NEUE MOBILITÄT 08
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www.bem-ev.de | 8,50 €<br />
ISSN 2191-5636<br />
Sommerausgabe 2012<br />
<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong><br />
Das Magazin vom Bundesverband eMobilität<br />
JULI 2012<br />
Sichere eMobilität<br />
schult Formula<br />
Student Electric<br />
BEM-Gemeinschaftsstand »Mobilität der Zukunft«<br />
Messe Frankfurt // Halle 10.0 // 11. bis 16.09.2012<br />
BEM eMobile Ticker<br />
Jetzt im App Store.<br />
Wasserstoff &<br />
Brennstoffzelle<br />
Projekte, Initiativen und Ideen<br />
Status Quo<br />
Herausforderungen und<br />
Chancen der Neuen Mobilität<br />
Politik & eMobilität<br />
Im Gespräch mit den<br />
Schaufensterregionen<br />
Erste Flotten<br />
Lösungen für die Mobilitätsbedürfnisse<br />
von heute<br />
Neue Mobilität<br />
1
WERABSCHALTENWILL<br />
BRAUCHT<strong>NEUE</strong>ENERGIE<br />
JETZTDASMONATSMAGAZIN<br />
FÜRINVESTORENPOLITIKER<br />
TECHNIKERINGENIEURE<br />
WISSENSCHAFTLER<br />
PROJEKTENTWICKLER<br />
ZULIEFERERBETREIBER<br />
BERATERTESTEN<br />
<br />
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<br />
Das Monatsmagazin<br />
für die Energiewende<br />
<br />
<br />
Nr. 05 / Mai 2012 H 11507 www.neueenergie.net <br />
<br />
<br />
<br />
Ende des Stromstaus<br />
<br />
Q-Cells vor dem Aus<br />
Was wird in Berlin, Brüssel und Washington diskutiert? Wer treibt die Energiewende<br />
weiter voran? Wie wandeln sich die Energiemärkte? Welche technischen<br />
Innovationen stehen an bei Wind, Sonne, Bioenergie?<br />
„neue energie“ ist weltweit vor Ort, Monat für Monat voll mit neuer Energie!<br />
Jetzt unter<br />
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3 Ausgaben<br />
für 15 Euro<br />
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ENERGIEPOLITISCH UND ZUKUNFTSWEISEND<br />
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GRUSSWORT<br />
BEM-Präsident Kurt Sigl in seinem Opel Ampera<br />
Wir drehen uns im Kreis<br />
Deutschland will bis 2020 Leitmarkt für Elektromobilität<br />
werden - oder zumindest Leitanbieter für die neue Technologie.<br />
So steht es im Regierungsprogramm Elektromobilität<br />
und wird gebetsmühlenartig von Medienvertretern, Politikern<br />
aller Couleur und verschiedenen Akteuren der Branche<br />
wieder gegeben. Doch was leisten wir dafür? Wir reden und<br />
disputieren wieder und wieder über unsere ambitionierten<br />
Ziele - auf den immer gleichen Symposien, Kongressen und<br />
Fachveranstaltungen mit den immer gleichen Experten. Wir<br />
drehen uns im Kreis: Wir beantworten nicht nur ständig die<br />
selben Fragestellungen, wir geben unsere Erkenntnisse<br />
auch immer wieder den selben Zuhörern preis.<br />
Es gilt, jetzt gemeinsam aus diesem Kreislauf auszubrechen,<br />
um langfristig, nachhaltige Geschäftsmodelle zu entwickeln,<br />
neue Geschäftspartner zu identifizieren und letztendlich eine<br />
repräsentative Anzahl elektrischer Fahrzeuge auf unsere<br />
Straßen zu bringen. Denn am Ende des Tages geht es nicht<br />
um unsere fachliche Kompetenz, eloquente Reden und unsere<br />
großen Pläne sondern um praktische Lösungen, die im<br />
Alltag großflächig zum Einsatz kommen. Und das nicht erst<br />
2020 sondern bestmöglich morgen.<br />
Wir müssen jetzt raus auf die Straßen. In einem ersten Schritt<br />
bedeutet das, die Flotten öffentlicher Körperschaften und<br />
kommunalnaher Unternehmen sukzessive mit eFahrzeugen<br />
zu bestücken, um die Sichtbarkeit der Neuen Mobilität innerhalb<br />
der Gesellschaft deutlich zu erhöhen. Auch den nun<br />
ausgewählten Schaufensterregionen fällt vor diesem Hintergrund<br />
eine wichtige Aufgabe zu. Denn Erfahrbarkeit und<br />
Sichtbarkeit sind die Schlüsselargumente, mit denen die<br />
Menschen gesellschaftsübergreifend für Elektromobilität<br />
begeistert werden können. Wir sind gespannt, inwiefern die<br />
einzelnen Regionen hier die notwendige Aufklärungsfunktion<br />
übernehmen und die Bürger in ihre laufenden Projekte mit<br />
einbeziehen. Nur wenn wir die Menschen mitnehmen, kann<br />
sich ein entsprechender Markt für Elektrofahrzeuge aller<br />
Art etablieren.<br />
Eine Leitanbieterposition werden wir zudem nur im globalen<br />
Kontext erreichen. Wir müssen jetzt auch international<br />
Zeichen setzen. Und glauben Sie mir, wir haben einiges zu<br />
zeigen. Deutsche Ingenieure, innovative Mittelständler und<br />
engagierte Unternehmen mit ihren Forschungsabteilungen<br />
leisten Großartiges auf dem Gebiet der Neuen Mobilität.<br />
Gemeinsam mit unseren Mitgliedern und Partnern werden<br />
wir deshalb auf der diesjährigen Automechanika der Messe<br />
Frankfurt - dem führenden internationalen Branchentreffpunkt<br />
der Automobilindustrie - einem internationalen Publikum<br />
demonstrieren, was bereits heute im Bereich der Neuen<br />
Mobilität in Deutschland realisiert wird und welche technischen<br />
Entwicklungen aus unseren Reihen zu erwarten sind.<br />
Kurt Sigl, Präsident Bundesverband eMobilität e.V.<br />
Neue Mobilität<br />
3
INHALTS-<br />
ANGABE<br />
Cover: DEKRA unterstützt<br />
Formula Student Electric<br />
<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong> <strong>08</strong> »<br />
DAS MAGAZIN VOM BUNDESVERBAND e<strong>MOBILITÄT</strong><br />
ausgabe JULI 2012<br />
BEM<br />
Politik &<br />
eMobilität<br />
status quo<br />
emobilität<br />
erste<br />
flotten<br />
Wasserstoff &<br />
BrennstoffzelLE<br />
3 GruSSwort<br />
Kurt Sigl, BEM-Präsident<br />
6 Tacheles<br />
Editorial, Christian heep<br />
12 BEM 2.0<br />
28 BEM-Umlageförderung<br />
30 Im politischen Diskurs<br />
34 Besteuerung von<br />
Dienstfahrrädern<br />
44 BEM-LV Norddeutschland<br />
45 BEM-LV Bayern<br />
46 Köpfe der Branche<br />
60 SICHERHEIT VON eFahrzeugen<br />
70 Brennstoffzelle &<br />
wASSERSTOff<br />
86 eAutos in Deutschland<br />
98 BEM-Präsident fährt<br />
Opel Ampera<br />
122 Buchvorstellungen<br />
124 vorschau<br />
125 ABO neue mobilität<br />
126 BEM-Mitgliedschaft<br />
128 Firmenverzeichnis<br />
130 Impressum<br />
Messen &<br />
EVents<br />
8 Automechanika 2012<br />
10 e-miglia 2012<br />
14 NEW mobility forum 2012<br />
16 Klimamobility<br />
18 Schaufensterregionen<br />
Gemeinsame Geschäftsstelle<br />
Elektromobilität<br />
20 Schaufenster<br />
Baden-Württemberg<br />
Franz Loogen<br />
22 Schaufenster<br />
BERLIN-Brandenburg<br />
Gernot lobenberg<br />
24 Schaufenster<br />
Sachsen-Bayern<br />
Christian Micksch<br />
Prof. Dr. Josef Nassauer<br />
26 Schaufenster<br />
Niedersachsen<br />
Gerold Leppa<br />
36 Legal corner<br />
Becker Büttner held<br />
Human<br />
Resources<br />
116 Unter Hochspannung<br />
VORwärts kommen<br />
TÜV SÜD AKADEMIE<br />
118 Duale Hochschule<br />
Baden-Württemberg<br />
DHBW Stuttgart<br />
119 Antriebe der zukunft<br />
Universität der Bundeswehr<br />
München<br />
120 Energietechnik und<br />
Transportwesen<br />
hochschule Esslingen<br />
40 Spannende Aspekte<br />
Dekra<br />
48 Beratung, Strategie<br />
und kompetenz<br />
Annette barth<br />
49 eMobiler Odenwald<br />
michael tschakert<br />
50 Batterieforschung im fokus<br />
heinke meinen<br />
52 Kleines schlaues netz<br />
fabian reetz<br />
54 Legal corner<br />
Michael Herrmann<br />
56 Ausbau der öffentlichen<br />
Ladeinfrastruktur<br />
Stephan Wunnerlich<br />
57 Die Mobilitätswende<br />
gestalten<br />
Christian Grötsch<br />
58 Innovationen für eine<br />
elektromobile Zukunft<br />
Chrsitoph kalla<br />
Hartwig Meier<br />
61 Herausforderungen<br />
UND chancen<br />
Tayfun Hatipoglu<br />
62 Herausforderung<br />
eMobilität<br />
Andreas Franke-Ewald<br />
64 Abschlussbericht CARS 21<br />
Carolin Klein<br />
cHRISTIAN A. Mayer<br />
66 Nordseeanrainer<br />
kooperieren<br />
Prof. Dr. Walter Leal<br />
Franziska Mannke<br />
Johanna Vogt<br />
68 eMobilität in Luxemburg<br />
Robert Leven<br />
88 emobilität ohne Grenzen<br />
InnoZ & WZB<br />
90 Citroën Multicity<br />
citroëN Deutschland<br />
92 Tanken à la carte<br />
enbw<br />
94 Mia electric<br />
lautlos durch deutschland<br />
96 intelligent versichert<br />
zurich versicherung<br />
97 100 eautos für wuppertal<br />
w-emobil100<br />
100 Kommunen wollen immer<br />
HÄUfiger elektrisch fahren<br />
TÜV SÜD<br />
102 emotional aufgeladen<br />
athlon car lease<br />
104 eFahrzeuge in betrieblichen<br />
fAHRZEUGflotten<br />
SAP AG<br />
106 Zweirad-eMobilität im Fokus<br />
Frank Rosmann<br />
1<strong>08</strong> Fahrradindustrie im Wandel<br />
Extraenergy<br />
109 Elektro-Lastenräder<br />
für den Lieferverkehr<br />
Urban-E<br />
110 Elektrozweiräder sind<br />
AUf dem Vormarsch<br />
Zero Motorcycles Europe<br />
111 Wir sind begeistert<br />
Kleiner<br />
112 E-2-Rad Stationen an<br />
Bahnhaltepunkten<br />
Dornier Consulting<br />
114 Praxisgerechte Lösungen<br />
Netzwerk intelligente Mobilität<br />
Zeitgleich zu dieser achten Ausgabe der <strong>NEUE</strong>N <strong>MOBILITÄT</strong><br />
ist unsere Sonderpublikation eBikes & Co. als PDF-Ausgabe<br />
mit 1<strong>08</strong> Seiten erschienen. Darin finden Sie einen Überblick<br />
aller bis dato zum Thema Elektrozweiräder veröffentlichter<br />
Artikel. Sie steht auf www.bem-ev.de zum Download bereit.<br />
Gern senden wir Ihnen die Ausgabe auch per eMail.<br />
Als Bundesverband eMobilität setzen wir uns nun bereits seit<br />
3 Jahren gemeinsam mit über 175 Mitgliedsunternehmen,<br />
Innovatoren und Vorreitern, unserem parlamentarischen und<br />
wissenschaftlichen Beirat, der EU-Repräsentanz in Brüssel<br />
mit Dr. Ingo Friedrich, den Landesvertretungen, Kooperationsund<br />
Medienpartnern aktiv für eine Neue Mobilität ein. Wir<br />
repräsentieren inzwischen Unternehmen, die konzern- und<br />
72 Die now und ihre programme<br />
now<br />
74 Mobil mit brennstoffzelle<br />
ZSW<br />
76 Einblicke in die Zukunft<br />
Daimler AG<br />
77 Dezentrale Wasserstoff-<br />
Produktion<br />
TEchnische Universität Graz<br />
78 Mobil mit Wasserstoff<br />
CEP<br />
80 Batterie oder Brennstoff-<br />
Zelle für eMobilität?<br />
Zentrum für Brennstoffzellentechnik<br />
duisburg<br />
82 Nachhaltige Zukunft mit<br />
wASSERSTOff<br />
Fraunhofer ISE<br />
84 Mit Wasserstoff problemlos<br />
IM Fahrgasteinsatz<br />
BVG<br />
Hallo & Viel Vergnügen beim Lesen der »Neuen Mobilität.<br />
<br />
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www.bem-ev.de | 8,50 €<br />
NE UE <strong>MOBILITÄT</strong><br />
<br />
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<br />
ISSN 2191-5636 Sonderausgabe<br />
<br />
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<br />
<br />
<br />
weltweit insgesamt 54 Mrd. Euro Umsatz mit über 520.000<br />
Mitarbeitern erwirtschaften. Gemeinsam sind wir in der Lage<br />
die Zukunft einer nachhaltigen Neuen Mobilität in Deutschland<br />
und Europa entscheidend zu beeinflussen und die notwendige<br />
Wertschöpfung für unsere Unternehmen im Zuge<br />
des anstehenden globalen Systemwechsels zu erhalten.<br />
<br />
<br />
<br />
Mobilität<br />
1<br />
In unserer Coverstory erfahren Sie, wie die Formula Student<br />
Electric das Dekra Know-how aus Motorsport und Elektromobilität<br />
nutzt. Außerdem behandeln wir die Schaufensterregionen,<br />
den Status Quo, Erste Flotten und erstmals das<br />
Themenspektrum Wasserstoff & Brennstoffzelle. Viel Spaß.<br />
Christian Heep, Chefredakteur & BEM-Vorstand Marketing
Editorial - Christian Heep<br />
Editorial - Christian Heep<br />
Tacheles<br />
Editorial von Christian Heep, Vorstand Marketing im<br />
Bundesverband eMobilität und Chefredakteur der <strong>NEUE</strong>N <strong>MOBILITÄT</strong><br />
Merke: Jede nachhaltig produzierte Kilowattstunde Energie ist ein Fortschritt in eine lebenswerte Zukunft. Insbesondere<br />
da sie eine ressourcenverbrauchende sinnvoll substituiert, Abhängigkeiten vermindert und die Umwelt als unsere Lebensgrundlage<br />
schont. Deutschland ist im Bereich dieser Schlüsseltechnologie Vorreiter und mit der Ambition Energiewende<br />
auf einem guten Weg. Schade, dass dabei Teile der Photovoltaikindustrie und zukunftsfähige Arbeitsplätze in Deutschland<br />
vernichtet worden sind. Aber für diese Energiewende brauchen wir das ja nicht. Der Transrapid fährt ja auch gut ohne uns in<br />
China. Fortschritt ist schließlich für alle da..<br />
Vor dem Hintergrund drastisch zunehmender und ökologisch<br />
bedenklicher Entwicklungen ist es an der Zeit, die<br />
vorherrschende Betrachtungsweise im Bereich Energie und<br />
Mobilität über reine Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen hinaus<br />
zu erweitern. Einige relevante Player schreiben sich<br />
diesen Strukturwandel inzwischen auch auf die Fahne der<br />
Opportune, finden jedoch in ihrem Umfeld noch viel zu oft<br />
Argumentationen für genau gegenteiliges Handeln.<br />
Der Zusammenhang scheint vielen noch nicht klar geworden<br />
zu sein. Die Umwelt-Folgeschäden übersteigen bei weitem<br />
die Investitionen in nachhaltige Maßnahmen. Dieser übergeordnete<br />
Kausalrahmen eröffnet Potenziale für eine Green<br />
Economy, die sich immer sichtbarer und insbesondere erfolgreicher<br />
aufstellt. Je schneller diese nachhaltigen Technologien<br />
Marktpotenziale erobern, desto schneller wächst<br />
auch die Bereitschaft, sich dem anzuschliessen und eine<br />
neue Wirtschaftlichkeit zu entdecken, die in Einklang mit<br />
den Bedürfnissen nachfolgender Generationen steht.<br />
Dass dies ebenso profitabel sein wird, ist vielen Investoren<br />
heute bereits klar. Dem im Wege steht oftmals das möglichst<br />
lange Abschöpfen bestehender Investments mit bereits abgeschriebenen<br />
Anlagen. Der Politik obliegt es, entsprechende<br />
Auflagen und Anreize zu schaffen, um die notwendigen<br />
Systemwechsel in allen relevanten Bereichen zu ermöglichen<br />
und sinnvoll zu fördern. Es wird endlich Zeit, dass der<br />
Faktor Umwelt eine Zahl bekommt.<br />
Denn dann müssen externe Kosten bei Atom-, Öl- und Kohlekraftwerken,<br />
bei Verlusten der Biodiversität, sowie Ökosystemschäden<br />
beim Abbau von Uranerz, Ölschiefer und anderen<br />
Rohstoffen adäquat berücksichtigt werden. Der CO 2 -<br />
Ausstoß im Industrie- und Verkehrssektor, die katastrophale<br />
Luftverschmutzung und Lärmbelästigung insbesondere in<br />
urbanen Räumen und der allgemeine Ressourcenverbrauch<br />
müssen in TCO, Life Cycle Costing, Rentabilitäts-Analysen<br />
und ökonomischen Bilanzierungen sauber kalkuliert werden.<br />
Der Zahltag kommt immer näher.<br />
Langfristig können wir uns dann mit den wirtschaftlichen Vorteilen<br />
einer Marktführerschaft in den Schlüsseltechnologien<br />
Elektromobilität und Erneuerbare Energien an eine sichtbare<br />
europäische Spitze stellen. Die Exportpotenziale in den Bereichen<br />
Aus- und Weiterbildung, Technologietransfer, Anlagen-<br />
und Maschinenbau und die Vermeidung von Energieemissionen<br />
sichern Wohlstand und Wertschöpfung für Generationen<br />
und tragen durch das erfolgreiche Beispiel dazu<br />
bei, dass auch andere Länder ihre Klima- und Umweltschutzziele<br />
erreichen.<br />
Das Know-how für diese Prozesse ist in allen Bereichen bereits<br />
heute vollständig vorhanden. Die Erneuerbaren sind<br />
sogar bereits heute im Modus der herkömmlichen Bewertung<br />
teilweise kostendeckend, eine CO 2 -neutrale Mobilität<br />
ist tendenziell bei allen Herstellern technologisch verfügbar<br />
und kann sich problemlos emanzipieren. Die zumeist fehlende<br />
Zutat ist der wirtschaftspolitische Sanktionswille verbunden<br />
mit einem pragmatischen Durchsetzungsinteresse.<br />
Neben einigen ambitionierten und ernstzunehmenden Ansätzen<br />
gibt es viele Kongresse, Diskussionsrunden, Rios und<br />
Kyotos, die im Ergebnis allerdings leider kaum Fortschritt<br />
und global nur wenig Konsens erkennen lassen.<br />
Das Gewünschte fördern und das langfristig Unerwünschte<br />
entsprechend belasten. Der Vorschlag solcher durchaus<br />
geeigneter Bonus-Malus-Systeme findet heutzutage leider<br />
viel zu selten den notwendigen Zuspruch. Argumentative<br />
Schein- und Schutzbehauptungen wollen hier für die Gleichberechtigung<br />
der Rechte von Konsumenten eintreten und<br />
fördern dabei meist nur eins zu Tage: Den veralteten Rechenschieber,<br />
der sich immer nur in der Momentaufnahme einer<br />
kurzen Zeitspanne rechnet, langfristig aber zum Desaster<br />
führt. Schade. In einer zukünftigen Geschichtsstunde wird<br />
es heißen: Setzen. Sechs.<br />
Beispielhaft interessant ist die Externalisierung militärischer<br />
Sicherungskosten für Öl in mehrstelliger Milliardenhöhe.<br />
Krieg inklusive. Human- und Kolateralschäden nicht. Warum<br />
werden die tatsächlich entstandenen Gemeinkosten für Gesellschaft<br />
und Umwelt von INES-Vorfällen wie bei Sellafield,<br />
Harrisburg, Tschernobyl und Fukushima nicht in die Strompreisberechnung<br />
einbezogen..? Mit zunehmendem Invest<br />
dieser Summen in Erneuerbare Energien für Strom, Wärme<br />
und Verkehr ließe sich der Anteil innovativer, nachhaltiger<br />
Technologien zügig auf ein entscheidendes Niveau heben.<br />
Nach der medialen Halbwertszeit von Fukushima mehren<br />
sich nun aber bereits wieder erste atomare Stimmen. China<br />
nimmt zwei Kohlekraftwerke pro Woche ans Netz, um den rasant<br />
steigenden Energiebedarf zu decken, was einem globalökologischen<br />
Wahnsinn gleichkommt, CO 2 -Emissionen werden<br />
fragwürdig unterirdisch erpresst und dreckige Ölsande<br />
ermöglichen auch nach Peak Oil eine hypermobile 2-Tonnen-<br />
Mobilität - bei steigendem Meeresspiegel in ein paar Jahrzehnten<br />
dann halt eher für kleine Boote in den zumeist küstennahen<br />
Metropolregionen dieser Welt mit über 60% der<br />
Weltbevölkerung. Aber was kümmert uns das heute..?<br />
Zumindest haben wir innovative Hybridfahrzeuge kreiert, die<br />
ganze drei Kilometer elektrisch fahren. Das ist doch toll. Vielleicht<br />
sollten wir was ändern und den guten Beispielen unserer<br />
Mitgliedsunternehmen mehr Aufmerksamkeit schenken.<br />
Christian Heep // christian.heep@bem-ev.de<br />
6 Neue Mobilität Neue Mobilität 7
Automechanika 2012 Automechanika 2012<br />
Automechanika 2012<br />
Sonder-Ausstellung »Mobilität der Zukunft«<br />
Visualisierung des BEM-Gemeinschaftsstandes Automechanika in Frankfurt am Main: 11. bis 16. September 2012<br />
Elektromobilität ist eines der wichtigsten Zukunftsthemen<br />
der Automobilbranche. Aus diesem Grund positioniert sich<br />
die Automechanika in Frankfurt, die mit rund 4.500 Ausstellern<br />
und mehr als 155.000 Besuchern zu den führenden<br />
internationalen Branchentreffpunkten der Automobilindustrie<br />
zählt, in diesem Jahr als Leitmesse für eMobilität.<br />
Gemeinsam mit dem Bundesverband eMobilität wird im Rahmen<br />
der Sonder-Ausstellung »Mobilität der Zukunft« vom 11.<br />
bis 16. September 2012 ein umfassendes Bild zukunftsfähiger<br />
Mobilitätskonzepte gezeigt. »Die strategische Kooperation<br />
mit der Messe Frankfurt ermöglicht attraktive Stand- und<br />
Präsentationskosten, die wir an unsere Mitgliedsunternehmen<br />
weitergeben können. Seien auch Sie dabei, wenn wir<br />
unsere Branche gemeinsam auf insgesamt ca. 2.200 qm<br />
einem nationalen und internationalen Entscheider- und Expertenpublikum<br />
präsentieren. Und profitieren Sie von der<br />
typisch hohen BEM-Stand-Frequenz, unserem innovativen<br />
Netzwerkansatz, den BEM-Services, politischen Rundgängen,<br />
sowie der außerordentlich starken Sichtbarkeit in der<br />
Branche und in den Medien. Wir gehen davon aus, dass sich<br />
die Automechanika als etabliertes internationales Messeformat<br />
für die Neue Mobilität bereits in diesem Jahr erfolgreich<br />
durchsetzen wird«, so BEM-Vorstand Christian Heep.<br />
Die Sonder-Ausstellung ist eine visionäre Reise in die Zukunft<br />
der Fortbewegung: leise, sauber und erneuerbar. Sie<br />
bietet die Möglichkeit, mit Emotion, Faszination und Begeisterung<br />
tradierte Verhaltensmuster aufzubrechen und die Vision<br />
einer neuen, nachhaltigen Mobilität Wirklichkeit werden<br />
zu lassen. Zum ersten Mal werden im Rahmen einer Messe<br />
wegweisende Lösungen von Heute und spannende Visionen<br />
von Morgen nicht nur sichtbar sondern auch erlebbar. Von<br />
induktiver Ladung über innovative Elektrofahrzeuge bis hin<br />
zu smarten Kommunikationstechnologien wird das gesamte<br />
Spektrum der heutigen Elektromobilität aufgezeigt.<br />
Im Rahmen der Sonder-Ausstellung wird der Systemwechsel<br />
zur Elektromobilität in seiner gesamten Bandbreite in einer<br />
echten Erlebniswelt erfahrbar. Die vielfältigen Produkte rund<br />
um das Thema Elektromobilität werden inhaltlich kombiniert<br />
und dadurch in einen anwendungsorientierten Zusammenhang<br />
gesetzt. So werden Energieerzeugung, Ladeinfrastruktur,<br />
IKT-Systeme und Elektrofahrzeuge sinnvoll mit einander<br />
verknüpft und in einem realistischen Umfeld präsentiert. Damit<br />
entsteht ein realitätsnahes Konstrukt aus unterschiedlichen<br />
Technologien, welches die Vielfalt der Mobilität der<br />
Zukunft aufzeigt. Im Zentrum der Ausstellung steht vor allem<br />
das Thema Erfahrbarkeit. Ausprobiert werden kann am Ende<br />
der Erlebniswelt alles - vom eBike über den Elektroroller bis<br />
hin zu verschiedenen Elektroautos.<br />
Fakten und Zahlen rund um die Sonder-Ausstellung<br />
• BEM-Gemeinschaftsstand in Halle 10.0 auf über 700 qm.<br />
• Außenbereich mit zwei Testparcours für Elektroautos<br />
(Serien-Elektroautos verschiedener Hersteller) und Elektrozweiräder<br />
(Pedelecs, eBikes, eScooter) auf einer Fläche<br />
von ca. 1.500 qm.<br />
• Ladeinfrastruktur: Im Außenbereich werden mehrere Ladesäulen<br />
aufgebaut, an denen die Elektrofahrzeuge direkt<br />
geladen werden können.<br />
• Außenbereich und BEM-Gemeinschaftsstand sind durch<br />
die Teststrecken miteinander verbunden. Die Besucher haben<br />
so die Möglichkeit, Ihre Probefahrt direkt aus dem Innenbereich<br />
zu starten.<br />
Unter den ausstellenden BEM-Mitgliedsunternehmen sind<br />
unter anderen Adam Opel mit dem Ampera, EnBW mit dem<br />
neuen »Elektronauten-Ladekarte«-System, Mosolf mit einem<br />
selbst umgerüsteten Elektroauto, EDAG mit dem innovativen<br />
Light Car Sharing Konzept, Helmut Niemeyer mit<br />
dem Elektro-Roller EGRET One und Movelo mit zahlreichen<br />
Pedelecs zum Probe fahren. Daneben werden auch verschiedene<br />
Regionen ihre Produkte und Ambitionen im Bereich<br />
Elektromobilität präsentieren - unter anderem das Land Hessen<br />
und die Berliner Agentur für Elektromobilität eMO.<br />
Wie bei vergangenen BEM-Messeauftritten werden auch auf<br />
der Automechanika interessante Gäste und Gesprächspartner<br />
aus Politik und Wirtschaft auf dem BEM-Gemeinschaftsstand<br />
zu Pressegesprächen und Messerundgängen erwartet.<br />
Unter anderem hat sich der hessische Staatsminister Axel<br />
Wintermeyer zu einem Besuch am Stand angekündigt.<br />
»Ich freue mich ganz besonders auf unsere politischen Rundgänge.<br />
Die waren in den letzten Jahren immer ein Highlight<br />
im Rahmen unserer Messeauftritte. Eine hohe mediale Sichtbarkeit<br />
kommt dabei nicht nur unserem jeweiligen Gast zu<br />
sondern auch unseren innovativen Mitausstellern. Eine Win-<br />
Win-Situation für alle«, freut sich Kurt Sigl.<br />
Bei allen Fragen zur BEM-Sonder-Ausstellung »Mobilität der<br />
Zukunft« auf der Automechanika steht Ihnen<br />
Klaus Bergerfurth, klaus.bergerfurth@bem-ev.de,<br />
030 9660 0047, gern zur Verfügung.<br />
8 Neue Mobilität Neue Mobilität 9
e-miglia 2012<br />
Schon fast ein Klassiker<br />
Drittes Jahr der internationalen Rallye für Elektrofahrzeuge<br />
• Termin: 12. bis 16. August 2012<br />
• Route: Von München über Großglockner, Bozen bis nach<br />
St. Moritz<br />
• CO 2 frei: Rund 800 klimaneutrale Rallye Kilometer<br />
• Neuer Start: Deutsches Museum Verkehrszentrum<br />
Bereits im dritten Jahr startet die e-miglia mit rein elektrisch<br />
betriebenen Fahrzeugen auf eine Tour durch vier Alpenländer.<br />
Was 2010 noch als ein großes Abenteuer für Teilnehmer,<br />
Partner und Veranstalter begann, hat sich heute etabliert und<br />
ist in der noch jungen Welt neuer Mobilität schon eine feste<br />
Größe. Mit der e-miglia konnte und kann die Elektromobilität<br />
darstellen, dass die unterschiedlichsten Fahrzeugtypen große<br />
Herausforderungen problemlos meistern. Der Beweis für<br />
die Alltagstauglichkeit der auf dem Markt verfügbaren Fahrzeuge<br />
steht außer Frage, denn die durchschnittlichen 43 km<br />
pro Tag, die ein Deutscher mit dem Auto zurücklegt, werden<br />
von den Elektrofahrzeugen leicht über jede noch so große<br />
Steigung bewältigt.<br />
Traditionell wurde die Anmeldung zur e-miglia 2012 am 01.<br />
März eröffnet. Insgesamt wurden in diesem Jahr 30 Startplätze<br />
vergeben. Es war jedem mit gültigem Führerschein<br />
und rein elektrischem Mobil möglich, sich für die Gleichmäßigkeitsrallye<br />
einzuschreiben. Mit 2, 3 oder 4 Rädern. In vier<br />
Tagesetappen führt der Weg von München über Österreich<br />
nach Italien und endet im Schweizer Feriendomizil St. Moritz.<br />
Die komplette Route der e-miglia stellt für die Teilnehmer<br />
eine große Bewältigungsprüfung dar. Bis zu 280 km, inklusive<br />
der höchsten Pässe der Alpenregion, werden pro Tag<br />
zurückgelegt. Abgerechnet wird im Ziel, denn bis zum letzten<br />
Moment bleibt es spannend. Ausschlaggebend für den<br />
Sieg sind die Sonderprüfungen und die seit 2011 ins Reglement<br />
aufgenommene und für 2012 angepasste Wertung des<br />
Stromverbrauchs.<br />
Die Vielfalt unterschiedlicher Fahrzeugtypen bei der e-miglia<br />
zeigt sich schon alleine durch die drei Bestplatzierten des<br />
vergangenen Jahres. Durch akribische Vorbereitung und präzises<br />
Training konnte Tim Ruhoff im Sportwagen Tesla Roadster<br />
die Gesamtwertung 2011 für sich entscheiden, nachdem<br />
er sich bereits 2010 den Titel sicherte. Zweitplatzierter wurde<br />
Christian Wenger-Rosenau im eigens konzipierten und<br />
gebauten Jetcar. Das Stadtauto Think City, gefahren vom<br />
rallye-erfahrenen Walter »Fuzzy« Kofler, sicherte sich den<br />
dritten Platz auf dem Podest.<br />
So zeigt die Topplatzierung aus 2011 ein gemischtes Bild an<br />
Fahrzeugen wie Teilnehmern und beweist, bei der e-miglia<br />
hat jeder eine faire Chance. Warten wir ab, was 2012 an Neuem<br />
bringt. Los geht es am 12. August 2012.<br />
www.e-miglia.com<br />
10 Neue Mobilität
BEM 2.0<br />
BEM eMobile Ticker<br />
Jetzt im App Store.<br />
TV BEM 2.0<br />
Der E-Bike-Finder<br />
Elektrofahrräder boomen. Es gibt eine Fülle von Herstellern<br />
und eine schier unübersichtliche Vielfalt an Modellen, was<br />
die Auswahl nicht leicht macht. Natürlich kann man sich im<br />
Netz informieren oder den Händler des Vertrauens aufsuchen,<br />
Fachzeitschriften, Testberichte und Bücher studieren,<br />
aber diese Vorgehensweise ist mühselig und zeitintensiv.<br />
Ab jetzt geht das einfacher und viel praktischer, vorausgesetzt<br />
man besitzt ein iPhone, iPad. Der E-Bike-Finder ist eine<br />
App, die etwa 1.300 Elektrofahrräder der aktuellen Saison<br />
mit den wichtigsten Merkmalen portraitiert und somit einen<br />
guten Überblick über den deutschen Markt gewährt. Über<br />
eine bloße Datensammlung geht die Applikation jedoch hinaus.<br />
Erstmalig haben Sie die Möglichkeit, auf einem Smartphone<br />
eine gezielte Suche nach Ihren Wunschparametern<br />
durchzuführen, intuitiv und schnell. Sie können nach bestimmten<br />
Herstellern suchen, Ihre Preisvorgabe einstellen<br />
und nach der Art des Elektrofahrrads selektieren. Sie können<br />
bestimmte Reichweiten vorgeben, eine bestimmte Schaltungs-,<br />
Antriebs- oder Bremsenart wählen oder auch die gewünschte<br />
Rahmengröße auswählen. Geben Sie einfach die<br />
wichtigsten Merkmale Ihres Wunschfahrzeugs ein und schon<br />
sehen Sie, welche Marken und Modelle Ihren Vorstellungen<br />
entsprechen. Jedes Fahrzeug wird mit den wichtigsten technischen<br />
Daten aufgeführt.<br />
Hochauflösende Fotos mit Zoom-Funktion lassen selbst<br />
kleinste Details erkennen.<br />
Ganz nebenbei klärt der E-Bike-Finder Ihre wichtigsten Fragen<br />
im FAQ /Info. Das Glossar erklärt alle wichtigen Fachbegriffe<br />
rund ums Thema und Sie erhalten nützliche Tipps zum<br />
Kauf. Übrigens: Einmal installiert erfordert der E-Bike-Finder<br />
keine Internet-Verbindung. Sie tragen die größte Datensammlung<br />
zum Thema buchstäblich in Ihrer Hosentasche.<br />
Herunterladen lohnt sich..!<br />
www.e-bike-finder.de<br />
Startscreen, Ausschnitt Suchparameter & Suchergebnisse<br />
Der E-Tankstellen-Finder - Der schnellste Weg zur passenden Lademöglichkeit<br />
Damit eFahrzeugbesitzer den nächsten passenden Ladepunkt<br />
schnell und unkompliziert finden, hat die Kelag 2009<br />
»Mobilität muss nachhaltiger - oder, wenn Sie so wollen -<br />
den E-Tankstellen-Finder ins Leben gerufen. Privatpersonen,<br />
Unternehmen oder Gemeinden - jeder kann gratis und unverbindlich<br />
seine Ladesäule auf www.e-tankstellen-finder.com<br />
sauberer werden. Ich bin überzeugt, elektrische Antriebe<br />
eintragen. Mittels Smartphone-App ist dies auch von un-<br />
bieten hier großes Potenzial.«<br />
terwegs schnell und einfach möglich. Zusätzlich stehen die<br />
Daten zum Download für Navigationsgeräte für die private<br />
Nutzung bereit.<br />
Derzeit sind rund 2.000 Ladesäulen im Verzeichnis registriert,<br />
davon über 1.000 in Österreich - die Anzahl steigt täglich.<br />
Die Palette der angebotenen Ladepunkte reicht von einfachen<br />
Haushaltssteckdosen - die nur bedingt zum Laden von<br />
Elektroautos geeignet sind - über moderne Wechselstrom-<br />
Ladepunkte mit Typ2-Steckern bis hin zu High-End-Gleichstrom-Ladepunkten,<br />
die mit bis zu 50 Kilowatt Leistung<br />
Elektroautos in 20 Minuten wieder voll aufladen können.<br />
Die Plattform bietet eine einfache Bedienung sowie eine<br />
benutzerfreundliche Suchfunktion, die Sie jetzt auch direkt<br />
über die BEM-Webseite nutzen können. Viel Spaß beim Ladestationen<br />
Finden und beim entspannten Fahren..!<br />
www.e-tankstellen-finder.com<br />
XING-Gruppe <strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong><br />
Der BEM diskutiert auf der Online-Plattform XING aktuelle<br />
Fragestellungen zum Status Quo der Elektromobilität. Treffen<br />
Sie die interessanten Köpfe der Branche und unterstützen<br />
Sie uns gleichzeitig mit Ihrem Engagement und Ihren Ideen<br />
auf dem Weg in die postfossile Phase unserer Gesellschaft.<br />
»Wir haben mit der XING-Gruppe ein interaktives Forum<br />
für eMobilität geschaffen und freuen uns auch weiterhin<br />
auf Ihre Beiträge und Kommentare. Stellen wir uns gemeinsam<br />
den vielfältigen Herausforderungen, um Elektromobilität<br />
serienfähig, nachhaltig und zunehmend erneuerbar<br />
auf die Straße zu bringen«, betont Christian Heep, BEM-<br />
Vorstand Marketing, der gemeinsam mit Juliane Girke,<br />
Sandrine Frideres und Tim Ruhoff die Gruppe moderiert.<br />
»Bereits über 2.100 Mitglieder haben bis dato den hohen<br />
Stellenwert der Elektromobilität und ein deutliches Interesse<br />
an Kommunikation und Austausch gezeigt.<br />
Insbesondere die Branchenvielfalt und Unternehmensherkunft<br />
der Mitglieder zeichnet eine vielversprechende Landkarte<br />
der elektromobilen Entwicklung in Deutschland.«<br />
www.xing.com/group-61578.616d2f<br />
Projekte & Kooperationen<br />
Der BEM eMobile Ticker bringt alle relevanten Neuigkeiten<br />
aus dem Bereich Elektromobilität einfach und bequem als<br />
Blog, abonnierbarem RSS-Feed, Twitter sowie via iPhone<br />
App auf Ihr mobiles Endgerät: aufs Wesentliche reduziert,<br />
schnell zu erfassen und stets up to date.<br />
www.eMobileTicker.de und www.bem-ev.de<br />
newsaktuell: Im Rahmen der Kooperation erhalten BEM-Mitglieder<br />
exklusive Sonderkonditionen bei der Presseaussendung.<br />
Ihre Informationen werden zeitgleich an die maßgeblichen<br />
Nachrichtenagenturen, Fachredakteure, Onlineportale<br />
und Datenbanken weitergeleitet. Bitte kontaktieren Sie dafür<br />
die BEM-Hauptgeschäftsstelle.<br />
www.newsaktuell.de<br />
Die Energielandkarte ehoche - Das Online-Branchenbuch<br />
www.ehoche.de<br />
CleanEnergy Exhibition - Virtuelle Fachmesse für Erneuerbare<br />
Energien, Cleantech und Nachhaltigkeit<br />
www.cleanenergy-exhibition.de<br />
BEM-Roundtable: Diskutieren Sie mit..!<br />
Der Bundesverband eMobilität hat in den vergangen zwei<br />
Jahren bereits einige Roundtable zu verschiedenen Schwerpunkten<br />
rund um das Thema Neue Mobilität veranstaltet.<br />
Ziel war und ist es, Branchenvertreter und Experten aus Wirtschaft,<br />
Politik, Wissenschaft und Forschung gemeinsam an<br />
einen Tisch zu bringen, um über richtungsweisende Fragen<br />
der Elektromobilität zu diskutieren.<br />
Aufgrund des großen Zuspruchs aus den Reihen unserer Mitgliedsunternehmen<br />
und der Politik möchten wir diese Veranstaltungsreihe<br />
zielstrebig fortführen und weiter ausbauen.<br />
Für das Jahr 2012 sind deshalb verschiedene Roundtable<br />
geplant, die erstmals nicht nur in Berlin, sondern bei jeweils<br />
wechselnden Mitgliedsunternehmen und Partnern vor Ort<br />
stattfinden.<br />
Die erste Veranstaltung fand gemeinsam mit der DEKRA am<br />
22. Mai 2012 im DEKRA Technology Center / Automobil Test<br />
Center auf dem Eurospeedway in Klettwitz statt.<br />
Detaillierte Informationen zur Veranstaltung finden Sie auf<br />
Seite 60 dieser Ausgabe.<br />
Zeigen Sie sich und Ihr Engagement und diskutieren Sie mit Experten aktuelle Fragestellungen, die Sie und Ihre<br />
tägliche Arbeit im Bereich der Elektromobilität betreffen. Nutzen Sie die Möglichkeit, ausgewählten Branchenvertretern<br />
Ihre Ideen und Produkte vorzustellen und sich zu einem für Ihr Unternehmen relevanten Schwerpunkt auszutauschen<br />
und strategisch zu vernetzen. Als Mitveranstalter bestimmen Sie gemeinsam mit uns Thema, Agenda,<br />
Location und Gästeliste.<br />
Kontaktieren Sie bei Interesse und/oder Fragen bitte Alexander Böhm unter alexander.boehm@bem-ev.de<br />
in der BEM-Hauptgeschäftsstelle.<br />
12 Neue Mobilität Neue Mobilität 13
green energy<br />
smart systems<br />
New Mobility Forum 2012<br />
e-mobility<br />
New Mobility Forum 2012<br />
sowie dem Fachpublikum den Stand der Entwicklungen<br />
näherzubringen.<br />
»Lebensland Kärnten« ist eine Initiative des Landes Kärnten<br />
und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Infrastruktur für<br />
Elektromobilität und Erneuerbare Energieformen zu schaffen.<br />
Gemeinsam mit Partnern baut das »Lebensland Kärnten«<br />
über das ganze Bundesland verteilt ein dichtes Netz öffentlicher<br />
Ladestationen für Elektrofahrzeuge aller Art. Im Gegenzug<br />
werden umweltfreundliche Energiegewinnungsanlagen<br />
errichtet, die diese Ladestationen versorgen.<br />
Vorzeigeprojekt in diesem Bereich ist die Sonnenstadt St.<br />
Veit/Glan, die ein Sonnenkraftwerk mit 3,4 MWp Leistung an<br />
der Glan errichtet. Projektträger ist die Abteilung 7, Kompetenzzentrum<br />
Wirtschaftsrecht und Infrastruktur des Landes<br />
Kärnten.<br />
Frühbucherbonus »1+1« bis zum 30. August 2012<br />
Wer sich bis Ende August zum 4. NEW MOBILITY FORUM anmeldet,<br />
bekommt eine weitere Kongressteilnahme kostenlos<br />
hinzu.<br />
anmeldung@newmobilityforum.at<br />
+43 (0) 664 88 614 260 // www.newmobilityforum.at<br />
Das NEW MOBILITY FORUM findet auf Deutsch und Englisch<br />
statt und wird simultan übersetzt.<br />
Nähere Informationen zum Programm und zur Anmeldung<br />
finden Sie auf der offiziellen Kongress-Webseite unter<br />
www.newmobilityforum.at<br />
Beim NEW MOBILITY FORUM 2012 werden wieder rund<br />
300 Teilnehmer aus ganz Europa erwartet<br />
Die Keynotes des NEW MOBILITY FORUM 2011 Franz Alt und Lars Thomsen mit Projektleiter Gerald Miklin (v.l.)<br />
»Lebensland Kärnten« lädt<br />
zum 4. NEW MOBILITY FORUM<br />
Internationaler Kongress rund um Elektromobilität und Erneuerbare Energiesysteme<br />
green SCHWERPUNKTE energy 2012<br />
smart systems<br />
e-mobility<br />
green energy | Alternative Formen der Energiegewinnung<br />
smart systems | Energie- und Speichersysteme<br />
smart cities | Städte der Zukunft<br />
e-mobility | Elektromobilitätskonzepte<br />
Vom 17. - 19. Oktober 2012 findet das NEW MOBILITY FORUM<br />
im österreichischen Kärnten statt und bietet internationalen<br />
Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Forschung und<br />
Industrie erneut eine Plattform, um die Zukunft alternativer<br />
Mobilitäts- und Energieformen zu diskutieren. Bereits das<br />
vierte Mal lädt »Lebensland Kärnten« in Kooperation mit<br />
dem Institut für Technologie und alternative Mobilität Referenten<br />
aus dem In- und Ausland nach Kärnten ein, um zu den<br />
Themen green energy | smart systems | e-mobility Stellung zu<br />
beziehen und mögliche Zukunftsperspektiven zu skizzieren.<br />
Ein neuer Schwerpunkt des NEW MOBILITY FORUM beschäftigt<br />
sich in diesem Jahr mit »smart cities« - den intelligenten<br />
Städten der Zukunft. Aufgrund der stark wachsenden Bevölkerungszahlen<br />
und der Flucht vom Land in die Ballungsräume<br />
stehen die meisten Städte in den nächsten Jahren vor großen<br />
Herausforderungen im Hinblick auf Mobilität, Energieversorgung<br />
und Kommunikation. Hier sind Lösungsansätze<br />
gefragt, die die Lebensqualität der Bewohner durch schadstoffarme<br />
Mobilität, moderne Energienetze, Erneuerbare<br />
Energiegewinnung und energieeffiziente Gebäude erhöhen<br />
können. Referenten aus den Bereichen Städteplanung, Informations-<br />
& Kommunikationstechnologien sowie Mobilitätsexperten<br />
werden zu Wort gebeten, um ihre zukunftsträchtigen<br />
Konzepte zu präsentieren.<br />
Das NEW MOBILITY FORUM wurde vor vier Jahren ins Leben<br />
gerufen, um die Themen Elektromobilität und »grüne«<br />
Energieerzeugung ins Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken.<br />
Im Rahmen des Kongresses versammeln sich Experten<br />
aus unterschiedlichen Bereichen in Kärnten und bekommen<br />
die Möglichkeit sich über ihre Erfahrungen auszutauschen<br />
FRÜHBUCHERBONUS<br />
BIS 30. AUGUST 2012<br />
Informationen und Anmeldung unter www.newmobilityforum.at<br />
INTERNATIONALER FACHKONGRESS FÜR ALTERNATIVE<br />
<strong>MOBILITÄT</strong>S-& ENERGIEFORMEN<br />
Geschlossene Fachvorträge mit Experten aus Wirtschaft,<br />
Wissenschaft, Industrie und Forschung<br />
Zielgruppen:<br />
Bund, Länder und Gemeinden<br />
Experten aus den Bereichen Energie, Verkehr, Umwelt,<br />
Stadtentwicklung, Fahrzeugtechnik<br />
NGOs<br />
Kongresssprachen: Deutsch & Englisch (Dolmetsch-Service)<br />
Eine Initiative des Landeshauptmannes von Kärnten<br />
14 Neue Mobilität
Klimamobility 2012<br />
POLITIK<br />
UND<br />
ELEKTRO-<br />
Klimamobility 2012<br />
Wichtige Referenten zu Gast beim internationalen Fachkongress zum Thema<br />
»Nachhaltige Mobilität«<br />
<strong>MOBILITÄT</strong><br />
Testparcours auf der Klimamobility<br />
Bereits heute entfallen auf den Transportsektor 20% des<br />
weltweiten Energieverbrauchs und 60% des weltweit geförderten<br />
Öls, auch die Anzahl der Fahrzeuge wird bis zur Mitte<br />
des Jahrhunderts weltweit von derzeit 900 Millionen auf 2<br />
Milliarden ansteigen. In diesem Zusammenhang ensteht<br />
die Notwendigkeit neue Formen der Mobilität zu fördern,<br />
welche die Nachhaltigkeit und Erneuerbare Energien in den<br />
Vordergrund stellen, um eine grünere Zukunft zu sichern.<br />
Mit diesem Ziel organisiert die Messe Bozen die Fachmesse<br />
für nachhaltige Mobilität - die Klimamobility - die vom 20. bis<br />
22. September 2012 in Bozen, Südtirol - Italien stattfindet.<br />
Auf der Informationsplattform treffen sich rund 8.000 Fachbesucher<br />
und Experten aus dem Sektor der Elektro-, Hybridund<br />
Wasserstofffahrzeuge. Von Fahrzeugen bis hin zu Akkubatterien,<br />
Auflade- und Antriebssystemen, aber auch erfolgreichen<br />
Projekten klimafreundlicher Mobilität spannt sich der<br />
Bogen der ausgestellten Produkte und Dienstleistungen. An<br />
der Veranstaltung nehmen jährlich über 200 Unternehmen<br />
aus Italien und dem Ausland teil. Die Veranstaltung findet<br />
zeitgleich mit der Klimaenergy statt, der internationalen Fachmesse<br />
für Erneuerbare Energien zur gewerblichen Nutzung.<br />
Klimamobility wird von einem attraktiven Rahmenprogramm<br />
begleitet. Dazu gehören ein internationaler Fachkongress,<br />
auf dem sich Experten über Tendenzen und Perspektiven der<br />
nachhaltigen Mobilität austauschen werden und ein Testbereich,<br />
der die Möglichkeit bietet, Elektrofahrzeuge aller Art<br />
direkt vor Ort auszuprobieren.<br />
Der Fachkongress ist in zwei Module gegliedert:<br />
Am Vormittag beschäftigen sich die Akteure der Branche<br />
mit »Visionen und Zukunftsperspektiven der nachhaltigen<br />
Mobilität« und am Nachmittag mit den internationalen »Modellregionen<br />
und Projekte der nachhaltigen Mobilität«.<br />
Unter den internationalen Referenten sind unter anderem<br />
Pietro Menga, Präsident der italienischen Kommission für<br />
Elektrofahrzeuge, Hybrid- und Brennstoffzellen (CIVES) und<br />
Italienisches Komitee Elektrotechnik (CEI), Kurt Sigl, Präsident<br />
des Bundesverbands eMobilität e.V., Martha Loleit,<br />
wissenschaftliche Mitarbeiterin des Fraunhofer-Instituts für<br />
Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, Paolo Gandolfi,<br />
Landrat für Mobilität der Stadt Reggio Emilia und Constantin<br />
Schirmer, Projektleiter der Bayern Innovativ GmbH u.v.m.<br />
Weitere Informationen auf<br />
www.fierabolzano.it/klimamobility/de und<br />
www.fierabolzano.it/klimaenergy/de<br />
Interviews, Statements und Hintergrundgespräche.<br />
16 Neue Mobilität
Politik & Elektromobilität - Schaufensterregionen<br />
Ich will in der Stadt saubere Luft atmen:<br />
Das schafft Strom aus Wasserkraft.<br />
Der nächste Schritt für<br />
Deutschland<br />
Ein gemeinsames Statement der vier Schaufensterregionen<br />
Als die Bundesregierung am 03. April diesen Jahres die Gewinner<br />
im Bundeswettbewerb Schaufenster Elektromobilität<br />
bekannt gab, war die Freude in den vier Siegerregionen groß.<br />
Die Schaufensterverantwortlichen aus Baden-Württemberg,<br />
Bayern/Sachsen, Berlin/Brandenburg und Niedersachsen<br />
hatten aber kaum Zeit ihren Erfolg zu feiern: Die Umsetzung<br />
der rund 300 Projekte mit einem Gesamtvolumen von über<br />
600 Millionen Euro steht seitdem auf der Tagesordnung. Die<br />
Bundesregierung stellt dafür in den kommenden drei Jahren<br />
180 Millionen Euro an Fördergeldern zur Verfügung.<br />
Dem vorangegangen war eine dreimonatige Wettbewerbsphase,<br />
in der insgesamt 23 Bewerbungen eingereicht wurden.<br />
Ausschlaggebend für die Überzeugung der Fachjury war<br />
eine sinnvolle Verknüpfung von Projekten aus den Bereichen<br />
Elektrofahrzeug, Energiesystem und Verkehrssystem in einem<br />
gesamtsystemischen Ansatz. Die vier für die Elektromobilität<br />
verantwortlichen Bundesministerien BMWi, BMVBS,<br />
BMU und BMBF hatten dieses in ihrer gemeinsamen Ausschreibung<br />
im Oktober letzten Jahres gefordert.<br />
Die Schaufenster sollen dabei aus den Erfahrungen der seit<br />
2009 bestehenden acht Modellregionen Elektromobilität<br />
des Bundes lernen. Weitere Themengebiete sollen ergänzt<br />
und der Großeinsatz von Elektromobilität für die Öffentlichkeit<br />
sichtbar sowie erlebbar werden. Ziel ist es, die Themen<br />
der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE) umzusetzen<br />
und die wichtigsten Fragen rund um das Thema Elektromobilität<br />
zu beantworten.<br />
Der Anwender steht im Fokus der Schaufenster Elektromobilität.<br />
Von der Vernetzung von Elektrofahrzeugen mit<br />
dem Eigenheim bis hin zur Verbindung von eCarsharing<br />
mit einem umweltfreundlichen ÖPNV in den Innenstädten<br />
der Metropolen, kann der Nutzer seine gesamte Mobilität<br />
umweltfreundlich und klimafreundlich gestalten. Die zahlreichen<br />
renommierten Akteure in den Schaufenstern, bestehend<br />
aus Fahrzeugherstellern, Zulieferern, Energieversorgern,<br />
Verkehrsdienstleistern sowie einer Vielzahl von<br />
kleinen und mittelständischen Unternehmen, arbeiten dabei<br />
eng zusammen.<br />
Die Elektromobilität bietet die Chance branchenübergreifende<br />
Akteure miteinander zu verbinden und beweist damit,<br />
dass die Mobilität von morgen ein komplexes Netzwerk aus<br />
vielen Bereichen der Gesellschaft darstellt. Dabei spielt neben<br />
dem gesamtsystemischen Ansatz auch die hohe nationale<br />
und internationale Sichtbarkeit von Elektromobilität in<br />
den einzelnen Schaufensterregionen eine wichtige Rolle.<br />
Die vier Schaufensterregionen setzen teilweise unterschiedliche<br />
thematische Schwerpunkte in ihrer zukünftigen Arbeit.<br />
So werden zum Beispiel großangelegte eCarsharing-Modelle<br />
in den Metropolen Berlin und Stuttgart erprobt, während<br />
Bayern/Sachsen und Niedersachsen Themen wie Pendlerverkehr<br />
und Langstreckenmobilität untersuchen.<br />
Die Erkenntnisse aus den Projekten werden untereinander<br />
ausgetauscht und der Bundesregierung als Grundlage für<br />
Maßnahmenempfehlungen künftiger Anreizsysteme im Bereich<br />
Elektromobilität dienen. Dies ist auch zwingend notwendig,<br />
um die hochgesteckten Ziele der Leitanbieterschaft<br />
und des Leitmarktes Deutschlands zu erreichen.<br />
Gemeinsame Geschäftsstelle Elektromobilität (GGEMO)<br />
www.ggemo.de<br />
Strom wird in Zukunft unser Leben antreiben. Doch ein Elektroauto kann Sie nur dann<br />
emissionsfrei bewegen, wenn der Strom aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen wird.<br />
Mehr darüber, welchen Beitrag VERBUND dabei leistet, und alles zur VERBUND-Initiative<br />
„Austrian Mobile Power“ auf www.verbund.com<br />
18 Neue Mobilität<br />
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Politik & Elektromobilität - Schaufenster Baden-Württemberg<br />
Politik & Elektromobilität - Schaufenster Baden-Württemberg<br />
Elektromobilität darf kein<br />
Privileg für wenige sein<br />
Interview mit Franz Loogen zum Schaufenster Baden-Württemberg<br />
»LivingLab BWe mobil«<br />
Intermodal unterwegs mit eCarsharing: Ab Herbst 2012 geht car2go mit 500 Elektro-Smarts an den Start<br />
Baden-Württemberg wurde als eine der Schaufensterregionen<br />
ausgewählt. Wann können wir mit den ersten sichtbaren<br />
Aktionen rechnen?<br />
Bereits im Oktober 2012 startet zum Beispiel das Projekt<br />
car2go electric in Stuttgart mit 300 eFahrzeugen und der<br />
entsprechenden Ladeinfrastruktur. 2013 wird die Flotte sogar<br />
noch auf 500 Fahrzeuge aufgestockt. Das wird aber nur<br />
der Auftakt für viele weitere eFahrzeuge in der Region Stuttgart<br />
und Karlsruhe sein. Insgesamt werden im Schaufenster<br />
Baden-Württemberg mehr als 3.000 eFahrzeuge unterschiedlichster<br />
Fahrzeugklassen und -typen - vom Bus über<br />
Transporter bis zum eCity-Flitzer - unterwegs sein.<br />
Was zeichnet das »LivingLab BWe mobil« aus? Wie hat Baden-<br />
Württemberg die Bundesregierung überzeugen können?<br />
Ich denke, dass vor allem unser systemischer Ansatz, der alle<br />
Bereiche der Elektromobilität abdeckt, die Jury überzeugt<br />
hat. Mit über 120 Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft<br />
und öffentlicher Hand haben wir eine enorme Bandbreite<br />
an unterschiedlichsten Projekten entwickeln können. Wir haben<br />
herausragende Projekte mit großem Fahrzeug- und Infrastrukturvolumen,<br />
die es uns ermöglichen, einen experimentellen<br />
Markt zu schaffen, neue Geschäftsmodelle zu erproben<br />
und Technologien zu validieren. Insbesondere beim Thema<br />
Intermodalität haben wir einen Schwerpunkt gesetzt, den<br />
mancher Kritiker dem Automobilland Baden-Württemberg<br />
auf den ersten Blick nicht zugetraut hätte.<br />
Was erwartet die Bürger ganz konkret beim Thema Intermodalität?<br />
Unsere Schaufensterregion hat eine der höchsten Personenund<br />
Pendlerdichten in Deutschland und braucht neue, intelligente<br />
Mobilitätslösungen, die verschiedene Verkehrsträger<br />
miteinander kombinieren. Für uns ist es wichtig, dass wir die<br />
verschiedenen Formen der Elektromobilität für sehr viele<br />
Menschen »erfahrbar« machen und damit auch die enormen<br />
Möglichkeiten, die darin stecken, sehr vielen Bürgerinnen<br />
und Bürgern vermitteln können. Elektromobilität darf kein<br />
Privileg für wenige sein.<br />
Ein zentrales Projekt, das unter Führung der Stuttgarter Straßenbahnen<br />
AG (SSB) initiiert wurde, beschäftigt sich daher<br />
damit, verschiedene elektromobile Verkehrssysteme intelligent<br />
mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu<br />
einem intermodalen Verkehrssystem mit einem einheitlichen<br />
Zugangsmedium - das kann ganz simpel eine Karte<br />
oder auch ein Smartphone sein - zu verknüpfen.<br />
Damit sind unmittelbar weitere Projekte verzahnt, die den<br />
Ausbau von Verleihsystemen wie car2go, e-Flinkster und e-<br />
call a bike der Deutschen Bahn AG in den Blick nehmen aber<br />
auch die Einführung einer Hybridbus-Linie der SSB im ÖPNV<br />
oder die Frage der Anschlussmobilität an S-Bahn-Haltestellen<br />
spielen dabei eine wichtige Rolle.<br />
Gleich sieben der insgesamt 41 Projekte des »LivingLab<br />
BWe mobil« fallen in das Themenfeld Flotten und gewerblicher<br />
Verkehr. Warum ist dieses Themenfeld so wichtig und<br />
was steckt hinter den Projekten?<br />
Angesichts hoher Fixkosten und niedriger variabler Kosten<br />
werden Elektrofahrzeuge dann wirtschaftlich, wenn sie im<br />
Rahmen von Flotten und Fuhrparks möglichst stark ausgelastet<br />
sind. Deshalb hat dieses Themenfeld so eine hohe<br />
strategische Bedeutung für uns und bietet die Möglichkeit<br />
sehr viele eFahrzeuge auf die Straße zu bringen. Das<br />
Land Baden-Württemberg wird zum Beispiel beim eigenen<br />
Fuhrpark mit guten Beispiel vorangehen und den Anteil an<br />
möglichst emissionsarmen Fahrzeugen signifikant steigern.<br />
Im Projekt Get-E-Ready baut ein Konsortium unter der Führung<br />
von Bosch einen eMobilitäts-Infrastruktur-Dienst auf,<br />
der speziell auf Firmen, Kommunen und Geschäftskunden<br />
zugeschnitten ist, um den Einstieg in die eMobilität zu erleichtern.<br />
Mit dem Projekt Rheinmobil in Karlsruhe, in dem<br />
ein Konsortium unter der Führung von Michelin Elektrofahrzeuge<br />
im grenzüberschreitenden Pendlerverkehr in Richtung<br />
Elsass einsetzt, können wir einen ganz besonderen Aspekt<br />
untersuchen, der in den anderen Schaufenstern nicht erforscht<br />
werden kann. Weitere Flottenprojekte gibt es auf<br />
dem Flughafen Stuttgart oder im Bereich des Logistischen<br />
Wirtschaftsverkehrs mit DHL, UPS und DPD.<br />
Mit dem »LivingLab BWe mobil« und dem kürzlich vom<br />
BMBF prämierten Spitzencluster »Elektromobilität Süd-<br />
West« verfügt Baden-Württemberg gleich über zwei Großprojekte<br />
der NPE. Gibt es Synergieeffekte zwischen diesen<br />
beiden Projekten?<br />
Schaufenster »LivingLab BWe mobil« und Spitzencluster<br />
ergänzen sich in ihrer Wirkung gegenseitig perfekt. Sie bieten<br />
uns in Baden-Württemberg eine einmalige Chance, im<br />
Spitzencluster die Grundlagen für die Industrialisierung der<br />
Elektromobilität und die Erzeugung zukünftiger Produkte zu<br />
legen sowie gleichzeitig im Schaufenster die Alltagstauglichkeit<br />
der Elektromobilität zu zeigen und tragfähige Geschäftsmodelle<br />
zu entwickeln.<br />
Baden-Württemberg kann auf belastbare Erfahrungen aus<br />
bisherigen Projekten zurückgreifen und so bundesweit einen<br />
wichtigen Beitrag leisten, um Deutschland zum Leitanbieter<br />
und Leitmarkt für Elektromobilität zu entwickeln.<br />
Franz Loogen<br />
Geschäftsführer<br />
e-mobil BW GmbH<br />
Landesagentur für Elektromobilität und<br />
Brennstoffzellentechnologie Baden-Württemberg<br />
www.e-mobilbw.de<br />
20 Neue Mobilität Neue Mobilität 21
Politik & Elektromobilität - Schaufenster Berlin-brandenburg<br />
weise ist eine ausschließlich elektrisch betriebene Buslinie<br />
vom Hauptbahnhof mitten durch die östliche Innenstadt zum<br />
Ostbahnhof in Planung, die an den Endhaltestellen induktiv<br />
mit Strom versorgt wird. Darüber hinaus werden Pedelecs und<br />
elektrische Nutzfahrzeuge für den Lieferverkehr in Berlin zum<br />
Einsatz kommen beziehungswiese sind es zum Teil bereits.<br />
Europäische Leitmetropole<br />
der Elektromobilität<br />
Gernot Lobenberg im Interview über die Schaufensterregion Berlin-Brandenburg<br />
Zwei smart electric drive der Berliner Agentur für Elektromobilität<br />
Berlin-Brandenburg wurde als eine von vier Schaufensterregionen<br />
ausgewählt. Wann können wir in der Hauptstadt<br />
mit den ersten sichtbaren Aktionen rechnen?<br />
In Berlin und Brandenburg sind rund um das Thema Elektromobilität<br />
mehr als 150 Projekte in der Umsetzung, werden<br />
vorbereitet oder sind sogar schon abgeschlossen. Dazu<br />
gehören vor allem Flottenprojekte im Pkw-Bereich und im<br />
Lieferverkehr, aber auch das dynamische Laden und das<br />
Speichern im Fahrzeug, d.h. das optimale Zusammenspiel<br />
von Stromnetz und Elektrofahrzeugen. Mit dem Gewinn des<br />
Schaufensters werden es jetzt noch mehr werden, sukzessive<br />
werden in diesem und dann vor allem in den kommenden<br />
Jahren sichtbare Projekte und Aktionen dazukommen.<br />
Wie sieht der Zeitplan für die nächsten Schritte in Berlin-<br />
Brandenburg aus?<br />
Zunächst arbeiten wir mit Hochdruck daran, dass alle Projektanträge<br />
fristgerecht bei der Bundesregierung eingehen<br />
und wir die von den beiden Ländern Berlin und Brandenburg<br />
geförderten Projekte starten. Immerhin planen wir für das<br />
Schaufenster mehr als 70 Projekte mit rund 250 Partnern.<br />
Davon sollen bis zu 30 Projekte im Rahmen der Schaufensterförderung<br />
von der Bundesregierung unterstützt werden.<br />
Dazu gehört auch, dass wir alle Projekte im Rahmen eines<br />
22 Neue Mobilität<br />
Konzeptes für die Öffentlichkeitsarbeit einbinden mit dem<br />
Ziel, ein großes, sichtbares internationales Schaufenster zu<br />
werden. Zudem planen wir für den Herbst diesen Jahres die<br />
Teilnahme an mehreren Fachmessen, wie der Automechanika,<br />
der IAA Nutzfahrzeuge und der eCarTec.<br />
Erfahrbarkeit und Sichtbarkeit sind die Schlüsselelemente,<br />
mit denen die Menschen gesellschaftsübergreifend für die<br />
Neue Mobilität begeistert werden können. Welche Projekte<br />
wird es vor diesem Hintergrund geben?<br />
Wichtig ist vor allem, dass die Bevölkerung Elektromobilität<br />
mehr als bisher »erfahren« kann - im wahrsten Sinne des<br />
Wortes. Dazu dienen vor allem die zahlreichen Carsharing-<br />
Projekte. In Berlin wurde das Carsharing erfunden und zur<br />
»Serienreife« gebracht. So ist es kein Wunder, dass Berlin<br />
mit heute mehr als zehn Anbietern »the place to be« für Carsharing<br />
in ganz Europa ist. Viele von ihnen nehmen Elektrofahrzeuge<br />
in ihre Flotte auf und werden damit für jedermann<br />
zugänglich. Dazu gehören neben den großen, bekannten<br />
Anbietern, wie car2go, drive now und Flinkster, auch viele<br />
kleinere Anbieter, immer mehr auch in Zusammenarbeit mit<br />
Wohnungsunternehmen.<br />
Aber in Berlin sind natürlich weit mehr Projekte geplant, die<br />
direkt in der Öffentlichkeit sichtbar sein werden. Beispiels-<br />
Inwiefern werden Sie bei der nun anstehenden Arbeit von<br />
Seiten der Bundesregierung, der NPE und der GGEMO unterstützt?<br />
Die NPE und die GGEMO erfüllen wichtige Funktionen, nämlich<br />
die Kräfte im Bereich der Elektromobilität zwischen Politik,<br />
Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft zu bündeln und zu<br />
koordinieren. Sie bilden damit die Plattformen für den Austausch<br />
zwischen den vielen verschiedenen Akteuren aus den<br />
zahlreichen Branchen beziehungsweise im Fall der GGEMO für<br />
die Koordination zwischen den vier Bundesressorts und dem<br />
Kanzleramt. Was die NPE und die GGEMO bundesweit tun, ist<br />
in der Region Berlin-Brandenburg die Aufgabe der eMO - und<br />
auch wir sehen, wie wichtig diese Einrichtungen jetzt und in<br />
Zukunft für den Erfolg der Elektromobilität in Deutschland<br />
sind. Ohne die NPE hätte es zum Beispiel die Schaufenster<br />
nicht gegeben.<br />
In Ihrer umfassenden Schaufensterbewerbung haben Sie<br />
eine beeindruckende Zahl an Partnern aus Wirtschaft und<br />
Forschung präsentiert. Wie werden diese nun in die laufenden<br />
Projekte eingebunden?<br />
Wir freuen uns sehr, dass wir 257 Partner für unsere Schaufensterbewerbung<br />
gewinnen konnten. Darunter 14 globale<br />
Automobilmarken und die gesamte deutsche Autoindustrie,<br />
aber auch rund 100 KMU, die sehr wichtig für das Thema sind.<br />
Das ist so sicher einmalig, ich denke sogar weltweit. Dieses<br />
Kommittment zeigt uns, dass Wirtschaft, Wissenschaft und<br />
Politik an die Elektromobilität am Standort Berlin-Brandenburg<br />
glauben und wir hier das Thema optimal zeigen und weiterentwickeln<br />
können - mit internationaler Strahlkraft, nicht<br />
zuletzt mit mehr als 20 Millionen Touristen jährlich und der<br />
Politik vor Ort.<br />
Zeichnen Sie für uns einmal ein Bild: Wie wird das Berliner<br />
Schaufenster konkret aussehen? Wo werden wir überall<br />
Elektromobilität im Alltag sehen?<br />
Berlin verfolgt das Ziel, Leitmetropole der Elektromobilität<br />
in Europa zu werden und damit ein international sichtbarer<br />
Standort für dieses Thema. In der Hauptstadtregion soll die<br />
gesamte Wertschöpfungskette der Elektromobilität von der<br />
Forschung und Entwicklung über die Produktion bis hin zur<br />
Anwendung und Ausbildung abgebildet werden - und für den<br />
Bürger und die Besucher sichtbar und erlebbar werden.<br />
Gernot Lobenberg<br />
Leiter Berliner Agentur für Elektromobilität eMO<br />
www.emo-berlin.de<br />
Internationale Fachmesse<br />
für Batterie- und und Energiespeicher-Technologien<br />
Energiespeicher-Technologien<br />
Deutschland vollzieht die Energiewende. Neue<br />
Möglichkeiten der Energiespeicherung werden<br />
dringend benötigt – im Bereich der Mobilität und<br />
ebenso im Bereich der Energieversorgung.<br />
Die Battery+Storage ist die erste umfassende<br />
Fachmesse für die mobile und stationäre Energiespeicherfertigung.<br />
Sie bildet die gesamte<br />
Wertschöpfungskette ab und führt Entwickler,<br />
Hersteller und Anwender neuer und alternativer<br />
Speicherlösungen zusammen.<br />
Präsentieren Sie Ihre Lösungen auf dieser<br />
neuen Plattform für zukunftsweisende<br />
Technologien.<br />
Das Konferenzprogramm f-cell / Battery+Storage mit<br />
mehr als 120 Vorträgen zu den Themen Wasserstoff-,<br />
Brennstoffzellen-, Batterie- und Energiespeichertechnologie<br />
ist online unter www.f-cell.de/konferenz<br />
Premiere:<br />
8. – 10. Oktober 2012<br />
Messe Stuttgart<br />
www.battery-storage.de
Politik & Elektromobilität - Schaufenster Sachsen-Bayern<br />
Politik & Elektromobilität - Schaufenster Sachsen-Bayern<br />
Elektromobilität verbindet<br />
Bayern und Sachsen: Eine starke Partnerschaft für eine Neue Mobilität<br />
»Bayern und Sachsen haben sich das Ziel gesetzt, einen<br />
Markt für 250.000 Elektrofahrzeuge bis zum Jahr 2020 zu<br />
schaffen.«<br />
Dass Elektromobilität verbindet, bewiesen Bayern und<br />
Sachsen in ihrer gemeinsamen Bewerbung um ein Schaufenster<br />
Elektromobilität. Christian Micksch, Geschäftsführer<br />
der Sächsischen Energieagentur - SAENA GmbH und<br />
Prof. Dr.-Ing. habil. Josef Nassauer, Geschäftsführer der<br />
Bayern Innovativ GmbH erklären im Interview, wie es nach<br />
der erfolgreichen Bewerbung der beiden Freistaaten nun<br />
weiter geht.<br />
Bayern/Sachsen wurde als eine der Schaufensterregionen<br />
ausgewählt. Wann können wir mit den ersten sichtbaren<br />
Aktionen rechnen?<br />
Christian Micksch: Aufbauend auf den Stärken beider Freistaaten<br />
haben sich Bayern und Sachsen das Ziel gesetzt, in<br />
einem zweistufigen Prozess einen Markt für 250.000 Elektrofahrzeuge<br />
in Bayern und Sachsen bis zum Jahr 2020 zu<br />
schaffen. In der ersten Stufe »Gemeinsam lernen« liegt der<br />
Fokus auf Lern- und Forschungsprojekten, welche die Herausforderungen<br />
aufgreifen, die in der Nationalen Plattform<br />
Elektromobilität erkannt wurden. Der einheitliche Zugang zu<br />
Ladestrom und dessen Abrechnung sowie die Verknüpfung<br />
von Öffentlichem Personennahverkehr und Individualverkehr<br />
sind zwei beispielhafte Fragestellungen für die Partner<br />
im Schaufenster. Wir werden dazu ab Herbst diesen Jahres<br />
mit den Projekten beginnen.<br />
Wie sieht der Zeitplan für die nächsten Schritte in Bayern/<br />
Sachsen aus?<br />
Prof. Dr. Josef Nassauer: In den kommenden drei Jahren<br />
werden wir gemeinsam die Projekte durchführen und somit<br />
sowohl die Phase der Marktvorbereitung als auch den Markthochlauf<br />
begleiten. Aufbauend auf den Ergebnissen der ersten<br />
Stufe sollen dann die wesentlichen Hindernisse für den<br />
Einsatz der Elektromobilität beseitigt und eine breite Masse<br />
potenzieller Nutzer der Elektromobilität gewonnen werden.<br />
In der zweiten Stufe »Ausrollung« wird die sukzessive Steigerung<br />
der Fahrzeuganzahl in den Freistaaten unterstützt.<br />
Insbesondere der Beginn der Serienproduktion der beteiligten<br />
OEM wird die Anzahl der eingesetzten Elektrofahrzeuge<br />
in Bayern/Sachsen deutlich erhöhen.<br />
Erfahrbarkeit und Sichtbarkeit sind die Schlüsselelemente,<br />
mit denen die Menschen gesellschaftsübergreifend für die<br />
Neue Mobilität begeistert werden können. Welche Projekte<br />
wird es vor diesem Hintergrund geben?<br />
Christian Micksch: Das Schaufenster Bayern/Sachsen widmet<br />
sich fünf wesentlichen Schwerpunkten. Untersucht<br />
werden Themen in den Bereichen Langstreckenmobilität, urbane<br />
und ländliche Mobilität, internationale Kooperationen<br />
sowie Aus- und Weiterbildung. Die mehr als 70 Schaufensterprojekte<br />
mit einem Gesamtvolumen von über 160 Millionen<br />
Euro decken dabei die drei systemischen Bestandteile<br />
der Elektromobilität: Elektrofahrzeug, Verkehrssystem und<br />
Energiesystem ab. So sollen entlang der Autobahn A9 von<br />
München bis nach Leipzig Schnellladestationen in einem<br />
maximalen Abstand von 90 Kilometern aufgestellt werden.<br />
Die Verknüpfung von Öffentlichem Personennahverkehr mit<br />
eCarsharing-Systemen ist ein weiterer Baustein urbaner<br />
Mobilität von morgen. Die internationale Sichtbarkeit des<br />
Schaufensters Bayern/Sachsen wird sowohl über Kooperationen<br />
mit Messen und Flughäfen erreicht als auch durch die<br />
Verknüpfung zu touristischen Gebieten. Besonders hervorzuheben<br />
sind die Kooperationen mit der Republik Österreich<br />
und der kanadischen Provinz Québec. Im Bereich der Ausund<br />
Weiterbildung setzt das Schaufenster Bayern/Sachsen<br />
auf einen dreigliedrigen Ansatz von Schule über Ausbildung,<br />
Studium bis hin zur Promotion.<br />
Inwiefern werden Sie bei der nun anstehenden Arbeit von<br />
Seiten der Bundesregierung, der NPE, der GGEMO und den<br />
beiden Ländern unterstützt?<br />
Prof. Dr. Josef Nassauer: Die Bundesregierung unterstützt<br />
durch die finanzielle Förderung und die Etablierung professioneller<br />
Projektträger, in unserem Fall VDI/VDE-IT die Schau-<br />
fenster. Die NPE sorgt für die Bündelung innovativer Elemente<br />
und unterstützt die Schaufenster weiterhin in der (inter-)<br />
nationalen Sichtbarkeit sowie Erfahrbarkeit der Elektromobilität.<br />
Die GGEMO unterstützt sowohl die Bundesregierung<br />
und die NPE als auch die Schaufenster dabei, den Nationalen<br />
Entwicklungsplan Elektromobilität umzusetzen und weiter<br />
zu entwickeln, um Deutschland zu einem Leitmarkt und<br />
Leitanbieter zu entwickeln.<br />
Ein wesentlicher Beitrag kommt letztlich auch von den beiden<br />
Ländern, die neben dem Bund und der Industrie die<br />
Schaufensterprojekte durch finanzielle Mittel in Höhe von<br />
insgesamt rund 30 Millionen Euro unterstützen.<br />
In Ihrer umfassenden Schaufensterbewerbung haben Sie<br />
eine Vielzahl an Partnern aus Wirtschaft und Forschung<br />
präsentiert. Wie werden diese nun in die laufenden Projekte<br />
eingebunden?<br />
Christian Micksch: Neben öffentlichen Institutionen und<br />
international namhaften Unternehmen wie BMW, Audi, Siemens<br />
oder E.ON befinden sich zahlreiche regionale Energieversorger<br />
und Anbieter des ÖPNV und auch viele kleine<br />
und mittlere Unternehmen unter den insgesamt über 150<br />
Partnern des Schaufensters. Deren Partnerschaft kann auf<br />
ausgezeichnete Rahmenbedingungen in beiden Freistaaten<br />
zurückgreifen. Koordiniert wird das Schaufenster von der<br />
Bayern Innovativ GmbH und der Sächsischen Energieagentur -<br />
SAENA GmbH.<br />
Zeichnen Sie für uns einmal ein Bild: Wie wird das Schaufenster<br />
Bayern/Sachsen konkret aussehen? Wo werden wir<br />
überall Elektromobilität im Alltag sehen?<br />
Prof. Dr. Josef Nassauer: Bayern und Sachsen repräsentieren<br />
zusammen rund ein Viertel der Fläche und Einwohner<br />
Deutschlands und sind seit 2009 Modellregionen für Elektromobilität<br />
des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und<br />
Stadtentwicklung. Mit mehreren Metropolregionen sowie<br />
einem großen ländlichen Raum können Bayern und Sachsen<br />
zudem gemeinsam alle wesentlichen in Frage kommenden<br />
Verkehrssituationen und Nutzergruppen für Elektromobilität<br />
abbilden und untersuchen.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter<br />
www.elektromobilitaet-verbindet.de<br />
Christian Micksch<br />
Sächsische Energieagentur -<br />
SAENA GmbH<br />
www.saena.de<br />
Prof. Dr. Josef Nassauer<br />
Bayern Innovativ<br />
Gesellschaft für Innovation<br />
und Wissenstransfer mbH<br />
www.bayern-innovativ.de<br />
24 Neue Mobilität Neue Mobilität 25
Politik & Elektromobilität - Schaufenster Niedersachsen<br />
Politik & Elektromobilität - Schaufenster Niedersachsen<br />
Unsere Pferdestärken<br />
werden elektrisch<br />
Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg ist Schaufenster<br />
Elektromobilität<br />
Niedersachsen ist das Land der Pferde, aber auch der Pferdestärken.<br />
Das gilt im besonderen Maße für das Gebiet um<br />
die Städte Hannover, Braunschweig und Wolfsburg.<br />
Produzenten, Zulieferer, Dienstleister und herausragende<br />
wissenschaftliche Einrichtungen machen dieses Gebiet zu<br />
einer der globalen Top-Standorte der Mobilitätswirtschaft.<br />
Folgerichtig hat sich diese Region, die sich mit dem Süden<br />
Niedersachsens zu einer Metropolregion formiert hat, zum<br />
Ziel gesetzt, die Chancen der Elektromobilität entlang der<br />
gesamten Wertschöpfungskette zu nutzen. Möglichst viele<br />
Fahrzeuge und Komponenten sollen in der Metropolregion<br />
entwickelt und produziert werden. Dienstleistungen rund<br />
um die Elektromobilität, aber auch die regionale Erzeugung<br />
von Strom aus Erneuerbaren Energien gehören zum »Business-Modell«<br />
des Schaufensters.<br />
Rund 120 Unternehmen, 30 wissenschaftliche Einrichtungen,<br />
das Land Niedersachsen und über 50 Kommunen beteiligen<br />
sich in dem Gebiet der Metropolregion Hannover-<br />
Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg an dem Schaufenster<br />
Elektromobilität »Unsere Pferdestärken werden elektrisch.<br />
eMobilität in Niedersachsen.«. In rund 60 Einzelprojekten<br />
wird ein Finanzvolumen von rund 130 Millionen Euro bewegt,<br />
von dem das Land Niedersachsen 10 Millionen Euro und<br />
der Bund voraussichtlich knapp 50 Millionen Euro tragen<br />
wird. Die vier Schaufenster Elektromobilität arbeiten an gemeinsamen<br />
Zielen, unterscheiden sich jedoch in der Schwerpunktsetzung.<br />
Die Metropolregion baut in ihrem Schaufenster nicht allein<br />
auf die Stärke der Mobilitätswirtschaft, sondern stellt sich<br />
konsequent der Herausforderung, die Elektromobilität als<br />
eine Lösung für eine zukunftstaugliche Mobilität zu entwickeln.<br />
Hier gewinnt Niedersachsens führende Rolle bei der<br />
Erzeugung Erneuerbarer Energien an Bedeutung. Die Metropolregion<br />
will bis 2050 ihren Energiebedarf für Strom, Wärme<br />
und Mobilität (!) vollständig aus erneuerbaren Energiequellen<br />
decken und damit die Grundvoraussetzung für eine<br />
klimafreundliche Mobilität schaffen. Als Begleitprojekt zum<br />
Schaufenster werden in der Metropolregion neue Windkraftanlagen<br />
aufgebaut, die den Strombedarf von 100.000 Fahrzeugen<br />
decken. In einem Aktionsprogramm werden Städte<br />
und Landkreise die Wahrnehmung und Akzeptanz in der<br />
Bevölkerung erhöhen. Elektrofahrzeuge in den kommunalen<br />
Fuhrparks, Privilegierung beim Parken, Unterstützung der<br />
Zweirad-Elektromobilität und der Aufbau einer bedarfsgerechten<br />
Ladeinfrastruktur stehen ganz oben auf dem lokalen<br />
Stützungsprogramm. Bei der Entwicklung lokaler Unterstüt-<br />
zungsstrategien wollen die Kommunen von den Erfahrungen<br />
anderer europäischer Regionen lernen. Die Metropolregion<br />
organisiert den internationalen Austausch u.a. mit der Tourismusregion<br />
La Rochelle, dem Städte-Bündnis CreaVenir in<br />
der Haute-Normandie, aber auch mit der spanischen Stadt<br />
Valladolid.<br />
Für besondere internationale Aufmerksamkeit sorgt die<br />
Deutsche Messe AG auf dem Messegelände Hannover sowie<br />
mit ihrer Präsenz auf internationalen Leitmessen. Die<br />
Innenstadt von Hannover wird sich durch eine hohe Dichte<br />
an Hybridbussen, einem neuen Modell zum Verleih von Pedelecs,<br />
den Einsatz von Elektrofahrzeugen beim Volkswagen<br />
Carsharing-Modell Quicar und viele andere Aktivitäten<br />
im Bereich der Infrastruktur entwickeln. Braunschweig beweist<br />
im Schaufenster Elektromobilität seine Spitzenstellung<br />
in der Forschung und wird ein Modell zum induktiven<br />
Laden von Bussen und Taxis erproben. Die Stadt Wolfsburg<br />
errichtet vor dem Hauptbahnhof eine hochmoderne Mobilitätszentrale<br />
und der Publikumsmagnet Autostadt etabliert<br />
ein neues Informations- und Erlebnisangebot zu Elektromobilität.<br />
Im Schaufensterzeitraum wird auf dem Werksgelände<br />
des Stammwerks ein ganzheitliches Elektromobilitäts-Konzept<br />
realisiert. In Südniedersachsen wird demonstriert, dass<br />
Elektromobilität nicht nur ein Thema für urbane Räume ist.<br />
Der Harz wird Testgebiet für Elektromotorräder und im Weserbergland<br />
sollen Pedelecs den ÖPNV ergänzen. Bei allen<br />
Aktivitäten zur Förderung der Elektromobilität will die Metropolregion<br />
die wirtschaftlichen Effekte und insbesondere die<br />
Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt im Blick behalten. Vor<br />
diesem Hintergrund wird ein Arbeitsplatz-Monitoring durchgeführt.<br />
Eine breite Palette an Qualifizierungs- und Begleitforschungsaktivitäten<br />
runden das Bild des Schaufensters ab.<br />
Gerold Leppa // Geschäftsführer<br />
Raimund Nowak // Geschäftsführer<br />
Metropolregion<br />
Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg GmbH<br />
www.metropolregion.de<br />
Düsseldorf<br />
Mainz<br />
Saarbrücken<br />
Bremen<br />
Hannover<br />
Wiesbaden<br />
Kiel<br />
Stuttgart<br />
Hamburg<br />
Braunschweig<br />
Göttingen<br />
Erfurt<br />
Schwerin<br />
Wolfsburg<br />
München<br />
Die Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg ist mit 3,9 Millionen Einwohnern und einer Fläche von<br />
19.000 km 2 eine von elf »Metropolregionen von europäischer Bedeutung in Deutschland«. Das Gebiet liegt in Niedersachsen<br />
und reicht von Nienburg (Weser) im Norden und bis zur hessischen Landesgrenze und den Harz.<br />
Kommunen, Unternehmen, Verbände, Hochschulen und das Land Niedersachsen haben im Jahr 2009 die Metropolregion<br />
GmbH als Plattform für innovative Projekte und die Entwicklung neuer großräumiger Kooperationsformen gegründet. An<br />
der Spitze des 17-köpfigen Aufsichtsrates wechseln sich die Oberbürgermeister der Landeshauptstadt und der Stadt Braunschweig<br />
ab. Die Geschäftsführung erfolgt durch Raimund Nowak (Hannover) und Gerold Leppa (Braunschweig). Ein Parlamentarischer<br />
Beirat unterstützt die Vernetzung von Kommunen, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Die Metropolregion<br />
GmbH ist Träger des Schaufensters Elektromobilität.<br />
Dresden<br />
Berlin<br />
26 Neue Mobilität Neue Mobilität 27
Politik & Elektromobilität - BEM-UMLAGEFÖRDERUNG<br />
Politik & Elektromobilität - BEM-UMLAGEFÖRDERUNG<br />
Umlage als effektive<br />
Fördermöglichkeit<br />
Der Schlüssel zum Erfolg der Elektromobilität?<br />
Die vom Bundesverband eMobilität formulierte Förderforderung,<br />
die anfänglich 5.000 Euro jeweils für den Hersteller<br />
und den Käufer vorsieht, kann mit Hilfe dieses Umlageverfahrens<br />
bereits mit 10 bis 60 Euro pro Jahr und Kfz - bei einem<br />
Gesamtfahrzeugbestand von über 40 Millionen und einem<br />
angenommenen Elektrofahrzeuglebenszyklus von nur<br />
8 Jahren - ohne zusätzliche Belastung des Staatshaushaltes<br />
realisiert werden.<br />
»Im Sinne der Vorteile und Möglichkeiten in Bezug auf Klimaund<br />
Umweltschutzpotenziale, weniger Abhängigkeit vom<br />
steigenden Ölpreis, sauberer Luft und weniger Lärmemission<br />
ist das eine durchaus akzeptable Mehrbelastung für Halter<br />
konventioneller Fahrzeuge. Das ist genau der gewünschte,<br />
notwendige Beschleunigungseffekt, den wir brauchen, um<br />
ein sichtbares internationales Zeichen zu setzen«, betont<br />
Heep und macht damit deutlich, dass es zum jetzigen Zeitpunkt<br />
einer maximalen Unterstützung als initialen Meilenstein<br />
für eine Neue Mobilität bedarf, um die gesteckten Ziele<br />
in echte Chancen für Deutschland zu verwandeln.<br />
»Rein kalkulatorisch finden sich damit nicht nur die ursprünglich<br />
vom BEM geforderten 250.000 Elektrofahrzeuge<br />
sondern mindestens eine Million, in der Berechnung wieder.<br />
Die zu erwartenden Überschüsse, die aufgrund von Skaleneffekten<br />
und entsprechenden Förderanpassungen entstehen,<br />
können zudem für den sinnvollen Aufbau von Ladeinfrastruktur,<br />
den Ausbau zusätzlicher Erneuerbarer Energien und<br />
die Anpassung des Stromnetzes hin zum einem Smart Grid<br />
der Zukunft verwendet werden«, so Heep.<br />
Die Umlageförderung verhält sich mit zunehmender Etablierung<br />
der Elektromobilität automatisch degressiv und wird<br />
unerwartete eigendynamische Prozesse in Gang setzen,<br />
sodass bei überschaubaren Gemeinkosten und ohne zusätzliche<br />
Belastung des Staatshaushaltes eine sichtbare und<br />
richtungsweisende Entwicklung stattfinden wird, die international<br />
Nachahmung erfährt.<br />
»Mit unserem Vorschlag der Umlageförderung möchten wir<br />
einen konstruktiven Vorschlag in die Diskussion einbringen,<br />
um den politischen Diskurs über intelligente Fördermaßnahmen<br />
im Bereich der Neuen Mobilität in Gang zu setzen.«<br />
Christian Heep<br />
Vorstand Bundesverband eMobilität<br />
christian.heep@bem-ev.de<br />
E_DPC_DEU_ANZ_210x140_neu 21.06.12 14:38 Seite 1<br />
»Wir haben in der Vergangenheit bereits mehrfach Förderforderungen<br />
verlangt, um die Einführung der eMobilität in<br />
Deutschland gezielt und intelligent zu beschleunigen. Die<br />
derzeitige politische Förderablehnung führt ganz bestimmt<br />
nicht dazu, dass wir einen Erstmarkt für Elektromobilität<br />
darstellen können oder gar Leitmarkt oder Leitanbieter<br />
werden. Neben dem Verlust von Wertschöpfung, sehen wir<br />
insbesondere das Ziel der Bundesregierung - eine Million<br />
Elektrofahrzeuge bis 2020 - erheblich gefährdet«, betont<br />
Christian Heep, Vorstand Marketing beim Bundesverband<br />
eMobilität. »Wir benötigen einen gesamtgesellschaftlichen<br />
Konsens dahingehend, dass langfristig eine nachhaltige<br />
CO 2 -neutrale Mobilität tatsächlich gewünscht ist.«<br />
Mit der Einführung marktreifer Serienprodukte, steigender<br />
Nachfrage und erhöhten Produktionszahlen sinken die Kosten<br />
für Elektrofahrzeuge aufgrund von Skaleneffekten deutlich<br />
- und das nicht erst in zehn Jahren. Bis dieses Szenario<br />
jedoch realistisch wird, gilt es, die existierende Kostenlücke<br />
gegenüber konventionellen Fahrzeugen zu kompensieren<br />
und sinnvoll aufzufangen. »Wir müssen der Politik ein Instrument<br />
an die Hand geben, dass die entstehende Kostenbelastung<br />
sinnvoll substituiert und sich gleichzeitig selbst<br />
reduziert«, so BEM-Vorstand Christian Heep.<br />
»Nehmen wir exemplarisch einmal die EEG-Novelle von 2004.<br />
Es hat sich gezeigt, dass eine anfängliche Förderung massiv<br />
dazu beitragen kann, dass sich grüne Technologien durchsetzen<br />
und wettbewerbsfähig werden können. Der Ausbau<br />
der Erneuerbaren kam sogar für einige schneller als geplant,<br />
was die aktuelle politische Diskussion deutlich zeigt. Dieses<br />
Vorbild der Förderung auf Basis eines Umlageverfahrens<br />
kann aber auch der Schlüssel zum Erfolg der Elektromobilität<br />
werden«, erklärt Heep und macht deutlich, dass mit einer<br />
solchen Umlage auf die Halter herkömmlicher Fahrzeuge<br />
eine effektive Fördermöglichkeit für die Elektromobilität<br />
geschaffen werden kann.<br />
»Ab dem Zeitpunkt, an dem die Politik erkennt, dass es<br />
langfristig keine Alternative zu einer nachhaltigen Neuen<br />
Mobilität auf Basis Erneuerbarer Energien gibt, kann sie die<br />
»unerwünschten« Mobilitätsteilnehmer entsprechend zur<br />
Finanzierung, zum Beispiel in Form einer moderaten und<br />
CO 2 -abhängigen Erhöhung der Kfz-Steuer, heranziehen.«<br />
Electric Drives Production<br />
Konferenz und Ausstellung<br />
Nürnberg, 16. – 17.10.2012<br />
Wissenschaftlicher Partner:<br />
Offizieller Verbandspartner:<br />
Elektrische Antriebe optimiert produzieren und damit den Anforderungen industrieller<br />
Motoren und denen der Elektromobilität gerecht werden. Produkte, Ideen und Konzepte<br />
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28 Neue Mobilität Neue Mobilität 29
Politik & Elektromobilität - BEM-UMLAGEFÖRDERUNG IM DISKURS<br />
Im politischen Diskurs<br />
Der Fördervorschlag des BEM steht zur Diskussion<br />
»Wir haben mit unserer Umlageförderung einen kontroversen<br />
Vorschlag gemacht, um die laufende Debatte zum Thema<br />
Förderung der Elektromobilität anzuheizen. Das ist uns gelungen.<br />
Es war von vornherein zu erwarten, dass wir damit<br />
nicht überall auf Gegenliebe treffen würden. Der Zukunftsmarkt<br />
Elektromobilität berührt eben nicht nur eine Branche,<br />
deren Interessen relativ homogen sind, sondern zahlreiche,<br />
sehr unterschiedliche Branchen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.<br />
Vor diesem Hintergrund ist es nicht immer<br />
leicht, alle Interessen gleichermaßen zu berücksichtigen -<br />
ein Energieversorger etwa hat andere Präferenzen als beispielsweise<br />
ein Automobilhersteller. Wichtig bleibt hier, das<br />
gemeinsame Ziel weiterhin im Auge zu behalten:<br />
eMobilität langfristig als realistische Mobilitätsalternative<br />
auf die Straße zu bringen. Wir werden die Debatte gerne<br />
weiter mit Ihnen führen und unseren Vorschlag sukzessive<br />
anpassen und weiter entwickeln«, so Christian Heep, Vorstand<br />
Marketing beim Bundesverband eMobilität.<br />
In einem ersten Schritt stand der Fördervorschlag im politischen<br />
Diskurs. Die Bundestagsabgeordneten sowie Vertreter<br />
der relevanten Bundes- und Landesministerien waren aufgefordert,<br />
in einem Statement Stellung zur Umlageförderung<br />
zu beziehen. Unter Berücksichtigung der eingegangenen<br />
Kommentare und dem Feedback der BEM-Mitgliedsunternehmen<br />
versteht sich unser Fördervorschlag als lebendes<br />
Dokument, dass permanent versucht, sich aktuellen Gegebenheiten,<br />
Ansprüchen und Vorbehalten anzupassen, um<br />
mit einer konsensfähigen, schlüssigen Argumentation am<br />
Ende des Prozesses überzeugen zu können.<br />
Drei grundlegende Aspekte haben sich bis dato herauskristallisiert:<br />
Erstens die Orientierung der Umlagehöhe am CO 2 -<br />
Ausstoß der Fahrzeuge, zweitens der Vorschlag der Integration<br />
von Bonus-Malus-Systemen und drittens die Frage, ob<br />
Elektromobilität überhaupt gefördert werden sollte. Nachfolgend<br />
finden Sie eine Zusammenfassung der Statements<br />
und jeweils einen entsprechenden BEM-Kommentar.<br />
Orientierung am CO 2 -Ausstoß<br />
Eine CO 2 -neutrale Mobilität ist keine Option, sondern die<br />
einzige Möglichkeit, globale Mobilitätsbedürfnisse überhaupt<br />
auf Dauer zu gewährleisten. Elektromobilität ist eine<br />
Technologie, die das Potenzial hat, den Verbrennungsmotor<br />
nachhaltig und sinnvoll zu ersetzen. Auf dem Weg dahin werden<br />
sowohl verbesserte konventionelle Fahrzeuge als auch<br />
Hybride, Plug-In-Hybride sowie Elektrofahrzeuge mit Range-<br />
Extender dazu führen, dass wir sukzessive weniger abhängig<br />
von fossilen Rohstoffen sind. Vor diesem Hintergrund orientiert<br />
sich die Umlagehöhe unseres Fördervorschlags selbstverständlich<br />
am CO 2 -Ausstoß des jeweiligen Fahrzeugs.<br />
Dr. Valerie Wilms, MdB (Bündnis 90/Die Grünen),<br />
Parlamentarische Beirätin im BEM<br />
»Mit den Privilegien in der Einkommenssteuer unterstützt<br />
die Allgemeinheit große Dienstwagen. Je teurer der Wagen,<br />
umso höher die Steuerersparnis. Dieses System fördert den<br />
Absatz der meisten deutschen Hersteller sehr entscheidend,<br />
hat aber auch den Nebeneffekt, dass diese Wagen meist die<br />
umweltschädlichsten sind. Diese Praxis ist sehr fragwürdig.<br />
Deswegen wollen die Grünen das Dienstwagenprivileg zurückfahren.<br />
Hinzu kommen soll ein Kaufzuschuss in Höhe<br />
von 5.000 Euro, der über ein am CO 2 -Ausstoß orientiertes<br />
Bonus-Malus-System innerhalb der Kfz-Steuer finanziert wird.<br />
Der BEM schlägt nun vor, die Kraftfahrzeugsteuern aller<br />
herkömmlichen Autos zu erhöhen, um damit die Elektromobilität<br />
zu fördern. Das bedeutet: Benziner und Diesel finanzieren<br />
Elektromobile. Um sich ökologischer fortzubewegen,<br />
gäbe es für Besitzer herkömmlicher Fahrzeuge keine andere<br />
Möglichkeit außer dem Verzicht auf ein eigenes Fahrzeug<br />
oder den Kauf eines Elektromobils. Sparsame oder seltene<br />
Fahrten und die Nutzung von Bus, Bahn oder Rad hätten<br />
keinen Einfluss. Vor allem ärmere Menschen, für die die<br />
Schwelle zum Neuwagen zu hoch ist, wären von der zusätzlichen<br />
Kfz-Steuer betroffen. Ich bin sehr zurückhaltend, ob es<br />
damit einen »gesamtgesellschaftlichen Konsens« für mehr<br />
Elektromobilität geben wird.«<br />
Dr. Anton Hofreiter, MdB (Bündnis 90/Die Grünen)<br />
Lisa Paus, MdB (Bündnis 90/Die Grünen)<br />
»Der von der Bundesregierung verkündete Leitmarkt Elektromobilität<br />
ist bisher ein Papiertiger. Selbst die Umsetzung des<br />
schwarz-gelben Regierungsprogramms Elektromobilität verläuft<br />
nur schleppend. Und Kaufprämien, die in allen anderen<br />
wichtigen Automobilmärkten eingeführt sind, lehnt die<br />
Bundesregierung bisher ab.<br />
Hier droht eine wichtige Zukunftschance verspielt zu werden.<br />
Wir fordern seit 2009 eine Kaufprämie von 5.000 Euro<br />
für Fahrzeuge mit einem CO 2 -Ausstoß von weniger als 60<br />
g/km. Von dieser technologieneutralen Förderung würden<br />
nicht nur reine Elektrofahrzeuge, sondern auch Plug-In-<br />
Hybride und Range Extender profitieren. Wie der BEM sehen<br />
wir auch eine Gegenfinanzierung über die Kfz-Steuer vor.<br />
Allerdings sind wir gegen einen pauschalen Aufschlag, der<br />
nicht nach dem CO 2 -Ausstoß unterscheidet.<br />
Stattdessen wollen wir ein Bonus-Malus-System mit deutlich<br />
höheren Kfz-Steuern für »Spritfresser«, aus denen dann<br />
die Kaufprämie finanziert wird.<br />
Dr. Thomas Gambke, MdB (Bündnis 90/Die Grünen)<br />
»Die Kfz-Steuer sollte sich vollständig am CO 2 -Ausstoß orientieren<br />
und deutlich progressiv ausgestaltet sein. So würde<br />
sie jeder schadstoffarmen Technologie, also auch der<br />
eMobilität, einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Auch ein<br />
privilegierter Zugang von emissionsarmen Fahrzeugen zu<br />
Innenstädten und besondere Parkräume wären interessante<br />
Anreize.«<br />
Richard Pitterle, MdB (DIE LINKE)<br />
»Da der Bund bereits erhebliche Mittel für Forschung und<br />
Entwicklung im Bereich Elektroautos einsetzt, lehnen wir Ihren<br />
Vorschlag einer Umlageförderung über eine pauschale<br />
Erhöhung der Kfz-Steuer ab. Eine solche pauschale Erhöhung<br />
würde zudem keine Lenkungswirkung für die herkömmlich<br />
betriebenen Fahrzeuge bedeuten. Nötig ist eine vollständige<br />
Umstellung der Kfz-Steuer auf den CO 2 -Ausstoß, flankiert<br />
durch Zu- und Abschläge entsprechend der Emissionsklassen.<br />
Dies kann - einerseits weil die Daten nicht für alle<br />
Fahrzeuge vorliegen, andererseits aus sozialen Gründen<br />
des Bestandsschutzes - nur für neu zugelassene Fahrzeuge<br />
gelten. Damit werden für den Neuwagenkauf wirksame Anreize<br />
dafür gesetzt, zukünftig verbrauchsarme Modelle zu<br />
beschaffen.«<br />
Bonus-Malus-System für »Spritfresser«<br />
Wir möchten mit unserem Fördervorschlag Besitzer konventionell<br />
betriebener Autos keineswegs unter Druck setzen,<br />
auf Elektromobilität umzusteigen. Vielmehr möchten wir<br />
diejenigen, die sich für ein eAuto entscheiden, unterstützen.<br />
Wie bereits erwähnt, wird sich die Höhe der Umlage am CO 2 -<br />
Ausstoß des jeweiligen Fahrzeugs orientieren. Das hat zur<br />
Folge, dass insbesondere große und ineffiziente Fahrzeuge<br />
die Kaufprämie für Elektroautos mitfinanzieren werden.<br />
2In diesem Oberklasse-Segment werden nach unserem<br />
Modell maximal 60 Euro pro Jahr mehr an Kfz-Steuern keine<br />
signifikanten Auswirkungen auf die Kaufentscheidung haben.<br />
Gleichzeitig werden aber die Automobilhersteller dazu<br />
animiert, auch ihre konventionellen Fahrzeuge sukzessive<br />
effizienter zu gestalten. Im Kleinwagensegment wird die Erhöhung<br />
der Kfz-Steuer je nach tatsächlicher Ausgestaltung<br />
im Bereich zwischen 5 und 20 Euro ebenfalls keine nachvollziehbare<br />
Argumentation für eine pseudo-verbaucherfreundliche<br />
Ablehnungsintention liefern können. Der weitere Anstieg<br />
der Benzinkosten hingegen schon.<br />
Politik & Elektromobilität - BEM-UMLAGEFÖRDERUNG IM DISKURS<br />
Wolfgang Tiefensee, Bundesverkehrsminister a.D.,<br />
MdB (SPD), Parlamentarischer Beiratsvorsitzender im BEM<br />
»Das Ziel von einer Million Elektrofahrzeugen im Jahr 2020<br />
liegt leider noch in weiter Ferne. Klar ist, dass bessere Kaufund<br />
Anreize geschaffen werden müssen, um das Soll bis<br />
2020 erfüllen zu können. Hier ist in erster Linie die Bundesregierung<br />
gefordert, die bisher zu halbherzig agiert.<br />
Die Erhöhung der Mittel für Forschung und Entwicklung auf<br />
eine Milliarde Euro ist zwar ein richtiger aber viel zu kleiner<br />
Schritt. Hier wäre der richtige Ansatz, die Mittel für Forschung<br />
und Entwicklung deutlich zu erhöhen, um die Serienreife<br />
deutscher Elektrofahrzeuge zu beschleunigen.<br />
Die Idee einer Umlage auf die Kfz-Steuer herkömmlicher<br />
Autos, zur Förderung der Elektromobilität, sehe ich hingegen<br />
kritisch. Eine solche Umlage könnte den Eindruck erwecken,<br />
man wolle die Besitzer konventionell betriebener Autos unter<br />
Druck setzen, auf Elektromobilität umzusteigen. Dies<br />
wird kaum deren Bereitschaft steigern, dies auch zu tun.<br />
Der richtige Weg kann deshalb nur sein: positive Anreize<br />
setzen und Interesse an der neuen Technologie wecken.<br />
Die steuerliche Begünstigung von Elektroautos ist richtig.<br />
Mittelfristig sollte auch über eine Kaufprämie nachgedacht<br />
werden, vorausgesetzt, die deutschen Hersteller sind dann<br />
weit genug, um von der Regelung auch zu profitieren. Die<br />
Finanzierung muss durch Umschichtungen im Bundeshaushalt<br />
gesichert werden - es ist schließlich Aufgabe der Politik,<br />
die richtigen Schwerpunkte zu setzen.«<br />
Patricia Lips, MdB (CDU)<br />
»Die Förderung der eMobilität ist der CDU/CSU-Bundestagsfraktion<br />
und der Bundesregierung ein wichtiges Anliegen.<br />
Deshalb sollen durch das Regierungsprogramm eMobilität<br />
auch mittels steuerlicher Fördermaßnahmen positive<br />
Kaufanreize gesetzt werden. So soll die Kfz-Steuerbefreiung<br />
für Elektrofahrzeuge auf zehn Jahre verdoppelt und auf alle<br />
Fahrzeugtypen ausgedehnt werden. Gleichzeitig soll im Einkommenssteuerrecht<br />
ein Nachteilsausgleich bei der privaten<br />
Nutzung betrieblicher Fahrzeuge erfolgen. Negative steuerliche<br />
Maßnahmen für alle anderen Autofahrer wie durch<br />
die von Ihnen vorgeschlagene Erhöhung der Kfz-Steuer sind<br />
gerade angesichts steigender Mobilitätskosten das falsche<br />
Signal.«<br />
Fortsetzung auf der nächsten Seite..<br />
30 Neue Mobilität Neue Mobilität 31
Politik & Elektromobilität - BEM-UMLAGEFÖRDERUNG IM DISKURS<br />
Fortsetzung von vorheriger Seite<br />
Im politischen Diskurs<br />
Initiale Förderung der Elektromobilität<br />
Auch wir befürworten die breite Förderung von Forschungsvorhaben<br />
sowie die sichtbare Unterstützung im Rahmen der<br />
aktuellen Schaufensterprojekte. Elektroautos dürfen keinesfalls<br />
langfristig von Subventionen abhängig sein - vor diesem<br />
Hintergrund haben wir unser Modell der Umlageförderung<br />
automatisch degressiv gestaltet.<br />
Eine staatliche Förderung der Neuen Mobilität betrachten<br />
wir als Initialzündung, von der eine erhebliche Eigendynamik<br />
ausgehen wird. Wenn Deutschland nicht nur Leitanbieter,<br />
sondern auch Leitmarkt werden will, muss die Einführung<br />
von Elektrofahrzeugen auch mit Hilfe monetärer Kaufanreize<br />
aktiv in einem Erstmarkt unterstützt werden.<br />
Dirk Fischer, MdB (CDU)<br />
»Notwendig sind der Ausgleich des steuerlichen Nachteils<br />
bei der privaten Nutzung von Firmenwagen - mit einem Neuwagenanteil<br />
von 60% - aufgrund des höheren Anschaffungspreises<br />
und eine Selbstverpflichtung von Bund, Ländern und<br />
Gemeinden, ihren Fahrzeugpark auf Elektromobilität umzurüsten,<br />
da sonst das Ziel von einer Million Elektrofahrzeuge<br />
bis 2020 deutlich verfehlt werden wird.«<br />
Dr. Georg Nüßlein, MdB (CSU)<br />
»Elektromobilität muss integraler Bestandteil der Energiewende<br />
sein, allein schon wegen der Option teilweise überschiessenden<br />
regenerativen Strom zu speichern. Auch für<br />
unsere Automobilindustrie, die wie keine andere Branche<br />
unsere Wirtschaft und unseren Wohlstand bestimmt, ist der<br />
Anschluss an dieses Zukunftsfeld wichtig. Die Einführung<br />
des Wechselkennzeichens macht den konventionellen Pkw<br />
»quasi-hybrid«. Wir schaffen hier eine rechtliche Ausgangssituation,<br />
die helfen wird, mehr Elektromobile auf die Straße<br />
zu bringen. Schließlich geht es darum, Routinefahrten z.B.<br />
zur Arbeit elektromobil abzuwickeln. So wird das Elektromobil<br />
zur Option auch auf dem Land. Meines Erachtens sind<br />
Subventionen aktuell nicht erforderlich, ja sie könnten sogar<br />
innovationshemmend wirken.«<br />
Thomas Lutze, MdB (DIE LINKE)<br />
»Im Bereich des Individualverkehrs konkurriert die reine<br />
Elektromobilität mit weiteren Technologien zur Effizienzsteigerung,<br />
wie z.B. der des Hybridantriebes. Den Durchbruch<br />
wird die Elektromobilität erreichen, wenn die Automobilindustrie<br />
den Verbrauchern wirtschaftlich konkurrenzfähige<br />
und alltagstaugliche Angebote unterbreiten kann. Sobald<br />
dies erreicht ist, werden sich die Kosten für Forschung und<br />
Entwicklung in Form entsprechender Gewinne wieder auszahlen.<br />
Einer steuerfinanzierten Förderung der Industrieforschung<br />
stehe ich deshalb kritisch gegenüber.«<br />
Martin Zeil, Wirtschaftsminister Bayern<br />
»Wir haben in Deutschland ein klares Ziel: Bis 2020 wollen<br />
wir eine Million Elektrofahrzeuge auf unsere Straßen bringen.<br />
Bayern hat dafür bereits Einiges getan. Ich nenne<br />
nur unsere drei Modellinitiativen, die wir als Bayerische<br />
Staatsregierung mit 30 Millionen Euro im Rahmen unserer<br />
Zukunftsinitiative »Aufbruch Bayern« fördern. Mit solchen<br />
Modellprojekten, mit Investitionen in die Infrastruktur und<br />
mit staatlichen Mitteln für die technologische Grundlagenforschung<br />
können wir unseren Teil dazu beitragen, der<br />
Elektromobilität zum Durchbruch zu verhelfen.<br />
Bei der konkreten Markteinführung ist aber vor allem die<br />
Wirtschaft gefragt, der Staat kann hier allenfalls unterstützend<br />
wirken. Hierzu hat der Bund am 24. Mai 2012<br />
beschlossen, Elektroautos künftig zehn statt bisher fünf<br />
Jahre von der Kfz-Steuer zu befreien. Weitere steuerpolitische<br />
Tatsachen zum Zweck der Markteinführung sollten<br />
aber nicht geschaffen werden. Dies würde den Steuerdschungel<br />
nur zusätzlich verdichten und den langfristigen<br />
Erfolg durch eine Verzerrung von Marktprozessen gefährden<br />
anstatt zu unterstützen.«<br />
Bitte beteiligen Sie sich aktiv am weiteren Diskurs und unterstützen<br />
Sie uns mit Anregungen, Statements, Feedback<br />
und Kritik bei der weiteren Ausarbeitung unseres Fördervorschlags:<br />
christian.heep@bem-ev.de<br />
www.tuev-sued.de<br />
Elektromobilität kommt –<br />
wir machen Zukunft sicher!<br />
TÜV SÜD berät, testet und zertifiziert, damit Elektromobilität sicher<br />
auf die Straße kommt. Schwerpunkte sind die Batteriesicherheit,<br />
die Zulassung von Elektrofahrzeugen und die Prüfung der Ladeinfrastruktur.<br />
Zusätzlich sorgen wir in den Hochvoltschulungen der<br />
TÜV SÜD Akademie für gut ausgebildete Fachkräfte.<br />
Gestalten Sie Zukunft mit uns!<br />
32 Neue Mobilität<br />
TÜV SÜD AG • Westendstraße 199 • 80686 München • Tel.: <strong>08</strong>00 888 4444
Politik & Elektromobilität - Besteuerung von Dienst-Fahrrädern<br />
BEM fordert Neuregelung<br />
bei der Besteuerung von<br />
Dienst-Fahrrädern<br />
Der Bundesverband eMobilität setzt sich für die Verbreitung<br />
einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Neuen Mobilität ein.<br />
Um dieses Ziel zu erreichen, ist neben der Umstellung auf<br />
Elektromobilität insbesondere auch eine intelligente Verbindung<br />
der Verkehrsträger notwendig, die den Einsatz von<br />
Zweirädern als Alternative zum Automobil berücksichtigt.<br />
»In der Vergangenheit wurde deutlich, dass einige unserer<br />
Mitgliedsunternehmen gewillt sind, eFahrräder als Dienstfahrzeuge<br />
für ihre Mitarbeiter zur Verfügung zu stellen, hiervon<br />
jedoch aufgrund der derzeitigen steuerlichen Regelung<br />
für die Überlassung von Nicht-Kraftfahrzeugen von Unternehmen<br />
an deren Mitarbeiter absehen. Da diese Regelung<br />
die Verbreitung von Elektrofahrzeugen als Dienstfahrzeuge<br />
behindert, unterstützen wir die Initiative unseres Mitgliedsunternehmens<br />
LeaseRad zur Neuregelung der Besteuerung<br />
von Dienst-Fahrrädern«, so BEM-Vorstand Christian Heep.<br />
Seit Einführung der sogenannten 1%-Regel existiert für<br />
Kraftfahrzeuge eine eindeutige und praktikable Regelung<br />
der Versteuerung des privaten Nutzungsanteils von Dienstwagen.<br />
Plant ein Unternehmen die Überlassung von Fahrrädern<br />
oder Pedelecs, die keine Kraftfahrzeuge sind, so<br />
setzt die Finanzverwaltung die gesamte Leasingrate als zu<br />
versteuernden Sachbezugswert gem. §8 Abs. 2 Satz 1 EStG<br />
an. Diese Handhabung mag zwar mit dem Wortlaut des Einkommensteuergesetzes<br />
vereinbar sein, stellt aber eine klare<br />
Benachteiligung des Verkehrsmittels Fahrrad dar. Beim Pkw<br />
wird durch die 1%-Regel ohne weiteren Nachweis ein Privatnutzungsanteil<br />
von 30 bis 35% unterstellt. Der Ansatz der<br />
vollständigen Leasingrate zzgl. Nebenkosten beim Fahrrad<br />
würde einem Privatnutzungsanteil von 100% entsprechen.<br />
Da ein Dienstfahrrad zu einem großen Teil für dienstliche<br />
Fahrten genutzt werden kann und soll, ist eine pauschale Unterstellung<br />
einer 100% privaten Nutzung unseres Erachtens<br />
nicht angemessen. Vielmehr sollte schon aus Gleichbehandlungsgründen<br />
der gleiche 30 bis 35%-Privatnutzungsanteil<br />
wie beim Pkw unterstellt angesetzt werden, der ebenso für<br />
die als Kraftfahrzeug geltenden S-Pedelecs zur Anwendung<br />
kommt.<br />
»In einem Brief an die zuständigen Abteilungsleiter des Bundesministeriums<br />
der Finanzen, des Bundesministeriums für<br />
Verkehr, Bau und Stadtentwicklung sowie an das Bundesministerium<br />
für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />
haben wir jetzt gemeinsam mit LeaseRad und weiteren Branchenverbänden<br />
auf die Problematik aufmerksam gemacht<br />
und angeregt, gemeinsam mit den Landesfinanzministerien<br />
eine bundeseinheitliche Festsetzung des Sachbezuges eines<br />
Fahrrades/Pedelecs vorzunehmen. Eine Festsetzung auf 1%<br />
des auf volle hundert Euro abgerundeten Bruttolistenpreises<br />
halten wir vor dem Hintergrund der Gleichbehandlung<br />
der Verkehrsträger für dringend notwendig.<br />
Darüber hinaus bietet sich die Möglichkeit, durch eine 0%-<br />
Besteuerung von privat genutzten Dienst-Fahrrädern und<br />
Pedelecs, einen Marktanreiz für Unternehmen zu schaffen<br />
und ein aktives Zeichen zur Förderung alternativer Fortbewegungsmöglichkeiten<br />
zu setzen«, erklärt Heep.<br />
»Wir sind sicher, dass eine solche Festsetzung des eindeutigen<br />
Sachbezugswertes die Attraktivität von Fahrrädern<br />
und Pedelecs in Firmen, Verwaltungen und Organisationen<br />
deutlich erhöht. Damit wäre ein einfacher, kostengünstiger<br />
und sehr wirkungsvoller Schritt in Richtung der umwelt-,<br />
verkehrs- und gesundheitspolitischen Ziele der Bundesregierung<br />
möglich.«<br />
Als Reaktion auf das Schreiben der Branchenverbände haben<br />
die Lohnsteuerreferatsleiter der Finanzministerien auf<br />
Bundes- und Landesebene das Thema behandelt und eine<br />
Neuregelung in Aussicht gestellt.<br />
Bundesverband eMobilität e.V.<br />
www.bem-ev.de<br />
Florian Fritsch – Allianz Kunde seit 2004<br />
Bei der Allianz hat Fortschritt Tradition. Schon seit über 100 Jahren versichern wir als kompetenter Partner zuverlässig den<br />
Bereich Mobilität. Heute bieten wir als einer der ersten Anbieter in Deutschland den Pionieren der Elektromobilität passenden<br />
Schutz. So können auch in Zukunft alle Autofahrer mit uns als starkem Begleiter rechnen. Das Allianz Zentrum für Technik<br />
beschäftigt sich ebenfalls mit alternativen Antrieben. Beispielsweise wird hier die Reparaturfreundlichkeit von Elektrofahrzeugen<br />
bei typischen Stadtunfällen untersucht. Mehr zum Thema unter www.allianz.de/elektro<br />
Hoffentlich Allianz versichert.<br />
34 Neue Mobilität<br />
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QR-Code abfotografieren und Film ansehen.
Politik & ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> - Legal corner<br />
Politik & ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> - Legal Corner<br />
Änderung der<br />
Dienstwagenbesteuerung<br />
»Ob mit der Regelung das für die Kraftfahrzeughersteller<br />
wichtige Marktsegment der Dienstwagenflotte im gewünschten<br />
Umfang erreicht werden kann, wird sich zeigen.«<br />
Dienstwagenflotten sind ein wichtiger Absatzmarkt für<br />
Kraftfahrzeuge. Die aktuelle Regelung über die Dienstwagenbesteuerung<br />
benachteiligt jedoch Elektro- und extern<br />
aufladbare Hybridelektrofahrzeuge gegenüber den Fahrzeugen<br />
mit konventionellem Verbrennungsmotor.<br />
Die Besteuerung der privaten Nutzung von Dienstwagen<br />
bemisst sich nach dem Listenpreis des Kraftfahrzeugs im<br />
Zeitpunkt der Erstzulassung zuzüglich der Kosten für die<br />
Sonderausstattung einschließlich der Umsatzsteuer - sog.<br />
1%-Regelung. Der Listenpreis von Elektro- und extern aufladbaren<br />
Hybridelektrofahrzeugen ist derzeit höher als der<br />
Listenpreis von Kraftfahrzeugen, die ausschließlich mit einem<br />
Verbrennungsmotor betrieben werden. Dies ist nicht<br />
zuletzt auf die hohen (Entwicklungs-) Kosten für die Batteriesysteme<br />
zurückzuführen.<br />
Die Bundesregierung sieht in der Nutzung von Elektro- und<br />
extern aufladbaren Hybridelektrofahrzeugen eine wesentliche<br />
Maßnahme zur Reduktion des CO 2 -Ausstoßes. Sie hat<br />
sich daher zum Ziel gesetzt, die steuerlichen Wettbewerbsnachteile<br />
zwischen der privaten Nutzung von Kraftfahrzeugen<br />
mit konventionellem Verbrennungsmotor und Elektround<br />
extern aufladbarem Hybridelektrofahrzeugen zu mindern.<br />
Die Verbreitung von Elektrofahrzeugen soll durch den<br />
Ansatz des für diese Kraftfahrzeuge höheren Listenpreises<br />
nicht behindert werden. Die Bundesregierung betrachtet<br />
die Dienstwagenflotte insoweit als wichtiges potenzielles<br />
Marktsegment, den Übergang in das Zeitalter des Elektrofahrzeugs<br />
zu befördern.<br />
Die Bundesregierung hat in der Kabinettssitzung vom 23. Mai<br />
2012 den Gesetzentwurf zum Jahressteuergesetz 2013 (BR-<br />
Drks. 302/12 vom 25.05.2012) beschlossen. Der Gesetzentwurf<br />
sieht u.a. die Anpassung des §6 Abs. 1 Satz 4 EStG über<br />
die Dienstwagenbesteuerung vor. Die bisherige Systematik<br />
für die private Nutzungsentnahme eines betrieblichen Kraftfahrzeugs<br />
nach der 1 Prozent-Regelung in §6 Abs. 1 Satz 4<br />
EStG bleibt auch in der Neufassung erhalten. Allerdings wird<br />
jedoch der Listenpreis von Elektro- und extern aufladbaren<br />
Hybridelektrofahrzeugen um die in diesem enthaltenen Kosten<br />
für das Batteriesystem gemindert.<br />
Der Gesetzentwurf sieht vor, dass sich der Bruttolistenpreis<br />
für im Jahr 2013 angeschaffte Fahrzeuge um 500 Euro pro<br />
kWh Batteriekapazität mindert. Dem liegt die Prämisse zugrunde,<br />
dass die Entwicklung von Batteriesystemen schnell<br />
fortschreitet und sich die Kosten in absehbarer Zeit reduzieren<br />
lassen. Daher soll der Minderungsbetrag für nach dem<br />
31. Dezember 2013 angeschaffte Fahrzeuge jährlich um 50<br />
Euro pro kWh sinken. Durch das jährliche Abschmelzen der<br />
Privilegierung um 50 Euro pro kWh ist die Minderung des<br />
Listenpreises um den auf die Batterie entfallenden Anteil<br />
letztmals für im Jahr 2022 angeschaffte Fahrzeuge anzuwenden<br />
und beträgt dann nur noch 50 Euro pro kWh.<br />
Der Gesetzentwurf sieht gleichzeitig einen Höchstbetrag für<br />
die Minderung des Listenpreises vor. Bei einem im Jahr 2013<br />
angeschafften Fahrzeug beträgt der Höchstbetrag 10.000<br />
Euro. Der Höchstbetrag reduziert sich jährlich um 500 Euro.<br />
Im Ergebnis reicht die von der Bundesregierung geplante Angleichung<br />
der steuerlichen Behandlung der privaten Nutzung<br />
von Kraftfahrzeugen mit konventionellem Verbrennungsmotor<br />
und Elektro- und extern aufladbaren Hybridelektrofahrzeugen<br />
daher nur für eine Batteriekapazität bis 20 kWh.<br />
Der Versuch der Bundesregierung, durch Angleichung der<br />
steuerlichen Behandlung der privaten Nutzung von Kraftfahrzeugen<br />
mit konventionellem Verbrennungsmotor und<br />
Elektrofahrzeugen Anreize für die Anschaffung von Elektrofahrzeugen<br />
zu schaffen, ist zu begrüßen. Ob mit der Regelung<br />
jedoch das für die Kraftfahrzeughersteller wichtige<br />
Marktsegment der Dienstwagenflotte im gewünschten Umfang<br />
erreicht werden kann, wird sich zeigen.<br />
Der Audi A4 bzw. der 3er BMW und vergleichbare Größenklassen<br />
stehen exemplarisch für die aktuell zugelassene<br />
Dienstwagenflotte. Diese Kraftfahrzeuge sind bisher nicht<br />
serienmäßig als reine Elektrofahrzeuge auf dem Markt. Das<br />
Marktsegment der reinen Elektrofahrzeuge wird zur Zeit<br />
(noch) von Leicht- oder Kleinfahrzeugen dominiert, die in<br />
den bisherigen Ausführungen nicht an die Ausstattungsmerkmale<br />
und Größenklasse beispielsweise eines Audi A4<br />
und eines 3er BMW heranreichen. Elektrofahrzeuge, die mit<br />
der maximal geförderten Batteriekapazität von 20 kWh ausgestattet<br />
sind, stammen aktuell aus den Werkstätten von<br />
Mitsubishi, Peugeot oder Renault.<br />
Geht es darum, die technische Entwicklung von Elektrofahrzeugen<br />
über die Dienstwagenflotte zu befördern, hat<br />
die geplante Regelung daher wohl zunächst nur für die Hybridelektrofahrzeuge<br />
Praxisrelevanz. In diesem Marktsegment<br />
gibt es beispielsweise mit dem BMW Active Hybrid 5, dem<br />
BMW X6 Active Hybrid sowie dem Audi A6 und A8 eine Reihe<br />
von Fahrzeugen, die auch als Dienstwagen eingesetzt werden.<br />
Da der eAntrieb bei Hybridfahrzeugen oftmals nur der<br />
Steigerung von Leistung und Effizienz in der Anschubphase<br />
dient, fallen die bei diesen Fahrzeugen eingesetzten Batteriekapazitäten<br />
mit bis zu 3 kWh vergleichsweise klein aus.<br />
Die geplante Regelung soll erstmals für den Veranlagungszeitraum<br />
2013 gelten und erfasst gleichermaßen die private<br />
Nutzung betrieblicher Fahrzeuge durch Unternehmen wie<br />
die Ermittlung des geldwerten Vorteils aus der Überlassung<br />
eines betrieblichen Kfz zur privaten Nutzung bei Arbeitnehmern.<br />
Nach Ablauf von fünf Jahren soll die Regelung<br />
daraufhin überprüft werden, ob sie durch den technischen<br />
Fortschritt, insbesondere durch Kostenreduktionen bei der<br />
Batterieherstellung, überholt ist.<br />
§<br />
Oliver K. Eifertinger, Rechtsanwalt, Steuerberater<br />
Meike Weichel, Rechtsanwältin, Steuerberaterin<br />
Becker Büttner Held<br />
www.bbh-online.de<br />
36 Neue Mobilität Neue Mobilität 37
»Eine Neue Mobilität ist die einzige Option,<br />
globale Verkehrsbedürfnisse überhaupt noch<br />
zu gewährleisten..«<br />
BEM-Präsident Kurt Sigl<br />
STATUS<br />
QUO<br />
DER<br />
ELEKTRO-<br />
<strong>MOBILITÄT</strong><br />
BEM eMobile Ticker<br />
Jetzt im App Store<br />
Bundesverband eMobilität<br />
Wir setzen uns dafür ein, die Mobilität langfristig mit dem Einsatz<br />
Erneuerbarer Energien auf elektrische Antriebsarten umzustellen, um<br />
so den Weg in eine postfossile Gesellschaft aktiv zu begleiten.<br />
www.bem-ev.de<br />
Herausforderungen und Chancen der Neuen Mobilität.<br />
Neue Mobilität<br />
39
Status QUo der Elektromobilität - COVERSTORY<br />
Status QUo der Elektromobilität - COVERSTORY<br />
Spannende Aspekte<br />
Formula Student Electric nutzt DEKRA Know-how aus Motorsport und<br />
Kompetenzcenter Elektromobilität<br />
Nur erfolgreich geprüfte Fahrzeuge dürfen an dem Rennen auf dem Hockenheimring teilnehmen<br />
Hochvoltschulung bei DEKRA für die Sicherheitsverantwortlichen der Teams<br />
Die Formula Student Germany (FSG) stellt sich seit dem<br />
Jahr 2010 mit der Formula Student Electric (FSE) auch den<br />
Herausforderungen der Elektromobilität. Als Technischer<br />
Partner der Formula Student sind die Rennsportexperten<br />
der DEKRA Automobil GmbH mit von der Partie und unterstützen<br />
die Nachwuchs-Teams in Sachen Sicherheit und<br />
Professionalität. Ein besonders spannender Aspekt ist die<br />
Sicherheit bei Arbeiten an Fahrzeugen mit Hochvolttechnik.<br />
Ein Beispiel ist die DEKRA Schulung von FSE-Teilnehmern,<br />
die an Fahrzeugen mit Hochvoltsystemen arbeiten und dabei<br />
unter Umständen mit gefährlichen Spannungen oder<br />
Stromstärken in Kontakt kommen können. Das Reglement<br />
der Formula Student empfiehlt, dass mindestens ein Teammitglied<br />
für Arbeiten an Hochvoltsystemen an Automobilen<br />
zertifiziert ist. Handelt es sich nicht um einen Ingenieur der<br />
Elektrotechnik, ist das Zertifikat sogar zwingend erforderlich.<br />
Mitte Mai trafen sich 20 Mitglieder von 15 FSE-Teams aus<br />
ganz Deutschland zu einer Hochvolt-Schulung an der DEKRA<br />
Hauptverwaltung in Stuttgart. An Bord waren Teams vom<br />
Raceyard E der FH Kiel bis zur TUfast w-Technology der TU<br />
München, von den Speeding Scientists der University of<br />
Siegen bis zum Team StarkStrom der UAS Augsburg. Nicht<br />
fehlen durften auch die Lokalmatadoren vom Greenteam der<br />
Uni Stuttgart, die den aktuellen Entwicklungsstand ihres<br />
FSE-Boliden für das Rennjahr 2012 als Anschauungsobjekt<br />
mitbrachten.<br />
»Unsere Hochvolt-Schulung hat zum Ziel, die FSE-Teams für<br />
die Gefahren zu sensibilisieren, die bei Arbeiten an Hochvolt-<br />
Fahrzeugen lauern«, erklärt Benno Rauhut, Fachverantwortlicher<br />
für Kfz-Technologie bei der DEKRA Akademie. »Bei Arbeiten<br />
mit Spannungen bis 600 Volt, wie sie das Regelwerk<br />
der Formula Student zulässt, müssen die Studenten genau<br />
wissen, was sie tun.« Auf Basis der Unfallverhütungsvorschriften<br />
der Berufsgenossenschaften erhalten sie die Qualifikationen,<br />
die sie in die Lage versetzen, anfallende elektrotechnische<br />
Arbeiten zu beurteilen, mögliche Gefährdungen<br />
zu erkennen und geeignete Schutzmaßnahmen abzuleiten.<br />
Im Gegensatz zu Arbeiten an der Mechanik drohen bei Elektrofahrzeugen<br />
überall dort Gefahren, wo die Mechatroniker<br />
in die Bereiche von Hochvolt-Kabeln vordringen, die meist<br />
wie in der Serie mit der Farbe Orange gekennzeichnet sind.<br />
»Hände weg von Orange« heißt daher eine wichtige Regel.<br />
»Gefährlich wird es für den Menschen ab etwa 60 Volt<br />
Gleichspannung oder 30 Volt Wechselspannung. Bereits<br />
bei solchen Spannungen können Verbrennungen oder Herz-<br />
rhythmusstörungen bis hin zum Herzstillstand auftreten«,<br />
warnt Andreas Richter vom DEKRA Competence Center<br />
Elektromobilität. Eine wichtige Rolle innerhalb der Schulung<br />
spielten daher Aspekte wie etwa elektrische Gefährdungen<br />
und Erste Hilfe, Schutzmaßnahmen gegen elektrischen<br />
Körperdurchströmung und Störlichtbögen.<br />
Jahrelanges Engagement im Motorsport<br />
Ihre Kompetenzen für den Nachwuchs-Rennwettbewerb<br />
beziehen die Motorsportexperten von DEKRA aus ihrem<br />
jahrzehntelangen Engagement als Technische Kommissare<br />
im Motorsport. Die Organisation verfügt über rund 60 Motorsport-Sachverständige,<br />
die in Zusammenarbeit mit dem<br />
Deutschen Motorsport Bund (DMSB) in den unterschiedlichsten<br />
Rennserien aktiv sind. Das Spektrum reicht von der<br />
DTM bis hin zur Formel 1 beim Grand Prix von Deutschland.<br />
DEKRA steht dem DMSB in allen Sicherheitsfragen beratend<br />
zur Seite und ist auf internationaler Ebene als Testeinrichtung<br />
für Komponenten anerkannt. Im DEKRA Crash Test Center<br />
in Neumünster und im DEKRA Automobil Test Center in<br />
Klettwitz am Lausitzring überprüfen die Experten im Auftrag<br />
der Internationalen Motorsport Kommission FIA Komponenten<br />
wie Überrollvorrichtungen, Sitze und Sicherheitsgurte<br />
von Motorsportfahrzeugen. Auch stellen sie die für die Teilnahme<br />
an einer Rennserie erforderlichen DMSB Wagenpässe<br />
aus und sind bei den Rennveranstaltungen für die Technische<br />
Abnahme der Fahrzeuge zuständig.<br />
DEKRA Engagement in der Formula Student<br />
Mit der Formula Student Germany verbindet die DEKRA Automobil<br />
GmbH bereits seit dem Start des Wettbewerbs im<br />
Jahr 2006 eine enge Partnerschaft. Als Technischer Partner<br />
sind die Motorsportexperten der Organisation im Vorfeld<br />
des jährlichen Events auf dem Hockenheimring für die zahlreichen<br />
Abnahmeprüfungen zuständig, mit denen die Veranstalter<br />
für ein hohes technisches Niveau des Wettbewerbs<br />
und die Sicherheit der Teilnehmer sorgen.<br />
Fortsetzung auf der nächsten Seite..<br />
40 Neue Mobilität Neue Mobilität 41
Status QUo der Elektromobilität - COVERSTORY<br />
Fortsetzung von vorheriger Seite<br />
Das Greenteam der Uni Stuttgart bei der Rennvorbereitung<br />
Jede Sicherheitszelle, sei sie als Gitterrohrrahmen oder<br />
Carbon-Moncoque ausgelegt, muss die rechnerischen Festigkeitsprüfungen<br />
(Structural Equivalency Tests) der Fachspezialisten<br />
im DEKRA Automobil Test Center erfolgreich<br />
absolvieren, um die Zulassung für Hockenheim zu erhalten.<br />
Auch für die vorgeschriebenen Tests der Crashboxen (Impact<br />
Attenuatoren) der Fahrzeuge ist das Center in Klettwitz<br />
eine bevorzugte Adresse.<br />
Beim eigentlichen, für die FS Electric und die FS Combustion<br />
weitgehend identischen Scrutineering, dem Freigabecheck,<br />
reichen die Prüfpunkte von der Fahrerbekleidung über die<br />
Reifenmischung bis hin zur einzelnen Schraubensicherung<br />
an wichtigen Aufhängungs- und Lenkungsteilen.<br />
Zum Programm zählen weiter die Überprüfung des Fahrzeuggewichts<br />
(Car Weighing) und der Tilt-Table-Test, bei dem<br />
die Sachverständigen auf einem Neigungstisch mit 60 Grad<br />
Seitenneigung die Kurvenstabilität der Rennfahrzeuge überprüfen.<br />
Bei den Monopostos der Formula Student Electric stehen<br />
beim FSE Scrutineering ganz zu Beginn der Veranstaltung<br />
die Prüfung des elektrischen Antriebs im Fokus der Sachverständigen,<br />
insbesondere der Batterien, des Batteriemanagements<br />
mit allen Sicherheitseinrichtungen und ein Check der<br />
Verkabelung.<br />
Die Konstruktion eines konkurrenzfähigen Rennwagens mit<br />
elektrischer Antriebstechnologie stellt aus Sicht von DEKRA<br />
für die Teams der Formula Student Electric eine besondere<br />
Herausforderung dar. Vor dem Hintergrund steigender<br />
Kraftstoffpreise und knapper Energieressourcen ist es nach<br />
Ansicht der Experten extrem wichtig, den angehenden Ingenieuren<br />
schon früh die Möglichkeit zu geben, sich mit zukunftsweisenden<br />
Technologien auseinander zu setzen.<br />
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069 600 1110.<br />
42 Neue Mobilität<br />
TELEFUNKEN SE | Bockenheimer Landstrasse 101 | 60325 Frankfurt am Main
BEM-Landesvertretung Norddeutschland<br />
Bundesverband eMobilität<br />
Landesvertretung Norddeutschland<br />
Bundesverband eMobilität<br />
Landesvertretung Bayern<br />
BEM-Landesvertretung Bayern<br />
BEM-Landesvertretung<br />
Norddeutschland<br />
Umzug der BEM-<br />
Landesvertretung Bayern<br />
BEM-Landesvertretung Norddeutschland, c/o E-COLLECTiON, Am Sandtorkai 50 in 20457 Hamburg<br />
BEM-Landesvertretung Bayern, c/o e-mocom AG, MarsstraSSe 74 in 80335 München<br />
»Dank unserer Partner haben wir uns bereits erfolgreich<br />
in vielen Regionen Deutschlands mit einer Landesvertretung<br />
positionieren können. Ich freue mich sehr, dass wir mit<br />
unserem Mitgliedsunternehmen E-COLLECTiON einen so<br />
engagierten Partner in Norddeutschland gefunden haben«,<br />
so BEM-Präsident Kurt Sigl.<br />
»Von Emden über Hannover und Lübeck bis hoch nach Flensburg<br />
passiert im Norden Deutschlands noch nicht genug<br />
im Bereich der eMobilität - das zu ändern ist unser Ziel«,<br />
so Florian Hempel, BEM-Landesvertreter Norddeutschland.<br />
»Die Verknüpfung der bestehenden Partner steht dabei im<br />
Fokus«, ergänzt Bernd Repenning. Nach Bayern, Baden-<br />
Württemberg, NRW, Hessen und Mitteldeutschland organisiert<br />
sich nun auch der Norden, um die Neue Mobilität auf<br />
Basis Erneuerbarer Energien regional zu etablieren.<br />
Seit Frühjahr 2012 sind Repenning und Hempel für die LV<br />
Norddeutschland verantwortlich. »eMobilität steht für urbanen<br />
Lifestyle. Genau das wollen wir gesellschaftsübergreifend<br />
vermitteln«, so Repenning. Er selbst hat mit dem Aufbau<br />
von E-COLLECTiON bereits ein aktives Zeichen für eine<br />
Neue Mobilität gesetzt. Unter dem Stichwort MOBiLiTY ist<br />
die Mission der Mitarbeiter von E-COLLECTiON, die Bevölkerung<br />
zu elektromobilisieren, jeden zu erreichen und Elektromobilität<br />
anfassbar zu machen.<br />
Hierfür wurde in der Hamburger HafenCity ein conceptSTORE<br />
eingerichtet, in dem die neuesten Elektrofahrzeuge präsentiert<br />
werden. »Im Mittelpunkt steht die Erfahrbarkeit. Bei<br />
uns können selbstverständlich alle Fahrzeuge auch selbst<br />
gefahren werden«, so Repenning.<br />
»Die gut besuchte und erfolgreiche Eröffnungsveranstaltung<br />
der Landesvertretung am 21. Mai hat unser Engagement<br />
bestätigt und zeigt uns, dass wir an der richtigen Stelle ansetzen.<br />
Viele Vertreter aus allen Teilen des momentan noch<br />
weiträumigen Einzugsgebietes unserer Landesvertretung<br />
haben gezeigt, wie viel dort schon passiert, dass ihnen jedoch<br />
eine Stimme fehlt. Diese wollen wir ihnen gemeinsam<br />
mit der Bundesgeschäftsstelle in Berlin geben«, so Hempel<br />
und macht deutlich, was künftig von den beiden Hamburgern<br />
zu erwarten ist:<br />
»Als BEM-Landesvertretung Norddeutschland wollen wir<br />
künftig für unsere Branche werben, neue Kontakte zu<br />
wichtigen Partnern herstellen und uns für eine bundesweite<br />
Vernetzung der relevanten Elektromobilitäts-Akteure einsetzen.<br />
Wir freuen uns auf unsere neue Aufgabe, zukünftige<br />
Mitglieder und ein attraktives Netzwerken.«<br />
Florian Hempel // BEM-Landesvertretung Norddeutschland<br />
florian.hempel@bem-ev.de<br />
»Ich freue mich, dass wir nach dem Umzug von Ingolstadt<br />
nach München nun auch in der bayerischen Hauptstadt vertreten<br />
sind und die hier vorhandenen Potenziale im Bereich<br />
Elektromobilität weiter ausbauen können. Mit unserem Mitgliedsunternehmen<br />
e-mocom haben wir einen innovativen<br />
Partner an unserer Seite, der in seinem Showroom bereits<br />
jetzt die gesamte Bandbreite der Neuen Mobilität präsentiert«,<br />
so BEM-Vorstand Michael Hofmann.<br />
Seit Mai leiten Chaya Chatterjee und Manfred Hiemer die<br />
BEM-Landesvertretung in München. »Es freut uns sehr, dass<br />
wir nun, nicht nur als Mitglied, sondern als LV Bayern noch<br />
stärker mit dem Bundesverband eMobilität verbunden sind.<br />
Wir durften in der Vergangenheit selbst erfahren, wie sehr<br />
der BEM uns Unternehmer unterstützen kann und dass er<br />
mehr ist, als ein normaler Verband - einer, der wirklich bewegt.<br />
Gemeinsam mit dem Team in Berlin möchten wir uns<br />
künftig dafür einsetzen, dass das Umdenken in vielen Köpfen<br />
erfolgt und wir die Elektromobilität schneller auf die Straße<br />
bringen können«, erklärt Chaya Chatterjee.<br />
Und Manfred Hiemer ergänzt: »Unser Ziel ist es, uns für die<br />
Elektromobilität in Bayern weiter und stärker einzusetzen -<br />
über das Engagement unseres Showrooms hinaus. Elektromobilität<br />
ist keine Zukunftsvision - sie ist bereits Realität.<br />
Als Landesvertretung möchten wir dazu beitragen, dass<br />
auch auf unternehmerischer und politischer Seite die Maßnahmen<br />
ergriffen und Rahmenstrukturen geschaffen werden,<br />
die den Systemwechsel hin zu einer Neuen Mobilität sichtbar<br />
beschleunigen.«<br />
Die Landesvertretung Bayern unterstützt als regionales<br />
Kompetenzzentrum für Elektromobilität die Ziele des Bundesverbands<br />
auf Landesebene.<br />
Im Rahmen von eRoadshows, Messen, Events und anderen<br />
Veranstaltungen im süddeutschen Raum werden die Köpfe<br />
der Branche miteinander vernetzt und zukunftsweisende Kooperations-<br />
und Geschäftsmodelle entwickelt, um Elektromobilität<br />
langfristig im Bewusstsein der Gesellschaft zu<br />
verankern.<br />
»Nur gemeinsam werden wir es schaffen, die vielfältigen<br />
Herausforderungen der Neuen Mobilität auf Basis Erneuerbarer<br />
Energien bundesweit auf die Straße zu bringen«, betont<br />
Michael Hofmann.<br />
Chaya Chatterjee & Manfred Hiemer<br />
BEM-Landesvertretung Bayern<br />
chaya.chatterjee@bem-ev.de<br />
manfred.hiemer@bem-ev.de<br />
44 Neue Mobilität Neue Mobilität 45
Köpfe der Branche<br />
Köpfe der Branche<br />
Köpfe der Branche<br />
Auf ein Wort mit den relevanten Akteuren im Bereich der Neuen Mobilität<br />
Christoph Hofner<br />
juwi R&D GmbH<br />
Oliver Brinkhoff<br />
proEco <strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong> GmbH<br />
Frank Chojinski<br />
KLEINER GmbH<br />
Stefan Dittrich<br />
stadtraum GmbH<br />
Dr. Lilian Klewitz-Haas<br />
Taylor Wessing<br />
Lucas Birnhäupl<br />
Process Management<br />
Consulting GmbH<br />
Christoph Hofner, Leiter Team Business Development &<br />
Sales E-Mobility, juwi R&D GmbH<br />
»Elektromobilität ergibt nur Sinn in Kombination mit Erneuerbaren<br />
Energien. Wir möchten mit unserer langjährigen Erfahrung,<br />
als Vollsortimentler in Sachen Erneuerbare Energien,<br />
unseren Teil dazu beitragen saubere Mobilität zu ermöglichen.<br />
Das Verfolgen unserer 100% Erneuerbare Energien Vision<br />
ist hierbei Grundvorrausetzung. Elektromobilität schafft<br />
Lebensqualität, nicht nur für den Einzelnen, sondern für uns<br />
alle. Es gibt nichts was die Energiewende so sichtbar für Jedermann<br />
macht wie das Fahren mit sauberem Strom. Wir freuen<br />
uns, dass der BEM hier als engagierter, unabhängiger und<br />
ideen-offener Integrator einen großen Teil dazu beiträgt und<br />
unterstützen immer gerne mit neuen Konzepten und Ideen.«<br />
www.juwi.de<br />
Oliver Brinkhoff, stellvertretender Geschäftsführer<br />
proEco <strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong> GmbH<br />
»Nachhaltige, alternative Antriebsformen beweisen immer<br />
mehr ihre Alltagstauglichkeit. Um der Problematik der urbanen<br />
Verkehrsentwicklung jedoch langfristig gerecht zu werden,<br />
bedarf es intelligenter, ineinandergreifender Konzepte. Fahrzeuge,<br />
sowie deren Kauf-, Miet- und Sharekonzepte, Park-<br />
Ladelösungen und Leitsysteme müssen auf der einen Seite<br />
komplexesten Anforderungen standhalten, auf der anderen<br />
Seite so kundenfreundlich wie möglich konzipiert werden.<br />
Die interaktive Kommunikation aller Einheiten und Teilnehmer<br />
lässt Raum für neue Produkte, Märkte und Chancen. Wollen<br />
wir im Zuge dieses Wandels den Standort Deutschland wettbewerbsfähig<br />
halten, Arbeitsplätze sichern und ausbauen,<br />
gleichzeitig Umwelt- und Verkehrsprobleme lösen, darf der<br />
Fokus nicht allein auf neuen Antriebs-, Material oder Energiespeicherlösungen<br />
liegen. Wollen wir all diese Ziele erreichen,<br />
müssen wir die Basis auf der Bildungsseite schaffen.<br />
Uns muss es gelingen, die Chancen und Nutzen einer neuen<br />
Mobilität zu verdeutlichen und Kompetenzen auszubilden,<br />
um jene Produkte zu entwickeln und Märkte zu schaffen. Der<br />
erste Schritt in diese Richtung ist es, Kräfte zu bündeln und<br />
sich zu vernetzen. Diesen ersten Schritt geht der BEM mit<br />
seinen Mitgliedern - in eine nachhaltig mobilisierte Zukunft.«<br />
www.proeco.de<br />
Frank Chojinski, Geschäftsleitung KLEINER GmbH<br />
»Mein persönlicher Einstieg in die Welt der Elektromobilität<br />
war ein Artikel über das Projekt Desertec, Stromerzeugung<br />
in der Wüste. In der Folge habe ich über das strategische<br />
Marketing das Gesamtthema Erneuerbare Energien in den<br />
Fokus meines Unternehmens gebracht. Die Idee, sich mit<br />
sauberer und dauerhaft verfügbarer Energie fortzubewegen,<br />
ist aus meiner Sicht der einzig zukunftssichere Weg.<br />
Diese Vision in Einklang zu bringen mit der Gewinnung<br />
von Aufträgen und der Sicherung von Arbeitsplätzen ist<br />
die große Herausforderung, der sich jedes zukunftsorientierte<br />
Unternehmen stellen muss. Hierfür braucht es eine<br />
Stimme, die diese Ideen in die politischen Gremien trägt.<br />
Diese Stimme ist für mich der Bundesverband eMobilität.«<br />
www.kleiner-gmbh.de<br />
Stefan Dittrich, Geschäftsführer stadtraum GmbH<br />
»Elektromobilität ist sauber und leise. Diese Vision einer<br />
stadtverträglichen und bewohnerorientierten Verkehrsentwicklung<br />
treibt mich an, Kommunen bei der Erstellung neuer<br />
Mobilitätskonzepte und bei dem Aufbau einer öffentlichen<br />
Ladeinfrastruktur zu beraten.<br />
Stromtankstellen lassen sich einfach mit der Funktion des<br />
Parkscheinautomaten in einem Gerät kombinieren.<br />
Die Ingenieurgesellschaft stadtraum hat bereits im Frühjahr<br />
2011 gemeinsam mit dem BEM hierzu ein Pilotprojekt<br />
in Berlin-Mitte gestartet und seitdem bewiesen, dass dieses<br />
integrierte System aus Parken+Laden alltagstauglich<br />
ist und platzsparend eingesetzt werden kann.«<br />
www.stadtraum.com<br />
Dr. Lilian Klewitz-Haas, Rechtsanwältin Taylor Wessing<br />
»Mobilität ist eine Errungenschaft und hat wie kaum eine<br />
andere wissenschaftliche Leistung zu unserer Gesellschaft<br />
beigetragen. Auch in Zukunft bleibt die Mobilität Treiber des<br />
Wohlstands. Mobilität und Nachhaltigkeit galten als unvereinbare<br />
Prinzipien. Die sich wandelnden Markterwartungen<br />
brechen die Architektur der Mobilitäts- und Energiebranche<br />
jedoch auf. Auch die Änderungen der rechtlichen Bedingungen<br />
stellen neue Herausforderungen.<br />
Als Berater von Unternehmen aus den Bereichen Mobilität,<br />
Energieerzeuger/Erneuerbare Energien und von Finanzinvestoren<br />
treibt uns die Frage um, wie mit den Herausforderungen<br />
von morgen umzugehen ist. Hierfür bietet der<br />
BEM eine ideale Plattform.«<br />
www.taylorwessing.com<br />
Lucas Birnhäupl, Berater<br />
Process Management Consulting GmbH<br />
»Die Elektromobilität wandelt sich zunehmend von einem<br />
technikgetriebenen Thema, zu der Frage nach der Vermarktung,<br />
wertschöpfenden Geschäftsmodellen, nach Zielgruppen,<br />
Produkten und Serviceangeboten. Wir verstehen uns<br />
dabei als Lotse durch das Spektrum der Elektromobilität und<br />
unterstützen unsere Kunden dabei, die Weichen für den Erfolg<br />
der Elektromobilität bereits heute zu legen. Unser Fokus<br />
liegt auf Vermarktungsstrukturen, Kooperationsmodellen,<br />
Preis- und Angebotsgestaltung sowie der Implementierung<br />
von Prozessen.<br />
Der Bundesverband eMobilität bietet uns dabei eine interessante<br />
Plattform zum Erfahrungsaustausch mit Akteuren<br />
aus Wirtschaft, Forschung, Politik und Medien.«<br />
46 Neue Mobilität Neue Mobilität 47
Status QUo der Elektromobilität - Initiative Zukunftsmobilität<br />
STATUS QUO DER ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> - eMobiler Odenwald<br />
Beratung, Strategie<br />
und Kompetenz<br />
Initiative Zukunftsmobilität begleitet Kommunen und Unternehmen<br />
in die Elektromobilität<br />
eMobiler Odenwald:<br />
Nicht warten - handeln<br />
Odenwaldkreis initiiert eigenes Schaufenster Elektromobilität<br />
Mobil mit dem eBike<br />
Unter der Marke »Zukunftsmobilität« hat sich in den letzten<br />
Jahren ein Kompetenz- und Beratungsnetzwerk formiert,<br />
das Kommunen und Unternehmen auf dem Weg in die<br />
elektromobile Zukunft begleitet. »Elektromobilität ist ein<br />
weites Feld, in dem es viele Möglichkeiten der Betätigung<br />
gibt«, so Christian Klaiber, Gründer der Initiative Zukunftsmobilität.<br />
»Wir helfen unseren Auftraggebern, ihre Rolle in<br />
diesem Themenfeld zu finden und begleiten sie bei der Erarbeitung<br />
und Umsetzung konkreter elektromobiler Lösungen,<br />
die dauerhaft etabliert werden.«<br />
Das Netzwerk bündelt das Know-how und die Angebote<br />
seiner Partner und bindet diese in die Konzeption und Realisierung<br />
der Projekte ein. Zukunftsmobilitäts-Projekte<br />
rücken den Mobilitätsbedarf der Menschen einer Region<br />
in den Vordergrund und bedienen ihn durch zielgruppenorientierte<br />
Angebote. Dabei werden ganzheitliche Ansätze<br />
verfolgt und individuelle Elektromobilität beispielsweise<br />
mit Angeboten des ÖPNV verknüpft.<br />
Das Leistungsspektrum reicht von der strategischen und<br />
konzeptionellen Beratung bis zur Projektkoordination im<br />
Rahmen der Umsetzung. »Unser Ziel ist es, elektrisch angetriebene<br />
Fahrzeuge in funktionierende Nutzungsmodelle zu<br />
bringen«, so Klaiber. Angesprochen werden dabei vorrangig<br />
Kommunen und Versorgungsbetriebe sowie Unternehmen,<br />
aber auch Tourismusbetriebe und touristische Vermarktungsgesellschaften.<br />
Aktuell berät die Initiative Zukunftsmobilität diverse Kommunalverwaltungen<br />
mittlerer Größe wie beispielsweise die<br />
Stadt Rheinfelden oder die beiden Modellkommunen Elektromobilität<br />
in Baden-Württemberg, Ludwigsburg und Offenburg,<br />
bei der Konzeption einer Elektromobilitätsstrategie<br />
sowie als Projektdienstleister. Außerdem hat die Initiative<br />
Zukunftsmobilität das Projektmanagement in verschiedenen<br />
Projekten übernommen. Ein Beispiel ist das bundesweit<br />
einzigartige Projekt »ZUMO Schwarzwald«, ein Mobilitätsprojekt<br />
im Tourismus, welches Urlaubern im Sommer<br />
2011 CO 2 -neutralen Mobilitätsurlaub im Schwarzwald<br />
ermöglichte. Das Projekt ZUMO gab den Anstoß für diverse<br />
Urlaubsangebote in Verbindung mit Elektromobilität im<br />
Schwarzwald.<br />
Ausgehend von Projekten in Baden-Württemberg ist die Initiative<br />
Zukunftsmobilität seit Anfang 2012 dabei, sich auf<br />
weitere Bundesländer auszudehnen sowie ihr Know-how in<br />
grenzübergreifende Projekte einzubringen.<br />
Annette Barth<br />
Initiative Zukunftsmobilität<br />
www.zukunftsmobilitaet.de<br />
Erster Kreisbeigeordneter des Odenwaldkreises Oliver Grobeis, Kreistagsvorsitzender des Odenwaldkreises Rüdiger Holschuh,<br />
Bürgermeister der Stadt Michelstadt Stefan Kelbert und Landrat des Odenwaldkreises Dietrich Kübler bei der Einweihung der<br />
ersten eBike-Route.<br />
Um Bürger einer ländlichen Region wie den südhessischen<br />
Odenwaldkreis von neuen Zukunftstechnologien zu überzeugen,<br />
bedarf es manchmal mehr als Informationsveranstaltungen<br />
oder Bekanntmachungen in Anzeigenblättern.<br />
Denn nicht selten besteht besonders hinsichtlich Elektromobilität<br />
das Vorurteil, für Berufspendler und Vielfahrer in<br />
der Peripherie nicht geeignet zu sein. Dieser Eindruck wird<br />
von medial begleiteten Testfahrten, die hauptsächlich in<br />
Metropolen inszeniert werden, unterstützt.<br />
Wie falsch diese Wahrnehmung ist, demonstriert das Beispiel<br />
Odenwaldkreis. In diesem Jahr wird nicht nur die erste eBike-<br />
Flotte zum Verleih angeboten. Der Kreis hat darüber hinaus<br />
in den Ausbau der Ladeinfrastruktur investiert und fährt zukünftig<br />
dank zweier Elektro-Smarts auch selbst elektrisch.<br />
Politiker des Landkreises machen damit deutlich, dass es nicht<br />
von einer bundesweiten Förderung abhängt, ob jeder Einzelne<br />
etwas zum Thema Zukunftstechnologie beitragen kann.<br />
Um auch die Bevölkerung für den neuen Kurs zu gewinnen,<br />
bot der bundesweite Aktionstag Nachhaltigkeit einen guten<br />
Anlass. Am Sonntag, den 03. Juni 2012 zeigte der Odenwaldkreis<br />
mit dem Event »eMobiler Odenwald. Elektrisch fahren<br />
rund um den Marktplatz« die heute bereits zur Verfügung<br />
stehenden Möglichkeiten für elektrisches Fahren, zugleich<br />
aber auch die Herausforderungen für Gesellschaft und Wirtschaft.<br />
Unterstützt wurde der Kreis von der Frankfurter Kommunikations-Agentur<br />
PP:AGENDA, die die Veranstaltung<br />
konzipierte und kommunikativ begleitete.<br />
Vorgestellt und getestet wurden eine Vielzahl von Elektroautos<br />
der Marken Opel, Citroën, Peugeot, Mitsubishi und<br />
Think von den ortsansässigen Autohäusern und Partnern.<br />
Zahlreiche eBikes verschiedener Marken sowie eRoller regionaler<br />
Händler waren ebenfalls vertreten. Tausende Besucher<br />
machten von der Möglichkeit, die eFahrzeuge zu testen, regen<br />
Gebrauch. Einen weiteren Höhepunkt an diesem Tag bildete<br />
die Einweihung der ersten eBike-Route im Landkreis.<br />
»Wenn Deutschland eine realistische Chance haben will,<br />
Leitmarkt für Elektromobilität zu werden, muss diese Entwicklung<br />
von vielen weiteren gesellschaftlichen Akteuren<br />
getragen werden, die bislang nur ungenügend in Konzepte<br />
eingebunden sind, wie etwa aus den Bereichen Aus- und<br />
Weiterbildung oder Gesundheit. Am Beispiel des eMobilen<br />
Odenwald zeigen wir, wie dies gelingen kann«, meint<br />
Michael Tschakert, Direktor Consulting & Management bei<br />
PP:AGENDA.<br />
Michael Tschakert // PP:AGENDA // www.pp-agenda.de<br />
48 Neue Mobilität Neue Mobilität 49
Status QUo der Elektromobilität - Next Energy<br />
Status QUo der Elektromobilität - Next energy<br />
Batterieforschung im Fokus<br />
An der Schnittstelle zwischen Elektromobilität und Netzanbindung<br />
Die vollautomatisierte Station ermöglicht einen Batteriewechsel innerhalb von nur vier Minuten<br />
In den NEXT ENERGY-Laboren werden die Ursachen des Alterungsverhaltens von Einzelzellen und ganzen Batteriepacks analysiert<br />
Nach dem 2009 ausgesprochenen politischen Wunsch nach<br />
einem deutschen »Leitmarkt für Elektromobilität« hat die<br />
2011 beschlossene Energiewende einen zweiten grundlegenden<br />
Eckpfeiler für die Erforschung elektrischer Energiespeicher<br />
gesetzt. Nicht nur langlebig und mobil sollen Batterien<br />
werden, sondern fortan auch stationär und netzregulierend.<br />
Das EWE-Forschungszentrum für Energietechnologie NEXT<br />
ENERGY bearbeitet ein übergreifendes Konzept, das all diese<br />
Anforderungsprofile gleichermaßen bedient:<br />
Mit Deutschlands erster Batteriewechselstation verfügt das<br />
Institut über ein Forschungsobjekt, an dem sich die Schnittstelle<br />
zwischen mobilem Alltagseinsatz, Bereitstellung von<br />
Netzdienstleistungen und Batteriealterung im Realbetrieb<br />
abbilden lässt. Damit können die Oldenburger Wissenschaftler<br />
ihr gesamtes Potenzial in der Batterieforschung von der<br />
Elektrochemie bis zur Netzintegration ausschöpfen.<br />
Als wesentlicher Bestandteil des Forschungsprojekts Grid-<br />
Surfer wurde die Station mit Mitteln des Bundesministeriums<br />
für Wirtschaft und Technologie realisiert. Sie ist mit einer<br />
eigens konzipierten Wechselmechanik ausgestattet und<br />
kann bis zu sechs Batterien vorhalten - und für den vollautomatischen<br />
Batterietausch bereitstellen. In der Praxis bedeutet<br />
das: Der Autofahrer kann die Fahrt nach nur vier Minuten mit<br />
einem geladenen Akku fortsetzen, ohne das Fahrzeug verlassen<br />
zu müssen. Damit könnte die Batteriewechselstation<br />
Grundlage sein für interessante Geschäftsmodelle, zum Beispiel<br />
für Taxiunternehmen oder medizinische Dienste.<br />
Die Realisierbarkeit entsprechender Projekte mit Fuhrparkbetreibern<br />
wird derzeit geprüft. Dabei geht das Interesse der<br />
Energieforscher weit über den reinen Fahrbetrieb hinaus.<br />
»Wir wollen erforschen, welchen Stellenwert ein Wechselsystem<br />
in der Gesamtinfrastruktur der Elektromobilität einnehmen<br />
kann und unter welchen Rahmenbedingungen sich<br />
ein ökonomischer und ökologischer Nutzen darstellen lässt«,<br />
erklärt Frank Schuldt, Themenfeldleiter Batteriesystemtechnik<br />
bei NEXT ENERGY. Mit ihren systemtypischen Anforderungen<br />
werde sich die Elektromobilität spürbar von unserer<br />
bisher bekannten Art der Fortbewegung mit Verbrennungsmotoren<br />
unterscheiden, ist sich der Ingenieur bewusst. Viele<br />
Fragen seien noch ungeklärt. »Die Antworten liegen zwar<br />
längst in der Theorie als Ideen und Skizzen vor, müssen sich<br />
jedoch noch in der Praxis beweisen.«<br />
Mit Blick auf die Nutzung Erneuerbarer Energien erschließt<br />
die Batteriewechselstation mit ihrem bidirektionalen Ladekonzept<br />
ein weiteres Forschungsfeld für die Wissenschaft:<br />
Bei NEXT ENERGY wird untersucht, ob sich Traktionsbatterien<br />
in Zweitanwendung auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />
als stationäre Speicher einsetzen lassen. In der<br />
Station könnten sie - sofern sie nicht im mobilen Einsatz<br />
sind - mit der Kapazität von bis zu sechs Batteriepacks zum<br />
Beispiel für die Stabilisierung des Stromnetzes genutzt werden.<br />
»Mit einer kumulierten Speicherkapazität von 180 kWh<br />
und einer maximalen Leistung von 360 kW sind wir grundsätzlich<br />
in der Lage, auch gleichzeitig Netzdienstleistungen<br />
bereitzustellen«, sagt Dr. Wedigo von Wedel, Bereichsleiter<br />
Energiespeicher bei NEXT ENERGY. Dafür verfüge die Batteriewechselstation<br />
über speziell ausgestattete Wechselrichter<br />
für den Anschluss an das örtliche Verteilnetz. »Jeder einzelne<br />
der sechs Wechselrichter ist in der Lage, die Batterien<br />
zu laden, aber auch gezielt zu entladen und die Energie dem<br />
Verteilnetz zur Verfügung zu stellen«, so von Wedel.<br />
Eine wichtige Funktion kommt der Einspeisung von Blindleistung<br />
zu, mit der eine Steigerung der Aufnahmekapazität<br />
des Verteilnetzes für Erneuerbare Energien, zum Beispiel<br />
aus Photovoltaik, ermöglicht wird. Damit leistet die Wechselstation<br />
einen zusätzlich wertvollen Dienst zur Integration<br />
Erneuerbarer Energien und empfiehlt sich als Baustein einer<br />
neu zu entwickelnden Infrastruktur für das Stromnetz der Zukunft.<br />
Perspektivisch wäre damit zum Beispiel ein Ausgleich<br />
von Schwankungen aufgrund der unregelmäßigen Einspeisung<br />
Erneuerbarer Energien aus Wind und Sonne denkbar.<br />
Inwieweit die Leistungsfähigkeit der Batterien durch die<br />
permanenten Be- und Entladezyklen in der mobilen und stationären<br />
Anwendung beeinträchtigt wird, können die NEXT<br />
ENERGY-Wissenschaftler ganz praxisnah analysieren: »Die<br />
Batteriewechselstation bietet uns dafür beste Möglichkeiten,<br />
weil wir das Alterungsverhalten der Traktionsbatterien<br />
direkt im Anschluss an den mobilen Einsatz überprüfen können.<br />
Ihr Zustand wird geprüft, sobald sie zur Wiederaufladung<br />
in das Hochregal der Station gefahren wird«, erklärt<br />
von Wedel. So kann zum Beispiel erforscht werden, welche<br />
Auswirkungen die Verschaltung der einzelnen Zellen auf den<br />
Gesamtverbund hat. Aufschlussreich könnte auch die Erforschung<br />
bestimmter Zelltypen sein, die sich besonders gut für<br />
einen Betrieb in Großbatterien eignen. Weitere Effekte, die<br />
durch die kombinierte Nutzung entstehen, lassen sich zum<br />
Beispiel in Langzeittests analysieren. Die dadurch gewonnenen<br />
Daten bilden die Basis für materialwissenschaftliche<br />
und systemtechnische Optimierungen, die in Verbindung<br />
mit geeigneten Betriebsführungsstrategien eine längere<br />
Lebensdauer der Batterie ermöglichen. Im Ergebnis könnte<br />
somit eine Senkung der Betriebskosten erreicht werden.<br />
Heinke Meinen // NEXT ENERGY<br />
www.next-energy.de<br />
50 Neue Mobilität Neue Mobilität 51
Status QUo der Elektromobilität - InnoZ<br />
Status QUo der Elektromobilität - InnoZ<br />
Uwe Hahner, Swarco Traffic Systems, Frank. C. Hinrichs, InnoZ und Florian Lennert, InnoZ,<br />
vor dem interaktiven MSG DEMONSTRATOR<br />
Kleines schlaues Netz<br />
Dass Elektroautos nur dann wirklich umweltfreundlich sind,<br />
wenn sie mit »Grünstrom« aufgeladen werden, dürfte inzwischen<br />
hinlänglich bekannt sein. Doch Erneuerbare Energien<br />
haben ihre Tücken. Entgegen der klassischen Struktur<br />
von Stromnetzen, die eine bedarfsgerechte Einspeisung auf<br />
Hochspannungsebene vorsieht, speisen vor allem Photovoltaikanlagen<br />
oft auf Niederspannungsebene ein. Bedarf<br />
oder nicht, es wird eingespeist und bringt so den einen oder<br />
anderen Netzknoten durcheinander. Hinzu kommt die Frage,<br />
welchen Strom man gerade tankt, wenn das Elektroauto<br />
erst abends angeschlossen wird. Der Solarstrom aus der<br />
Mittagszeit ist dann schon längst eingespeist.<br />
Photograf: Sebastian Knoth<br />
Es geht also um mehr, als nur darum, Autos mit eMotoren<br />
auszustatten und Solaranlagen aufzustellen. Zusammen<br />
mit einer intelligenten Steuerung und Speichersystemen<br />
müssen Elektromobilität und Energieversorgung zukünftig<br />
als einheitliches Ganzes betrachtet werden. Abgeschlossene<br />
Verteilnetze eignen sich besonders, um solche systemischen<br />
Ansätze zu untersuchen. In intelligenten Miniaturnetzen<br />
werden die Verbraucher und Erzeuger so miteinander in<br />
Einklang gebracht, dass sich ihr Einfluss im übergeordneten<br />
Netz kaum noch bemerkbar macht. Soweit die Theorie. Doch<br />
auf dem EUREF-Campus am ehemaligen Gasometer in Berlin-Schöneberg<br />
wird heute schon real ausprobiert, was andernorts<br />
bisher nur simuliert werden konnte. Zusammen mit<br />
Partnern aus Wirtschaft und Forschung hat das Innovationszentrum<br />
für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel (InnoZ)<br />
in Berlin unter dem Namen Micro Smart Grid (MSG) ein solches<br />
Netz aufgebaut.<br />
Ein 630 kVA Trafo bildet die Verbindung zum Ortsnetz. Jenseits<br />
dieser Schnittstelle stellen aktuell drei Photovoltaikanlagen<br />
mit zusammen 53,5 kWp, fünf vertikale City-Windräder<br />
à 1.000 W, zwei kleine Blockheizkraftwerke, ebenfalls à<br />
1.000 W und eine »Netzpufferbatterie« mit 150 kWh Kapazität<br />
die Energie für dieses intelligente Stromnetz bereit. Eine<br />
Elektrotankstelle mit Ladesäulen unterschiedlichster Bauart<br />
hat das Potenzial für bis zu 29 zeitgleiche Ladevorgänge. Zudem<br />
dient die Anlage als Living Lab für Messungen und Nutzerbefragungen.<br />
Verschiedene Elektroautos, eine Station von<br />
e-Flinkster, dem Elektro-Carsharing der Deutschen Bahn,<br />
sowie die Klimatechnik für den Veranstaltungsbereich im<br />
ehemaligen Gasometer, sind die Verbraucher in diesem System.<br />
Seit Inbetriebnahme des MSG im März 2012 konnten<br />
bereits mehr als 18.000 kWh Strom CO 2 -neutral produziert<br />
werden - genug um ein Elektroauto des Typs Citroën C-Zero<br />
über tausendmal zu laden.<br />
Micro Smart Grid mit e-Carsharing-Station, Solarpanel, GroSSbatterie<br />
und WINDRAD<br />
Photograf: Kai Abresch<br />
Das Herzstück des MSG bildet die Energieleitwarte, ein gläserner<br />
Raum auf der Plattform elektroMobilität im InnoZ.<br />
Denn im MSG wird jede einzelne Komponente wie Ladesäulen<br />
oder Solaranlagen mit Smart Metern ausgelesen und in<br />
der Energieleitwarte durch die Aufbereitung der Netzgesellschaft<br />
Berlin-Brandenburg (NBB) entsprechend visualisiert.<br />
Auf zwei Bildschirmen können die realen Daten, die wenige<br />
Meter entfernt gesammelt werden, aufbereitet und grafisch<br />
dargestellt werden. Besucher, denen das noch zu theoretisch<br />
ist, können an einem Multitouchtisch mit interaktiven<br />
»Bauklötzen«, der wie ein überdimensionales iPad anmutet,<br />
die Funktionsweise eines Smart Grids spielerisch erkunden.<br />
Legt man z.B. mehr »Wind-Bausteine« auf den Tisch, so<br />
werden die Auswirkungen des Ausbaus der Windenergie in<br />
Echtzeit berechnet und durch dynamische Visualisierungen<br />
dargestellt. Alles auf Basis realer Energie- und Wetterdaten.<br />
Doch das MSG ist mehr als nur eine Demonstration. Es ist Teil<br />
des vom Bundesverkehrsministerium (BMVBS) geförderten<br />
Projektes Berlin elektromobil 2.0, kurz: »BeMobility 2.0«,<br />
das regional von der TSB Innovationsagentur Berlin und<br />
übergeordnet von der Nationalen Organisation Wasserstoffund<br />
Brennstoffzellentechnologie (NOW) koordiniert wird.<br />
Die Projektpartner Schneider Electric und Technische Universität<br />
Berlin entwickeln dabei eine Datenbank mit lernenden<br />
Algorithmen, welche die Grundlage für ein sich selbst optimierendes<br />
System darstellt. Verändert sich der Zustand des<br />
Netzes, z.B. durch den Anschluss eines Elektroautos an die<br />
Ladeinfrastruktur oder eine plötzliche Energiespitze durch<br />
die Solaranlagen, wird augenblicklich der neue Idealzustand<br />
für das MSG errechnet und die entsprechenden Signale<br />
und Impulse an die einzelnen Komponenten gesendet. Eine<br />
Großbatterie als Zwischenspeicher wird bald ermöglichen,<br />
die meisten Last- und Erzeugungsspitzen so auszugleichen,<br />
dass der regenerativ erzeugte Strom ausschließlich für die<br />
Binnenversorgung im MSG genutzt und nicht ins übergeordnete<br />
Netz abgegeben werden muss.<br />
Dies ist jedoch erst der Anfang. Die Schaufenster Elektromobilität<br />
der Bundesregierung sollen die neue Mobilität<br />
(er)fahrbar machen und Deutschlands Rolle als Leitmarkt<br />
zeigen. Mit der Förderung von vier beteiligten Bundesministerien<br />
wird das MSG ab Herbst 2012 ausgebaut und weiterentwickelt.<br />
Qualität und Quantität werden gleichermaßen<br />
gesteigert. Neue Verbraucher - wie intelligente Gebäude oder<br />
weitere Elektroautos - verlangen nach mehr erneuerbarer Einspeisung<br />
und Speichertechnologien. Vehicle to Grid, also die<br />
Rückspeisung von Strom aus dem Auto und entsprechende<br />
Geschäftsmodelle, werden in diesem geschützten Raum<br />
konzipiert und im »Living Lab« ausprobiert. Sogar der netzunabhängige<br />
Betrieb des MSG soll erprobt werden. Im Ergebnis<br />
wird so viel Energie wie möglich lokal verbraucht<br />
bzw. gespeichert, während die Schnittstelle zur Außenwelt<br />
- der Trafo - nur noch als eine Art »Range Extender« für das<br />
Micro Smart Grid dient.<br />
Es bleibt also spannend, wie das InnoZ mit seinen Partnern<br />
auf der Plattform elektroMobilität modellhaft die eigene<br />
Energie- und Verkehrswende umsetzt. Dann fahren die<br />
Elektrofahrzeuge zukünftig wirklich mit Null Gramm CO 2 pro<br />
Kilometer vom Campus.<br />
Fabian Reetz<br />
Plattform elektroMobilität<br />
Innovationszentrum für Mobilität und<br />
gesellschaftlichen Wandel (InnoZ) GmbH<br />
www.innoz.de<br />
52 Neue Mobilität Neue Mobilität 53
Status QUo der Elektromobilität - Legal Corner<br />
Status QUo der Elektromobilität - Legal COrner<br />
Ein Rechtsrahmen für die<br />
Ladeinfrastruktur<br />
»Der Rechtsrahmen der Ladeinfrastruktur kann nicht losgelöst<br />
von den Bedingungen der Elektromobilität insgesamt<br />
betrachtet werden.«<br />
Damit sich Deutschland wie von der Bundesregierung gewollt<br />
zum Leitmarkt für Elektromobilität entwickeln kann,<br />
muss eine leistungsfähige Ladeinfrastruktur vorhanden<br />
sein. Während die rechtlichen Hürden auf Privatgrundstücken<br />
eher gering sind, werfen öffentlich zugängliche Stationen<br />
mehr Fragen auf. Vor Schaffung eines Rechtsrahmens<br />
ist zu klären, wie die öffentliche Infrastruktur aussehen soll.<br />
Sie muss den Bedürfnissen der Verbraucher angepasst sein.<br />
Oft wird die lange Dauer des Ladevorganges beklagt - neben<br />
der geringen Reichweite pro Ladung ein K.O.-Kriterium für<br />
Fernstrecken. Bei Schnellladestationen sind nach optimistischen<br />
Schätzungen künftig fünf Minuten Ladezeit möglich,<br />
doch diese Stationen belasten das Netz und sind teuer.<br />
Letzteres gilt auch für Wechselstationen, die leere Batterien<br />
innerhalb weniger Minuten gegen volle tauschen. Hier<br />
müssten zudem einheitliche Batterien her, was gegen die<br />
Industrie schwer durchsetzbar scheint. Die Politik setzt derzeit<br />
auf Hybridfahrzeuge: Elektrisch in der City, herkömmlich<br />
auf Fernstrecken. Die Schaffung eines Rechtsrahmens für<br />
die Ladeinfrastruktur ist auch deshalb schwierig, weil künftige<br />
Optionen durch eine zu frühe Festlegung auf ein Modell<br />
verbaut werden könnten: So sind Ladestationen oft Ziel von<br />
Vandalismus. Eine Lösung wäre kontaktloses Laden. Das<br />
Fahrzeug wird hierbei über eine Spule im Boden eines Stellplatzes<br />
geladen. Sinnvoll wäre ein Konzept, das technologieunabhängig<br />
Anreize setzt und die Weiterentwicklung vom<br />
Hybrid- zum reinen Elektrofahrzeug im Ansatz schon mitdenkt<br />
und mit anreizt. Wichtig sind einheitliche Standards.<br />
So sollten Ladestationen für jeden Fahrzeugtyp und jeden<br />
Kunden nutzbar sein.<br />
Rechtliche Rahmenbedingungen<br />
Straßenrechtlich stellen Ladestationen eine Sondernutzung<br />
dar. Städte und Gemeinden können die Sondernutzung<br />
durch Satzung regeln und darin auch bestimmte erlaubnisfreie<br />
Sondernutzungen vorsehen. Ladestationen bieten sich<br />
dafür an. Auch die Straßengesetze der Länder und das Bundesfernstraßengesetz<br />
sollten im Sinne einer möglichst weitgehenden<br />
Privilegierung von Lade- und Wechselstationen<br />
etwa an Landesstraßen oder Autobahnraststätten angepasst<br />
werden. Zudem müssen ausreichend Stellplätze mit<br />
Beschilderung geschaffen werden, wofür die Bundesregierung<br />
bereits neue Zusatzzeichen veröffentlicht hat. So<br />
können Halteverbotszonen zum Laden genutzt werden. Ratsam<br />
wäre eine Novellierung der Straßenverkehrsordnung,<br />
in der die Elektromobilität umfassend verankert wird. Die<br />
Bundesregierung plant noch für dieses Jahr die Einführung<br />
einer blauen Plakette für Elektroautos. Sie soll Grundlage<br />
für Privilegierungen sein. Im Baurecht sind verschiedene<br />
Zuständigkeiten zu beachten. Die Gemeinden können in Bebauungsplänen<br />
Flächen für Ladestationen ausweisen. Ein<br />
Bebauungsplan ist für private Ladestationen nicht erforderlich.<br />
Sie sind nach der Baunutzungsverordnung (BauNVO)<br />
als »untergeordnete Nebenanlagen« zulässig. Öffentlich<br />
zugängliche Ladestationen dagegen kommen nach §14 Absatz<br />
2 BauNVO nur ausnahmsweise ohne Bebauungsplan<br />
aus. Für sie sollte der Bund im Bauplanungsrecht eine Privilegierung<br />
schaffen. Dazu sollten ausdrücklich auch Schnellladestationen<br />
und könnten unter weiteren Voraussetzungen<br />
Batteriewechselstationen gehören. Die Länder können im<br />
Raumordnungs- und Bauordnungsrecht lenken, etwa durch<br />
Gestaltungsvorgaben oder die Pflicht zum Bau von Ladestationen.<br />
Auch hierbei sollte jede Art der Ladeinfrastruktur<br />
berücksichtigt werden. Die Errichtung von Ladestationen<br />
bedarf bereits in einigen Ländern keiner Baugenehmigung,<br />
was überall klargestellt werden sollte.<br />
Energiewirtschaftsrechtlich sind private Ladestationen einschließlich<br />
privater Parkhäuser Kundenanlagen und nicht<br />
Teil des Versorgungsnetzes. Umstritten ist dies unter Juristen<br />
bei öffentlichen Ladestationen. Als Teil des Netzes unterlägen<br />
sie der Regulierung, z.B. einer Preiskontrolle. Die Kosten<br />
für die Errichtung der Ladestationen könnten über die Netzentgelte<br />
umgelegt werden. Stromlieferanten hätten Anspruch<br />
auf Zugang zu den Ladestationen. Als Teil des Netzes träfe<br />
sie aber auch ein umfassender Pflichtenkatalog. Eine Klärung<br />
durch den Gesetzgeber wäre hilfreich. Für Batteriewechselstationen<br />
und Schnellladestationen, die erhöhte Anforderungen<br />
an die Netzstabilität stellten, sollten ebenfalls Regelungen<br />
getroffen werden. Erforderlich ist zudem eine intelligente Vernetzung<br />
der Ladestationen mit dem Stromnetz. Autobatterien<br />
können künftig zur Netzstabilität beitragen. Bei einer Überproduktion<br />
von Strom können die Batterien überschüssigen<br />
Strom speichern und dadurch negative Regelenergie liefern.<br />
Weitere Maßnahmen sind denkbar, etwa eine Pflicht, wonach<br />
Parkplatzbetreiber und Tankstellen unter bestimmten Voraussetzungen<br />
Ladestationen oder auch Stellplätze für kontaktloses<br />
Laden anbieten müssen. Eine Subventionierung der Ladeinfrastruktur<br />
wird derzeit von der Bundesregierung abgelehnt<br />
und müsste mit europäischem Beihilferecht vereinbar sein.<br />
Der Rechtsrahmen der Ladeinfrastruktur kann nicht losgelöst<br />
von den Bedingungen der Elektromobilität insgesamt<br />
betrachtet werden. Eine wirksame Förderung setzt auf ein<br />
dichtes Netz aus Anreizen. Für Fahrzeugfahrer denkbar sind<br />
Privilegierungen im Straßenverkehrsrecht (z.B. Sonderparkplätze,<br />
Freigabe von Busspuren, Sonderfahrspuren, Bevorzugung<br />
in Umweltzonen, Befreiung von Parkgebühren, schadstoffabhängige<br />
City- und Autobahnmaut) und im Steuerrecht<br />
(z.B. Energie- und Umsatzsteuer), wo Gesetzesentwürfe bestehen.<br />
So soll die bereits bestehende Begünstigung bei<br />
der Kraftfahrzeugsteuer ausgedehnt werden. Anreiz für die<br />
Industrie zur Serienproduktion besserer Elektrofahrzeuge<br />
wäre etwa eine Höherbesteuerung herkömmlicher Motoren.<br />
Erneuerbare Elektromobilität<br />
Elektromobilität macht wenig Sinn, wenn der Strom aus<br />
Kohle- oder Atomkraftwerken stammt. Erforderlich sind zusätzliche<br />
erneuerbare Kapazitäten. Zur Schonung der Netze<br />
sollte zudem der Ausbau einer Ladeinfrastruktur direkt an<br />
Wind- und Solaranlagen gefördert werden, etwa auf solaren<br />
Großparkplätzen oder an Solar- und Windparks entlang der<br />
Autobahn. Bei einem Überangebot an Wind- und Solarstrom<br />
werden diese Anlagen derzeit zur Vermeidung von Gefahren<br />
für die Netzstabilität gedrosselt oder abgeschaltet und deren<br />
Betreiber dafür entschädigt. So fehlt der Anreiz, überschüssigen<br />
Strom z.B. an eine Ladestation abzugeben. Die<br />
Kommunen könnten die Errichtung von Solaranlagen zudem<br />
durch städtebauliche Verträge von der Kopplung an eine Ladestation<br />
abhängig machen. Denkbar wäre auch eine Parallele<br />
zur geltenden Verordnung über Qualitätsanforderungen<br />
an Kraftstoffe, wonach der Strom Qualitätsanforderungen in<br />
Form eines möglichst hohen und stufenweise steigenden erneuerbaren<br />
Anteils einhalten muss.<br />
Fazit<br />
Die Politik setzt vor allem auf private Ladestationen und den<br />
Verkehr zwischen Wohnung und Arbeitsplatz. Ein flächendeckendes<br />
Netz aus Schnellladestationen verbunden mit<br />
Wechselstationen an Autobahnen lässt sich zwar in der Tat<br />
nicht von heute auf morgen realisieren und bedarf weiterer<br />
Forschungsleistungen gerade auch im Hinblick auf bessere<br />
Batterien. Gleichwohl sollte ein Rechtsrahmen bereits jetzt<br />
eine stufenweise Entwicklung hin zu Erneuerbarer Elektromobilität<br />
auch im Fernverkehr in den Gesetzen anlegen.<br />
Ansonsten bestünde das Risiko, dass sich ein System der<br />
reinen City-Elektromobilität manifestiert und der Industrie<br />
ein ausreichender Anreiz fehlt, bessere Fahrzeuge und Batterien<br />
mit längeren Reichweiten zu entwickeln.<br />
Michael Herrmann // Freier Rechtsanwalt<br />
Luther Nierer Rechtsanwälte Partnerschaft<br />
m.herrmann@luthernierer.com<br />
54 Neue Mobilität Neue Mobilität 55
Status QUo der Elektromobilität - EnBW ENergie Baden-Württemberg<br />
Status QUo der Elektromobilität - AMI-Kongress<br />
Ausbau der öffentlichen<br />
Ladeinfrastruktur<br />
Das Partnerkonzept der EnBW Energie Baden-Württemberg AG<br />
Die Mobilitätswende<br />
gestalten<br />
Kommentar von Christian Grötsch zum 3. Internationalen AMI-Kongress in Leipzig<br />
Auch wenn die Nutzer von eFahrzeugen, egal ob Zweiräder<br />
oder Vierräder, in den bisherigen eMobilitätsprojekten ihre<br />
eFahrzeuge überwiegend zu Hause oder auch am Arbeitsplatz<br />
an die Steckdose anschließen, ist die öffentliche Ladeinfrastruktur<br />
für die weitere Entwicklung der eMobilität von<br />
hoher psychologischer Bedeutung und auch notwendig,<br />
wenn z.B. Car Sharing Modelle auf der Basis von eFahrzeugen<br />
initiiert werden und Nutzer ohne eigene Lademöglichkeit<br />
sind. Ein möglichst flächendeckender Aufbau ist allerdings<br />
auch mit hohen Installations- und Betriebskosten<br />
verbunden, die über den Verkauf von Kilowattstunden oder<br />
auch durch andere marktfähige Angebotsmodelle nicht gedeckt<br />
werden können. Dieses Ungleichgewicht zwischen<br />
Kosten und Ertrag ist in den nächsten Jahren besonders<br />
stark ausgeprägt, da die ersten eFahrzeuge nur langsam<br />
und in niedrigen Stückzahlen auf die Straße kommen.<br />
Aus diesem Grund muss die Frage gestellt werden, welche<br />
Finanzierungsmodelle gibt es für den Ausbau der öffentlichen<br />
Ladeinfrastruktur, wenn diese rein privatwirtschaftlich<br />
nicht finanziert werden kann? Bisherige Vorschläge reichen<br />
von einer Umlage der Finanzierungskosten auf die Netznutzungsentgelte<br />
bis zur Umlage auf den Strompreis, wie dies<br />
bereits durch die EEG-Umlage zum Ausbau der Erneuerbaren<br />
Energien der Fall ist. Andere Vorschläge fordern eine Erhöhung<br />
der Kfz-Steuer oder Mineralölsteuer, um darüber den<br />
Ausbau der Ladeinfrastruktur für eFahrzeuge zu finanzieren.<br />
Es gibt aber noch weitere Alternativen: Zum Beispiel eine gemeinschaftliche<br />
Finanzierung durch die Privatwirtschaft und<br />
öffentliche Körperschaften.<br />
Bei diesem Modell entwickelt der Energieversorger oder<br />
eMobilitäts-Provider zusammen mit Städten und Gemeinden<br />
Konzepte zur Entwicklung der öffentlichen Ladeinfrastruktur<br />
für eFahrzeuge. Das Modell »SIMONE« (Siedlungsorientiertes<br />
Modell für nachhaltigen Aufbau und Förderung der eLadeinfrastruktur),<br />
an dessen Entwicklung EnBW maßgeblich<br />
beteiligt war, bietet hierfür einen entsprechenden Rahmen.<br />
Auch bei der Finanzierung arbeiten Privatwirtschaft und öffentliche<br />
Körperschaften Hand in Hand, so dass die Kosten<br />
von mehreren Schultern getragen werden. Städte und die<br />
Gemeinschaft werden nicht über Gebühr wie bei anderen<br />
Modellen beansprucht. Entscheidend hierbei ist auch, dass<br />
bei diesem Modell die Ladeinfrastruktur nicht dem regulierten<br />
Netzbetrieb obliegt, sondern Aufbau und Betrieb im<br />
Wettbewerb ausgeschrieben und durchgeführt werden.<br />
EnBW hat dieses Modell des gemeinschaftlichen Ausbaus<br />
der öffentlichen Ladeinfrastruktur zu einem Kooperationsbzw.<br />
Partnerkonzept weiterentwickelt. Städten und Gemeinden<br />
bietet EnBW den Aufbau und Betrieb von öffentlichen<br />
Ladesäulen in einer gemeinsamen Partnerschaft an. Sie<br />
übernimmt dabei die Entwicklung der Ladesäuleninfrastruktur,<br />
der dahinter liegenden IT-Plattform und der entsprechenden<br />
Betriebskonzepte und führt diese im Auftrag von Städten<br />
und Gemeinden durch. Städte und Gemeinden können<br />
die Ladeinfrastruktur über individuelle Angebotsmodelle<br />
entsprechend vermarkten. Mit diesem Modell können Städte<br />
und Gemeinden selbst über Art und Umfang des Ausbaus<br />
und der Betriebsführung ihrer öffentlichen Ladeinfrastruktur<br />
entscheiden und haben mit der EnBW einen kompetenten<br />
und erfahrenen Partner an der Hand.<br />
Stephan Wunnerlich<br />
Innovationen &<br />
Energiedienstleistungen<br />
EnBW Baden-Württemberg AG<br />
www.enbw.com<br />
3. InternationaleR AMI-Kongress in Leipzig<br />
Wer hätte das gedacht? Vom Mekka der Freunde des großvolumigen<br />
Verbrenners zur Plattform für innovative Antriebstechnologien<br />
von morgen, wie ein Tesla von 0 auf 100. Zu sehen an<br />
vielen Ausstellerständen in den Hallen der Neuen Messe Leipzig,<br />
zu erleben bei lange im voraus ausgebuchten (elektromobilen)<br />
Probefahrten und begleitet von einem in Inhalt<br />
und Qualität hochkarätigen Kongress unter dem Motto »Antriebe<br />
Mobilität Innovationen - Was treibt uns morgen an?«.<br />
Die klaren Worte zur Eröffnung von Rainer Bomba, Staatssekretär<br />
im BMVBS, zeigten deutlich, die Bundesregierung<br />
sieht den Wandel in der Mobilität als ein Schlüsselbereich<br />
bei der Umsetzung der Energiewende. Dabei steht die Technologieoffenheit<br />
im Zentrum der strategischen Planung.<br />
»Die nächsten Jahre werden weitere interessante Entwicklungen<br />
bringen. Bei der Elektromobilität ist in der jetzigen Phase<br />
Technologieoffenheit enorm wichtig. Deswegen sprechen<br />
wir sowohl über Batterie- als auch über Brennstoffzellenantriebe<br />
sowie Hybride. Aber auch bei den Verbrennungsmotoren<br />
ist noch ein enormes Optimierungspotenzial vorhanden«,<br />
so der Staatssekretär. Bekräftigt wurde dieses<br />
Statement durch den Präsidenten des VDIK, Volker Lange:<br />
»Die Experten werden sich den zukunftsträchtigen Antriebskonfigurationen<br />
widmen, die in den nächsten Jahren<br />
Realität werden und damit einen wichtigen Beitrag zur<br />
Energiewende in Deutschland leisten können.«<br />
Eine zweite Kernaussage Rainer Bombas lässt sich wie folgt<br />
zusammenfassen: Kommunikation ist (fast) alles! Nehmen<br />
wir die Menschen mit, wenn es darum geht, die Probleme<br />
moderner Mobilität im Zeichen von Rohstoffknappheit, Klimaschutz<br />
und Verkehrskollaps gemeinsam zu lösen. Stellen<br />
Sie sich vor, es gäbe Schaufenster (-programme) und keiner<br />
würde rein schauen - ein denkbar schlechter Start für die<br />
Mobilitätswende.<br />
Dass es an Auslegware für die Schaufenster nicht mangelt,<br />
machten die Referenten von Renault, Volvo, Toyota, Nissan,<br />
Opel und PSA klar. Hier wurde deutlich, welche Möglichkeiten<br />
zur Steigerung der Effizienz insbesondere Hybrid- und Range<br />
Extender Modelle bereits heute bieten. Die Palette an alternativen<br />
Konzepten wurden eindrucksvoll ergänzt, durch die<br />
vorgestellten Projekte im Zusammenhang mit der Nutzung<br />
von Bioethanol in Brasilien und von Erdgas aus Ökostrom.<br />
Souverän moderiert und zusammengefasst von Prof. Cornel<br />
Stan von der Fachhochschule Zwickau kann die Frage »Was<br />
treibt uns morgen an?« vielleicht wie folgt beantwortet<br />
werden: Wir wissen es (noch) nicht, aber wir arbeiten dran.<br />
Christian Grötsch<br />
BEM-Landesvertretung Mitteldeutschland<br />
christian.groetsch@bem-ev.de<br />
56 Neue Mobilität Neue Mobilität 57
status quo der ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> - lanxess<br />
status quo der ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> - Lanxess<br />
Innovationen für eine<br />
elektromobile Zukunft<br />
Neue Anforderungen an Reifen, Fahrwerk und Antrieb<br />
Moderne Reifen sind Treibstoff- und CO2-effizient<br />
leichter und günstiger. In der nächsten Entwicklungsstufe<br />
entfällt die metallische Komponente sogar komplett, was<br />
nochmals Gewicht spart.<br />
Veränderte Anforderungen an die Reifen der Zukunft<br />
Auch durch die Bereifung kann der Aktionsradius von Elektrofahrzeugen<br />
erhöht werden. Die Reifen der Zukunft werden<br />
sich von herkömmlichen Automobilreifen durch veränderte<br />
Materialien, andere Reifeneigenschaften und integrierte<br />
Komponenten unterscheiden. Reifen von Elektrofahrzeugen<br />
haben durch das erhöhte Fahrzeuggewicht eine höhere Traglast<br />
und benötigen daher einen niedrigen Rollwiderstand.<br />
Speziell schmale Laufflächen bieten sich für Elektrofahrzeuge<br />
an. Die Verluste durch Rollreibung und Luftwiderstand<br />
reduzieren sich durch gleichmäßigere Aufstandsflächen auf<br />
ein Mindestmaß. Schmale Reifen, größere Reifendurchmesser<br />
und neue Gummimischungen helfen dabei, eine Mehrleistung<br />
auf die Straßen zu übertragen.<br />
Derzeit gehen bereits rund 70% des von Lanxess produzierten<br />
Hochleistungskautschuks in die Herstellung von »Grünen<br />
Reifen«. Diese senken den Rollwiderstand - und damit den<br />
Kraftstoffverbrauch und den CO 2 -Ausstoß. Immerhin bis zu<br />
30% des Kraftstoffs werden allein dafür benötigt, den Rollwiderstand<br />
zu überwinden. Durch die Verwendung rollwiderstandsarmer<br />
Reifen lassen sich leicht fünf bis sieben Prozent<br />
Kraftstoff sparen. Für einen Autofahrer mit einer jährlichen<br />
Fahrleistung von 12.500 Kilometern sind bei einem Wechsel<br />
von Standardreifen zu »Grünen Reifen« Einsparungen von<br />
etwa 100 Euro realisierbar. Dem gegenüber stehen lediglich<br />
ungefähr 200 Euro Mehrkosten für einen Satz grüner Reifen.<br />
Damit rechnen sich die Reifen schon nach zwei Jahren.<br />
Ab November 2012 tritt die EU-Kennzeichnungspflicht von<br />
Reifen in Kraft. Ein Etikett auf jedem Reifen wird den Verbraucher<br />
über wichtige Eigenschaften des Produkts informieren.<br />
Die europäische Union verspricht sich dadurch eine<br />
Verschiebung der Marktnachfrage hin zu energieeffizienten<br />
»Grünen Reifen«.<br />
Ausblick<br />
Trotz der Innovationen wird der Verbrennungsmotor bekanntlich<br />
nicht ad-hoc abgelöst werden. Zunächst werden<br />
die Hersteller ihre Strategie auf Einsparungen, zum Beispiel<br />
durch Leichtbau und Rollwiderstandsoptimierung, ausrichten.<br />
Danach werden sie ihre Konzepte ergänzen - unter anderem<br />
durch synthetische Kraftstoffe. In der dritten Stufe<br />
wird der Verbrennungsmotor schließlich durch die Brennstoffzelle<br />
und den elektrischen Ansatz ersetzt werden.<br />
Christoph Kalla<br />
Hartwig Meier<br />
LANXESS AG, Leverkusen<br />
www.lanxess.de<br />
Elektromobilität erfasst weit mehr als die reine Elektrifizierung<br />
des Antriebstranges von Fahrzeugen. Ein Elektroauto<br />
ist im Vergleich zu einem herkömmlichen Auto im Grunde<br />
ein völlig neues Fahrzeug. Durch neue Materialien und Produktionsprozesse<br />
sind unter anderem der Antriebsstrang<br />
und das Fahrwerk der Fahrzeuge an die elektromobilen<br />
Konzepte anzupassen. Eine wichtige Rolle spielt dabei der<br />
Leichtbau. Auch an die Reifen der elektromobilen Zukunft<br />
werden neue Anforderungen gestellt. Dies zeigt eine neue<br />
Studie der TU München, die mit Unterstützung des Spezialchemiekonzerns<br />
Lanxess erstellt wurde.<br />
Innovationstrends der Elektromobilität:<br />
Leichtbau und Reifen<br />
Die Zeichen für den Durchbruch von Elektromobilität sind<br />
gut, denn der Nutzungsfokus der Elektromobilität liegt auf<br />
kurzen Fahrstrecken. Diese erfüllen einen Großteil der individuellen<br />
Mobilitätsbedürfnisse. Eine Reichweite von 60<br />
Kilometern würde die tägliche Fahrleistung von 80 Prozent<br />
der deutschen Autofahrer abdecken. Das Elektroauto, der<br />
Hybrid- sowie der Plug-In-Hybrid-Antrieb eignen sich insbesondere<br />
für eine tägliche Reisedistanz bis 120 Kilometer. Der<br />
heute noch so weit verbreitete Verbrennungsmotor eignet<br />
sich hingegen im Grunde erst für Distanzen über 120 Kilometer.<br />
Die Innovationen, die heute auch von der chemischen Industrie<br />
entscheidend mitgeprägt werden, haben das Ziel, die<br />
Reichweite der Elektrofahrzeuge weiter zu erhöhen. Denn<br />
damit steigt auch die Akzeptanz. Der Leichtbau und der Fahrzeugreifen<br />
spielen dabei eine maßgebliche Rolle.<br />
Leichtbau als Erfolgsfaktor für Elektromobilität<br />
Zu einer der wichtigsten Technologien der Mobilität der Zukunft<br />
zählt der Leichtbau. Für Elektromobilität ist der Leichtbau<br />
ein kritischer Erfolgsfaktor. Dieser gilt als effektive Maßnahme<br />
zur Optimierung von Elektro-Fahrzeugkonzepten, da<br />
das Fahrzeuggewicht mit der Einführung der Elektromobilität<br />
stark steigen kann. Leichtbau hilft, die hohen Batteriegewichte<br />
von bis zu 250 Kilogramm zu kompensieren und<br />
die Reichweite zu erhöhen. Diese Entwicklung wird auch zu<br />
einer weiteren Erhöhung des Kunststoffanteils im Auto auf<br />
über 25% führen.<br />
Leichtbau lohnt sich: Die Grenzkosten des Leichtbaus im<br />
Umfeld der Elektromobilität zur Steigerung der Reichweite<br />
liegen deutlich unter denen der Energiespeicher. Ein Beispiel<br />
für eine solche Innovation ist die von Lanxess entwickelte<br />
Kunststoff-Metall-Verbundtechnologie, auch unter<br />
dem Namen Hybridtechnologie bekannt. Die Karosserieteile<br />
sind nach wie vor äußerst stabil - zugleich bis zu 40 Prozent<br />
Charakteristika der Reifen für die Elektromobilität<br />
Schmale Reifen und größere Reifendurchmesser<br />
für einen geringeren Rollwiderstand<br />
Veränderte Reifenmaterialien durch neue Gummimischungen<br />
Intelligente Reifen als Datenträger und<br />
Datengeber für die Fahrdynamiksysteme<br />
ü<br />
ü<br />
ü<br />
58 Neue Mobilität Neue Mobilität 59
Status QUo der Elektromobilität - DEKRA Roundtable<br />
status quo der ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> - bridgingIT<br />
Herausforderungen<br />
und Chancen<br />
Tayfun Hatipoglu von bridgingIT spricht im Interview über das Spannungsfeld von<br />
Qualität und Kosten<br />
Sicherheit von eFahrzeugen<br />
BEM-Roundtable powered by DEKRA<br />
Mit dem Elektroauto auf dem DEKRA Test Oval<br />
smart electric drive von bridgingIT<br />
Der BEM hat in den vergangenen zwei Jahren bereits einige<br />
Roundtable zu verschiedenen Schwerpunkten rund um das<br />
Thema der Neuen Mobilität veranstaltet. Ziel war und ist<br />
es, Branchenvertreter und Experten aus Wirtschaft, Politik,<br />
Wissenschaft und Forschung gemeinsam an einen Tisch zu<br />
bringen. »Aufgrund des großen Zuspruchs aus den Reihen<br />
unserer Mitgliedsunternehmen und der Politik findet die<br />
Veranstaltungsreihe 2012 nicht nur in Berlin, sondern bei<br />
jeweils wechselnden Mitgliedsunternehmen und Partnern<br />
vor Ort statt«, so BEM-Präsident Kurt Sigl.<br />
Der erste Roundtable dieser Art fand am 22. Mai 2012 im<br />
DEKRA Automobil Test Center auf dem EuroSpeedway in<br />
Klettwitz statt. In exklusiver Runde wurden richtungsweisende<br />
Fragen rund um den Themenschwerpunkt »Sicherheit<br />
von Elektrofahrzeugen« diskutiert.<br />
»eMobilität ist eine der vielversprechendsten Antworten auf<br />
die Frage nach umweltfreundlicher Mobilität«, sagte Uwe<br />
Burckhardt, stellvertretender Leiter des DEKRA Automobil<br />
Test Centers, im Rahmen seiner Begrüßungsrede. Er freue<br />
sich sehr, so viele Fachleute bei DEKRA begrüßen zu können.<br />
»Viele technologische Voraussetzungen sind bereits gegeben.<br />
Nun kommt es darauf an, diese Ideen zu verbreiten.«<br />
»Das Schöne an unserem Roundtable-Format ist der Austausch<br />
im kleinen Kreis. Im Vergleich etwa zu den zahlreichen<br />
Symposien und Kongressen zum Thema Elektromobilität<br />
ist ein viel intensiverer Austausch unter den Teilnehmern<br />
möglich«, betonte Sigl im Rahmen der Veranstaltung. »In<br />
der Elektromobilität prallen aktuell zwei Welten aufeinander:<br />
Auf der einen Seite die traditionelle Welt des Maschinenbaus<br />
und andererseits die unglaublich schnelllebige und<br />
innovative Welt der Erneuerbaren Energien. Beide Welten<br />
müssen miteinander verheiratet werden. Es war eine tolle<br />
Veranstaltung, mit guten Gesprächen und Diskussionen, die<br />
auch das aktuelle Spannungsfeld der Branche aufgezeigt<br />
haben«, so Uwe Burckhardt vom DEKRA Automobil Test Center.<br />
Neben dem fachlichen Austausch stand aber auch das<br />
Thema Erfahrbarkeit im Fokus der Veranstaltung. Auf dem<br />
DEKRA Test Oval hatten die Teilnehmer im Anschluss an die<br />
Diskussionsrunde die Chance verschiedene Elektroautos auf<br />
einer Rennstrecke zu testen und das DEKRA Automobil Test<br />
Center zu besichtigen.<br />
Kontaktieren Sie bei Interesse oder Fragen rund um das BEM-<br />
Veranstaltungsformat<br />
Alexander Böhm, alexander.boehm@bem-ev.de,<br />
in der BEM-Geschäftsstelle in Berlin<br />
bridgingIT bietet ganzheitliche Strategie- und Technologieberatung<br />
im gesamten Mobilitätsumfeld. Wie sieht das im<br />
Bereich Elektromobilität konkret aus?<br />
Die Elektromobilität ist ein bedeutender technologischer Faktor<br />
um smarte Mobilitätskonzepte in Zukunft zu realisieren.<br />
Im Rahmen unserer 360°IKT Beratung stellen wir entlang der<br />
kompletten Mobilitätskette mit unseren Smart Mobility Services<br />
die Wettbewerbsfähigkeit unserer Kunden sicher. Wir<br />
begleiten Unternehmen in der strategischen eMobilitätsproduktgestaltung<br />
und unterstützen in den Themenfeldern wie<br />
Ladeinfrastrukturen, intelligente Lademanagement-Systeme,<br />
energiebezogene Mobilitätsdienste, beginnend von der Konzeption<br />
über die Software Lösungsentwicklung bis hin zum<br />
Rollout und Betrieb von eMobility Lösungen.<br />
Moderne Informationstechnologie ist der Schlüssel, um<br />
Energie- und Verkehrsnetze intelligent miteinander zu verbinden<br />
- vom Smart Car, über das Smart Home bis hin zum<br />
Smart Grid. Wo liegen hier Ihrer Meinung nach die künftigen<br />
Herausforderungen und Chancen?<br />
Die Herausforderungen sehen wir im Spannungsfeld von<br />
Qualität und Kosten. Bei der Mobilität sprechen wir heute<br />
von einem gesättigten Markt, d.h. smarte Mobilitätsdienste<br />
und -produkte müssen für Hersteller, Provider wie auch den<br />
Kunden attraktiv und rentabel sein. Die Chancen liegen dabei<br />
eindeutig in der intelligenten Vernetzung der Akteure<br />
via IKT-Lösungen, aus der sich neue Geschäfts- und Produktchancen<br />
ergeben. So könnte man z.B. innerhalb von<br />
Ballungszentren einzelne Akteure wie den ÖPNV, Individualverkehr<br />
sowie Carsharing via einer IKT-Serviceplattform<br />
intelligent vernetzen. Was hat der Bürger davon? Nur noch<br />
eine Mobilitätskarte als Medium, mit der man alle smarten<br />
Mobilitäts- und städtischen Services nutzen kann.<br />
Die Entwicklungen im Bereich der Neuen Mobilität betreffen<br />
Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.<br />
Für welche Kunden arbeiten Sie?<br />
Schnelligkeit, Innovationskraft und eine spürbare Kundenorientierung<br />
im Spannungsfeld von Qualität und Kosten erfordern<br />
heute besondere Menschen. Sie müssen ein klares<br />
Verständnis für Geschäftsanforderungen von Kunden haben.<br />
bridgingIT hat dabei stets die Motivation den »Brückenschlag«<br />
zwischen Business und IT, zwischen Anforderung<br />
und Lösung zu schaffen und berät als unabhängiges IT-Beratungsunternehmen<br />
und innovativer Full-Service Provider an<br />
der Schnittstelle zwischen Fachseite und IT. Zu den namhaften<br />
Kunden gehören Konzerne und KMU in Deutschland.<br />
Tayfun Hatipoglu // e-mobility@bridging-it.de<br />
bridgingIT // www.bridging-it.de<br />
60 Neue Mobilität Neue Mobilität 61
Status QUo der Elektromobilität - arvato infoscore<br />
Status QUo der Elektromobilität - arvato infoscore<br />
Herausforderung eMobilität<br />
»Es kommt entscheidend darauf an, dass<br />
außer strategisch platzierten Stromtankstellen<br />
eine übergreifende Plattform für<br />
die Suche, Reservierung und Abrechnung<br />
existiert.«<br />
Die Abrechnung von Ladestrom<br />
Energie bündeln - Prozesse auslagern<br />
Elektromobilität steht bereits seit geraumer Zeit im Fokus<br />
von Interessenvertretern aus Politik, Wissenschaft und Industrie.<br />
Auch die deutschen Autofahrer widmen dem Thema<br />
auf Grund stark steigender Benzinpreise zunehmend ihre<br />
Aufmerksamkeit. Dabei wird es zukünftig nicht mehr ausreichen,<br />
regional infrastrukturelle Insellösungen zu schaffen.<br />
Es wird darauf ankommen, breite Akzeptanz durch zukunftsweisende<br />
und konsensfähige Lösungen zu schaffen.<br />
Diese können nur erfolgreich sein, wenn sie die Bedürfnisse<br />
von Endkunden, Herstellern, Energielieferanten und Netzbetreibern<br />
gleichermaßen berücksichtigen.<br />
Derzeit gibt es in Deutschland nur wenige tausend Elektroautos<br />
und ca. 1.000 öffentlich zugängliche Ladesäulen. Ziel<br />
der Bundesregierung ist es, dass bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge<br />
auf Deutschlands Straßen fahren und Deutschland<br />
zum Leitmarkt und Leitanbieter für Elektromobilität zu<br />
entwickeln. Laut Nationaler Plattform Elektromobilität soll<br />
die Zahl der Ladesäulen sich bis dahin bedarfsgerecht auf<br />
bis zu 900.000 erhöhen.<br />
Es kommt entscheidend darauf an, dass außer strategisch<br />
platzierten Stromtankstellen eine übergreifende Plattform<br />
für die Suche, Reservierung und Abrechnung existiert. Eine<br />
einheitliche Abrechnung mit komfortablen und sicheren<br />
Zahlungsmethoden ist für den Endkunden von enormer Bedeutung.<br />
Anhand verschiedener Forschungsprojekte wurden<br />
zwei zentrale Ladeszenarien identifiziert: privat und (halb-)<br />
öffentlich. Die höchste Nutzungsrate - aufgrund der vorerst<br />
langen Ladezeiten - wird wahrscheinlich das Laden zu Hause<br />
bzw. am Arbeitsplatz haben. Anbieter ist in diesen Fällen der<br />
lokale Energieversorger. Je nach Lage des Ladepunkts kommen<br />
verschiedene Zahlungsarten in Frage.<br />
Privates Laden<br />
Eine Abrechnung des zu Hause getankten Stroms kann mit<br />
Hilfe einer monatlichen Stromrechnung über den lokalen<br />
Stromversorger erfolgen. Dort liegen die Stammdaten bereits<br />
vor und es ist keine erneute Registrierung erforderlich.<br />
Je nach Tageszeit oder Stromangebot sind unterschiedliche<br />
Tarife möglich. Beim Arbeitsplatz gelten ähnliche Grundvoraussetzungen,<br />
nur dass es hier noch keine einheitliche<br />
Lösung zur Abrechnung des verbrauchten Stroms an den<br />
Mitarbeiter gibt.<br />
Tanken an öffentlichen und halb-öffentlichen Ladesäulen<br />
Anbieter sind hier die Betreiber von Parkplätzen und Parkhäusern<br />
aber auch Kommunen oder Stadtwerke. Der Zugang<br />
zur Ladesäule muss barrierefrei sein, so dass nicht registrierte<br />
Kunden ebenso Strom tanken können, wie bereits registrierte.<br />
Hierbei könnte, ähnlich wie beim Mobilfunk, eine<br />
Art Roaming-Verfahren in Frage kommen. Hierzu muss lediglich<br />
der Kunde zweifelsfrei identifiziert werden, um die abrechnungsrelevanten<br />
Daten an seinen häuslichen Versorger<br />
weitergeben zu können.<br />
Die Zahlungsabwicklung kann über spezialisierte Dienstleister<br />
erfolgen, die vielfältige Bausteine dieses Prozesses übernehmen:<br />
Kundenverwaltung, Zahlartensteuerung, Abrechnung,<br />
Debitorenmanagement inkl. Sachkontenbuchhaltung sowie<br />
Analyse und Reporting.<br />
Wichtig für die Akzeptanz beim Endkunden ist, dass seine<br />
Bedürfnisse berücksichtigt werden und die Abrechnung<br />
möglichst komfortabel und einfach ist. Aus Sicht der Netzbetreiber<br />
und Energielieferanten müssen Registrierung und<br />
Abrechnungsprozess einfach, bezahlbar und sicher sein.<br />
Deshalb sind Dienstleister notwendig, die langjährige Erfahrung<br />
mit Plattformgeschäften haben und die vom CRM<br />
über Abrechnung, Zahlung, Buchhaltung bis zu Analyse &<br />
Reporting sämtliche Leistungen der Wertschöpfungskette<br />
anbieten.<br />
Hierfür sind flexible Lösungen notwendig, die modular<br />
oder ganzheitlich einsetzbar sind: Ein Baustein CRM bietet<br />
dabei z.B. Kundenverwaltung, Kampagnenmanagement<br />
und Abo-Lösungen. Ein Modul Abrechnung enthält u.a. die<br />
Rechnungsstellung und Vouchers. Im Bereich Zahlung sind<br />
Bausteine wie Zahlartenangebot, -steuerung, Zahlungsabwicklung<br />
und Risikomanagement verfügbar. Ein Modul<br />
Buchhaltung umfasst Debitorenbuchhaltung, Monatsabschlüsse<br />
und Mahnwesen. Im Bereich Analyse & Reporting<br />
bietet ein solcher Dienstleister Financial und Management<br />
Reports, individuelles Reporting und Ad-hoc-Auswertungen<br />
- am besten alles aus einer Hand.<br />
Andreas Franke-Ewald<br />
Geschäftsleitung Utilities<br />
arvato infoscore<br />
www.arvato-infoscore.de/utilities<br />
62 Neue Mobilität Neue Mobilität 63
Status QUo der Elektromobilität - Carolin Klein & Christian A. Mayer<br />
Status QUo der Elektromobilität - Carolin Klein & Christian A. Mayer<br />
Abschlussbericht CARS 21<br />
Strategische Visionen für die europäische Automobilindustrie<br />
sowie den konkreten Verbrauch von Kraftstoff und den Ausstoß<br />
von Emissionen unter Berücksichtigung von Umweltbelangen<br />
messen und letztlich ein realistischeres Bild vom<br />
faktischen Einsatz eines KFZ im Verkehr widerspiegeln. Zur<br />
Verringerung von Schadstoffemissionen soll zusätzlich eine<br />
Überprüfung von Emissionen von KFZ während des tatsächlichen<br />
Betriebs erfolgen.<br />
Die Kommission soll ferner die Möglichkeit der Rechtssetzung<br />
auf europäischer Ebene zur Lösung der Infrastrukturprobleme<br />
beim Laden von Elektrofahrzeugen prüfen. Eine<br />
Vereinheitlichung rechtlicher Vorgaben im Bereich der Infrastruktur<br />
für Elektrofahrzeuge ist nach Ansicht der CARS 21<br />
Gruppe dringend erforderlich. Zudem ist ein Ausbau der geeigneten<br />
Infrastruktur für alternative Kraftstoffe erforderlich,<br />
damit diese besser in den Wettbewerb mit konventionellen<br />
Verbrennungsfahrzeugen treten können.<br />
Zugleich sollen zur fortschreitenden Entwicklung energieeffizienter<br />
Technologien im Automobilbereich die Forschung<br />
und Entwicklung hierzu in Europa vorangetrieben werden.<br />
Die Umsetzung einer Großinitiative wird gefordert, die u.a.<br />
die Elektrifizierung von Verbrennungsmotoren, Hybrid- und<br />
Elektrofahrzeuge, Brennstoffzellen sowie elektrische und<br />
elektronische Systeme zum Gegenstand haben soll. Schließlich<br />
sollen multilaterale und bilaterale Abkommen zum Abbau<br />
von Handelshemmnissen beitragen und damit zugleich<br />
eine wettbewerbsfähige Automobilproduktion in Europa<br />
stärken. Ein vollständiger Zollabbau soll durch Freihandelsabkommen<br />
erreicht werden.<br />
Schließlich hat die Kommission die Verabschiedung einer<br />
Mitteilung zu den Ergebnissen des CARS 21 Abschlussberichts<br />
angekündigt, welche auch genauere Angaben zur<br />
Modalität der Umsetzung der Empfehlungen von CARS 21<br />
enthalten soll. Zur Kontrolle des Umsetzungsfortschritts<br />
soll eine Gruppe CARS 2020 eingerichtet werden, die einmal<br />
jährlich den Stand der Umsetzung der Empfehlungen überwachen<br />
und prüfen soll.<br />
Fazit<br />
Der Abschlussbericht der Gruppe CARS 21 und der hierauf<br />
gerichtete Fokus der Europäischen Kommission zeigen,<br />
dass die Automobilindustrie eine zentrale Branche der europäischen<br />
Wirtschaft ist. Eine strategische Umsetzung der<br />
Empfehlungen durch die Europäische Union stellt eine entscheidende<br />
Unterstützung der künftigen Entwicklung der<br />
Automobilindustrie dar - hin zu einer Förderung und Entwicklung<br />
von Elektromobilität.<br />
»Der Bericht CARS 21 leistet einen wesentlichen Beitrag<br />
zur strategischen Vision für die Autoindustrie im Jahr 2020,<br />
die wir Anfang Herbst vorlegen werden. Doch zur Verwirklichung<br />
dieser wichtigen Vision muss die Automobilindustrie<br />
zuallererst gut aufgestellt sein. Daher müssen wir jetzt die<br />
derzeitigen wirtschaftlichen Probleme entschieden angehen,<br />
Finanzmittel für die Forschung mobilisieren, jede neue<br />
Vorschrift genau bewerten und die Expansion auf Drittmärkten<br />
unterstützen.«<br />
Mit diesen Worten knüpft der Vizepräsidenten der Europäischen<br />
Kommission, Antonio Tajani, zuständig für Industrie<br />
und Unternehmertum, an die »Europa 2020« Strategie der<br />
Europäischen Union für ein nachhaltiges Wachstum und damit<br />
einhergehend einer umweltfreundlichen Mobilität an.<br />
CARS 21 ist ein Expertengremium, zusammengesetzt aus<br />
Vertretern der EU, der Mitgliedstaaten sowie der Industrie.<br />
Das Aufgabengebiet dieser Gruppe beinhaltet die Ausarbeitung<br />
von Empfehlungen, die zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
der europäischen Automobilindustrie beitragen.<br />
Daneben liefert die Gruppe (unter anderem) auch<br />
Impulse für Regulierungsvorgaben.<br />
Konkrete Inhalte des Abschlussberichts<br />
Der am 6. Juni 2012 vorgelegte Abschlussbericht bestätigt im<br />
Wesentlichen die Inhalte des Zwischenberichts von Dezember<br />
2011 und ergänzt diesen um weitere Empfehlungen. Ein<br />
wesentlicher Aspekt des Abschlussberichts ist die Forderung<br />
nach einer Optimierung der Sicherheit im Straßenverkehr.<br />
Hierzu soll eine verbesserte Abstimmung der Maßnahmen<br />
zu Fahrzeugen, Infrastruktur und Fahrerverhalten beitragen.<br />
Im Fokus steht dabei insbesondere auch die Sicherheit von<br />
Elektrofahrzeugen. Daneben befürwortet CARS 21 ein Festhalten<br />
an den europäischen Zielen zu den CO 2 -Emissionen<br />
von Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen. Der<br />
Abschlussbericht stellt dabei ausdrücklich fest, dass die<br />
Herstellungskosten für KFZ bei Umsetzung dieser Ziele unter<br />
den früheren, deutlich höheren Erwartungen liegen. In diesem<br />
Zusammenhang äußert die Gruppe CARS 21 schließlich<br />
den Wunsch nach einem integrierten Regulierungskonzept<br />
zur Verringerung von CO 2 -Emissionen. Dieses dürfe die Finanzierbarkeit<br />
neuer KFZ sowie die Verhältnismäßigkeit der<br />
notwendigen Schritte nicht aus den Augen verlieren.<br />
Um die Belange von Klima- und Umweltschutz angemessen<br />
zu berücksichtigen wird die Entwicklung neuer Prüfsysteme<br />
vorgeschlagen. Diese sollen das konkrete Fahrverhalten<br />
Reaktion der Europäischen Kommission auf den Abschlussbericht<br />
CARS 21<br />
Die Europäische Kommission kündigte nach Bekanntwerden<br />
des CARS 21 Abschlussberichts die Umsetzung eines Maßnahmenpaktes<br />
an. Ein entsprechender Aktionsplan soll die<br />
Entwicklung des Automobilsektors entsprechend der Vision<br />
2020 ankurbeln. Das Maßnahmenpaket fokussiert hierzu<br />
drei Bereiche: Die Bereitstellung von EU-Finanzmitteln, eine<br />
Anpassung des regulatorischen Rahmens sowie eine internationale<br />
Ausrichtung der europäischen Automobilindustrie.<br />
Die zusätzlichen Finanzmittel sollen vor allem in die Forschung<br />
investiert werden, um laut Pressemitteilung der<br />
Europäischen Kommission »der Branche bei der Anpassung<br />
an Zukunftstechnologien unter die Arme zu greifen«. Ergänzend<br />
soll nach der Pressemittelung durch eine »intelligente<br />
Regulierung« der notwendige Kostenumfang der Industrie<br />
zur Weiterentwicklung der Automobilbranche gelenkt werden.<br />
Schließlich soll eine »Internationalisierung der EU-<br />
Automobilindustrie« erfolgen. Die EU möchte die Ausfuhr<br />
einer größeren Zahl von innerhalb der Europäischen Union<br />
montierten Fahrzeugen erreichen. Dies soll durch einen erleichterten<br />
Marktzugang durch Handelsabkommen und Kooperationen<br />
ermöglicht werden.<br />
Carolin Klein<br />
Wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
Christian A. Mayer<br />
Rechtsanwalt<br />
Noerr LLP<br />
www.noerr.com<br />
64 Neue Mobilität Neue Mobilität 65
Status QUo der Elektromobilität - e-mobility NSR<br />
Status QUo der Elektromobilität - E-mobility nsr<br />
Das E-Mobility NSR Projektkonsortium<br />
1. Hamburg University of Applied Sciences (D)<br />
2. FDT - Association of Danish Transport and<br />
Logostics Centres (DK)<br />
3. Lindholmen Science Park (SWE)<br />
4. Delft University of Technology (NL)<br />
5. WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH (D)<br />
6. Høje-Taastrup Municipality (DK)<br />
7. Northumbria University (EN)<br />
8. Province of North Holland (NL)<br />
9. Cities Institute, London Metropolitan University (EN)<br />
10. Zero Emission Resource Organisation - ZERO (NO)<br />
11. Flanders Region represented by TransEnergy (BE)<br />
7<br />
e-mobility<br />
NSR<br />
2<br />
10<br />
6<br />
3<br />
9<br />
11<br />
4<br />
8<br />
5<br />
1<br />
Das E-Mobility Informationszentrum in der Hamburger HafenCITY<br />
PHoto: E-Collection<br />
Nordseeanrainer kooperieren<br />
in Netzwerk für eMobilität<br />
EU-Projekt E-Mobility NSR unterstützt Ausbau der Zukunftstechnologie<br />
Viele Regionen und Städte in Europa - insbesondere in der<br />
Nordseeregion - entwickeln derzeit Strategien und Aktionspläne<br />
zur Förderung der Elektromobilität. Hierbei konzentrieren<br />
sich die Akteure oftmals auf den Einsatz von Elektrofahrzeugen<br />
im Regionalverkehr. Vielerorts sind diese Aktivitäten<br />
jedoch nicht aufeinander abgestimmt. So beschränken<br />
sich Strategien und Umsetzung daher oft nur auf einzelne<br />
Städte oder Regionen. Elektromobilitätslösungen werden<br />
so nur eingeschränkt genutzt, viele Potenziale nicht ausgeschöpft<br />
und viele Chancen für die Verbreitung von nachhaltigen,<br />
klimafreundlichen Mobilitätslösungen ungenutzt.<br />
Das EU-Projekt »North Sea Electric Mobility Network«, das<br />
seitens der Hochschule für Angewandte Wissenschaften<br />
Hamburg koordiniert wird, soll die gemeinsame Entwicklung<br />
der eMobilität in der Nordseeregion vorantreiben. Im Rahmen<br />
des Projektes wird eine transnational unterstützende<br />
Struktur, also ein »Netzwerk« für die Elektromobilität, aufgebaut,<br />
um den Zugang zur Elektromobilität und die grenzüberschreitende<br />
Zusammenarbeit in den Regionen zu verbessern.<br />
Am dreijährigen Projekt (Laufzeit 10/2011 bis 09/2014) sind<br />
elf Partner aus sieben Nationen (BE, D, DK, NL, GB, N, SWE)<br />
beteiligt, darunter Hochschulen, Behörden, Kommunen und<br />
Wirtschaftsförderungen. Gefördert durch das INTERREG IVB<br />
Nordseeprogramm des Europäischen Fonds für regionale<br />
Entwicklung untersuchen und entwickeln die Projektpartner<br />
länderübergreifende Strukturen und Ansätze auf Basis eines<br />
Netzwerkes sowie virtuelle Strecken, um den Zugang sowie<br />
die breitere Nutzung von nachhaltigen Mobilitätslösungen in<br />
den Ländern der Nordseeregion zu verbessern. Dies schließt<br />
neben dem Personenverkehr auch den Warentransport ein.<br />
Zentrales Kennzeichen des EU-Projektes ist seine transnationale<br />
Zusammenarbeit innerhalb der in Arbeitspaketen<br />
strukturierten Aufgaben, so dass jeder Partner seine länderspezifischen<br />
Sichtweisen, Best Practices und Lessons Learned<br />
ins Projektkonsortium einbringen kann.<br />
Im Rahmen des Projektes erforschen die Projektpartner mit<br />
Blick auf den aktuellsten Stand der Technik sowie unter Berücksichtigung<br />
der Expertise verschiedener politischer Entscheider<br />
aus den Partnerländern auch die politischen und<br />
rechtlichen Rahmenbedingungen und den bisherigen Einsatz<br />
von Elektromobilitätslösungen in den beteiligten EU-<br />
Staaten. Unter der Federführung des schwedischen Partners<br />
wird die Entwicklung des transnationalen eMobilitätsplans<br />
vorangetrieben, während unter der Leitung der Region Flandern<br />
verschiedenste Smart-Grid-Lösungen getestet werden.<br />
Alle Partnerstädte bauen zudem eMobility-Informationszentren<br />
auf, die untereinander vernetzt sind. Hier werden<br />
der interessierten Öffentlichkeit wie auch Fachbesuchern<br />
allgemeine Informationen zur Thematik sowie marktreife<br />
Lösungen präsentiert. Außerdem werden Seminare und<br />
Workshops zu aktuellen Themen angeboten werden. Unter<br />
der Leitung des Kopenhagener Partners werden diese physischen<br />
Showrooms durch eine virtuelle Informationsplattform<br />
ergänzt, die interaktive Zusatzinformationen bietet.<br />
Der Verband der dänischen Transport- und Logistikzentren<br />
leitet ein Arbeitspaket, das sich auf die Entwicklung und<br />
Verbreitung von nachhaltigen Mobilitätsstrategien und technischen<br />
Lösungen für die innerstädtische Logistik konzentriert,<br />
sogenannte »Clean Urban Freight Solutions«. Flankiert<br />
werden die Aktivitäten von einer breiten Palette aus Kommunikationsaktivitäten,<br />
wie z.B. den zweimal jährlich stattfindenden<br />
Konferenzen, lokalen eMobility Roundtables und<br />
weiteren Netzwerktreffen und der Bereitstellung von umfangreichem<br />
Promotion-Materialien für die Partner.<br />
Für weitere Informationen über das Projekt sowie aktuelle<br />
Veranstaltungen kann ein eMail-Newsletter über die Projektwebseite<br />
www.e-mobility-nsr.eu abonniert werden.<br />
Prof. Dr. Walter Leal, Franziska Mannke, Johanna Vogt<br />
Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg<br />
Forschungs- und Transferzentrum<br />
»Applications of Life Sciences«<br />
www.e-mobility-nsr.eu<br />
66 Neue Mobilität Neue Mobilität 67
Status QUo der Elektromobilität - Robert Leven<br />
WASSERSTOFF<br />
UND<br />
BRENN-<br />
eMobilität in Luxemburg<br />
STOFFZELLE<br />
Ein Einblick von Robert Leven<br />
Elektromobilitäts-Ausstellung eMobility 2012 in Luxemburg<br />
Als KlimaWelt im Jahr 20<strong>08</strong> gegründet wurde, gab es einen<br />
einfachen Wunsch: die schädlichen CO 2 -Emissionen mit eigenen<br />
Mitteln zu begrenzen. Wir wollten keine Zuschauer<br />
mehr sein, sondern Akteure. Und schnell kristallisierte sich<br />
ein interessantes Thema heraus:<br />
Wir wollten ein Elektroauto mieten oder mal ausleihen,<br />
um nach außen zu zeigen: es funktioniert. Nach einiger<br />
Zeit stießen wir bei unserer Recherche auf die ISOR, eine<br />
Elektromobilitäts-Intiative aus Dortmund. Gemeinsam mit<br />
unseren neuen deutschen Partnern organisierten wir in einem<br />
nächsten Schritt die erste erweiterte Tour de Ruhr von<br />
Hesperange in Luxemburg nach Dortmund. Wir erweiterten<br />
das Ganze um eine Ausstellung mit Elektrofahrzeugen, einen<br />
Testparcours und eine Konferenz. Alle großen Medien<br />
berichteten von dem Event. Das war im Jahr 2009.<br />
In der Zwischenzeit hat sich auch in Luxemburg eine nationale<br />
Plattform für Elektromobilität gebildet, in die KlimaWelt<br />
aufgenommen wurde. Vor diesem Hintergrund fanden sich<br />
neue Partner für eine erneute Elektromobilitäts-Ausstellung<br />
- diesmal in Luxemburg. Dazu gehörten der Energieversorger<br />
ENOVOS, das Forschungszentrum CRP Henri Tudor, die Messegesellschaft<br />
LUXEXPO und KlimaWelt als Organisator der<br />
eMobility 2012.<br />
Die diesjährige Veranstaltung begeisterte während der neun<br />
Tage rund 15.000 Besucher. Auf 2.000 qm Fläche wurden<br />
mehr als 30 verschiedene Elektro-, Hybrid- und Plug-in-<br />
Fahrzeuge, neue Entwicklungen im Bereich der Elektronik<br />
für Elektrofahrzeuge sowie eine neu entwickelte Windturbine<br />
gezeigt. Auf dem eigens in der Halle eingerichteten<br />
Testparcours trugen 1.500 Testfahrten zu einer lebendigen<br />
Ausstellung bei. Ein Konferenztag mit internationalen Gastrednern<br />
rundete das Angebot ab.<br />
Im Unterschied zu Deutschland wird der Kauf eines Elektrofahrzeugs<br />
in Luxemburg mit 5.000 Euro unterstützt, dies unter<br />
der Bedingung erneuerbaren Strom zu beziehen. Vor kurzem<br />
wurden auch die Ziele der luxemburgischen Regierung<br />
vorgestellt. So sollen bis zum Jahr 2020 40.000 Elektroautos<br />
auf unseren Straßen rollen, die an 850 geplanten eTankstellen<br />
aufgeladen werden können. Das ist ein ehrgeiziges Ziel. Es<br />
entspricht 66 Elektroautos pro 1.000 Einwohner, gegenüber<br />
den 12 Elektroautos pro 1.000 Einwohner in Deutschland,<br />
legt man die gewünschten 1 Million Elektrofahrzeuge zu<br />
Grunde. Vor dem Hintergrund der kurzen Wege in unserem<br />
kleinen Land sollte dieses Ziel eigentlich kein Problem darstellen.<br />
Wir müssen nur anfangen umzudenken.<br />
Robert Leven // Vorsitzender KlimaWelt // www.klimawelt.lu<br />
Informationen, Projekte, Initiativen und Ideen.<br />
68 Neue Mobilität Neue Mobilität 69
Wasserstoff & Brennstoffzelle<br />
Wasserstoff & Brennstoffzelle<br />
BRENNSTOFFZELLE<br />
Welche Vor- und Nachteile bietet die Brennstoffzellen-Technologie im Bereich der Neuen Mobilität? Wie funktioniert die<br />
Energieumwandlung mittels Brennstoffzelle? Wo macht der Einsatz heute bereits Sinn? Wie wird Wasserstoff gewonnen und<br />
gespeichert? Antworten dazu finden Sie kurz und bündig auf diesen Seiten..<br />
Funktionsweise<br />
Eine Brennstoffzelle ist eine galvanische Zelle, die die chemische<br />
Reaktionsenergie eines kontinuierlich zugeführten<br />
Brennstoffes und eines Oxidationsmittels in elektrische<br />
Energie wandelt. Im Sprachgebrauch steht Brennstoffzelle<br />
meist für die Wasserstoff-Sauerstoff-Brennstoffzelle. Eine<br />
Brennstoffzelle ist kein Energiespeicher, sondern ein Wandler.<br />
Die Energie zur Stromproduktion wird in chemisch gebundener<br />
Form mit den Brennstoffen zugeführt.<br />
Geschichte der Brennstoffzelle<br />
1838-39 Unabhängige Erfindung der Brennstoffzelle<br />
durch Sir William Robert Grove und Christian<br />
Friedrich Schoenbein im Rahmen von Elektrolyse-Experimenten<br />
1889 Benennung der Technologie mit dem Namen<br />
Brennstoffzelle durch Ludwig Mond und Charles<br />
Langer<br />
Entwicklungsstand<br />
Die Praxistauglichkeit ist belegt, Hindernisse für die Serienfertigung sind derzeit die noch hohen Fertigungskosten und<br />
das Fehlen einer Tankstelleninfrastruktur.<br />
Leuchtturmprojekte<br />
• Hyundai: Oslo - Monte Carlo (2.160 km) mit ix35 FCEV, 5 Tankstopps, Frühjahr 2012<br />
• Daimler: Weltumrundung mit 3 B-Klasse F-Cell, 2011, mehr als 30.000 km<br />
Markteinführung von Serienfahrzeugen von Daimler, GM, Hyundai, Toyota und Honda für 2014-16 angekündigt.<br />
Eine Brennstoffzelle besteht aus Elektroden, die durch eine<br />
Membran oder ein Elektrolyt (Ionenleiter) voneinander getrennt<br />
sind. Die Energie liefert eine Reaktion von Sauerstoff<br />
mit dem Brennstoff, der Wasserstoff sein kann, jedoch ebenso<br />
aus organischen Verbindungen wie z.B. Methan oder Methanol<br />
bestehen kann. Beide Reaktionspartner werden über<br />
die Elektroden kontinuierlich zugeführt.<br />
1939 Entwicklung einer alkalischen Brennstoffzelle<br />
von Francis Thomas Bacon<br />
1959 Vorstellung des ersten Brennstoffzellenfahrzeugs:<br />
ein Traktor<br />
1963 Erster Einsatz in der Raumfahrt<br />
Wasserstoff<br />
Einsatzmöglichkeiten allgemein<br />
Stationärer Einsatz in Gebäuden zur Stromerzeugung und<br />
Heizung (Mini-BHKW).<br />
Mobiler Einsatz bei Pkw, Leichtfahrzeugen, Nutzfahrzeugen,<br />
Luft- und Raumfahrt, Seefahrt sowie Mobiltelefonie.<br />
Einsatzmöglichkeit im Auto<br />
Brennstoffzelle als Primärenergiewandler<br />
Brennstoffzelle als Range-Extender<br />
Reichweite: 400-800 km<br />
Vorteil eines Brennstoffzellenfahrzeugs ist die im Vergleich<br />
zu einem batterieelektrischen Fahrzeug deutlich höhere<br />
Reichweite, Nachteil allerdings der deutlich geringere<br />
Gesamtwirkungsgrad. Dadurch konkurriert das Brennstoffzellenfahrzeug<br />
nicht mit dem batterieelektrischen Antrieb,<br />
sondern stellt eine Ergänzung dar. Während das batterieelektrische<br />
Fahrzeug für den urbanen und den Pendelverkehr<br />
geeignet ist, bietet sich der Brennstoffzellenantrieb für die<br />
Langstrecke und den Lastverkehr an.<br />
1985 Entwicklung einer Brennstoffzelle für einen<br />
VW-Bus durch Siemens<br />
1994 Mercedes-Benz NECAR legt Grundstein der<br />
Brennstoffzellenforschung bei Daimler<br />
Wirkungsgrad<br />
Abkürzungserklärung<br />
FCEV - fuel cell electric vehicle<br />
BEV - battery electric vehicle<br />
ICE - internal combustion engine<br />
Tank to Wheel<br />
Wirkungsgrad FCEV: 60-70%<br />
Wirkungsgrad BEV: über 80%<br />
Wirkungsgrad ICE: Ottomotor bis 35%,<br />
Diesel bis 45%<br />
Well to Wheel<br />
Wirkungsgrad FCEV: ca. 45%<br />
Wirkungsgrad BEV: ca. 70%<br />
Wirkungsgrad ICE: Ottomotor unter 20%,<br />
Diesel unter 30%<br />
Quelle: HyCentA Hydrogen Center Austria,<br />
Bericht Nr. Hy8-2009<br />
Gewinnung<br />
Dampfreformierung aus Methan (Erdgas)<br />
> CO 2 -Emissionen<br />
Partielle Oxidation aus Erdöl oder Kohle<br />
> CO 2 -Emissionen<br />
Methanolreformierung<br />
> CO 2 -Emissionen<br />
Dampfreformierung aus Biomasse<br />
> CO 2 -neutral<br />
Elektrolyse von Wasser mittels Wind- oder Solarstrom<br />
> CO 2 -neutral<br />
(auch: Methanisierung des Wasserstoffs zur<br />
Speicherung im Erdgasnetz)<br />
Wasserstoffmotor<br />
Statt als Treibstoff für eine Brennstoffzelle kann Wasserstoff<br />
auch zum Betrieb eines Verbrennungsmotors genutzt<br />
werden. Entsprechende Testfahrzeuge werden z.B.<br />
in der Forschung von BMW eingesetzt.<br />
Wasserstoffspeicherung<br />
Gasförmig: stationär in Kavernen, mobil in Druckgasflaschen<br />
Flüssig: in sog. Kryotanks (bei -253°C)<br />
Erdgasnetz: nach der Elektrolyse mittels Erneuerbarer<br />
Energien kann der Wasserstoff methanisiert<br />
und im Erdgasnetz gespeichert werden. So können<br />
Erneuerbare Energien auch zu Spitzenlastzeiten<br />
gespeichert werden und stehen dann für<br />
Gaskraftwerke und Fahrzeuge mit Gasmotoren zur<br />
Verfügung.<br />
Infrastruktur<br />
Derzeit gibt es in Deutschland 14 öffentliche Wasserstofftankstellen,<br />
bis 2015 sollen 50 öffentliche Wasserstofftankstellen<br />
verfügbar sein. Zu diesem Zweck hat<br />
das Bundesverkehrsministerium im Juni 2012 angekündigt,<br />
eine Fördersumme von 20 Mio. bereitzustellen.<br />
Erforderlich für Flächendeckung: ca. 1.000 Wasserstofftankstellen.<br />
70 Neue Mobilität Neue Mobilität 71
Wasserstoff & Brennstoffzelle - NOW<br />
Wasserstoff & Brennstoffzelle - NOW<br />
Die NOW und ihre Programme<br />
Speichertechnologien, Energieversorgung, bezahlbare Mobilität<br />
»Insbesondere die Verknüpfung des Energie- mit dem Verkehrssektors<br />
über den Kraftstoff Wasserstoff ist zukunftsweisend<br />
für eine erfolgreiche Energiewende und den Aufbau<br />
neuer Wertschöpfungsketten in Deutschland.«<br />
Die Entwicklung der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie<br />
und der Batterietechnologie ist ein wesentlicher<br />
Baustein im Gesamtkontext der Klimaziele und des Umbaus<br />
der Energiewirtschaft. Denn aus diesen Technologien<br />
heraus entstehen heute schon zahlreiche Produkte, die die<br />
Prädikate energieeffizient und CO 2 -arm tragen. Den zentralen<br />
Rahmen, die Produkte in umfangreichen Alltagstests zu<br />
erproben, damit sie in den kommenden Jahren erfolgreich<br />
am Markt bestehen können, liefern das Nationale Innovationsprogramm<br />
Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie<br />
(NIP) der Bundesregierung und die Modellregionen<br />
Elektromobilität des Bundesministeriums für Verkehr, Bau<br />
und Stadtentwicklung (BMVBS).<br />
Wasserstoff Speicher -<br />
Verknüpfung von Energie- und Verkehrssektor<br />
Der Ausbau von Erneuerbaren Energien bedingt den Aufbau<br />
von geeigneten Speichermöglichkeiten. Wasserstoff ist hier<br />
konkurrenzlos in puncto große Energiemengen und lange<br />
Speicherdauer. Im Rahmen des NIP wurde darum 2011 der<br />
Grundstein gelegt, um Projekte zum Themenfeld Speicherung<br />
von Windwasserstoff, Zuführung ins Erdgasnetz, Rückverstromung<br />
und Nutzung von Windwasserstoff im Industrie-<br />
und Verkehrsbereich starten zu können. Insbesondere<br />
die Verknüpfung des Energie- mit dem Verkehrssektor über<br />
den Kraftstoff Wasserstoff ist zukunftsweisend für eine erfolgreiche<br />
Energiewende und den Aufbau neuer Wertschöpfungsketten<br />
in Deutschland.<br />
Große Marktnähe -<br />
Mobilität mit Wasserstoff und Brennstoffzellenheizgeräte<br />
Wasserstoff als Kraftstoff in Brennstoffzellenfahrzeugen ist<br />
technisch und aus Sicht des Kundenkomforts - Fahrverhalten,<br />
Reichweite, Betankungsdauer - marktfähig. In den kommenden<br />
Jahren gilt es nun einerseits durch die Verbesserung<br />
von Produktionstechnologien und durch Serienfertigung die<br />
Kosten der Fahrzeuge zu senken. Andererseits muss eine<br />
ausreichende Betankungsinfrastruktur bestehen, wenn die<br />
Fahrzeuge ab 2014/15 auf den Markt gebracht werden. Diese<br />
Tankstellen werden zu Beginn nicht voll ausgelastet sein.<br />
Daher müssen Industrie und öffentliche Hand einen Weg finden,<br />
das Anfangs-Investitionsrisiko gemeinsam zu tragen.<br />
Brennstoffzellen in der unterbrechungsfreien<br />
Stromversorgung<br />
Großes Potenzial sehen rund 70 deutsche Unternehmen aus<br />
der Informationstechnologie, Telekommunikation, industriellen<br />
Prozessautomatisierungs- und -Leittechnik, Verkehrsleittechnik<br />
sowie Energieversorgung in Brennstoffzellensystemen<br />
in der unterbrechungsfreien Stromversorgung. 2011<br />
wurden hier schon einige Projekte gestartet, für 2012 wird<br />
der Ausbau der Aktivitäten erwartet.<br />
Modellregionen Elektromobilität gehen weiter<br />
In den Modellregionen Elektromobilität wurden aus Mitteln<br />
des Konjunkturpakets II über 200 Einzelprojekte in acht Modellregionen<br />
umgesetzt. Dabei wurden 130 Millionen Euro<br />
Fördermittel des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und<br />
Stadtentwicklung (BMVBS) zum Aufbau von Elektromobilität<br />
in Bereichen wie Infrastruktur, Fahrzeuge, öffentlicher Nahverkehr<br />
oder intermodaler beziehungsweise Anschlussverkehr<br />
eingesetzt. Partner in den Projekten waren Städte, Verkehrsbetriebe,<br />
Automobilhersteller, Energieversorger und<br />
Zulieferer aus unterschiedlichen Bereichen, darunter viele<br />
kleine und mittlere Unternehmen.<br />
Einige Modellregionen wurden im Zuge des Schaufensterprozesses<br />
ausgewählt und führen in diesem Rahmen ihre<br />
Aktivitäten im Bereich Elektromobilität fort. Ergänzend unterstützen<br />
BMVBS/NOW auch in Zukunft den Aufbau von<br />
Elektromobilität und die Erprobung im Alltag in Modellregionen.<br />
Schwerpunkte liegen dabei auf den Themen Mobilität<br />
und Wohnen, ländlicher Raum und gewerbliche Anwendungen.<br />
Aktuell sind 31 konkrete Projekte mit einem Fördervolumen<br />
von 50 Millionen Euro bewilligt. Die jüngst bewilligten<br />
Projekte laufen bis 2014.<br />
Dr. Klaus Bonhoff<br />
Nationale Organisation Wasserstoff-<br />
und Brennstoffzellentechnologie<br />
NOW GmbH<br />
www.now-gmbh.de<br />
72 Neue Mobilität Neue Mobilität 73
Wasserstoff & Brennstoffzelle - ZSW<br />
Wasserstoff & Brennstoffzelle - ZSW<br />
Mobil mit Brennstoffzelle<br />
Brennstoffzelle im ZSW-Prüfstand<br />
Wir stehen heute vor der Herausforderung, Mobilität auch<br />
ohne Erdöl zu ermöglichen. Die Treibstoffversorgung für unseren<br />
Straßenverkehr hängt aktuell fast ausschließlich von<br />
fossilen Energiequellen ab. Mit global steigender Mobilität<br />
und zunehmender Erschöpfung der Ölfelder wird die Versorgung<br />
mit fossilen Kraftstoffen immer kritischer. Kraftstoffe<br />
auf Basis Erneuerbarer Energien können den Bedarf decken<br />
und damit auch geopolitische Abhängigkeiten reduzieren.<br />
Strom und Wasserstoff sind die Kraftstoffe für die Automobilität<br />
der Zukunft.<br />
Je größer und je weiter, desto Brennstoffzelle<br />
Für batterieelektrische Fahrzeuge sind Lithium-Ionen Batterien<br />
heute und für die Zukunft die Speicher der Wahl. Diese<br />
Fahrzeuge sind mit ihrem exzellent hohen Wirkungsgrad und<br />
ihrer Emissionsfreiheit ideale Stadt- und Lieferfahrzeuge.<br />
Die begrenzte Reichweite von 100 - 200 km - aufgrund der<br />
physikalisch begrenzten Speicherkapazitäten und langen<br />
Ladezeiten von Batterien - ist für diese Anwendungen in der<br />
Regel kein Problem. Die Technik ist bereits erfolgreich auch<br />
auf deutschen Straßen unterwegs.<br />
In Brennstoffzellenfahrzeugen wird mit Wasserstoff in der<br />
Brennstoffzelle elektrischer Strom erzeugt, der zum Antrieb<br />
eines Elektromotors eingesetzt wird. Wie gewohnt wird der<br />
benötigte Kraftstoff im Fahrzeug, in Druckgastanks, mitgeführt.<br />
Aufgrund der hohen Energiedichte des Wasserstoffs<br />
ermöglichen Brennstoffzellenantriebe Reichweiten von mehreren<br />
hundert Kilometern, wodurch die Technik interessant<br />
ist für Reiselimousinen und Stadtbusse.<br />
Kraftstoff Wasserstoff<br />
Wasserstoff ist ein seit mehr als 100 Jahren etabliertes Industriegas,<br />
das weltweit in riesigen Mengen produziert und<br />
weiter verarbeitet wird. Zukünftig wird Wasserstoff nicht<br />
nur als erneuerbarer Kraftstoff sondern auch in der Energiewirtschaft<br />
eine zunehmend wichtigere Rolle spielen. Für die<br />
Speicherung der fluktuierenden Wind- und Sonnenenergie<br />
zeigt sich immer mehr, dass über Elektrolyse erzeugter Wasserstoff<br />
ein attraktiver Ansatz ist. Wasserstoff ist der optimale<br />
Speicher für große Energiemengen und kann vielfältig<br />
genutzt werden: als Kraftstoff für Reiselimousinen, Transporter<br />
und Stadtbusse, für die Rückverstromung über Gasturbinen,<br />
zur Beimischung im Erdgasnetz oder für die klassische<br />
Industrieanwendung. Für die stationären Speicher wird<br />
Wasserstoff in einfachen Mitteldrucktanks (bis etwa 60 bar)<br />
gespeichert. Im mobilen Einsatz favorisiert die Autoindustrie<br />
die Druckgasspeicherung von Wasserstoff mit der 700 bar-<br />
Technik, dadurch ist eine Schnellbetankung aller Fahrzeuge<br />
in wenigen Minuten an einer H 2 -Tankstelle, ähnlich wie bei<br />
Benzin, möglich.<br />
Die Brennstoffzelle im Fahrzeug heute<br />
Durch die effiziente und emissionsfreie Umwandlung von<br />
Wasserstoff in elektrische Energie sind Brennstoffzellen sehr<br />
viel versprechend für den CO 2 -freien Verkehr. Der Wirkungsgrad<br />
von Brennstoffzellen ist doppelt so hoch, wie der von<br />
Verbrennungsmotoren. Im standardisierten Fahrzyklus liegt<br />
der Wirkungsgrad des Brennstoffzellenantriebes zwischen<br />
40 und 50%, während bei einem modernen Dieselantrieb<br />
nur 25% der eingesetzten Energie am Rad übrig bleiben.<br />
Hinzu kommt, dass Wasserstoff sehr einfach, effizient und in<br />
ausreichenden Mengen aus Erneuerbaren Energien erzeugt<br />
werden kann. Die Brennstoffzelle hat wegen der Abwärme<br />
anders als batterieelektrische Autos kein Klimatisierungsproblem.<br />
Nahezu alle Automobilhersteller treiben das Thema<br />
in großen Projekten voran. Daimler hat die Markteinführung<br />
für 2014 angekündigt, weitere Fahrzeuge von Honda,<br />
Toyota und anderen kann man inzwischen immer häufiger<br />
auf der Straße sehen.<br />
Hemmnis Infrastruktur<br />
Der Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur hat begonnen und<br />
fokussiert sich derzeit auf Hamburg und Berlin, aber auch in<br />
Städten wie Stuttgart wurden erste Tankstellen aufgebaut.<br />
Parallel zur Serienproduktion werden die bereits bestehenden<br />
15 Tankstellen bis 2015 auf mindestens 50 öffentliche<br />
Tankstellen in Deutschland ausgebaut werden. Auf der Industrieseite<br />
spielen hier die Daimler AG gemeinsam mit Linde<br />
und anderen Gaseherstellern eine Schlüsselrolle, auf der<br />
politisch strategischen Ebene koordiniert die bundeseigene<br />
Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie<br />
GmbH (NOW) alle Akteure.<br />
Die komplette Wertschöpfungskette entscheidet über den<br />
Erfolg<br />
Der Wandel bei der Energieversorgung und bei Antriebstechnologien<br />
führt zu einem neuen Produktspektrum in der<br />
Industrie. Batterien und Superkondensatoren sowie Brennstoffzellen<br />
und Wasserstoff gewinnen stark an Bedeutung.<br />
Die Entwicklung neuer Antriebstechnologien orientiert sich<br />
an den konkreten Anforderungen der Fahrzeuge auf unseren<br />
Straßen. Kriterien wie Lebensdauer und Kosten, Sicherheit<br />
und Funktionalität müssen durchgängig verstanden und optimiert<br />
werden. Die Expertise des ZSW umfasst die gesamte<br />
Bandbreite der Technologien: Von Systemtechnik, Optimierung<br />
von Komponenten, Synthese neuer Materialien bis zu<br />
Fertigungstechnologien.<br />
Prof. Werner Tillmetz<br />
Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung<br />
Baden-Württemberg (ZSW) // www.zsw-bw.de<br />
74 Neue Mobilität Neue Mobilität 75
Wasserstoff & Brennstoffzelle - Daimler AG<br />
Wasserstoff & Brennstoffzelle - Technische Universität Graz<br />
Einblicke in die Zukunft<br />
Dezentrale<br />
Wasserstoffproduktion<br />
Mercedes-Benz F-CELL World Drive 2011<br />
Unser heutiges Mobilitätsverständnis steht vor einem Paradigmenwechsel.<br />
Die Erdölvorkommen sind endlich, der<br />
Klimawandel beherrscht die Diskussion, die globalen Bemühungen<br />
für den Umweltschutz gewinnen immer mehr<br />
an Bedeutung. Gleichzeitig wachsen weltweit der Mobilitätsbedarf<br />
sowie der Individualverkehr. Das Spannungsfeld<br />
zwischen Mobilitätsanforderungen, Klimadiskussion und<br />
demografischem Wandel fordert ein leistungsfähiges Innovationsmanagement.<br />
Aus Sicht eines Automobilherstellers bedeutet das nicht<br />
weniger, als das Automobil neu zu erfinden. Denn die Zukunft<br />
liegt in der Elektrifizierung des Antriebs - auch wenn<br />
es künftig nicht die eine Technologie als Königsweg zur<br />
nachhaltigen Mobilität geben wird. Im Mittelpunkt steht<br />
der Kunde mit seinen Bedürfnissen. Daimler setzt deshalb<br />
auf eine Strategie der Nachhaltigkeit: Das heißt einerseits<br />
höchstmögliche Verkehrssicherheit und andererseits perspektivisch<br />
das emissionsfreie Fahren.<br />
Hochattraktiv für den Stadtverkehr sind dabei rein batterieelektrisch<br />
betriebene Fahrzeuge, insbesondere wenn ausreichend<br />
öffentliche Stromladestationen vorhanden sind. Um<br />
auch Überland- oder Autobahnfahrten mit null Emissionen<br />
zurück zu legen, hat Elektromobilität mit Brennstoffzellen<br />
ein großes Potenzial. Hier sind Reichweiten von bis zu 400<br />
Kilometern möglich - bei nur rund 3 Minuten Betankungszeit.<br />
Wie alltagstauglich der Brennstoffzellenantrieb bereits heute<br />
ist, stellte Mercedes-Benz nicht zuletzt mit seinem F-CELL<br />
World Drive unter Beweis. Von Stuttgart aus starteten am<br />
30. Januar 2011 drei B-Klassen F-CELL ihre 125-tägige Fahrt<br />
um die Welt und demonstrierten auf einer Strecke von mehr<br />
als 30.000 Kilometern ihre technische Reife.<br />
Mercedes-Benz verleiht mit der Pionierfahrt durch 14 Länder<br />
über 4 Kontinente auch der Forderung nach dem notwendigen<br />
Aufbau eines flächendeckenden Wasserstofftankstellennetzes<br />
Nachdruck. Zusammen mit der Linde AG will Daimler<br />
20 H2-Tankstellen in Deutschland errichten und damit erstmals<br />
jede Stadt im Bundesgebiet mit einem Brennstoffzellenfahrzeug<br />
erreichbar machen.<br />
Nur wenn alle Beteiligten aus Industrie und Politik zu diesem<br />
Ziel ihren maximalen Beitrag leisten, wird Elektromobilität<br />
- sowohl mit Brennstoffzelle als auch mit Batterie<br />
- für jedermann Realität. Die Daimler AG wird ihren Weg zum<br />
emissionsfreien Fahren konsequent weiterverfolgen - vom<br />
Kleinwagen bis hin zum Stadtbus.<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.fuel-cell-e-mobility.info<br />
Kostengünstiger Wasserstoff, dezentral produziert aus erneuerbarem<br />
Biogas, hat das Potenzial einen bedeutenden<br />
Beitrag für die saubere Mobilität zu liefern. Die Reduktion<br />
der klimarelevanten Emissionen verbunden mit der Nutzung<br />
von Wasserstoff als Kraftstoff in der Elektromobilität<br />
wird vorwiegend durch den Primärenergieträger und das<br />
Produktionsverfahren festgelegt.<br />
Der überwiegende Anteil der gegenwärtigen Wasserstoffproduktion<br />
entfällt auf die Dampfreformierung von fossilen<br />
Energieträgern, wie Erdgas oder Kohle, und findet vor allem<br />
in industriellen Großanlagen, mit einer Kapazität von ca.<br />
100.000 m 3 Wasserstoff pro Stunde, statt. Dies entspricht<br />
300 MW Wasserstoff bezogen auf den Heizwert, womit diese<br />
Produktionsanlagen ausreichend wären, um mehrere hundert<br />
Wasserstofftankstellen kostengünstig mit Wasserstoff<br />
zu versorgen. Neben den damit verbundenen klimarelevanten<br />
Emissionen bei der Produktion, ist auch der Transport<br />
von Wasserstoff zur Tankstelle, aufgrund der niedrigen volumetrischen<br />
Energiedichte des Wasserstoffes, nur aufwendig<br />
durch Komprimierung oder Verflüssigung realisierbar.<br />
Die dezentrale Produktion von erneuerbarem Wasserstoff<br />
aus Biogas, in kleinen Einheiten im Kilowatt-Bereich direkt<br />
beim Endverbraucher, eröffnet eine umweltfreundliche Alternative<br />
zur konventionellen Wasserstoffproduktion.<br />
In der Zusammensetzung unterscheidet sich Biogas, abgesehen<br />
von einigen Verunreinigungen, nur durch den höheren<br />
Kohlendioxidanteil von Erdgas. Daher können Technologien,<br />
welche zur Reformierung von Erdgas entwickelt wurden, verhältnismäßig<br />
einfach auch für Biogas adaptiert werden. Für<br />
die Umwandlung von Biogas in Biomethan und die Einspeisung<br />
in das Erdgasnetz, ist die Erhöhung des Methananteils<br />
von 50% auf über 95% durch Abtrennung des Kohlendioxids<br />
erforderlich. Bei der Herstellung von Wasserstoff aus Biogas<br />
kann auf diesen Prozessschritt verzichtet werden, da das im<br />
Biogas vorhandene Kohlendioxid ebenfalls zur Reformierung<br />
verwendet werden kann.<br />
In Österreich wird von einem realisierbaren jährlichen technischen<br />
Potenzial an Biogas von 9,5 PJ ausgegangen (Neubarth,<br />
2000). Würde das gesamte Biogas mit einem Wirkungsgrad<br />
von 80% zu Wasserstoff reformiert und in Folge<br />
in Brennstoffzellen-Fahrzeugen mit einem Verbrauch von 30<br />
kWh Wasserstoff pro 100 Kilometern umgesetzt, könnten damit<br />
ca. 700.000 Fahrzeuge jährlich 10.000 km fahren bzw.<br />
könnten 10% des Privatverkehrs mit erneuerbarem Wasserstoff<br />
aus Biogas abgedeckt werden.<br />
Die gegenwärtig sehr geringe Anzahl an Kunden mit Wasserstoffbedarf<br />
verhindert den Aufbau der Wasserstoff-Infrastruktur.<br />
Umgekehrt ist eben das Fehlen dieser Infrastruktur ein<br />
wesentliches Hemmnis für die Einführung dieser emissionsfreien<br />
Technologien. Die dezentrale Struktur der Biogaserzeugung<br />
und die kurzen Transportwege des dezentral hergestellten<br />
Wasserstoffs erleichtern den kontinuierlichen Aufbau der<br />
flächendeckenden Wasserstoffversorgung und senken damit<br />
die Eintrittsbarriere zur Wasserstoffinfrastruktur deutlich.<br />
Assoc. Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Viktor Hacker<br />
Institut für Chemische Verfahrenstechnik und Umwelttechnik<br />
Technische Universität Graz<br />
www.icvt.tugraz.at<br />
76 Neue Mobilität Neue Mobilität 77
Wasserstoff & Brennstoffzelle - CEP<br />
Wasserstoff & Brennstoffzelle - CEP<br />
Mobil mit Wasserstoff<br />
Die Clean Energy Partnership (CEP)<br />
Die Fahrzeugflotte der CEP am Enertrag-Hybridkraftwerk, wo Wasserstoff aus Windenergie produziert wird<br />
(Foto: CEP / Caroline Scharff)<br />
An den Wasserstofftankstellen in Berlin werden die Fahrzeuge der CEP mit Windwasserstoff aus Prenzlau betankt<br />
(Foto: CEP / Caroline Scharff)<br />
Die Einführung von Wasserstoff als Kraftstoff ist ein ehrgeiziges<br />
Vorhaben, das Anstrengungen von vielen Seiten erfordert.<br />
Die Clean Energy Partnership (CEP), das europaweit<br />
größte Demonstrationsprojekt im Bereich Wasserstofftechnologie,<br />
stellt sich in Deutschland mit 16 führenden Industriepartnern<br />
und der Hilfe des Bundes den Herausforderungen.<br />
Über die Wettbewerbsgrenzen hinaus verfolgen die Mehrzahl<br />
der größten Automobilhersteller (BMW, Daimler, Ford, GM/<br />
Opel, Honda, Toyota und VW), weltweit führende Industriegasproduzenten<br />
(Air Liquide, Linde), Mineralölkonzerne (Total,<br />
Shell und Statoil), Energieversorger (EnBW, Vattenfall)<br />
sowie zwei führende Betriebe des Öffentlichen Nahverkehrs<br />
(Berliner Verkehrsbetriebe BVG, Hamburger Hochbahn) in<br />
der CEP ein gemeinsames Ziel: eine geräusch- und emissionsarme<br />
Mobilität mit Wasserstoff.<br />
Als gemeinsame Initiative von Politik und Industrie ging die<br />
CEP unter Federführung des Bundesverkehrsministeriums<br />
im Dezember 2002 aus der »Verkehrswirtschaftlichen Energiestrategie«<br />
(VES) hervor. Seit 20<strong>08</strong> ist die Partnerschaft<br />
ein Leuchtturmprojekt des Nationalen Innovationsprogramms<br />
Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP)<br />
im Verkehrsbereich, das von der NOW GmbH (Nationale Organisation<br />
Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie)<br />
koordiniert wird.<br />
Wenn Patrick Schnell, Vorsitzender der CEP und Leiter Netzentwicklung<br />
bei Total, auf die Anfänge des Projektes zurückblickt,<br />
wird deutlich, dass in der CEP bereits eine Vielzahl<br />
von Ergebnissen erzielt wurde: »Wichtige Meilensteine<br />
waren z.B. die Erhöhung der Fahrzeugreichweiten und die<br />
Verbesserung der Frost-Start-Fähigkeit bei Brennstoffzellensystemen<br />
- inzwischen starten die Fahrzeuge zuverlässig bei<br />
bis zu -30° C«, so Schnell. »Zudem konnte eine Kostenreduzierung<br />
des Brennstoffzellensystems und des Wasserstoffspeichers<br />
erzielt werden, und es wurde das 700 bar Druckspeichersystem<br />
eingeführt. Ein wichtiger Schritt war auch<br />
die Vereinfachung der Wasserstoffbetankung«, erinnert sich<br />
Patrick Schnell.<br />
Seit 2011 befindet sich die CEP in der dritten und finalen Projektphase,<br />
die in der Marktvorbereitung enden soll. »Jetzt<br />
arbeiten wir daran, das Tankstellennetzwerk zu erweitern,<br />
die Fahrzeuge hinsichtlich Effizienz und Zuverlässigkeit zu<br />
optimieren und die Nutzung von Wasserstoff aus regenerativer<br />
Erzeugung voranzubringen«, berichtet Patrick Schnell.<br />
Die Nutzung von regenerativ erzeugtem, »grünen« Wasserstoff<br />
ist bereits heute keine Vision mehr: Aktuell stammt<br />
mindestens die Hälfte des Wasserstoffs, der in der CEP getankt<br />
wird, aus regenerativer Erzeugung. Produktionspfade<br />
für »grünen« Wasserstoff sind zum einen die Erzeugung aus<br />
Biomasse. Zum anderen die Wasserelektrolyse mittels Strom<br />
aus regenerativer Erzeugung.<br />
In Prenzlau und Berlin wird dies bereits in die Praxis umgesetzt:<br />
Im Hybridkraftwerk der Enertrag AG in Prenzlau wird<br />
Wasserstoff mittels Elektrolyse erzeugt, wenn die Windräder<br />
mehr Strom erzeugen als im Netz benötigt wird. Dieser<br />
regenerativ erzeugte Wasserstoff wird an die Berliner Total-<br />
Wasserstofftankstellen geliefert, an denen die Fahrzeuge<br />
der CEP-Flotte tanken und so quasi mit »Wind im Tank«<br />
fahren. Anlässlich der ersten Anlieferung von Windwasserstoff<br />
an der Berliner CEP-Tankstelle erklärte Rainer Bomba,<br />
Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium: »Ich begrüße<br />
es sehr, dass sich die CEP das Ziel gesetzt hat, bis Ende<br />
2012 bereits eine Flotte von 100 Fahrzeugen mit Wasserstoff-<br />
Brennstoffzellenantrieb unter Alltagsbedingungen zu testen.<br />
Auch die erforderliche Tankstelleninfrastruktur werden wir<br />
gemeinsam mit der Wirtschaft Schritt für Schritt ausbauen.<br />
Elektromobilität muss mit Erneuerbaren Energien gekoppelt<br />
sein - deshalb ist die heute vorgestellte Kombination so zukunftsweisend.«<br />
Auch für das Gelingen der Energiewende könnte Wasserstoff<br />
eine entscheidende Rolle übernehmen. Denn Wasserstoff<br />
eignet sich nicht nur als Kraftstoff, sondern auch als Energiespeicher,<br />
in dem Strom über Wochen und Monate hinweg<br />
gespeichert werden kann. Im idealen Fall wird der so erzeugte<br />
Wasserstoff für den Verkehrssektor genutzt. Aber er<br />
lässt sich auch rückverstromen und in das Versorgungsnetz<br />
einspeisen, wenn mehr Energie gebraucht als erzeugt wird.<br />
So können wind- und sonnenarme Zeiten überbrückt werden<br />
und die Anlagen müssen im anderen Fall nicht stillstehen,<br />
wenn der Stromverbrauch niedriger ist als die Erzeugung.<br />
Die Clean Energy Partnership hat sich vorgenommen, den<br />
Weg in die Wasserstoffgesellschaft bis zu ihrem Projektende<br />
2016 zu ebnen. Daimler hat angekündigt, 2014 eine erste<br />
Serie von Brennstoffzellenfahrzeugen auf den Markt zu bringen,<br />
weitere Automobilhersteller werden 2015/16 folgen.<br />
Und auch der Infrastrukturausbau nimmt Fahrt auf. Eine<br />
Grundversorgung Deutschlands mit Wasserstofftankstellen<br />
soll bis zum Projektende realisiert sein. Noch in diesem Jahr<br />
werden weitere CEP-Tankstellen in Düsseldorf, Hamburg und<br />
Stuttgart eröffnen. Die leise und emissionsarme Elektromobilität<br />
mit wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellenfahrzeugen,<br />
mit nahezu gleichbleibenden Reichweiten und einer<br />
schnellen Betankung, ist keine Zukunftsvision mehr.<br />
Clean Energy Partnership<br />
www.cleanenergypartnership.de<br />
78 Neue Mobilität Neue Mobilität 79
Wasserstoff & Brennstoffzelle - Zentrum für Brennstoffzellentechnik Duisburg<br />
Wasserstoff & Brennstoffzelle - Zentrum für Brennstoffzellentechnik Duisburg<br />
Brennstoffzellen Range-Extender Modul für Batteriefahrzeuge (Kooperation ZBT GmbH mit FEV GmbH, Gräbener Maschinentechnik<br />
GmbH und Co. KG und der RWTH Aachen)<br />
Batterie oder Brennstoffzelle<br />
für Elektromobilität?<br />
rieelektrisch als Plug-In Fahrzeug zurückgelegt werden. Das<br />
Brennstoffzellen Range-Extender System deckt batterieladezustandsabhängig<br />
den mittleren Leistungsbedarf des Fahrzeugs<br />
und ermöglicht emissionsfreie Langstreckenelektromobilität.<br />
Infrastrukturseitig verringern sich die Anforderungen<br />
an die Ausbaustufe von Wasserstoff- und Schnellladeinfrastruktur.<br />
Als unabhängiger Entwicklungspartner bietet das ZBT der<br />
Automobilindustrie Unterstützung bei der Entwicklung von<br />
Brennstoffzellensystemen für die unterschiedlichen Antriebsstrangoptionen.<br />
So wird z.B. in Kooperation mit der<br />
FEV GmbH, der Gräbener Maschinentechnik GmbH & Co. KG<br />
und der RWTH Aachen ein 30 kW Brennstoffzellen Range-<br />
Extender Modul für Elektrofahrzeuge mit Förderung des<br />
Landes NRW sowie der Europäischen Union im Programm<br />
»Ziel2.NRW Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung«<br />
entwickelt.<br />
Weltweiter Status Brennstoffzellenfahrzeuge<br />
Brennstoffzellenfahrzeuge werden heute in umfangreichen<br />
Flottenversuchen in Asien, den USA und Europa von Endkunden<br />
erfolgreich getestet. Die Kunden schätzen dabei<br />
die hervorragenden Fahreigenschaften und geringen Geräuschemissionen<br />
des elektrischen Antriebsstrangs, den<br />
Fahrkomfort sowie geringe Verbrauchswerte. Die Fahrzeuge<br />
lassen sich innerhalb weniger Minuten betanken und erzielen<br />
Reichweiten von bis zu 650 km. Seitens der führenden<br />
Hersteller Daimler, Toyota, Honda, GM und Hyundai<br />
wird die Markteinführung von Kleinserien für das Jahr<br />
2014/2015 angekündigt. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die<br />
Kostenreduktion, hier besteht erhebliches Potenzial durch<br />
Synergieeffekte mit batterieelektrischen Fahrzeugen und<br />
konventionellen Hybridfahrzeugen insbesondere im Bereich<br />
des elektrischen Antriebsstrangs sowie der elektrifizierten<br />
Nebenaggregate. Parallel arbeitet die Industrie in Deutschland<br />
aber auch in Japan, Südkorea, England und den USA an<br />
der Errichtung der erforderlichen Wasserstoffinfrastruktur.<br />
Fazit<br />
Zukünftig wird keine Einzeltechnologie im gesamten Anwendungsspektrum<br />
des Individual- und Güterverkehrs die<br />
Anforderungen hinsichtlich Emissionen, Energieeffizienz,<br />
Ressourcenschonung und Diversifikation der eingesetzten<br />
Primärenergieträger erfüllen können. Vielmehr wird ein<br />
Technologieportfolio aus optimierten Verbrennungskraftmaschinen,<br />
Biokraftstoffen, Hybridfahrzeugen und Elektrofahrzeugen<br />
erforderlich sein.<br />
Brennstoffzellen können dabei in Kombination mit Batteriesystemen<br />
hocheffiziente Langstrecken-Elektromobilität mit<br />
kurzen Nachtankzeiten ermöglichen und das Anwendungsspektrum<br />
sowie die Marktakzeptanz von Elektromobilität<br />
erweitern.<br />
Dr.-Ing. Jörg Karstedt<br />
Koordinator Elektromobilität ZBT GmbH<br />
j.karstedt@zbt-duisburg.de<br />
Die Elektrifizierung des Antriebsstrangs ermöglicht hocheffiziente,<br />
geräuscharme, emissionsfreie und dynamische<br />
Mobilität, die Integration von Erneuerbaren Energien in den<br />
Transportsektor sowie die Unabhängigkeit des Transportsektors<br />
vom Energieträger Erdöl. Dabei kommt der Schlüsselkomponente<br />
Energiespeicher entscheidende Bedeutung<br />
zu, da sie Fahrzeugeigenschaften wie Reichweite, Kosten,<br />
Fahrdynamik und Gewicht maßgeblich mit beeinflusst.<br />
»Batterie oder Brennstoffzelle?« - das ist in den vergangenen<br />
Jahren intensiv diskutiert worden, ist aber eine entweder/oder<br />
Entscheidung tatsächlich zielführend?<br />
Kostenfaktor: Energie oder Leistung?<br />
Bei batterieelektrischen Fahrzeugen skalieren die Batteriesystemkosten<br />
mit dem Energieinhalt der Batterie und steigen<br />
daher mit der geforderten Fahrzeugreichweite und dem<br />
Energiebedarf des Fahrzeugs. Brennstoffzellen hingegen<br />
sind Energiewandler, deren Größe und Kosten durch die erforderliche<br />
Maximalleistung definiert werden. In Abhängigkeit<br />
des Anwendungsfalls ergänzen sich somit Batterien und<br />
Brennstoffzellen und erweitern in hybriden Antriebsstrangkonfigurationen<br />
das Anwendungssegment für Elektromobilität:<br />
Die Brennstoffzelle ermöglicht Langstreckenelektromobilität<br />
und kurze Nachtankzeiten in Anwendungen, in<br />
denen sich die geforderte Reichweite rein batterieelektrisch<br />
aus technischen und wirtschaftlichen Gründen nicht darstellen<br />
lässt. Im Gegenzug kann durch die Batterie in Batterie/<br />
Brennstoffzellenhybridkonzepten die maximale Leistung des<br />
Brennstoffzellensystems reduziert und der Gesamtantriebsstrangwirkungsgrad<br />
durch die Möglichkeit der Bremsenergierekuperation<br />
gesteigert werden - dies ist heute in allen aktuellen<br />
Brennstoffzellenfahrzeugen bereits Stand der Technik.<br />
Antriebsstrangkonzepte<br />
Denkbar sind dabei unterschiedliche Antriebsstrangkonzepte<br />
hinsichtlich der Dimensionierung von Batterie und<br />
Brennstoffzellensystem: Brennstoffzellendominante Systeme,<br />
bei denen ein Brennstoffzellensystem mit ca. 80-100 kW<br />
elektrischer Leistung mit einer Leistungsbatterie geringer<br />
Kapazität kombiniert wird, ermöglichen die Darstellung konventioneller<br />
Fahrleistungen auch für große Pkw und hohe<br />
Dauergeschwindigkeiten > 120 km/h.<br />
Im Fokus von Brennstoffzellen Range-Extender Konzepten<br />
stehen möglichst geringe Betriebskosten. Im Kurz- und Mittelstreckenbetrieb<br />
kann ein Großteil der Fahrten bei höchsten<br />
Wirkungsgraden und niedrigsten Betriebskosten batte-<br />
Batterie<br />
Brennstoffzelle<br />
Emissionsfrei<br />
Geräucharm<br />
Energiediversifikation<br />
Vorteile<br />
Herausforderungen<br />
Entwicklungskriterien<br />
- Batterie<br />
- Brennstoffzelle<br />
Anwendungen<br />
Batteriefahrzeug<br />
Energiezellen > 15kWh<br />
-<br />
• Höchste TTW-Wirkungsgrade<br />
• Geringe Betriebskosten<br />
• Private Ladeinfrastruktur<br />
• Beschränkungen Reichweite,<br />
Komfort<br />
• Öffentliche Ladeinfrastruktur<br />
•<br />
-<br />
Reichweite<br />
• Stadtbetrieb, kürzere Strecken<br />
Brennstoffzellen /<br />
Batterie Hybrid<br />
Leistungszellen ~ 1,5 kWh<br />
Hohe Leistung > 80 kW<br />
• Konventionelle Reichweite,<br />
Komfort, Nachtankzeit<br />
• Hohe Dauerleistung<br />
• H2-Infrastruktur mit hoher<br />
Abdeckung<br />
• Erhöhte Betriebskosten<br />
• Spitzenleistung<br />
• Hohe Dauerleistung<br />
• Hochleistungs Langstreckenbetrieb<br />
(>120 km/h, SUV)<br />
Brennstoffzellen<br />
Range-Extender<br />
Energiezellen ~ 10 kWh<br />
Geringe Kosten ~30 kW<br />
• Konventionelle Reichweite,<br />
Komfort, Nachtankzeit<br />
• Geringe Betriebskosten<br />
• Private Ladeinfrastruktur<br />
• H2-Infrastruktur mit mittlerer<br />
Abdeckung<br />
• Limitierte Dauerleistung<br />
• Optimierte Betriebskosten<br />
• Mittlerer Leistungsbedarf<br />
• Kostengünstige, emissionsfreie<br />
Langstreckenelektromobilität<br />
Bildquellen: Toyota, FEV<br />
80 Neue Mobilität Neue Mobilität 81
Wasserstoff & Brennstoffzelle - Fraunhofer ISE<br />
Wasserstoff & Brennstoffzelle - Fraunhofer ISE<br />
Nachhaltige Zukunft<br />
mit Wasserstoff<br />
System zur LANGZEITENERGIESPEICHERUNG © Fraunhofer ISE Solare WasserstoffTANKSTELLE © Fraunhofer ISE<br />
Im Zuge des steigenden Anteils Erneuerbarer Energien im<br />
nationalen Energiemix findet eine zunehmende Verschmelzung<br />
der Energiesysteme mit den Anforderungen künftiger<br />
Mobilität statt. Dies geschieht einerseits durch den Betrieb<br />
einer steigenden Anzahl rein batterieelektrischer Fahrzeuge,<br />
perspektivisch aber auch durch den Einsatz von erneuerbarem<br />
Wasserstoff in Brennstoffzellenfahrzeugen.<br />
Beide Formen der Elektromobilität haben ihre jeweiligen<br />
Marktsegmente und ihre spezifischen Stärken und Schwächen.<br />
Während batterieelektrische Fahrzeuge mit sehr hohem<br />
Wirkungsgrad Strom speichern und in die Traktion<br />
überführen können, werden die limitierte Reichweite und die<br />
langen Aufladungszeiten ein begrenzendes Element bleiben.<br />
Brennstoffzellenfahrzeuge haben Betankungszeiten von<br />
wenigen Minuten und Reichweiten, die mit konventionellen<br />
Fahrzeugen vergleichbar sind, jedoch muss der Wasserstoff<br />
als Kraftstoff erst erzeugt und über ein eigenes Tankstellennetz<br />
verteilt werden.<br />
Wasserstoff setzt bei der Reaktion mit Sauerstoff in einer<br />
Brennstoffzelle nutzbare Energie in Form von Strom und<br />
Wärme frei. Da Wasserstoff in der Natur jedoch nicht in Reinform<br />
vorliegt, muss er unter Einsatz von Energie aus seinen<br />
vielfältigen chemischen Verbindungen gewonnen werden.<br />
Im Idealfall wird jedoch Erneuerbare Energie in Form von<br />
regenerativ erzeugtem Strom für Elektrolyseverfahren verwendet.<br />
Dieser Wasserstoff wird in der Energiewirtschaft mit<br />
ihren zunehmenden Anteilen Erneuerbarer Energien künftig<br />
eine entscheidende Rolle spielen. Dies resultiert aus seiner<br />
Speicherbarkeit in hinreichend großen Mengen, aber auch<br />
aus dessen Nutzungsmöglichkeiten sowohl in Brennstoffzellenfahrzeugen<br />
als auch in der zentralen sowie dezentralen<br />
Strom- und Wärmeversorgung. Die Elektrolysetechnologie<br />
hat bereits die technische Reife, um als regelbare Last im<br />
Stromnetz in allen relevanten Leistungsklassen bis in den<br />
MW-Maßstab einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der<br />
Netze der Zukunft zu leisten.<br />
Energiespeicher und Netzstabilisierung<br />
Im Dezember 2011 hat sich die Initiative »performing energy<br />
- Bündnis für Windwasserstoff« gebildet. Sie besteht aus<br />
namhaften Vertretern der Industrie, der Wissenschaft sowie<br />
Organisationen aus dem Bereich Umwelt- und Technologieförderung<br />
und hat zum Ziel, mit einer Reihe verschiedener<br />
Pilotvorhaben die Voraussetzungen für eine wirtschaftliche<br />
Integration von Speicherlösungen basierend auf Wasserstoff<br />
in der Energiewirtschaft zu entwickeln.<br />
Das gemeinsame Leitmotiv für dieses Vorhaben ist, dass<br />
Wasserstoff ein universeller Energieträger ist, der vollständig<br />
regenerativ erzeugt und emissionsfrei in den verschiedenen<br />
Anwendungen in Strom und Wärme umgewandelt werden<br />
kann. Er kann sowohl in großen Mengen ins Erdgasnetz<br />
eingespeist oder gar in Salzkavernen saisonal gespeichert<br />
werden, als auch in einer Reihe von Endanwendungen wie<br />
beispielsweise in Gaskraftwerken sowie dezentralen Kraft-<br />
Wärme-Kopplungsanlagen zur Ausregelung der fluktuierenden<br />
Erneuerbaren Energien den gewohnten Energiedienstleistungen<br />
rückgeführt werden.<br />
Elektromobilität<br />
Die Elektrifizierung des Individualverkehrs stellt eine wesentliche<br />
Voraussetzung für die Entwicklung einer emissionsfreien<br />
und nachhaltigen Mobilität dar. Dabei spielen<br />
sowohl über Lithium-Ionen Batterien elektrisch angetriebene<br />
Fahrzeuge eine Rolle, als auch mit Wasserstoff betankte<br />
Brennstoffzellenfahrzeuge. Aufgrund der höheren Speicherdichte<br />
und schnelleren Betankung eines Wasserstofftanks<br />
gegenüber einer Batterie zeichnen sich hier Vorteile eines<br />
Brennstoffzellenantriebs gegenüber dem reinen Batterieantrieb<br />
ab. Bei einer Betankungszeit von 3 Minuten erzielt ein<br />
Brennstoffzellenfahrzeug derzeit eine Reichweite von über<br />
400 bis 600 km.<br />
Allerdings erfordert die Markteinführung von Brennstoffzellenfahrzeugen<br />
- erste Serienfahrzeuge sind für 2014 angekündigt<br />
- den Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur mit<br />
einem flächendeckenden Tankstellennetz.<br />
Das Fraunhofer ISE hat im März 2012 in Freiburg eine öffentliche,<br />
solare Wasserstofftankstelle in Betrieb genommen, in<br />
der Wasserstoff durch Elektrolyse mit der fortschrittlichen<br />
Membrantechnologie erzeugt wird. Der Strom wird im Jahresmittel<br />
durch eine eigene Photovoltaik-Anlage bereitgestellt.<br />
Die Tankstelle erlaubt die Betankung von Pkw mit 700<br />
bar Druckgasspeichern, aber auch von Bussen mit 350 bar<br />
Speicherdruck sowie Wechselkartuschen mit 200 bar. Die<br />
Tankstelle selbst wurde vom Land Baden-Württemberg gefördert,<br />
der Betrieb durch die Nationale Organisation Wasserstoff-<br />
und Brennstoffzellentechnologie NOW. Mit dem<br />
Elektrolyseur aus der solaren Wasserstofftankstelle untersuchen<br />
wir in Projekten den Einsatz der Elektrolyse im so<br />
genannten Demand-Side-Management, also der gezielten<br />
Steuerung zur Stabilisierung des elektrischen Netzes. Neben<br />
solchen systemtechnischen Fragestellungen beschäftigt<br />
sich das Institut auch mit der Entwicklung von Membran-<br />
Elektrolyseuren im Leistungsbereich bis MW-Anwendungen,<br />
welche sich besonders zur Integration im Netz als regelbare<br />
Last für fluktuierende Erneuerbare Energien eignen.<br />
Dr. Christopher Hebling<br />
Bereichsleiter Energietechnik<br />
Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE<br />
www.ise.fraunhofer.de/de<br />
82 Neue Mobilität Neue Mobilität 83
Wasserstoff & Brennstoffzelle - BVG<br />
Mit Wasserstoff problemlos<br />
im Fahrgasteinsatz<br />
Bei der BVG fahren seit sechs Jahren Wasserstoffbusse im Linienbetrieb<br />
ERSTE<br />
ELEKTRO<br />
FLOTTEN<br />
Wasserstoffbusse der BVG auf dem Betriebshof Berlin-Spandau<br />
Quelle: Berliner Verkehrsbetriebe<br />
Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) testen seit 2006 vier<br />
wasserstoffgetriebene Eindecker-Omnibusse der Firma<br />
Neoman im Linieneinsatz. Dabei sollen Logistik, Handling<br />
und Ergiebigkeit von gasförmigem Wasserstoff als Kraftstoff<br />
erprobt und die Großserientauglichkeit und Zuverlässigkeit<br />
bewiesen werden. Die Hybridtechnologie mit elektrischem<br />
Antrieb als Option für Dieselbusse zur Kraftstoffeinsparung<br />
und Geräuschreduktion ist auch auf den Wasserstoffbus mit<br />
Verbrennungsmotor direkt anwendbar.<br />
Die vier Wasserstoffomnibusse sind mit betriebssicheren<br />
Saugmotoren ausgerüstet. Die grundlegende Funktionsweise<br />
der MAN Wasserstoffverbrennungsmotoren entspricht<br />
weitgehend den bewährten Erdgasmotoren. Die geringen<br />
Abgasemissionen des Wasserstoffmotors liegen weit unterhalb<br />
der geltenden Euro 5 Norm und erfüllen damit bereits<br />
heute zukünftige Abgasstandards.<br />
Der Saugmotor leistet 150 kW. Bei den im Einsatz befindlichen<br />
vier Omnibussen sind die wasserstoffrelevanten Ventile<br />
im Motorraum untergebracht. Dazu gehört hinter einem<br />
Magnetsperrventil angeordnet ein Hochdruckregler, der den<br />
Wasserstoff vom maximalen Tankspeicherdruck von 350 bar<br />
auf 5,5 bar entspannt.<br />
Anschließend folgt ein Niederdruck-Sicherheitsventil, das bei<br />
10 bar Überdruck öffnet und das Gas über eine Rohrleitung<br />
über dem Fahrzeugdach ins Freie ableitet. Dadurch wird verhindert,<br />
dass bei einem fehlerhaft arbeitenden Hochdruckregler<br />
Beschädigungen am Niederdruckteil auftreten.<br />
Der für den Betrieb des Wasserstoffverbrennungsmotors<br />
benötigte gasförmige Wasserstoff wird in auf dem Dach des<br />
Busses montierten 10 Druckbehältern mit jeweils 205 Litern<br />
Fassungsvermögen gespeichert. Der maximale Betriebsdruck<br />
beträgt 350 bar bei einer Nenntemperatur von 15oC °,<br />
die Gasamtkapazität beträgt somit 2050 Liter = rund 45 kg<br />
Wasserstoff.<br />
Der Verbrauch im Linienbetrieb liegt bei rund 20 kg /100km.<br />
Die Busse werden überwiegend in der Früh- und Nachmittagsspitze<br />
eingesetzt mit einer Jahreslaufleistung bis zu<br />
35.000 km. Auf Grund der bisherigen guten Ergebnisse plant<br />
die BVG, ab dem kommenden Jahr fünf weitere, mit Wasserstoff<br />
betriebene Hybrid-Busse im Linieneinsatz zu testen.<br />
Die BVG ist Mitglied in der Clean Energy Partnership (CEP).<br />
Burkhard Eberwein // Klaus Wazlak<br />
pressestelle@bvg.de // www.bvg.de<br />
Lösungen für die Mobilitätsbedürfnisse von heute.<br />
84 Neue Mobilität
Neue Mobilität<br />
auf der StraSSe<br />
eMobilität ist keine Zukunftsvision mehr<br />
Wir müssen raus aus den Kongressen, Symposien und Fachveranstaltungen - raus auf die Straßen. Opel, Nissan, Mitsubishi und<br />
Renault machen es mit der Markteinführung Ihrer elektrischen Serienfahrzeuge vor - um hier nur vier aktuelle Beispiele zu nennen.<br />
Weitere große Automobilhersteller werden im nächsten Jahr folgen. Elektromobilität auf Basis Erneuerbarer Energien ist bereits<br />
heute alltagstauglich. Mit steigendem Anteil Erneuerbarer Energien im deutschen Strommix produzieren alle Elektrofahrzeuge - im<br />
Gegensatz zu konventionellen Fahrzeugen - automatisch kontinuierlich weniger CO 2-Emissionen. Mit steigender Nachfrage und<br />
erhöhten Produktionszahlen fallen die Kosten aufgrund der Skaleneffekte deutlich - und das nicht erst in zehn Jahren.<br />
Eine kleine Anekdote am Rande: »Insbesondere die deutschen OEM sind jedoch nach wie vor sehr zurückhaltend was die Serienproduktion<br />
von Elektrofahrzeugen betrifft«, so BEM-Beiratsvorsitzender Dr. Jan Traenckner im Rahmen des eMobility Summit vom<br />
Tagesspiegel im Mai 2012. Darauf erwiderte Dr. Ulrich Eichhorn, VDA-Geschäftsführer Technik und Umwelt, dass bis Ende 2014<br />
15 Serienfahrzeuge aus deutscher Produktion auf den Markt kommen werden. Dies zweifelte der BEM-Beirat vor versammeltem<br />
Publikum an, was schlussendlich in einer interessanten Wette mündete. Wetteinsatz: 24 Flaschen Champagner. »Das ist mal eine<br />
Wette, die ich mit Vergnügen verlieren möchte«, betonte Traenckner. Wir sind gespannt und hoffen auf einen positiven Ausgang<br />
für Herrn Eichhorn..!<br />
Wir haben für Sie einmal zusammen gestellt, welche Elektroautos bereits heute in Deutschland im Handel erhältlich sind und was<br />
uns bis 2014 in den Autohäusern erwartet. Dabei haben wir uns explizit auf reine Elektroautos, Elektroautos mit Range Extender<br />
und Plug-In-Hybride konzentriert. Konventionelle Hybrid-Autos werden in der Grafik nicht berücksichtigt, da mit diesen Fahrzeugen<br />
keine rein elektrischen Reichweiten realisiert werden können.<br />
Derzeit in<br />
Deutschland<br />
verfügbare<br />
serienreife<br />
Elektroautos<br />
Citroën C-Zero Peugeot iOn<br />
MIA electric Renault Fluence Z.E. Renault Twizy Z.E.<br />
CHevrolet Volt Opel Ampera Volvo V60 Diesel-Hybrid KARABAG 500 E e-Wolf Delta 2 e-Wolf OMEGA 0.7<br />
Smart ed<br />
Fisker Karma<br />
Mitsubishi i-Miev<br />
Renault Zoe Z.E.<br />
Renault Kangoo Z.E.<br />
Toyota Prius Plug-In<br />
Nissan Leaf<br />
German e Cars stromos<br />
German e Cars Cetos<br />
PG ELECTRUS<br />
Serienreife<br />
Elektroautos<br />
mit Markteinführung<br />
bis<br />
Ende 2014 in<br />
Deutschland<br />
Audi R8 e-tron<br />
Audi A3 e-tron<br />
Audi Q7 e-tron<br />
Ford Focus Elektric<br />
Porsche 918 Spyder<br />
Ford C-Max Energi PHEV<br />
Daimler F-Cell<br />
Daimler E-SLS<br />
Karabag Ducato<br />
Tesla Model S<br />
BMW i8<br />
BMW i3<br />
VW Golf blue e-motion<br />
VW e-Up<br />
MItsubishi OUtlander PHEV Daimler S500 Plug-in Karabag Fiorino Karabag Doblo<br />
weitere<br />
potenzielle<br />
Markteinführungen<br />
in<br />
Deutschland<br />
Toyota iQ EV<br />
Tesla Model X<br />
Infinity LE<br />
Volvo C30 BEV<br />
Nissan e-NV200<br />
© 2012 BEM Bundesverband eMobilität<br />
86 Neue Mobilität Neue Mobilität 87
Status QUo der Elektromobilität - InnoZ & WZB<br />
Status QUo der Elektromobilität - InnoZ & WZB<br />
eMobilität ohne Grenzen<br />
Ohne intermodale Verknüpfung und Standardisierung geht nichts<br />
»Intermodale Mobilitätsdienstleistungen können nur dann<br />
erfolgreich sein, wenn sie routinemäßig genutzt werden<br />
können.«<br />
Die Vision der Mobilität von morgen kann man kurz und<br />
knapp umschreiben: Der komplette Personen- und Güterverkehr<br />
wird auf einer regenerativen Energiebasis organisiert.<br />
Fast keine Luftverschmutzung, kaum Lärm, wenig<br />
Unfälle, keine Staus, wenig Verspätungen. Das ökologisch<br />
dringend Notwendige ist mit einer sinnvollen und attraktiven<br />
ökonomischen Verwertung verbunden.<br />
Das Angebot für die Nutzer sieht entsprechend bunt und<br />
facettenreich aus: Alle Verkehrsmittel sind miteinander verbunden.<br />
Das Fahrrad, teils mit reiner Muskelkraft betrieben,<br />
teils elektrisch unterstützt, spielt gerade in städtischen<br />
Räumen eine wichtige Rolle, schnelle Bahnen verbinden die<br />
Städte in kurzen Takten und überall verfügbare Elektroautos<br />
befriedigen die Bedürfnisse nach individueller Mobilität.<br />
Öffentliche und individuelle Verkehrsmittel sind kein Gegensatz<br />
mehr, sie gehen vielmehr eine Symbiose ein. Besonders<br />
hilfreich ist das Smartphone, weil mit ihm alle Verkehrsmittel<br />
geortet und gebucht und auch alle Tarife nach dem Bestpreis-Prinzip<br />
erfasst werden können.<br />
Eigentumsrechte an motorisierten Verkehrsmitteln sind obsolet<br />
geworden. Das private Auto kommt eigentlich nur noch<br />
als Sammler- und Liebhaberobjekt vor. Technische, logistische,<br />
politische und soziale Möglichkeiten - verdichtet zu<br />
einem engagierten Plan:<br />
Das neue Leitbild der »Modernen Beweglichkeit« verbindet<br />
das Machbare mit dem Wünschbaren.<br />
Es gibt jedoch eine wesentliche Voraussetzung: das Design<br />
des Zugangs muss stimmen. Es muss einfach und individuell<br />
sein, aber auch schick, auffällig und effizient sowieso. Oder<br />
technisch ausgedrückt: das intermodale Angebot muss<br />
standardisiert, seine Schnittstellen normiert und der Betrieb<br />
interoperabel sein. Dabei geht es um viel mehr als um eine<br />
einheitliche Ladestruktur, es geht um eine einheitliche Nutzungsstruktur.<br />
Alle Autos werden professionell geteilt<br />
Das geteilte Auto hat als »intermodales E-Mobility-Angebot«<br />
erstmals eine Chance, aus der Nische herauszukommen, in<br />
der es sich seit vielen Jahren bewegt. Carsharing ist nach der<br />
Schweiz mittlerweile auch in Deutschland ein kommerzielles<br />
Kurzzeitvermietgeschäft geworden. Avis, Sixt und Hertz<br />
haben ein eigenes Carsharing-Geschäftsfeld etabliert. Die<br />
Daimler AG rollt ihr ausführlich getestetes Car2go mittlerweile<br />
weltweit aus. BMW zieht mit seinem ganz ähnlich konzipierten<br />
drive now-Angebot nach. Citroën will mit seinem multicity-<br />
Konzept elektrisches Carsharing realisieren. Die Deutsche<br />
Bahn hat mit Flinkster ebenfalls ein engmaschiges Autoangebot<br />
aufgebaut, der eFahrzeuganteil darin wächst rapide.<br />
Schon heute ist das Angebot beispielsweise in Berlin beachtlich:<br />
Teils an festen Stationen, teils frei im Stadtgebiet<br />
abgestellt, können Autos unter ganz verschiedenen Marken<br />
spontan genutzt oder per Internet und Telefon auch kurzfristig<br />
gebucht werden. Theoretisch ist bei der Kurzzeitvermietung<br />
nicht nur die Möglichkeit des open access, des open<br />
ends und der one-way-Fähigkeit, sondern auch die Chance<br />
für Quer- und Mitnutzung aller professionell gemanagten<br />
Teilautos gegeben. Um alle Fahrzeuge nutzen zu können,<br />
reicht es, sich registrieren und den Führerschein mit einem<br />
Chip ausstatten oder sich eine »Mobilitätskarte« geben zu<br />
lassen.<br />
Die entscheidende Frage ist jedoch, ob es gelingt, die verschiedenen<br />
Angebote vollständig untereinander und mit<br />
dem öffentlichen Verkehr zu einem integrierten Gesamtangebot<br />
zu kombinieren. Hierin liegt die Herausforderung: wer<br />
in Deutschland und in Europa unterwegs ist, will alle vernetzten<br />
Verkehrsmittel nutzen, egal von wem sie betrieben<br />
werden. Gelingt diese Angebotsintegration nicht, werden die<br />
intermodalen Angebote in der Sackgasse enden. Das leider<br />
nicht unrealistische Schreckgespenst ist eine Kleinstaaterei<br />
von Mobilitätsanbietern.<br />
Innovationspolitisch interessante Perspektive<br />
Attraktiv sind solche mit dem öffentlichen Verkehr verknüpften<br />
Auto- und Fahrradbausteine für verkehrsgeplagte<br />
Städte auch deshalb, weil auf diese Weise überhaupt erst<br />
eine breitere Nutzerschaft von eFahrzeugen zu erreichen ist.<br />
Da außer bei Pedelecs und Rollern in den nächsten Jahren<br />
kaum mit einem preislich attraktiven Angebot an Elektroautos<br />
zu rechnen ist, wird der Privatfahrzeugmarkt überschaubar<br />
bleiben. Nur einige wenige Technikenthusiasten<br />
werden sich trotz hoher Anschaffungskosten ein eAuto zulegen.<br />
Außerdem bleiben die Nutzungseinschränkungen beim<br />
Elektroauto im Vergleich zum Verbrenner-Fahrzeug auch auf<br />
absehbare Zeit bestehen. Alles spricht also für einen Einsatz<br />
in Flotten. Flotten lassen sich professionell managen, zum<br />
großen Teil liegen die täglichen Wegelängen innerhalb einer<br />
Reichweite von 100 Kilometern. Intermodal vernetzte eFahrzeuge<br />
sind dabei eine Variante von mehreren. Groß ist vor<br />
allem das Potenzial, Flotten von Firmen und Verwaltungen<br />
umzustellen. Innerhalb von wenigen Jahren ließen sich beträchtliche<br />
Flottenbestände durch eFahrzeuge ersetzen.<br />
Elektrofahrzeuge im Flotteneinsatz haben einen weiteren<br />
Reiz: sie sind viel einfacher als private Fahrzeuge als Speicher<br />
für überschüssigen regenerativen Strom einsetzbar.<br />
Damit können sie eine Pufferfunktion im Stromnetz einnehmen,<br />
das bei einem steigenden Anteil erneuerbar erzeugten<br />
Stroms auf zusätzliche und flexible Speicheroptionen<br />
dringend angewiesen ist. Das ist im Übrigen keine reine<br />
Zukunftsmusik: Im Rahmen der von der Bundesregierung<br />
geförderten Elektromobilitätspilotversuche ist es das Berliner<br />
Projekt BeMobility, in dem eine solche Verknüpfung von<br />
Elektromobilen im Carsharing und dem Öffentlichen Verkehr<br />
bereits umgesetzt wird. Im Kontext des BeMobility-Projektes<br />
wird auch die Idee des Mobilitätspaketes am konsequentesten<br />
vorangetrieben. In einem solchen Angebot sollen eine<br />
ÖPNV-Zeitkarte mit dem Fahrrad- und dem eAutobaustein zu<br />
einem Gesamtangebot »aus einem Guß« gebündelt werden.<br />
Genau hier liegt der springende Punkt<br />
Intermodale Mobilitätsdienstleistungen können nur dann<br />
erfolgreich sein, wenn sie routinemäßig genutzt werden können.<br />
Sie müssen einfach und zuverlässig sein. Die Transaktionskosten<br />
integrierter Mobilitätsdienstleistungen müssen<br />
für den Nutzer und die Nutzerin möglichst gering sein, der<br />
Maßstab ist da nun einmal das private Auto. Das ist keine<br />
Frage allein der technischen Standards und der Normierung,<br />
wie sie zurecht im jüngsten Fortschrittsbericht der NPE gefordert<br />
wird. Ebenso wichtig ist, dass das Design attraktiv<br />
ist, und zwar im wörtlichen Sinne: Unter einer einheitlichen<br />
Nutzungsoberfläche verbergen sich die verschiedenen Verkehrsmittel,<br />
als Kunde merke ich das gar nicht. Mein Zugang<br />
läuft über das Smartphone, über meine individuelle App.<br />
Darin sind alle Mobilitätsoptionen integriert, die ich ausgewählt<br />
habe. Ich kann sie einfach und direkt nutzen, ohne viel<br />
Nachdenken, ohne Anbieterwechsel, ohne Warteschleifen.<br />
Dr. Weert Canzler<br />
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB)<br />
www.wzb.eu<br />
Prof. Dr. Andreas Knie<br />
Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftlichen<br />
Wandel (InnoZ)<br />
www.innoz.de<br />
88 Neue Mobilität Neue Mobilität 89
Erste Flotten - Citroën Multicity<br />
Erste Flotten - Citroën Multicity<br />
CitroËn C-Zero - das erste elektrische Serienfahrzeug der neuen Generation<br />
Unter www.multicity-carsharing.de kann man sich schon jetzt anmelden und 25 EUR Anmeldegebühr sparen<br />
Citroën Multicity<br />
Lösungen rund um die Mobilitätsbedürfnisse von heute<br />
Wer kennt es nicht: Eine Reise rückt näher und viele Fragen<br />
sind zu klären, manchmal auch unter Zeitdruck. Nehme ich<br />
das Auto, das Flugzeug oder doch den Zug? Möchte ich flexibel<br />
oder schnell reisen? Oder steht der Preis im Mittelpunkt?<br />
Und ganz wichtig: Welche Auswirkungen haben meine Entscheidungen<br />
auf die Umwelt? Nicht selten verbringen die<br />
Reisewilligen viel Zeit im Netz und vergleichen die Ergebnisse<br />
verschiedener Anbieterseiten, um diesen Fragen auf den<br />
Grund zu gehen. Vertane Zeit, findet auch Citroën - und bietet<br />
einen völlig neuen Online-Service. In Zusammenarbeit<br />
mit renommierten Partnerunternehmen aus den Bereichen<br />
Autovermietung (SIXT), Bahn (Deutsche Bahn) und Reiseportal<br />
(start.de, Travel Horizon und inzumi - reisen mit plan)<br />
bietet Citroën Multicity Lösungen für alle individuellen Mobilitätsbedürfnisse.<br />
Mit der internetbasierten Plattform gibt<br />
Citroën eine Antwort auf die Anforderungen der Zeit und<br />
antizipiert die Mobilitätsbedürfnisse von morgen.<br />
Auf www.multicity.de kann jeder kostenlos und mit nur wenigen<br />
Klicks seine Reise planen und optimieren. Im Internet<br />
geben die Kunden Start- und Zielort ihrer Reise an und erhalten<br />
Routen- und Verkehrsmittelvorschläge. Reisedauer<br />
sowie Kosten und Umweltverträglichkeit der verschiedenen<br />
Reisemöglichkeiten stehen als Selektionskriterien bei der<br />
Reise-Wahl zur Verfügung. Ob es nun von Paris nach Berlin<br />
gehen soll oder nur von Haustür zu Haustür innerhalb<br />
Deutschlands - der neutrale Online-Service berücksichtigt<br />
alle verfügbaren Transportmittel und gibt die jeweils<br />
schnellste, günstigste und umweltfreundlichste Reisemöglichkeit<br />
an. Die gewählten Verkehrsmittel - Mietwagen, Bahn<br />
oder Flugzeug - können ebenso wie Übernachtungsmöglichkeiten<br />
direkt gebucht werden. Auch ihren Urlaub können die<br />
Kunden über Citroën Multicity planen und die Buchungen<br />
sowohl von Pauschalreisen als auch von privaten Ferienhäusern<br />
mit eigener Anreiseoption direkt durchführen.<br />
Dass Citroën Multicity ein Erfolgskonzept für Deutschland<br />
ist, daran hat man bei Citroën kaum Zweifel. Sevilay Gökkaya,<br />
Direktorin Citroën Marketing: »Mit Citroën Multicity bieten<br />
wir die Lösung zu allen Mobilitätsbedürfnissen der modernen<br />
Reisenden und finden damit auch eine Antwort auf die Anforderungen<br />
der Zeit. Das einzigartige Portal bietet einen<br />
klaren Mehrwert für alle Nutzer, die nicht mehr endlos Preise<br />
vergleichen und auf verschiedenen Seiten Buchungen<br />
durchführen müssen.«<br />
Ein Erfolg ist Citroën Multicity bereits in Frankreich: In etwas<br />
mehr als einem Jahr, seit Start im März 2011, zählte die<br />
Seite über zwei Millionen Besucher. Mehr als 20.000 Transaktionen<br />
wurden bereits über das Portal durchgeführt.<br />
100 Citroën Elektrofahrzeuge ab diesen Sommer auf den<br />
Straßen Berlins<br />
Für moderne Großstädter ist der Besitz eines eigenen Fahrzeugs<br />
oftmals nicht die optimale Lösung für ihre persönlichen<br />
Mobilitätsbedürfnisse. Hohe Instandhaltungs- und<br />
Benzinkosten, verstopfte Straßen sowie die leidige Parkplatzsuche<br />
lassen den Besitz und Betrieb eines eigenen<br />
Fahrzeugs für viele unattraktiv erscheinen. Aus diesem<br />
Grund hat Citroën mit Citroën Multicity Carsharing Berlin ein<br />
neuartiges Mobilitätskonzept entwickelt: Mit zunächst 100<br />
Citroën C-Zero startet im Sommer diesen Jahres in Berlin<br />
das erste rein elektrische, flexible Carsharing. Sukzessive<br />
werden insgesamt 500 Citroën Elektrofahrzeuge eingesetzt<br />
- auch eine Ausweitung des Projekts auf weitere Metropolen<br />
Deutschlands ist vorgesehen. Für die Logistik wurde das<br />
Ausleihsystem der Bahntochter DB Rent GmbH ausgewählt.<br />
Ein weiteres Plus: Der für das eCarsharing verwendete Strom<br />
wird zu 100% aus Erneuerbaren Energien gewonnen.<br />
Citroën Multicity Carsharing Berlin stellt nicht nur eine interessante<br />
Mobilitätslösung für den urbanen Privatnutzer,<br />
sondern auch für Unternehmen aller Art dar. Die Großstädter<br />
dürfen sich auf ein tariflich attraktives, auf Kurzzeitmiete<br />
ausgerichtetes Angebot freuen: Die Citroën Elektroautos<br />
können auf allen öffentlichen Parkplätzen innerhalb des Berliner<br />
S-Bahn-Rings im One-Way-System angemietet und an<br />
beliebigen Stellen wieder abgestellt werden. Über das Web<br />
oder mobile Smartphone-Applikationen werden die in unmittelbarer<br />
Nähe zur Verfügung stehenden Fahrzeuge und<br />
Ladesäulen angezeigt. Somit trägt das Carsharing-Projekt zu<br />
einer deutlichen Steigerung der vernetzen Mobilität in der<br />
Innenstadt bei.<br />
Die Citroën Elektrofahrzeuge werden in der Bundeshauptstadt<br />
also schon bald zum gewohnten Stadtbild gehören.<br />
Und ganz nebenbei erleben die Berliner Großstädter hautnah<br />
die Faszination der Elektromobilität: 100% Elektrik, null<br />
Lärmemission und null CO 2 -Ausstoß - und das bei voller Fahrt.<br />
Stephan Lützenkirchen<br />
Citroën Deutschland // www.multicity.de<br />
90 Neue Mobilität Neue Mobilität 91
Erste Flotten - EnBW<br />
Erste Flotten - EnBW<br />
Tanken à la Carte<br />
Mit der Elektronauten-Ladekarte kann jetzt bargeldlos Ökostrom getankt werden.<br />
EnBW-Ladestation, Kleiner SchloSSplatz Stuttgart<br />
Ab Anfang Juni ist die EnBW Elektronauten-Ladekarte für jedermann<br />
erhältlich. Mit ihr können elektrobetriebene Zweiräder<br />
sowie Elektroautos an über 300 Ladepunkten in ganz<br />
Baden-Württemberg einfach und sicher Strom tanken.<br />
Die Entwicklung der EnBW Elektronauten-Ladekarte wurde<br />
im aktuell laufenden deutsch-französischen Gemeinschaftsprojekt<br />
CROME (Cross Border Mobility for Electric Vehicles)<br />
initiiert. Unterstützt durch das Bundesministerium für<br />
Wirtschaft und Technologie (BMWi) sowie das Bundesministerium<br />
für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) ist<br />
es Ziel des Projektes, eine grenzüberschreitende interoperable<br />
Ladeinfrastruktur entlang der deutsch-französischen<br />
Grenze gemeinsam mit Partnern aus der Industrie und Forschung<br />
sowie in Kooperation mit assoziierten Stadtwerken<br />
zu erproben. Die Elektronauten-Ladekarte fungiert dabei als<br />
länderübergreifendes Zugangs- und Bezahlmedium.<br />
Die Bedienung der Ladestation ist ganz einfach: Klappe an<br />
der Ladesäule öffnen, Stecker ins Fahrzeug stecken, Klappe<br />
wieder schließen. Schon kann das Elektrofahrzeug aufladen.<br />
Die Rechnung hierfür erhält der Nutzer monatlich bequem<br />
per Post. Darin werden alle getätigten Ladevorgänge entsprechend<br />
ihrer Ladedauer minutengenau aufbereitet. Das<br />
ist auch das Besondere an der Elektronauten-Ladekarte:<br />
Statt der bezogenen Kilowattstunden, also der Lademenge,<br />
wird die Ladedauer, also die Zeit, die eine Ladestation belegt<br />
wird, abgerechnet. Die Kosten für eine Tankladung hängen<br />
dabei von der jeweiligen Ladezone ab. Angeboten werden<br />
zwei Tarife, entweder für Zwei- oder Vierrad-Fahrzeuge, mit<br />
unterschiedlicher Grundgebühr. Die Preise der Ladezonen<br />
orientieren sich an der Attraktivität des jeweiligen Ladestandorts:<br />
Untergliedert wird in Spar-Zone auf gut erreichbaren<br />
Parkplätzen von EnBW-Partnern, eBike-Zone speziell<br />
für eBikes und Pedelecs, Basis-Zone in Wohngebieten und<br />
Hot-Spot-Zone in stark frequentierten Gegenden wie Flughäfen,<br />
Bahnhöfen oder Innenstädten. »Im Grunde kann man<br />
das Laden an unseren Ladestationen sehr gut mit öffentlich<br />
bewirtschaftetem Parkraum, wie einem Parkhaus, vergleichen.<br />
Je zentraler die Lage, desto höher ist die Nutzungsgebühr.<br />
Die Abrechnung der Ladevorgänge über die Ladezeit<br />
ermöglicht dem Endkunden zudem maximale Kostentransparenz.<br />
Wir erhoffen uns dadurch auch, die Auslastung der<br />
Ladestationen deutlich zu verbessern«, so Thomas Daiber,<br />
Produktmanager bei der EnBW Vertrieb GmbH.<br />
Getankt werden kann an allen der rund 300 installierten<br />
öffentlichen und halb-öffentlichen Ladepunkten der EnBW<br />
und ihrer Partner-Stadtwerke. Bereits heute hat die EnBW<br />
in den Gebieten der Stadtwerke Karlsruhe, EW Mittelbaden,<br />
Star Energiewerke und Stadtwerke Baden-Baden Ladeinfrastruktur<br />
errichtet und damit das Ladestations-Verbundnetz<br />
der EnBW weiter ausgebaut. Im nächsten Jahr sollen weitere<br />
Stadtwerke hinzukommen.<br />
»Wir ermöglichen im Rahmen von Pilotprojekten auch kleineren<br />
Stadtwerken an unserer Ladeinfrastruktur zu partizipieren.<br />
Für diese ist es in der Regel nicht wirtschaftlich, eigene<br />
Ladestationen, sowie IT- und Abrechnungssysteme für<br />
Ladevorgänge zu entwickeln. Mit unserer Hilfe können sich<br />
Stadtwerke nun an das EnBW-Ladestations-Verbundnetz angliedern,<br />
eigene Tarife festlegen und individuell gebrandete<br />
Ladekarten an deren Kunden ausgeben«, so Thomas Daiber.<br />
Dies ist für die EnBW ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung<br />
einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge<br />
in Baden-Württemberg.<br />
Weitere Informationen zur EnBW Elektronauten-Ladekarte<br />
finden Sie online unter www.enbw.com/ladekarte<br />
In Baden-Württemberg hat die EnBW bereits ca. 300 Ladepunkte<br />
installiert - einige davon auch auf Kundenparkplätzen der<br />
Lebensmittelkette Lidl im Stadtgebiet Stuttgart.<br />
Erfahren Sie mehr über unser Ladestations-Verbundnetz unter<br />
www.enbw.com/ladestationen<br />
92 Neue Mobilität Neue Mobilität 93
Erste Flotten - Lautlos durch deutschland<br />
Tanken à la carte<br />
Mit der EnBW Elektronauten-Ladekarte<br />
immer e-mobil unterwegs.<br />
Mia electric<br />
Die Elektrodame aus Frankreich erobert Europa<br />
Mit der mia electric unterwegs in Berlin<br />
Seit Februar 2012 kann man bei Lautlos durch Deutschland<br />
die mia electric Probe fahren, mieten und kaufen. Über 80<br />
interessierte Fahrer haben diese Möglichkeit in Berlin bereits<br />
genutzt.<br />
Wie sind die Reaktionen der Kunden auf die mia?<br />
Schon vor dem Losfahren gehen die Meinungen auseinander.<br />
Von »niedlich-charmant« über »stylisch« bis hin zu<br />
»praktisch« reichen die zahlreichen Kommentare. Beim mittigen<br />
Fahrersitz sind sich jedoch alle einig: gute Sitzposition,<br />
übersichtlich und viel Ablagefläche. Das Ein- und Aussteigen<br />
ist durch die Schiebetüren einfach und von beiden Seiten<br />
auch für den Fahrer möglich. Die Mitfahrer auf den hinteren<br />
Sitzplätzen genießen ausgiebige Beinfreiheit. Die Fahrer an<br />
sich schwärmen jedoch am meisten von den vielen positiven<br />
Blicken und Kommentaren der anderen Verkehrsteilnehmer.<br />
Wie macht sich der elektrische Minibus im alltäglichen Einsatz?<br />
Wie weit kommt man mit einer vollen Batterieladung?<br />
Der Hersteller verspricht mit der großen Batterie bis zu 130<br />
km Reichweite und bis zu 80 km mit der kleinen Batterie. Die<br />
max. Höchstgeschwindigkeit beträgt 100 km/h. Bei den Probefahrten<br />
in Berlin wurden mit der kleinen Batterie zwischen<br />
50 und 75 km erreicht bei der großen sogar bis zu 100 km.<br />
Auf der Autobahn wurden 95 km/h erreicht.<br />
Laden kann man an jeder haushaltsüblichen Steckdose über<br />
Nacht. Einfach Ladekabel in das Auto stecken und das andere<br />
Ende in die Steckdose, genau wie beim Handy oder Laptop.<br />
Mit der Ausnahme, dass das Ladegerät im Auto verbaut ist.<br />
In der Regel lädt man nach jeder Fahrt (Alltagsfahrten max.<br />
30 km) sobald sich die Gelegenheit ergibt einfach nach.<br />
Wirklich lange Ladezeiten entstehen daher in der Regel<br />
nicht. Wenn der Akku komplett leer ist dauert der Ladevorgang<br />
zwischen 6 und 8 Stunden je nach Akkutyp.<br />
Probe fahren, mieten oder kaufen - was machen die Kunden<br />
in der Regel am häufigsten?<br />
Die meisten Leute in Berlin mieten derzeit das Fahrzeug, da<br />
sie den Ladevorgang selbst durchführen wollen und natürlich<br />
auch längere Strecken fahren. Sie wollen ausprobieren,<br />
ob es für ihren Alltag ausreichend ist. Die kurzen Probefahrten<br />
sind zwar kostenlos, reichen aber nur für einen ersten<br />
Eindruck. Beim Kauf muß man zwischen privaten und gewerblichen<br />
Endverbrauchern unterscheiden. Privatkunden<br />
kaufen eher Pedelecs und Roller, und Firmenkunden eher<br />
Autos. Begründet liegt das unserer Meinung nach im Preis<br />
und in der Ladeinfrastruktur.<br />
Manuela Dannenberg<br />
Lautlos durch Deutschland // www.lautlos.com<br />
Ab sofort können Sie Ihr Elektrofahrzeug mit der<br />
EnBW Elektronauten-Ladekarte an allen 300 Ladepunkten<br />
der EnBW und ihrer Partner in ganz Baden-<br />
Württemberg bargeldlos auftanken – und das mit<br />
100 % Ökostrom.<br />
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Bis 31. August 2012<br />
kostenlos laden!<br />
Mehr Informationen erhalten sie unter<br />
www.enbw.com/ladekarte<br />
94 Neue Mobilität Neue Mobilität 95
Erste Flotten - Zurich Versicherung<br />
Erste Flotten - W-EMOBIL100<br />
Intelligent versichert<br />
Spezieller Versicherungsschutz für eFahrzeuge<br />
100 eAutos für Wuppertal<br />
Mitarbeiter von Segway Deutschland<br />
Jörg Heynkes mit seinem ersten Renault Twizy<br />
Die Zurich Bezirksdirektion Detlev Knoll bietet Versicherungslösungen<br />
für jede Art der elektrischen Fortbewegung<br />
im Privat- und Firmenbereich. Detlev Knoll erzählt im Interview<br />
mit der Neuen Mobilität mehr zu den Besonderheiten<br />
des deutschlandweit einmaligen Versicherungspakets.<br />
Seit wann versichern Sie Elektrofahrzeuge?<br />
Vor etwa 5 Jahren fiel der Startschuss zu unserem Versicherungspaket<br />
in Zusammenarbeit mit Reinhold Eder, dem<br />
Geschäftsführer der Firma Segway Deutschland. Durch die<br />
langjährige Zusammenarbeit mit der Zurich Gruppe Deutschland<br />
konnte ein deutschlandweit einmaliges, flexibles und<br />
leistungsstarkes Versicherungspaket entwickelt werden.<br />
Worin unterscheidet sich Ihr Versicherungspaket?<br />
Herzstück des eFahrzeugs ist der Akku, der bei einem Pkw<br />
etwa ein Drittel des Gesamtfahrzeugwertes ausmachen<br />
kann. Zwar wird der Akku bisher über die Kaskoversicherung<br />
abgedeckt, doch sind dabei die versicherten Gefahren eingeschränkt.<br />
Mit dem Zurich Baustein »Elektro Plus« haben Fahrer<br />
von eAutos jetzt erstmals die Möglichkeit, den teuren Akku<br />
rundum abzusichern und ihn so auch vor den finanziellen Folgen<br />
von Bedienfehlern zu schützen. Wird der Akku beispielsweise<br />
im Winter bei Frost nicht regelmäßig voll aufgeladen,<br />
kann es zum Ladeschaden kommen. Für Kunden mit einer<br />
Vollkaskoversicherung gilt dabei zusätzlich: Schäden innerhalb<br />
dieser Deckung am Akku haben keinerlei Auswirkungen<br />
auf den Schadenfreiheitsrabatt, dieser bleibt unverändert.<br />
Und das gilt auch für Elektro-Zweiräder?<br />
Zurich bietet auch Fahrern von elektrischen Zweirädern mit<br />
amtlichen Kennzeichen ab April 2012 einen eigenständigen<br />
Absicherungsbaustein, der den Akku des Fahrzeugs risikogerecht<br />
abdeckt. Mit »Elektro-Kasko« können Kunden frei<br />
wählen, ob sie den Akku ihres Elektro-Zweirads Kasko versichern<br />
möchten. Wer den Akku zusätzlich gegen Bedienfehler<br />
absichern will, kann auch hier auf »Elektro-Plus« aufrüsten<br />
und fährt damit rundum sicher.<br />
Verschiedene Hersteller verkaufen Elektroautos ohne Akku,<br />
bieten diesen aber separat gegen eine monatliche Leasing-<br />
Rate an. Wie handhaben Sie diese Fälle?<br />
Eigentümer des Akkus ist in diesen Fällen der Fahrzeughersteller,<br />
welcher auch die Risiken einer Beschädigung trägt.<br />
Um den Käufer finanziell zu entlasten, können Pkw-Fahrer<br />
mit Leasingakku diesen bei der Zurich nun aus dem Versicherungsschutz<br />
ausschließen und erhalten dadurch einen<br />
Nachlass auf ihren Beitrag.<br />
Zurich Versicherung // Bezirksdirektion Detlev Knoll<br />
www.zurich.de/knoll<br />
knoll@zuerich.de<br />
Gemeinsam mit wuppertalaktiv möchten Sie 100 Elektrofahrzeuge<br />
auf die Straße bringen. Woher kommt die Idee?<br />
Die Idee zu »W-EMOBIL100« entstand aus der puren Not.<br />
In Wuppertal ist bis vor wenigen Monaten eigentlich nichts<br />
zum Thema Elektromobilität passiert. Stadt und Stadtwerke<br />
waren im Tiefschlaf! Händler genauso. Wir haben überlegt,<br />
wie es gelingen kann, hier einen Impuls zu setzen und eine<br />
neue Dynamik zu entwickeln. Anders als in vielen anderen<br />
Städten wollten wir aber nicht noch ein Konzept, nicht noch<br />
einen Showroom und auch nicht noch ein aufwändiges Förderprogramm<br />
auf den Weg bringen.<br />
Unsere Idee war schlicht und einleuchtend: Wir motivieren<br />
so viele innovative Unternehmer und Bürger, sich mit diesem<br />
spannenden Thema zu befassen, dass möglichst schnell 100<br />
zusätzliche Elektrofahrzeuge gekauft und gefahren werden.<br />
Machen statt reden!<br />
Wie viele Fahrzeuge haben Sie bis jetzt verkauft? Und wer<br />
sind die Käufer? Privatleute oder eher Unternehmen?<br />
Wir stehen heute bei 65 Fahrzeugen. In der Mehrzahl sind es<br />
natürlich Unternehmen die sich hier engagieren. Da zur Zeit<br />
ja noch fast keine öffentliche Ladeinfrastruktur auf der Straße<br />
zu finden ist, bleibt dies ja ein Thema für Eigenheimbesitzer<br />
und Unternehmen die eine Ladeinfrastruktur auf dem<br />
eigenen Betriebsgelände haben.<br />
Wie sieht die Prognose aus: Wird die gewünschte Anzahl<br />
bis Herbst erreicht?<br />
Definitiv ja. Die 100 werden wohl spätestens Anfang August<br />
verkauft sein. Bis zum Herbst werden hoffentlich alle ausgeliefert<br />
sein.<br />
Was kommt danach?<br />
Das Wichtigste: Als Erstes werden wir einen absolut fernsehtauglichen<br />
Event in der Innenstadt veranstalten. Wir fahren<br />
mit allen 100 Fahrzeugen, schick gebrandet, durch die Löcher<br />
einer ca. 15 Meter großen Steckdose. Drumherum wird<br />
eine riesige Show zur Elektromobilität inszeniert. Es werden<br />
Fernsehteams aller wichtigen Stationen da sein und wir krönen<br />
an diesem Tag Wuppertal zur Hauptstadt der Elektromobilität.<br />
Denn so was hat noch keine Stadt geschafft.<br />
Unsere ganz große Hoffnung ist natürlich, dass die Menschen<br />
in unserer Region nun anfangen werden, sich viel intensiver<br />
und positiver dieser Technologie zu widmen. Wenn<br />
die Wuppertaler täglich viele dieser fantastischen Autos erleben<br />
bzw. erfahren, dann werden sich die meisten automatisch<br />
damit auseinander setzen. So werden wir es schaffen,<br />
zügig auch die nächsten 100 Fahrzeuge auf die Straßen Wuppertals<br />
zu bringen.<br />
Jörg Heynkes // Geschäftsführer VillaMedia Gmbh<br />
www.wuppertal-aktiv.de<br />
96 Neue Mobilität Neue Mobilität 97
ERSTE FLOTTEN - Kurt SIgl<br />
Erste Flotten - Kurt SIgl<br />
BEM-Präsident fährt<br />
Opel Ampera<br />
Dylan Mackay erklärt Kurt Sigl die Funktionsweise des Ampera bei der Fahrzeugübergabe<br />
BEM-Präsident Kurt Sigl mit seinem Opel Ampera<br />
Die offizielle Übergabe<br />
Kurt Sigl, Präsident im Bundesverband eMobilität, ist seit<br />
Mitte April mit einem Opel Ampera im Auftrag der Neuen<br />
Mobilität unterwegs. »Ich freue mich insbesondere darüber,<br />
dass allein bei dieser Fahrzeugübergabe gleich drei unserer<br />
Mitgliedsunternehmen involviert waren. Im Rahmen der Mitgliedschaft<br />
der Adam Opel AG im Bundesverband eMobilität<br />
haben wir die Möglichkeit gehabt, unter den Ersten zu sein,<br />
an die der Ampera ausgeliefert wurde. Das gesamte Leasing<br />
wird über unser Mitglied Athlon Car Lease abgewickelt und<br />
organisiert wurde alles von einem unserer ersten Mitgliedsunternehmen<br />
- dem Berliner Autohaus HETZER«, so Sigl bei<br />
der Übergabe am 16. April 2012 in Berlin.<br />
»Selten habe ich mich auf ein neues Fahrzeug so gefreut.<br />
Wir müssen endlich raus aus den Kongressen, Symposien<br />
und Fachveranstaltungen - raus auf die Straßen. Opel macht<br />
es mit der Markteinführung seines elektrischen Serienfahrzeugs<br />
vor - um hier nur ein aktuelles Beispiel zu nennen. Ich<br />
freue mich darauf, alle meine Termine mit dem Ampera anfahren<br />
zu können und damit aktiv ein Zeichen zu setzen. Denn<br />
eines ist klar: eMobilität ist bereits heute alltagsfähig«, so<br />
Sigl weiter.<br />
Dylan Mackay, Geschäftsführer vom Autohaus Hetzer, und<br />
Sefa Yakar, Verkaufsberater für Gewerbe- und Flottenkunden,<br />
waren besonders stolz, dem Bundesverband eMobilität ihren<br />
ersten Ampera auszuliefern: »Der Ampera läutet eine neue<br />
Ära der Mobilität ein. Das voll alltagsfähige Elektroauto mit<br />
Reichweitenverlängerer ist nachhaltig und zukunftsweisend<br />
zugleich. Und der BEM ist dafür genau der richtige Botschafter«,<br />
sind sich die beiden Auto-Experten einig. Das Berliner<br />
Traditionsautohaus HETZER und die Adam Opel AG sind aktive<br />
Mitglieder des BEM. »Wir engagieren uns so national<br />
für die Entwicklung und den Ausbau von elektrischer Fortbewegung<br />
mit dem Einsatz Erneuerbarer Energien«, erklärte<br />
Mackay weiter.<br />
Erstes Fazit nach 3 Monaten<br />
Herr Sigl, nach nur 3 Monaten haben Sie bereits 13.500<br />
Kilometer in ihrem Opel Ampera zurück gelegt. Wie macht<br />
sich das Elektroauto mit Range-Extender im Alltag?<br />
Seit ein paar Monaten fahre ich mit meinem Ampera quer<br />
durch die Republik. Mal von den Langstreckenfahrten, die<br />
ich elektrisch mit der Bahn zurücklege, abgesehen, erledige<br />
ich all meine Termine mit dem Range Extender. Das sieht man<br />
deutlich an den bereits gefahrenen Kilometern. Und was soll<br />
ich sagen? Ich bin begeistert. Einfach einsteigen und wohl<br />
fühlen. Startknopf drücken, Feststellbremse raus, die Automatik<br />
auf D und schon geht es los - mit einem Drehmoment,<br />
das Überholvorgänge mit nur leichtem Druck aufs Strompedal<br />
zum großen Vergnügen werden lässt. Der Boardcomputer<br />
führt zwischenzeitlich exakt Buch über sämtliche Fahrzustände,<br />
was mit der Zeit dazu führt, dass man sich mehr<br />
und mehr für den eigenen Strom- und Benzin-Verbrauch<br />
interessiert. Mit dem positiven Nebeneffekt, dass man sein<br />
eigenes Fahrverhalten zu Gunsten der Effizienz zunehmend<br />
überdenkt. Ein kleiner Trick am Rande: In der Stadt einfach<br />
auf Stufe L schalten und schon kommt man rein elektrisch<br />
bis zu achtzig Kilometer weit. Dank Rekuperation und neu<br />
erlerntem, effizienten Fahrverhalten. Verzichten muss man<br />
im Ampera auch nicht auf Komfort: es gibt Klimaanlage und<br />
Sitzheizung, die man bereits vor der Abfahrt über eine Fernbedienung<br />
aktivieren kann - und das nicht etwa mit Strom<br />
aus dem Lithium-Ionen-Akku des Fahrzeugs sondern über<br />
das Ladekabel aus der Steckdose. Geladen wird bei mir meist<br />
über Nacht an der Haushaltssteckdose in meiner Garage..<br />
Wie reagieren die Mitmenschen auf Sie und den Ampera?<br />
Der Ampera ist eindeutig ein Hingucker. Kaum steige ich<br />
aus, bin ich umringt von Interessierten, die mir Fragen rund<br />
um das Fahrzeug stellen, die ich selbstverständlich gern beantworte.<br />
Das verdeutlicht mir immer wieder, wie hoch der<br />
Aufklärungsbedarf im Bereich Elektromobilität tatsächlich<br />
innerhalb der Bevölkerung noch ist.<br />
Was verbraucht das Fahrzeug?<br />
Im Schnitt bin ich täglich etwa 40 Kilometer in der Stadt und<br />
im Umland elektrisch unterwegs und habe dann einen Verbrauch<br />
von etwa 2,60 Euro auf 100 Kilometer. Zum Vergleich:<br />
der Touran meiner Frau verbraucht im Stadtverkehr schon<br />
mal schnell 9 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Noch ein schönes<br />
Beispiel: Die fahrt zum Flughafen München. Das sind<br />
aus Ingolstadt hin und zurück 160 Kilometer. Davon fahre ich<br />
mit dem Ampera, mit dem Tempomat auf 130 km/h (Richtgeschwindigkeit<br />
auf Deutschen Autobahnen), immerhin 49 Kilometer<br />
rein elektrisch auf der Autobahn. Das entspricht etwa<br />
einen Verbrauch von 10,00 Euro auf 160 Kilometer. Ein Wert,<br />
der mich insbesondere in Hinblick auf die Zukunft meiner<br />
Kinder sehr positiv stimmt.<br />
Klingt nach einem Volltreffer. Keinerlei Nachteile?<br />
Stimmt, ein Volltreffer ist das Fahrzeug eindeutig. Für mich<br />
gibt es keine Nachteile. Auch wenn die Autopresse oft genug<br />
über die angeblichen Mängel berichtet hat. Der zu kleine<br />
Kofferaum, der mehr Platz bietet als mancher glaubt und<br />
darüber hinaus über eine Durchlademöglichkeit verfügt.<br />
Das hohe Gewicht, welches sich in keinster Weise negativ<br />
auf das Fahrverhalten auswirkt - ganz im Gegenteil. Nur vier<br />
Sitzplätze - die deutsche Durchschnittsfamilie hat 1,7 Kinder<br />
- demnach wären 3,7 Plätze vollkommen ausreichend.<br />
98 Neue Mobilität Neue Mobilität 99
Erste Flotten - TÜV SÜD<br />
Erste Flotten - TÜV SÜD<br />
Kommunen wollen immer<br />
häufiger elektrisch fahren<br />
Alternative Antriebe mittelfristig konkurrenzfähig<br />
Auch wenn 30% der Befragten ihre Flotten gerne elektrifizieren<br />
würden, der Elektroantrieb ist in den Kommunen bisher<br />
nicht über die Testphase hinausgekommen. Die Umfrage zeigt<br />
zudem, dass der Einsatz alternativer Antriebstechnologien<br />
stark vom Engagement der verantwortlichen Politiker<br />
abhängt. Das gilt in ganz besonderem Maße fürs Fahren<br />
mit Strom. Mit Abstand größtes Hindernis für die schnelle<br />
Verbreitung des Elektroantriebs ist jedoch der hohe Anschaffungspreis.<br />
Die Fahrzeuge werden daher meist nur über<br />
geförderte Projekte betrieben. Weitere Hürden für mehr<br />
alternative Antriebe sind aus Sicht der Flottenverantwortlichen<br />
wenig ausgereifte Technologien sowie die fehlende<br />
Infrastruktur, beispielsweise für das Aufladen von Elektrofahrzeugen.<br />
Trotz dieser Hindernisse sehen alle Befragten<br />
die Alternativen mittelfristig auf dem Vormarsch - konkurrenzfähig<br />
und mit einem nennenswerten Marktanteil.<br />
Vincenzo Lucá<br />
TÜV SÜD AG<br />
www.tuev-sued.de<br />
Derzeit geprüfte alternative Antriebstechnologien<br />
Brennstoffzelle / Wasserstoff<br />
4,2 %<br />
Autogas<br />
8,3 %<br />
Hybridfahrzeug<br />
12,5 %<br />
Erdgas<br />
20,2 %<br />
Kein Thema<br />
4,5 %<br />
Weiß nicht 0,0 %<br />
Elektrofahrzeug<br />
30,1 %<br />
Dieseltechnologie<br />
20,2 %<br />
Kommunale Fuhrparks spielen eine wichtige Rolle beim<br />
Erreichen der Klimaschutzziele. Deshalb sind für den Kauf<br />
neuer Kehrmaschinen, Müllautos oder Streufahrzeuge nicht<br />
mehr nur Anschaffungspreis und Betriebskosten ausschlaggebend,<br />
sondern auch die Energieeffizienz. Alternative Antriebe<br />
spielen dabei eine herausragende Rolle. Auf Platz<br />
eins: der Elektroantrieb - vor Erdgas und Hybrid. Das ist das<br />
Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die TÜV SÜD bei<br />
150 kommunalen Flottenbetreibern in Städten mit mehr als<br />
100.000 Einwohnern im gesamten Bundesgebiet durchgeführt<br />
hat. Demnach prüfen mehr als 30% der Befragten<br />
aktuell den Einsatz reiner Elektrofahrzeuge.<br />
Straßenmeisterei, Gärtnerei, Müllentsorgung - auch für kommunale<br />
Fahrzeuge gilt: 40% CO 2 -Einsparung bis 2020, bis<br />
2050 80 bis 95%. Dementsprechend ist die Vergabeverordnung<br />
für die Neubeschaffung kommunaler Fahrzeuge jüngst<br />
angepasst worden. Zu den Kriterien Anschaffungspreis und<br />
Betriebskosten zählt nun auch die Energieeffizienz. Wie wollen<br />
die Fuhrparkverantwortlichen der Städte die ehrgeizigen<br />
politischen Ziele erreichen? Wie ist deren Einstellung zu alternativen<br />
Antriebskonzepten, beispielsweise dem Elektroantrieb?<br />
Wichtiges Ergebnis: der Stromantrieb spielt dabei<br />
eine herausragende Rolle. Mehr als 30% der Befragten prüfen<br />
den Einsatz von Elektrofahrzeugen. Das ist das Ergebnis der<br />
repräsentativen Umfrage, die das Marktforschungsunter-<br />
nehmen Technomar im Auftrag von TÜV SÜD im Mai 2012<br />
durchgeführt hat. Positiv auch: Für mehr als die Hälfte nimmt<br />
das Kriterium Energieeffizienz einen wichtigen Stellenwert<br />
bei der Anschaffung neuer Fahrzeuge ein - über alle politischen<br />
Parteien hinweg. Dazu Bernhard Kerscher, Sprecher der Geschäftsführung<br />
der TÜV SÜD Auto Service GmbH: »Die Umfrageergebnisse<br />
zeigen, dass vor dem Hintergrund steigender<br />
Energiekosten und schärferer Umweltanforderungen die Verantwortlichen<br />
für kommunale Fuhrparks bereit sind, neue<br />
Wege zu gehen.«<br />
Stromantrieb hat größtes Potenzial<br />
Größte Treiber für die Alternativen: Steigende Spritkosten,<br />
Kostendruck und Umweltauflagen. Der reine Elektroantrieb<br />
wird hier als gutes Instrument zum Gegensteuern gesehen<br />
und steht dementsprechend ganz oben auf der Wunschliste<br />
kommunaler Flottenbetreiber. Mehr als 30% prüfen aktuell<br />
dessen Einsatz. Damit landet der Stromantrieb auf der Pole-<br />
Position - noch vor Dieseltechnologie (20%), Erdgas (20%)<br />
und Hybrid (12,5%). Eingesetzt werden sollen die eModelle<br />
mehrheitlich für innerstädtische Personen- oder Kurierfahrten.<br />
Aber auch für den Gärtnereibetrieb, die Friedhofspflege,<br />
die Müllabfuhr und die Straßenreinigung bietet der eAntrieb<br />
nach Ansicht der Flottenbetreiber großes Potenzial.<br />
Weit abgeschlagen auf den hinteren Plätzen: Brennstoffzelle<br />
und Wasserstoffantrieb mit 4,2%.<br />
Ökologie und Ökonomie gehen Hand in Hand<br />
Wichtigste Treiber für den Trend sind steigende Energie- und<br />
Betriebskosten. Die Kraftstoffeinsparung ist nach Ansicht<br />
der Befragten die wichtigste Maßnahme für mehr Wirtschaftlichkeit<br />
und Umweltschutz. Weniger Verbrauch ist für knapp<br />
50% oberstes Ziel. Für mehr Effizienz sollen aber auch die<br />
allgemeinen Kosten weiter gesenkt werden. Hier zeigt sich,<br />
dass inzwischen auch für die kommunalen Flottenbetreiber<br />
Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz Hand in Hand gehen.<br />
Das wird auch dadurch unterstrichen, dass die Energieeffizienz<br />
Platz zwei bei den Kriterien für die Anschaffung neuer<br />
Fahrzeuge belegt. Wichtigstes Kaufkriterium sind die Betriebskosten.<br />
Drittwichtigster Entscheidungsgeber ist der<br />
Anschaffungspreis.<br />
Energieeffizienz im Trend<br />
Die repräsentative TÜV SÜD-Umfrage zeigt: Energieeffizienz<br />
spielt für die Kommunen eine zunehmend wichtige Rolle. So<br />
sehen es mehr als die Hälfte (50,3%) der befragten Flottenverantwortlichen.<br />
Für knapp 40% (38,4%) ist das Thema von<br />
mittlerer Relevanz. Lediglich 9% sehen hier eine untergeordnete<br />
Rolle. Zudem nimmt die Thematik weiter an Bedeutung<br />
zu: Für 36% der Befragten deutlich, knapp die Hälfte sieht<br />
eine leichte Zunahme. Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt<br />
fällt der Stellenwert der Energieeffizienz in Ostdeutschland<br />
geringer aus. Dort spielt für 36,4% der Befragten das Thema<br />
eine sehr wichtige Rolle - das zeigt eine Sonderauswertung<br />
für Ostdeutschland. Dagegen sind die Verantwortlichen dort<br />
besser informiert: 42,4% gaben an, sehr gut über Energieeffizienz<br />
Bescheid zu wissen. Im gesamten Bundesgebiet<br />
sind 37,1% sehr gut informiert.<br />
Die komplette Studie steht unter<br />
www.tuev-sued.de/presse/umfragen-studien<br />
zum Herunterladen bereit.<br />
Treibende Faktoren für alternative Antriebe<br />
Steigende Energiepreise<br />
Steigender Kostendruck<br />
auf die Kommunen<br />
Erhöhte Umweltanforderungen,<br />
Ordnungsrecht<br />
Hohe Förderung<br />
Zu teuer<br />
Keine ausgereifte<br />
Technologie<br />
Fehlende Infrastruktur<br />
Fehlende Geschäftsmodelle,<br />
z.B. Leasing für Batterien bei<br />
eFahrzeugen<br />
Zu geringe Förderung<br />
0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %<br />
Größte Hemmnisse für alternative Antriebe<br />
0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %<br />
absolut unwichtig<br />
unwichtig<br />
weniger wichtig<br />
wichtig<br />
sehr wichtig<br />
extrem wichtig<br />
absolut unwichtig<br />
unwichtig<br />
weniger wichtig<br />
wichtig<br />
sehr wichtig<br />
extrem wichtig<br />
100 Neue Mobilität Neue Mobilität 101
Erste Flotten - Athlon Car Lease<br />
Erste Flotten - Athlon Car Lease<br />
Emotional aufgeladen<br />
Ein Kommentar von Roland Meyer zur Car Sharing E-nitiative<br />
»Lange bevor die ersten Schaufensterprojekte starten, setzen<br />
ein paar Unternehmen mit ihrer privatwirtschaftlichen<br />
E-nitiative in Meerbusch bereits jetzt aktive Zeichen im Bereich<br />
der Neuen Mobilität.«<br />
Das Beste vorweg: Stromer sind emotional aufgeladen.<br />
Sie transportieren ein neues Fahrgefühl. Schöner als fliegen<br />
- sagten viele Kunden, die mit unserem eFahrzeug vom<br />
Flughafen abgeholt wurden. Die Fahrt zum Airport war dann<br />
auch die meist gefahrene Route. Angefangen hatte alles mit<br />
einer Informationsveranstaltung Anfang 2011: Bis auf den<br />
letzten Platz besetzt waren die Stühle beim ersten runden<br />
Tisch zum Thema »Elektromobilität« im Gewerbegebiet<br />
Mollsfeld. Eingeladen hatte Athlon Car Lease gemeinsam mit<br />
der Stadt Meerbusch als Schirmherrin, um ein bisher einmaliges<br />
Pilot-Projekt ins Rollen zu bringen: ein elektrisches<br />
Carshharing-Modell für Unternehmen in Meerbusch. Im Juli<br />
war es dann soweit. Fünf Unternehmen - Wirtschaftsbetriebe<br />
Meerbusch GmbH, Epson Deutschland GmbH, Kyocera Mita<br />
Deutschland GmbH, SSF Schwimmbad GmbH und Athlon Car<br />
Lease Germany GmbH - teilten sich einen Mitsubishi-i-MiEV<br />
für kurze Strecken.<br />
Als Leasinggesellschaft waren wir in Vorleistung gegangen.<br />
Wir hatten das Fahrzeug finanziert, um Elektromobilität in<br />
Deutschland weiter voranzutreiben. Für die beteiligten Firmen<br />
haben wir so einen günstigen Einstieg in die Elektromobilität<br />
geschaffen. Denn die Mehrkosten für Elektrofahrzeuge<br />
bremsen die Unternehmen aus - vielen ist die Anschaffung<br />
einfach zu teuer - auch als Leasingfahrzeug. Das Delta zwischen<br />
einem kraftstoffbetriebenen Fahrzeug und einem<br />
Elektrofahrzeug beträgt zwischen fünf bis zehntausend Euro.<br />
Nicht umsonst hoffen die First Mover für die Schaufensterprojekte<br />
auf Fördergelder, um den Preisnachteil gegenüber<br />
Verbrennern wettzumachen und die Firmen zum Leasing von<br />
eFahrzeugen bewegen zu können.<br />
Für unser Carsharing-Projekt stand daher von Anfang an<br />
fest: Es muss ein niederschwelliges Angebot sein. Bezahlt<br />
werden - wie beim Carsharing üblich - nur die gefahrenen Kilometer.<br />
Für uns ein Non-Profit-Geschäft, die Anschaffungskosten<br />
können bei einer Jahresfahrleistung von rund 15.000<br />
Kilometern nicht wieder eingefahren werden. Elektrofahrzeuge<br />
werden nun einmal auf Kurzstrecken eingesetzt. Dennoch<br />
werten wir das Pilotprojekt als Erfolg. Die Bilanz nach<br />
einem halben Jahr kann sich sehen lassen: 4.800 Kilometer<br />
wurden mit dem Carsharing-Fahrzeug emissionsfrei zurückgelegt.<br />
Getankt wurde ausschließlich Energie aus erneuerbaren<br />
Quellen. Anlass genug, das Projekt fortzuführen und<br />
die Teilnehmer-Runde zu erweitern: Das Fahrzeug steht nicht<br />
mehr länger einem geschlossenen Nutzerkreis, sondern allen<br />
Unternehmen in Meerbusch offen. Alles was die Firmen<br />
dazu benötigen, ist eine Kunden-Karte mit einem Identifikationscode.<br />
Das eFahrzeug kann einfach über das Internet<br />
gebucht werden.<br />
Nicht nur der Teilnehmerkreis, auch die Reichweite erfährt<br />
eine Erweiterung: Statt des Mitsubishi i-MiEV steht allen<br />
Gewerbetreibenden im Mollsfeld nun die Tür eines Opel<br />
Ampera ePionier Edition offen. Der Vorgänger war nur auf<br />
rund 150 Kilometer ausgelegt. Für einen Standort wie unseren<br />
in der fast schon ländlichen Peripherie zu wenig, wie<br />
sich im Praxistest herausstellte. Das Pilotprojekt geht nun<br />
buchstäblich in die Verlängerung: der Opel Ampera hat eine<br />
Reichweite von 500 Kilometern.<br />
Den Ampera bieten wir für 9,99 Euro pro Stunde an - das<br />
ist ein wettbewerbsfähiger Kurs. Zum Vergleich: Die ersten<br />
kommerziellen Anbieter nehmen rund 15 Euro die Stunde.<br />
Mit unserem Angebot wollen wir Bewegung in einen Markt<br />
bringen, der auch preislich von Stillstand gekennzeichnet ist<br />
und von einigen Herstellern dominiert wird.<br />
Das kostet Geld - aber ohne Investition, ohne einen Vorschuss<br />
kann es keinen Fortschritt geben. Wir wollen mit<br />
unserer E-nitiative unseren Beitrag dazu leisten. Abwarten,<br />
und dann als Trittbrettfahrer auf die neue Technologie aufspringen<br />
- das entspricht nicht unserer unternehmerischen<br />
Haltung. Wir wollen nicht mehr und nicht weniger als das<br />
große Ganze: Neue Zusammenhänge schaffen, neue Geschäftsmodelle<br />
erschließen. Deshalb sind wir unternehmerisch<br />
in Sachen eMobilität unterwegs, deshalb haben wir für<br />
das erste privatwirtschaftliche Elektro-Carsharing die Anschubfinanzierung<br />
übernommen.<br />
Schaufensterprojekte können von unserem Know-how profitieren<br />
- denn mit knapp 300 elektrischen Fahrzeugen in unserer<br />
gewerblichen Flotte wissen wir, wohin die Reise geht.<br />
Auch im Carsharing gilt für Unternehmen die Devise: mehr<br />
Reichweite, weniger Kosten. Das ist die Richtung. Unser<br />
Carsharing-Projekt kann übrigens in jeder Stadt in Deutschland<br />
starten, das Modell kann eins zu eins auch auf andere<br />
Gewerbegebiete übertragen werden. Die E-nitiative ist offen<br />
für alle Unternehmen, die streckenweise elektrisch unterwegs<br />
sein wollen und dabei demonstrieren: Wir sind technologisch<br />
weit vorn. Für den Industriestandort Deutschland<br />
können wir uns keine bessere Botschaft denken.<br />
Roland Meyer<br />
Commercial Director<br />
Athlon Car Lease Gemany GmbH & Co. KG<br />
www.athloncarlease.de<br />
102 Neue Mobilität Neue Mobilität 103
Erste FLotten - SAP<br />
Erste FLotten - SAP<br />
Alltagstauglich:<br />
eFahrzeuge in betrieblichen<br />
Fahrzeugflotten<br />
Projektpartner waren neben SAP der Mannheimer Energieversorger MVV Energie sowie drei Einrichtungen, die das Projekt<br />
sozialwissenschaftlich begleiteten: das Institut für Sozial-Ökologische Forschung (ISOE), das Öko-Institut und die Hochschule<br />
Mannheim.<br />
Neben Future Fleet ist die SAP an weiteren Forschungsprojekten zur Elektromobilität beteiligt, darunter die vom Bundeswirtschaftsministerium<br />
geförderten Projekte iZeus, MEREGIOmobil und e-mobility. Dies spiegelt die große Rolle wider, die die<br />
Informations- und Kommunikationstechnik bei der Mobilität von morgen hat. Nicht nur eine ausgereifte Fahrzeugtechnologie<br />
ist nötig, sondern auch intelligente IT-Lösungen, die die Beladung der Fahrzeuge und die Abrechnung koordiniert.<br />
Innovativen Mobilitätskonzepten gehört die Zukunft: von<br />
rein elektrischen Dienstfahrzeugen - sei es ein Elektroauto<br />
oder aber ein Elektrofahrrad - bis hin zu intelligent gesteuertem<br />
Carsharing innerhalb der Unternehmensflotte. Das<br />
sieht auch der weltweit führende Anbieter von Unternehmenssoftware<br />
- die SAP AG - so.<br />
»Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Teil der SAP Unternehmensstrategie.<br />
Es ist unser erklärtes Ziel, unsere Treibhausgasemissionen<br />
bis 2020 auf das Niveau des Jahres 2000 zu<br />
reduzieren. Der im Jahr 2007 gemessene Emissionsausstoß<br />
wird damit um etwa 50% gesenkt. Ein großer Anteil der CO 2<br />
Emissionen ist auf unsere Unternehmensflotte zurückzuführen.<br />
Es liegt also auf der Hand, nach innovativen Möglichkeiten<br />
zu suchen, die Emissionen durch ein optimiertes Flottenmanagement<br />
zu verringern. Neben der Einführung von<br />
Begrenzungsvorgaben bzgl. des CO 2 -Ausstoßes bei neuangeschafften<br />
Firmenwagen, kann der Einsatz von Elektrofahrzeugen<br />
in der Dienstwagenflotte einen entscheidenden Beitrag<br />
zur Reduktion von Treibhausgasen leisten«, so Marcus<br />
Wagner, Sustainability Operations SAP AG.<br />
»90% der täglichen Wegstrecken der SAP-Mitarbeiter liegen<br />
bei etwa 50 Kilometer. Dafür können bereits heute ohne Probleme<br />
Elektroautos eingesetzt werden - vorausgesetzt die Unternehmensflotte<br />
wird über eine Software intelligent gesteuert«,<br />
so Joachim Marx, SAP Research. An diesem Punkt hat<br />
das vom Bundesumweltministerium geförderte Forschungsprojekt<br />
»Future Fleet« angesetzt, das den Einsatz von Elektrofahrzeugen<br />
in betrieblichen Fahrzeugflotten im Rahmen<br />
eines Feldversuchs untersucht hat. »Gerade Dienstwagenflotten<br />
stellen ein wichtiges potenzielles Marktsegment für<br />
Elektrofahrzeuge dar. Der Einsatz von umweltfreundlichen<br />
Fahrzeugen in Dienstwagenflotten kann Signalwirkung in<br />
der Öffentlichkeit entfalten und diesen Fahrzeugen auch in<br />
der allgemeinen Bevölkerung zum Durchbruch verhelfen«,<br />
ergänzt Wagner.<br />
Insgesamt testeten über 500 SAP-Mitarbeiter 7 Monate lang<br />
27 Elektroautos an 4 SAP-Standorten auf ihre Alltagstauglichkeit.<br />
Zur optimalen Steuerung und Planung der Elektrofahrzeugflotte<br />
kam eine von SAP entwickelte Software für<br />
das Mobilitätsmanagement zur Anwendung. »SAP entwickelte<br />
ein System, mit dem sich der Einsatz der Elektroautos<br />
steuern lässt. Wer eine Dienstfahrt vor sich hatte, meldete<br />
sich im System an. Der Rechner reservierte dann die benötigten<br />
Ladestationen und stellte sicher, dass ein Wagen mit<br />
ausreichender Batterieladung zur Verfügung stand«, erklärt<br />
Marx und macht deutlich, dass im Untersuchungszeitraum<br />
unterschiedliche Nutzungsverhalten analysiert wurden:<br />
»Wir haben im Rahmen des Projektes zwei verschiedene<br />
Szenarien untersucht - auf der einen Seite die Nutzung von<br />
Elektrofahrzeugen aus einem Dienstwagenpool und auf der<br />
anderen Seite die private Nutzung eines Elektrofahrzeugs<br />
über einen längeren Zeitraum. Während im Szenario für<br />
Dienstfahrten das System die Mobilität des Nutzers sicherstellte<br />
- und somit auch nicht abbildbare Fahrten ablehnen<br />
konnte - unterstützte das Szenario der mehrtägigen Nutzung<br />
die Eigenverantwortung der Nutzer.«<br />
Ziel des Projekts war es, Erkenntnisse über Nutzerakzeptanz<br />
und Mobilitätsverhalten zu erhalten sowie die Barrieren und<br />
Potenziale von Elektrofahrzeugen in betrieblichen Fahrzeugflotten<br />
im Praxistest zu ermitteln.<br />
»Dank der durchgängigen Kommunikation zwischen Fahrzeug,<br />
Ladesäule und Software ließen sich die Fahrzeuge<br />
gezielt und intelligent einsetzen und laden. Die Planbarkeit<br />
und Verfügbarkeit von geladenem Fahrzeug und Ladeinfrastruktur<br />
hat die anfänglichen Vorbehalte unserer Testfahrer<br />
hinsichtlich Reichweite und Sicherheit komplett aufgelöst«,<br />
so Marx. »Unsere Testfahrer waren durchweg begeistert.<br />
Obwohl ihnen im Untersuchungszeitraum auch konventionelle<br />
Fahrzeuge zur Verfügung standen, hat kaum einer davon<br />
Gebrauch gemacht.«<br />
Viele von ihnen warten nun darauf, dass auch künftig Elektrofahrzeuge<br />
in der Firmenflotte integriert werden. »Wir werden<br />
aufgrund der positiven Erfahrungen auch weiterhin auf<br />
Elektromobilität und intelligente Mobilitätskonzepte setzen.<br />
Sobald der Vorschlag zur Änderung des Einkommenssteuergesetzes<br />
hinsichtlich der Besteuerung von elektrischen<br />
Dienstwagen in Kraft tritt, planen auch wir den Einsatz elektrischer<br />
Firmenwagen. Wir haben weltweit bereits 50 Elektroautos<br />
in unserem Fahrzeugpool im Einsatz, die unsere Mitarbeiter<br />
als Option zum konventionellen Dienstwagen nutzen<br />
können. Außerdem setzen wir künftig einen Elektrobus als<br />
Shuttlefahrzeug an unserem Hauptsitz in Walldorf ein, der<br />
unsere Mitarbeiter 100 Prozent rein elektrisch und mit grünem<br />
Strom von einem Firmenstandort zum anderen bringt«,<br />
erklärt Wagner abschließend.<br />
Alexandra Seele<br />
Unternehmenskommunikation<br />
SAP AG<br />
www.futurefleet.de<br />
104 Neue Mobilität Neue Mobilität 105
Erste Flotten - eBikes & Pedelecs<br />
Erste Flotten - eBikes & Pedelecs<br />
Zweirad-eMobilität im Fokus<br />
Ein Kommentar von Frank Rosmann<br />
60-70 Euro sind vorgeschrieben. Im Gegensatz zu Pedelecs<br />
dürfen S-Pedelecs innerorts keine Radwege benutzen und<br />
es besteht inzwischen die Pflicht einen »angemessenen«<br />
Helm zu tragen.<br />
Die letzte Gattung ist das »echte« eBike, wobei zwischen<br />
eBike 20 und eBike 45 unterschieden wird. Das eBike 20<br />
ist verkehrsrechtlich gesehen ein Leichtmofa, welches auch<br />
ohne Treten, also mittels »Stromdrehgriff« bis 20 km/h rein<br />
elektrisch fährt, aber in Deutschland helmfrei zu fahren ist.<br />
Das eBike 45 gilt als Kleinkraftrad und erfordert ein Mindestalter<br />
von 15 Jahren, eine Mofa-Prüfbescheinigung, ein<br />
Versicherungskennzeichen und eine Betriebserlaubnis. Ein<br />
eBike 45 darf nur mit einem »angemessenen« Helm gefahrenen<br />
werden. Der Begriff eBike wird häufig als Oberbegriff<br />
für alle Arten benutzt. Elektrorad, Hybrid-Rad, Elektro-Velo,<br />
eRad sind weitere Bezeichnungen für oben Beschriebene.<br />
Der deutsche Verkehrsgerichtstag hat letztes Jahr die neuen<br />
Begrifflichkeiten Pedelec 25 und Pedelec 45 eingeführt, die<br />
sich bislang aber nicht durchgesetzt haben.<br />
Mit Preisen ab 1.700 Euro und ohne nennenswerte Unterhaltskosten<br />
haben Pedelecs gute Karten als Lifestyle-Produkte<br />
einen erheblichen Teil der heute üblichen Autofahrten<br />
zu ersetzen. Ein Blick auf die Modellpalette führender Hersteller<br />
zeigt, dass im Gegensatz zu den Anfangstagen deutlich<br />
jüngeres Publikum angesprochen wird.<br />
Pedelecs und eBikes schaffen Neue Mobilität, nachhaltig<br />
und CO 2 -frei, wenn sie mit Erneuerbaren Energien betrieben<br />
werden. Ersetzen sie Autofahrten, reduzieren sie dazu den<br />
Verbrauch an knappen fossilen Ressourcen. Pedelecs sparen<br />
natürlich auch Kosten: 100 km verbrauchen weniger als<br />
eine Kilowattstunde Strom, soviel wie 3 Minuten warm duschen.<br />
Durch regelmässige Bewegung auf dem Pedelec gibt<br />
es Gratis-Ausdauertraining noch dazu und der gesundheitlich<br />
positive Aspekt punktet zusätzlich. Last-but-not-least:<br />
eBike fahren macht wirklich Spaß.<br />
* Quelle: Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />
(Hrsg.): Verkehr in Zahlen 2009/2010<br />
Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie<br />
Gesamtausgabe der Energiedaten vom 15.<strong>08</strong>.2011<br />
** Der Begriff wurde 1999 erstmalig von Susanne Brüsch in<br />
ihrer Diplomarbeit geprägt.<br />
*** Eine Ausnahme gibt es: Hat das Pedelec eine Anfahr- oder<br />
Schiebehilfe muss der Fahrer mindestens 15 Jahre alt sein<br />
und eine Mofa-Prüfbescheinigung besitzen. Für nach dem<br />
13.03.1965 Geborene, reicht auch der Pkw- oder Motorrad-<br />
Führerschein.<br />
Frank Rosmann // freier Autor, Blogger, E-Mobility Consultant<br />
rosmann@mac.com<br />
Mit dem Pedelec 2.000 km durch Atlasgebirge und Sahara<br />
PHoto: Susanne Brüsch<br />
Während die Fachwelt noch darüber diskutiert, ob und<br />
wann die Elektromobilität unsere automobile Fortbewegung<br />
revolutionieren wird, haben sich in den letzten Jahren<br />
fast unbemerkt Elektrozweiräder auf dem deutschen Markt<br />
etabliert.<br />
Die Branche rechnet für 2012 in Deutschland mit 450.000<br />
eBike-Käufern, satte 50 Prozent Zuwachs im Vergleich zum<br />
Vorjahr. Insgesamt werden wir dieses Jahr 1 Millionen eBikes<br />
auf deutschen Straßen sehen. Neben den Niederlanden und<br />
der Schweiz ist Deutschland hiermit tatsächlich so etwas<br />
wie ein Leitmarkt, zumindest in Europa und der lukrativste<br />
weltweit.<br />
Längst ist das Elektrorad aus der Reha-Ecke gefahren und<br />
vorbei sind die Zeiten, als Pedelecs abfällig als Bewegungshilfe<br />
für Senioren verspottet wurden. Über 1.600 verschiedene<br />
Modelle aller Bauformen, hergestellt von ca. 100 verschiedenen<br />
Herstellern allein auf dem deutschen Markt<br />
zeugen von einem prosperierenden und sehr lebhaften<br />
Markt abseits von Subventionen, Modellregionen, Leuchttürmen<br />
und Schaufenstern. Und das hat gute Gründe.<br />
Das herkömmliche Fahrrad ist mit großem Abstand das wichtigste<br />
Verkehrsmittel der heutigen Welt und das ökologischste<br />
dazu. 2010 zählte der Bestand an unmotorisierten Fahrrädern<br />
in Deutschland 69 Millionen, also deutlich mehr als die<br />
rund 40 Millionen Pkw, die jährlich allein hierzulande 65.601<br />
Millionen Liter Treibstoff in 170 Millionen Tonnen CO 2 verwandeln.<br />
* Mehr als 50% aller zurückgelegten Wege in deutschen<br />
Städten betragen weniger als 5 km und wären damit<br />
prädestiniert für das Fahrrad. Mit dem eBike erhöht sich der<br />
mögliche Radius jedoch beträchtlich. 30 bis 50 km sind immer<br />
mit elektrischer Unterstützung zu erreichen, einige Modelle<br />
schaffen gar bis zu 200 km mit einer Akku-Ladung - und<br />
das mühelos ohne schweisstreibenden Körpereinsatz. Mit<br />
dieser Reichweite erhöht sich die mögliche Nutzung von<br />
eBikes in der Nahdistanz erheblich, so dass Strecken zurückgelegt<br />
werden können, für die bislang das Auto oder bestenfalls<br />
der ÖPNV genutzt wird.<br />
Grund genug die verschiedenen Arten von eBikes einmal näher<br />
vorzustellen: Die wichtigste Gruppe sind die Pedelecs,<br />
was für Pedal Electric Cycle steht.**<br />
Durch das Treten in die Pedale wird die elektrische Unterstützung<br />
herbeigeführt. Rechtlich ist es ein Fahrrad und<br />
ohne Führerschein und Versicherung zu bewegen.***<br />
Die Motorleistung ist auf 250 Watt beschränkt, die elektrische<br />
Unterstützung endet bei 25 km/h.<br />
S-Pedelecs werden bis zu 45 km/h elektrisch unterstützt<br />
und diese sind Kleinkrafträder mit dem Kürzel L1e, was einem<br />
Mofa oder Moped entspricht. Hier liegt die maximale<br />
Nenn-Dauerleistung bei 500 Watt und es ist eine Betriebserlaubnis<br />
oder Einzelzulassung vom KBA erforderlich. Mofakennzeichen<br />
und die jährliche Versicherung in Höhe von<br />
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106 Neue Mobilität
Erste Flotten - ExtraEnergy<br />
Erste Flotten - urban-e<br />
Fahrradindustrie im Wandel<br />
Hannes Neupert, erster Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins ExtraEnergy e.V.,<br />
im Gespräch mit Frank Rosmann<br />
Was macht ExtraEnergy?<br />
Zu unseren Dienstleistungen zählen in erster Linie Produkttests,<br />
Präsentationen auf internationalen Fach- und Publikumsmessen,<br />
sowie Ausstellungen, Journalismus und die<br />
ExtraEnergy.org Webseite als Informationsplattform. Besonders<br />
bekannt ist der ExtraEnergy TEST IT Parcours, eine mobile<br />
Testfahrstrecke mit Steigungsstrecke.<br />
Welches Marktpotenzial sehen Sie für Pedelecs?<br />
In den vergangenen 20 Jahren hat sich das Pedelec von einem<br />
Nischenprodukt zu einem Massen-Produkt entwickelt.<br />
Knapp 1 Million Pedelecs sind 2011 in Europa verkauft worden;<br />
2030 werden es nach unserer Einschätzung 8 bis 10 Millionen<br />
jährlich sein und 250 Millionen weltweit im Jahre 2050.<br />
Sie sind sicher einer der wenigen Fachleute, die Pedelecs<br />
aller Hersteller bestens kennen. Gibt es Dinge, die aus Ihrer<br />
Sicht zwingend verbessert werden müssen?<br />
Ja, die Standardisierung speziell der Ladestecker und Kommunikationsprotokolle.<br />
Es gibt zur Zeit eine unglaubliche<br />
Vielfalt an verschiedenen Systemen, die der flächendeckenden<br />
Installation einfacher und kompatibler Infrastrukturen<br />
im Wege stehen. Ich denke hier an Lademöglichkeiten ohne<br />
das eigene Netzteil transportieren zu müssen oder an Akku-<br />
Austausch-Systeme, wie sie schon häufig in touristischen<br />
Regionen vorzufinden sind. Dann die weitere Verbesserung<br />
der Batterie-Sicherheit, wie wir dies mit dem Industrie-Standard<br />
BATSO propagieren. 2011 haben sich rund 30 schwere<br />
Brände im Zusammenhang mit Pedelec-Akkus ereignet. Wir<br />
empfehlen beim Kauf darauf zu achten, dass die Batterie<br />
des Pedelecs BATSO Zertifiziert ist. Außerdem muss die Frage<br />
der CE-Konformität und des Recyclings von Pedelecs bzw.<br />
ihrer elektrischen Komponenten geregelt werden.<br />
Welche Schlüsselfaktoren sehen Sie als entscheidend an<br />
für den weiteren Siegeszug des Pedelecs?<br />
1. Die Produkte müssen sicher, verlässlich und für viele Jahre<br />
haltbar sein. 2. Pedelecs müssen einfach zu benutzen sein<br />
und eine verlässliche Ausstattung aufweisen. 3. Pay-Per-<br />
Use Finanzierungsmodelle - also die Zahlung in Relation zur<br />
Nutzung - können entscheidend dazu beitragen, dass das<br />
Pedelec für alle Menschen verfügbar wird. 4. Die Produkte<br />
müssen so sein, dass Ihre Besitzer stolz auf sie sind und natürlich<br />
Spaß beim Fahren bringen. 5. Fahrradhändler sollten<br />
noch sicherer sein, dass Pedelecs das richtige Fahrzeug für<br />
Ihre Kunden sind.<br />
Wie wird sich die Fahrradindustrie in den nächsten Jahren<br />
entwickeln?<br />
Pedelecs haben die gesamte Fahrradindustrie verändert und<br />
sie werden es auch weiterhin tun. Wahrscheinlich werden<br />
bald alle Fahrradhersteller zu Pedelec-Herstellern konvertiert<br />
sein. Für pure mechanische Fahrräder sehe ich auf lange<br />
Sicht nur noch Nischenmärkte. Dazu drängen immer mehr<br />
Automobil-Zulieferer, wie Bosch, Brose und Marquardt mit<br />
neuen Antriebssystemen in diesen interessanten Markt. Ich<br />
bin sicher, wir werden noch viele spannende Innovationen<br />
erleben.<br />
Hannes Neupert<br />
ExtraEnergy e.V. // www.extraenergy.org<br />
Stefan Gruhner, Landesvorsitzender Junge Union Thüringen,<br />
Ministerpräsidentin des Freistaates Thüringen Christine<br />
Lieberknecht und Hannes Neupert, ExtraEnergy<br />
Bildquelle: Thüringer Staatskanzlei<br />
Elektro-Lastenräder<br />
für den Lieferverkehr<br />
Das Elektro-Lastenfahrrad iBullit<br />
Das BEM-Mitgliedsunternehmen Urban-e präsentierte jetzt<br />
gemeinsam mit seinem Kunden E.ON im Garten des Schloss<br />
Bellevue das erste in Serie gefertigte Lasten-Elektrofahrrad<br />
iBullitt. Anlässlich der Woche der Umwelt waren rund 200<br />
weitere Aussteller eingeladen. Bundespräsident Gauck zeigte<br />
grosses Interesse für das innovative Elektro-Lastenrad und<br />
war sichtlich angetan von der Version mit Solarmodulen. Das<br />
vielseitig einsetzbare iBullitt stellt eine günstige Alternative<br />
zum Auto dar und kann viele Autofahrten ersetzen. Seine Zuverlässigkeit<br />
und Alltagstauglichkeit hat das iBullitt bereits<br />
im Einsatz des Berliner Kurierdienstes Messenger bewiesen.<br />
Dort wurden bereits 25.000 Kilometer im ganzjährigen Betrieb<br />
zurückgelegt.<br />
»Das iBullitt ist das erste in Serie gefertigte Elektro-Lastenrad.<br />
Es gibt ganz wenige Elektro-Lastenräder, die meisten<br />
sind Dreiräder. Das iBullitt ist ein einspuriges Fahrzeug - das<br />
macht es zu einem schnellen und dynamischen Lieferfahrzeug.<br />
Als Autoersatz zu unschlagbar günstigen Betriebskosten«,<br />
erklärt Christoph Hahne, Geschäftsführer bei Urban-e,<br />
und ergänzt: »Prädestiniert sind gewerbliche Nutzer wie der<br />
professionelle Lieferverkehr in der Stadt, wo niedrige Kosten<br />
und eine hohe Lieferfrequenz zählen. Kurier-, Expressund<br />
Paketdienste wie Messenger, aber auch Handwerker,<br />
Bäcker, Biofood- oder Weinhändler, sowie Unternehmen mit<br />
großen Werksgeländen. Wir sehen das iBullitt strategisch<br />
gut aufgestellt für Zeiten, in denen Verbrennungsfahrzeuge<br />
in Innenstädten oder verkehrsberuhigten Zonen zunehmend<br />
verbannt werden.«<br />
Mit dem iBullitt, für das als normales Pedelec weder Führerschein<br />
noch Versicherung notwendig sind, können bis zu 100<br />
Kilogramm transportiert werden. Daneben bietet sich das<br />
Fahrzeug auch als ideales Werbemedium für Unternehmen<br />
an: »Das iBullitt wird von Unternehmen gerne als Mittel der<br />
Firmenkommunikation genutzt. Es ist sehr auffällig und werbewirksam<br />
- ein echter Hingucker. Ausserdem demonstriert<br />
der Kunde hier ohne viele Worte seine Einstellung zu Nachhaltigkeit<br />
und Umweltbewusstsein.«<br />
Urban-e entwickelt seit 2009 das innovative Elektro-Lastenfahrrad<br />
und vertreibt eBikes, Pedelecs und eScooter für<br />
gewerbliche Kunden. »Unsere Produkte kombinieren Innovation,<br />
Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein, Werbung und<br />
Kostenersparnis. Mit diesem Fokus wollen wir unsere Kunden<br />
bei der Umstellung in eine neue elektromobile Zukunft<br />
begleiten«, so Hahne.<br />
Christoph Hahne<br />
Urban-e MSC GmbH<br />
www.urban-e.com<br />
1<strong>08</strong> Neue Mobilität Neue Mobilität 109
Erste Flotten - Zero Motorcycles<br />
Erste Flotten - Kleiner<br />
Wir sind begeistert<br />
Sabine Vogel spricht im Interview über den Einsatz des Opel Ampera im<br />
Firmenfuhrpark<br />
Zero Motorcycles sieht der Entwicklung des Elektrozweirad-Marktes optimistisch entgegen<br />
Elektrozweiräder sind<br />
auf dem Vormarsch<br />
Ein Kommentar von Edwin Belonje, Managing Director bei Zero Motorcycles Europe<br />
Während der Absatz von eBikes und Pedelecs schon seit längerem<br />
stetig nach oben geht, zieht jetzt auch die Nachfrage<br />
nach eMotorrädern und eScootern spürbar an. Gründe dafür<br />
gibt es viele. Zum einen haben die Endverbraucher die vielfältigen<br />
Einsatzmöglichkeiten der eMobilität auf zwei Rädern<br />
erkannt. Zum anderen gibt es schlicht und einfach verschiedene<br />
Hersteller, die die unterschiedlichsten Modelle auch<br />
tatsächlich zum Kauf anbieten. Außerdem können gerade Unternehmen<br />
im Bereich Elektrozweirad eine bemerkenswerte<br />
technische Weiterentwicklung verzeichnen. Lebensdauer des<br />
Akkus, Reichweiten und Geschwindigkeiten konnten deutlich<br />
erweitert werden. All diese Aspekte haben in den letzten<br />
Jahren dafür gesorgt, dass die Akzeptanz in entscheidendem<br />
Maße gestiegen ist.<br />
Auch wir bei Zero Motorcycles merken das. Vor allem unsere<br />
Straßenmodelle kommen bei den Kunden gut an. Sie eignen<br />
sich optimal für Pendler, die sich schnell im Stadtverkehr bewegen<br />
wollen und dabei Wert auf geringe Kosten pro gefahrenen<br />
Kilometer legen. Aber auch Motorradfahrer, die vielleicht<br />
ein paar Jahre nicht auf dem Bike gesessen haben und jetzt<br />
mit sauberer Technologie die Landschaft genießen wollen,<br />
zeigen ein starkes Interesse an Elektromotorrädern.<br />
Motorrad fahren ohne dabei die Umwelt zu belasten oder<br />
die Mitmenschen mit lauten Motoren zu stören - das ist ein<br />
wichtiger Punkt, der Elektromobilität auf zwei Rädern so attraktiv<br />
macht. Gleichzeitig überzeugen Reichweiten von mehr<br />
als 180 km und Top-Geschwindigkeiten von über 140 km/h,<br />
mit welchen auch Autobahnfahrten problemlos zu meistern<br />
sind. Dies ist etwa bei unseren Modellen Zero S und Zero DS<br />
der Fall. In Zeiten hoher Benzinpreise ist zudem der günstige<br />
Unterhalt von elektrischen Zweirädern für viele Käufer ein<br />
ausschlaggebendes Argument.<br />
Insgesamt sehen wir der Entwicklung des Elektrozweirad-<br />
Marktes optimistisch entgegen. Natürlich besteht im Bereich<br />
Elektromobilität noch immer ein hoher Handlungsbedarf. Die<br />
Infrastruktur muss flächendeckend ausgebaut werden und<br />
auch von Seiten der Politik wünschen wir uns mehr Engagement.<br />
Mit den funktionalen und hoch qualitativen Produkten,<br />
die auf dem Markt sind, haben wir allerdings die besten Voraussetzungen<br />
geschaffen, um langfristig erfolgreich zu sein.<br />
Denn Elektrozweiräder sind heute definitiv konkurrenzfähig<br />
zu konventionellen Produkten.<br />
Edwin Belonje // Zero Motorcycles Europe<br />
Opel Ampera vor dem Schloss in Bruchsal<br />
Sie haben firmenintern seit kurzem einen Opel Ampera. Wie<br />
sind Sie auf die Idee gekommen, für den Firmenfuhrpark ein<br />
Elektroauto anzuschaffen?<br />
Im Grunde genommen eine logische Entscheidung für ein<br />
zukunftsorientiertes Unternehmen. Wir richten unser unternehmerisches<br />
Augenmerk verstärkt auf den Bereich Erneuerbare<br />
Energien und Elektromobilität, da wir davon ausgehen,<br />
dass Verbrennungsmotoren auf lange Sicht durch solche Antriebe<br />
ergänzt bzw. ersetzt werden. Außerdem ist ein solches<br />
Fahrzeug ein idealer Werbeträger.<br />
Ihre Mitarbeiter können das Fahrzeug unter der Woche und<br />
am Wochenende Probe fahren. Wie sind die ersten Reaktionen?<br />
Insgesamt begeistert. Viele hatten bisher keine Möglichkeit,<br />
einmal elektrisch unterwegs zu sein. Das geräuschlose Fahren<br />
und der einfache Wechsel zwischen elektrischem Fahren und<br />
Zuschalten des Range Extenders haben alle begeistert. Oft<br />
kam die Frage nach der Reichweite - dank des Range Extenders<br />
ist das beim Opel Ampera kein Thema. Die meisten Mitarbeiter<br />
setzen sich aber zum Ziel, ohne den Range Extender<br />
auszukommen und energiesparend zu fahren. Unterstützt<br />
wird dies durch die Anzeige einer grünen Kugel im Display,<br />
die in der Mitte sein sollte, und damit die Fahreffizienz vor Augen<br />
führt. Auch die Geräumigkeit des Fahrzeuges hat einige<br />
erstaunt. Ein weiterer Pluspunkt ist das futuristische Design.<br />
Jeder Mitarbeiter, der sich das Elektroauto zum ersten Mal<br />
ausleiht, erhält eine Einweisung. So können im Vorfeld schon<br />
Fragen geklärt werden und man kann auf die Besonderheiten<br />
des Elektrofahrzeuges hinweisen. Die spezielle Fußgängerhupe<br />
(»Friendly Horn«) ruft manchmal ein Schmunzeln<br />
hervor - man vergisst leicht, dass man lautlos unterwegs<br />
ist. Unsere Mitarbeiter werden auch gebeten, den Ampera<br />
zu fotografieren, sei es in landschaftlich schöner Umgebung<br />
oder vor Sehenswürdigkeiten. Mittlerweile ist dadurch eine<br />
beachtliche Bildergalerie in unserem Intranet entstanden.<br />
Werden künftig weitere Elektrofahrzeuge folgen?<br />
Als weiteres Fahrzeug planen wir einen neuen Elektro-Smart,<br />
hier warten wir allerdings noch auf den offiziellen Verkaufsstart.<br />
Auch ein eMountainbike ist in unserem Fuhrpark vorhanden.<br />
Gerade für unseren Werkspendelverkehr zwischen<br />
unserem Hauptsitz in Pforzheim und unserem Werk 2 in Eisingen<br />
(Entfernung 11 km) bietet es sich an, elektrisch unterwegs<br />
zu sein. Ob Fahrzeuge dazukommen, evtl. auch für<br />
Außendienstmitarbeiter, wird sicherlich davon abhängen,<br />
inwieweit man die höheren Anschaffungskosten künftig bei<br />
der Besteuerung der Dienstwagen berücksichtigt.<br />
Sabine Vogel<br />
KLEINER GmbH<br />
www.kleiner-gmbh.de<br />
110 Neue Mobilität Neue Mobilität 111
Erste Flotten - Dornier Consulting<br />
Erste Flotten - Dornier CONSULTING<br />
E-2-Rad Stationen an<br />
Bahnhaltepunkten<br />
Elektromobilität für Pendler als wichtiges Glied in der Mobilitätskette<br />
»Trotzdem kann vor Ort in der jeweiligen Kommune auf<br />
individuelle und kommunale Besonderheiten eingegangen<br />
werden«, so Rainer Gessler, Leiter der Geschäftsstelle<br />
NAMOREG. Der Zugang erfolgt über eine smarte VVS-Mobilitätskarte.<br />
Die Pedelecs können rund um die Uhr ausgeliehen<br />
werden. Man kann sie aber auch telefonisch oder direkt in<br />
der Station reservieren bzw. ausleihen. Bei Problemen ist ein<br />
externer Dienstleister 24 Stunden erreichbar.<br />
Die Energie, mit der die Pedelecs geladen werden, wird auf<br />
dem Dach der Station per Photovoltaik produziert. Gleichzeitig<br />
wird die Energie in einem stationären Lithium-Ionen-<br />
Akku gespeichert. Je nachdem, ob gerade Strom gebraucht<br />
wird oder es günstiger ist, ihn ins Stromnetz zu speisen,<br />
wird entschieden wo der Strom hin fließen soll. Damit kann<br />
schon heute die weitgehende Unabhängigkeit gegenüber<br />
des Stromherstellers erreicht werden, oder dieser sogar mit<br />
Strom beliefert werden.<br />
»Geht man hier noch einen Schritt weiter und verknüpft am<br />
Ende des Tages alle 50 Stationen virtuell miteinander, dann<br />
können diese Stationen sogar ein wenig dazu beitragen,<br />
als berechenbare Größe im Rahmen der Energiewende für<br />
Netzstabilität zumindest auf lokaler Ebene zu sorgen«, so<br />
Programmleiter Mark Walcher von Dornier Consulting.<br />
Damit erfüllt das Konzept in hohem Maße die Ansprüche an<br />
die im Rahmen der Schaufenster geförderten Projekte: Die<br />
Verknüpfung von Mobilität, Energie und Fahrzeugen.<br />
Dr. Mark Steffen Walcher<br />
BEM-Beirat<br />
Dornier Consulting GmbH<br />
www.dornier-consulting.com<br />
Die Region Stuttgart sucht nach neuen Lösungen, um dem<br />
stetigen Zuwachs an Pendlern gerecht zu werden. Mittlerweile<br />
gibt es mehr als 750.000 Pendler in der gesamten Region.<br />
Dornier Consulting entwickelt vor diesem Hintergrund<br />
zusammen mit der nachhaltigen mobilen Region Stuttgart<br />
(NAMOREG) innerhalb des Projektes »E-2-Rad Stationen an<br />
Bahnhaltepunkten«. Ziel ist es, ein nachhaltiges Angebot für<br />
die letzten Kilometer zu generieren, damit mehr Pendler ihren<br />
Weg zur Arbeit ohne Auto zurücklegen.<br />
Das Konzept basiert auf einem weltweiten Megatrend: Der<br />
Renaissance des Zweirads. Mittlerweile gibt es in nahezu<br />
jeder größeren Stadt öffentliche Fahrradleihsysteme. Nachdem<br />
diese anfangs nur im Sommer genutzt wurden, erstrecken<br />
sich die Nutzungszeiträume mittlerweile häufig über<br />
das ganze Jahr hinweg. Ein Grund für den Zweiradboom liegt<br />
auch an der immer größeren Beliebtheit von Elektrofahrrädern.<br />
E-2-Mobilität als Produkt für die letzte Meile<br />
Die Projekt-Idee ist folgende: Pendler nehmen am Abend<br />
vom Bahnhaltepunkt ein Miet-Pedelec mit nach Hause, dass<br />
sie erst am nächsten Morgen in die Station zurückbringen<br />
müssen. Dadurch soll der Einsatz des Pkw vermieden werden.<br />
Vor Ort müssen damit an den verschiedenen Bahnhaltepunkten<br />
weniger, oftmals knapp bemessene, Parkplätze<br />
für Pkw bereitgehalten werden. Tagsüber stehen die Miet-<br />
Pedelecs dann anderen Nutzern zur Verfügung. Damit wird<br />
erstmals auf das spezifische Nutzerverhalten von Pendlern<br />
auf der letzten Meile mit einem entsprechenden E-2-Rad-<br />
Angebot reagiert.<br />
In der Region Stuttgart werden an Bahnhaltepunkten mit<br />
hohem Pendler-Aufkommen - grundsätzlich außerhalb des<br />
Stadtgebiets - energieautarke Stationen aufgestellt. Begonnen<br />
wird mit der Installation von drei Stationen: Auftakt bildet<br />
die Stadt Bietigheim-Bissingen. Im nächsten Jahr sind 15<br />
Stationen geplant und im Jahr 2015 sollen es bereits 50 sein.<br />
An jeder Station können zunächst 10 Pedelecs ausgeliehen<br />
und 20 private Pedelecs geschützt eingestellt werden. Eigentümer<br />
der Stationen werden die jeweiligen Kommunen<br />
bzw. Gemeinden sein. Durch den Verkehrs- und Tarifverbund<br />
Stuttgart (VVS) wird gewährleistet, dass in der gesamten<br />
Region ein einheitliches Design, Leit- und Tarifsystem zur Anwendung<br />
kommt. Der innovative Entwurf erfolgte durch das<br />
junge Stuttgarter Architektenbüro Rosebrock & Palatsidis.<br />
Berlin elektrisiert<br />
Berliner Agentur für Elektromobilität<br />
Das Internationale<br />
SCHAUFENSTER<br />
ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong><br />
BERLIN-BRANDENBURG<br />
auf der automechanika:<br />
STAND 10.0 C02<br />
112 Neue Mobilität<br />
www.emo-berlin.de
Erste Flotten - Netzwerk intelligente Mobilität<br />
HUMAN<br />
Resources<br />
Praxisgerechte Lösungen<br />
Urbane Mobilität: intelligent und zukunftsorientiert<br />
Seit Januar 2011 besteht das Netzwerk intelligente Mobilität<br />
e.V. (NiMo). Unternehmen aus den Branchen Travel, Fuhrpark<br />
und Logistik sind ebenso vertreten wie Mobilitätsberatungen,<br />
CarSharing-Anbieter und dynamische Mitfahrbörsen.<br />
Von ehemals 6 Gründungsmitgliedern ist die Mitgliederzahl<br />
inzwischen auf 34 gestiegen, darunter sowohl etablierte internationale<br />
Unternehmen als auch eher unbekannte Start-<br />
Ups. Ziel des interdisziplinären Netzwerks ist die Weiterentwicklung,<br />
Verbreitung und Förderung von praxisgerechten<br />
Lösungen für intelligente und zukunftsorientierte Mobilität.<br />
Die Mobilität ist im Sinne des NiMo intelligent, wenn sie wirtschaftlich<br />
sinnvoll ist und einen positiven Effekt für die Umwelt<br />
als auch für die Gesellschaft erreicht. Sie basiert auf einem<br />
optimalen Mobilitätsmix, der sinnvollen Ausgestaltung<br />
mobilitätsrelevanter Prozesse und Richtlinien, der effizienten<br />
Prozessunterstützung durch Software und Dienstleistungen<br />
sowie dem zielgerichteten Veränderungsmanagement<br />
zur Erreichung eines intelligenten Mobilitätsverhaltens.<br />
Elektromobilität stellt darin einen wichtigen Baustein in der<br />
effizienten Weiterentwicklung unseres Mobilitätsverhaltens<br />
dar und wird eingebunden in den Gesamtkontext der betrieblichen<br />
Mobilität.<br />
Im November 2011 führte das Netzwerk die 1. Konferenz<br />
»deutschland intelligent mobil« durch. Das Programm der<br />
Veranstaltung gab Einblicke in alle wichtigen Aspekte betrieblicher<br />
Mobilität. Die Resonanz der Teilnehmer und Aussteller<br />
war durchweg positiv, so dass die Fortführung im Jahr<br />
2013 außer Frage steht. Auf der Mitgliederversammlung<br />
Ende Februar 2012 wurde über die zukünftige Strategie und<br />
die Aktivitäten des Vereins diskutiert. »Unser Ziel ist es, die<br />
Mitglieder zum aktiven Gestalten zu motivieren. Das ist uns<br />
heute in hohem Maße gelungen«, freute sich Vorstandsvorsitzender<br />
Michael Schramek.<br />
Mit der Gründung neuer Arbeitskreise, sowie der Abhaltung<br />
regelmäßiger regionaler Treffen soll die Zusammenarbeit<br />
der einzelnen Mitglieder gefördert werden. Insbesondere in<br />
dem frisch gegründeten Arbeitskreis »Multimodales urbanes<br />
Mobilitätsmanagement«, kurz MUMM, spielt zwei- bis<br />
vierrädrige eMobilität eine große Rolle. Joachim Schwarz,<br />
Geschäftsführer der cambio Mobilitätsservice, inzwischen<br />
Mitglied des NiMo, brachte es auf den Punkt: »Wir waren als<br />
Gast dabei und konnten erleben: Wer Mitreisende auf dem<br />
Weg zur kombinierten Mobilität sucht, wird hier fündig. Eine<br />
große Bandbreite an Kompetenzen mit offenem Blick für Vernetzungsmöglichkeiten<br />
von Fahrrad bis Dienstwagen. Public<br />
und Private. Web 2.0 bis oldschool. Ich komme gern wieder.«<br />
Michael Schramek<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
Netzwerk intelligente Mobilität e.V. (NiMo)<br />
www.nimo.eu<br />
IM<br />
Bereich<br />
e<strong>MOBILITÄT</strong><br />
Fachkräfte, Jobmotor, Aus- und Weiterbildung.<br />
114 Neue Mobilität Neue Mobilität 115
Human Resources im Bereich eMobilität - TÜV SÜD Akademie<br />
Human Resources im Bereich eMobilität - TÜV SÜD AKADEMIE<br />
Unter Hochspannung vorwärts<br />
kommen - auch im Job<br />
eMobilität - EMV - Messungen: Durch den Bau einer 10 Meter Absorberhalle in Straubing hat TÜV SÜD die Voraussetzung dafür<br />
geschaffen, Messungen der elektromagnetischen Verträglichkeit an Komplettfahrzeugen durchführen zu können.<br />
Schulung der TÜV SÜD Akademie<br />
Die Elektromobilität ist Hoffnungsträger Nummer eins, wenn<br />
es um die Reduktion der CO 2 -Emissionen im Straßenverkehr<br />
geht. Nicht nur für die Natur, sondern auch für Arbeitskräfte<br />
bieten sich gute Chancen. In diesem sich rasant entwickelnden<br />
Tätigkeitsumfeld ergeben sich mit entsprechenden<br />
Qualifikationen neue Job- und Karrieremöglichkeiten. In<br />
Hochvolttechnik geschultes Personal ist heute schon häufig<br />
gesucht - bei Entwicklern, in Werkstätten und weiteren<br />
Dienstleistern.<br />
Häufig stehen Sicherheitsfragen der Elektromobilität in der<br />
Diskussion. Dabei sind Elektroautos genauso sicher wie<br />
spritbetriebene Fahrzeuge. Bei Elektrofahrzeugen gibt es<br />
andere Gefahrenquellen, aber keine Größeren. Solange die<br />
Technologie neu ist, ist vor allem der nicht trainierte Umgang<br />
mit den Fahrzeugen ein Problem. Eine Herausforderung sei<br />
beispielsweise die Deaktivierung der Stromversorgung am<br />
Fahrzeug, besonders nach Unfällen. Deshalb ist es dringend<br />
notwendig, Werkstattpersonal, Prüfingenieure, Rettungshelfer<br />
und Abschleppunternehmer auf diese neuen Bedingungen<br />
einzuschulen. Alle, die an einem elektrifizierten Auto<br />
arbeiten, brauchen spezifisches Wissen, da die auftretenden<br />
Spannungen von bis zu 1.000 Volt lebensgefährlich sein<br />
können. Eine Batterie hat ein spezifisches Verhalten, damit<br />
müssen Mechaniker und Unfallhelfer umgehen können. Einheitliche<br />
Kennzeichnung von Elektroautos und Rettungsleitfäden<br />
fehlen aber bislang. Gut ausgebildete Fachkräfte sind<br />
deswegen die Grundvoraussetzung für die sichere Wartung<br />
und Reparatur von Elektrofahrzeugen.<br />
Einer der ersten Anbieter für spezifische Schulungen: Die<br />
TÜV SÜD Akademie<br />
In der TÜV SÜD Akademie werden bereits seit über sechs Jahren<br />
neben Entwicklungsingenieuren auch Werkstattpersonal<br />
und Rettungskräfte für den Umgang mit der Hochvolttechnik<br />
geschult. Qualifizierungen der TÜV SÜD Akademie tragen<br />
den hohen Anforderungen der Elektromobilität Rechnung<br />
und berücksichtigen selbstverständlich auch die berufsgenossenschaftlichen<br />
Vorgaben der BGV A3 und der BGI/GUV-<br />
I 8686. Insgesamt werden von der TÜV SÜD Akademie pro<br />
Jahr rund um das Thema Elektromobilität 14 verschiedene<br />
Kurse mit über 100 Terminen bundesweit angeboten.<br />
Zusätzlich werden viele Inhouse-Schulungen bei den Automobilherstellern<br />
selbst durchgeführt und bilden die dortigen<br />
Mitarbeiter aus. Die TÜV SÜD Akademie hat fast alle deutschen<br />
Automobilhersteller und Automobilzulieferer vor diesem<br />
Hintergrund zum Thema Hochvolttechnik geschult.<br />
Darüber hinaus ist sie Konsortialleiter des von der EU ge-<br />
förderten Projekts Hyfacts, das ein europaweit einheitliches<br />
Schulungskonzept zum Thema Wasserstoff-/Brennstoffzellentechnologie<br />
aufsetzen soll.<br />
In den verschiedenen Grundlagen-Seminaren werden Aufbau,<br />
Einsatzmöglichkeiten und Wirkungsweise der verschiedenen<br />
alternativen Antriebstechnologien dargestellt. Die geltenden<br />
Vorschriften sind ebenso Thema der Kurse wie mögliche Störungen,<br />
kritische Punkte und das Gefährdungspotenzial. Natürlich<br />
werden aber auch richtiges Verhalten, technische und<br />
organisatorische Schutzmaßnahmen und auch Erste-Hilfe<br />
unterrichtet. Neu sind in diesem Jahr Kurse zum Thema Funktionale<br />
Sicherheit in Kraftfahrzeugen gemäß ISO 26262 und<br />
drei verschiedene Kurse zum Thema Wasserstoff-/Brennstoffzellentechnologie.<br />
Teilnehmer profitieren von interdisziplinären Lehrteams und<br />
besonders aktuellem Wissen, da die TÜV SÜD-Dozenten<br />
häufig selbst Ingenieure und Sachverständige sind, die<br />
beim Entwickeln und Testen von neuen technischen Lösungen<br />
involviert sind.<br />
Auswirkungen auf Arbeitsstätten<br />
Insgesamt werden sich durch die Hybridfahrzeuge in den<br />
Produktions- und Werkstätten die Arbeitsprozesse ändern.<br />
Die Mechaniker müssen die Autos zunächst spannungsfrei<br />
schalten, bevor sie Arbeiten daran ausführen können. Sie benötigen<br />
auch Schutzkleidung, wie Handschuhe und isoliertes<br />
Werkzeug. Wer Autos spannungsfrei schaltet, muss einen<br />
2-Tages-Lehrgang besuchen. Wer am spannungsfreien Auto<br />
arbeitet, braucht eine elektrotechnische Unterweisung. Eine<br />
solche Unterweisung sollte allerdings auch das Werkstattpersonal<br />
bekommen, das nicht am Auto arbeitet. So können<br />
Fehler und evtl. Verletzungen aus Unwissenheit vermieden<br />
werden.<br />
Arbeitsmarkt Elektromobilität<br />
Im Berufsleben verändern sich Technologien und Anforderungen<br />
an die Beschäftigten immer schneller. Die Kenntnisse<br />
aus Schule und Studium sind zum Teil schon nach zwei Jahren<br />
veraltet - das technische Wissen zum Beispiel verdoppelt sich<br />
in dieser Zeit. Gerade bei einem sich rasant entwickelnden<br />
Thema wie Elektromobilität sind Fachkundige sehr gefragt.<br />
Regelmäßige Weiterbildungen in diesem Umfeld sind unabdinglich,<br />
um auf dem Stand der Technik zu bleiben und um<br />
beruflich voranzukommen.<br />
Tilo Scholz<br />
TÜV SÜD Akademie<br />
www.tuev-sued.de/akademie/hochvolt<br />
116 Neue Mobilität Neue Mobilität 117
Human Resources im Bereich eMobilität - DHBW Stuttgart<br />
Human Resources im Bereich eMobilität - Universität der Bundeswehr MÜnchen<br />
Duale Hochschule<br />
Baden-Württemberg<br />
Masterstudiengang Automotive Systems Engineering - Green Technology<br />
Antriebe der Zukunft<br />
Der berufsbegleitende Master-Studiengang »Electromobility Engineering« an der<br />
Universität der Bundeswehr München<br />
Elektroauto im Windkanal<br />
Die Duale Hochschule Baden-Württemberg ist die erste duale,<br />
praxisintegrierende Hochschule in Deutschland. Mit derzeit<br />
rund 9.000 kooperierenden Unternehmen und sozialen<br />
Einrichtungen (Duale Partner) sowie 28.000 Studierenden<br />
in über 30 Bachelorstudiengängen ist die DHBW die größte<br />
Hochschule des Landes Baden-Württemberg. Die ersten<br />
berufsintegrierenden Masterstudiengänge starten in der Fakultät<br />
Technik ab Oktober 2012 mit der Informationstechnik,<br />
dem Maschinenbau, dem Wirtschaftsingenieurwesen und<br />
dem Automotive Systems Engineering - Green Technology.<br />
Der Masterstudiengang Automotive Systems Engineering -<br />
Green Technology zielt auf die Entwicklung ökologisch nachhaltiger<br />
Fahrzeuge und Fahrzeugkomponenten. Im Fokus<br />
steht die Reduzierung der Schadstoffemission und des Energieverbrauchs<br />
über Leichtbaukonzepte und Elektromobilität<br />
(elektrische Antriebe und Energiespeicher, intelligentes<br />
Energiemanagement). Konzipiert wurde der Studiengang in<br />
Kooperation mit namhaften Unternehmen der Automobilindustrie.<br />
Zukünftige Fachexperten und angehende Führungskräfte<br />
werden gleichermaßen angesprochen.<br />
Das insgesamt zweijährige Studium (90 Creditpoints nach<br />
ECTS) setzt sich aus zehn Lehrmodulen zusammen: Forschung<br />
und Innovation, Fahrzeuggesamtsystem, Regelungssysteme,<br />
Konstruktion oder Vernetzte Systeme, Systems Engineering,<br />
Leichtbau, Elektrische Antriebe, Verbrennungsantriebe, Hybridantriebe<br />
und Simulation. Eine Studienarbeit und eine<br />
Masterarbeit zu einem aktuellen Firmenthema runden den<br />
Studiengang ab. Hoher Anwendungsbezug mit einem intensiven<br />
Theorie-Praxis-Transfer zeichnen den Studiengang<br />
aus. Sowohl Problemlösungskompetenz und ganzheitliches<br />
Denkvermögen als auch Eigeninitiative, Offenheit für Neues<br />
und Urteilsfähigkeit werden gefördert.<br />
Die Vorlesungen finden hauptsächlich an den Wochenenden<br />
(freitags, samstags) in Stuttgart statt, so dass die berufliche<br />
Karriere nicht unterbrochen werden muss. Für die Zulassung<br />
wird eine mindestens einjährige einschlägige Berufstätigkeit,<br />
eine Kooperationsvereinbarung mit einem Unternehmen<br />
und ein überdurchschnittlich guter Bachelor-Abschluss<br />
der Elektrotechnik, der Informationstechnik, des Maschinenbaus,<br />
der Mechatronik oder eines anderen geeigneten technischen<br />
Studiengangs vorausgesetzt. Die Studiengebühren<br />
betragen insgesamt 21.000 Euro.<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.dhbw.de/master-automotive<br />
Prof. Dr.-Ing. H.-P. Lang // DHBW Stuttgart<br />
Studiengangsleiter Fahrzeug-System-Engineering<br />
lang@dhbw-stuttgart.de<br />
Die Elektromobilität gehört zu den wichtigsten Zukunftssektoren<br />
im Bereich Automotive. Die zunehmende Verknappung<br />
fossiler Rohstoffe sowie die stärkere Regulierung der<br />
Emissionen von Kraftfahrzeugen erzwingen die Einführung<br />
von alternativen Antriebskonzepten. Dabei spielt der elektrische<br />
Antrieb die zentrale Rolle.<br />
Im September 2012 wird erstmals der berufsbegleitende<br />
Masterstudiengang »Electromobility Engineering« an der<br />
Universität der Bundeswehr München angeboten. Unter der<br />
akademischen Leitung von Prof. Dieter Gerling bietet er eine<br />
fundierte wissenschaftliche Ausbildung im Innovationsgebiet<br />
Elektromobilität und gibt damit eine Antwort auf den<br />
dringenden Bedarf der Industrie an Führungskräften und<br />
spezialisierten Entwicklungsingenieuren. Die konsequent<br />
berufsbegleitende Studiengangskonzeption ermöglicht einen<br />
direkten Theorie-Praxis-Transfer und trägt zur unmittelbaren<br />
Nutzenstiftung für die Teilnehmer und die entsendenden<br />
Unternehmen bei.<br />
Eckdaten des Master-Studiengangs »Electromobility Engineering«<br />
Abschluss: Master of Science der Universität der Bundeswehr München<br />
Studiendauer: zwei Jahre (Präsenzphasen i.d.R. Freitag und Samstag je zwei<br />
Mal pro Monat während 18 Monaten, sechs Monate Master-Arbeit i.d.R. als<br />
Projektarbeit im Unternehmen)<br />
90 ECTS-Leistungspunkte<br />
Der Studiengang beruht auf der Forschungsexpertise des<br />
Instituts für elektrische Antriebstechnik und Aktorik (EAA),<br />
das einschlägig Lösungswege im Bereich elektronischer<br />
Antriebssysteme untersucht und entwickelt. Für den Studiengang<br />
konnte die Universität der Bundeswehr München<br />
zudem renommiertes Lehrpersonal unterschiedlicher Hochschulen<br />
gewinnen. Ebenso werden erfahrene Experten aus<br />
der Industrie in den Lehrkörper eingebunden, um eine praxisorientierte<br />
Ausrichtung des Studiengangs an den aktuellen<br />
Fragestellungen und Bedarfe im Bereich der Elektromobilität<br />
zu gewährleisten. Die Inhalte des Studiengangs umfassen<br />
verschiedene Entwicklungsbereiche, von den Energiespeichermedien<br />
über elektrische Antriebe und Bordnetze bis hin<br />
zur Simulation dieser komplexen Systeme.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie am Weiterbildungsinstitut<br />
der Universität der Bundeswehr München unter<br />
www.casc.de.<br />
Studiensprache: Deutsch und Englisch<br />
Bewerbungsschluss: 15. Juli jedes Jahres<br />
Beginn des Studiums: 1. September jedes Jahres<br />
Kosten: 21.800,- Euro<br />
118 Neue Mobilität Neue Mobilität 119
Human Resources im Bereich eMobilität - Hochschule Esslingen<br />
Energietechnik und<br />
Transportwesen<br />
Institut für nachhaltige Energietechnik und Mobilität der Hochschule Esslingen<br />
Mit dem Institut für nachhaltige Energietechnik und Mobilität<br />
(INEM) ist im April 2012 ein neuer Schwerpunkt in Forschung<br />
und Lehre an der Hochschule Esslingen gebildet worden. Das<br />
INEM ist eine Weiterentwicklung des 2005 gegründeten Instituts<br />
für Brennstoffzellentechnik (IBZ) und trägt damit der<br />
inhaltlichen Verbreiterung der Aufgabenschwerpunkte des<br />
IBZ Rechnung. Im INEM soll in Forschung und Lehre zu den<br />
in den nächsten 2 bis 3 Dekaden anstehenden Umorientierungen<br />
in den technologischen Schlüsselbereichen Energietechnik<br />
und Transportwesen beigetragen werden. Das INEM<br />
ist eine fakultätsübergreifende Einheit mit dem Ziel, das vorhandene<br />
Know-how aller Fakultäten auf den Gebieten nachhaltiger<br />
Energiequellen, Energieträger, Energiewandler und<br />
Speichermedien zu bündeln und zu vertiefen.<br />
Das INEM verfügt über drei Labore an den Standorten Esslingen<br />
und Göppingen in Baden Württemberg:<br />
• Das Brennstoffzellenlabor für Arbeiten auf dem Gebiet der<br />
Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnologie<br />
• Das Projektlabor mit dem Schwerpunkt Elektromobilität<br />
und Batteriesysteme<br />
• Das E-Systemlabor für Lehre und Forschung auf dem Gebiet<br />
elektrischen Systemlösungen für Energiemanagement<br />
und -erzeugung<br />
Auf dem Gebiet der Elektromobilität stehen im INEM sowohl<br />
in der Ausbildung als auch in der Zusammenarbeit mit industriellen<br />
Partnern anwendungsorientierte Arbeiten auf<br />
den Gebieten der Hybrid-, Brennstoffzellen- und Batterieelektrischen<br />
Fahrzeuge im Vordergrund. Aktuellstes Beispiel<br />
ist das Projekt ELENA. In diesem vom Bundesministerium für<br />
Verkehr, Bau und Stadtentwicklung geförderten Verbundprojekt<br />
im Rahmen der Modellregion Stuttgart wird ein Elektroantriebs-Nachrüstsatz<br />
für Diesel-Lieferwagen entwickelt.<br />
Dieser ermöglicht das Umrüsten eines gewöhnlichen Lieferwagens<br />
mit Dieselantrieb zu einem Plug-In Hybridfahrzeug<br />
mit den Fahrmodi des rein elektrischen Betriebes mit einer<br />
Reichweite von 40 km oder des Hybridbetriebes. Das INEM<br />
leitet das Projekt, das neben dem in 2010/11 aufgebauten<br />
Prototypen nun den Aufbau weiterer 8 Fahrzeuge auf dem<br />
Weg zur Kommerzialisierung vorsieht.<br />
Weitere Projekte:<br />
HydroSmart: Ein Batteriefahrzeug mit Brennstoffzellen - Range<br />
Extender mit der die Reichweite des Batteriefahrzeugs verdoppelt<br />
werden konnte. Das Batteriesystem ist eine Eigenentwicklung<br />
des INEM.<br />
FCell-Roadster: Ein Leichtbau Roadster, für ein Daimler Ausbildungsprojekt<br />
mit Brennstoffzellenantrieb bei dem der<br />
Antrieb und die Fahrzeug-Vorentwicklung vom IBZ durchgeführt<br />
wurden und die Umsetzung und Optimierung im Daimler<br />
Ausbildungszentrum Sindelfingen erfolgte.<br />
BZ-Scooter »Hydrofight«: Ziel des Projektes war die Umrüstung<br />
eines Serien-Scooter (Peugeot, 50 ccm) auf Brennstoffzellenantrieb<br />
unter Einhaltung des zur Verfügung stehenden<br />
Platzbedarfs. Rein äußerlich unterscheidet sich der BZ-Scooter<br />
nicht vom Serienfahrzeug, er fährt aber emissionsfrei,<br />
mit hoher Energieeffizienz und geräuscharm bei deutlich<br />
verbessertem Beschleunigungsverhalten.<br />
Cornelia Mack<br />
Hochschule Esslingen<br />
www.hs-esslingen.de<br />
120 Neue Mobilität
Buchvorstellungen<br />
Buchvorstellungen<br />
Buchvorstellungen<br />
Lust auf mehr Lesestoff? Alle vorgestellten Publikationen<br />
können Sie auf der BEM-Webseite unkompliziert und schnell<br />
bestellen. www.bem-ev.de<br />
Reiner Korthauer (Hrsg.)<br />
Handbuch Elektromobilität 2012<br />
EW Medien und Kongresse<br />
Frankfurt am Main 2012<br />
Preis: 32,00 Euro<br />
Eckard Helmers<br />
Bitte wende Sie jetzt -<br />
Das Auto der Zukunft<br />
Wiley - VCH Verlag, Weinheim 2009<br />
Preis: 24,90 Euro<br />
Oliver Schwedes, Stephan Rammler<br />
Mobile Cities<br />
Reihe: Mobilität und Gesellschaft<br />
Bd. 2, LIT-Verlag, Münster 2012<br />
Preis: 29,90 Euro<br />
Bernward Janzing<br />
Solare Zeiten -<br />
Die Karriere der Sonnenenergie<br />
Picea Verlag, Freiburg 2011<br />
Preis: 24,00 Euro<br />
Die Herausforderung von morgen<br />
Die Einführung der Elektromobilität stellt eine große Herausforderung<br />
dar, die das reibungslose Zusammenspiel<br />
verschiedener Branchen und Akteure erfordert. Bereits in<br />
dritter Auflage wirft das Handbuch Elektromobilität einen<br />
vielschichtigen Blick auf eben diese Herausforderung von<br />
morgen. Aus technologischer, gesellschaftlicher und rechtlicher<br />
Perspektive werden verschiedene Aspekte beleuchtet.<br />
Von den aktuellen Entwicklungen auf ausländischen<br />
Märkten, einer ausführlichen Zielgruppenanalyse und der<br />
Marktentwicklung über zukünftige Technologien zu Brennstoffzellen<br />
und Batterien bis zur Rolle der Normierung wird<br />
ein breites Themenfeld abgedeckt. Aufgrund dieser thematischen<br />
Vielfalt richtet sich das Fachbuch an eine breite<br />
Zielgruppe, die in ganz unterschiedlichen Aufgabenbereichen<br />
mit dem Thema zu tun hat. Dabei überzeugt das<br />
Buch durch kurze aber prägnante Fachbeiträge und viele<br />
erklärende Grafiken. Insgesamt stellt es als Überblickswerk<br />
auch einen wertvollen und wichtigen Ausgangspunkt<br />
für die vertiefende Weiterbeschäftigung mit den im Buch<br />
angerissenen Fragestellungen dar.<br />
Raus aus der Sackgasse<br />
Eine Fortsetzung der auf fossilen Brennstoffen basierenden<br />
Mobilität führt nicht nur klimapolitisch in eine Sackgasse,<br />
sondern verursacht auch erhebliche Gesundheitskosten.<br />
»Bitte wenden sie jetzt« fordert dazu auf, diese Sackgasse<br />
zu verlassen und sich nachhaltigeren Mobilitätsalternativen<br />
zuzuwenden. Der Autor zeichnet zunächst die mehr als 100-<br />
jährige Geschichte des Automobils nach und leitet daraus<br />
ab, wie es überhaupt dazu kommen konnte, das Automobilund<br />
Öl-Lobby alternative Entwicklungen zu bremsen scheinen.<br />
Chemiker und Schadstoff-Forscher Helmers erklärt für<br />
Laien verständlich die schädlichen Abgase herkömmlicher<br />
Verbrennungsmotoren und ihre Auswirkungen auf Gesundheit<br />
und Umwelt und demonstriert, warum seit Jahren über<br />
die verschiedenen Grenzwerte gestritten wird. Ausführlich<br />
werden Vor- und Nachteile von Biokraftstoffen, Elektrofahrzeugen<br />
und anderen alternativen Antrieben vorgestellt<br />
und hinsichtlich ihrer Schadstoffemissionen analysiert.<br />
Abschließend entwirft der Autor die spannende Zukunftsvision<br />
einer Neuen Mobilität, in der Elektrofahrzeuge eine<br />
zentrale Rolle spielen.<br />
Urbane Mobilität, postfossile Mobilität<br />
Die Mobilität der Zukunft wird sich vor allem in stetig wachsenden<br />
urbanen Räumen abspielen. Im Jahr 20<strong>08</strong> lebten zum<br />
ersten Mal in der Geschichte mehr Menschen in Städten als<br />
auf dem Land. Für das Jahr 2030 rechnet die UN mit mehr als<br />
5 Milliarden Stadtbewohnern. Einer intelligenten Verkehrsplanung<br />
kommt deshalb eine wichtige Rolle zu. Schließlich sind<br />
effiziente Transportsysteme von großer Bedeutung für jegliche<br />
weitere Entwicklung. »Mobile Cities« betrachtet und vergleicht<br />
die Stadt-und Verkehrsentwicklung in Industrie- und Entwicklungsländern<br />
und beschreibt ihre unterschiedlichen Herausforderungen:<br />
Für die Industrieländer bestehen sie darin, die<br />
Entwicklung von einer auf fossilen Energieträgern basierenden<br />
hin zu einer nachhaltigen Verkehrsinfrastruktur zu meistern.<br />
Die boomenden Mega-Cities des Südens sollten dagegen die<br />
fossile Phase direkt überspringen und die Fehler des Nordens<br />
vermeiden. Die Autoren entwerfen zentrale Thesen zur Zukunft<br />
der Stadt-und Verkehrsentwicklung und suchen nach alternativen<br />
Entwicklungspfaden. Sie sind sich sicher: Die urbane<br />
Mobilität der Zukunft muss eine postfossile Mobilität sein.<br />
Sehr zu empfehlen..!<br />
Energiegeschichte zum Nachlesen<br />
Die Solarenergie blickt bereits auf eine jahrzehntelange<br />
Geschichte zurück. Bereits 1929 schrieb der deutsche Raketenpionier<br />
Hermann Oberth über seine Vision von einem<br />
Sonnenkraftwerk im All. Im Jahr 1954 schließlich erfanden<br />
Wissenschaftler der amerikanischen Telefongesellschaft<br />
Bell die erste Solarzelle. Trotz dieser frühen Schritte stand<br />
die Sonne als Stromquelle lange Zeit im Schatten von Wasserkraft,<br />
Kohle und Atomenergie. In »Solare Zeiten« zeichnet<br />
Bernward Janzing die spannende Entwicklungsgeschichte<br />
der Solarenergie nach. Chronologisch beschreibt er zentrale<br />
gesellschaftspolitische Ereignisse, die für den Durchbruch<br />
der Photovoltaik bedeutend waren, verweist auf Entwicklungsmotoren<br />
und -hindernisse und stellt wichtige Akteure<br />
vor. Die Lektüre des Buches macht sehr deutlich: Hinter dem<br />
Durchbruch der Solarenergie stehen viele engagierte Persönlichkeiten,<br />
die aus ganz unterschiedlichen Motiven jahrzehntelang<br />
dafür gekämpft haben. Das Buch präsentiert ein<br />
durchaus spannendes und gut recherchiertes Stück Energiegeschichte<br />
mit vielen interessanten Fotos, Anekdoten und<br />
Zitaten.<br />
www.cymage-media.com<br />
Energiespeicher für Bordnetze,<br />
Hybridfahrzeuge und Antriebssysteme<br />
(mit Besichtigung des Batterielabors)<br />
Jetzt anmelden:<br />
Medienagentur mit den Schwerpunkten Erneuerbare Energie &<br />
Elektromobilität<br />
Das Haus der Technik Seminar „Energiespeicher für Bordnetze, Hybridfahrzeuge<br />
und Antriebssysteme” am 18.- 19. September 2012 in Aachen bietet<br />
einen umfassenden Einblick in den Stand der Technik und die Trends moderner<br />
Energiespeicher. Die Leitung hat Professor Dirk Uwe Sauer vom Institut für<br />
Stromrichtertechnik und elektrische Antriebe (ISEA) an der RWTH Aachen.<br />
Haus der Technik e. V.<br />
Tel. 0201/1803-1<br />
Hollestraße 1<br />
45127 Essen<br />
Alle Infos unter: www.hdt-essen.de/W-H010-09-518-2
Das erwartet Sie in der<br />
<strong>NEUE</strong>N <strong>MOBILITÄT</strong> 09<br />
<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong><br />
Das Magazin vom Bundesverband eMobilität<br />
Vorschau<br />
Abonnement<br />
Fax an 030 8638 <strong>08</strong>66<br />
oder per email an<br />
abo@neue-mobilitaet.info<br />
MARKEN UND DESIGNAKADEMIE<br />
Kongress | 10. September 2012 | Frankfurt am Main<br />
design<br />
e-mobility<br />
Das Thema Elektromobilität ist in aller Munde, und<br />
zweifelsfrei ist die neue, facettenreiche Technologie ein<br />
wesentlicher Bestandteil im Mobilitätsmix der Zukunft.<br />
Wie aber wird E-Mobility künftig erlebt und genutzt? Wie<br />
sind die Auswirkungen etwa auf das Leben in urbanen<br />
Räumen? Und welche Rolle spielt dabei Design und<br />
Kommunikation?<br />
Besuchen Sie den ersten Kongress zum Themenkomplex<br />
Design und Elektromobilität am 10. September 2012 in<br />
Frankfurt am Main, und nehmen Sie an der Diskussion<br />
rund um diese spannenden Fragen teil.<br />
Referenten und weitere Informationen unter<br />
www.german-design-council.de<br />
Gefördert durch:<br />
Der Kongress wird durch das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung<br />
gefördert und aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung unterstützt.<br />
Partner:<br />
Die <strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong>, das Magazin vom Bundesverband<br />
eMobilität, informiert vierteljährlich über Projekte und<br />
Veranstaltungen der emobilen Branche, die Arbeit seiner<br />
Mitglieder und über relevante News im Bereich der Neuen<br />
Mobilität.<br />
In zahlreichen Fachartikeln und Kommentaren diskutieren<br />
wir Fragen zum Status Quo der Elektromobilität. Zudem<br />
geben Interviews mit verschiedenen eMobilitätsplayern<br />
interessante Einblicke in die Branche. In wechselnden<br />
Themenschwerpunkten informiert das Magazin außerdem<br />
regelmäßig und detailliert über konkrete Projekte,<br />
Innovationen und relevante Termine.<br />
Veranstaltungshighlight in der Ausgabe 09 der <strong>NEUE</strong>N<br />
<strong>MOBILITÄT</strong> ist die diesjährige eCarTec in München. Die<br />
Leitmesse der emobilen Branche bringt vom 23. bis 25.<br />
Oktober 2012 bereits zum vierten Mal umfassend alle<br />
aktuellen Entwicklungen und Technologie-Angebote auf<br />
einer Fachmesse zusammen.<br />
Im Fokus der Oktober-Ausgabe steht außerdem das<br />
Schwerpunktthema »Leitmarkt Elektromobilität«. Unsere<br />
Köpfe der Branche diskutieren in Interviews, Fachbeiträgen<br />
und Expertenstatements, wie und ob Deutschland<br />
dieses Ziel in naher Zukunft erreichen kann. Wichtig bleiben<br />
vor diesem Hintergrund selbstverständlich auch die<br />
smarten Technologien im Bereich Erneuerbare Energien,<br />
Smart Grid, IKT u.ä., mit denen wir uns in der nächsten<br />
Ausgabe näher beschäftigen werden.<br />
Im Rahmen unserer immer wiederkehrenden Rubrik Erste<br />
Flotten werden wir uns in der eCarTec-Ausgabe hauptsächlich<br />
mit Elektrofahrzeugen in nachhaltigen Fuhrparks<br />
sowie mit Elektromobilität im ländlichen Raum und im<br />
Einsatz bei Berufs-Pendlern beschäftigen.<br />
Sandrine Frideres, Anzeigenredaktion & Abo-Service<br />
sandrine.frideres@bem-ev.de<br />
Über redaktionelle Beiträge, Fachartikel, Pressemeldungen,<br />
Termine, innovative Projekte, Feedback und natürlich<br />
über allgemeine Ideen und Anregungen freut sich:<br />
Unser Fachmagazin informiert Sie viermal im Jahr über aktuelle Fragestellungen, Entwicklungen<br />
und Projekte der eMobilitätsbranche. Mit einem Abo unterstützen Sie aktiv unsere Arbeit..!<br />
JAHRES-ABO / 4 Ausgaben<br />
zum Bezugspreis von 29,50 € inkl. Porto/Versand und MwSt. (Ausland zzgl. Porto*)<br />
studenten-ABO / 4 Ausgaben<br />
zum Bezugspreis von 20,00 € inkl. Porto/Versand und MwSt. (Ausland zzgl. Porto*). Eine aktuelle<br />
Studienbescheinigung wird dem BEM unter abo@neue-mobilitaet.info geschickt.<br />
Förder-abo / 4 Ausgaben<br />
Lesen Sie 4x jährlich die »Neue Mobilität« und unterstützen Sie damit die Arbeit des Bundesverbands<br />
eMobilität. Nur gemeinsam können wir eMobilität langfristig als realistische Mobilitätsalternative<br />
auf die Straße bringen. Zum Bezugspreis von 48,00 € inkl. Porto/Versand und MwSt. (Ausland<br />
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firmen-ABO / 4 Ausgaben<br />
Speziell für Unternehmen, die das Magazin für mehrere Personen bestellen möchten, gibt es reduzierte<br />
Konditionen. Inkl. Porto/Versand und MwSt. (Ausland zzgl. Porto*)<br />
5 Stück (90,00 €) 10 Stück (155,00 €) 20 Stück (285,00 €)<br />
* Porto Ausland: EU-Zone: zzgl. 3,75 € pro Jahr, Europa außerhalb EU zzgl. 11,25 € pro Jahr, restliche Welt zzgl. 22,50 € pro Jahr. Das Abonnement enthält die regelmäßige Lieferung<br />
der »<strong>NEUE</strong>N <strong>MOBILITÄT</strong>« und gilt für jeweils 4 Ausgaben. Falls nicht 6 Wochen vor Ablauf des Abonnements gekündigt wird, verlängert sich dieses um ein weiteres Jahr. Bei einer evtl.<br />
Erhöhung der Ausgabenfrequenz ab 2013 erhöht sich auch der Abonnementpreis entsprechend. Widerrufsrecht: Die Bestellung kann innerhalb von 14 Tagen beim Bundesverband<br />
eMobilität e.V., Wallstraße 16, 10179 Berlin widerrufen werden. Zur Wahrung der Frist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs mit Brief, Fax oder eMail. Stand Januar 2012<br />
liefer- und Rechnungsadresse<br />
Unternehmen<br />
Vorname, name<br />
straSSe, nr.<br />
PLZ, Ort<br />
email<br />
Einzugsermächtigung<br />
Name der Bank<br />
BLZ<br />
Kontoinhaber<br />
Hiermit ermächtige/n ich/wir den Bundesverband eMobilität e.V. den von mir/uns zu entrichtenden Abonnementpreis bis auf Widerruf jeweils im Voraus zu<br />
Lasten meines/unseres Girokontos mittels Lastschrift einzuziehen. Die Einzugsermächtigung erlischt automatisch bei Kündigung des Abonnements.<br />
Ort, Datum,<br />
Stempel, Unterschrift<br />
Bitte schicken Sie mir alle 2 Wochen den kostenlosen BEM-Newsletter zu.<br />
*nur im Inland möglich<br />
Kontonr.<br />
USt-IdNr.<br />
Fon<br />
Rechnung zusätzlich per Post.<br />
Medienpartner:<br />
eMobilität e.V.<br />
Juliane Girke, Redaktionsleitung<br />
juliane.girke@bem-ev.de<br />
Hiermit bestelle ich verbindlich das oben ausgewählte Abonnement.<br />
Neue Mobilität<br />
125
ENERGY | LiGHTiNG | MOBiLiTY<br />
BEM-<br />
MITGLIEDER<br />
Bitte Unterstützen Sie uns auch weiterhin mit Ihren Ideen,<br />
Projekten und Ihrer Begeisterung. Zeigen Sie sich und Ihr<br />
Engagement für EINE <strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong>.<br />
Der Bundesverband eMobilität vernetzt die Akteure aus<br />
Wissenschaft, Forschung, Wirtschaft, Politik und Medien<br />
miteinander, fördert die öffentliche Wahrnehmung der<br />
Neuen Mobilität und unterstützt bei der Verbesserung der<br />
gesetzlichen Rahmenbedingungen für den Ausbau der<br />
Elektromobilität als nachhaltiges und zukunftsweisendes<br />
Mobilitätskonzept. »Die Einbindung unserer Mitglieder in<br />
die verschiedensten Aktionen, Veranstaltungen, Publikationen<br />
und Projekte ist deshalb eine unserer wichtigsten<br />
Aufgaben im tagespolitischen Geschäft. Darüber hinaus<br />
sorgen wir dafür, dass sich unsere Mitglieder optimal untereinander<br />
vernetzen, um über Branchengrenzen hinaus<br />
neue Kooperations- und Geschaftsmodelle für eine zeitnahe,<br />
sichtbare Neue Mobilität zu entwickeln«, so Kurt Sigl,<br />
BEM-Präsident.<br />
www.bem-ev.de // www.eMobileTicker.de<br />
Die Branche der Elektromobilität wird nicht nur bei der<br />
Schaffung und dem Erhalt von Arbeitsplätzen zu den<br />
starken Wachstumsbranchen gehören. Es ist unverzichtbar,<br />
sich gemeinsam und verstärkt den Herausforderungen<br />
der Elektromobilität zu stellen, um einen nachhaltigen<br />
Aufschwung im gesamten Marktumfeld zu sichern. Diese<br />
Aufgabe erfordert eine aktive Teilnahme der innovativsten<br />
Unternehmen Deutschlands, starker Persönlichkeiten und<br />
das kooperative Zusammenwirken aller beteiligten Akteure,<br />
sowie das Engagement jedes einzelnen Bürgers. Eine<br />
BEM-Mitgliedschaft verbindet die soziale, ökonomische und<br />
ökologische Herausforderung mit den Chancen der eMobilität<br />
und des Sustainability Developments und verankert<br />
diese nachhaltig in der Gesellschaft.<br />
Dafür ist Ihr Engagement und Ihre<br />
Unterstützung notwendig..!<br />
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Vorteile einer Mitgliedschaft im Bundesverband eMobilität e.V.<br />
Allgemein<br />
• Möglichkeit der aktiven Teilnahme an einem ständig wachsenden<br />
Netzwerkpool emobilitätsbegeisterter Unternehmer<br />
• Branchenübergreifender und interdisziplinärer Austausch<br />
mit den relevanten Playern der Branche<br />
• Vernetzung mit Politik, Wirtschaft, Medien, anderen Verbänden,<br />
Forschungseinrichtungen und Instituten<br />
• Teilnahme an verschiedenen BEM-Veranstaltungen: BEM-<br />
Roundtable, BEM eStammtisch, Galaveranstaltungen, Konferenzen,<br />
Symposien u.a.<br />
• Imagefördernde Positionierung als Vorreiter, Innovationsträger<br />
und aktiver eMobilitätsplayer<br />
• BEM-Gemeinschaftsstand auf Messen und Veranstaltungen<br />
• Präsentation auf Veranstaltungen und Konferenzen<br />
• Zugang zu Fachkompetenz im Bereich Elektromobilität:<br />
kompetente Einführung in die Thematik der Neuen Mobilität<br />
für Ihre Kunden und Mitarbeiter<br />
• Zugang zu Partnerverbänden und Kooperationspartnern<br />
• Regionale Vernetzung über unsere Landesvertretungen in<br />
Bayern, NRW, Mitteldeutschland, Baden-Württemberg und<br />
Hessen<br />
• Professionelle Beratung, Unterstützung und wertvolle Netzwerkkontakte<br />
beim Aufbau Erster Elektrofahrzeug-Flotten<br />
• Sichtbare Einbindung in BEM eRoadshow und »Wir elektromobilisieren<br />
den Bundestag«<br />
Mediale Einbindung<br />
• Nutzung des Partnerlogos »Mitglied im BEM«<br />
• Unternehmensdarstellung und Verlinkung auf BEM-Webseite<br />
und der XING-Gruppe <strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong><br />
• Bezug der <strong>NEUE</strong>N <strong>MOBILITÄT</strong> - das BEM-Fachmagazin<br />
• Sonderkonditionen bei Anzeigenschaltung bundesweiter<br />
Printmedien im Rahmen zahlreicher Medienkooperationen<br />
• Einbindung in die vom BEM versandten Pressemitteilungen<br />
• Regelmäßige Einbindung Ihrer Pressemitteilungen in den<br />
BEM-Medien und bundesweite mediale Aufmerksamkeit:<br />
eNewsletter, BEM eMobile-Ticker als iPhone App, BEM-<br />
Homepage, XING-Gruppe <strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong>, Fachmagazin<br />
<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong><br />
• Kostenlose Teilnahme an Veranstaltungen und Kongressen<br />
über die Medienkooperationen vom BEM<br />
Politisches Netzwerk<br />
• Aktive Gestaltung & Förderung der Branchenziele auf politischer<br />
Ebene für eine nachhaltige Neue Mobilität<br />
• Vernetzung mit politischen Entscheidungsträgern auf<br />
Regional-, Bundes- und EU-Ebene / Brüssel<br />
• Zugang zu den Experten im Parlamentarischen Beirat<br />
• Gemeinsame Stellungnahmen zu politischen Entscheidungen,<br />
Projekten und Gesetzgebungsverfahren<br />
• Nähe zu Ministerien auf Landes- und Bundesebene<br />
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Politische Kernarbeit im BEM: Bundesparteitage, Ministerien, politische Hintergrundgespräche, Jury IKT II, Lenkungs- und<br />
Arbeitskreise, eMobile Talk, Frühstück bei Tiefensee, Europa-Sektion, Repräsentanz in Brüssel mit Dr. Ingo Friedrich, Lebenswelt<br />
Elektromobilität, Delegationen, elektromobiles Spezialistennetzwerk, Legal Corner, Schaufensterbewerbungen etc.<br />
Unsere Energie für Sie.<br />
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Mitgliedsbetreuung<br />
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sandrine.frideres@bem-ev.de<br />
Bundesverband eMobilität e.V.<br />
Wallstr. 16<br />
10179 Berlin<br />
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Wir danken unseren Mitgliedern für Ihre Unterstützung und Ihr Engagement für eine Neue Mobilität.<br />
126 Neue Mobilität Neue Mobilität 127
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VERZEICHNIS<br />
Für Einträge in das Firmenverzeichnis wenden Sie sich bitte<br />
an Sandrine Frideres vom BEM<br />
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EnBW Energie Baden-Württemberg AG<br />
Durlacher Allee 93 / 76131 Karlsruhe<br />
Tel.: +49 721 63-14476 / Fax: +49 721 63-15073<br />
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D-47051 Duisburg<br />
Tel.: +49(0)203-75 99 98-0<br />
Fax: +49(0)203-75 99 98-11<br />
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Elektromobilität<br />
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128 Neue Mobilität Neue Mobilität 129
<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong><br />
IMPRESSUM<br />
eCarTec 2012<br />
4. Internationale Leitmesse für Elektromobilität<br />
23. – 25. Oktober 2012<br />
Neue Messe München<br />
Herausgeber<br />
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Fax 030 8638 <strong>08</strong>66<br />
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magazin@bem-ev.de<br />
Chefredaktion V.i.S.d.P.<br />
Christian Heep<br />
christian.heep@bem-ev.de<br />
Redaktionsleitung<br />
Juliane Girke<br />
juliane.girke@bem-ev.de<br />
Fon 030 8961 <strong>08</strong>00<br />
Anzeigenredaktion/Abo-Service<br />
Sandrine Frideres<br />
sandrine.frideres@bem-ev.de<br />
Fon 030 8638 1874<br />
Mitarbeit<br />
Benjamin Carl Franke<br />
Alexander Böhm<br />
Klaus Bergerfurth<br />
Konzept, Layout & Druck<br />
CYMAGE MEDIA BERLIN<br />
Oranienplatz 5<br />
10999 Berlin<br />
Fon 030 616 58 511<br />
Fax 030 616 58 526<br />
www.cymage-media.com<br />
agentur@cymage-media.com<br />
Layout, Satz, DTP, Grafik<br />
Monika Czerminska<br />
Christian Heep<br />
Falk Bege<br />
Druckerei<br />
primeline.print Berlin<br />
Auflage<br />
10.000 Stück<br />
BEM-Photograf<br />
Sebastian Knoth<br />
www.sebastian-knoth.com<br />
Titelbild /Cover<br />
DEKRA unterstützt Formula<br />
Student Electric<br />
<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong> <strong>08</strong><br />
zur Automechanika<br />
Erscheinung Juli 2012<br />
ISSN 2191-5636<br />
Ausgabe Oktober 2012<br />
<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong> 09 zur eCarTec<br />
Anzeigenschluss 20.09.2012<br />
Für Anzeigenschaltungen gilt unsere<br />
Anzeigenpreisliste.<br />
Mediadaten, Stand Oktober 2011.<br />
www.neue-mobilitaet.info<br />
Parlamentarischer Beirat<br />
MdB Wolfgang Tiefensee, SPD<br />
Beiratsvorsitzender<br />
MdL Markus Rinderspacher, SPD<br />
MdB Dr. Reinhard Brandl, CSU<br />
MdB Andreas Jung, CDU/CSU<br />
MdB Werner Simmling, FDP<br />
MdB Dr. Valerie Wilms<br />
Bündnis 90/Die Grünen<br />
ehem. MdA Volker Ratzmann<br />
Bündnis 90/Die Grünen<br />
MdL Ulrike Müller, FREIE WÄHLER<br />
Wissenschaftlicher Beirat<br />
Dr. Jan Traenckner, Vorsitzender<br />
Matthias Groher<br />
Tim Ruhoff<br />
Andreas Serra<br />
Dipl.-Ing. M.S. Tim Baack<br />
Dr. Gregor Matthies<br />
Markus Emmert<br />
Dr. Mark Steffen Walcher<br />
Josef Maier<br />
Dr. Dr. Reinhard Löser<br />
Heiko Herchet<br />
Dr. Jan Peter Korthals<br />
Prof. Dr.-Ing. Christian Voy<br />
Dipl.-Ing. und Dipl.-Wirtsch.-Ing.<br />
Johann Georg Friedrich<br />
Prof. Dr. habil. Wolfgang Seiler<br />
Dipl.-Ing. Eckhard Fahlbusch<br />
BEM-Vorstand<br />
Kurt Sigl, Präsident<br />
Michael Hofmann, Finanzen<br />
Christian Heep, Marketing<br />
BEM-Berater<br />
Armin Henning, Politik<br />
Sven Hertel, Strategie<br />
Parallel: eCarTec Kongress, 23. – 24. Oktober 2012<br />
in Kooperation mit Bayern Innovativ<br />
Große<br />
Indoor-<br />
Teststrecke für<br />
Elektrofahrzeuge<br />
Das BEM-Fachmagazin <strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong> erscheint alle drei Monate und publiziert Artikel, Beiträge, Informationen, Interviews, Termine und Kommentare zum<br />
Themenspektrum Elektromobilität & Erneuerbare Energien in den Bereichen Wissenschaft, Forschung, Umwelt, Wirtschaft, Politik, Medien und Lifestyle.<br />
© 2009-2012 Bundesverband eMobilität e.V. / BEM. Alle veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Urheberrechte bei namentlichen Beiträgen<br />
liegen ausschließlich bei den Autoren. Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers, bzw. der Redaktion wieder. Für die Richtigkeit von<br />
Angaben, Daten, Behauptungen etc. in den Autorenbeiträgen kann der Herausgeber, bzw. die Redaktion keine Haftung und Gewährleistung übernehmen.<br />
Eine kommerzielle, entgeltliche Weiterverwertung, direkt oder indirekt, ist ausdrücklich untersagt. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher,<br />
schriftlicher Genehmigung vom BEM. Honorare nur nach Vereinbarung. Alle Rechte vorbehalten.<br />
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