Potenzial für bis zu 29 zeitgleiche Ladevorgänge. Zudem<br />

dient die Anlage als Living Lab für Messungen und Nutzerbefragungen.<br />

Verschiedene Elektroautos, eine Station von<br />

e-Flinkster, dem Elektro-Carsharing der Deutschen Bahn,<br />

sowie die Klimatechnik für den Veranstaltungsbereich im<br />

ehemaligen Gasometer, sind die Verbraucher in diesem System.<br />

Seit Inbetriebnahme des MSG im März 2012 konnten<br />

bereits mehr als 18.000 kWh Strom CO 2 -neutral produziert<br />

werden - genug um ein Elektroauto des Typs Citroën C-Zero<br />

über tausendmal zu laden.<br />

Micro Smart Grid mit e-Carsharing-Station, Solarpanel, GroSSbatterie<br />

und WINDRAD<br />

Photograf: Kai Abresch<br />

Das Herzstück des MSG bildet die Energieleitwarte, ein gläserner<br />

Raum auf der Plattform elektroMobilität im InnoZ.<br />

Denn im MSG wird jede einzelne Komponente wie Ladesäulen<br />

oder Solaranlagen mit Smart Metern ausgelesen und in<br />

der Energieleitwarte durch die Aufbereitung der Netzgesellschaft<br />

Berlin-Brandenburg (NBB) entsprechend visualisiert.<br />

Auf zwei Bildschirmen können die realen Daten, die wenige<br />

Meter entfernt gesammelt werden, aufbereitet und grafisch<br />

dargestellt werden. Besucher, denen das noch zu theoretisch<br />

ist, können an einem Multitouchtisch mit interaktiven<br />

»Bauklötzen«, der wie ein überdimensionales iPad anmutet,<br />

die Funktionsweise eines Smart Grids spielerisch erkunden.<br />

Legt man z.B. mehr »Wind-Bausteine« auf den Tisch, so<br />

werden die Auswirkungen des Ausbaus der Windenergie in<br />

Echtzeit berechnet und durch dynamische Visualisierungen<br />

dargestellt. Alles auf Basis realer Energie- und Wetterdaten.<br />

Doch das MSG ist mehr als nur eine Demonstration. Es ist Teil<br />

des vom Bundesverkehrsministerium (BMVBS) geförderten<br />

Projektes Berlin elektromobil 2.0, kurz: »BeMobility 2.0«,<br />

das regional von der TSB Innovationsagentur Berlin und<br />

übergeordnet von der Nationalen Organisation Wasserstoffund<br />

Brennstoffzellentechnologie (NOW) koordiniert wird.<br />

Die Projektpartner Schneider Electric und Technische Universität<br />

Berlin entwickeln dabei eine Datenbank mit lernenden<br />

Algorithmen, welche die Grundlage für ein sich selbst optimierendes<br />

System darstellt. Verändert sich der Zustand des<br />

Netzes, z.B. durch den Anschluss eines Elektroautos an die<br />

Ladeinfrastruktur oder eine plötzliche Energiespitze durch<br />

die Solaranlagen, wird augenblicklich der neue Idealzustand<br />

für das MSG errechnet und die entsprechenden Signale<br />

und Impulse an die einzelnen Komponenten gesendet. Eine<br />

Großbatterie als Zwischenspeicher wird bald ermöglichen,<br />

die meisten Last- und Erzeugungsspitzen so auszugleichen,<br />

dass der regenerativ erzeugte Strom ausschließlich für die<br />

Binnenversorgung im MSG genutzt und nicht ins übergeordnete<br />

Netz abgegeben werden muss.<br />

Dies ist jedoch erst der Anfang. Die Schaufenster Elektromobilität<br />

der Bundesregierung sollen die neue Mobilität<br />

(er)fahrbar machen und Deutschlands Rolle als Leitmarkt<br />

zeigen. Mit der Förderung von vier beteiligten Bundesministerien<br />

wird das MSG ab Herbst 2012 ausgebaut und weiterentwickelt.<br />

Qualität und Quantität werden gleichermaßen<br />

gesteigert. Neue Verbraucher - wie intelligente Gebäude oder<br />

weitere Elektroautos - verlangen nach mehr erneuerbarer Einspeisung<br />

und Speichertechnologien. Vehicle to Grid, also die<br />

Rückspeisung von Strom aus dem Auto und entsprechende<br />

Geschäftsmodelle, werden in diesem geschützten Raum<br />

konzipiert und im »Living Lab« ausprobiert. Sogar der netzunabhängige<br />

Betrieb des MSG soll erprobt werden. Im Ergebnis<br />

wird so viel Energie wie möglich lokal verbraucht<br />

bzw. gespeichert, während die Schnittstelle zur Außenwelt<br />

- der Trafo - nur noch als eine Art »Range Extender« für das<br />

Micro Smart Grid dient.<br />

Es bleibt also spannend, wie das InnoZ mit seinen Partnern<br />

auf der Plattform elektroMobilität modellhaft die eigene<br />

Energie- und Verkehrswende umsetzt. Dann fahren die<br />

Elektrofahrzeuge zukünftig wirklich mit Null Gramm CO 2 pro<br />

Kilometer vom Campus.<br />

Fabian Reetz<br />

Plattform elektroMobilität<br />

Innovationszentrum für Mobilität und<br />

gesellschaftlichen Wandel (InnoZ) GmbH<br />

www.innoz.de<br />

52 Neue Mobilität Neue Mobilität 53


Status QUo der Elektromobilität - Legal Corner<br />

Status QUo der Elektromobilität - Legal COrner<br />

Ein Rechtsrahmen für die<br />

Ladeinfrastruktur<br />

»Der Rechtsrahmen der Ladeinfrastruktur kann nicht losgelöst<br />

von den Bedingungen der Elektromobilität insgesamt<br />

betrachtet werden.«<br />

Damit sich Deutschland wie von der Bundesregierung gewollt<br />

zum Leitmarkt für Elektromobilität entwickeln kann,<br />

muss eine leistungsfähige Ladeinfrastruktur vorhanden<br />

sein. Während die rechtlichen Hürden auf Privatgrundstücken<br />

eher gering sind, werfen öffentlich zugängliche Stationen<br />

mehr Fragen auf. Vor Schaffung eines Rechtsrahmens<br />

ist zu klären, wie die öffentliche Infrastruktur aussehen soll.<br />

Sie muss den Bedürfnissen der Verbraucher angepasst sein.<br />

Oft wird die lange Dauer des Ladevorganges beklagt - neben<br />

der geringen Reichweite pro Ladung ein K.O.-Kriterium für<br />

Fernstrecken. Bei Schnellladestationen sind nach optimistischen<br />

Schätzungen künftig fünf Minuten Ladezeit möglich,<br />

doch diese Stationen belasten das Netz und sind teuer.<br />

Letzteres gilt auch für Wechselstationen, die leere Batterien<br />

innerhalb weniger Minuten gegen volle tauschen. Hier<br />

müssten zudem einheitliche Batterien her, was gegen die<br />

Industrie schwer durchsetzbar scheint. Die Politik setzt derzeit<br />

auf Hybridfahrzeuge: Elektrisch in der City, herkömmlich<br />

auf Fernstrecken. Die Schaffung eines Rechtsrahmens für<br />

die Ladeinfrastruktur ist auch deshalb schwierig, weil künftige<br />

Optionen durch eine zu frühe Festlegung auf ein Modell<br />

verbaut werden könnten: So sind Ladestationen oft Ziel von<br />

Vandalismus. Eine Lösung wäre kontaktloses Laden. Das<br />

Fahrzeug wird hierbei über eine Spule im Boden eines Stellplatzes<br />

geladen. Sinnvoll wäre ein Konzept, das technologieunabhängig<br />

Anreize setzt und die Weiterentwicklung vom<br />

Hybrid- zum reinen Elektrofahrzeug im Ansatz schon mitdenkt<br />

und mit anreizt. Wichtig sind einheitliche Standards.<br />

So sollten Ladestationen für jeden Fahrzeugtyp und jeden<br />

Kunden nutzbar sein.<br />

Rechtliche Rahmenbedingungen<br />

Straßenrechtlich stellen Ladestationen eine Sondernutzung<br />

dar. Städte und Gemeinden können die Sondernutzung<br />

durch Satzung regeln und darin auch bestimmte erlaubnisfreie<br />

Sondernutzungen vorsehen. Ladestationen bieten sich<br />

dafür an. Auch die Straßengesetze der Länder und das Bundesfernstraßengesetz<br />

sollten im Sinne einer möglichst weitgehenden<br />

Privilegierung von Lade- und Wechselstationen<br />

etwa an Landesstraßen oder Autobahnraststätten angepasst<br />

werden. Zudem müssen ausreichend Stellplätze mit<br />

Beschilderung geschaffen werden, wofür die Bundesregierung<br />

bereits neue Zusatzzeichen veröffentlicht hat. So<br />

können Halteverbotszonen zum Laden genutzt werden. Ratsam<br />

wäre eine Novellierung der Straßenverkehrsordnung,<br />

in der die Elektromobilität umfassend verankert wird. Die<br />

Bundesregierung plant noch für dieses Jahr die Einführung<br />

einer blauen Plakette für Elektroautos. Sie soll Grundlage<br />

für Privilegierungen sein. Im Baurecht sind verschiedene<br />

Zuständigkeiten zu beachten. Die Gemeinden können in Bebauungsplänen<br />

Flächen für Ladestationen ausweisen. Ein<br />

Bebauungsplan ist für private Ladestationen nicht erforderlich.<br />

Sie sind nach der Baunutzungsverordnung (BauNVO)<br />

als »untergeordnete Nebenanlagen« zulässig. Öffentlich<br />

zugängliche Ladestationen dagegen kommen nach §14 Absatz<br />

2 BauNVO nur ausnahmsweise ohne Bebauungsplan<br />

aus. Für sie sollte der Bund im Bauplanungsrecht eine Privilegierung<br />

schaffen. Dazu sollten ausdrücklich auch Schnellladestationen<br />

und könnten unter weiteren Voraussetzungen<br />

Batteriewechselstationen gehören. Die Länder können im<br />

Raumordnungs- und Bauordnungsrecht lenken, etwa durch<br />

Gestaltungsvorgaben oder die Pflicht zum Bau von Ladestationen.<br />

Auch hierbei sollte jede Art der Ladeinfrastruktur<br />

berücksichtigt werden. Die Errichtung von Ladestationen<br />

bedarf bereits in einigen Ländern keiner Baugenehmigung,<br />

was überall klargestellt werden sollte.<br />

Energiewirtschaftsrechtlich sind private Ladestationen einschließlich<br />

privater Parkhäuser Kundenanlagen und nicht<br />

Teil des Versorgungsnetzes. Umstritten ist dies unter Juristen<br />

bei öffentlichen Ladestationen. Als Teil des Netzes unterlägen<br />

sie der Regulierung, z.B. einer Preiskontrolle. Die Kosten<br />

für die Errichtung der Ladestationen könnten über die Netzentgelte<br />

umgelegt werden. Stromlieferanten hätten Anspruch<br />

auf Zugang zu den Ladestationen. Als Teil des Netzes träfe<br />

sie aber auch ein umfassender Pflichtenkatalog. Eine Klärung<br />

durch den Gesetzgeber wäre hilfreich. Für Batteriewechselstationen<br />

und Schnellladestationen, die erhöhte Anforderungen<br />

an die Netzstabilität stellten, sollten ebenfalls Regelungen<br />

getroffen werden. Erforderlich ist zudem eine intelligente Vernetzung<br />

der Ladestationen mit dem Stromnetz. Autobatterien<br />

können künftig zur Netzstabilität beitragen. Bei einer Überproduktion<br />

von Strom können die Batterien überschüssigen<br />

Strom speichern und dadurch negative Regelenergie liefern.<br />

Weitere Maßnahmen sind denkbar, etwa eine Pflicht, wonach<br />

Parkplatzbetreiber und Tankstellen unter bestimmten Voraussetzungen<br />

Ladestationen oder auch Stellplätze für kontaktloses<br />

Laden anbieten müssen. Eine Subventionierung der Ladeinfrastruktur<br />

wird derzeit von der Bundesregierung abgelehnt<br />

und müsste mit europäischem Beihilferecht vereinbar sein.<br />

Der Rechtsrahmen der Ladeinfrastruktur kann nicht losgelöst<br />

von den Bedingungen der Elektromobilität insgesamt<br />

betrachtet werden. Eine wirksame Förderung setzt auf ein<br />

dichtes Netz aus Anreizen. Für Fahrzeugfahrer denkbar sind<br />

Privilegierungen im Straßenverkehrsrecht (z.B. Sonderparkplätze,<br />

Freigabe von Busspuren, Sonderfahrspuren, Bevorzugung<br />

in Umweltzonen, Befreiung von Parkgebühren, schadstoffabhängige<br />

City- und Autobahnmaut) und im Steuerrecht<br />

(z.B. Energie- und Umsatzsteuer), wo Gesetzesentwürfe bestehen.<br />

So soll die bereits bestehende Begünstigung bei<br />

der Kraftfahrzeugsteuer ausgedehnt werden. Anreiz für die<br />

Industrie zur Serienproduktion besserer Elektrofahrzeuge<br />

wäre etwa eine Höherbesteuerung herkömmlicher Motoren.<br />

Erneuerbare Elektromobilität<br />

Elektromobilität macht wenig Sinn, wenn der Strom aus<br />

Kohle- oder Atomkraftwerken stammt. Erforderlich sind zusätzliche<br />

erneuerbare Kapazitäten. Zur Schonung der Netze<br />

sollte zudem der Ausbau einer Ladeinfrastruktur direkt an<br />

Wind- und Solaranlagen gefördert werden, etwa auf solaren<br />

Großparkplätzen oder an Solar- und Windparks entlang der<br />

Autobahn. Bei einem Überangebot an Wind- und Solarstrom<br />

werden diese Anlagen derzeit zur Vermeidung von Gefahren<br />

für die Netzstabilität gedrosselt oder abgeschaltet und deren<br />

Betreiber dafür entschädigt. So fehlt der Anreiz, überschüssigen<br />

Strom z.B. an eine Ladestation abzugeben. Die<br />

Kommunen könnten die Errichtung von Solaranlagen zudem<br />

durch städtebauliche Verträge von der Kopplung an eine Ladestation<br />

abhängig machen. Denkbar wäre auch eine Parallele<br />

zur geltenden Verordnung über Qualitätsanforderungen<br />

an Kraftstoffe, wonach der Strom Qualitätsanforderungen in<br />

Form eines möglichst hohen und stufenweise steigenden erneuerbaren<br />

Anteils einhalten muss.<br />

Fazit<br />

Die Politik setzt vor allem auf private Ladestationen und den<br />

Verkehr zwischen Wohnung und Arbeitsplatz. Ein flächendeckendes<br />

Netz aus Schnellladestationen verbunden mit<br />

Wechselstationen an Autobahnen lässt sich zwar in der Tat<br />

nicht von heute auf morgen realisieren und bedarf weiterer<br />

Forschungsleistungen gerade auch im Hinblick auf bessere<br />

Batterien. Gleichwohl sollte ein Rechtsrahmen bereits jetzt<br />

eine stufenweise Entwicklung hin zu Erneuerbarer Elektromobilität<br />

auch im Fernverkehr in den Gesetzen anlegen.<br />

Ansonsten bestünde das Risiko, dass sich ein System der<br />

reinen City-Elektromobilität manifestiert und der Industrie<br />

ein ausreichender Anreiz fehlt, bessere Fahrzeuge und Batterien<br />

mit längeren Reichweiten zu entwickeln.<br />

Michael Herrmann // Freier Rechtsanwalt<br />

Luther Nierer Rechtsanwälte Partnerschaft<br />

m.herrmann@luthernierer.com<br />

54 Neue Mobilität Neue Mobilität 55


Status QUo der Elektromobilität - EnBW ENergie Baden-Württemberg<br />

Status QUo der Elektromobilität - AMI-Kongress<br />

Ausbau der öffentlichen<br />

Ladeinfrastruktur<br />

Das Partnerkonzept der EnBW Energie Baden-Württemberg AG<br />

Die Mobilitätswende<br />

gestalten<br />

Kommentar von Christian Grötsch zum 3. Internationalen AMI-Kongress in Leipzig<br />

Auch wenn die Nutzer von eFahrzeugen, egal ob Zweiräder<br />

oder Vierräder, in den bisherigen eMobilitätsprojekten ihre<br />

eFahrzeuge überwiegend zu Hause oder auch am Arbeitsplatz<br />

an die Steckdose anschließen, ist die öffentliche Ladeinfrastruktur<br />

für die weitere Entwicklung der eMobilität von<br />

hoher psychologischer Bedeutung und auch notwendig,<br />

wenn z.B. Car Sharing Modelle auf der Basis von eFahrzeugen<br />

initiiert werden und Nutzer ohne eigene Lademöglichkeit<br />

sind. Ein möglichst flächendeckender Aufbau ist allerdings<br />

auch mit hohen Installations- und Betriebskosten<br />

verbunden, die über den Verkauf von Kilowattstunden oder<br />

auch durch andere marktfähige Angebotsmodelle nicht gedeckt<br />

werden können. Dieses Ungleichgewicht zwischen<br />

Kosten und Ertrag ist in den nächsten Jahren besonders<br />

stark ausgeprägt, da die ersten eFahrzeuge nur langsam<br />

und in niedrigen Stückzahlen auf die Straße kommen.<br />

Aus diesem Grund muss die Frage gestellt werden, welche<br />

Finanzierungsmodelle gibt es für den Ausbau der öffentlichen<br />

Ladeinfrastruktur, wenn diese rein privatwirtschaftlich<br />

nicht finanziert werden kann? Bisherige Vorschläge reichen<br />

von einer Umlage der Finanzierungskosten auf die Netznutzungsentgelte<br />

bis zur Umlage auf den Strompreis, wie dies<br />

bereits durch die EEG-Umlage zum Ausbau der Erneuerbaren<br />

Energien der Fall ist. Andere Vorschläge fordern eine Erhöhung<br />

der Kfz-Steuer oder Mineralölsteuer, um darüber den<br />

Ausbau der Ladeinfrastruktur für eFahrzeuge zu finanzieren.<br />

Es gibt aber noch weitere Alternativen: Zum Beispiel eine gemeinschaftliche<br />

Finanzierung durch die Privatwirtschaft und<br />

öffentliche Körperschaften.<br />

Bei diesem Modell entwickelt der Energieversorger oder<br />

eMobilitäts-Provider zusammen mit Städten und Gemeinden<br />

Konzepte zur Entwicklung der öffentlichen Ladeinfrastruktur<br />

für eFahrzeuge. Das Modell »SIMONE« (Siedlungsorientiertes<br />

Modell für nachhaltigen Aufbau und Förderung der eLadeinfrastruktur),<br />

an dessen Entwicklung EnBW maßgeblich<br />

beteiligt war, bietet hierfür einen entsprechenden Rahmen.<br />

Auch bei der Finanzierung arbeiten Privatwirtschaft und öffentliche<br />

Körperschaften Hand in Hand, so dass die Kosten<br />

von mehreren Schultern getragen werden. Städte und die<br />

Gemeinschaft werden nicht über Gebühr wie bei anderen<br />

Modellen beansprucht. Entscheidend hierbei ist auch, dass<br />

bei diesem Modell die Ladeinfrastruktur nicht dem regulierten<br />

Netzbetrieb obliegt, sondern Aufbau und Betrieb im<br />

Wettbewerb ausgeschrieben und durchgeführt werden.<br />

EnBW hat dieses Modell des gemeinschaftlichen Ausbaus<br />

der öffentlichen Ladeinfrastruktur zu einem Kooperationsbzw.<br />

Partnerkonzept weiterentwickelt. Städten und Gemeinden<br />

bietet EnBW den Aufbau und Betrieb von öffentlichen<br />

Ladesäulen in einer gemeinsamen Partnerschaft an. Sie<br />

übernimmt dabei die Entwicklung der Ladesäuleninfrastruktur,<br />

der dahinter liegenden IT-Plattform und der entsprechenden<br />

Betriebskonzepte und führt diese im Auftrag von Städten<br />

und Gemeinden durch. Städte und Gemeinden können<br />

die Ladeinfrastruktur über individuelle Angebotsmodelle<br />

entsprechend vermarkten. Mit diesem Modell können Städte<br />

und Gemeinden selbst über Art und Umfang des Ausbaus<br />

und der Betriebsführung ihrer öffentlichen Ladeinfrastruktur<br />

entscheiden und haben mit der EnBW einen kompetenten<br />

und erfahrenen Partner an der Hand.<br />

Stephan Wunnerlich<br />

Innovationen &<br />

Energiedienstleistungen<br />

EnBW Baden-Württemberg AG<br />

www.enbw.com<br />

3. InternationaleR AMI-Kongress in Leipzig<br />

Wer hätte das gedacht? Vom Mekka der Freunde des großvolumigen<br />

Verbrenners zur Plattform für innovative Antriebstechnologien<br />

von morgen, wie ein Tesla von 0 auf 100. Zu sehen an<br />

vielen Ausstellerständen in den Hallen der Neuen Messe Leipzig,<br />

zu erleben bei lange im voraus ausgebuchten (elektromobilen)<br />

Probefahrten und begleitet von einem in Inhalt<br />

und Qualität hochkarätigen Kongress unter dem Motto »Antriebe<br />

Mobilität Innovationen - Was treibt uns morgen an?«.<br />

Die klaren Worte zur Eröffnung von Rainer Bomba, Staatssekretär<br />

im BMVBS, zeigten deutlich, die Bundesregierung<br />

sieht den Wandel in der Mobilität als ein Schlüsselbereich<br />

bei der Umsetzung der Energiewende. Dabei steht die Technologieoffenheit<br />

im Zentrum der strategischen Planung.<br />

»Die nächsten Jahre werden weitere interessante Entwicklungen<br />

bringen. Bei der Elektromobilität ist in der jetzigen Phase<br />

Technologieoffenheit enorm wichtig. Deswegen sprechen<br />

wir sowohl über Batterie- als auch über Brennstoffzellenantriebe<br />

sowie Hybride. Aber auch bei den Verbrennungsmotoren<br />

ist noch ein enormes Optimierungspotenzial vorhanden«,<br />

so der Staatssekretär. Bekräftigt wurde dieses<br />

Statement durch den Präsidenten des VDIK, Volker Lange:<br />

»Die Experten werden sich den zukunftsträchtigen Antriebskonfigurationen<br />

widmen, die in den nächsten Jahren<br />

Realität werden und damit einen wichtigen Beitrag zur<br />

Energiewende in Deutschland leisten können.«<br />

Eine zweite Kernaussage Rainer Bombas lässt sich wie folgt<br />

zusammenfassen: Kommunikation ist (fast) alles! Nehmen<br />

wir die Menschen mit, wenn es darum geht, die Probleme<br />

moderner Mobilität im Zeichen von Rohstoffknappheit, Klimaschutz<br />

und Verkehrskollaps gemeinsam zu lösen. Stellen<br />

Sie sich vor, es gäbe Schaufenster (-programme) und keiner<br />

würde rein schauen - ein denkbar schlechter Start für die<br />

Mobilitätswende.<br />

Dass es an Auslegware für die Schaufenster nicht mangelt,<br />

machten die Referenten von Renault, Volvo, Toyota, Nissan,<br />

Opel und PSA klar. Hier wurde deutlich, welche Möglichkeiten<br />

zur Steigerung der Effizienz insbesondere Hybrid- und Range<br />

Extender Modelle bereits heute bieten. Die Palette an alternativen<br />

Konzepten wurden eindrucksvoll ergänzt, durch die<br />

vorgestellten Projekte im Zusammenhang mit der Nutzung<br />

von Bioethanol in Brasilien und von Erdgas aus Ökostrom.<br />

Souverän moderiert und zusammengefasst von Prof. Cornel<br />

Stan von der Fachhochschule Zwickau kann die Frage »Was<br />

treibt uns morgen an?« vielleicht wie folgt beantwortet<br />

werden: Wir wissen es (noch) nicht, aber wir arbeiten dran.<br />

Christian Grötsch<br />

BEM-Landesvertretung Mitteldeutschland<br />

christian.groetsch@bem-ev.de<br />

56 Neue Mobilität Neue Mobilität 57


status quo der ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> - lanxess<br />

status quo der ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> - Lanxess<br />

Innovationen für eine<br />

elektromobile Zukunft<br />

Neue Anforderungen an Reifen, Fahrwerk und Antrieb<br />

Moderne Reifen sind Treibstoff- und CO2-effizient<br />

leichter und günstiger. In der nächsten Entwicklungsstufe<br />

entfällt die metallische Komponente sogar komplett, was<br />

nochmals Gewicht spart.<br />

Veränderte Anforderungen an die Reifen der Zukunft<br />

Auch durch die Bereifung kann der Aktionsradius von Elektrofahrzeugen<br />

erhöht werden. Die Reifen der Zukunft werden<br />

sich von herkömmlichen Automobilreifen durch veränderte<br />

Materialien, andere Reifeneigenschaften und integrierte<br />

Komponenten unterscheiden. Reifen von Elektrofahrzeugen<br />

haben durch das erhöhte Fahrzeuggewicht eine höhere Traglast<br />

und benötigen daher einen niedrigen Rollwiderstand.<br />

Speziell schmale Laufflächen bieten sich für Elektrofahrzeuge<br />

an. Die Verluste durch Rollreibung und Luftwiderstand<br />

reduzieren sich durch gleichmäßigere Aufstandsflächen auf<br />

ein Mindestmaß. Schmale Reifen, größere Reifendurchmesser<br />

und neue Gummimischungen helfen dabei, eine Mehrleistung<br />

auf die Straßen zu übertragen.<br />

Derzeit gehen bereits rund 70% des von Lanxess produzierten<br />

Hochleistungskautschuks in die Herstellung von »Grünen<br />

Reifen«. Diese senken den Rollwiderstand - und damit den<br />

Kraftstoffverbrauch und den CO 2 -Ausstoß. Immerhin bis zu<br />

30% des Kraftstoffs werden allein dafür benötigt, den Rollwiderstand<br />

zu überwinden. Durch die Verwendung rollwiderstandsarmer<br />

Reifen lassen sich leicht fünf bis sieben Prozent<br />

Kraftstoff sparen. Für einen Autofahrer mit einer jährlichen<br />

Fahrleistung von 12.500 Kilometern sind bei einem Wechsel<br />

von Standardreifen zu »Grünen Reifen« Einsparungen von<br />

etwa 100 Euro realisierbar. Dem gegenüber stehen lediglich<br />

ungefähr 200 Euro Mehrkosten für einen Satz grüner Reifen.<br />

Damit rechnen sich die Reifen schon nach zwei Jahren.<br />

Ab November 2012 tritt die EU-Kennzeichnungspflicht von<br />

Reifen in Kraft. Ein Etikett auf jedem Reifen wird den Verbraucher<br />

über wichtige Eigenschaften des Produkts informieren.<br />

Die europäische Union verspricht sich dadurch eine<br />

Verschiebung der Marktnachfrage hin zu energieeffizienten<br />

»Grünen Reifen«.<br />

Ausblick<br />

Trotz der Innovationen wird der Verbrennungsmotor bekanntlich<br />

nicht ad-hoc abgelöst werden. Zunächst werden<br />

die Hersteller ihre Strategie auf Einsparungen, zum Beispiel<br />

durch Leichtbau und Rollwiderstandsoptimierung, ausrichten.<br />

Danach werden sie ihre Konzepte ergänzen - unter anderem<br />

durch synthetische Kraftstoffe. In der dritten Stufe<br />

wird der Verbrennungsmotor schließlich durch die Brennstoffzelle<br />

und den elektrischen Ansatz ersetzt werden.<br />

Christoph Kalla<br />

Hartwig Meier<br />

LANXESS AG, Leverkusen<br />

www.lanxess.de<br />

Elektromobilität erfasst weit mehr als die reine Elektrifizierung<br />

des Antriebstranges von Fahrzeugen. Ein Elektroauto<br />

ist im Vergleich zu einem herkömmlichen Auto im Grunde<br />

ein völlig neues Fahrzeug. Durch neue Materialien und Produktionsprozesse<br />

sind unter anderem der Antriebsstrang<br />

und das Fahrwerk der Fahrzeuge an die elektromobilen<br />

Konzepte anzupassen. Eine wichtige Rolle spielt dabei der<br />

Leichtbau. Auch an die Reifen der elektromobilen Zukunft<br />

werden neue Anforderungen gestellt. Dies zeigt eine neue<br />

Studie der TU München, die mit Unterstützung des Spezialchemiekonzerns<br />

Lanxess erstellt wurde.<br />

Innovationstrends der Elektromobilität:<br />

Leichtbau und Reifen<br />

Die Zeichen für den Durchbruch von Elektromobilität sind<br />

gut, denn der Nutzungsfokus der Elektromobilität liegt auf<br />

kurzen Fahrstrecken. Diese erfüllen einen Großteil der individuellen<br />

Mobilitätsbedürfnisse. Eine Reichweite von 60<br />

Kilometern würde die tägliche Fahrleistung von 80 Prozent<br />

der deutschen Autofahrer abdecken. Das Elektroauto, der<br />

Hybrid- sowie der Plug-In-Hybrid-Antrieb eignen sich insbesondere<br />

für eine tägliche Reisedistanz bis 120 Kilometer. Der<br />

heute noch so weit verbreitete Verbrennungsmotor eignet<br />

sich hingegen im Grunde erst für Distanzen über 120 Kilometer.<br />

Die Innovationen, die heute auch von der chemischen Industrie<br />

entscheidend mitgeprägt werden, haben das Ziel, die<br />

Reichweite der Elektrofahrzeuge weiter zu erhöhen. Denn<br />

damit steigt auch die Akzeptanz. Der Leichtbau und der Fahrzeugreifen<br />

spielen dabei eine maßgebliche Rolle.<br />

Leichtbau als Erfolgsfaktor für Elektromobilität<br />

Zu einer der wichtigsten Technologien der Mobilität der Zukunft<br />

zählt der Leichtbau. Für Elektromobilität ist der Leichtbau<br />

ein kritischer Erfolgsfaktor. Dieser gilt als effektive Maßnahme<br />

zur Optimierung von Elektro-Fahrzeugkonzepten, da<br />

das Fahrzeuggewicht mit der Einführung der Elektromobilität<br />

stark steigen kann. Leichtbau hilft, die hohen Batteriegewichte<br />

von bis zu 250 Kilogramm zu kompensieren und<br />

die Reichweite zu erhöhen. Diese Entwicklung wird auch zu<br />

einer weiteren Erhöhung des Kunststoffanteils im Auto auf<br />

über 25% führen.<br />

Leichtbau lohnt sich: Die Grenzkosten des Leichtbaus im<br />

Umfeld der Elektromobilität zur Steigerung der Reichweite<br />

liegen deutlich unter denen der Energiespeicher. Ein Beispiel<br />

für eine solche Innovation ist die von Lanxess entwickelte<br />

Kunststoff-Metall-Verbundtechnologie, auch unter<br />

dem Namen Hybridtechnologie bekannt. Die Karosserieteile<br />

sind nach wie vor äußerst stabil - zugleich bis zu 40 Prozent<br />

Charakteristika der Reifen für die Elektromobilität<br />

Schmale Reifen und größere Reifendurchmesser<br />

für einen geringeren Rollwiderstand<br />

Veränderte Reifenmaterialien durch neue Gummimischungen<br />

Intelligente Reifen als Datenträger und<br />

Datengeber für die Fahrdynamiksysteme<br />

ü<br />

ü<br />

ü<br />

58 Neue Mobilität Neue Mobilität 59


Status QUo der Elektromobilität - DEKRA Roundtable<br />

status quo der ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> - bridgingIT<br />

Herausforderungen<br />

und Chancen<br />

Tayfun Hatipoglu von bridgingIT spricht im Interview über das Spannungsfeld von<br />

Qualität und Kosten<br />

Sicherheit von eFahrzeugen<br />

BEM-Roundtable powered by DEKRA<br />

Mit dem Elektroauto auf dem DEKRA Test Oval<br />

smart electric drive von bridgingIT<br />

Der BEM hat in den vergangenen zwei Jahren bereits einige<br />

Roundtable zu verschiedenen Schwerpunkten rund um das<br />

Thema der Neuen Mobilität veranstaltet. Ziel war und ist<br />

es, Branchenvertreter und Experten aus Wirtschaft, Politik,<br />

Wissenschaft und Forschung gemeinsam an einen Tisch zu<br />

bringen. »Aufgrund des großen Zuspruchs aus den Reihen<br />

unserer Mitgliedsunternehmen und der Politik findet die<br />

Veranstaltungsreihe 2012 nicht nur in Berlin, sondern bei<br />

jeweils wechselnden Mitgliedsunternehmen und Partnern<br />

vor Ort statt«, so BEM-Präsident Kurt Sigl.<br />

Der erste Roundtable dieser Art fand am 22. Mai 2012 im<br />

DEKRA Automobil Test Center auf dem EuroSpeedway in<br />

Klettwitz statt. In exklusiver Runde wurden richtungsweisende<br />

Fragen rund um den Themenschwerpunkt »Sicherheit<br />

von Elektrofahrzeugen« diskutiert.<br />

»eMobilität ist eine der vielversprechendsten Antworten auf<br />

die Frage nach umweltfreundlicher Mobilität«, sagte Uwe<br />

Burckhardt, stellvertretender Leiter des DEKRA Automobil<br />

Test Centers, im Rahmen seiner Begrüßungsrede. Er freue<br />

sich sehr, so viele Fachleute bei DEKRA begrüßen zu können.<br />

»Viele technologische Voraussetzungen sind bereits gegeben.<br />

Nun kommt es darauf an, diese Ideen zu verbreiten.«<br />

»Das Schöne an unserem Roundtable-Format ist der Austausch<br />

im kleinen Kreis. Im Vergleich etwa zu den zahlreichen<br />

Symposien und Kongressen zum Thema Elektromobilität<br />

ist ein viel intensiverer Austausch unter den Teilnehmern<br />

möglich«, betonte Sigl im Rahmen der Veranstaltung. »In<br />

der Elektromobilität prallen aktuell zwei Welten aufeinander:<br />

Auf der einen Seite die traditionelle Welt des Maschinenbaus<br />

und andererseits die unglaublich schnelllebige und<br />

innovative Welt der Erneuerbaren Energien. Beide Welten<br />

müssen miteinander verheiratet werden. Es war eine tolle<br />

Veranstaltung, mit guten Gesprächen und Diskussionen, die<br />

auch das aktuelle Spannungsfeld der Branche aufgezeigt<br />

haben«, so Uwe Burckhardt vom DEKRA Automobil Test Center.<br />

Neben dem fachlichen Austausch stand aber auch das<br />

Thema Erfahrbarkeit im Fokus der Veranstaltung. Auf dem<br />

DEKRA Test Oval hatten die Teilnehmer im Anschluss an die<br />

Diskussionsrunde die Chance verschiedene Elektroautos auf<br />

einer Rennstrecke zu testen und das DEKRA Automobil Test<br />

Center zu besichtigen.<br />

Kontaktieren Sie bei Interesse oder Fragen rund um das BEM-<br />

Veranstaltungsformat<br />

Alexander Böhm, alexander.boehm@bem-ev.de,<br />

in der BEM-Geschäftsstelle in Berlin<br />

bridgingIT bietet ganzheitliche Strategie- und Technologieberatung<br />

im gesamten Mobilitätsumfeld. Wie sieht das im<br />

Bereich Elektromobilität konkret aus?<br />

Die Elektromobilität ist ein bedeutender technologischer Faktor<br />

um smarte Mobilitätskonzepte in Zukunft zu realisieren.<br />

Im Rahmen unserer 360°IKT Beratung stellen wir entlang der<br />

kompletten Mobilitätskette mit unseren Smart Mobility Services<br />

die Wettbewerbsfähigkeit unserer Kunden sicher. Wir<br />

begleiten Unternehmen in der strategischen eMobilitätsproduktgestaltung<br />

und unterstützen in den Themenfeldern wie<br />

Ladeinfrastrukturen, intelligente Lademanagement-Systeme,<br />

energiebezogene Mobilitätsdienste, beginnend von der Konzeption<br />

über die Software Lösungsentwicklung bis hin zum<br />

Rollout und Betrieb von eMobility Lösungen.<br />

Moderne Informationstechnologie ist der Schlüssel, um<br />

Energie- und Verkehrsnetze intelligent miteinander zu verbinden<br />

- vom Smart Car, über das Smart Home bis hin zum<br />

Smart Grid. Wo liegen hier Ihrer Meinung nach die künftigen<br />

Herausforderungen und Chancen?<br />

Die Herausforderungen sehen wir im Spannungsfeld von<br />

Qualität und Kosten. Bei der Mobilität sprechen wir heute<br />

von einem gesättigten Markt, d.h. smarte Mobilitätsdienste<br />

und -produkte müssen für Hersteller, Provider wie auch den<br />

Kunden attraktiv und rentabel sein. Die Chancen liegen dabei<br />

eindeutig in der intelligenten Vernetzung der Akteure<br />

via IKT-Lösungen, aus der sich neue Geschäfts- und Produktchancen<br />

ergeben. So könnte man z.B. innerhalb von<br />

Ballungszentren einzelne Akteure wie den ÖPNV, Individualverkehr<br />

sowie Carsharing via einer IKT-Serviceplattform<br />

intelligent vernetzen. Was hat der Bürger davon? Nur noch<br />

eine Mobilitätskarte als Medium, mit der man alle smarten<br />

Mobilitäts- und städtischen Services nutzen kann.<br />

Die Entwicklungen im Bereich der Neuen Mobilität betreffen<br />

Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.<br />

Für welche Kunden arbeiten Sie?<br />

Schnelligkeit, Innovationskraft und eine spürbare Kundenorientierung<br />

im Spannungsfeld von Qualität und Kosten erfordern<br />

heute besondere Menschen. Sie müssen ein klares<br />

Verständnis für Geschäftsanforderungen von Kunden haben.<br />

bridgingIT hat dabei stets die Motivation den »Brückenschlag«<br />

zwischen Business und IT, zwischen Anforderung<br />

und Lösung zu schaffen und berät als unabhängiges IT-Beratungsunternehmen<br />

und innovativer Full-Service Provider an<br />

der Schnittstelle zwischen Fachseite und IT. Zu den namhaften<br />

Kunden gehören Konzerne und KMU in Deutschland.<br />

Tayfun Hatipoglu // e-mobility@bridging-it.de<br />

bridgingIT // www.bridging-it.de<br />

60 Neue Mobilität Neue Mobilität 61


Status QUo der Elektromobilität - arvato infoscore<br />

Status QUo der Elektromobilität - arvato infoscore<br />

Herausforderung eMobilität<br />

»Es kommt entscheidend darauf an, dass<br />

außer strategisch platzierten Stromtankstellen<br />

eine übergreifende Plattform für<br />

die Suche, Reservierung und Abrechnung<br />

existiert.«<br />

Die Abrechnung von Ladestrom<br />

Energie bündeln - Prozesse auslagern<br />

Elektromobilität steht bereits seit geraumer Zeit im Fokus<br />

von Interessenvertretern aus Politik, Wissenschaft und Industrie.<br />

Auch die deutschen Autofahrer widmen dem Thema<br />

auf Grund stark steigender Benzinpreise zunehmend ihre<br />

Aufmerksamkeit. Dabei wird es zukünftig nicht mehr ausreichen,<br />

regional infrastrukturelle Insellösungen zu schaffen.<br />

Es wird darauf ankommen, breite Akzeptanz durch zukunftsweisende<br />

und konsensfähige Lösungen zu schaffen.<br />

Diese können nur erfolgreich sein, wenn sie die Bedürfnisse<br />

von Endkunden, Herstellern, Energielieferanten und Netzbetreibern<br />

gleichermaßen berücksichtigen.<br />

Derzeit gibt es in Deutschland nur wenige tausend Elektroautos<br />

und ca. 1.000 öffentlich zugängliche Ladesäulen. Ziel<br />

der Bundesregierung ist es, dass bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge<br />

auf Deutschlands Straßen fahren und Deutschland<br />

zum Leitmarkt und Leitanbieter für Elektromobilität zu<br />

entwickeln. Laut Nationaler Plattform Elektromobilität soll<br />

die Zahl der Ladesäulen sich bis dahin bedarfsgerecht auf<br />

bis zu 900.000 erhöhen.<br />

Es kommt entscheidend darauf an, dass außer strategisch<br />

platzierten Stromtankstellen eine übergreifende Plattform<br />

für die Suche, Reservierung und Abrechnung existiert. Eine<br />

einheitliche Abrechnung mit komfortablen und sicheren<br />

Zahlungsmethoden ist für den Endkunden von enormer Bedeutung.<br />

Anhand verschiedener Forschungsprojekte wurden<br />

zwei zentrale Ladeszenarien identifiziert: privat und (halb-)<br />

öffentlich. Die höchste Nutzungsrate - aufgrund der vorerst<br />

langen Ladezeiten - wird wahrscheinlich das Laden zu Hause<br />

bzw. am Arbeitsplatz haben. Anbieter ist in diesen Fällen der<br />

lokale Energieversorger. Je nach Lage des Ladepunkts kommen<br />

verschiedene Zahlungsarten in Frage.<br />

Privates Laden<br />

Eine Abrechnung des zu Hause getankten Stroms kann mit<br />

Hilfe einer monatlichen Stromrechnung über den lokalen<br />

Stromversorger erfolgen. Dort liegen die Stammdaten bereits<br />

vor und es ist keine erneute Registrierung erforderlich.<br />

Je nach Tageszeit oder Stromangebot sind unterschiedliche<br />

Tarife möglich. Beim Arbeitsplatz gelten ähnliche Grundvoraussetzungen,<br />

nur dass es hier noch keine einheitliche<br />

Lösung zur Abrechnung des verbrauchten Stroms an den<br />

Mitarbeiter gibt.<br />

Tanken an öffentlichen und halb-öffentlichen Ladesäulen<br />

Anbieter sind hier die Betreiber von Parkplätzen und Parkhäusern<br />

aber auch Kommunen oder Stadtwerke. Der Zugang<br />

zur Ladesäule muss barrierefrei sein, so dass nicht registrierte<br />

Kunden ebenso Strom tanken können, wie bereits registrierte.<br />

Hierbei könnte, ähnlich wie beim Mobilfunk, eine<br />

Art Roaming-Verfahren in Frage kommen. Hierzu muss lediglich<br />

der Kunde zweifelsfrei identifiziert werden, um die abrechnungsrelevanten<br />

Daten an seinen häuslichen Versorger<br />

weitergeben zu können.<br />

Die Zahlungsabwicklung kann über spezialisierte Dienstleister<br />

erfolgen, die vielfältige Bausteine dieses Prozesses übernehmen:<br />

Kundenverwaltung, Zahlartensteuerung, Abrechnung,<br />

Debitorenmanagement inkl. Sachkontenbuchhaltung sowie<br />

Analyse und Reporting.<br />

Wichtig für die Akzeptanz beim Endkunden ist, dass seine<br />

Bedürfnisse berücksichtigt werden und die Abrechnung<br />

möglichst komfortabel und einfach ist. Aus Sicht der Netzbetreiber<br />

und Energielieferanten müssen Registrierung und<br />

Abrechnungsprozess einfach, bezahlbar und sicher sein.<br />

Deshalb sind Dienstleister notwendig, die langjährige Erfahrung<br />

mit Plattformgeschäften haben und die vom CRM<br />

über Abrechnung, Zahlung, Buchhaltung bis zu Analyse &<br />

Reporting sämtliche Leistungen der Wertschöpfungskette<br />

anbieten.<br />

Hierfür sind flexible Lösungen notwendig, die modular<br />

oder ganzheitlich einsetzbar sind: Ein Baustein CRM bietet<br />

dabei z.B. Kundenverwaltung, Kampagnenmanagement<br />

und Abo-Lösungen. Ein Modul Abrechnung enthält u.a. die<br />

Rechnungsstellung und Vouchers. Im Bereich Zahlung sind<br />

Bausteine wie Zahlartenangebot, -steuerung, Zahlungsabwicklung<br />

und Risikomanagement verfügbar. Ein Modul<br />

Buchhaltung umfasst Debitorenbuchhaltung, Monatsabschlüsse<br />

und Mahnwesen. Im Bereich Analyse & Reporting<br />

bietet ein solcher Dienstleister Financial und Management<br />

Reports, individuelles Reporting und Ad-hoc-Auswertungen<br />

- am besten alles aus einer Hand.<br />

Andreas Franke-Ewald<br />

Geschäftsleitung Utilities<br />

arvato infoscore<br />

www.arvato-infoscore.de/utilities<br />

62 Neue Mobilität Neue Mobilität 63


Status QUo der Elektromobilität - Carolin Klein & Christian A. Mayer<br />

Status QUo der Elektromobilität - Carolin Klein & Christian A. Mayer<br />

Abschlussbericht CARS 21<br />

Strategische Visionen für die europäische Automobilindustrie<br />

sowie den konkreten Verbrauch von Kraftstoff und den Ausstoß<br />

von Emissionen unter Berücksichtigung von Umweltbelangen<br />

messen und letztlich ein realistischeres Bild vom<br />

faktischen Einsatz eines KFZ im Verkehr widerspiegeln. Zur<br />

Verringerung von Schadstoffemissionen soll zusätzlich eine<br />

Überprüfung von Emissionen von KFZ während des tatsächlichen<br />

Betriebs erfolgen.<br />

Die Kommission soll ferner die Möglichkeit der Rechtssetzung<br />

auf europäischer Ebene zur Lösung der Infrastrukturprobleme<br />

beim Laden von Elektrofahrzeugen prüfen. Eine<br />

Vereinheitlichung rechtlicher Vorgaben im Bereich der Infrastruktur<br />

für Elektrofahrzeuge ist nach Ansicht der CARS 21<br />

Gruppe dringend erforderlich. Zudem ist ein Ausbau der geeigneten<br />

Infrastruktur für alternative Kraftstoffe erforderlich,<br />

damit diese besser in den Wettbewerb mit konventionellen<br />

Verbrennungsfahrzeugen treten können.<br />

Zugleich sollen zur fortschreitenden Entwicklung energieeffizienter<br />

Technologien im Automobilbereich die Forschung<br />

und Entwicklung hierzu in Europa vorangetrieben werden.<br />

Die Umsetzung einer Großinitiative wird gefordert, die u.a.<br />

die Elektrifizierung von Verbrennungsmotoren, Hybrid- und<br />

Elektrofahrzeuge, Brennstoffzellen sowie elektrische und<br />

elektronische Systeme zum Gegenstand haben soll. Schließlich<br />

sollen multilaterale und bilaterale Abkommen zum Abbau<br />

von Handelshemmnissen beitragen und damit zugleich<br />

eine wettbewerbsfähige Automobilproduktion in Europa<br />

stärken. Ein vollständiger Zollabbau soll durch Freihandelsabkommen<br />

erreicht werden.<br />

Schließlich hat die Kommission die Verabschiedung einer<br />

Mitteilung zu den Ergebnissen des CARS 21 Abschlussberichts<br />

angekündigt, welche auch genauere Angaben zur<br />

Modalität der Umsetzung der Empfehlungen von CARS 21<br />

enthalten soll. Zur Kontrolle des Umsetzungsfortschritts<br />

soll eine Gruppe CARS 2020 eingerichtet werden, die einmal<br />

jährlich den Stand der Umsetzung der Empfehlungen überwachen<br />

und prüfen soll.<br />

Fazit<br />

Der Abschlussbericht der Gruppe CARS 21 und der hierauf<br />

gerichtete Fokus der Europäischen Kommission zeigen,<br />

dass die Automobilindustrie eine zentrale Branche der europäischen<br />

Wirtschaft ist. Eine strategische Umsetzung der<br />

Empfehlungen durch die Europäische Union stellt eine entscheidende<br />

Unterstützung der künftigen Entwicklung der<br />

Automobilindustrie dar - hin zu einer Förderung und Entwicklung<br />

von Elektromobilität.<br />

»Der Bericht CARS 21 leistet einen wesentlichen Beitrag<br />

zur strategischen Vision für die Autoindustrie im Jahr 2020,<br />

die wir Anfang Herbst vorlegen werden. Doch zur Verwirklichung<br />

dieser wichtigen Vision muss die Automobilindustrie<br />

zuallererst gut aufgestellt sein. Daher müssen wir jetzt die<br />

derzeitigen wirtschaftlichen Probleme entschieden angehen,<br />

Finanzmittel für die Forschung mobilisieren, jede neue<br />

Vorschrift genau bewerten und die Expansion auf Drittmärkten<br />

unterstützen.«<br />

Mit diesen Worten knüpft der Vizepräsidenten der Europäischen<br />

Kommission, Antonio Tajani, zuständig für Industrie<br />

und Unternehmertum, an die »Europa 2020« Strategie der<br />

Europäischen Union für ein nachhaltiges Wachstum und damit<br />

einhergehend einer umweltfreundlichen Mobilität an.<br />

CARS 21 ist ein Expertengremium, zusammengesetzt aus<br />

Vertretern der EU, der Mitgliedstaaten sowie der Industrie.<br />

Das Aufgabengebiet dieser Gruppe beinhaltet die Ausarbeitung<br />

von Empfehlungen, die zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

der europäischen Automobilindustrie beitragen.<br />

Daneben liefert die Gruppe (unter anderem) auch<br />

Impulse für Regulierungsvorgaben.<br />

Konkrete Inhalte des Abschlussberichts<br />

Der am 6. Juni 2012 vorgelegte Abschlussbericht bestätigt im<br />

Wesentlichen die Inhalte des Zwischenberichts von Dezember<br />

2011 und ergänzt diesen um weitere Empfehlungen. Ein<br />

wesentlicher Aspekt des Abschlussberichts ist die Forderung<br />

nach einer Optimierung der Sicherheit im Straßenverkehr.<br />

Hierzu soll eine verbesserte Abstimmung der Maßnahmen<br />

zu Fahrzeugen, Infrastruktur und Fahrerverhalten beitragen.<br />

Im Fokus steht dabei insbesondere auch die Sicherheit von<br />

Elektrofahrzeugen. Daneben befürwortet CARS 21 ein Festhalten<br />

an den europäischen Zielen zu den CO 2 -Emissionen<br />

von Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen. Der<br />

Abschlussbericht stellt dabei ausdrücklich fest, dass die<br />

Herstellungskosten für KFZ bei Umsetzung dieser Ziele unter<br />

den früheren, deutlich höheren Erwartungen liegen. In diesem<br />

Zusammenhang äußert die Gruppe CARS 21 schließlich<br />

den Wunsch nach einem integrierten Regulierungskonzept<br />

zur Verringerung von CO 2 -Emissionen. Dieses dürfe die Finanzierbarkeit<br />

neuer KFZ sowie die Verhältnismäßigkeit der<br />

notwendigen Schritte nicht aus den Augen verlieren.<br />

Um die Belange von Klima- und Umweltschutz angemessen<br />

zu berücksichtigen wird die Entwicklung neuer Prüfsysteme<br />

vorgeschlagen. Diese sollen das konkrete Fahrverhalten<br />

Reaktion der Europäischen Kommission auf den Abschlussbericht<br />

CARS 21<br />

Die Europäische Kommission kündigte nach Bekanntwerden<br />

des CARS 21 Abschlussberichts die Umsetzung eines Maßnahmenpaktes<br />

an. Ein entsprechender Aktionsplan soll die<br />

Entwicklung des Automobilsektors entsprechend der Vision<br />

2020 ankurbeln. Das Maßnahmenpaket fokussiert hierzu<br />

drei Bereiche: Die Bereitstellung von EU-Finanzmitteln, eine<br />

Anpassung des regulatorischen Rahmens sowie eine internationale<br />

Ausrichtung der europäischen Automobilindustrie.<br />

Die zusätzlichen Finanzmittel sollen vor allem in die Forschung<br />

investiert werden, um laut Pressemitteilung der<br />

Europäischen Kommission »der Branche bei der Anpassung<br />

an Zukunftstechnologien unter die Arme zu greifen«. Ergänzend<br />

soll nach der Pressemittelung durch eine »intelligente<br />

Regulierung« der notwendige Kostenumfang der Industrie<br />

zur Weiterentwicklung der Automobilbranche gelenkt werden.<br />

Schließlich soll eine »Internationalisierung der EU-<br />

Automobilindustrie« erfolgen. Die EU möchte die Ausfuhr<br />

einer größeren Zahl von innerhalb der Europäischen Union<br />

montierten Fahrzeugen erreichen. Dies soll durch einen erleichterten<br />

Marktzugang durch Handelsabkommen und Kooperationen<br />

ermöglicht werden.<br />

Carolin Klein<br />

Wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

Christian A. Mayer<br />

Rechtsanwalt<br />

Noerr LLP<br />

www.noerr.com<br />

64 Neue Mobilität Neue Mobilität 65


Status QUo der Elektromobilität - e-mobility NSR<br />

Status QUo der Elektromobilität - E-mobility nsr<br />

Das E-Mobility NSR Projektkonsortium<br />

1. Hamburg University of Applied Sciences (D)<br />

2. FDT - Association of Danish Transport and<br />

Logostics Centres (DK)<br />

3. Lindholmen Science Park (SWE)<br />

4. Delft University of Technology (NL)<br />

5. WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH (D)<br />

6. Høje-Taastrup Municipality (DK)<br />

7. Northumbria University (EN)<br />

8. Province of North Holland (NL)<br />

9. Cities Institute, London Metropolitan University (EN)<br />

10. Zero Emission Resource Organisation - ZERO (NO)<br />

11. Flanders Region represented by TransEnergy (BE)<br />

7<br />

e-mobility<br />

NSR<br />

2<br />

10<br />

6<br />

3<br />

9<br />

11<br />

4<br />

8<br />

5<br />

1<br />

Das E-Mobility Informationszentrum in der Hamburger HafenCITY<br />

PHoto: E-Collection<br />

Nordseeanrainer kooperieren<br />

in Netzwerk für eMobilität<br />

EU-Projekt E-Mobility NSR unterstützt Ausbau der Zukunftstechnologie<br />

Viele Regionen und Städte in Europa - insbesondere in der<br />

Nordseeregion - entwickeln derzeit Strategien und Aktionspläne<br />

zur Förderung der Elektromobilität. Hierbei konzentrieren<br />

sich die Akteure oftmals auf den Einsatz von Elektrofahrzeugen<br />

im Regionalverkehr. Vielerorts sind diese Aktivitäten<br />

jedoch nicht aufeinander abgestimmt. So beschränken<br />

sich Strategien und Umsetzung daher oft nur auf einzelne<br />

Städte oder Regionen. Elektromobilitätslösungen werden<br />

so nur eingeschränkt genutzt, viele Potenziale nicht ausgeschöpft<br />

und viele Chancen für die Verbreitung von nachhaltigen,<br />

klimafreundlichen Mobilitätslösungen ungenutzt.<br />

Das EU-Projekt »North Sea Electric Mobility Network«, das<br />

seitens der Hochschule für Angewandte Wissenschaften<br />

Hamburg koordiniert wird, soll die gemeinsame Entwicklung<br />

der eMobilität in der Nordseeregion vorantreiben. Im Rahmen<br />

des Projektes wird eine transnational unterstützende<br />

Struktur, also ein »Netzwerk« für die Elektromobilität, aufgebaut,<br />

um den Zugang zur Elektromobilität und die grenzüberschreitende<br />

Zusammenarbeit in den Regionen zu verbessern.<br />

Am dreijährigen Projekt (Laufzeit 10/2011 bis 09/2014) sind<br />

elf Partner aus sieben Nationen (BE, D, DK, NL, GB, N, SWE)<br />

beteiligt, darunter Hochschulen, Behörden, Kommunen und<br />

Wirtschaftsförderungen. Gefördert durch das INTERREG IVB<br />

Nordseeprogramm des Europäischen Fonds für regionale<br />

Entwicklung untersuchen und entwickeln die Projektpartner<br />

länderübergreifende Strukturen und Ansätze auf Basis eines<br />

Netzwerkes sowie virtuelle Strecken, um den Zugang sowie<br />

die breitere Nutzung von nachhaltigen Mobilitätslösungen in<br />

den Ländern der Nordseeregion zu verbessern. Dies schließt<br />

neben dem Personenverkehr auch den Warentransport ein.<br />

Zentrales Kennzeichen des EU-Projektes ist seine transnationale<br />

Zusammenarbeit innerhalb der in Arbeitspaketen<br />

strukturierten Aufgaben, so dass jeder Partner seine länderspezifischen<br />

Sichtweisen, Best Practices und Lessons Learned<br />

ins Projektkonsortium einbringen kann.<br />

Im Rahmen des Projektes erforschen die Projektpartner mit<br />

Blick auf den aktuellsten Stand der Technik sowie unter Berücksichtigung<br />

der Expertise verschiedener politischer Entscheider<br />

aus den Partnerländern auch die politischen und<br />

rechtlichen Rahmenbedingungen und den bisherigen Einsatz<br />

von Elektromobilitätslösungen in den beteiligten EU-<br />

Staaten. Unter der Federführung des schwedischen Partners<br />

wird die Entwicklung des transnationalen eMobilitätsplans<br />

vorangetrieben, während unter der Leitung der Region Flandern<br />

verschiedenste Smart-Grid-Lösungen getestet werden.<br />

Alle Partnerstädte bauen zudem eMobility-Informationszentren<br />

auf, die untereinander vernetzt sind. Hier werden<br />

der interessierten Öffentlichkeit wie auch Fachbesuchern<br />

allgemeine Informationen zur Thematik sowie marktreife<br />

Lösungen präsentiert. Außerdem werden Seminare und<br />

Workshops zu aktuellen Themen angeboten werden. Unter<br />

der Leitung des Kopenhagener Partners werden diese physischen<br />

Showrooms durch eine virtuelle Informationsplattform<br />

ergänzt, die interaktive Zusatzinformationen bietet.<br />

Der Verband der dänischen Transport- und Logistikzentren<br />

leitet ein Arbeitspaket, das sich auf die Entwicklung und<br />

Verbreitung von nachhaltigen Mobilitätsstrategien und technischen<br />

Lösungen für die innerstädtische Logistik konzentriert,<br />

sogenannte »Clean Urban Freight Solutions«. Flankiert<br />

werden die Aktivitäten von einer breiten Palette aus Kommunikationsaktivitäten,<br />

wie z.B. den zweimal jährlich stattfindenden<br />

Konferenzen, lokalen eMobility Roundtables und<br />

weiteren Netzwerktreffen und der Bereitstellung von umfangreichem<br />

Promotion-Materialien für die Partner.<br />

Für weitere Informationen über das Projekt sowie aktuelle<br />

Veranstaltungen kann ein eMail-Newsletter über die Projektwebseite<br />

www.e-mobility-nsr.eu abonniert werden.<br />

Prof. Dr. Walter Leal, Franziska Mannke, Johanna Vogt<br />

Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg<br />

Forschungs- und Transferzentrum<br />

»Applications of Life Sciences«<br />

www.e-mobility-nsr.eu<br />

66 Neue Mobilität Neue Mobilität 67


Status QUo der Elektromobilität - Robert Leven<br />

WASSERSTOFF<br />

UND<br />

BRENN-<br />

eMobilität in Luxemburg<br />

STOFFZELLE<br />

Ein Einblick von Robert Leven<br />

Elektromobilitäts-Ausstellung eMobility 2012 in Luxemburg<br />

Als KlimaWelt im Jahr 20<strong>08</strong> gegründet wurde, gab es einen<br />

einfachen Wunsch: die schädlichen CO 2 -Emissionen mit eigenen<br />

Mitteln zu begrenzen. Wir wollten keine Zuschauer<br />

mehr sein, sondern Akteure. Und schnell kristallisierte sich<br />

ein interessantes Thema heraus:<br />

Wir wollten ein Elektroauto mieten oder mal ausleihen,<br />

um nach außen zu zeigen: es funktioniert. Nach einiger<br />

Zeit stießen wir bei unserer Recherche auf die ISOR, eine<br />

Elektromobilitäts-Intiative aus Dortmund. Gemeinsam mit<br />

unseren neuen deutschen Partnern organisierten wir in einem<br />

nächsten Schritt die erste erweiterte Tour de Ruhr von<br />

Hesperange in Luxemburg nach Dortmund. Wir erweiterten<br />

das Ganze um eine Ausstellung mit Elektrofahrzeugen, einen<br />

Testparcours und eine Konferenz. Alle großen Medien<br />

berichteten von dem Event. Das war im Jahr 2009.<br />

In der Zwischenzeit hat sich auch in Luxemburg eine nationale<br />

Plattform für Elektromobilität gebildet, in die KlimaWelt<br />

aufgenommen wurde. Vor diesem Hintergrund fanden sich<br />

neue Partner für eine erneute Elektromobilitäts-Ausstellung<br />

- diesmal in Luxemburg. Dazu gehörten der Energieversorger<br />

ENOVOS, das Forschungszentrum CRP Henri Tudor, die Messegesellschaft<br />

LUXEXPO und KlimaWelt als Organisator der<br />

eMobility 2012.<br />

Die diesjährige Veranstaltung begeisterte während der neun<br />

Tage rund 15.000 Besucher. Auf 2.000 qm Fläche wurden<br />

mehr als 30 verschiedene Elektro-, Hybrid- und Plug-in-<br />

Fahrzeuge, neue Entwicklungen im Bereich der Elektronik<br />

für Elektrofahrzeuge sowie eine neu entwickelte Windturbine<br />

gezeigt. Auf dem eigens in der Halle eingerichteten<br />

Testparcours trugen 1.500 Testfahrten zu einer lebendigen<br />

Ausstellung bei. Ein Konferenztag mit internationalen Gastrednern<br />

rundete das Angebot ab.<br />

Im Unterschied zu Deutschland wird der Kauf eines Elektrofahrzeugs<br />

in Luxemburg mit 5.000 Euro unterstützt, dies unter<br />

der Bedingung erneuerbaren Strom zu beziehen. Vor kurzem<br />

wurden auch die Ziele der luxemburgischen Regierung<br />

vorgestellt. So sollen bis zum Jahr 2020 40.000 Elektroautos<br />

auf unseren Straßen rollen, die an 850 geplanten eTankstellen<br />

aufgeladen werden können. Das ist ein ehrgeiziges Ziel. Es<br />

entspricht 66 Elektroautos pro 1.000 Einwohner, gegenüber<br />

den 12 Elektroautos pro 1.000 Einwohner in Deutschland,<br />

legt man die gewünschten 1 Million Elektrofahrzeuge zu<br />

Grunde. Vor dem Hintergrund der kurzen Wege in unserem<br />

kleinen Land sollte dieses Ziel eigentlich kein Problem darstellen.<br />

Wir müssen nur anfangen umzudenken.<br />

Robert Leven // Vorsitzender KlimaWelt // www.klimawelt.lu<br />

Informationen, Projekte, Initiativen und Ideen.<br />

68 Neue Mobilität Neue Mobilität 69


Wasserstoff & Brennstoffzelle<br />

Wasserstoff & Brennstoffzelle<br />

BRENNSTOFFZELLE<br />

Welche Vor- und Nachteile bietet die Brennstoffzellen-Technologie im Bereich der Neuen Mobilität? Wie funktioniert die<br />

Energieumwandlung mittels Brennstoffzelle? Wo macht der Einsatz heute bereits Sinn? Wie wird Wasserstoff gewonnen und<br />

gespeichert? Antworten dazu finden Sie kurz und bündig auf diesen Seiten..<br />

Funktionsweise<br />

Eine Brennstoffzelle ist eine galvanische Zelle, die die chemische<br />

Reaktionsenergie eines kontinuierlich zugeführten<br />

Brennstoffes und eines Oxidationsmittels in elektrische<br />

Energie wandelt. Im Sprachgebrauch steht Brennstoffzelle<br />

meist für die Wasserstoff-Sauerstoff-Brennstoffzelle. Eine<br />

Brennstoffzelle ist kein Energiespeicher, sondern ein Wandler.<br />

Die Energie zur Stromproduktion wird in chemisch gebundener<br />

Form mit den Brennstoffen zugeführt.<br />

Geschichte der Brennstoffzelle<br />

1838-39 Unabhängige Erfindung der Brennstoffzelle<br />

durch Sir William Robert Grove und Christian<br />

Friedrich Schoenbein im Rahmen von Elektrolyse-Experimenten<br />

1889 Benennung der Technologie mit dem Namen<br />

Brennstoffzelle durch Ludwig Mond und Charles<br />

Langer<br />

Entwicklungsstand<br />

Die Praxistauglichkeit ist belegt, Hindernisse für die Serienfertigung sind derzeit die noch hohen Fertigungskosten und<br />

das Fehlen einer Tankstelleninfrastruktur.<br />

Leuchtturmprojekte<br />

• Hyundai: Oslo - Monte Carlo (2.160 km) mit ix35 FCEV, 5 Tankstopps, Frühjahr 2012<br />

• Daimler: Weltumrundung mit 3 B-Klasse F-Cell, 2011, mehr als 30.000 km<br />

Markteinführung von Serienfahrzeugen von Daimler, GM, Hyundai, Toyota und Honda für 2014-16 angekündigt.<br />

Eine Brennstoffzelle besteht aus Elektroden, die durch eine<br />

Membran oder ein Elektrolyt (Ionenleiter) voneinander getrennt<br />

sind. Die Energie liefert eine Reaktion von Sauerstoff<br />

mit dem Brennstoff, der Wasserstoff sein kann, jedoch ebenso<br />

aus organischen Verbindungen wie z.B. Methan oder Methanol<br />

bestehen kann. Beide Reaktionspartner werden über<br />

die Elektroden kontinuierlich zugeführt.<br />

1939 Entwicklung einer alkalischen Brennstoffzelle<br />

von Francis Thomas Bacon<br />

1959 Vorstellung des ersten Brennstoffzellenfahrzeugs:<br />

ein Traktor<br />

1963 Erster Einsatz in der Raumfahrt<br />

Wasserstoff<br />

Einsatzmöglichkeiten allgemein<br />

Stationärer Einsatz in Gebäuden zur Stromerzeugung und<br />

Heizung (Mini-BHKW).<br />

Mobiler Einsatz bei Pkw, Leichtfahrzeugen, Nutzfahrzeugen,<br />

Luft- und Raumfahrt, Seefahrt sowie Mobiltelefonie.<br />

Einsatzmöglichkeit im Auto<br />

Brennstoffzelle als Primärenergiewandler<br />

Brennstoffzelle als Range-Extender<br />

Reichweite: 400-800 km<br />

Vorteil eines Brennstoffzellenfahrzeugs ist die im Vergleich<br />

zu einem batterieelektrischen Fahrzeug deutlich höhere<br />

Reichweite, Nachteil allerdings der deutlich geringere<br />

Gesamtwirkungsgrad. Dadurch konkurriert das Brennstoffzellenfahrzeug<br />

nicht mit dem batterieelektrischen Antrieb,<br />

sondern stellt eine Ergänzung dar. Während das batterieelektrische<br />

Fahrzeug für den urbanen und den Pendelverkehr<br />

geeignet ist, bietet sich der Brennstoffzellenantrieb für die<br />

Langstrecke und den Lastverkehr an.<br />

1985 Entwicklung einer Brennstoffzelle für einen<br />

VW-Bus durch Siemens<br />

1994 Mercedes-Benz NECAR legt Grundstein der<br />

Brennstoffzellenforschung bei Daimler<br />

Wirkungsgrad<br />

Abkürzungserklärung<br />

FCEV - fuel cell electric vehicle<br />

BEV - battery electric vehicle<br />

ICE - internal combustion engine<br />

Tank to Wheel<br />

Wirkungsgrad FCEV: 60-70%<br />

Wirkungsgrad BEV: über 80%<br />

Wirkungsgrad ICE: Ottomotor bis 35%,<br />

Diesel bis 45%<br />

Well to Wheel<br />

Wirkungsgrad FCEV: ca. 45%<br />

Wirkungsgrad BEV: ca. 70%<br />

Wirkungsgrad ICE: Ottomotor unter 20%,<br />

Diesel unter 30%<br />

Quelle: HyCentA Hydrogen Center Austria,<br />

Bericht Nr. Hy8-2009<br />

Gewinnung<br />

Dampfreformierung aus Methan (Erdgas)<br />

> CO 2 -Emissionen<br />

Partielle Oxidation aus Erdöl oder Kohle<br />

> CO 2 -Emissionen<br />

Methanolreformierung<br />

> CO 2 -Emissionen<br />

Dampfreformierung aus Biomasse<br />

> CO 2 -neutral<br />

Elektrolyse von Wasser mittels Wind- oder Solarstrom<br />

> CO 2 -neutral<br />

(auch: Methanisierung des Wasserstoffs zur<br />

Speicherung im Erdgasnetz)<br />

Wasserstoffmotor<br />

Statt als Treibstoff für eine Brennstoffzelle kann Wasserstoff<br />

auch zum Betrieb eines Verbrennungsmotors genutzt<br />

werden. Entsprechende Testfahrzeuge werden z.B.<br />

in der Forschung von BMW eingesetzt.<br />

Wasserstoffspeicherung<br />

Gasförmig: stationär in Kavernen, mobil in Druckgasflaschen<br />

Flüssig: in sog. Kryotanks (bei -253°C)<br />

Erdgasnetz: nach der Elektrolyse mittels Erneuerbarer<br />

Energien kann der Wasserstoff methanisiert<br />

und im Erdgasnetz gespeichert werden. So können<br />

Erneuerbare Energien auch zu Spitzenlastzeiten<br />

gespeichert werden und stehen dann für<br />

Gaskraftwerke und Fahrzeuge mit Gasmotoren zur<br />

Verfügung.<br />

Infrastruktur<br />

Derzeit gibt es in Deutschland 14 öffentliche Wasserstofftankstellen,<br />

bis 2015 sollen 50 öffentliche Wasserstofftankstellen<br />

verfügbar sein. Zu diesem Zweck hat<br />

das Bundesverkehrsministerium im Juni 2012 angekündigt,<br />

eine Fördersumme von 20 Mio. bereitzustellen.<br />

Erforderlich für Flächendeckung: ca. 1.000 Wasserstofftankstellen.<br />

70 Neue Mobilität Neue Mobilität 71


Wasserstoff & Brennstoffzelle - NOW<br />

Wasserstoff & Brennstoffzelle - NOW<br />

Die NOW und ihre Programme<br />

Speichertechnologien, Energieversorgung, bezahlbare Mobilität<br />

»Insbesondere die Verknüpfung des Energie- mit dem Verkehrssektors<br />

über den Kraftstoff Wasserstoff ist zukunftsweisend<br />

für eine erfolgreiche Energiewende und den Aufbau<br />

neuer Wertschöpfungsketten in Deutschland.«<br />

Die Entwicklung der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie<br />

und der Batterietechnologie ist ein wesentlicher<br />

Baustein im Gesamtkontext der Klimaziele und des Umbaus<br />

der Energiewirtschaft. Denn aus diesen Technologien<br />

heraus entstehen heute schon zahlreiche Produkte, die die<br />

Prädikate energieeffizient und CO 2 -arm tragen. Den zentralen<br />

Rahmen, die Produkte in umfangreichen Alltagstests zu<br />

erproben, damit sie in den kommenden Jahren erfolgreich<br />

am Markt bestehen können, liefern das Nationale Innovationsprogramm<br />

Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie<br />

(NIP) der Bundesregierung und die Modellregionen<br />

Elektromobilität des Bundesministeriums für Verkehr, Bau<br />

und Stadtentwicklung (BMVBS).<br />

Wasserstoff Speicher -<br />

Verknüpfung von Energie- und Verkehrssektor<br />

Der Ausbau von Erneuerbaren Energien bedingt den Aufbau<br />

von geeigneten Speichermöglichkeiten. Wasserstoff ist hier<br />

konkurrenzlos in puncto große Energiemengen und lange<br />

Speicherdauer. Im Rahmen des NIP wurde darum 2011 der<br />

Grundstein gelegt, um Projekte zum Themenfeld Speicherung<br />

von Windwasserstoff, Zuführung ins Erdgasnetz, Rückverstromung<br />

und Nutzung von Windwasserstoff im Industrie-<br />

und Verkehrsbereich starten zu können. Insbesondere<br />

die Verknüpfung des Energie- mit dem Verkehrssektor über<br />

den Kraftstoff Wasserstoff ist zukunftsweisend für eine erfolgreiche<br />

Energiewende und den Aufbau neuer Wertschöpfungsketten<br />

in Deutschland.<br />

Große Marktnähe -<br />

Mobilität mit Wasserstoff und Brennstoffzellenheizgeräte<br />

Wasserstoff als Kraftstoff in Brennstoffzellenfahrzeugen ist<br />

technisch und aus Sicht des Kundenkomforts - Fahrverhalten,<br />

Reichweite, Betankungsdauer - marktfähig. In den kommenden<br />

Jahren gilt es nun einerseits durch die Verbesserung<br />

von Produktionstechnologien und durch Serienfertigung die<br />

Kosten der Fahrzeuge zu senken. Andererseits muss eine<br />

ausreichende Betankungsinfrastruktur bestehen, wenn die<br />

Fahrzeuge ab 2014/15 auf den Markt gebracht werden. Diese<br />

Tankstellen werden zu Beginn nicht voll ausgelastet sein.<br />

Daher müssen Industrie und öffentliche Hand einen Weg finden,<br />

das Anfangs-Investitionsrisiko gemeinsam zu tragen.<br />

Brennstoffzellen in der unterbrechungsfreien<br />

Stromversorgung<br />

Großes Potenzial sehen rund 70 deutsche Unternehmen aus<br />

der Informationstechnologie, Telekommunikation, industriellen<br />

Prozessautomatisierungs- und -Leittechnik, Verkehrsleittechnik<br />

sowie Energieversorgung in Brennstoffzellensystemen<br />

in der unterbrechungsfreien Stromversorgung. 2011<br />

wurden hier schon einige Projekte gestartet, für 2012 wird<br />

der Ausbau der Aktivitäten erwartet.<br />

Modellregionen Elektromobilität gehen weiter<br />

In den Modellregionen Elektromobilität wurden aus Mitteln<br />

des Konjunkturpakets II über 200 Einzelprojekte in acht Modellregionen<br />

umgesetzt. Dabei wurden 130 Millionen Euro<br />

Fördermittel des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und<br />

Stadtentwicklung (BMVBS) zum Aufbau von Elektromobilität<br />

in Bereichen wie Infrastruktur, Fahrzeuge, öffentlicher Nahverkehr<br />

oder intermodaler beziehungsweise Anschlussverkehr<br />

eingesetzt. Partner in den Projekten waren Städte, Verkehrsbetriebe,<br />

Automobilhersteller, Energieversorger und<br />

Zulieferer aus unterschiedlichen Bereichen, darunter viele<br />

kleine und mittlere Unternehmen.<br />

Einige Modellregionen wurden im Zuge des Schaufensterprozesses<br />

ausgewählt und führen in diesem Rahmen ihre<br />

Aktivitäten im Bereich Elektromobilität fort. Ergänzend unterstützen<br />

BMVBS/NOW auch in Zukunft den Aufbau von<br />

Elektromobilität und die Erprobung im Alltag in Modellregionen.<br />

Schwerpunkte liegen dabei auf den Themen Mobilität<br />

und Wohnen, ländlicher Raum und gewerbliche Anwendungen.<br />

Aktuell sind 31 konkrete Projekte mit einem Fördervolumen<br />

von 50 Millionen Euro bewilligt. Die jüngst bewilligten<br />

Projekte laufen bis 2014.<br />

Dr. Klaus Bonhoff<br />

Nationale Organisation Wasserstoff-<br />

und Brennstoffzellentechnologie<br />

NOW GmbH<br />

www.now-gmbh.de<br />

72 Neue Mobilität Neue Mobilität 73


Wasserstoff & Brennstoffzelle - ZSW<br />

Wasserstoff & Brennstoffzelle - ZSW<br />

Mobil mit Brennstoffzelle<br />

Brennstoffzelle im ZSW-Prüfstand<br />

Wir stehen heute vor der Herausforderung, Mobilität auch<br />

ohne Erdöl zu ermöglichen. Die Treibstoffversorgung für unseren<br />

Straßenverkehr hängt aktuell fast ausschließlich von<br />

fossilen Energiequellen ab. Mit global steigender Mobilität<br />

und zunehmender Erschöpfung der Ölfelder wird die Versorgung<br />

mit fossilen Kraftstoffen immer kritischer. Kraftstoffe<br />

auf Basis Erneuerbarer Energien können den Bedarf decken<br />

und damit auch geopolitische Abhängigkeiten reduzieren.<br />

Strom und Wasserstoff sind die Kraftstoffe für die Automobilität<br />

der Zukunft.<br />

Je größer und je weiter, desto Brennstoffzelle<br />

Für batterieelektrische Fahrzeuge sind Lithium-Ionen Batterien<br />

heute und für die Zukunft die Speicher der Wahl. Diese<br />

Fahrzeuge sind mit ihrem exzellent hohen Wirkungsgrad und<br />

ihrer Emissionsfreiheit ideale Stadt- und Lieferfahrzeuge.<br />

Die begrenzte Reichweite von 100 - 200 km - aufgrund der<br />

physikalisch begrenzten Speicherkapazitäten und langen<br />

Ladezeiten von Batterien - ist für diese Anwendungen in der<br />

Regel kein Problem. Die Technik ist bereits erfolgreich auch<br />

auf deutschen Straßen unterwegs.<br />

In Brennstoffzellenfahrzeugen wird mit Wasserstoff in der<br />

Brennstoffzelle elektrischer Strom erzeugt, der zum Antrieb<br />

eines Elektromotors eingesetzt wird. Wie gewohnt wird der<br />

benötigte Kraftstoff im Fahrzeug, in Druckgastanks, mitgeführt.<br />

Aufgrund der hohen Energiedichte des Wasserstoffs<br />

ermöglichen Brennstoffzellenantriebe Reichweiten von mehreren<br />

hundert Kilometern, wodurch die Technik interessant<br />

ist für Reiselimousinen und Stadtbusse.<br />

Kraftstoff Wasserstoff<br />

Wasserstoff ist ein seit mehr als 100 Jahren etabliertes Industriegas,<br />

das weltweit in riesigen Mengen produziert und<br />

weiter verarbeitet wird. Zukünftig wird Wasserstoff nicht<br />

nur als erneuerbarer Kraftstoff sondern auch in der Energiewirtschaft<br />

eine zunehmend wichtigere Rolle spielen. Für die<br />

Speicherung der fluktuierenden Wind- und Sonnenenergie<br />

zeigt sich immer mehr, dass über Elektrolyse erzeugter Wasserstoff<br />

ein attraktiver Ansatz ist. Wasserstoff ist der optimale<br />

Speicher für große Energiemengen und kann vielfältig<br />

genutzt werden: als Kraftstoff für Reiselimousinen, Transporter<br />

und Stadtbusse, für die Rückverstromung über Gasturbinen,<br />

zur Beimischung im Erdgasnetz oder für die klassische<br />

Industrieanwendung. Für die stationären Speicher wird<br />

Wasserstoff in einfachen Mitteldrucktanks (bis etwa 60 bar)<br />

gespeichert. Im mobilen Einsatz favorisiert die Autoindustrie<br />

die Druckgasspeicherung von Wasserstoff mit der 700 bar-<br />

Technik, dadurch ist eine Schnellbetankung aller Fahrzeuge<br />

in wenigen Minuten an einer H 2 -Tankstelle, ähnlich wie bei<br />

Benzin, möglich.<br />

Die Brennstoffzelle im Fahrzeug heute<br />

Durch die effiziente und emissionsfreie Umwandlung von<br />

Wasserstoff in elektrische Energie sind Brennstoffzellen sehr<br />

viel versprechend für den CO 2 -freien Verkehr. Der Wirkungsgrad<br />

von Brennstoffzellen ist doppelt so hoch, wie der von<br />

Verbrennungsmotoren. Im standardisierten Fahrzyklus liegt<br />

der Wirkungsgrad des Brennstoffzellenantriebes zwischen<br />

40 und 50%, während bei einem modernen Dieselantrieb<br />

nur 25% der eingesetzten Energie am Rad übrig bleiben.<br />

Hinzu kommt, dass Wasserstoff sehr einfach, effizient und in<br />

ausreichenden Mengen aus Erneuerbaren Energien erzeugt<br />

werden kann. Die Brennstoffzelle hat wegen der Abwärme<br />

anders als batterieelektrische Autos kein Klimatisierungsproblem.<br />

Nahezu alle Automobilhersteller treiben das Thema<br />

in großen Projekten voran. Daimler hat die Markteinführung<br />

für 2014 angekündigt, weitere Fahrzeuge von Honda,<br />

Toyota und anderen kann man inzwischen immer häufiger<br />

auf der Straße sehen.<br />

Hemmnis Infrastruktur<br />

Der Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur hat begonnen und<br />

fokussiert sich derzeit auf Hamburg und Berlin, aber auch in<br />

Städten wie Stuttgart wurden erste Tankstellen aufgebaut.<br />

Parallel zur Serienproduktion werden die bereits bestehenden<br />

15 Tankstellen bis 2015 auf mindestens 50 öffentliche<br />

Tankstellen in Deutschland ausgebaut werden. Auf der Industrieseite<br />

spielen hier die Daimler AG gemeinsam mit Linde<br />

und anderen Gaseherstellern eine Schlüsselrolle, auf der<br />

politisch strategischen Ebene koordiniert die bundeseigene<br />

Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie<br />

GmbH (NOW) alle Akteure.<br />

Die komplette Wertschöpfungskette entscheidet über den<br />

Erfolg<br />

Der Wandel bei der Energieversorgung und bei Antriebstechnologien<br />

führt zu einem neuen Produktspektrum in der<br />

Industrie. Batterien und Superkondensatoren sowie Brennstoffzellen<br />

und Wasserstoff gewinnen stark an Bedeutung.<br />

Die Entwicklung neuer Antriebstechnologien orientiert sich<br />

an den konkreten Anforderungen der Fahrzeuge auf unseren<br />

Straßen. Kriterien wie Lebensdauer und Kosten, Sicherheit<br />

und Funktionalität müssen durchgängig verstanden und optimiert<br />

werden. Die Expertise des ZSW umfasst die gesamte<br />

Bandbreite der Technologien: Von Systemtechnik, Optimierung<br />

von Komponenten, Synthese neuer Materialien bis zu<br />

Fertigungstechnologien.<br />

Prof. Werner Tillmetz<br />

Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung<br />

Baden-Württemberg (ZSW) // www.zsw-bw.de<br />

74 Neue Mobilität Neue Mobilität 75


Wasserstoff & Brennstoffzelle - Daimler AG<br />

Wasserstoff & Brennstoffzelle - Technische Universität Graz<br />

Einblicke in die Zukunft<br />

Dezentrale<br />

Wasserstoffproduktion<br />

Mercedes-Benz F-CELL World Drive 2011<br />

Unser heutiges Mobilitätsverständnis steht vor einem Paradigmenwechsel.<br />

Die Erdölvorkommen sind endlich, der<br />

Klimawandel beherrscht die Diskussion, die globalen Bemühungen<br />

für den Umweltschutz gewinnen immer mehr<br />

an Bedeutung. Gleichzeitig wachsen weltweit der Mobilitätsbedarf<br />

sowie der Individualverkehr. Das Spannungsfeld<br />

zwischen Mobilitätsanforderungen, Klimadiskussion und<br />

demografischem Wandel fordert ein leistungsfähiges Innovationsmanagement.<br />

Aus Sicht eines Automobilherstellers bedeutet das nicht<br />

weniger, als das Automobil neu zu erfinden. Denn die Zukunft<br />

liegt in der Elektrifizierung des Antriebs - auch wenn<br />

es künftig nicht die eine Technologie als Königsweg zur<br />

nachhaltigen Mobilität geben wird. Im Mittelpunkt steht<br />

der Kunde mit seinen Bedürfnissen. Daimler setzt deshalb<br />

auf eine Strategie der Nachhaltigkeit: Das heißt einerseits<br />

höchstmögliche Verkehrssicherheit und andererseits perspektivisch<br />

das emissionsfreie Fahren.<br />

Hochattraktiv für den Stadtverkehr sind dabei rein batterieelektrisch<br />

betriebene Fahrzeuge, insbesondere wenn ausreichend<br />

öffentliche Stromladestationen vorhanden sind. Um<br />

auch Überland- oder Autobahnfahrten mit null Emissionen<br />

zurück zu legen, hat Elektromobilität mit Brennstoffzellen<br />

ein großes Potenzial. Hier sind Reichweiten von bis zu 400<br />

Kilometern möglich - bei nur rund 3 Minuten Betankungszeit.<br />

Wie alltagstauglich der Brennstoffzellenantrieb bereits heute<br />

ist, stellte Mercedes-Benz nicht zuletzt mit seinem F-CELL<br />

World Drive unter Beweis. Von Stuttgart aus starteten am<br />

30. Januar 2011 drei B-Klassen F-CELL ihre 125-tägige Fahrt<br />

um die Welt und demonstrierten auf einer Strecke von mehr<br />

als 30.000 Kilometern ihre technische Reife.<br />

Mercedes-Benz verleiht mit der Pionierfahrt durch 14 Länder<br />

über 4 Kontinente auch der Forderung nach dem notwendigen<br />

Aufbau eines flächendeckenden Wasserstofftankstellennetzes<br />

Nachdruck. Zusammen mit der Linde AG will Daimler<br />

20 H2-Tankstellen in Deutschland errichten und damit erstmals<br />

jede Stadt im Bundesgebiet mit einem Brennstoffzellenfahrzeug<br />

erreichbar machen.<br />

Nur wenn alle Beteiligten aus Industrie und Politik zu diesem<br />

Ziel ihren maximalen Beitrag leisten, wird Elektromobilität<br />

- sowohl mit Brennstoffzelle als auch mit Batterie<br />

- für jedermann Realität. Die Daimler AG wird ihren Weg zum<br />

emissionsfreien Fahren konsequent weiterverfolgen - vom<br />

Kleinwagen bis hin zum Stadtbus.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.fuel-cell-e-mobility.info<br />

Kostengünstiger Wasserstoff, dezentral produziert aus erneuerbarem<br />

Biogas, hat das Potenzial einen bedeutenden<br />

Beitrag für die saubere Mobilität zu liefern. Die Reduktion<br />

der klimarelevanten Emissionen verbunden mit der Nutzung<br />

von Wasserstoff als Kraftstoff in der Elektromobilität<br />

wird vorwiegend durch den Primärenergieträger und das<br />

Produktionsverfahren festgelegt.<br />

Der überwiegende Anteil der gegenwärtigen Wasserstoffproduktion<br />

entfällt auf die Dampfreformierung von fossilen<br />

Energieträgern, wie Erdgas oder Kohle, und findet vor allem<br />

in industriellen Großanlagen, mit einer Kapazität von ca.<br />

100.000 m 3 Wasserstoff pro Stunde, statt. Dies entspricht<br />

300 MW Wasserstoff bezogen auf den Heizwert, womit diese<br />

Produktionsanlagen ausreichend wären, um mehrere hundert<br />

Wasserstofftankstellen kostengünstig mit Wasserstoff<br />

zu versorgen. Neben den damit verbundenen klimarelevanten<br />

Emissionen bei der Produktion, ist auch der Transport<br />

von Wasserstoff zur Tankstelle, aufgrund der niedrigen volumetrischen<br />

Energiedichte des Wasserstoffes, nur aufwendig<br />

durch Komprimierung oder Verflüssigung realisierbar.<br />

Die dezentrale Produktion von erneuerbarem Wasserstoff<br />

aus Biogas, in kleinen Einheiten im Kilowatt-Bereich direkt<br />

beim Endverbraucher, eröffnet eine umweltfreundliche Alternative<br />

zur konventionellen Wasserstoffproduktion.<br />

In der Zusammensetzung unterscheidet sich Biogas, abgesehen<br />

von einigen Verunreinigungen, nur durch den höheren<br />

Kohlendioxidanteil von Erdgas. Daher können Technologien,<br />

welche zur Reformierung von Erdgas entwickelt wurden, verhältnismäßig<br />

einfach auch für Biogas adaptiert werden. Für<br />

die Umwandlung von Biogas in Biomethan und die Einspeisung<br />

in das Erdgasnetz, ist die Erhöhung des Methananteils<br />

von 50% auf über 95% durch Abtrennung des Kohlendioxids<br />

erforderlich. Bei der Herstellung von Wasserstoff aus Biogas<br />

kann auf diesen Prozessschritt verzichtet werden, da das im<br />

Biogas vorhandene Kohlendioxid ebenfalls zur Reformierung<br />

verwendet werden kann.<br />

In Österreich wird von einem realisierbaren jährlichen technischen<br />

Potenzial an Biogas von 9,5 PJ ausgegangen (Neubarth,<br />

2000). Würde das gesamte Biogas mit einem Wirkungsgrad<br />

von 80% zu Wasserstoff reformiert und in Folge<br />

in Brennstoffzellen-Fahrzeugen mit einem Verbrauch von 30<br />

kWh Wasserstoff pro 100 Kilometern umgesetzt, könnten damit<br />

ca. 700.000 Fahrzeuge jährlich 10.000 km fahren bzw.<br />

könnten 10% des Privatverkehrs mit erneuerbarem Wasserstoff<br />

aus Biogas abgedeckt werden.<br />

Die gegenwärtig sehr geringe Anzahl an Kunden mit Wasserstoffbedarf<br />

verhindert den Aufbau der Wasserstoff-Infrastruktur.<br />

Umgekehrt ist eben das Fehlen dieser Infrastruktur ein<br />

wesentliches Hemmnis für die Einführung dieser emissionsfreien<br />

Technologien. Die dezentrale Struktur der Biogaserzeugung<br />

und die kurzen Transportwege des dezentral hergestellten<br />

Wasserstoffs erleichtern den kontinuierlichen Aufbau der<br />

flächendeckenden Wasserstoffversorgung und senken damit<br />

die Eintrittsbarriere zur Wasserstoffinfrastruktur deutlich.<br />

Assoc. Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Viktor Hacker<br />

Institut für Chemische Verfahrenstechnik und Umwelttechnik<br />

Technische Universität Graz<br />

www.icvt.tugraz.at<br />

76 Neue Mobilität Neue Mobilität 77


Wasserstoff & Brennstoffzelle - CEP<br />

Wasserstoff & Brennstoffzelle - CEP<br />

Mobil mit Wasserstoff<br />

Die Clean Energy Partnership (CEP)<br />

Die Fahrzeugflotte der CEP am Enertrag-Hybridkraftwerk, wo Wasserstoff aus Windenergie produziert wird<br />

(Foto: CEP / Caroline Scharff)<br />

An den Wasserstofftankstellen in Berlin werden die Fahrzeuge der CEP mit Windwasserstoff aus Prenzlau betankt<br />

(Foto: CEP / Caroline Scharff)<br />

Die Einführung von Wasserstoff als Kraftstoff ist ein ehrgeiziges<br />

Vorhaben, das Anstrengungen von vielen Seiten erfordert.<br />

Die Clean Energy Partnership (CEP), das europaweit<br />

größte Demonstrationsprojekt im Bereich Wasserstofftechnologie,<br />

stellt sich in Deutschland mit 16 führenden Industriepartnern<br />

und der Hilfe des Bundes den Herausforderungen.<br />

Über die Wettbewerbsgrenzen hinaus verfolgen die Mehrzahl<br />

der größten Automobilhersteller (BMW, Daimler, Ford, GM/<br />

Opel, Honda, Toyota und VW), weltweit führende Industriegasproduzenten<br />

(Air Liquide, Linde), Mineralölkonzerne (Total,<br />

Shell und Statoil), Energieversorger (EnBW, Vattenfall)<br />

sowie zwei führende Betriebe des Öffentlichen Nahverkehrs<br />

(Berliner Verkehrsbetriebe BVG, Hamburger Hochbahn) in<br />

der CEP ein gemeinsames Ziel: eine geräusch- und emissionsarme<br />

Mobilität mit Wasserstoff.<br />

Als gemeinsame Initiative von Politik und Industrie ging die<br />

CEP unter Federführung des Bundesverkehrsministeriums<br />

im Dezember 2002 aus der »Verkehrswirtschaftlichen Energiestrategie«<br />

(VES) hervor. Seit 20<strong>08</strong> ist die Partnerschaft<br />

ein Leuchtturmprojekt des Nationalen Innovationsprogramms<br />

Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP)<br />

im Verkehrsbereich, das von der NOW GmbH (Nationale Organisation<br />

Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie)<br />

koordiniert wird.<br />

Wenn Patrick Schnell, Vorsitzender der CEP und Leiter Netzentwicklung<br />

bei Total, auf die Anfänge des Projektes zurückblickt,<br />

wird deutlich, dass in der CEP bereits eine Vielzahl<br />

von Ergebnissen erzielt wurde: »Wichtige Meilensteine<br />

waren z.B. die Erhöhung der Fahrzeugreichweiten und die<br />

Verbesserung der Frost-Start-Fähigkeit bei Brennstoffzellensystemen<br />

- inzwischen starten die Fahrzeuge zuverlässig bei<br />

bis zu -30° C«, so Schnell. »Zudem konnte eine Kostenreduzierung<br />

des Brennstoffzellensystems und des Wasserstoffspeichers<br />

erzielt werden, und es wurde das 700 bar Druckspeichersystem<br />

eingeführt. Ein wichtiger Schritt war auch<br />

die Vereinfachung der Wasserstoffbetankung«, erinnert sich<br />

Patrick Schnell.<br />

Seit 2011 befindet sich die CEP in der dritten und finalen Projektphase,<br />

die in der Marktvorbereitung enden soll. »Jetzt<br />

arbeiten wir daran, das Tankstellennetzwerk zu erweitern,<br />

die Fahrzeuge hinsichtlich Effizienz und Zuverlässigkeit zu<br />

optimieren und die Nutzung von Wasserstoff aus regenerativer<br />

Erzeugung voranzubringen«, berichtet Patrick Schnell.<br />

Die Nutzung von regenerativ erzeugtem, »grünen« Wasserstoff<br />

ist bereits heute keine Vision mehr: Aktuell stammt<br />

mindestens die Hälfte des Wasserstoffs, der in der CEP getankt<br />

wird, aus regenerativer Erzeugung. Produktionspfade<br />

für »grünen« Wasserstoff sind zum einen die Erzeugung aus<br />

Biomasse. Zum anderen die Wasserelektrolyse mittels Strom<br />

aus regenerativer Erzeugung.<br />

In Prenzlau und Berlin wird dies bereits in die Praxis umgesetzt:<br />

Im Hybridkraftwerk der Enertrag AG in Prenzlau wird<br />

Wasserstoff mittels Elektrolyse erzeugt, wenn die Windräder<br />

mehr Strom erzeugen als im Netz benötigt wird. Dieser<br />

regenerativ erzeugte Wasserstoff wird an die Berliner Total-<br />

Wasserstofftankstellen geliefert, an denen die Fahrzeuge<br />

der CEP-Flotte tanken und so quasi mit »Wind im Tank«<br />

fahren. Anlässlich der ersten Anlieferung von Windwasserstoff<br />

an der Berliner CEP-Tankstelle erklärte Rainer Bomba,<br />

Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium: »Ich begrüße<br />

es sehr, dass sich die CEP das Ziel gesetzt hat, bis Ende<br />

2012 bereits eine Flotte von 100 Fahrzeugen mit Wasserstoff-<br />

Brennstoffzellenantrieb unter Alltagsbedingungen zu testen.<br />

Auch die erforderliche Tankstelleninfrastruktur werden wir<br />

gemeinsam mit der Wirtschaft Schritt für Schritt ausbauen.<br />

Elektromobilität muss mit Erneuerbaren Energien gekoppelt<br />

sein - deshalb ist die heute vorgestellte Kombination so zukunftsweisend.«<br />

Auch für das Gelingen der Energiewende könnte Wasserstoff<br />

eine entscheidende Rolle übernehmen. Denn Wasserstoff<br />

eignet sich nicht nur als Kraftstoff, sondern auch als Energiespeicher,<br />

in dem Strom über Wochen und Monate hinweg<br />

gespeichert werden kann. Im idealen Fall wird der so erzeugte<br />

Wasserstoff für den Verkehrssektor genutzt. Aber er<br />

lässt sich auch rückverstromen und in das Versorgungsnetz<br />

einspeisen, wenn mehr Energie gebraucht als erzeugt wird.<br />

So können wind- und sonnenarme Zeiten überbrückt werden<br />

und die Anlagen müssen im anderen Fall nicht stillstehen,<br />

wenn der Stromverbrauch niedriger ist als die Erzeugung.<br />

Die Clean Energy Partnership hat sich vorgenommen, den<br />

Weg in die Wasserstoffgesellschaft bis zu ihrem Projektende<br />

2016 zu ebnen. Daimler hat angekündigt, 2014 eine erste<br />

Serie von Brennstoffzellenfahrzeugen auf den Markt zu bringen,<br />

weitere Automobilhersteller werden 2015/16 folgen.<br />

Und auch der Infrastrukturausbau nimmt Fahrt auf. Eine<br />

Grundversorgung Deutschlands mit Wasserstofftankstellen<br />

soll bis zum Projektende realisiert sein. Noch in diesem Jahr<br />

werden weitere CEP-Tankstellen in Düsseldorf, Hamburg und<br />

Stuttgart eröffnen. Die leise und emissionsarme Elektromobilität<br />

mit wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellenfahrzeugen,<br />

mit nahezu gleichbleibenden Reichweiten und einer<br />

schnellen Betankung, ist keine Zukunftsvision mehr.<br />

Clean Energy Partnership<br />

www.cleanenergypartnership.de<br />

78 Neue Mobilität Neue Mobilität 79


Wasserstoff & Brennstoffzelle - Zentrum für Brennstoffzellentechnik Duisburg<br />

Wasserstoff & Brennstoffzelle - Zentrum für Brennstoffzellentechnik Duisburg<br />

Brennstoffzellen Range-Extender Modul für Batteriefahrzeuge (Kooperation ZBT GmbH mit FEV GmbH, Gräbener Maschinentechnik<br />

GmbH und Co. KG und der RWTH Aachen)<br />

Batterie oder Brennstoffzelle<br />

für Elektromobilität?<br />

rieelektrisch als Plug-In Fahrzeug zurückgelegt werden. Das<br />

Brennstoffzellen Range-Extender System deckt batterieladezustandsabhängig<br />

den mittleren Leistungsbedarf des Fahrzeugs<br />

und ermöglicht emissionsfreie Langstreckenelektromobilität.<br />

Infrastrukturseitig verringern sich die Anforderungen<br />

an die Ausbaustufe von Wasserstoff- und Schnellladeinfrastruktur.<br />

Als unabhängiger Entwicklungspartner bietet das ZBT der<br />

Automobilindustrie Unterstützung bei der Entwicklung von<br />

Brennstoffzellensystemen für die unterschiedlichen Antriebsstrangoptionen.<br />

So wird z.B. in Kooperation mit der<br />

FEV GmbH, der Gräbener Maschinentechnik GmbH & Co. KG<br />

und der RWTH Aachen ein 30 kW Brennstoffzellen Range-<br />

Extender Modul für Elektrofahrzeuge mit Förderung des<br />

Landes NRW sowie der Europäischen Union im Programm<br />

»Ziel2.NRW Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung«<br />

entwickelt.<br />

Weltweiter Status Brennstoffzellenfahrzeuge<br />

Brennstoffzellenfahrzeuge werden heute in umfangreichen<br />

Flottenversuchen in Asien, den USA und Europa von Endkunden<br />

erfolgreich getestet. Die Kunden schätzen dabei<br />

die hervorragenden Fahreigenschaften und geringen Geräuschemissionen<br />

des elektrischen Antriebsstrangs, den<br />

Fahrkomfort sowie geringe Verbrauchswerte. Die Fahrzeuge<br />

lassen sich innerhalb weniger Minuten betanken und erzielen<br />

Reichweiten von bis zu 650 km. Seitens der führenden<br />

Hersteller Daimler, Toyota, Honda, GM und Hyundai<br />

wird die Markteinführung von Kleinserien für das Jahr<br />

2014/2015 angekündigt. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die<br />

Kostenreduktion, hier besteht erhebliches Potenzial durch<br />

Synergieeffekte mit batterieelektrischen Fahrzeugen und<br />

konventionellen Hybridfahrzeugen insbesondere im Bereich<br />

des elektrischen Antriebsstrangs sowie der elektrifizierten<br />

Nebenaggregate. Parallel arbeitet die Industrie in Deutschland<br />

aber auch in Japan, Südkorea, England und den USA an<br />

der Errichtung der erforderlichen Wasserstoffinfrastruktur.<br />

Fazit<br />

Zukünftig wird keine Einzeltechnologie im gesamten Anwendungsspektrum<br />

des Individual- und Güterverkehrs die<br />

Anforderungen hinsichtlich Emissionen, Energieeffizienz,<br />

Ressourcenschonung und Diversifikation der eingesetzten<br />

Primärenergieträger erfüllen können. Vielmehr wird ein<br />

Technologieportfolio aus optimierten Verbrennungskraftmaschinen,<br />

Biokraftstoffen, Hybridfahrzeugen und Elektrofahrzeugen<br />

erforderlich sein.<br />

Brennstoffzellen können dabei in Kombination mit Batteriesystemen<br />

hocheffiziente Langstrecken-Elektromobilität mit<br />

kurzen Nachtankzeiten ermöglichen und das Anwendungsspektrum<br />

sowie die Marktakzeptanz von Elektromobilität<br />

erweitern.<br />

Dr.-Ing. Jörg Karstedt<br />

Koordinator Elektromobilität ZBT GmbH<br />

j.karstedt@zbt-duisburg.de<br />

Die Elektrifizierung des Antriebsstrangs ermöglicht hocheffiziente,<br />

geräuscharme, emissionsfreie und dynamische<br />

Mobilität, die Integration von Erneuerbaren Energien in den<br />

Transportsektor sowie die Unabhängigkeit des Transportsektors<br />

vom Energieträger Erdöl. Dabei kommt der Schlüsselkomponente<br />

Energiespeicher entscheidende Bedeutung<br />

zu, da sie Fahrzeugeigenschaften wie Reichweite, Kosten,<br />

Fahrdynamik und Gewicht maßgeblich mit beeinflusst.<br />

»Batterie oder Brennstoffzelle?« - das ist in den vergangenen<br />

Jahren intensiv diskutiert worden, ist aber eine entweder/oder<br />

Entscheidung tatsächlich zielführend?<br />

Kostenfaktor: Energie oder Leistung?<br />

Bei batterieelektrischen Fahrzeugen skalieren die Batteriesystemkosten<br />

mit dem Energieinhalt der Batterie und steigen<br />

daher mit der geforderten Fahrzeugreichweite und dem<br />

Energiebedarf des Fahrzeugs. Brennstoffzellen hingegen<br />

sind Energiewandler, deren Größe und Kosten durch die erforderliche<br />

Maximalleistung definiert werden. In Abhängigkeit<br />

des Anwendungsfalls ergänzen sich somit Batterien und<br />

Brennstoffzellen und erweitern in hybriden Antriebsstrangkonfigurationen<br />

das Anwendungssegment für Elektromobilität:<br />

Die Brennstoffzelle ermöglicht Langstreckenelektromobilität<br />

und kurze Nachtankzeiten in Anwendungen, in<br />

denen sich die geforderte Reichweite rein batterieelektrisch<br />

aus technischen und wirtschaftlichen Gründen nicht darstellen<br />

lässt. Im Gegenzug kann durch die Batterie in Batterie/<br />

Brennstoffzellenhybridkonzepten die maximale Leistung des<br />

Brennstoffzellensystems reduziert und der Gesamtantriebsstrangwirkungsgrad<br />

durch die Möglichkeit der Bremsenergierekuperation<br />

gesteigert werden - dies ist heute in allen aktuellen<br />

Brennstoffzellenfahrzeugen bereits Stand der Technik.<br />

Antriebsstrangkonzepte<br />

Denkbar sind dabei unterschiedliche Antriebsstrangkonzepte<br />

hinsichtlich der Dimensionierung von Batterie und<br />

Brennstoffzellensystem: Brennstoffzellendominante Systeme,<br />

bei denen ein Brennstoffzellensystem mit ca. 80-100 kW<br />

elektrischer Leistung mit einer Leistungsbatterie geringer<br />

Kapazität kombiniert wird, ermöglichen die Darstellung konventioneller<br />

Fahrleistungen auch für große Pkw und hohe<br />

Dauergeschwindigkeiten > 120 km/h.<br />

Im Fokus von Brennstoffzellen Range-Extender Konzepten<br />

stehen möglichst geringe Betriebskosten. Im Kurz- und Mittelstreckenbetrieb<br />

kann ein Großteil der Fahrten bei höchsten<br />

Wirkungsgraden und niedrigsten Betriebskosten batte-<br />

Batterie<br />

Brennstoffzelle<br />

Emissionsfrei<br />

Geräucharm<br />

Energiediversifikation<br />

Vorteile<br />

Herausforderungen<br />

Entwicklungskriterien<br />

- Batterie<br />

- Brennstoffzelle<br />

Anwendungen<br />

Batteriefahrzeug<br />

Energiezellen > 15kWh<br />

-<br />

• Höchste TTW-Wirkungsgrade<br />

• Geringe Betriebskosten<br />

• Private Ladeinfrastruktur<br />

• Beschränkungen Reichweite,<br />

Komfort<br />

• Öffentliche Ladeinfrastruktur<br />

•<br />

-<br />

Reichweite<br />

• Stadtbetrieb, kürzere Strecken<br />

Brennstoffzellen /<br />

Batterie Hybrid<br />

Leistungszellen ~ 1,5 kWh<br />

Hohe Leistung > 80 kW<br />

• Konventionelle Reichweite,<br />

Komfort, Nachtankzeit<br />

• Hohe Dauerleistung<br />

• H2-Infrastruktur mit hoher<br />

Abdeckung<br />

• Erhöhte Betriebskosten<br />

• Spitzenleistung<br />

• Hohe Dauerleistung<br />

• Hochleistungs Langstreckenbetrieb<br />

(>120 km/h, SUV)<br />

Brennstoffzellen<br />

Range-Extender<br />

Energiezellen ~ 10 kWh<br />

Geringe Kosten ~30 kW<br />

• Konventionelle Reichweite,<br />

Komfort, Nachtankzeit<br />

• Geringe Betriebskosten<br />

• Private Ladeinfrastruktur<br />

• H2-Infrastruktur mit mittlerer<br />

Abdeckung<br />

• Limitierte Dauerleistung<br />

• Optimierte Betriebskosten<br />

• Mittlerer Leistungsbedarf<br />

• Kostengünstige, emissionsfreie<br />

Langstreckenelektromobilität<br />

Bildquellen: Toyota, FEV<br />

80 Neue Mobilität Neue Mobilität 81


Wasserstoff & Brennstoffzelle - Fraunhofer ISE<br />

Wasserstoff & Brennstoffzelle - Fraunhofer ISE<br />

Nachhaltige Zukunft<br />

mit Wasserstoff<br />

System zur LANGZEITENERGIESPEICHERUNG © Fraunhofer ISE Solare WasserstoffTANKSTELLE © Fraunhofer ISE<br />

Im Zuge des steigenden Anteils Erneuerbarer Energien im<br />

nationalen Energiemix findet eine zunehmende Verschmelzung<br />

der Energiesysteme mit den Anforderungen künftiger<br />

Mobilität statt. Dies geschieht einerseits durch den Betrieb<br />

einer steigenden Anzahl rein batterieelektrischer Fahrzeuge,<br />

perspektivisch aber auch durch den Einsatz von erneuerbarem<br />

Wasserstoff in Brennstoffzellenfahrzeugen.<br />

Beide Formen der Elektromobilität haben ihre jeweiligen<br />

Marktsegmente und ihre spezifischen Stärken und Schwächen.<br />

Während batterieelektrische Fahrzeuge mit sehr hohem<br />

Wirkungsgrad Strom speichern und in die Traktion<br />

überführen können, werden die limitierte Reichweite und die<br />

langen Aufladungszeiten ein begrenzendes Element bleiben.<br />

Brennstoffzellenfahrzeuge haben Betankungszeiten von<br />

wenigen Minuten und Reichweiten, die mit konventionellen<br />

Fahrzeugen vergleichbar sind, jedoch muss der Wasserstoff<br />

als Kraftstoff erst erzeugt und über ein eigenes Tankstellennetz<br />

verteilt werden.<br />

Wasserstoff setzt bei der Reaktion mit Sauerstoff in einer<br />

Brennstoffzelle nutzbare Energie in Form von Strom und<br />

Wärme frei. Da Wasserstoff in der Natur jedoch nicht in Reinform<br />

vorliegt, muss er unter Einsatz von Energie aus seinen<br />

vielfältigen chemischen Verbindungen gewonnen werden.<br />

Im Idealfall wird jedoch Erneuerbare Energie in Form von<br />

regenerativ erzeugtem Strom für Elektrolyseverfahren verwendet.<br />

Dieser Wasserstoff wird in der Energiewirtschaft mit<br />

ihren zunehmenden Anteilen Erneuerbarer Energien künftig<br />

eine entscheidende Rolle spielen. Dies resultiert aus seiner<br />

Speicherbarkeit in hinreichend großen Mengen, aber auch<br />

aus dessen Nutzungsmöglichkeiten sowohl in Brennstoffzellenfahrzeugen<br />

als auch in der zentralen sowie dezentralen<br />

Strom- und Wärmeversorgung. Die Elektrolysetechnologie<br />

hat bereits die technische Reife, um als regelbare Last im<br />

Stromnetz in allen relevanten Leistungsklassen bis in den<br />

MW-Maßstab einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der<br />

Netze der Zukunft zu leisten.<br />

Energiespeicher und Netzstabilisierung<br />

Im Dezember 2011 hat sich die Initiative »performing energy<br />

- Bündnis für Windwasserstoff« gebildet. Sie besteht aus<br />

namhaften Vertretern der Industrie, der Wissenschaft sowie<br />

Organisationen aus dem Bereich Umwelt- und Technologieförderung<br />

und hat zum Ziel, mit einer Reihe verschiedener<br />

Pilotvorhaben die Voraussetzungen für eine wirtschaftliche<br />

Integration von Speicherlösungen basierend auf Wasserstoff<br />

in der Energiewirtschaft zu entwickeln.<br />

Das gemeinsame Leitmotiv für dieses Vorhaben ist, dass<br />

Wasserstoff ein universeller Energieträger ist, der vollständig<br />

regenerativ erzeugt und emissionsfrei in den verschiedenen<br />

Anwendungen in Strom und Wärme umgewandelt werden<br />

kann. Er kann sowohl in großen Mengen ins Erdgasnetz<br />

eingespeist oder gar in Salzkavernen saisonal gespeichert<br />

werden, als auch in einer Reihe von Endanwendungen wie<br />

beispielsweise in Gaskraftwerken sowie dezentralen Kraft-<br />

Wärme-Kopplungsanlagen zur Ausregelung der fluktuierenden<br />

Erneuerbaren Energien den gewohnten Energiedienstleistungen<br />

rückgeführt werden.<br />

Elektromobilität<br />

Die Elektrifizierung des Individualverkehrs stellt eine wesentliche<br />

Voraussetzung für die Entwicklung einer emissionsfreien<br />

und nachhaltigen Mobilität dar. Dabei spielen<br />

sowohl über Lithium-Ionen Batterien elektrisch angetriebene<br />

Fahrzeuge eine Rolle, als auch mit Wasserstoff betankte<br />

Brennstoffzellenfahrzeuge. Aufgrund der höheren Speicherdichte<br />

und schnelleren Betankung eines Wasserstofftanks<br />

gegenüber einer Batterie zeichnen sich hier Vorteile eines<br />

Brennstoffzellenantriebs gegenüber dem reinen Batterieantrieb<br />

ab. Bei einer Betankungszeit von 3 Minuten erzielt ein<br />

Brennstoffzellenfahrzeug derzeit eine Reichweite von über<br />

400 bis 600 km.<br />

Allerdings erfordert die Markteinführung von Brennstoffzellenfahrzeugen<br />

- erste Serienfahrzeuge sind für 2014 angekündigt<br />

- den Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur mit<br />

einem flächendeckenden Tankstellennetz.<br />

Das Fraunhofer ISE hat im März 2012 in Freiburg eine öffentliche,<br />

solare Wasserstofftankstelle in Betrieb genommen, in<br />

der Wasserstoff durch Elektrolyse mit der fortschrittlichen<br />

Membrantechnologie erzeugt wird. Der Strom wird im Jahresmittel<br />

durch eine eigene Photovoltaik-Anlage bereitgestellt.<br />

Die Tankstelle erlaubt die Betankung von Pkw mit 700<br />

bar Druckgasspeichern, aber auch von Bussen mit 350 bar<br />

Speicherdruck sowie Wechselkartuschen mit 200 bar. Die<br />

Tankstelle selbst wurde vom Land Baden-Württemberg gefördert,<br />

der Betrieb durch die Nationale Organisation Wasserstoff-<br />

und Brennstoffzellentechnologie NOW. Mit dem<br />

Elektrolyseur aus der solaren Wasserstofftankstelle untersuchen<br />

wir in Projekten den Einsatz der Elektrolyse im so<br />

genannten Demand-Side-Management, also der gezielten<br />

Steuerung zur Stabilisierung des elektrischen Netzes. Neben<br />

solchen systemtechnischen Fragestellungen beschäftigt<br />

sich das Institut auch mit der Entwicklung von Membran-<br />

Elektrolyseuren im Leistungsbereich bis MW-Anwendungen,<br />

welche sich besonders zur Integration im Netz als regelbare<br />

Last für fluktuierende Erneuerbare Energien eignen.<br />

Dr. Christopher Hebling<br />

Bereichsleiter Energietechnik<br />

Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE<br />

www.ise.fraunhofer.de/de<br />

82 Neue Mobilität Neue Mobilität 83


Wasserstoff & Brennstoffzelle - BVG<br />

Mit Wasserstoff problemlos<br />

im Fahrgasteinsatz<br />

Bei der BVG fahren seit sechs Jahren Wasserstoffbusse im Linienbetrieb<br />

ERSTE<br />

ELEKTRO<br />

FLOTTEN<br />

Wasserstoffbusse der BVG auf dem Betriebshof Berlin-Spandau<br />

Quelle: Berliner Verkehrsbetriebe<br />

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) testen seit 2006 vier<br />

wasserstoffgetriebene Eindecker-Omnibusse der Firma<br />

Neoman im Linieneinsatz. Dabei sollen Logistik, Handling<br />

und Ergiebigkeit von gasförmigem Wasserstoff als Kraftstoff<br />

erprobt und die Großserientauglichkeit und Zuverlässigkeit<br />

bewiesen werden. Die Hybridtechnologie mit elektrischem<br />

Antrieb als Option für Dieselbusse zur Kraftstoffeinsparung<br />

und Geräuschreduktion ist auch auf den Wasserstoffbus mit<br />

Verbrennungsmotor direkt anwendbar.<br />

Die vier Wasserstoffomnibusse sind mit betriebssicheren<br />

Saugmotoren ausgerüstet. Die grundlegende Funktionsweise<br />

der MAN Wasserstoffverbrennungsmotoren entspricht<br />

weitgehend den bewährten Erdgasmotoren. Die geringen<br />

Abgasemissionen des Wasserstoffmotors liegen weit unterhalb<br />

der geltenden Euro 5 Norm und erfüllen damit bereits<br />

heute zukünftige Abgasstandards.<br />

Der Saugmotor leistet 150 kW. Bei den im Einsatz befindlichen<br />

vier Omnibussen sind die wasserstoffrelevanten Ventile<br />

im Motorraum untergebracht. Dazu gehört hinter einem<br />

Magnetsperrventil angeordnet ein Hochdruckregler, der den<br />

Wasserstoff vom maximalen Tankspeicherdruck von 350 bar<br />

auf 5,5 bar entspannt.<br />

Anschließend folgt ein Niederdruck-Sicherheitsventil, das bei<br />

10 bar Überdruck öffnet und das Gas über eine Rohrleitung<br />

über dem Fahrzeugdach ins Freie ableitet. Dadurch wird verhindert,<br />

dass bei einem fehlerhaft arbeitenden Hochdruckregler<br />

Beschädigungen am Niederdruckteil auftreten.<br />

Der für den Betrieb des Wasserstoffverbrennungsmotors<br />

benötigte gasförmige Wasserstoff wird in auf dem Dach des<br />

Busses montierten 10 Druckbehältern mit jeweils 205 Litern<br />

Fassungsvermögen gespeichert. Der maximale Betriebsdruck<br />

beträgt 350 bar bei einer Nenntemperatur von 15oC °,<br />

die Gasamtkapazität beträgt somit 2050 Liter = rund 45 kg<br />

Wasserstoff.<br />

Der Verbrauch im Linienbetrieb liegt bei rund 20 kg /100km.<br />

Die Busse werden überwiegend in der Früh- und Nachmittagsspitze<br />

eingesetzt mit einer Jahreslaufleistung bis zu<br />

35.000 km. Auf Grund der bisherigen guten Ergebnisse plant<br />

die BVG, ab dem kommenden Jahr fünf weitere, mit Wasserstoff<br />

betriebene Hybrid-Busse im Linieneinsatz zu testen.<br />

Die BVG ist Mitglied in der Clean Energy Partnership (CEP).<br />

Burkhard Eberwein // Klaus Wazlak<br />

pressestelle@bvg.de // www.bvg.de<br />

Lösungen für die Mobilitätsbedürfnisse von heute.<br />

84 Neue Mobilität


Neue Mobilität<br />

auf der StraSSe<br />

eMobilität ist keine Zukunftsvision mehr<br />

Wir müssen raus aus den Kongressen, Symposien und Fachveranstaltungen - raus auf die Straßen. Opel, Nissan, Mitsubishi und<br />

Renault machen es mit der Markteinführung Ihrer elektrischen Serienfahrzeuge vor - um hier nur vier aktuelle Beispiele zu nennen.<br />

Weitere große Automobilhersteller werden im nächsten Jahr folgen. Elektromobilität auf Basis Erneuerbarer Energien ist bereits<br />

heute alltagstauglich. Mit steigendem Anteil Erneuerbarer Energien im deutschen Strommix produzieren alle Elektrofahrzeuge - im<br />

Gegensatz zu konventionellen Fahrzeugen - automatisch kontinuierlich weniger CO 2-Emissionen. Mit steigender Nachfrage und<br />

erhöhten Produktionszahlen fallen die Kosten aufgrund der Skaleneffekte deutlich - und das nicht erst in zehn Jahren.<br />

Eine kleine Anekdote am Rande: »Insbesondere die deutschen OEM sind jedoch nach wie vor sehr zurückhaltend was die Serienproduktion<br />

von Elektrofahrzeugen betrifft«, so BEM-Beiratsvorsitzender Dr. Jan Traenckner im Rahmen des eMobility Summit vom<br />

Tagesspiegel im Mai 2012. Darauf erwiderte Dr. Ulrich Eichhorn, VDA-Geschäftsführer Technik und Umwelt, dass bis Ende 2014<br />

15 Serienfahrzeuge aus deutscher Produktion auf den Markt kommen werden. Dies zweifelte der BEM-Beirat vor versammeltem<br />

Publikum an, was schlussendlich in einer interessanten Wette mündete. Wetteinsatz: 24 Flaschen Champagner. »Das ist mal eine<br />

Wette, die ich mit Vergnügen verlieren möchte«, betonte Traenckner. Wir sind gespannt und hoffen auf einen positiven Ausgang<br />

für Herrn Eichhorn..!<br />

Wir haben für Sie einmal zusammen gestellt, welche Elektroautos bereits heute in Deutschland im Handel erhältlich sind und was<br />

uns bis 2014 in den Autohäusern erwartet. Dabei haben wir uns explizit auf reine Elektroautos, Elektroautos mit Range Extender<br />

und Plug-In-Hybride konzentriert. Konventionelle Hybrid-Autos werden in der Grafik nicht berücksichtigt, da mit diesen Fahrzeugen<br />

keine rein elektrischen Reichweiten realisiert werden können.<br />

Derzeit in<br />

Deutschland<br />

verfügbare<br />

serienreife<br />

Elektroautos<br />

Citroën C-Zero Peugeot iOn<br />

MIA electric Renault Fluence Z.E. Renault Twizy Z.E.<br />

CHevrolet Volt Opel Ampera Volvo V60 Diesel-Hybrid KARABAG 500 E e-Wolf Delta 2 e-Wolf OMEGA 0.7<br />

Smart ed<br />

Fisker Karma<br />

Mitsubishi i-Miev<br />

Renault Zoe Z.E.<br />

Renault Kangoo Z.E.<br />

Toyota Prius Plug-In<br />

Nissan Leaf<br />

German e Cars stromos<br />

German e Cars Cetos<br />

PG ELECTRUS<br />

Serienreife<br />

Elektroautos<br />

mit Markteinführung<br />

bis<br />

Ende 2014 in<br />

Deutschland<br />

Audi R8 e-tron<br />

Audi A3 e-tron<br />

Audi Q7 e-tron<br />

Ford Focus Elektric<br />

Porsche 918 Spyder<br />

Ford C-Max Energi PHEV<br />

Daimler F-Cell<br />

Daimler E-SLS<br />

Karabag Ducato<br />

Tesla Model S<br />

BMW i8<br />

BMW i3<br />

VW Golf blue e-motion<br />

VW e-Up<br />

MItsubishi OUtlander PHEV Daimler S500 Plug-in Karabag Fiorino Karabag Doblo<br />

weitere<br />

potenzielle<br />

Markteinführungen<br />

in<br />

Deutschland<br />

Toyota iQ EV<br />

Tesla Model X<br />

Infinity LE<br />

Volvo C30 BEV<br />

Nissan e-NV200<br />

© 2012 BEM Bundesverband eMobilität<br />

86 Neue Mobilität Neue Mobilität 87


Status QUo der Elektromobilität - InnoZ & WZB<br />

Status QUo der Elektromobilität - InnoZ & WZB<br />

eMobilität ohne Grenzen<br />

Ohne intermodale Verknüpfung und Standardisierung geht nichts<br />

»Intermodale Mobilitätsdienstleistungen können nur dann<br />

erfolgreich sein, wenn sie routinemäßig genutzt werden<br />

können.«<br />

Die Vision der Mobilität von morgen kann man kurz und<br />

knapp umschreiben: Der komplette Personen- und Güterverkehr<br />

wird auf einer regenerativen Energiebasis organisiert.<br />

Fast keine Luftverschmutzung, kaum Lärm, wenig<br />

Unfälle, keine Staus, wenig Verspätungen. Das ökologisch<br />

dringend Notwendige ist mit einer sinnvollen und attraktiven<br />

ökonomischen Verwertung verbunden.<br />

Das Angebot für die Nutzer sieht entsprechend bunt und<br />

facettenreich aus: Alle Verkehrsmittel sind miteinander verbunden.<br />

Das Fahrrad, teils mit reiner Muskelkraft betrieben,<br />

teils elektrisch unterstützt, spielt gerade in städtischen<br />

Räumen eine wichtige Rolle, schnelle Bahnen verbinden die<br />

Städte in kurzen Takten und überall verfügbare Elektroautos<br />

befriedigen die Bedürfnisse nach individueller Mobilität.<br />

Öffentliche und individuelle Verkehrsmittel sind kein Gegensatz<br />

mehr, sie gehen vielmehr eine Symbiose ein. Besonders<br />

hilfreich ist das Smartphone, weil mit ihm alle Verkehrsmittel<br />

geortet und gebucht und auch alle Tarife nach dem Bestpreis-Prinzip<br />

erfasst werden können.<br />

Eigentumsrechte an motorisierten Verkehrsmitteln sind obsolet<br />

geworden. Das private Auto kommt eigentlich nur noch<br />

als Sammler- und Liebhaberobjekt vor. Technische, logistische,<br />

politische und soziale Möglichkeiten - verdichtet zu<br />

einem engagierten Plan:<br />

Das neue Leitbild der »Modernen Beweglichkeit« verbindet<br />

das Machbare mit dem Wünschbaren.<br />

Es gibt jedoch eine wesentliche Voraussetzung: das Design<br />

des Zugangs muss stimmen. Es muss einfach und individuell<br />

sein, aber auch schick, auffällig und effizient sowieso. Oder<br />

technisch ausgedrückt: das intermodale Angebot muss<br />

standardisiert, seine Schnittstellen normiert und der Betrieb<br />

interoperabel sein. Dabei geht es um viel mehr als um eine<br />

einheitliche Ladestruktur, es geht um eine einheitliche Nutzungsstruktur.<br />

Alle Autos werden professionell geteilt<br />

Das geteilte Auto hat als »intermodales E-Mobility-Angebot«<br />

erstmals eine Chance, aus der Nische herauszukommen, in<br />

der es sich seit vielen Jahren bewegt. Carsharing ist nach der<br />

Schweiz mittlerweile auch in Deutschland ein kommerzielles<br />

Kurzzeitvermietgeschäft geworden. Avis, Sixt und Hertz<br />

haben ein eigenes Carsharing-Geschäftsfeld etabliert. Die<br />

Daimler AG rollt ihr ausführlich getestetes Car2go mittlerweile<br />

weltweit aus. BMW zieht mit seinem ganz ähnlich konzipierten<br />

drive now-Angebot nach. Citroën will mit seinem multicity-<br />

Konzept elektrisches Carsharing realisieren. Die Deutsche<br />

Bahn hat mit Flinkster ebenfalls ein engmaschiges Autoangebot<br />

aufgebaut, der eFahrzeuganteil darin wächst rapide.<br />

Schon heute ist das Angebot beispielsweise in Berlin beachtlich:<br />

Teils an festen Stationen, teils frei im Stadtgebiet<br />

abgestellt, können Autos unter ganz verschiedenen Marken<br />

spontan genutzt oder per Internet und Telefon auch kurzfristig<br />

gebucht werden. Theoretisch ist bei der Kurzzeitvermietung<br />

nicht nur die Möglichkeit des open access, des open<br />

ends und der one-way-Fähigkeit, sondern auch die Chance<br />

für Quer- und Mitnutzung aller professionell gemanagten<br />

Teilautos gegeben. Um alle Fahrzeuge nutzen zu können,<br />

reicht es, sich registrieren und den Führerschein mit einem<br />

Chip ausstatten oder sich eine »Mobilitätskarte« geben zu<br />

lassen.<br />

Die entscheidende Frage ist jedoch, ob es gelingt, die verschiedenen<br />

Angebote vollständig untereinander und mit<br />

dem öffentlichen Verkehr zu einem integrierten Gesamtangebot<br />

zu kombinieren. Hierin liegt die Herausforderung: wer<br />

in Deutschland und in Europa unterwegs ist, will alle vernetzten<br />

Verkehrsmittel nutzen, egal von wem sie betrieben<br />

werden. Gelingt diese Angebotsintegration nicht, werden die<br />

intermodalen Angebote in der Sackgasse enden. Das leider<br />

nicht unrealistische Schreckgespenst ist eine Kleinstaaterei<br />

von Mobilitätsanbietern.<br />

Innovationspolitisch interessante Perspektive<br />

Attraktiv sind solche mit dem öffentlichen Verkehr verknüpften<br />

Auto- und Fahrradbausteine für verkehrsgeplagte<br />

Städte auch deshalb, weil auf diese Weise überhaupt erst<br />

eine breitere Nutzerschaft von eFahrzeugen zu erreichen ist.<br />

Da außer bei Pedelecs und Rollern in den nächsten Jahren<br />

kaum mit einem preislich attraktiven Angebot an Elektroautos<br />

zu rechnen ist, wird der Privatfahrzeugmarkt überschaubar<br />

bleiben. Nur einige wenige Technikenthusiasten<br />

werden sich trotz hoher Anschaffungskosten ein eAuto zulegen.<br />

Außerdem bleiben die Nutzungseinschränkungen beim<br />

Elektroauto im Vergleich zum Verbrenner-Fahrzeug auch auf<br />

absehbare Zeit bestehen. Alles spricht also für einen Einsatz<br />

in Flotten. Flotten lassen sich professionell managen, zum<br />

großen Teil liegen die täglichen Wegelängen innerhalb einer<br />

Reichweite von 100 Kilometern. Intermodal vernetzte eFahrzeuge<br />

sind dabei eine Variante von mehreren. Groß ist vor<br />

allem das Potenzial, Flotten von Firmen und Verwaltungen<br />

umzustellen. Innerhalb von wenigen Jahren ließen sich beträchtliche<br />

Flottenbestände durch eFahrzeuge ersetzen.<br />

Elektrofahrzeuge im Flotteneinsatz haben einen weiteren<br />

Reiz: sie sind viel einfacher als private Fahrzeuge als Speicher<br />

für überschüssigen regenerativen Strom einsetzbar.<br />

Damit können sie eine Pufferfunktion im Stromnetz einnehmen,<br />

das bei einem steigenden Anteil erneuerbar erzeugten<br />

Stroms auf zusätzliche und flexible Speicheroptionen<br />

dringend angewiesen ist. Das ist im Übrigen keine reine<br />

Zukunftsmusik: Im Rahmen der von der Bundesregierung<br />

geförderten Elektromobilitätspilotversuche ist es das Berliner<br />

Projekt BeMobility, in dem eine solche Verknüpfung von<br />

Elektromobilen im Carsharing und dem Öffentlichen Verkehr<br />

bereits umgesetzt wird. Im Kontext des BeMobility-Projektes<br />

wird auch die Idee des Mobilitätspaketes am konsequentesten<br />

vorangetrieben. In einem solchen Angebot sollen eine<br />

ÖPNV-Zeitkarte mit dem Fahrrad- und dem eAutobaustein zu<br />

einem Gesamtangebot »aus einem Guß« gebündelt werden.<br />

Genau hier liegt der springende Punkt<br />

Intermodale Mobilitätsdienstleistungen können nur dann<br />

erfolgreich sein, wenn sie routinemäßig genutzt werden können.<br />

Sie müssen einfach und zuverlässig sein. Die Transaktionskosten<br />

integrierter Mobilitätsdienstleistungen müssen<br />

für den Nutzer und die Nutzerin möglichst gering sein, der<br />

Maßstab ist da nun einmal das private Auto. Das ist keine<br />

Frage allein der technischen Standards und der Normierung,<br />

wie sie zurecht im jüngsten Fortschrittsbericht der NPE gefordert<br />

wird. Ebenso wichtig ist, dass das Design attraktiv<br />

ist, und zwar im wörtlichen Sinne: Unter einer einheitlichen<br />

Nutzungsoberfläche verbergen sich die verschiedenen Verkehrsmittel,<br />

als Kunde merke ich das gar nicht. Mein Zugang<br />

läuft über das Smartphone, über meine individuelle App.<br />

Darin sind alle Mobilitätsoptionen integriert, die ich ausgewählt<br />

habe. Ich kann sie einfach und direkt nutzen, ohne viel<br />

Nachdenken, ohne Anbieterwechsel, ohne Warteschleifen.<br />

Dr. Weert Canzler<br />

Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB)<br />

www.wzb.eu<br />

Prof. Dr. Andreas Knie<br />

Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftlichen<br />

Wandel (InnoZ)<br />

www.innoz.de<br />

88 Neue Mobilität Neue Mobilität 89


Erste Flotten - Citroën Multicity<br />

Erste Flotten - Citroën Multicity<br />

CitroËn C-Zero - das erste elektrische Serienfahrzeug der neuen Generation<br />

Unter www.multicity-carsharing.de kann man sich schon jetzt anmelden und 25 EUR Anmeldegebühr sparen<br />

Citroën Multicity<br />

Lösungen rund um die Mobilitätsbedürfnisse von heute<br />

Wer kennt es nicht: Eine Reise rückt näher und viele Fragen<br />

sind zu klären, manchmal auch unter Zeitdruck. Nehme ich<br />

das Auto, das Flugzeug oder doch den Zug? Möchte ich flexibel<br />

oder schnell reisen? Oder steht der Preis im Mittelpunkt?<br />

Und ganz wichtig: Welche Auswirkungen haben meine Entscheidungen<br />

auf die Umwelt? Nicht selten verbringen die<br />

Reisewilligen viel Zeit im Netz und vergleichen die Ergebnisse<br />

verschiedener Anbieterseiten, um diesen Fragen auf den<br />

Grund zu gehen. Vertane Zeit, findet auch Citroën - und bietet<br />

einen völlig neuen Online-Service. In Zusammenarbeit<br />

mit renommierten Partnerunternehmen aus den Bereichen<br />

Autovermietung (SIXT), Bahn (Deutsche Bahn) und Reiseportal<br />

(start.de, Travel Horizon und inzumi - reisen mit plan)<br />

bietet Citroën Multicity Lösungen für alle individuellen Mobilitätsbedürfnisse.<br />

Mit der internetbasierten Plattform gibt<br />

Citroën eine Antwort auf die Anforderungen der Zeit und<br />

antizipiert die Mobilitätsbedürfnisse von morgen.<br />

Auf www.multicity.de kann jeder kostenlos und mit nur wenigen<br />

Klicks seine Reise planen und optimieren. Im Internet<br />

geben die Kunden Start- und Zielort ihrer Reise an und erhalten<br />

Routen- und Verkehrsmittelvorschläge. Reisedauer<br />

sowie Kosten und Umweltverträglichkeit der verschiedenen<br />

Reisemöglichkeiten stehen als Selektionskriterien bei der<br />

Reise-Wahl zur Verfügung. Ob es nun von Paris nach Berlin<br />

gehen soll oder nur von Haustür zu Haustür innerhalb<br />

Deutschlands - der neutrale Online-Service berücksichtigt<br />

alle verfügbaren Transportmittel und gibt die jeweils<br />

schnellste, günstigste und umweltfreundlichste Reisemöglichkeit<br />

an. Die gewählten Verkehrsmittel - Mietwagen, Bahn<br />

oder Flugzeug - können ebenso wie Übernachtungsmöglichkeiten<br />

direkt gebucht werden. Auch ihren Urlaub können die<br />

Kunden über Citroën Multicity planen und die Buchungen<br />

sowohl von Pauschalreisen als auch von privaten Ferienhäusern<br />

mit eigener Anreiseoption direkt durchführen.<br />

Dass Citroën Multicity ein Erfolgskonzept für Deutschland<br />

ist, daran hat man bei Citroën kaum Zweifel. Sevilay Gökkaya,<br />

Direktorin Citroën Marketing: »Mit Citroën Multicity bieten<br />

wir die Lösung zu allen Mobilitätsbedürfnissen der modernen<br />

Reisenden und finden damit auch eine Antwort auf die Anforderungen<br />

der Zeit. Das einzigartige Portal bietet einen<br />

klaren Mehrwert für alle Nutzer, die nicht mehr endlos Preise<br />

vergleichen und auf verschiedenen Seiten Buchungen<br />

durchführen müssen.«<br />

Ein Erfolg ist Citroën Multicity bereits in Frankreich: In etwas<br />

mehr als einem Jahr, seit Start im März 2011, zählte die<br />

Seite über zwei Millionen Besucher. Mehr als 20.000 Transaktionen<br />

wurden bereits über das Portal durchgeführt.<br />

100 Citroën Elektrofahrzeuge ab diesen Sommer auf den<br />

Straßen Berlins<br />

Für moderne Großstädter ist der Besitz eines eigenen Fahrzeugs<br />

oftmals nicht die optimale Lösung für ihre persönlichen<br />

Mobilitätsbedürfnisse. Hohe Instandhaltungs- und<br />

Benzinkosten, verstopfte Straßen sowie die leidige Parkplatzsuche<br />

lassen den Besitz und Betrieb eines eigenen<br />

Fahrzeugs für viele unattraktiv erscheinen. Aus diesem<br />

Grund hat Citroën mit Citroën Multicity Carsharing Berlin ein<br />

neuartiges Mobilitätskonzept entwickelt: Mit zunächst 100<br />

Citroën C-Zero startet im Sommer diesen Jahres in Berlin<br />

das erste rein elektrische, flexible Carsharing. Sukzessive<br />

werden insgesamt 500 Citroën Elektrofahrzeuge eingesetzt<br />

- auch eine Ausweitung des Projekts auf weitere Metropolen<br />

Deutschlands ist vorgesehen. Für die Logistik wurde das<br />

Ausleihsystem der Bahntochter DB Rent GmbH ausgewählt.<br />

Ein weiteres Plus: Der für das eCarsharing verwendete Strom<br />

wird zu 100% aus Erneuerbaren Energien gewonnen.<br />

Citroën Multicity Carsharing Berlin stellt nicht nur eine interessante<br />

Mobilitätslösung für den urbanen Privatnutzer,<br />

sondern auch für Unternehmen aller Art dar. Die Großstädter<br />

dürfen sich auf ein tariflich attraktives, auf Kurzzeitmiete<br />

ausgerichtetes Angebot freuen: Die Citroën Elektroautos<br />

können auf allen öffentlichen Parkplätzen innerhalb des Berliner<br />

S-Bahn-Rings im One-Way-System angemietet und an<br />

beliebigen Stellen wieder abgestellt werden. Über das Web<br />

oder mobile Smartphone-Applikationen werden die in unmittelbarer<br />

Nähe zur Verfügung stehenden Fahrzeuge und<br />

Ladesäulen angezeigt. Somit trägt das Carsharing-Projekt zu<br />

einer deutlichen Steigerung der vernetzen Mobilität in der<br />

Innenstadt bei.<br />

Die Citroën Elektrofahrzeuge werden in der Bundeshauptstadt<br />

also schon bald zum gewohnten Stadtbild gehören.<br />

Und ganz nebenbei erleben die Berliner Großstädter hautnah<br />

die Faszination der Elektromobilität: 100% Elektrik, null<br />

Lärmemission und null CO 2 -Ausstoß - und das bei voller Fahrt.<br />

Stephan Lützenkirchen<br />

Citroën Deutschland // www.multicity.de<br />

90 Neue Mobilität Neue Mobilität 91


Erste Flotten - EnBW<br />

Erste Flotten - EnBW<br />

Tanken à la Carte<br />

Mit der Elektronauten-Ladekarte kann jetzt bargeldlos Ökostrom getankt werden.<br />

EnBW-Ladestation, Kleiner SchloSSplatz Stuttgart<br />

Ab Anfang Juni ist die EnBW Elektronauten-Ladekarte für jedermann<br />

erhältlich. Mit ihr können elektrobetriebene Zweiräder<br />

sowie Elektroautos an über 300 Ladepunkten in ganz<br />

Baden-Württemberg einfach und sicher Strom tanken.<br />

Die Entwicklung der EnBW Elektronauten-Ladekarte wurde<br />

im aktuell laufenden deutsch-französischen Gemeinschaftsprojekt<br />

CROME (Cross Border Mobility for Electric Vehicles)<br />

initiiert. Unterstützt durch das Bundesministerium für<br />

Wirtschaft und Technologie (BMWi) sowie das Bundesministerium<br />

für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) ist<br />

es Ziel des Projektes, eine grenzüberschreitende interoperable<br />

Ladeinfrastruktur entlang der deutsch-französischen<br />

Grenze gemeinsam mit Partnern aus der Industrie und Forschung<br />

sowie in Kooperation mit assoziierten Stadtwerken<br />

zu erproben. Die Elektronauten-Ladekarte fungiert dabei als<br />

länderübergreifendes Zugangs- und Bezahlmedium.<br />

Die Bedienung der Ladestation ist ganz einfach: Klappe an<br />

der Ladesäule öffnen, Stecker ins Fahrzeug stecken, Klappe<br />

wieder schließen. Schon kann das Elektrofahrzeug aufladen.<br />

Die Rechnung hierfür erhält der Nutzer monatlich bequem<br />

per Post. Darin werden alle getätigten Ladevorgänge entsprechend<br />

ihrer Ladedauer minutengenau aufbereitet. Das<br />

ist auch das Besondere an der Elektronauten-Ladekarte:<br />

Statt der bezogenen Kilowattstunden, also der Lademenge,<br />

wird die Ladedauer, also die Zeit, die eine Ladestation belegt<br />

wird, abgerechnet. Die Kosten für eine Tankladung hängen<br />

dabei von der jeweiligen Ladezone ab. Angeboten werden<br />

zwei Tarife, entweder für Zwei- oder Vierrad-Fahrzeuge, mit<br />

unterschiedlicher Grundgebühr. Die Preise der Ladezonen<br />

orientieren sich an der Attraktivität des jeweiligen Ladestandorts:<br />

Untergliedert wird in Spar-Zone auf gut erreichbaren<br />

Parkplätzen von EnBW-Partnern, eBike-Zone speziell<br />

für eBikes und Pedelecs, Basis-Zone in Wohngebieten und<br />

Hot-Spot-Zone in stark frequentierten Gegenden wie Flughäfen,<br />

Bahnhöfen oder Innenstädten. »Im Grunde kann man<br />

das Laden an unseren Ladestationen sehr gut mit öffentlich<br />

bewirtschaftetem Parkraum, wie einem Parkhaus, vergleichen.<br />

Je zentraler die Lage, desto höher ist die Nutzungsgebühr.<br />

Die Abrechnung der Ladevorgänge über die Ladezeit<br />

ermöglicht dem Endkunden zudem maximale Kostentransparenz.<br />

Wir erhoffen uns dadurch auch, die Auslastung der<br />

Ladestationen deutlich zu verbessern«, so Thomas Daiber,<br />

Produktmanager bei der EnBW Vertrieb GmbH.<br />

Getankt werden kann an allen der rund 300 installierten<br />

öffentlichen und halb-öffentlichen Ladepunkten der EnBW<br />

und ihrer Partner-Stadtwerke. Bereits heute hat die EnBW<br />

in den Gebieten der Stadtwerke Karlsruhe, EW Mittelbaden,<br />

Star Energiewerke und Stadtwerke Baden-Baden Ladeinfrastruktur<br />

errichtet und damit das Ladestations-Verbundnetz<br />

der EnBW weiter ausgebaut. Im nächsten Jahr sollen weitere<br />

Stadtwerke hinzukommen.<br />

»Wir ermöglichen im Rahmen von Pilotprojekten auch kleineren<br />

Stadtwerken an unserer Ladeinfrastruktur zu partizipieren.<br />

Für diese ist es in der Regel nicht wirtschaftlich, eigene<br />

Ladestationen, sowie IT- und Abrechnungssysteme für<br />

Ladevorgänge zu entwickeln. Mit unserer Hilfe können sich<br />

Stadtwerke nun an das EnBW-Ladestations-Verbundnetz angliedern,<br />

eigene Tarife festlegen und individuell gebrandete<br />

Ladekarten an deren Kunden ausgeben«, so Thomas Daiber.<br />

Dies ist für die EnBW ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung<br />

einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge<br />

in Baden-Württemberg.<br />

Weitere Informationen zur EnBW Elektronauten-Ladekarte<br />

finden Sie online unter www.enbw.com/ladekarte<br />

In Baden-Württemberg hat die EnBW bereits ca. 300 Ladepunkte<br />

installiert - einige davon auch auf Kundenparkplätzen der<br />

Lebensmittelkette Lidl im Stadtgebiet Stuttgart.<br />

Erfahren Sie mehr über unser Ladestations-Verbundnetz unter<br />

www.enbw.com/ladestationen<br />

92 Neue Mobilität Neue Mobilität 93


Erste Flotten - Lautlos durch deutschland<br />

Tanken à la carte<br />

Mit der EnBW Elektronauten-Ladekarte<br />

immer e-mobil unterwegs.<br />

Mia electric<br />

Die Elektrodame aus Frankreich erobert Europa<br />

Mit der mia electric unterwegs in Berlin<br />

Seit Februar 2012 kann man bei Lautlos durch Deutschland<br />

die mia electric Probe fahren, mieten und kaufen. Über 80<br />

interessierte Fahrer haben diese Möglichkeit in Berlin bereits<br />

genutzt.<br />

Wie sind die Reaktionen der Kunden auf die mia?<br />

Schon vor dem Losfahren gehen die Meinungen auseinander.<br />

Von »niedlich-charmant« über »stylisch« bis hin zu<br />

»praktisch« reichen die zahlreichen Kommentare. Beim mittigen<br />

Fahrersitz sind sich jedoch alle einig: gute Sitzposition,<br />

übersichtlich und viel Ablagefläche. Das Ein- und Aussteigen<br />

ist durch die Schiebetüren einfach und von beiden Seiten<br />

auch für den Fahrer möglich. Die Mitfahrer auf den hinteren<br />

Sitzplätzen genießen ausgiebige Beinfreiheit. Die Fahrer an<br />

sich schwärmen jedoch am meisten von den vielen positiven<br />

Blicken und Kommentaren der anderen Verkehrsteilnehmer.<br />

Wie macht sich der elektrische Minibus im alltäglichen Einsatz?<br />

Wie weit kommt man mit einer vollen Batterieladung?<br />

Der Hersteller verspricht mit der großen Batterie bis zu 130<br />

km Reichweite und bis zu 80 km mit der kleinen Batterie. Die<br />

max. Höchstgeschwindigkeit beträgt 100 km/h. Bei den Probefahrten<br />

in Berlin wurden mit der kleinen Batterie zwischen<br />

50 und 75 km erreicht bei der großen sogar bis zu 100 km.<br />

Auf der Autobahn wurden 95 km/h erreicht.<br />

Laden kann man an jeder haushaltsüblichen Steckdose über<br />

Nacht. Einfach Ladekabel in das Auto stecken und das andere<br />

Ende in die Steckdose, genau wie beim Handy oder Laptop.<br />

Mit der Ausnahme, dass das Ladegerät im Auto verbaut ist.<br />

In der Regel lädt man nach jeder Fahrt (Alltagsfahrten max.<br />

30 km) sobald sich die Gelegenheit ergibt einfach nach.<br />

Wirklich lange Ladezeiten entstehen daher in der Regel<br />

nicht. Wenn der Akku komplett leer ist dauert der Ladevorgang<br />

zwischen 6 und 8 Stunden je nach Akkutyp.<br />

Probe fahren, mieten oder kaufen - was machen die Kunden<br />

in der Regel am häufigsten?<br />

Die meisten Leute in Berlin mieten derzeit das Fahrzeug, da<br />

sie den Ladevorgang selbst durchführen wollen und natürlich<br />

auch längere Strecken fahren. Sie wollen ausprobieren,<br />

ob es für ihren Alltag ausreichend ist. Die kurzen Probefahrten<br />

sind zwar kostenlos, reichen aber nur für einen ersten<br />

Eindruck. Beim Kauf muß man zwischen privaten und gewerblichen<br />

Endverbrauchern unterscheiden. Privatkunden<br />

kaufen eher Pedelecs und Roller, und Firmenkunden eher<br />

Autos. Begründet liegt das unserer Meinung nach im Preis<br />

und in der Ladeinfrastruktur.<br />

Manuela Dannenberg<br />

Lautlos durch Deutschland // www.lautlos.com<br />

Ab sofort können Sie Ihr Elektrofahrzeug mit der<br />

EnBW Elektronauten-Ladekarte an allen 300 Ladepunkten<br />

der EnBW und ihrer Partner in ganz Baden-<br />

Württemberg bargeldlos auftanken – und das mit<br />

100 % Ökostrom.<br />

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94 Neue Mobilität Neue Mobilität 95


Erste Flotten - Zurich Versicherung<br />

Erste Flotten - W-EMOBIL100<br />

Intelligent versichert<br />

Spezieller Versicherungsschutz für eFahrzeuge<br />

100 eAutos für Wuppertal<br />

Mitarbeiter von Segway Deutschland<br />

Jörg Heynkes mit seinem ersten Renault Twizy<br />

Die Zurich Bezirksdirektion Detlev Knoll bietet Versicherungslösungen<br />

für jede Art der elektrischen Fortbewegung<br />

im Privat- und Firmenbereich. Detlev Knoll erzählt im Interview<br />

mit der Neuen Mobilität mehr zu den Besonderheiten<br />

des deutschlandweit einmaligen Versicherungspakets.<br />

Seit wann versichern Sie Elektrofahrzeuge?<br />

Vor etwa 5 Jahren fiel der Startschuss zu unserem Versicherungspaket<br />

in Zusammenarbeit mit Reinhold Eder, dem<br />

Geschäftsführer der Firma Segway Deutschland. Durch die<br />

langjährige Zusammenarbeit mit der Zurich Gruppe Deutschland<br />

konnte ein deutschlandweit einmaliges, flexibles und<br />

leistungsstarkes Versicherungspaket entwickelt werden.<br />

Worin unterscheidet sich Ihr Versicherungspaket?<br />

Herzstück des eFahrzeugs ist der Akku, der bei einem Pkw<br />

etwa ein Drittel des Gesamtfahrzeugwertes ausmachen<br />

kann. Zwar wird der Akku bisher über die Kaskoversicherung<br />

abgedeckt, doch sind dabei die versicherten Gefahren eingeschränkt.<br />

Mit dem Zurich Baustein »Elektro Plus« haben Fahrer<br />

von eAutos jetzt erstmals die Möglichkeit, den teuren Akku<br />

rundum abzusichern und ihn so auch vor den finanziellen Folgen<br />

von Bedienfehlern zu schützen. Wird der Akku beispielsweise<br />

im Winter bei Frost nicht regelmäßig voll aufgeladen,<br />

kann es zum Ladeschaden kommen. Für Kunden mit einer<br />

Vollkaskoversicherung gilt dabei zusätzlich: Schäden innerhalb<br />

dieser Deckung am Akku haben keinerlei Auswirkungen<br />

auf den Schadenfreiheitsrabatt, dieser bleibt unverändert.<br />

Und das gilt auch für Elektro-Zweiräder?<br />

Zurich bietet auch Fahrern von elektrischen Zweirädern mit<br />

amtlichen Kennzeichen ab April 2012 einen eigenständigen<br />

Absicherungsbaustein, der den Akku des Fahrzeugs risikogerecht<br />

abdeckt. Mit »Elektro-Kasko« können Kunden frei<br />

wählen, ob sie den Akku ihres Elektro-Zweirads Kasko versichern<br />

möchten. Wer den Akku zusätzlich gegen Bedienfehler<br />

absichern will, kann auch hier auf »Elektro-Plus« aufrüsten<br />

und fährt damit rundum sicher.<br />

Verschiedene Hersteller verkaufen Elektroautos ohne Akku,<br />

bieten diesen aber separat gegen eine monatliche Leasing-<br />

Rate an. Wie handhaben Sie diese Fälle?<br />

Eigentümer des Akkus ist in diesen Fällen der Fahrzeughersteller,<br />

welcher auch die Risiken einer Beschädigung trägt.<br />

Um den Käufer finanziell zu entlasten, können Pkw-Fahrer<br />

mit Leasingakku diesen bei der Zurich nun aus dem Versicherungsschutz<br />

ausschließen und erhalten dadurch einen<br />

Nachlass auf ihren Beitrag.<br />

Zurich Versicherung // Bezirksdirektion Detlev Knoll<br />

www.zurich.de/knoll<br />

knoll@zuerich.de<br />

Gemeinsam mit wuppertalaktiv möchten Sie 100 Elektrofahrzeuge<br />

auf die Straße bringen. Woher kommt die Idee?<br />

Die Idee zu »W-EMOBIL100« entstand aus der puren Not.<br />

In Wuppertal ist bis vor wenigen Monaten eigentlich nichts<br />

zum Thema Elektromobilität passiert. Stadt und Stadtwerke<br />

waren im Tiefschlaf! Händler genauso. Wir haben überlegt,<br />

wie es gelingen kann, hier einen Impuls zu setzen und eine<br />

neue Dynamik zu entwickeln. Anders als in vielen anderen<br />

Städten wollten wir aber nicht noch ein Konzept, nicht noch<br />

einen Showroom und auch nicht noch ein aufwändiges Förderprogramm<br />

auf den Weg bringen.<br />

Unsere Idee war schlicht und einleuchtend: Wir motivieren<br />

so viele innovative Unternehmer und Bürger, sich mit diesem<br />

spannenden Thema zu befassen, dass möglichst schnell 100<br />

zusätzliche Elektrofahrzeuge gekauft und gefahren werden.<br />

Machen statt reden!<br />

Wie viele Fahrzeuge haben Sie bis jetzt verkauft? Und wer<br />

sind die Käufer? Privatleute oder eher Unternehmen?<br />

Wir stehen heute bei 65 Fahrzeugen. In der Mehrzahl sind es<br />

natürlich Unternehmen die sich hier engagieren. Da zur Zeit<br />

ja noch fast keine öffentliche Ladeinfrastruktur auf der Straße<br />

zu finden ist, bleibt dies ja ein Thema für Eigenheimbesitzer<br />

und Unternehmen die eine Ladeinfrastruktur auf dem<br />

eigenen Betriebsgelände haben.<br />

Wie sieht die Prognose aus: Wird die gewünschte Anzahl<br />

bis Herbst erreicht?<br />

Definitiv ja. Die 100 werden wohl spätestens Anfang August<br />

verkauft sein. Bis zum Herbst werden hoffentlich alle ausgeliefert<br />

sein.<br />

Was kommt danach?<br />

Das Wichtigste: Als Erstes werden wir einen absolut fernsehtauglichen<br />

Event in der Innenstadt veranstalten. Wir fahren<br />

mit allen 100 Fahrzeugen, schick gebrandet, durch die Löcher<br />

einer ca. 15 Meter großen Steckdose. Drumherum wird<br />

eine riesige Show zur Elektromobilität inszeniert. Es werden<br />

Fernsehteams aller wichtigen Stationen da sein und wir krönen<br />

an diesem Tag Wuppertal zur Hauptstadt der Elektromobilität.<br />

Denn so was hat noch keine Stadt geschafft.<br />

Unsere ganz große Hoffnung ist natürlich, dass die Menschen<br />

in unserer Region nun anfangen werden, sich viel intensiver<br />

und positiver dieser Technologie zu widmen. Wenn<br />

die Wuppertaler täglich viele dieser fantastischen Autos erleben<br />

bzw. erfahren, dann werden sich die meisten automatisch<br />

damit auseinander setzen. So werden wir es schaffen,<br />

zügig auch die nächsten 100 Fahrzeuge auf die Straßen Wuppertals<br />

zu bringen.<br />

Jörg Heynkes // Geschäftsführer VillaMedia Gmbh<br />

www.wuppertal-aktiv.de<br />

96 Neue Mobilität Neue Mobilität 97


ERSTE FLOTTEN - Kurt SIgl<br />

Erste Flotten - Kurt SIgl<br />

BEM-Präsident fährt<br />

Opel Ampera<br />

Dylan Mackay erklärt Kurt Sigl die Funktionsweise des Ampera bei der Fahrzeugübergabe<br />

BEM-Präsident Kurt Sigl mit seinem Opel Ampera<br />

Die offizielle Übergabe<br />

Kurt Sigl, Präsident im Bundesverband eMobilität, ist seit<br />

Mitte April mit einem Opel Ampera im Auftrag der Neuen<br />

Mobilität unterwegs. »Ich freue mich insbesondere darüber,<br />

dass allein bei dieser Fahrzeugübergabe gleich drei unserer<br />

Mitgliedsunternehmen involviert waren. Im Rahmen der Mitgliedschaft<br />

der Adam Opel AG im Bundesverband eMobilität<br />

haben wir die Möglichkeit gehabt, unter den Ersten zu sein,<br />

an die der Ampera ausgeliefert wurde. Das gesamte Leasing<br />

wird über unser Mitglied Athlon Car Lease abgewickelt und<br />

organisiert wurde alles von einem unserer ersten Mitgliedsunternehmen<br />

- dem Berliner Autohaus HETZER«, so Sigl bei<br />

der Übergabe am 16. April 2012 in Berlin.<br />

»Selten habe ich mich auf ein neues Fahrzeug so gefreut.<br />

Wir müssen endlich raus aus den Kongressen, Symposien<br />

und Fachveranstaltungen - raus auf die Straßen. Opel macht<br />

es mit der Markteinführung seines elektrischen Serienfahrzeugs<br />

vor - um hier nur ein aktuelles Beispiel zu nennen. Ich<br />

freue mich darauf, alle meine Termine mit dem Ampera anfahren<br />

zu können und damit aktiv ein Zeichen zu setzen. Denn<br />

eines ist klar: eMobilität ist bereits heute alltagsfähig«, so<br />

Sigl weiter.<br />

Dylan Mackay, Geschäftsführer vom Autohaus Hetzer, und<br />

Sefa Yakar, Verkaufsberater für Gewerbe- und Flottenkunden,<br />

waren besonders stolz, dem Bundesverband eMobilität ihren<br />

ersten Ampera auszuliefern: »Der Ampera läutet eine neue<br />

Ära der Mobilität ein. Das voll alltagsfähige Elektroauto mit<br />

Reichweitenverlängerer ist nachhaltig und zukunftsweisend<br />

zugleich. Und der BEM ist dafür genau der richtige Botschafter«,<br />

sind sich die beiden Auto-Experten einig. Das Berliner<br />

Traditionsautohaus HETZER und die Adam Opel AG sind aktive<br />

Mitglieder des BEM. »Wir engagieren uns so national<br />

für die Entwicklung und den Ausbau von elektrischer Fortbewegung<br />

mit dem Einsatz Erneuerbarer Energien«, erklärte<br />

Mackay weiter.<br />

Erstes Fazit nach 3 Monaten<br />

Herr Sigl, nach nur 3 Monaten haben Sie bereits 13.500<br />

Kilometer in ihrem Opel Ampera zurück gelegt. Wie macht<br />

sich das Elektroauto mit Range-Extender im Alltag?<br />

Seit ein paar Monaten fahre ich mit meinem Ampera quer<br />

durch die Republik. Mal von den Langstreckenfahrten, die<br />

ich elektrisch mit der Bahn zurücklege, abgesehen, erledige<br />

ich all meine Termine mit dem Range Extender. Das sieht man<br />

deutlich an den bereits gefahrenen Kilometern. Und was soll<br />

ich sagen? Ich bin begeistert. Einfach einsteigen und wohl<br />

fühlen. Startknopf drücken, Feststellbremse raus, die Automatik<br />

auf D und schon geht es los - mit einem Drehmoment,<br />

das Überholvorgänge mit nur leichtem Druck aufs Strompedal<br />

zum großen Vergnügen werden lässt. Der Boardcomputer<br />

führt zwischenzeitlich exakt Buch über sämtliche Fahrzustände,<br />

was mit der Zeit dazu führt, dass man sich mehr<br />

und mehr für den eigenen Strom- und Benzin-Verbrauch<br />

interessiert. Mit dem positiven Nebeneffekt, dass man sein<br />

eigenes Fahrverhalten zu Gunsten der Effizienz zunehmend<br />

überdenkt. Ein kleiner Trick am Rande: In der Stadt einfach<br />

auf Stufe L schalten und schon kommt man rein elektrisch<br />

bis zu achtzig Kilometer weit. Dank Rekuperation und neu<br />

erlerntem, effizienten Fahrverhalten. Verzichten muss man<br />

im Ampera auch nicht auf Komfort: es gibt Klimaanlage und<br />

Sitzheizung, die man bereits vor der Abfahrt über eine Fernbedienung<br />

aktivieren kann - und das nicht etwa mit Strom<br />

aus dem Lithium-Ionen-Akku des Fahrzeugs sondern über<br />

das Ladekabel aus der Steckdose. Geladen wird bei mir meist<br />

über Nacht an der Haushaltssteckdose in meiner Garage..<br />

Wie reagieren die Mitmenschen auf Sie und den Ampera?<br />

Der Ampera ist eindeutig ein Hingucker. Kaum steige ich<br />

aus, bin ich umringt von Interessierten, die mir Fragen rund<br />

um das Fahrzeug stellen, die ich selbstverständlich gern beantworte.<br />

Das verdeutlicht mir immer wieder, wie hoch der<br />

Aufklärungsbedarf im Bereich Elektromobilität tatsächlich<br />

innerhalb der Bevölkerung noch ist.<br />

Was verbraucht das Fahrzeug?<br />

Im Schnitt bin ich täglich etwa 40 Kilometer in der Stadt und<br />

im Umland elektrisch unterwegs und habe dann einen Verbrauch<br />

von etwa 2,60 Euro auf 100 Kilometer. Zum Vergleich:<br />

der Touran meiner Frau verbraucht im Stadtverkehr schon<br />

mal schnell 9 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Noch ein schönes<br />

Beispiel: Die fahrt zum Flughafen München. Das sind<br />

aus Ingolstadt hin und zurück 160 Kilometer. Davon fahre ich<br />

mit dem Ampera, mit dem Tempomat auf 130 km/h (Richtgeschwindigkeit<br />

auf Deutschen Autobahnen), immerhin 49 Kilometer<br />

rein elektrisch auf der Autobahn. Das entspricht etwa<br />

einen Verbrauch von 10,00 Euro auf 160 Kilometer. Ein Wert,<br />

der mich insbesondere in Hinblick auf die Zukunft meiner<br />

Kinder sehr positiv stimmt.<br />

Klingt nach einem Volltreffer. Keinerlei Nachteile?<br />

Stimmt, ein Volltreffer ist das Fahrzeug eindeutig. Für mich<br />

gibt es keine Nachteile. Auch wenn die Autopresse oft genug<br />

über die angeblichen Mängel berichtet hat. Der zu kleine<br />

Kofferaum, der mehr Platz bietet als mancher glaubt und<br />

darüber hinaus über eine Durchlademöglichkeit verfügt.<br />

Das hohe Gewicht, welches sich in keinster Weise negativ<br />

auf das Fahrverhalten auswirkt - ganz im Gegenteil. Nur vier<br />

Sitzplätze - die deutsche Durchschnittsfamilie hat 1,7 Kinder<br />

- demnach wären 3,7 Plätze vollkommen ausreichend.<br />

98 Neue Mobilität Neue Mobilität 99


Erste Flotten - TÜV SÜD<br />

Erste Flotten - TÜV SÜD<br />

Kommunen wollen immer<br />

häufiger elektrisch fahren<br />

Alternative Antriebe mittelfristig konkurrenzfähig<br />

Auch wenn 30% der Befragten ihre Flotten gerne elektrifizieren<br />

würden, der Elektroantrieb ist in den Kommunen bisher<br />

nicht über die Testphase hinausgekommen. Die Umfrage zeigt<br />

zudem, dass der Einsatz alternativer Antriebstechnologien<br />

stark vom Engagement der verantwortlichen Politiker<br />

abhängt. Das gilt in ganz besonderem Maße fürs Fahren<br />

mit Strom. Mit Abstand größtes Hindernis für die schnelle<br />

Verbreitung des Elektroantriebs ist jedoch der hohe Anschaffungspreis.<br />

Die Fahrzeuge werden daher meist nur über<br />

geförderte Projekte betrieben. Weitere Hürden für mehr<br />

alternative Antriebe sind aus Sicht der Flottenverantwortlichen<br />

wenig ausgereifte Technologien sowie die fehlende<br />

Infrastruktur, beispielsweise für das Aufladen von Elektrofahrzeugen.<br />

Trotz dieser Hindernisse sehen alle Befragten<br />

die Alternativen mittelfristig auf dem Vormarsch - konkurrenzfähig<br />

und mit einem nennenswerten Marktanteil.<br />

Vincenzo Lucá<br />

TÜV SÜD AG<br />

www.tuev-sued.de<br />

Derzeit geprüfte alternative Antriebstechnologien<br />

Brennstoffzelle / Wasserstoff<br />

4,2 %<br />

Autogas<br />

8,3 %<br />

Hybridfahrzeug<br />

12,5 %<br />

Erdgas<br />

20,2 %<br />

Kein Thema<br />

4,5 %<br />

Weiß nicht 0,0 %<br />

Elektrofahrzeug<br />

30,1 %<br />

Dieseltechnologie<br />

20,2 %<br />

Kommunale Fuhrparks spielen eine wichtige Rolle beim<br />

Erreichen der Klimaschutzziele. Deshalb sind für den Kauf<br />

neuer Kehrmaschinen, Müllautos oder Streufahrzeuge nicht<br />

mehr nur Anschaffungspreis und Betriebskosten ausschlaggebend,<br />

sondern auch die Energieeffizienz. Alternative Antriebe<br />

spielen dabei eine herausragende Rolle. Auf Platz<br />

eins: der Elektroantrieb - vor Erdgas und Hybrid. Das ist das<br />

Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die TÜV SÜD bei<br />

150 kommunalen Flottenbetreibern in Städten mit mehr als<br />

100.000 Einwohnern im gesamten Bundesgebiet durchgeführt<br />

hat. Demnach prüfen mehr als 30% der Befragten<br />

aktuell den Einsatz reiner Elektrofahrzeuge.<br />

Straßenmeisterei, Gärtnerei, Müllentsorgung - auch für kommunale<br />

Fahrzeuge gilt: 40% CO 2 -Einsparung bis 2020, bis<br />

2050 80 bis 95%. Dementsprechend ist die Vergabeverordnung<br />

für die Neubeschaffung kommunaler Fahrzeuge jüngst<br />

angepasst worden. Zu den Kriterien Anschaffungspreis und<br />

Betriebskosten zählt nun auch die Energieeffizienz. Wie wollen<br />

die Fuhrparkverantwortlichen der Städte die ehrgeizigen<br />

politischen Ziele erreichen? Wie ist deren Einstellung zu alternativen<br />

Antriebskonzepten, beispielsweise dem Elektroantrieb?<br />

Wichtiges Ergebnis: der Stromantrieb spielt dabei<br />

eine herausragende Rolle. Mehr als 30% der Befragten prüfen<br />

den Einsatz von Elektrofahrzeugen. Das ist das Ergebnis der<br />

repräsentativen Umfrage, die das Marktforschungsunter-<br />

nehmen Technomar im Auftrag von TÜV SÜD im Mai 2012<br />

durchgeführt hat. Positiv auch: Für mehr als die Hälfte nimmt<br />

das Kriterium Energieeffizienz einen wichtigen Stellenwert<br />

bei der Anschaffung neuer Fahrzeuge ein - über alle politischen<br />

Parteien hinweg. Dazu Bernhard Kerscher, Sprecher der Geschäftsführung<br />

der TÜV SÜD Auto Service GmbH: »Die Umfrageergebnisse<br />

zeigen, dass vor dem Hintergrund steigender<br />

Energiekosten und schärferer Umweltanforderungen die Verantwortlichen<br />

für kommunale Fuhrparks bereit sind, neue<br />

Wege zu gehen.«<br />

Stromantrieb hat größtes Potenzial<br />

Größte Treiber für die Alternativen: Steigende Spritkosten,<br />

Kostendruck und Umweltauflagen. Der reine Elektroantrieb<br />

wird hier als gutes Instrument zum Gegensteuern gesehen<br />

und steht dementsprechend ganz oben auf der Wunschliste<br />

kommunaler Flottenbetreiber. Mehr als 30% prüfen aktuell<br />

dessen Einsatz. Damit landet der Stromantrieb auf der Pole-<br />

Position - noch vor Dieseltechnologie (20%), Erdgas (20%)<br />

und Hybrid (12,5%). Eingesetzt werden sollen die eModelle<br />

mehrheitlich für innerstädtische Personen- oder Kurierfahrten.<br />

Aber auch für den Gärtnereibetrieb, die Friedhofspflege,<br />

die Müllabfuhr und die Straßenreinigung bietet der eAntrieb<br />

nach Ansicht der Flottenbetreiber großes Potenzial.<br />

Weit abgeschlagen auf den hinteren Plätzen: Brennstoffzelle<br />

und Wasserstoffantrieb mit 4,2%.<br />

Ökologie und Ökonomie gehen Hand in Hand<br />

Wichtigste Treiber für den Trend sind steigende Energie- und<br />

Betriebskosten. Die Kraftstoffeinsparung ist nach Ansicht<br />

der Befragten die wichtigste Maßnahme für mehr Wirtschaftlichkeit<br />

und Umweltschutz. Weniger Verbrauch ist für knapp<br />

50% oberstes Ziel. Für mehr Effizienz sollen aber auch die<br />

allgemeinen Kosten weiter gesenkt werden. Hier zeigt sich,<br />

dass inzwischen auch für die kommunalen Flottenbetreiber<br />

Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz Hand in Hand gehen.<br />

Das wird auch dadurch unterstrichen, dass die Energieeffizienz<br />

Platz zwei bei den Kriterien für die Anschaffung neuer<br />

Fahrzeuge belegt. Wichtigstes Kaufkriterium sind die Betriebskosten.<br />

Drittwichtigster Entscheidungsgeber ist der<br />

Anschaffungspreis.<br />

Energieeffizienz im Trend<br />

Die repräsentative TÜV SÜD-Umfrage zeigt: Energieeffizienz<br />

spielt für die Kommunen eine zunehmend wichtige Rolle. So<br />

sehen es mehr als die Hälfte (50,3%) der befragten Flottenverantwortlichen.<br />

Für knapp 40% (38,4%) ist das Thema von<br />

mittlerer Relevanz. Lediglich 9% sehen hier eine untergeordnete<br />

Rolle. Zudem nimmt die Thematik weiter an Bedeutung<br />

zu: Für 36% der Befragten deutlich, knapp die Hälfte sieht<br />

eine leichte Zunahme. Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt<br />

fällt der Stellenwert der Energieeffizienz in Ostdeutschland<br />

geringer aus. Dort spielt für 36,4% der Befragten das Thema<br />

eine sehr wichtige Rolle - das zeigt eine Sonderauswertung<br />

für Ostdeutschland. Dagegen sind die Verantwortlichen dort<br />

besser informiert: 42,4% gaben an, sehr gut über Energieeffizienz<br />

Bescheid zu wissen. Im gesamten Bundesgebiet<br />

sind 37,1% sehr gut informiert.<br />

Die komplette Studie steht unter<br />

www.tuev-sued.de/presse/umfragen-studien<br />

zum Herunterladen bereit.<br />

Treibende Faktoren für alternative Antriebe<br />

Steigende Energiepreise<br />

Steigender Kostendruck<br />

auf die Kommunen<br />

Erhöhte Umweltanforderungen,<br />

Ordnungsrecht<br />

Hohe Förderung<br />

Zu teuer<br />

Keine ausgereifte<br />

Technologie<br />

Fehlende Infrastruktur<br />

Fehlende Geschäftsmodelle,<br />

z.B. Leasing für Batterien bei<br />

eFahrzeugen<br />

Zu geringe Förderung<br />

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %<br />

Größte Hemmnisse für alternative Antriebe<br />

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %<br />

absolut unwichtig<br />

unwichtig<br />

weniger wichtig<br />

wichtig<br />

sehr wichtig<br />

extrem wichtig<br />

absolut unwichtig<br />

unwichtig<br />

weniger wichtig<br />

wichtig<br />

sehr wichtig<br />

extrem wichtig<br />

100 Neue Mobilität Neue Mobilität 101


Erste Flotten - Athlon Car Lease<br />

Erste Flotten - Athlon Car Lease<br />

Emotional aufgeladen<br />

Ein Kommentar von Roland Meyer zur Car Sharing E-nitiative<br />

»Lange bevor die ersten Schaufensterprojekte starten, setzen<br />

ein paar Unternehmen mit ihrer privatwirtschaftlichen<br />

E-nitiative in Meerbusch bereits jetzt aktive Zeichen im Bereich<br />

der Neuen Mobilität.«<br />

Das Beste vorweg: Stromer sind emotional aufgeladen.<br />

Sie transportieren ein neues Fahrgefühl. Schöner als fliegen<br />

- sagten viele Kunden, die mit unserem eFahrzeug vom<br />

Flughafen abgeholt wurden. Die Fahrt zum Airport war dann<br />

auch die meist gefahrene Route. Angefangen hatte alles mit<br />

einer Informationsveranstaltung Anfang 2011: Bis auf den<br />

letzten Platz besetzt waren die Stühle beim ersten runden<br />

Tisch zum Thema »Elektromobilität« im Gewerbegebiet<br />

Mollsfeld. Eingeladen hatte Athlon Car Lease gemeinsam mit<br />

der Stadt Meerbusch als Schirmherrin, um ein bisher einmaliges<br />

Pilot-Projekt ins Rollen zu bringen: ein elektrisches<br />

Carshharing-Modell für Unternehmen in Meerbusch. Im Juli<br />

war es dann soweit. Fünf Unternehmen - Wirtschaftsbetriebe<br />

Meerbusch GmbH, Epson Deutschland GmbH, Kyocera Mita<br />

Deutschland GmbH, SSF Schwimmbad GmbH und Athlon Car<br />

Lease Germany GmbH - teilten sich einen Mitsubishi-i-MiEV<br />

für kurze Strecken.<br />

Als Leasinggesellschaft waren wir in Vorleistung gegangen.<br />

Wir hatten das Fahrzeug finanziert, um Elektromobilität in<br />

Deutschland weiter voranzutreiben. Für die beteiligten Firmen<br />

haben wir so einen günstigen Einstieg in die Elektromobilität<br />

geschaffen. Denn die Mehrkosten für Elektrofahrzeuge<br />

bremsen die Unternehmen aus - vielen ist die Anschaffung<br />

einfach zu teuer - auch als Leasingfahrzeug. Das Delta zwischen<br />

einem kraftstoffbetriebenen Fahrzeug und einem<br />

Elektrofahrzeug beträgt zwischen fünf bis zehntausend Euro.<br />

Nicht umsonst hoffen die First Mover für die Schaufensterprojekte<br />

auf Fördergelder, um den Preisnachteil gegenüber<br />

Verbrennern wettzumachen und die Firmen zum Leasing von<br />

eFahrzeugen bewegen zu können.<br />

Für unser Carsharing-Projekt stand daher von Anfang an<br />

fest: Es muss ein niederschwelliges Angebot sein. Bezahlt<br />

werden - wie beim Carsharing üblich - nur die gefahrenen Kilometer.<br />

Für uns ein Non-Profit-Geschäft, die Anschaffungskosten<br />

können bei einer Jahresfahrleistung von rund 15.000<br />

Kilometern nicht wieder eingefahren werden. Elektrofahrzeuge<br />

werden nun einmal auf Kurzstrecken eingesetzt. Dennoch<br />

werten wir das Pilotprojekt als Erfolg. Die Bilanz nach<br />

einem halben Jahr kann sich sehen lassen: 4.800 Kilometer<br />

wurden mit dem Carsharing-Fahrzeug emissionsfrei zurückgelegt.<br />

Getankt wurde ausschließlich Energie aus erneuerbaren<br />

Quellen. Anlass genug, das Projekt fortzuführen und<br />

die Teilnehmer-Runde zu erweitern: Das Fahrzeug steht nicht<br />

mehr länger einem geschlossenen Nutzerkreis, sondern allen<br />

Unternehmen in Meerbusch offen. Alles was die Firmen<br />

dazu benötigen, ist eine Kunden-Karte mit einem Identifikationscode.<br />

Das eFahrzeug kann einfach über das Internet<br />

gebucht werden.<br />

Nicht nur der Teilnehmerkreis, auch die Reichweite erfährt<br />

eine Erweiterung: Statt des Mitsubishi i-MiEV steht allen<br />

Gewerbetreibenden im Mollsfeld nun die Tür eines Opel<br />

Ampera ePionier Edition offen. Der Vorgänger war nur auf<br />

rund 150 Kilometer ausgelegt. Für einen Standort wie unseren<br />

in der fast schon ländlichen Peripherie zu wenig, wie<br />

sich im Praxistest herausstellte. Das Pilotprojekt geht nun<br />

buchstäblich in die Verlängerung: der Opel Ampera hat eine<br />

Reichweite von 500 Kilometern.<br />

Den Ampera bieten wir für 9,99 Euro pro Stunde an - das<br />

ist ein wettbewerbsfähiger Kurs. Zum Vergleich: Die ersten<br />

kommerziellen Anbieter nehmen rund 15 Euro die Stunde.<br />

Mit unserem Angebot wollen wir Bewegung in einen Markt<br />

bringen, der auch preislich von Stillstand gekennzeichnet ist<br />

und von einigen Herstellern dominiert wird.<br />

Das kostet Geld - aber ohne Investition, ohne einen Vorschuss<br />

kann es keinen Fortschritt geben. Wir wollen mit<br />

unserer E-nitiative unseren Beitrag dazu leisten. Abwarten,<br />

und dann als Trittbrettfahrer auf die neue Technologie aufspringen<br />

- das entspricht nicht unserer unternehmerischen<br />

Haltung. Wir wollen nicht mehr und nicht weniger als das<br />

große Ganze: Neue Zusammenhänge schaffen, neue Geschäftsmodelle<br />

erschließen. Deshalb sind wir unternehmerisch<br />

in Sachen eMobilität unterwegs, deshalb haben wir für<br />

das erste privatwirtschaftliche Elektro-Carsharing die Anschubfinanzierung<br />

übernommen.<br />

Schaufensterprojekte können von unserem Know-how profitieren<br />

- denn mit knapp 300 elektrischen Fahrzeugen in unserer<br />

gewerblichen Flotte wissen wir, wohin die Reise geht.<br />

Auch im Carsharing gilt für Unternehmen die Devise: mehr<br />

Reichweite, weniger Kosten. Das ist die Richtung. Unser<br />

Carsharing-Projekt kann übrigens in jeder Stadt in Deutschland<br />

starten, das Modell kann eins zu eins auch auf andere<br />

Gewerbegebiete übertragen werden. Die E-nitiative ist offen<br />

für alle Unternehmen, die streckenweise elektrisch unterwegs<br />

sein wollen und dabei demonstrieren: Wir sind technologisch<br />

weit vorn. Für den Industriestandort Deutschland<br />

können wir uns keine bessere Botschaft denken.<br />

Roland Meyer<br />

Commercial Director<br />

Athlon Car Lease Gemany GmbH & Co. KG<br />

www.athloncarlease.de<br />

102 Neue Mobilität Neue Mobilität 103


Erste FLotten - SAP<br />

Erste FLotten - SAP<br />

Alltagstauglich:<br />

eFahrzeuge in betrieblichen<br />

Fahrzeugflotten<br />

Projektpartner waren neben SAP der Mannheimer Energieversorger MVV Energie sowie drei Einrichtungen, die das Projekt<br />

sozialwissenschaftlich begleiteten: das Institut für Sozial-Ökologische Forschung (ISOE), das Öko-Institut und die Hochschule<br />

Mannheim.<br />

Neben Future Fleet ist die SAP an weiteren Forschungsprojekten zur Elektromobilität beteiligt, darunter die vom Bundeswirtschaftsministerium<br />

geförderten Projekte iZeus, MEREGIOmobil und e-mobility. Dies spiegelt die große Rolle wider, die die<br />

Informations- und Kommunikationstechnik bei der Mobilität von morgen hat. Nicht nur eine ausgereifte Fahrzeugtechnologie<br />

ist nötig, sondern auch intelligente IT-Lösungen, die die Beladung der Fahrzeuge und die Abrechnung koordiniert.<br />

Innovativen Mobilitätskonzepten gehört die Zukunft: von<br />

rein elektrischen Dienstfahrzeugen - sei es ein Elektroauto<br />

oder aber ein Elektrofahrrad - bis hin zu intelligent gesteuertem<br />

Carsharing innerhalb der Unternehmensflotte. Das<br />

sieht auch der weltweit führende Anbieter von Unternehmenssoftware<br />

- die SAP AG - so.<br />

»Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Teil der SAP Unternehmensstrategie.<br />

Es ist unser erklärtes Ziel, unsere Treibhausgasemissionen<br />

bis 2020 auf das Niveau des Jahres 2000 zu<br />

reduzieren. Der im Jahr 2007 gemessene Emissionsausstoß<br />

wird damit um etwa 50% gesenkt. Ein großer Anteil der CO 2<br />

Emissionen ist auf unsere Unternehmensflotte zurückzuführen.<br />

Es liegt also auf der Hand, nach innovativen Möglichkeiten<br />

zu suchen, die Emissionen durch ein optimiertes Flottenmanagement<br />

zu verringern. Neben der Einführung von<br />

Begrenzungsvorgaben bzgl. des CO 2 -Ausstoßes bei neuangeschafften<br />

Firmenwagen, kann der Einsatz von Elektrofahrzeugen<br />

in der Dienstwagenflotte einen entscheidenden Beitrag<br />

zur Reduktion von Treibhausgasen leisten«, so Marcus<br />

Wagner, Sustainability Operations SAP AG.<br />

»90% der täglichen Wegstrecken der SAP-Mitarbeiter liegen<br />

bei etwa 50 Kilometer. Dafür können bereits heute ohne Probleme<br />

Elektroautos eingesetzt werden - vorausgesetzt die Unternehmensflotte<br />

wird über eine Software intelligent gesteuert«,<br />

so Joachim Marx, SAP Research. An diesem Punkt hat<br />

das vom Bundesumweltministerium geförderte Forschungsprojekt<br />

»Future Fleet« angesetzt, das den Einsatz von Elektrofahrzeugen<br />

in betrieblichen Fahrzeugflotten im Rahmen<br />

eines Feldversuchs untersucht hat. »Gerade Dienstwagenflotten<br />

stellen ein wichtiges potenzielles Marktsegment für<br />

Elektrofahrzeuge dar. Der Einsatz von umweltfreundlichen<br />

Fahrzeugen in Dienstwagenflotten kann Signalwirkung in<br />

der Öffentlichkeit entfalten und diesen Fahrzeugen auch in<br />

der allgemeinen Bevölkerung zum Durchbruch verhelfen«,<br />

ergänzt Wagner.<br />

Insgesamt testeten über 500 SAP-Mitarbeiter 7 Monate lang<br />

27 Elektroautos an 4 SAP-Standorten auf ihre Alltagstauglichkeit.<br />

Zur optimalen Steuerung und Planung der Elektrofahrzeugflotte<br />

kam eine von SAP entwickelte Software für<br />

das Mobilitätsmanagement zur Anwendung. »SAP entwickelte<br />

ein System, mit dem sich der Einsatz der Elektroautos<br />

steuern lässt. Wer eine Dienstfahrt vor sich hatte, meldete<br />

sich im System an. Der Rechner reservierte dann die benötigten<br />

Ladestationen und stellte sicher, dass ein Wagen mit<br />

ausreichender Batterieladung zur Verfügung stand«, erklärt<br />

Marx und macht deutlich, dass im Untersuchungszeitraum<br />

unterschiedliche Nutzungsverhalten analysiert wurden:<br />

»Wir haben im Rahmen des Projektes zwei verschiedene<br />

Szenarien untersucht - auf der einen Seite die Nutzung von<br />

Elektrofahrzeugen aus einem Dienstwagenpool und auf der<br />

anderen Seite die private Nutzung eines Elektrofahrzeugs<br />

über einen längeren Zeitraum. Während im Szenario für<br />

Dienstfahrten das System die Mobilität des Nutzers sicherstellte<br />

- und somit auch nicht abbildbare Fahrten ablehnen<br />

konnte - unterstützte das Szenario der mehrtägigen Nutzung<br />

die Eigenverantwortung der Nutzer.«<br />

Ziel des Projekts war es, Erkenntnisse über Nutzerakzeptanz<br />

und Mobilitätsverhalten zu erhalten sowie die Barrieren und<br />

Potenziale von Elektrofahrzeugen in betrieblichen Fahrzeugflotten<br />

im Praxistest zu ermitteln.<br />

»Dank der durchgängigen Kommunikation zwischen Fahrzeug,<br />

Ladesäule und Software ließen sich die Fahrzeuge<br />

gezielt und intelligent einsetzen und laden. Die Planbarkeit<br />

und Verfügbarkeit von geladenem Fahrzeug und Ladeinfrastruktur<br />

hat die anfänglichen Vorbehalte unserer Testfahrer<br />

hinsichtlich Reichweite und Sicherheit komplett aufgelöst«,<br />

so Marx. »Unsere Testfahrer waren durchweg begeistert.<br />

Obwohl ihnen im Untersuchungszeitraum auch konventionelle<br />

Fahrzeuge zur Verfügung standen, hat kaum einer davon<br />

Gebrauch gemacht.«<br />

Viele von ihnen warten nun darauf, dass auch künftig Elektrofahrzeuge<br />

in der Firmenflotte integriert werden. »Wir werden<br />

aufgrund der positiven Erfahrungen auch weiterhin auf<br />

Elektromobilität und intelligente Mobilitätskonzepte setzen.<br />

Sobald der Vorschlag zur Änderung des Einkommenssteuergesetzes<br />

hinsichtlich der Besteuerung von elektrischen<br />

Dienstwagen in Kraft tritt, planen auch wir den Einsatz elektrischer<br />

Firmenwagen. Wir haben weltweit bereits 50 Elektroautos<br />

in unserem Fahrzeugpool im Einsatz, die unsere Mitarbeiter<br />

als Option zum konventionellen Dienstwagen nutzen<br />

können. Außerdem setzen wir künftig einen Elektrobus als<br />

Shuttlefahrzeug an unserem Hauptsitz in Walldorf ein, der<br />

unsere Mitarbeiter 100 Prozent rein elektrisch und mit grünem<br />

Strom von einem Firmenstandort zum anderen bringt«,<br />

erklärt Wagner abschließend.<br />

Alexandra Seele<br />

Unternehmenskommunikation<br />

SAP AG<br />

www.futurefleet.de<br />

104 Neue Mobilität Neue Mobilität 105


Erste Flotten - eBikes & Pedelecs<br />

Erste Flotten - eBikes & Pedelecs<br />

Zweirad-eMobilität im Fokus<br />

Ein Kommentar von Frank Rosmann<br />

60-70 Euro sind vorgeschrieben. Im Gegensatz zu Pedelecs<br />

dürfen S-Pedelecs innerorts keine Radwege benutzen und<br />

es besteht inzwischen die Pflicht einen »angemessenen«<br />

Helm zu tragen.<br />

Die letzte Gattung ist das »echte« eBike, wobei zwischen<br />

eBike 20 und eBike 45 unterschieden wird. Das eBike 20<br />

ist verkehrsrechtlich gesehen ein Leichtmofa, welches auch<br />

ohne Treten, also mittels »Stromdrehgriff« bis 20 km/h rein<br />

elektrisch fährt, aber in Deutschland helmfrei zu fahren ist.<br />

Das eBike 45 gilt als Kleinkraftrad und erfordert ein Mindestalter<br />

von 15 Jahren, eine Mofa-Prüfbescheinigung, ein<br />

Versicherungskennzeichen und eine Betriebserlaubnis. Ein<br />

eBike 45 darf nur mit einem »angemessenen« Helm gefahrenen<br />

werden. Der Begriff eBike wird häufig als Oberbegriff<br />

für alle Arten benutzt. Elektrorad, Hybrid-Rad, Elektro-Velo,<br />

eRad sind weitere Bezeichnungen für oben Beschriebene.<br />

Der deutsche Verkehrsgerichtstag hat letztes Jahr die neuen<br />

Begrifflichkeiten Pedelec 25 und Pedelec 45 eingeführt, die<br />

sich bislang aber nicht durchgesetzt haben.<br />

Mit Preisen ab 1.700 Euro und ohne nennenswerte Unterhaltskosten<br />

haben Pedelecs gute Karten als Lifestyle-Produkte<br />

einen erheblichen Teil der heute üblichen Autofahrten<br />

zu ersetzen. Ein Blick auf die Modellpalette führender Hersteller<br />

zeigt, dass im Gegensatz zu den Anfangstagen deutlich<br />

jüngeres Publikum angesprochen wird.<br />

Pedelecs und eBikes schaffen Neue Mobilität, nachhaltig<br />

und CO 2 -frei, wenn sie mit Erneuerbaren Energien betrieben<br />

werden. Ersetzen sie Autofahrten, reduzieren sie dazu den<br />

Verbrauch an knappen fossilen Ressourcen. Pedelecs sparen<br />

natürlich auch Kosten: 100 km verbrauchen weniger als<br />

eine Kilowattstunde Strom, soviel wie 3 Minuten warm duschen.<br />

Durch regelmässige Bewegung auf dem Pedelec gibt<br />

es Gratis-Ausdauertraining noch dazu und der gesundheitlich<br />

positive Aspekt punktet zusätzlich. Last-but-not-least:<br />

eBike fahren macht wirklich Spaß.<br />

* Quelle: Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

(Hrsg.): Verkehr in Zahlen 2009/2010<br />

Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie<br />

Gesamtausgabe der Energiedaten vom 15.<strong>08</strong>.2011<br />

** Der Begriff wurde 1999 erstmalig von Susanne Brüsch in<br />

ihrer Diplomarbeit geprägt.<br />

*** Eine Ausnahme gibt es: Hat das Pedelec eine Anfahr- oder<br />

Schiebehilfe muss der Fahrer mindestens 15 Jahre alt sein<br />

und eine Mofa-Prüfbescheinigung besitzen. Für nach dem<br />

13.03.1965 Geborene, reicht auch der Pkw- oder Motorrad-<br />

Führerschein.<br />

Frank Rosmann // freier Autor, Blogger, E-Mobility Consultant<br />

rosmann@mac.com<br />

Mit dem Pedelec 2.000 km durch Atlasgebirge und Sahara<br />

PHoto: Susanne Brüsch<br />

Während die Fachwelt noch darüber diskutiert, ob und<br />

wann die Elektromobilität unsere automobile Fortbewegung<br />

revolutionieren wird, haben sich in den letzten Jahren<br />

fast unbemerkt Elektrozweiräder auf dem deutschen Markt<br />

etabliert.<br />

Die Branche rechnet für 2012 in Deutschland mit 450.000<br />

eBike-Käufern, satte 50 Prozent Zuwachs im Vergleich zum<br />

Vorjahr. Insgesamt werden wir dieses Jahr 1 Millionen eBikes<br />

auf deutschen Straßen sehen. Neben den Niederlanden und<br />

der Schweiz ist Deutschland hiermit tatsächlich so etwas<br />

wie ein Leitmarkt, zumindest in Europa und der lukrativste<br />

weltweit.<br />

Längst ist das Elektrorad aus der Reha-Ecke gefahren und<br />

vorbei sind die Zeiten, als Pedelecs abfällig als Bewegungshilfe<br />

für Senioren verspottet wurden. Über 1.600 verschiedene<br />

Modelle aller Bauformen, hergestellt von ca. 100 verschiedenen<br />

Herstellern allein auf dem deutschen Markt<br />

zeugen von einem prosperierenden und sehr lebhaften<br />

Markt abseits von Subventionen, Modellregionen, Leuchttürmen<br />

und Schaufenstern. Und das hat gute Gründe.<br />

Das herkömmliche Fahrrad ist mit großem Abstand das wichtigste<br />

Verkehrsmittel der heutigen Welt und das ökologischste<br />

dazu. 2010 zählte der Bestand an unmotorisierten Fahrrädern<br />

in Deutschland 69 Millionen, also deutlich mehr als die<br />

rund 40 Millionen Pkw, die jährlich allein hierzulande 65.601<br />

Millionen Liter Treibstoff in 170 Millionen Tonnen CO 2 verwandeln.<br />

* Mehr als 50% aller zurückgelegten Wege in deutschen<br />

Städten betragen weniger als 5 km und wären damit<br />

prädestiniert für das Fahrrad. Mit dem eBike erhöht sich der<br />

mögliche Radius jedoch beträchtlich. 30 bis 50 km sind immer<br />

mit elektrischer Unterstützung zu erreichen, einige Modelle<br />

schaffen gar bis zu 200 km mit einer Akku-Ladung - und<br />

das mühelos ohne schweisstreibenden Körpereinsatz. Mit<br />

dieser Reichweite erhöht sich die mögliche Nutzung von<br />

eBikes in der Nahdistanz erheblich, so dass Strecken zurückgelegt<br />

werden können, für die bislang das Auto oder bestenfalls<br />

der ÖPNV genutzt wird.<br />

Grund genug die verschiedenen Arten von eBikes einmal näher<br />

vorzustellen: Die wichtigste Gruppe sind die Pedelecs,<br />

was für Pedal Electric Cycle steht.**<br />

Durch das Treten in die Pedale wird die elektrische Unterstützung<br />

herbeigeführt. Rechtlich ist es ein Fahrrad und<br />

ohne Führerschein und Versicherung zu bewegen.***<br />

Die Motorleistung ist auf 250 Watt beschränkt, die elektrische<br />

Unterstützung endet bei 25 km/h.<br />

S-Pedelecs werden bis zu 45 km/h elektrisch unterstützt<br />

und diese sind Kleinkrafträder mit dem Kürzel L1e, was einem<br />

Mofa oder Moped entspricht. Hier liegt die maximale<br />

Nenn-Dauerleistung bei 500 Watt und es ist eine Betriebserlaubnis<br />

oder Einzelzulassung vom KBA erforderlich. Mofakennzeichen<br />

und die jährliche Versicherung in Höhe von<br />

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106 Neue Mobilität


Erste Flotten - ExtraEnergy<br />

Erste Flotten - urban-e<br />

Fahrradindustrie im Wandel<br />

Hannes Neupert, erster Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins ExtraEnergy e.V.,<br />

im Gespräch mit Frank Rosmann<br />

Was macht ExtraEnergy?<br />

Zu unseren Dienstleistungen zählen in erster Linie Produkttests,<br />

Präsentationen auf internationalen Fach- und Publikumsmessen,<br />

sowie Ausstellungen, Journalismus und die<br />

ExtraEnergy.org Webseite als Informationsplattform. Besonders<br />

bekannt ist der ExtraEnergy TEST IT Parcours, eine mobile<br />

Testfahrstrecke mit Steigungsstrecke.<br />

Welches Marktpotenzial sehen Sie für Pedelecs?<br />

In den vergangenen 20 Jahren hat sich das Pedelec von einem<br />

Nischenprodukt zu einem Massen-Produkt entwickelt.<br />

Knapp 1 Million Pedelecs sind 2011 in Europa verkauft worden;<br />

2030 werden es nach unserer Einschätzung 8 bis 10 Millionen<br />

jährlich sein und 250 Millionen weltweit im Jahre 2050.<br />

Sie sind sicher einer der wenigen Fachleute, die Pedelecs<br />

aller Hersteller bestens kennen. Gibt es Dinge, die aus Ihrer<br />

Sicht zwingend verbessert werden müssen?<br />

Ja, die Standardisierung speziell der Ladestecker und Kommunikationsprotokolle.<br />

Es gibt zur Zeit eine unglaubliche<br />

Vielfalt an verschiedenen Systemen, die der flächendeckenden<br />

Installation einfacher und kompatibler Infrastrukturen<br />

im Wege stehen. Ich denke hier an Lademöglichkeiten ohne<br />

das eigene Netzteil transportieren zu müssen oder an Akku-<br />

Austausch-Systeme, wie sie schon häufig in touristischen<br />

Regionen vorzufinden sind. Dann die weitere Verbesserung<br />

der Batterie-Sicherheit, wie wir dies mit dem Industrie-Standard<br />

BATSO propagieren. 2011 haben sich rund 30 schwere<br />

Brände im Zusammenhang mit Pedelec-Akkus ereignet. Wir<br />

empfehlen beim Kauf darauf zu achten, dass die Batterie<br />

des Pedelecs BATSO Zertifiziert ist. Außerdem muss die Frage<br />

der CE-Konformität und des Recyclings von Pedelecs bzw.<br />

ihrer elektrischen Komponenten geregelt werden.<br />

Welche Schlüsselfaktoren sehen Sie als entscheidend an<br />

für den weiteren Siegeszug des Pedelecs?<br />

1. Die Produkte müssen sicher, verlässlich und für viele Jahre<br />

haltbar sein. 2. Pedelecs müssen einfach zu benutzen sein<br />

und eine verlässliche Ausstattung aufweisen. 3. Pay-Per-<br />

Use Finanzierungsmodelle - also die Zahlung in Relation zur<br />

Nutzung - können entscheidend dazu beitragen, dass das<br />

Pedelec für alle Menschen verfügbar wird. 4. Die Produkte<br />

müssen so sein, dass Ihre Besitzer stolz auf sie sind und natürlich<br />

Spaß beim Fahren bringen. 5. Fahrradhändler sollten<br />

noch sicherer sein, dass Pedelecs das richtige Fahrzeug für<br />

Ihre Kunden sind.<br />

Wie wird sich die Fahrradindustrie in den nächsten Jahren<br />

entwickeln?<br />

Pedelecs haben die gesamte Fahrradindustrie verändert und<br />

sie werden es auch weiterhin tun. Wahrscheinlich werden<br />

bald alle Fahrradhersteller zu Pedelec-Herstellern konvertiert<br />

sein. Für pure mechanische Fahrräder sehe ich auf lange<br />

Sicht nur noch Nischenmärkte. Dazu drängen immer mehr<br />

Automobil-Zulieferer, wie Bosch, Brose und Marquardt mit<br />

neuen Antriebssystemen in diesen interessanten Markt. Ich<br />

bin sicher, wir werden noch viele spannende Innovationen<br />

erleben.<br />

Hannes Neupert<br />

ExtraEnergy e.V. // www.extraenergy.org<br />

Stefan Gruhner, Landesvorsitzender Junge Union Thüringen,<br />

Ministerpräsidentin des Freistaates Thüringen Christine<br />

Lieberknecht und Hannes Neupert, ExtraEnergy<br />

Bildquelle: Thüringer Staatskanzlei<br />

Elektro-Lastenräder<br />

für den Lieferverkehr<br />

Das Elektro-Lastenfahrrad iBullit<br />

Das BEM-Mitgliedsunternehmen Urban-e präsentierte jetzt<br />

gemeinsam mit seinem Kunden E.ON im Garten des Schloss<br />

Bellevue das erste in Serie gefertigte Lasten-Elektrofahrrad<br />

iBullitt. Anlässlich der Woche der Umwelt waren rund 200<br />

weitere Aussteller eingeladen. Bundespräsident Gauck zeigte<br />

grosses Interesse für das innovative Elektro-Lastenrad und<br />

war sichtlich angetan von der Version mit Solarmodulen. Das<br />

vielseitig einsetzbare iBullitt stellt eine günstige Alternative<br />

zum Auto dar und kann viele Autofahrten ersetzen. Seine Zuverlässigkeit<br />

und Alltagstauglichkeit hat das iBullitt bereits<br />

im Einsatz des Berliner Kurierdienstes Messenger bewiesen.<br />

Dort wurden bereits 25.000 Kilometer im ganzjährigen Betrieb<br />

zurückgelegt.<br />

»Das iBullitt ist das erste in Serie gefertigte Elektro-Lastenrad.<br />

Es gibt ganz wenige Elektro-Lastenräder, die meisten<br />

sind Dreiräder. Das iBullitt ist ein einspuriges Fahrzeug - das<br />

macht es zu einem schnellen und dynamischen Lieferfahrzeug.<br />

Als Autoersatz zu unschlagbar günstigen Betriebskosten«,<br />

erklärt Christoph Hahne, Geschäftsführer bei Urban-e,<br />

und ergänzt: »Prädestiniert sind gewerbliche Nutzer wie der<br />

professionelle Lieferverkehr in der Stadt, wo niedrige Kosten<br />

und eine hohe Lieferfrequenz zählen. Kurier-, Expressund<br />

Paketdienste wie Messenger, aber auch Handwerker,<br />

Bäcker, Biofood- oder Weinhändler, sowie Unternehmen mit<br />

großen Werksgeländen. Wir sehen das iBullitt strategisch<br />

gut aufgestellt für Zeiten, in denen Verbrennungsfahrzeuge<br />

in Innenstädten oder verkehrsberuhigten Zonen zunehmend<br />

verbannt werden.«<br />

Mit dem iBullitt, für das als normales Pedelec weder Führerschein<br />

noch Versicherung notwendig sind, können bis zu 100<br />

Kilogramm transportiert werden. Daneben bietet sich das<br />

Fahrzeug auch als ideales Werbemedium für Unternehmen<br />

an: »Das iBullitt wird von Unternehmen gerne als Mittel der<br />

Firmenkommunikation genutzt. Es ist sehr auffällig und werbewirksam<br />

- ein echter Hingucker. Ausserdem demonstriert<br />

der Kunde hier ohne viele Worte seine Einstellung zu Nachhaltigkeit<br />

und Umweltbewusstsein.«<br />

Urban-e entwickelt seit 2009 das innovative Elektro-Lastenfahrrad<br />

und vertreibt eBikes, Pedelecs und eScooter für<br />

gewerbliche Kunden. »Unsere Produkte kombinieren Innovation,<br />

Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein, Werbung und<br />

Kostenersparnis. Mit diesem Fokus wollen wir unsere Kunden<br />

bei der Umstellung in eine neue elektromobile Zukunft<br />

begleiten«, so Hahne.<br />

Christoph Hahne<br />

Urban-e MSC GmbH<br />

www.urban-e.com<br />

1<strong>08</strong> Neue Mobilität Neue Mobilität 109


Erste Flotten - Zero Motorcycles<br />

Erste Flotten - Kleiner<br />

Wir sind begeistert<br />

Sabine Vogel spricht im Interview über den Einsatz des Opel Ampera im<br />

Firmenfuhrpark<br />

Zero Motorcycles sieht der Entwicklung des Elektrozweirad-Marktes optimistisch entgegen<br />

Elektrozweiräder sind<br />

auf dem Vormarsch<br />

Ein Kommentar von Edwin Belonje, Managing Director bei Zero Motorcycles Europe<br />

Während der Absatz von eBikes und Pedelecs schon seit längerem<br />

stetig nach oben geht, zieht jetzt auch die Nachfrage<br />

nach eMotorrädern und eScootern spürbar an. Gründe dafür<br />

gibt es viele. Zum einen haben die Endverbraucher die vielfältigen<br />

Einsatzmöglichkeiten der eMobilität auf zwei Rädern<br />

erkannt. Zum anderen gibt es schlicht und einfach verschiedene<br />

Hersteller, die die unterschiedlichsten Modelle auch<br />

tatsächlich zum Kauf anbieten. Außerdem können gerade Unternehmen<br />

im Bereich Elektrozweirad eine bemerkenswerte<br />

technische Weiterentwicklung verzeichnen. Lebensdauer des<br />

Akkus, Reichweiten und Geschwindigkeiten konnten deutlich<br />

erweitert werden. All diese Aspekte haben in den letzten<br />

Jahren dafür gesorgt, dass die Akzeptanz in entscheidendem<br />

Maße gestiegen ist.<br />

Auch wir bei Zero Motorcycles merken das. Vor allem unsere<br />

Straßenmodelle kommen bei den Kunden gut an. Sie eignen<br />

sich optimal für Pendler, die sich schnell im Stadtverkehr bewegen<br />

wollen und dabei Wert auf geringe Kosten pro gefahrenen<br />

Kilometer legen. Aber auch Motorradfahrer, die vielleicht<br />

ein paar Jahre nicht auf dem Bike gesessen haben und jetzt<br />

mit sauberer Technologie die Landschaft genießen wollen,<br />

zeigen ein starkes Interesse an Elektromotorrädern.<br />

Motorrad fahren ohne dabei die Umwelt zu belasten oder<br />

die Mitmenschen mit lauten Motoren zu stören - das ist ein<br />

wichtiger Punkt, der Elektromobilität auf zwei Rädern so attraktiv<br />

macht. Gleichzeitig überzeugen Reichweiten von mehr<br />

als 180 km und Top-Geschwindigkeiten von über 140 km/h,<br />

mit welchen auch Autobahnfahrten problemlos zu meistern<br />

sind. Dies ist etwa bei unseren Modellen Zero S und Zero DS<br />

der Fall. In Zeiten hoher Benzinpreise ist zudem der günstige<br />

Unterhalt von elektrischen Zweirädern für viele Käufer ein<br />

ausschlaggebendes Argument.<br />

Insgesamt sehen wir der Entwicklung des Elektrozweirad-<br />

Marktes optimistisch entgegen. Natürlich besteht im Bereich<br />

Elektromobilität noch immer ein hoher Handlungsbedarf. Die<br />

Infrastruktur muss flächendeckend ausgebaut werden und<br />

auch von Seiten der Politik wünschen wir uns mehr Engagement.<br />

Mit den funktionalen und hoch qualitativen Produkten,<br />

die auf dem Markt sind, haben wir allerdings die besten Voraussetzungen<br />

geschaffen, um langfristig erfolgreich zu sein.<br />

Denn Elektrozweiräder sind heute definitiv konkurrenzfähig<br />

zu konventionellen Produkten.<br />

Edwin Belonje // Zero Motorcycles Europe<br />

Opel Ampera vor dem Schloss in Bruchsal<br />

Sie haben firmenintern seit kurzem einen Opel Ampera. Wie<br />

sind Sie auf die Idee gekommen, für den Firmenfuhrpark ein<br />

Elektroauto anzuschaffen?<br />

Im Grunde genommen eine logische Entscheidung für ein<br />

zukunftsorientiertes Unternehmen. Wir richten unser unternehmerisches<br />

Augenmerk verstärkt auf den Bereich Erneuerbare<br />

Energien und Elektromobilität, da wir davon ausgehen,<br />

dass Verbrennungsmotoren auf lange Sicht durch solche Antriebe<br />

ergänzt bzw. ersetzt werden. Außerdem ist ein solches<br />

Fahrzeug ein idealer Werbeträger.<br />

Ihre Mitarbeiter können das Fahrzeug unter der Woche und<br />

am Wochenende Probe fahren. Wie sind die ersten Reaktionen?<br />

Insgesamt begeistert. Viele hatten bisher keine Möglichkeit,<br />

einmal elektrisch unterwegs zu sein. Das geräuschlose Fahren<br />

und der einfache Wechsel zwischen elektrischem Fahren und<br />

Zuschalten des Range Extenders haben alle begeistert. Oft<br />

kam die Frage nach der Reichweite - dank des Range Extenders<br />

ist das beim Opel Ampera kein Thema. Die meisten Mitarbeiter<br />

setzen sich aber zum Ziel, ohne den Range Extender<br />

auszukommen und energiesparend zu fahren. Unterstützt<br />

wird dies durch die Anzeige einer grünen Kugel im Display,<br />

die in der Mitte sein sollte, und damit die Fahreffizienz vor Augen<br />

führt. Auch die Geräumigkeit des Fahrzeuges hat einige<br />

erstaunt. Ein weiterer Pluspunkt ist das futuristische Design.<br />

Jeder Mitarbeiter, der sich das Elektroauto zum ersten Mal<br />

ausleiht, erhält eine Einweisung. So können im Vorfeld schon<br />

Fragen geklärt werden und man kann auf die Besonderheiten<br />

des Elektrofahrzeuges hinweisen. Die spezielle Fußgängerhupe<br />

(»Friendly Horn«) ruft manchmal ein Schmunzeln<br />

hervor - man vergisst leicht, dass man lautlos unterwegs<br />

ist. Unsere Mitarbeiter werden auch gebeten, den Ampera<br />

zu fotografieren, sei es in landschaftlich schöner Umgebung<br />

oder vor Sehenswürdigkeiten. Mittlerweile ist dadurch eine<br />

beachtliche Bildergalerie in unserem Intranet entstanden.<br />

Werden künftig weitere Elektrofahrzeuge folgen?<br />

Als weiteres Fahrzeug planen wir einen neuen Elektro-Smart,<br />

hier warten wir allerdings noch auf den offiziellen Verkaufsstart.<br />

Auch ein eMountainbike ist in unserem Fuhrpark vorhanden.<br />

Gerade für unseren Werkspendelverkehr zwischen<br />

unserem Hauptsitz in Pforzheim und unserem Werk 2 in Eisingen<br />

(Entfernung 11 km) bietet es sich an, elektrisch unterwegs<br />

zu sein. Ob Fahrzeuge dazukommen, evtl. auch für<br />

Außendienstmitarbeiter, wird sicherlich davon abhängen,<br />

inwieweit man die höheren Anschaffungskosten künftig bei<br />

der Besteuerung der Dienstwagen berücksichtigt.<br />

Sabine Vogel<br />

KLEINER GmbH<br />

www.kleiner-gmbh.de<br />

110 Neue Mobilität Neue Mobilität 111


Erste Flotten - Dornier Consulting<br />

Erste Flotten - Dornier CONSULTING<br />

E-2-Rad Stationen an<br />

Bahnhaltepunkten<br />

Elektromobilität für Pendler als wichtiges Glied in der Mobilitätskette<br />

»Trotzdem kann vor Ort in der jeweiligen Kommune auf<br />

individuelle und kommunale Besonderheiten eingegangen<br />

werden«, so Rainer Gessler, Leiter der Geschäftsstelle<br />

NAMOREG. Der Zugang erfolgt über eine smarte VVS-Mobilitätskarte.<br />

Die Pedelecs können rund um die Uhr ausgeliehen<br />

werden. Man kann sie aber auch telefonisch oder direkt in<br />

der Station reservieren bzw. ausleihen. Bei Problemen ist ein<br />

externer Dienstleister 24 Stunden erreichbar.<br />

Die Energie, mit der die Pedelecs geladen werden, wird auf<br />

dem Dach der Station per Photovoltaik produziert. Gleichzeitig<br />

wird die Energie in einem stationären Lithium-Ionen-<br />

Akku gespeichert. Je nachdem, ob gerade Strom gebraucht<br />

wird oder es günstiger ist, ihn ins Stromnetz zu speisen,<br />

wird entschieden wo der Strom hin fließen soll. Damit kann<br />

schon heute die weitgehende Unabhängigkeit gegenüber<br />

des Stromherstellers erreicht werden, oder dieser sogar mit<br />

Strom beliefert werden.<br />

»Geht man hier noch einen Schritt weiter und verknüpft am<br />

Ende des Tages alle 50 Stationen virtuell miteinander, dann<br />

können diese Stationen sogar ein wenig dazu beitragen,<br />

als berechenbare Größe im Rahmen der Energiewende für<br />

Netzstabilität zumindest auf lokaler Ebene zu sorgen«, so<br />

Programmleiter Mark Walcher von Dornier Consulting.<br />

Damit erfüllt das Konzept in hohem Maße die Ansprüche an<br />

die im Rahmen der Schaufenster geförderten Projekte: Die<br />

Verknüpfung von Mobilität, Energie und Fahrzeugen.<br />

Dr. Mark Steffen Walcher<br />

BEM-Beirat<br />

Dornier Consulting GmbH<br />

www.dornier-consulting.com<br />

Die Region Stuttgart sucht nach neuen Lösungen, um dem<br />

stetigen Zuwachs an Pendlern gerecht zu werden. Mittlerweile<br />

gibt es mehr als 750.000 Pendler in der gesamten Region.<br />

Dornier Consulting entwickelt vor diesem Hintergrund<br />

zusammen mit der nachhaltigen mobilen Region Stuttgart<br />

(NAMOREG) innerhalb des Projektes »E-2-Rad Stationen an<br />

Bahnhaltepunkten«. Ziel ist es, ein nachhaltiges Angebot für<br />

die letzten Kilometer zu generieren, damit mehr Pendler ihren<br />

Weg zur Arbeit ohne Auto zurücklegen.<br />

Das Konzept basiert auf einem weltweiten Megatrend: Der<br />

Renaissance des Zweirads. Mittlerweile gibt es in nahezu<br />

jeder größeren Stadt öffentliche Fahrradleihsysteme. Nachdem<br />

diese anfangs nur im Sommer genutzt wurden, erstrecken<br />

sich die Nutzungszeiträume mittlerweile häufig über<br />

das ganze Jahr hinweg. Ein Grund für den Zweiradboom liegt<br />

auch an der immer größeren Beliebtheit von Elektrofahrrädern.<br />

E-2-Mobilität als Produkt für die letzte Meile<br />

Die Projekt-Idee ist folgende: Pendler nehmen am Abend<br />

vom Bahnhaltepunkt ein Miet-Pedelec mit nach Hause, dass<br />

sie erst am nächsten Morgen in die Station zurückbringen<br />

müssen. Dadurch soll der Einsatz des Pkw vermieden werden.<br />

Vor Ort müssen damit an den verschiedenen Bahnhaltepunkten<br />

weniger, oftmals knapp bemessene, Parkplätze<br />

für Pkw bereitgehalten werden. Tagsüber stehen die Miet-<br />

Pedelecs dann anderen Nutzern zur Verfügung. Damit wird<br />

erstmals auf das spezifische Nutzerverhalten von Pendlern<br />

auf der letzten Meile mit einem entsprechenden E-2-Rad-<br />

Angebot reagiert.<br />

In der Region Stuttgart werden an Bahnhaltepunkten mit<br />

hohem Pendler-Aufkommen - grundsätzlich außerhalb des<br />

Stadtgebiets - energieautarke Stationen aufgestellt. Begonnen<br />

wird mit der Installation von drei Stationen: Auftakt bildet<br />

die Stadt Bietigheim-Bissingen. Im nächsten Jahr sind 15<br />

Stationen geplant und im Jahr 2015 sollen es bereits 50 sein.<br />

An jeder Station können zunächst 10 Pedelecs ausgeliehen<br />

und 20 private Pedelecs geschützt eingestellt werden. Eigentümer<br />

der Stationen werden die jeweiligen Kommunen<br />

bzw. Gemeinden sein. Durch den Verkehrs- und Tarifverbund<br />

Stuttgart (VVS) wird gewährleistet, dass in der gesamten<br />

Region ein einheitliches Design, Leit- und Tarifsystem zur Anwendung<br />

kommt. Der innovative Entwurf erfolgte durch das<br />

junge Stuttgarter Architektenbüro Rosebrock & Palatsidis.<br />

Berlin elektrisiert<br />

Berliner Agentur für Elektromobilität<br />

Das Internationale<br />

SCHAUFENSTER<br />

ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong><br />

BERLIN-BRANDENBURG<br />

auf der automechanika:<br />

STAND 10.0 C02<br />

112 Neue Mobilität<br />

www.emo-berlin.de


Erste Flotten - Netzwerk intelligente Mobilität<br />

HUMAN<br />

Resources<br />

Praxisgerechte Lösungen<br />

Urbane Mobilität: intelligent und zukunftsorientiert<br />

Seit Januar 2011 besteht das Netzwerk intelligente Mobilität<br />

e.V. (NiMo). Unternehmen aus den Branchen Travel, Fuhrpark<br />

und Logistik sind ebenso vertreten wie Mobilitätsberatungen,<br />

CarSharing-Anbieter und dynamische Mitfahrbörsen.<br />

Von ehemals 6 Gründungsmitgliedern ist die Mitgliederzahl<br />

inzwischen auf 34 gestiegen, darunter sowohl etablierte internationale<br />

Unternehmen als auch eher unbekannte Start-<br />

Ups. Ziel des interdisziplinären Netzwerks ist die Weiterentwicklung,<br />

Verbreitung und Förderung von praxisgerechten<br />

Lösungen für intelligente und zukunftsorientierte Mobilität.<br />

Die Mobilität ist im Sinne des NiMo intelligent, wenn sie wirtschaftlich<br />

sinnvoll ist und einen positiven Effekt für die Umwelt<br />

als auch für die Gesellschaft erreicht. Sie basiert auf einem<br />

optimalen Mobilitätsmix, der sinnvollen Ausgestaltung<br />

mobilitätsrelevanter Prozesse und Richtlinien, der effizienten<br />

Prozessunterstützung durch Software und Dienstleistungen<br />

sowie dem zielgerichteten Veränderungsmanagement<br />

zur Erreichung eines intelligenten Mobilitätsverhaltens.<br />

Elektromobilität stellt darin einen wichtigen Baustein in der<br />

effizienten Weiterentwicklung unseres Mobilitätsverhaltens<br />

dar und wird eingebunden in den Gesamtkontext der betrieblichen<br />

Mobilität.<br />

Im November 2011 führte das Netzwerk die 1. Konferenz<br />

»deutschland intelligent mobil« durch. Das Programm der<br />

Veranstaltung gab Einblicke in alle wichtigen Aspekte betrieblicher<br />

Mobilität. Die Resonanz der Teilnehmer und Aussteller<br />

war durchweg positiv, so dass die Fortführung im Jahr<br />

2013 außer Frage steht. Auf der Mitgliederversammlung<br />

Ende Februar 2012 wurde über die zukünftige Strategie und<br />

die Aktivitäten des Vereins diskutiert. »Unser Ziel ist es, die<br />

Mitglieder zum aktiven Gestalten zu motivieren. Das ist uns<br />

heute in hohem Maße gelungen«, freute sich Vorstandsvorsitzender<br />

Michael Schramek.<br />

Mit der Gründung neuer Arbeitskreise, sowie der Abhaltung<br />

regelmäßiger regionaler Treffen soll die Zusammenarbeit<br />

der einzelnen Mitglieder gefördert werden. Insbesondere in<br />

dem frisch gegründeten Arbeitskreis »Multimodales urbanes<br />

Mobilitätsmanagement«, kurz MUMM, spielt zwei- bis<br />

vierrädrige eMobilität eine große Rolle. Joachim Schwarz,<br />

Geschäftsführer der cambio Mobilitätsservice, inzwischen<br />

Mitglied des NiMo, brachte es auf den Punkt: »Wir waren als<br />

Gast dabei und konnten erleben: Wer Mitreisende auf dem<br />

Weg zur kombinierten Mobilität sucht, wird hier fündig. Eine<br />

große Bandbreite an Kompetenzen mit offenem Blick für Vernetzungsmöglichkeiten<br />

von Fahrrad bis Dienstwagen. Public<br />

und Private. Web 2.0 bis oldschool. Ich komme gern wieder.«<br />

Michael Schramek<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

Netzwerk intelligente Mobilität e.V. (NiMo)<br />

www.nimo.eu<br />

IM<br />

Bereich<br />

e<strong>MOBILITÄT</strong><br />

Fachkräfte, Jobmotor, Aus- und Weiterbildung.<br />

114 Neue Mobilität Neue Mobilität 115


Human Resources im Bereich eMobilität - TÜV SÜD Akademie<br />

Human Resources im Bereich eMobilität - TÜV SÜD AKADEMIE<br />

Unter Hochspannung vorwärts<br />

kommen - auch im Job<br />

eMobilität - EMV - Messungen: Durch den Bau einer 10 Meter Absorberhalle in Straubing hat TÜV SÜD die Voraussetzung dafür<br />

geschaffen, Messungen der elektromagnetischen Verträglichkeit an Komplettfahrzeugen durchführen zu können.<br />

Schulung der TÜV SÜD Akademie<br />

Die Elektromobilität ist Hoffnungsträger Nummer eins, wenn<br />

es um die Reduktion der CO 2 -Emissionen im Straßenverkehr<br />

geht. Nicht nur für die Natur, sondern auch für Arbeitskräfte<br />

bieten sich gute Chancen. In diesem sich rasant entwickelnden<br />

Tätigkeitsumfeld ergeben sich mit entsprechenden<br />

Qualifikationen neue Job- und Karrieremöglichkeiten. In<br />

Hochvolttechnik geschultes Personal ist heute schon häufig<br />

gesucht - bei Entwicklern, in Werkstätten und weiteren<br />

Dienstleistern.<br />

Häufig stehen Sicherheitsfragen der Elektromobilität in der<br />

Diskussion. Dabei sind Elektroautos genauso sicher wie<br />

spritbetriebene Fahrzeuge. Bei Elektrofahrzeugen gibt es<br />

andere Gefahrenquellen, aber keine Größeren. Solange die<br />

Technologie neu ist, ist vor allem der nicht trainierte Umgang<br />

mit den Fahrzeugen ein Problem. Eine Herausforderung sei<br />

beispielsweise die Deaktivierung der Stromversorgung am<br />

Fahrzeug, besonders nach Unfällen. Deshalb ist es dringend<br />

notwendig, Werkstattpersonal, Prüfingenieure, Rettungshelfer<br />

und Abschleppunternehmer auf diese neuen Bedingungen<br />

einzuschulen. Alle, die an einem elektrifizierten Auto<br />

arbeiten, brauchen spezifisches Wissen, da die auftretenden<br />

Spannungen von bis zu 1.000 Volt lebensgefährlich sein<br />

können. Eine Batterie hat ein spezifisches Verhalten, damit<br />

müssen Mechaniker und Unfallhelfer umgehen können. Einheitliche<br />

Kennzeichnung von Elektroautos und Rettungsleitfäden<br />

fehlen aber bislang. Gut ausgebildete Fachkräfte sind<br />

deswegen die Grundvoraussetzung für die sichere Wartung<br />

und Reparatur von Elektrofahrzeugen.<br />

Einer der ersten Anbieter für spezifische Schulungen: Die<br />

TÜV SÜD Akademie<br />

In der TÜV SÜD Akademie werden bereits seit über sechs Jahren<br />

neben Entwicklungsingenieuren auch Werkstattpersonal<br />

und Rettungskräfte für den Umgang mit der Hochvolttechnik<br />

geschult. Qualifizierungen der TÜV SÜD Akademie tragen<br />

den hohen Anforderungen der Elektromobilität Rechnung<br />

und berücksichtigen selbstverständlich auch die berufsgenossenschaftlichen<br />

Vorgaben der BGV A3 und der BGI/GUV-<br />

I 8686. Insgesamt werden von der TÜV SÜD Akademie pro<br />

Jahr rund um das Thema Elektromobilität 14 verschiedene<br />

Kurse mit über 100 Terminen bundesweit angeboten.<br />

Zusätzlich werden viele Inhouse-Schulungen bei den Automobilherstellern<br />

selbst durchgeführt und bilden die dortigen<br />

Mitarbeiter aus. Die TÜV SÜD Akademie hat fast alle deutschen<br />

Automobilhersteller und Automobilzulieferer vor diesem<br />

Hintergrund zum Thema Hochvolttechnik geschult.<br />

Darüber hinaus ist sie Konsortialleiter des von der EU ge-<br />

förderten Projekts Hyfacts, das ein europaweit einheitliches<br />

Schulungskonzept zum Thema Wasserstoff-/Brennstoffzellentechnologie<br />

aufsetzen soll.<br />

In den verschiedenen Grundlagen-Seminaren werden Aufbau,<br />

Einsatzmöglichkeiten und Wirkungsweise der verschiedenen<br />

alternativen Antriebstechnologien dargestellt. Die geltenden<br />

Vorschriften sind ebenso Thema der Kurse wie mögliche Störungen,<br />

kritische Punkte und das Gefährdungspotenzial. Natürlich<br />

werden aber auch richtiges Verhalten, technische und<br />

organisatorische Schutzmaßnahmen und auch Erste-Hilfe<br />

unterrichtet. Neu sind in diesem Jahr Kurse zum Thema Funktionale<br />

Sicherheit in Kraftfahrzeugen gemäß ISO 26262 und<br />

drei verschiedene Kurse zum Thema Wasserstoff-/Brennstoffzellentechnologie.<br />

Teilnehmer profitieren von interdisziplinären Lehrteams und<br />

besonders aktuellem Wissen, da die TÜV SÜD-Dozenten<br />

häufig selbst Ingenieure und Sachverständige sind, die<br />

beim Entwickeln und Testen von neuen technischen Lösungen<br />

involviert sind.<br />

Auswirkungen auf Arbeitsstätten<br />

Insgesamt werden sich durch die Hybridfahrzeuge in den<br />

Produktions- und Werkstätten die Arbeitsprozesse ändern.<br />

Die Mechaniker müssen die Autos zunächst spannungsfrei<br />

schalten, bevor sie Arbeiten daran ausführen können. Sie benötigen<br />

auch Schutzkleidung, wie Handschuhe und isoliertes<br />

Werkzeug. Wer Autos spannungsfrei schaltet, muss einen<br />

2-Tages-Lehrgang besuchen. Wer am spannungsfreien Auto<br />

arbeitet, braucht eine elektrotechnische Unterweisung. Eine<br />

solche Unterweisung sollte allerdings auch das Werkstattpersonal<br />

bekommen, das nicht am Auto arbeitet. So können<br />

Fehler und evtl. Verletzungen aus Unwissenheit vermieden<br />

werden.<br />

Arbeitsmarkt Elektromobilität<br />

Im Berufsleben verändern sich Technologien und Anforderungen<br />

an die Beschäftigten immer schneller. Die Kenntnisse<br />

aus Schule und Studium sind zum Teil schon nach zwei Jahren<br />

veraltet - das technische Wissen zum Beispiel verdoppelt sich<br />

in dieser Zeit. Gerade bei einem sich rasant entwickelnden<br />

Thema wie Elektromobilität sind Fachkundige sehr gefragt.<br />

Regelmäßige Weiterbildungen in diesem Umfeld sind unabdinglich,<br />

um auf dem Stand der Technik zu bleiben und um<br />

beruflich voranzukommen.<br />

Tilo Scholz<br />

TÜV SÜD Akademie<br />

www.tuev-sued.de/akademie/hochvolt<br />

116 Neue Mobilität Neue Mobilität 117


Human Resources im Bereich eMobilität - DHBW Stuttgart<br />

Human Resources im Bereich eMobilität - Universität der Bundeswehr MÜnchen<br />

Duale Hochschule<br />

Baden-Württemberg<br />

Masterstudiengang Automotive Systems Engineering - Green Technology<br />

Antriebe der Zukunft<br />

Der berufsbegleitende Master-Studiengang »Electromobility Engineering« an der<br />

Universität der Bundeswehr München<br />

Elektroauto im Windkanal<br />

Die Duale Hochschule Baden-Württemberg ist die erste duale,<br />

praxisintegrierende Hochschule in Deutschland. Mit derzeit<br />

rund 9.000 kooperierenden Unternehmen und sozialen<br />

Einrichtungen (Duale Partner) sowie 28.000 Studierenden<br />

in über 30 Bachelorstudiengängen ist die DHBW die größte<br />

Hochschule des Landes Baden-Württemberg. Die ersten<br />

berufsintegrierenden Masterstudiengänge starten in der Fakultät<br />

Technik ab Oktober 2012 mit der Informationstechnik,<br />

dem Maschinenbau, dem Wirtschaftsingenieurwesen und<br />

dem Automotive Systems Engineering - Green Technology.<br />

Der Masterstudiengang Automotive Systems Engineering -<br />

Green Technology zielt auf die Entwicklung ökologisch nachhaltiger<br />

Fahrzeuge und Fahrzeugkomponenten. Im Fokus<br />

steht die Reduzierung der Schadstoffemission und des Energieverbrauchs<br />

über Leichtbaukonzepte und Elektromobilität<br />

(elektrische Antriebe und Energiespeicher, intelligentes<br />

Energiemanagement). Konzipiert wurde der Studiengang in<br />

Kooperation mit namhaften Unternehmen der Automobilindustrie.<br />

Zukünftige Fachexperten und angehende Führungskräfte<br />

werden gleichermaßen angesprochen.<br />

Das insgesamt zweijährige Studium (90 Creditpoints nach<br />

ECTS) setzt sich aus zehn Lehrmodulen zusammen: Forschung<br />

und Innovation, Fahrzeuggesamtsystem, Regelungssysteme,<br />

Konstruktion oder Vernetzte Systeme, Systems Engineering,<br />

Leichtbau, Elektrische Antriebe, Verbrennungsantriebe, Hybridantriebe<br />

und Simulation. Eine Studienarbeit und eine<br />

Masterarbeit zu einem aktuellen Firmenthema runden den<br />

Studiengang ab. Hoher Anwendungsbezug mit einem intensiven<br />

Theorie-Praxis-Transfer zeichnen den Studiengang<br />

aus. Sowohl Problemlösungskompetenz und ganzheitliches<br />

Denkvermögen als auch Eigeninitiative, Offenheit für Neues<br />

und Urteilsfähigkeit werden gefördert.<br />

Die Vorlesungen finden hauptsächlich an den Wochenenden<br />

(freitags, samstags) in Stuttgart statt, so dass die berufliche<br />

Karriere nicht unterbrochen werden muss. Für die Zulassung<br />

wird eine mindestens einjährige einschlägige Berufstätigkeit,<br />

eine Kooperationsvereinbarung mit einem Unternehmen<br />

und ein überdurchschnittlich guter Bachelor-Abschluss<br />

der Elektrotechnik, der Informationstechnik, des Maschinenbaus,<br />

der Mechatronik oder eines anderen geeigneten technischen<br />

Studiengangs vorausgesetzt. Die Studiengebühren<br />

betragen insgesamt 21.000 Euro.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.dhbw.de/master-automotive<br />

Prof. Dr.-Ing. H.-P. Lang // DHBW Stuttgart<br />

Studiengangsleiter Fahrzeug-System-Engineering<br />

lang@dhbw-stuttgart.de<br />

Die Elektromobilität gehört zu den wichtigsten Zukunftssektoren<br />

im Bereich Automotive. Die zunehmende Verknappung<br />

fossiler Rohstoffe sowie die stärkere Regulierung der<br />

Emissionen von Kraftfahrzeugen erzwingen die Einführung<br />

von alternativen Antriebskonzepten. Dabei spielt der elektrische<br />

Antrieb die zentrale Rolle.<br />

Im September 2012 wird erstmals der berufsbegleitende<br />

Masterstudiengang »Electromobility Engineering« an der<br />

Universität der Bundeswehr München angeboten. Unter der<br />

akademischen Leitung von Prof. Dieter Gerling bietet er eine<br />

fundierte wissenschaftliche Ausbildung im Innovationsgebiet<br />

Elektromobilität und gibt damit eine Antwort auf den<br />

dringenden Bedarf der Industrie an Führungskräften und<br />

spezialisierten Entwicklungsingenieuren. Die konsequent<br />

berufsbegleitende Studiengangskonzeption ermöglicht einen<br />

direkten Theorie-Praxis-Transfer und trägt zur unmittelbaren<br />

Nutzenstiftung für die Teilnehmer und die entsendenden<br />

Unternehmen bei.<br />

Eckdaten des Master-Studiengangs »Electromobility Engineering«<br />

Abschluss: Master of Science der Universität der Bundeswehr München<br />

Studiendauer: zwei Jahre (Präsenzphasen i.d.R. Freitag und Samstag je zwei<br />

Mal pro Monat während 18 Monaten, sechs Monate Master-Arbeit i.d.R. als<br />

Projektarbeit im Unternehmen)<br />

90 ECTS-Leistungspunkte<br />

Der Studiengang beruht auf der Forschungsexpertise des<br />

Instituts für elektrische Antriebstechnik und Aktorik (EAA),<br />

das einschlägig Lösungswege im Bereich elektronischer<br />

Antriebssysteme untersucht und entwickelt. Für den Studiengang<br />

konnte die Universität der Bundeswehr München<br />

zudem renommiertes Lehrpersonal unterschiedlicher Hochschulen<br />

gewinnen. Ebenso werden erfahrene Experten aus<br />

der Industrie in den Lehrkörper eingebunden, um eine praxisorientierte<br />

Ausrichtung des Studiengangs an den aktuellen<br />

Fragestellungen und Bedarfe im Bereich der Elektromobilität<br />

zu gewährleisten. Die Inhalte des Studiengangs umfassen<br />

verschiedene Entwicklungsbereiche, von den Energiespeichermedien<br />

über elektrische Antriebe und Bordnetze bis hin<br />

zur Simulation dieser komplexen Systeme.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie am Weiterbildungsinstitut<br />

der Universität der Bundeswehr München unter<br />

www.casc.de.<br />

Studiensprache: Deutsch und Englisch<br />

Bewerbungsschluss: 15. Juli jedes Jahres<br />

Beginn des Studiums: 1. September jedes Jahres<br />

Kosten: 21.800,- Euro<br />

118 Neue Mobilität Neue Mobilität 119


Human Resources im Bereich eMobilität - Hochschule Esslingen<br />

Energietechnik und<br />

Transportwesen<br />

Institut für nachhaltige Energietechnik und Mobilität der Hochschule Esslingen<br />

Mit dem Institut für nachhaltige Energietechnik und Mobilität<br />

(INEM) ist im April 2012 ein neuer Schwerpunkt in Forschung<br />

und Lehre an der Hochschule Esslingen gebildet worden. Das<br />

INEM ist eine Weiterentwicklung des 2005 gegründeten Instituts<br />

für Brennstoffzellentechnik (IBZ) und trägt damit der<br />

inhaltlichen Verbreiterung der Aufgabenschwerpunkte des<br />

IBZ Rechnung. Im INEM soll in Forschung und Lehre zu den<br />

in den nächsten 2 bis 3 Dekaden anstehenden Umorientierungen<br />

in den technologischen Schlüsselbereichen Energietechnik<br />

und Transportwesen beigetragen werden. Das INEM<br />

ist eine fakultätsübergreifende Einheit mit dem Ziel, das vorhandene<br />

Know-how aller Fakultäten auf den Gebieten nachhaltiger<br />

Energiequellen, Energieträger, Energiewandler und<br />

Speichermedien zu bündeln und zu vertiefen.<br />

Das INEM verfügt über drei Labore an den Standorten Esslingen<br />

und Göppingen in Baden Württemberg:<br />

• Das Brennstoffzellenlabor für Arbeiten auf dem Gebiet der<br />

Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnologie<br />

• Das Projektlabor mit dem Schwerpunkt Elektromobilität<br />

und Batteriesysteme<br />

• Das E-Systemlabor für Lehre und Forschung auf dem Gebiet<br />

elektrischen Systemlösungen für Energiemanagement<br />

und -erzeugung<br />

Auf dem Gebiet der Elektromobilität stehen im INEM sowohl<br />

in der Ausbildung als auch in der Zusammenarbeit mit industriellen<br />

Partnern anwendungsorientierte Arbeiten auf<br />

den Gebieten der Hybrid-, Brennstoffzellen- und Batterieelektrischen<br />

Fahrzeuge im Vordergrund. Aktuellstes Beispiel<br />

ist das Projekt ELENA. In diesem vom Bundesministerium für<br />

Verkehr, Bau und Stadtentwicklung geförderten Verbundprojekt<br />

im Rahmen der Modellregion Stuttgart wird ein Elektroantriebs-Nachrüstsatz<br />

für Diesel-Lieferwagen entwickelt.<br />

Dieser ermöglicht das Umrüsten eines gewöhnlichen Lieferwagens<br />

mit Dieselantrieb zu einem Plug-In Hybridfahrzeug<br />

mit den Fahrmodi des rein elektrischen Betriebes mit einer<br />

Reichweite von 40 km oder des Hybridbetriebes. Das INEM<br />

leitet das Projekt, das neben dem in 2010/11 aufgebauten<br />

Prototypen nun den Aufbau weiterer 8 Fahrzeuge auf dem<br />

Weg zur Kommerzialisierung vorsieht.<br />

Weitere Projekte:<br />

HydroSmart: Ein Batteriefahrzeug mit Brennstoffzellen - Range<br />

Extender mit der die Reichweite des Batteriefahrzeugs verdoppelt<br />

werden konnte. Das Batteriesystem ist eine Eigenentwicklung<br />

des INEM.<br />

FCell-Roadster: Ein Leichtbau Roadster, für ein Daimler Ausbildungsprojekt<br />

mit Brennstoffzellenantrieb bei dem der<br />

Antrieb und die Fahrzeug-Vorentwicklung vom IBZ durchgeführt<br />

wurden und die Umsetzung und Optimierung im Daimler<br />

Ausbildungszentrum Sindelfingen erfolgte.<br />

BZ-Scooter »Hydrofight«: Ziel des Projektes war die Umrüstung<br />

eines Serien-Scooter (Peugeot, 50 ccm) auf Brennstoffzellenantrieb<br />

unter Einhaltung des zur Verfügung stehenden<br />

Platzbedarfs. Rein äußerlich unterscheidet sich der BZ-Scooter<br />

nicht vom Serienfahrzeug, er fährt aber emissionsfrei,<br />

mit hoher Energieeffizienz und geräuscharm bei deutlich<br />

verbessertem Beschleunigungsverhalten.<br />

Cornelia Mack<br />

Hochschule Esslingen<br />

www.hs-esslingen.de<br />

120 Neue Mobilität


Buchvorstellungen<br />

Buchvorstellungen<br />

Buchvorstellungen<br />

Lust auf mehr Lesestoff? Alle vorgestellten Publikationen<br />

können Sie auf der BEM-Webseite unkompliziert und schnell<br />

bestellen. www.bem-ev.de<br />

Reiner Korthauer (Hrsg.)<br />

Handbuch Elektromobilität 2012<br />

EW Medien und Kongresse<br />

Frankfurt am Main 2012<br />

Preis: 32,00 Euro<br />

Eckard Helmers<br />

Bitte wende Sie jetzt -<br />

Das Auto der Zukunft<br />

Wiley - VCH Verlag, Weinheim 2009<br />

Preis: 24,90 Euro<br />

Oliver Schwedes, Stephan Rammler<br />

Mobile Cities<br />

Reihe: Mobilität und Gesellschaft<br />

Bd. 2, LIT-Verlag, Münster 2012<br />

Preis: 29,90 Euro<br />

Bernward Janzing<br />

Solare Zeiten -<br />

Die Karriere der Sonnenenergie<br />

Picea Verlag, Freiburg 2011<br />

Preis: 24,00 Euro<br />

Die Herausforderung von morgen<br />

Die Einführung der Elektromobilität stellt eine große Herausforderung<br />

dar, die das reibungslose Zusammenspiel<br />

verschiedener Branchen und Akteure erfordert. Bereits in<br />

dritter Auflage wirft das Handbuch Elektromobilität einen<br />

vielschichtigen Blick auf eben diese Herausforderung von<br />

morgen. Aus technologischer, gesellschaftlicher und rechtlicher<br />

Perspektive werden verschiedene Aspekte beleuchtet.<br />

Von den aktuellen Entwicklungen auf ausländischen<br />

Märkten, einer ausführlichen Zielgruppenanalyse und der<br />

Marktentwicklung über zukünftige Technologien zu Brennstoffzellen<br />

und Batterien bis zur Rolle der Normierung wird<br />

ein breites Themenfeld abgedeckt. Aufgrund dieser thematischen<br />

Vielfalt richtet sich das Fachbuch an eine breite<br />

Zielgruppe, die in ganz unterschiedlichen Aufgabenbereichen<br />

mit dem Thema zu tun hat. Dabei überzeugt das<br />

Buch durch kurze aber prägnante Fachbeiträge und viele<br />

erklärende Grafiken. Insgesamt stellt es als Überblickswerk<br />

auch einen wertvollen und wichtigen Ausgangspunkt<br />

für die vertiefende Weiterbeschäftigung mit den im Buch<br />

angerissenen Fragestellungen dar.<br />

Raus aus der Sackgasse<br />

Eine Fortsetzung der auf fossilen Brennstoffen basierenden<br />

Mobilität führt nicht nur klimapolitisch in eine Sackgasse,<br />

sondern verursacht auch erhebliche Gesundheitskosten.<br />

»Bitte wenden sie jetzt« fordert dazu auf, diese Sackgasse<br />

zu verlassen und sich nachhaltigeren Mobilitätsalternativen<br />

zuzuwenden. Der Autor zeichnet zunächst die mehr als 100-<br />

jährige Geschichte des Automobils nach und leitet daraus<br />

ab, wie es überhaupt dazu kommen konnte, das Automobilund<br />

Öl-Lobby alternative Entwicklungen zu bremsen scheinen.<br />

Chemiker und Schadstoff-Forscher Helmers erklärt für<br />

Laien verständlich die schädlichen Abgase herkömmlicher<br />

Verbrennungsmotoren und ihre Auswirkungen auf Gesundheit<br />

und Umwelt und demonstriert, warum seit Jahren über<br />

die verschiedenen Grenzwerte gestritten wird. Ausführlich<br />

werden Vor- und Nachteile von Biokraftstoffen, Elektrofahrzeugen<br />

und anderen alternativen Antrieben vorgestellt<br />

und hinsichtlich ihrer Schadstoffemissionen analysiert.<br />

Abschließend entwirft der Autor die spannende Zukunftsvision<br />

einer Neuen Mobilität, in der Elektrofahrzeuge eine<br />

zentrale Rolle spielen.<br />

Urbane Mobilität, postfossile Mobilität<br />

Die Mobilität der Zukunft wird sich vor allem in stetig wachsenden<br />

urbanen Räumen abspielen. Im Jahr 20<strong>08</strong> lebten zum<br />

ersten Mal in der Geschichte mehr Menschen in Städten als<br />

auf dem Land. Für das Jahr 2030 rechnet die UN mit mehr als<br />

5 Milliarden Stadtbewohnern. Einer intelligenten Verkehrsplanung<br />

kommt deshalb eine wichtige Rolle zu. Schließlich sind<br />

effiziente Transportsysteme von großer Bedeutung für jegliche<br />

weitere Entwicklung. »Mobile Cities« betrachtet und vergleicht<br />

die Stadt-und Verkehrsentwicklung in Industrie- und Entwicklungsländern<br />

und beschreibt ihre unterschiedlichen Herausforderungen:<br />

Für die Industrieländer bestehen sie darin, die<br />

Entwicklung von einer auf fossilen Energieträgern basierenden<br />

hin zu einer nachhaltigen Verkehrsinfrastruktur zu meistern.<br />

Die boomenden Mega-Cities des Südens sollten dagegen die<br />

fossile Phase direkt überspringen und die Fehler des Nordens<br />

vermeiden. Die Autoren entwerfen zentrale Thesen zur Zukunft<br />

der Stadt-und Verkehrsentwicklung und suchen nach alternativen<br />

Entwicklungspfaden. Sie sind sich sicher: Die urbane<br />

Mobilität der Zukunft muss eine postfossile Mobilität sein.<br />

Sehr zu empfehlen..!<br />

Energiegeschichte zum Nachlesen<br />

Die Solarenergie blickt bereits auf eine jahrzehntelange<br />

Geschichte zurück. Bereits 1929 schrieb der deutsche Raketenpionier<br />

Hermann Oberth über seine Vision von einem<br />

Sonnenkraftwerk im All. Im Jahr 1954 schließlich erfanden<br />

Wissenschaftler der amerikanischen Telefongesellschaft<br />

Bell die erste Solarzelle. Trotz dieser frühen Schritte stand<br />

die Sonne als Stromquelle lange Zeit im Schatten von Wasserkraft,<br />

Kohle und Atomenergie. In »Solare Zeiten« zeichnet<br />

Bernward Janzing die spannende Entwicklungsgeschichte<br />

der Solarenergie nach. Chronologisch beschreibt er zentrale<br />

gesellschaftspolitische Ereignisse, die für den Durchbruch<br />

der Photovoltaik bedeutend waren, verweist auf Entwicklungsmotoren<br />

und -hindernisse und stellt wichtige Akteure<br />

vor. Die Lektüre des Buches macht sehr deutlich: Hinter dem<br />

Durchbruch der Solarenergie stehen viele engagierte Persönlichkeiten,<br />

die aus ganz unterschiedlichen Motiven jahrzehntelang<br />

dafür gekämpft haben. Das Buch präsentiert ein<br />

durchaus spannendes und gut recherchiertes Stück Energiegeschichte<br />

mit vielen interessanten Fotos, Anekdoten und<br />

Zitaten.<br />

www.cymage-media.com<br />

Energiespeicher für Bordnetze,<br />

Hybridfahrzeuge und Antriebssysteme<br />

(mit Besichtigung des Batterielabors)<br />

Jetzt anmelden:<br />

Medienagentur mit den Schwerpunkten Erneuerbare Energie &<br />

Elektromobilität<br />

Das Haus der Technik Seminar „Energiespeicher für Bordnetze, Hybridfahrzeuge<br />

und Antriebssysteme” am 18.- 19. September 2012 in Aachen bietet<br />

einen umfassenden Einblick in den Stand der Technik und die Trends moderner<br />

Energiespeicher. Die Leitung hat Professor Dirk Uwe Sauer vom Institut für<br />

Stromrichtertechnik und elektrische Antriebe (ISEA) an der RWTH Aachen.<br />

Haus der Technik e. V.<br />

Tel. 0201/1803-1<br />

Hollestraße 1<br />

45127 Essen<br />

Alle Infos unter: www.hdt-essen.de/W-H010-09-518-2


Das erwartet Sie in der<br />

<strong>NEUE</strong>N <strong>MOBILITÄT</strong> 09<br />

<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong><br />

Das Magazin vom Bundesverband eMobilität<br />

Vorschau<br />

Abonnement<br />

Fax an 030 8638 <strong>08</strong>66<br />

oder per email an<br />

abo@neue-mobilitaet.info<br />

MARKEN UND DESIGNAKADEMIE<br />

Kongress | 10. September 2012 | Frankfurt am Main<br />

design<br />

e-mobility<br />

Das Thema Elektromobilität ist in aller Munde, und<br />

zweifelsfrei ist die neue, facettenreiche Technologie ein<br />

wesentlicher Bestandteil im Mobilitätsmix der Zukunft.<br />

Wie aber wird E-Mobility künftig erlebt und genutzt? Wie<br />

sind die Auswirkungen etwa auf das Leben in urbanen<br />

Räumen? Und welche Rolle spielt dabei Design und<br />

Kommunikation?<br />

Besuchen Sie den ersten Kongress zum Themenkomplex<br />

Design und Elektromobilität am 10. September 2012 in<br />

Frankfurt am Main, und nehmen Sie an der Diskussion<br />

rund um diese spannenden Fragen teil.<br />

Referenten und weitere Informationen unter<br />

www.german-design-council.de<br />

Gefördert durch:<br />

Der Kongress wird durch das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung<br />

gefördert und aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung unterstützt.<br />

Partner:<br />

Die <strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong>, das Magazin vom Bundesverband<br />

eMobilität, informiert vierteljährlich über Projekte und<br />

Veranstaltungen der emobilen Branche, die Arbeit seiner<br />

Mitglieder und über relevante News im Bereich der Neuen<br />

Mobilität.<br />

In zahlreichen Fachartikeln und Kommentaren diskutieren<br />

wir Fragen zum Status Quo der Elektromobilität. Zudem<br />

geben Interviews mit verschiedenen eMobilitätsplayern<br />

interessante Einblicke in die Branche. In wechselnden<br />

Themenschwerpunkten informiert das Magazin außerdem<br />

regelmäßig und detailliert über konkrete Projekte,<br />

Innovationen und relevante Termine.<br />

Veranstaltungshighlight in der Ausgabe 09 der <strong>NEUE</strong>N<br />

<strong>MOBILITÄT</strong> ist die diesjährige eCarTec in München. Die<br />

Leitmesse der emobilen Branche bringt vom 23. bis 25.<br />

Oktober 2012 bereits zum vierten Mal umfassend alle<br />

aktuellen Entwicklungen und Technologie-Angebote auf<br />

einer Fachmesse zusammen.<br />

Im Fokus der Oktober-Ausgabe steht außerdem das<br />

Schwerpunktthema »Leitmarkt Elektromobilität«. Unsere<br />

Köpfe der Branche diskutieren in Interviews, Fachbeiträgen<br />

und Expertenstatements, wie und ob Deutschland<br />

dieses Ziel in naher Zukunft erreichen kann. Wichtig bleiben<br />

vor diesem Hintergrund selbstverständlich auch die<br />

smarten Technologien im Bereich Erneuerbare Energien,<br />

Smart Grid, IKT u.ä., mit denen wir uns in der nächsten<br />

Ausgabe näher beschäftigen werden.<br />

Im Rahmen unserer immer wiederkehrenden Rubrik Erste<br />

Flotten werden wir uns in der eCarTec-Ausgabe hauptsächlich<br />

mit Elektrofahrzeugen in nachhaltigen Fuhrparks<br />

sowie mit Elektromobilität im ländlichen Raum und im<br />

Einsatz bei Berufs-Pendlern beschäftigen.<br />

Sandrine Frideres, Anzeigenredaktion & Abo-Service<br />

sandrine.frideres@bem-ev.de<br />

Über redaktionelle Beiträge, Fachartikel, Pressemeldungen,<br />

Termine, innovative Projekte, Feedback und natürlich<br />

über allgemeine Ideen und Anregungen freut sich:<br />

Unser Fachmagazin informiert Sie viermal im Jahr über aktuelle Fragestellungen, Entwicklungen<br />

und Projekte der eMobilitätsbranche. Mit einem Abo unterstützen Sie aktiv unsere Arbeit..!<br />

JAHRES-ABO / 4 Ausgaben<br />

zum Bezugspreis von 29,50 € inkl. Porto/Versand und MwSt. (Ausland zzgl. Porto*)<br />

studenten-ABO / 4 Ausgaben<br />

zum Bezugspreis von 20,00 € inkl. Porto/Versand und MwSt. (Ausland zzgl. Porto*). Eine aktuelle<br />

Studienbescheinigung wird dem BEM unter abo@neue-mobilitaet.info geschickt.<br />

Förder-abo / 4 Ausgaben<br />

Lesen Sie 4x jährlich die »Neue Mobilität« und unterstützen Sie damit die Arbeit des Bundesverbands<br />

eMobilität. Nur gemeinsam können wir eMobilität langfristig als realistische Mobilitätsalternative<br />

auf die Straße bringen. Zum Bezugspreis von 48,00 € inkl. Porto/Versand und MwSt. (Ausland<br />

zzgl. Porto*).<br />

firmen-ABO / 4 Ausgaben<br />

Speziell für Unternehmen, die das Magazin für mehrere Personen bestellen möchten, gibt es reduzierte<br />

Konditionen. Inkl. Porto/Versand und MwSt. (Ausland zzgl. Porto*)<br />

5 Stück (90,00 €) 10 Stück (155,00 €) 20 Stück (285,00 €)<br />

* Porto Ausland: EU-Zone: zzgl. 3,75 € pro Jahr, Europa außerhalb EU zzgl. 11,25 € pro Jahr, restliche Welt zzgl. 22,50 € pro Jahr. Das Abonnement enthält die regelmäßige Lieferung<br />

der »<strong>NEUE</strong>N <strong>MOBILITÄT</strong>« und gilt für jeweils 4 Ausgaben. Falls nicht 6 Wochen vor Ablauf des Abonnements gekündigt wird, verlängert sich dieses um ein weiteres Jahr. Bei einer evtl.<br />

Erhöhung der Ausgabenfrequenz ab 2013 erhöht sich auch der Abonnementpreis entsprechend. Widerrufsrecht: Die Bestellung kann innerhalb von 14 Tagen beim Bundesverband<br />

eMobilität e.V., Wallstraße 16, 10179 Berlin widerrufen werden. Zur Wahrung der Frist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs mit Brief, Fax oder eMail. Stand Januar 2012<br />

liefer- und Rechnungsadresse<br />

Unternehmen<br />

Vorname, name<br />

straSSe, nr.<br />

PLZ, Ort<br />

email<br />

Einzugsermächtigung<br />

Name der Bank<br />

BLZ<br />

Kontoinhaber<br />

Hiermit ermächtige/n ich/wir den Bundesverband eMobilität e.V. den von mir/uns zu entrichtenden Abonnementpreis bis auf Widerruf jeweils im Voraus zu<br />

Lasten meines/unseres Girokontos mittels Lastschrift einzuziehen. Die Einzugsermächtigung erlischt automatisch bei Kündigung des Abonnements.<br />

Ort, Datum,<br />

Stempel, Unterschrift<br />

Bitte schicken Sie mir alle 2 Wochen den kostenlosen BEM-Newsletter zu.<br />

*nur im Inland möglich<br />

Kontonr.<br />

USt-IdNr.<br />

Fon<br />

Rechnung zusätzlich per Post.<br />

Medienpartner:<br />

eMobilität e.V.<br />

Juliane Girke, Redaktionsleitung<br />

juliane.girke@bem-ev.de<br />

Hiermit bestelle ich verbindlich das oben ausgewählte Abonnement.<br />

Neue Mobilität<br />

125


ENERGY | LiGHTiNG | MOBiLiTY<br />

BEM-<br />

MITGLIEDER<br />

Bitte Unterstützen Sie uns auch weiterhin mit Ihren Ideen,<br />

Projekten und Ihrer Begeisterung. Zeigen Sie sich und Ihr<br />

Engagement für EINE <strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong>.<br />

Der Bundesverband eMobilität vernetzt die Akteure aus<br />

Wissenschaft, Forschung, Wirtschaft, Politik und Medien<br />

miteinander, fördert die öffentliche Wahrnehmung der<br />

Neuen Mobilität und unterstützt bei der Verbesserung der<br />

gesetzlichen Rahmenbedingungen für den Ausbau der<br />

Elektromobilität als nachhaltiges und zukunftsweisendes<br />

Mobilitätskonzept. »Die Einbindung unserer Mitglieder in<br />

die verschiedensten Aktionen, Veranstaltungen, Publikationen<br />

und Projekte ist deshalb eine unserer wichtigsten<br />

Aufgaben im tagespolitischen Geschäft. Darüber hinaus<br />

sorgen wir dafür, dass sich unsere Mitglieder optimal untereinander<br />

vernetzen, um über Branchengrenzen hinaus<br />

neue Kooperations- und Geschaftsmodelle für eine zeitnahe,<br />

sichtbare Neue Mobilität zu entwickeln«, so Kurt Sigl,<br />

BEM-Präsident.<br />

www.bem-ev.de // www.eMobileTicker.de<br />

Die Branche der Elektromobilität wird nicht nur bei der<br />

Schaffung und dem Erhalt von Arbeitsplätzen zu den<br />

starken Wachstumsbranchen gehören. Es ist unverzichtbar,<br />

sich gemeinsam und verstärkt den Herausforderungen<br />

der Elektromobilität zu stellen, um einen nachhaltigen<br />

Aufschwung im gesamten Marktumfeld zu sichern. Diese<br />

Aufgabe erfordert eine aktive Teilnahme der innovativsten<br />

Unternehmen Deutschlands, starker Persönlichkeiten und<br />

das kooperative Zusammenwirken aller beteiligten Akteure,<br />

sowie das Engagement jedes einzelnen Bürgers. Eine<br />

BEM-Mitgliedschaft verbindet die soziale, ökonomische und<br />

ökologische Herausforderung mit den Chancen der eMobilität<br />

und des Sustainability Developments und verankert<br />

diese nachhaltig in der Gesellschaft.<br />

Dafür ist Ihr Engagement und Ihre<br />

Unterstützung notwendig..!<br />

ComInMarket<br />

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Vorteile einer Mitgliedschaft im Bundesverband eMobilität e.V.<br />

Allgemein<br />

• Möglichkeit der aktiven Teilnahme an einem ständig wachsenden<br />

Netzwerkpool emobilitätsbegeisterter Unternehmer<br />

• Branchenübergreifender und interdisziplinärer Austausch<br />

mit den relevanten Playern der Branche<br />

• Vernetzung mit Politik, Wirtschaft, Medien, anderen Verbänden,<br />

Forschungseinrichtungen und Instituten<br />

• Teilnahme an verschiedenen BEM-Veranstaltungen: BEM-<br />

Roundtable, BEM eStammtisch, Galaveranstaltungen, Konferenzen,<br />

Symposien u.a.<br />

• Imagefördernde Positionierung als Vorreiter, Innovationsträger<br />

und aktiver eMobilitätsplayer<br />

• BEM-Gemeinschaftsstand auf Messen und Veranstaltungen<br />

• Präsentation auf Veranstaltungen und Konferenzen<br />

• Zugang zu Fachkompetenz im Bereich Elektromobilität:<br />

kompetente Einführung in die Thematik der Neuen Mobilität<br />

für Ihre Kunden und Mitarbeiter<br />

• Zugang zu Partnerverbänden und Kooperationspartnern<br />

• Regionale Vernetzung über unsere Landesvertretungen in<br />

Bayern, NRW, Mitteldeutschland, Baden-Württemberg und<br />

Hessen<br />

• Professionelle Beratung, Unterstützung und wertvolle Netzwerkkontakte<br />

beim Aufbau Erster Elektrofahrzeug-Flotten<br />

• Sichtbare Einbindung in BEM eRoadshow und »Wir elektromobilisieren<br />

den Bundestag«<br />

Mediale Einbindung<br />

• Nutzung des Partnerlogos »Mitglied im BEM«<br />

• Unternehmensdarstellung und Verlinkung auf BEM-Webseite<br />

und der XING-Gruppe <strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong><br />

• Bezug der <strong>NEUE</strong>N <strong>MOBILITÄT</strong> - das BEM-Fachmagazin<br />

• Sonderkonditionen bei Anzeigenschaltung bundesweiter<br />

Printmedien im Rahmen zahlreicher Medienkooperationen<br />

• Einbindung in die vom BEM versandten Pressemitteilungen<br />

• Regelmäßige Einbindung Ihrer Pressemitteilungen in den<br />

BEM-Medien und bundesweite mediale Aufmerksamkeit:<br />

eNewsletter, BEM eMobile-Ticker als iPhone App, BEM-<br />

Homepage, XING-Gruppe <strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong>, Fachmagazin<br />

<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong><br />

• Kostenlose Teilnahme an Veranstaltungen und Kongressen<br />

über die Medienkooperationen vom BEM<br />

Politisches Netzwerk<br />

• Aktive Gestaltung & Förderung der Branchenziele auf politischer<br />

Ebene für eine nachhaltige Neue Mobilität<br />

• Vernetzung mit politischen Entscheidungsträgern auf<br />

Regional-, Bundes- und EU-Ebene / Brüssel<br />

• Zugang zu den Experten im Parlamentarischen Beirat<br />

• Gemeinsame Stellungnahmen zu politischen Entscheidungen,<br />

Projekten und Gesetzgebungsverfahren<br />

• Nähe zu Ministerien auf Landes- und Bundesebene<br />

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Wir denken Lösungen<br />

Politische Kernarbeit im BEM: Bundesparteitage, Ministerien, politische Hintergrundgespräche, Jury IKT II, Lenkungs- und<br />

Arbeitskreise, eMobile Talk, Frühstück bei Tiefensee, Europa-Sektion, Repräsentanz in Brüssel mit Dr. Ingo Friedrich, Lebenswelt<br />

Elektromobilität, Delegationen, elektromobiles Spezialistennetzwerk, Legal Corner, Schaufensterbewerbungen etc.<br />

Unsere Energie für Sie.<br />

C E T R A e - m o b i l i t y<br />

Mitgliedsbetreuung<br />

BEM eMobile Sandrine Ticker Frideres<br />

Jetzt im App-Store.<br />

Fon 030 8638 1874<br />

sandrine.frideres@bem-ev.de<br />

Bundesverband eMobilität e.V.<br />

Wallstr. 16<br />

10179 Berlin<br />

www.bem-ev.de<br />

Wir danken unseren Mitgliedern für Ihre Unterstützung und Ihr Engagement für eine Neue Mobilität.<br />

126 Neue Mobilität Neue Mobilität 127


firmen-<br />

VERZEICHNIS<br />

Für Einträge in das Firmenverzeichnis wenden Sie sich bitte<br />

an Sandrine Frideres vom BEM<br />

sandrine.frideres@bem-ev.de<br />

<br />

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EnBW Energie Baden-Württemberg AG<br />

Durlacher Allee 93 / 76131 Karlsruhe<br />

Tel.: +49 721 63-14476 / Fax: +49 721 63-15073<br />

s.wunnerlich@enbw.com / www.enbw.com<br />

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Mobilitätskonzepte für<br />

nachhaltige Unternehmen<br />

Next Generation Mobility KG<br />

info@nextgm.com | www.nextgm.com<br />

Mola Solar Systems GmbH<br />

Stapeltor 8<br />

D-47051 Duisburg<br />

Tel.: +49(0)203-75 99 98-0<br />

Fax: +49(0)203-75 99 98-11<br />

info@mola-solar-systems.com<br />

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Ideen zur eMobilität gibt es in vielen Unternehmen.<br />

Wir unterstützen Sie bei der Umsetzung.<br />

Rufen Sie uns einfach an.<br />

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72622 Nürtingen<br />

T +49 7022 5035 238<br />

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T +49 89 28628277<br />

www.noerr.com<br />

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Erneuerbare Energien &<br />

Elektromobilität<br />

Ihr Ansprechpartner:<br />

Herr Tayfun Hatipoglu<br />

tayfun.hatipoglu@bridging-it.de<br />

BridgingIT GmbH<br />

Königstrasse 42<br />

70173 Stuttgart<br />

www.bridging-it.de<br />

Wir bewegen..<br />

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128 Neue Mobilität Neue Mobilität 129


<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong><br />

IMPRESSUM<br />

eCarTec 2012<br />

4. Internationale Leitmesse für Elektromobilität<br />

23. – 25. Oktober 2012<br />

Neue Messe München<br />

Herausgeber<br />

Bundesverband eMobilität e.V.<br />

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10179 Berlin<br />

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Fax 030 8638 <strong>08</strong>66<br />

www.bem-ev.de<br />

magazin@bem-ev.de<br />

Chefredaktion V.i.S.d.P.<br />

Christian Heep<br />

christian.heep@bem-ev.de<br />

Redaktionsleitung<br />

Juliane Girke<br />

juliane.girke@bem-ev.de<br />

Fon 030 8961 <strong>08</strong>00<br />

Anzeigenredaktion/Abo-Service<br />

Sandrine Frideres<br />

sandrine.frideres@bem-ev.de<br />

Fon 030 8638 1874<br />

Mitarbeit<br />

Benjamin Carl Franke<br />

Alexander Böhm<br />

Klaus Bergerfurth<br />

Konzept, Layout & Druck<br />

CYMAGE MEDIA BERLIN<br />

Oranienplatz 5<br />

10999 Berlin<br />

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www.cymage-media.com<br />

agentur@cymage-media.com<br />

Layout, Satz, DTP, Grafik<br />

Monika Czerminska<br />

Christian Heep<br />

Falk Bege<br />

Druckerei<br />

primeline.print Berlin<br />

Auflage<br />

10.000 Stück<br />

BEM-Photograf<br />

Sebastian Knoth<br />

www.sebastian-knoth.com<br />

Titelbild /Cover<br />

DEKRA unterstützt Formula<br />

Student Electric<br />

<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong> <strong>08</strong><br />

zur Automechanika<br />

Erscheinung Juli 2012<br />

ISSN 2191-5636<br />

Ausgabe Oktober 2012<br />

<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong> 09 zur eCarTec<br />

Anzeigenschluss 20.09.2012<br />

Für Anzeigenschaltungen gilt unsere<br />

Anzeigenpreisliste.<br />

Mediadaten, Stand Oktober 2011.<br />

www.neue-mobilitaet.info<br />

Parlamentarischer Beirat<br />

MdB Wolfgang Tiefensee, SPD<br />

Beiratsvorsitzender<br />

MdL Markus Rinderspacher, SPD<br />

MdB Dr. Reinhard Brandl, CSU<br />

MdB Andreas Jung, CDU/CSU<br />

MdB Werner Simmling, FDP<br />

MdB Dr. Valerie Wilms<br />

Bündnis 90/Die Grünen<br />

ehem. MdA Volker Ratzmann<br />

Bündnis 90/Die Grünen<br />

MdL Ulrike Müller, FREIE WÄHLER<br />

Wissenschaftlicher Beirat<br />

Dr. Jan Traenckner, Vorsitzender<br />

Matthias Groher<br />

Tim Ruhoff<br />

Andreas Serra<br />

Dipl.-Ing. M.S. Tim Baack<br />

Dr. Gregor Matthies<br />

Markus Emmert<br />

Dr. Mark Steffen Walcher<br />

Josef Maier<br />

Dr. Dr. Reinhard Löser<br />

Heiko Herchet<br />

Dr. Jan Peter Korthals<br />

Prof. Dr.-Ing. Christian Voy<br />

Dipl.-Ing. und Dipl.-Wirtsch.-Ing.<br />

Johann Georg Friedrich<br />

Prof. Dr. habil. Wolfgang Seiler<br />

Dipl.-Ing. Eckhard Fahlbusch<br />

BEM-Vorstand<br />

Kurt Sigl, Präsident<br />

Michael Hofmann, Finanzen<br />

Christian Heep, Marketing<br />

BEM-Berater<br />

Armin Henning, Politik<br />

Sven Hertel, Strategie<br />

Parallel: eCarTec Kongress, 23. – 24. Oktober 2012<br />

in Kooperation mit Bayern Innovativ<br />

Große<br />

Indoor-<br />

Teststrecke für<br />

Elektrofahrzeuge<br />

Das BEM-Fachmagazin <strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong> erscheint alle drei Monate und publiziert Artikel, Beiträge, Informationen, Interviews, Termine und Kommentare zum<br />

Themenspektrum Elektromobilität & Erneuerbare Energien in den Bereichen Wissenschaft, Forschung, Umwelt, Wirtschaft, Politik, Medien und Lifestyle.<br />

© 2009-2012 Bundesverband eMobilität e.V. / BEM. Alle veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Urheberrechte bei namentlichen Beiträgen<br />

liegen ausschließlich bei den Autoren. Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers, bzw. der Redaktion wieder. Für die Richtigkeit von<br />

Angaben, Daten, Behauptungen etc. in den Autorenbeiträgen kann der Herausgeber, bzw. die Redaktion keine Haftung und Gewährleistung übernehmen.<br />

Eine kommerzielle, entgeltliche Weiterverwertung, direkt oder indirekt, ist ausdrücklich untersagt. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher,<br />

schriftlicher Genehmigung vom BEM. Honorare nur nach Vereinbarung. Alle Rechte vorbehalten.<br />

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