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NEUE MOBILITÄT 02

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ISSN 2191-5636 Neujahrsausgabe 2011<br />

<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong><br />

Das Magazin vom Bundesverband eMobilität<br />

JANUAR 2011<br />

Mit dem E-Bike einmal bis zum Mond<br />

500 EnBW E-Bikes fahren 430.000 Kilometer in 6 Monaten<br />

BEM eMobile Ticker<br />

Jetzt im App-Store.<br />

BEM-Gemeinschaftsstand auf der E-world<br />

Messe Essen // vom 08. bis zum 10.<strong>02</strong>.2011<br />

Erste Flotten<br />

Die Zeit ist reif<br />

eMobilität in Europa<br />

Förderungen im europäischen<br />

Vergleich<br />

Status Quo<br />

Elektromobilität ist serienreif<br />

Nur nicht in Deutschland<br />

Stadt-Land-Strom<br />

eMobilität-nicht nur ein<br />

Konzept für die Metropolen<br />

Neue Mobilität<br />

1


tät!<br />

Akku Akku wechseln wechseln oder oder laden laden - dann - dann geht’s geht’s noch noch weiter weiter mit e-Mobilität!<br />

mit e-Mobilität!<br />

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Weniger Weniger Kraft – mehr Kraft Leistung. – mehr Leistung.<br />

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Mehr Effizienz Mehr Effizienz – saubere – saubere Leistung. Leistung.<br />

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gruSSwort<br />

BEM-Präsident Kurt Sigl<br />

Es ist Zeit zu handeln<br />

Während wir hier in Deutschland noch in Fachgremien tagen,<br />

Studien auswerten und an Prototypen feilen, wird in anderen<br />

Ländern bereits jetzt elektrisch gefahren. Im Gegensatz zu<br />

uns, beweisen unsere europäischen Nachbarn, dass Elektromobilität<br />

problemlos im Alltag einsetzbar ist und sind uns<br />

damit in einigen Bereichen elektrisch basierter Individualmobilität<br />

bereits einen großen Schritt voraus.<br />

Wir müssen jetzt aufhören zu analysieren und zu diskutieren<br />

und anfangen zu handeln, wenn wir im Bereich der Elektromobilität<br />

wettbewerbsfähig werden wollen. Das bedeutet<br />

nicht, unseren Anspruch auf Qualität und Perfektionismus<br />

aus den Augen zu verlieren, vielmehr können wir aus Praxiserfahrungen<br />

wertvolle Erkenntnisse für die Weiterentwicklung<br />

unserer eFahrzeuge, Mobilitätskonzepte und Infrastrukturlösungen<br />

gewinnen. Um Deutschland, wie angestrebt, zum<br />

Leitmarkt für Elektromobilität werden zu lassen, benötigen<br />

wir jetzt Planungs-, Handlungs- und Finanzierungssicherheit<br />

in Form konkreter Gesetzgebung und innovativer Initiativen<br />

auf Bundes- und Landesebene.<br />

Der Systemwechsel hin zur Elektromobilität bedarf einer<br />

intelligenten Förderung. Damit meinen wir keine Pauschalförderung<br />

der Automobilkonzerne sondern beispielsweise<br />

die staatliche Förderung der ersten 250.000 verkauften<br />

Elektrofahrzeuge in Höhe von je 10.000 Euro. Eine Förderung,<br />

die zu je 50% den Herstellern von Elektrofahrzeugen<br />

und dem Käufer zu Gute kommt. Von dieser Investition in<br />

die Initialisierung der Elektromobilität profitiert die Bundesregierung:<br />

Der Wirtschaftsmarkt Elektromobilität wird enorm<br />

angekurbelt, was gleichzeitig einen erheblichen monetären<br />

Rückfluss in die Staatskasse zur Folge hat. Als zusätzlichen<br />

Kaufanreiz benötigen wir außerdem die garantierte Steuerbegünstigung<br />

aller Elektrofahrzeuge bis 2<strong>02</strong>2.<br />

Bereits jetzt produzieren deutsche mittelständische Unternehmen<br />

wie German E Cars, e-WOLF oder ELMOTO ohne<br />

staatliche Förderung und mit hohem finanziellen Risiko die<br />

ersten serientauglichen Elektrofahrzeuge. Diese Fahrzeuge<br />

müssen jetzt in der Gesellschaft deutlich sichtbar werden.<br />

Kurze Fahrstrecken, Park- und Lademöglichkeiten auf firmeneigenen<br />

Parkplätzen und eine große Sichtbarkeit machen<br />

kommunale Fuhrparks und Elektrofahrzeug-Flotten kommunalnaher<br />

Dienstleister zum optimalen Einsatzort für Elektromobilität.<br />

Und auch Stadtwerke sind jetzt gefragt. eMobilität<br />

erlaubt Ihnen mit konkreten Projekten in die neuen Märkte<br />

der Energieversorgung einzusteigen.<br />

Es ist jetzt Zeit zu handeln. Das betrifft alle Akteure: Vom<br />

Energieversorger über den Fuhrpark-Manager und den<br />

Elektrofahrzeug-Produzenten bis hin zum Politiker auf Bundes-<br />

und Landesebene. Wir haben lange genug diskutiert<br />

und analysiert. Die Probezeit ist vorbei.<br />

Kurt Sigl, Präsident Bundesverband eMobilität e.V.<br />

Neue Mobilität<br />

3


INHALTS-<br />

ANGABE<br />

e-world<br />

Essen<br />

erste<br />

flotten<br />

stadt land<br />

strom<br />

14 e-world energy & water<br />

16 Bosch<br />

interview Martin Birkner<br />

17 leaserad<br />

emobilität auf zwei rädern<br />

18 emh metering & scooter<br />

skillz<br />

20 energie parken<br />

emobility<br />

21 protean eleCtriC<br />

initiative »green-club 1.000«<br />

BEM<br />

3 GruSSwort<br />

Kurt Sigl, BEM-Präsident<br />

6 Oh Europa. Quo vadis..?<br />

Editorial, Christian heep<br />

8 rückblick ecartec 2010<br />

11 eat & charge<br />

12 BEM 2.0 - wir bewegen..<br />

13 BEM 2.0 - clean energy<br />

108 vorschau<br />

109 abo neue mobilität<br />

110 Mitgliedschaft<br />

im Bundesverband eMobilität<br />

112 Firmenverzeichnis<br />

114 Impressum<br />

24 eautos in<br />

deutschland<br />

25 enbw flotte zieht<br />

bilanz<br />

26 bemobility<br />

deutsche bahn projekt<br />

28 opel ampera<br />

gewinnt auto trophy 2010<br />

29 abgefahren!<br />

stadtwerke konstanz<br />

30 stadtwerke & emobilität<br />

tim baack<br />

32 zukunft hat begonnen<br />

stefanie dargel<br />

34 revolution automarkt<br />

martin möscheid<br />

35 INTERVIEW<br />

sebastian bachmann<br />

36 emobilität sichtbar &<br />

erlebbar<br />

SMARTLAB INNOVATIONS-<br />

GESELLSCHAFT<br />

38 interview<br />

davidmola<br />

39 interview<br />

katharinatomoff<br />

40 eroadshow<br />

42 love green<br />

43 emobilität »erobert«<br />

Stadtwerke Düsseldorf<br />

44 praktisch erfahren<br />

julia häusler<br />

46 emobilität-nicht<br />

nur für metropolen<br />

ludwig Karg<br />

47 solarenergie für den<br />

audi e-tron<br />

48 Nutzungsmöglichkeiten<br />

von eMobilität<br />

christian hanke<br />

50 sonne im tank<br />

schletter<br />

51 ideale emobilitätsnutzer<br />

sven strube<br />

52 KOMMUNALINITIATIVE<br />

enbw<br />

53 emobilität mit<br />

mehrwert<br />

heiko herchet<br />

54 eLadesäulen<br />

STEFAN DITTRICH<br />

56 systeme im hintergrund<br />

RWE EFFIZIENZ GMBH<br />

57 GANZHEITLICH DENKEN<br />

DR. PRZEMYSLAW KOMARNICKI<br />

58 interview<br />

GERNOT LOBENBERG


<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong> »<br />

DAS MAGAZIN VOM BUNDESVERBAND e<strong>MOBILITÄT</strong><br />

ausgabe JANUAR 2011<br />

Status Quo<br />

emobilität<br />

eMobilität<br />

in Europa<br />

62 eauto ist serienreif<br />

DR. JAN TRAENCKNER<br />

64 statusbericht<br />

PROF. DR. CHRISTIAN VOY<br />

66 finanzierungskonzept<br />

DR. CAROLIN BOCK<br />

68 jahr der eautos<br />

DR. GREGOR MATTHIES<br />

69 interview<br />

DR. RONALD GROSSE<br />

70 legal corner<br />

JULIA WIRGES<br />

72 kommentar<br />

THOMIC RUSCHMEYER<br />

74 aktuelle trends<br />

ANDREAS VARESI<br />

76 nächste abwrackprämie<br />

ECKHARD FAHLBUSCH<br />

78 bayern emobil<br />

markus blume<br />

79 emobilität am netz<br />

80 e-monday<br />

82 batterie als schlüssel<br />

HANS-JÜRGEN ESCH<br />

84 smart cities<br />

DIETER LINDAUER<br />

85 kommentar<br />

frank müller<br />

88 europakarte<br />

90 förderungen in europa<br />

DR. BACHMANN & MAYER<br />

92 internationalE<br />

fördErungen<br />

ANDREAS SCHRÖDER<br />

94 mobilitätsrevolution?<br />

DR. PEDER JENSEN<br />

96 österreich<br />

100 norwegen<br />

101 portugal<br />

1<strong>02</strong> niederlande<br />

103 slowenien<br />

104 deutschland &<br />

frankreich<br />

105 schweiz<br />

Viel Vergnügen beim Lesen der »Neuen Mobilität.<br />

Ich freue mich, Ihnen die 2. Ausgabe der <strong>NEUE</strong>N <strong>MOBILITÄT</strong><br />

präsentieren zu dürfen. Neben unserem tagesaktuellen BEM<br />

eMobile Ticker, der Webseite, der interaktiven XING-Gruppe<br />

und dem alle zwei Wochen erscheinenden eNewsletter, informiert<br />

Sie unser Fachmagazin im Drei-Monats-Rhythmus<br />

über aktuelle Fragestellungen, Entwicklungen und vielversprechende<br />

Projekte der eMobilitätsbranche.<br />

Die Elektromobilität kommt. Darin sind sich Medien und Politik<br />

inzwischen einig. Uneinig ist man sich jedoch noch bei<br />

der Frage, wann es soweit ist. Wird 2011 das Jahr der Elektromobilität?<br />

Wie sehen die ersten Elektroflotten in Kommunen<br />

und kommunalnahen Unternehmen aus? Ist eMobilität sowohl<br />

in ländlichen Regionen als auch in Großstädten sinnvoll<br />

einsetzbar? Diesen und anderen Themen widmen sich<br />

Experten in verschiedenen Fachartikeln und Kommentaren.<br />

Zahlreiche Interviews liefern zudem vertiefende Einblicke in<br />

die Elektromobilitäts-Branche. Auch unsere europäischen<br />

Nachbarn setzen verstärkt auf eMobilität. Von Skandinavien<br />

bis Zypern gibt es Projekte und Initiativen, um die Neue Mobilität<br />

erfolgreich im Alltag zu etablieren. In einem großen<br />

Ländervergleich erfahren Sie mehr über die aktuelle Verbreitung<br />

von Elektroautos in Europa und die verschiedenen<br />

Elektromobilitäts-Strategien der einzelnen Regierungen.<br />

Die <strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong> soll informieren und animieren. Unterstützen<br />

Sie uns mit Ihren Kommentaren und Anregungen,<br />

Fachbeiträgen, Anzeigenschaltungen und gern mit einem<br />

Abonnement, um 2011 den Systemwandel in die postfossile<br />

Phase zunehmend sichtbar in der Gesellschaft zu verankern.<br />

Juliane Girke, Redaktionsleitung


Editorial - Christian Heep<br />

Oh Europa. Quo vadis..?<br />

Editorial von Christian Heep, Vorstand Marketing im<br />

Bundesverband eMobilität und Chefredakteur der <strong>NEUE</strong>N <strong>MOBILITÄT</strong><br />

Die Reise beginnt vor 211 Jahren als Alessandro Volta im Jahr<br />

1800 die elektrische Batterie erfindet und Joseph Henry 30<br />

Jahre später den Gleichstrommotor. Damit fing das Elektromobilitätszeitalter<br />

u.a. mit den Konstruktionen von Thomas<br />

Davidson an, der 1855 das erste batteriebetriebene Fahrzeug<br />

baute. 1881 präsentierte der Ingenieur Gustave Trouvé auf der<br />

Internationalen Elektrizitätsausstellung in Paris sein elektrisches<br />

Drei-Räder-Fahrzeug mit 12 km/h Höchstgeschwindigkeit<br />

und schon 1899 stellte der Belgier Camille Jenatzy den<br />

damaligen Geschwindigkeits-Weltrekord von über 105 km/h<br />

mit einem Elektroauto auf. Zur gleichen Zeit waren in New<br />

York über 90% aller Taxen elektrisch und in London gab es<br />

sogar welche mit Wechselakku.<br />

1912 kam dann mit der Einführung des elektrischen Starters,<br />

der das lästige Ankurbeln ersetzte und durch die höhere<br />

Reichweite der Verbrennungsmotoren das vorläufige Aus für<br />

die Elektromobilität.<br />

Vielleicht kann man auch sagen, dass Thomas Edison mit seinem<br />

Alkali-Nickel-Akkumulator einfach 5 bis 10 Jahre zu spät<br />

in Erscheinung trat. Jedenfalls konnte damals ein Elektrofahrzeug<br />

nicht mehr mit Geschwindigkeit, Leistung, Preis<br />

und Reichweite des Verbrennungsmotors mithalten.<br />

Seit einigen Jahren bemühen wir uns nun um eine Renaissance<br />

der Elektromobilität und versuchen die verschlafenen<br />

Jahrzehnte verpasster Chancen wieder aufzuholen. Die Vision<br />

einer Neuen Mobilität scheint zunehmend im Bewußtsein<br />

der Bevölkerung anzukommen. Dabei bemühen wir uns in<br />

Deutschland um eine Leitmarktposition - so will es jedenfalls<br />

die Politik. Das proklamierte Ziel wird seit geraumer Zeit<br />

auch intensiv in einer Nationalen Plattform vorangetrieben.<br />

Da freue ich mich, dass es jetzt endlich so richtig losgeht.<br />

Auf die Politik in Deutschland ist Verlass..<br />

Was passiert also im Erfinderland Deutschland in dem neuen<br />

Wachstumsmarkt Elektromobilität? Und was passiert im Vergleich<br />

dazu bereits heute bei unseren Nachbarstaaten..?<br />

Analog zu unserer natürlichen Verbundenheit mit Erneuerbaren<br />

Energien hat nun ja auch die deutsche Politik erkannt,<br />

dass eMobilität eine sinnvolle und nachhaltige Antwort auf<br />

CO 2-Reduktionsziele, Klima- und Umweltschutz, Ressourcenschonung,<br />

heimische Wertschöpfung, sowie saubere und<br />

leise Städte sein kann. Aber mit einer Laufzeitverlängerung,<br />

deren Rücknahme oder zumindest massive Korrektur doch<br />

in der nächsten Legislaturperiode für eine Regierungsbildung<br />

essentiell sein wird..?<br />

6 Neue Mobilität


Editorial - Christian Heep<br />

Photo: krockenmitte / photocase.com<br />

Ist etwa auf die politische Unabhängigkeit und Durchsetzung<br />

bürgernaher und gesellschaftskonformer Gesetzgebung im<br />

Sinne nachhaltiger, strukturpolitischer Entscheidungen und<br />

wirtschaftspolitischer Einflussnahmen doch kein Verlass..?<br />

Und ist letztlich doch auch die Politik schuld daran, dass unsere<br />

international agierenden Automobilkonzerne bei uns bis<br />

dato fossiler denn je erscheinen..? Kommen sie doch fast<br />

alle seit 2 Jahren »nächstes« Jahr ganz groß mit den Elektroserien<br />

auf den Markt.<br />

2011 wird nun zeigen, ob die Konzerne die Herausforderungen<br />

der Zukunft, den Umbruch in ein postfossiles Zeitalter wirklich<br />

verstanden haben und sich mit eigenen Entwicklungen<br />

in Richtung Leitmarkt und insbesondere in Richtung Serienproduktion<br />

bewegen können.<br />

Ich denke, dass wir dieser Herausforderung nur mit dem persönlichen<br />

Einsatz wirklich verantwortungsbewusster und im<br />

Sinne nachfolgender Generationen handelnder Persönlichkeiten<br />

und dem Engagement der innovativsten Unternehmen<br />

Deutschlands und Europas begegnen können. Es wird Zeit,<br />

eMobilität jetzt zeitnah in den Köpfen der Menschen zu verankern<br />

und den Anschluss an eine Entwicklung nicht zu verpassen,<br />

die unsere ganze Welt grundlegend verändern wird.<br />

Dabei sind es doch gerade unsere Unternehmen, die hier gefragt<br />

sind und über Jahrzehnte Innovationen hervorgebracht<br />

haben. Ich freue mich auf unser erstes Mitglied im Bundesverband<br />

eMobilität, das aus den Reihen von VW, Audi, BMW,<br />

Daimler, Opel oder Ford kommt. Mit jedem dieser Konzerne<br />

führen wir Gespräche, Türen öffnen sich und werden dann<br />

von anderer Stelle wieder verschlossen. Warum nur..? Angst<br />

können die doch nicht haben. Oder doch..?<br />

Wer jetzt die Zeichen der Zeit noch nicht erkannt hat, der<br />

bleibt unweigerlich zurück, denn es gibt bereits viele neue<br />

Player auf dem Markt, die zunehmend an Boden gewinnen<br />

und elektromobile Fahrt aufnehmen. Dazu gehören Zulieferer,<br />

kleinere Automobilhersteller und natürlich ein gigantischer<br />

ausländischer Markt, der in den nächsten zwei Jahren<br />

wohl eine unübersehbare Marktpräsenz erreichen wird.<br />

Mit diesen Gedanken wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen<br />

unserer zweiten Ausgabe und freue mich über Feedback,<br />

Kritik und Anregungen. Seitens der Politik freue ich mich<br />

über die Umsetzung unseres innovativen Fördermodells.<br />

Christian Heep<br />

christian.heep@bem-ev.de<br />

Neue Mobilität<br />

7


Rückblick eCarTec 2010<br />

eCarTec 2010-Die Mitaussteller<br />

»Die eCarTec hat unsere Erwartungen übertroffen.«<br />

BEM-Gemeinschaftsstand auf der eCarTec 2010 in München<br />

Heiko Bauer, Geschäftsführer CarMedialab<br />

»Die eCarTec war ein voller Erfolg für CarMedialab. Dank<br />

dem BEM haben wir viele interessante Kontakte geknüpft.<br />

Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr.«<br />

Fritz Herrmann, Rosenberger Hochfrequenztechnik<br />

»Die eCarTec erwies sich als wichtiger Termin in unserem<br />

Messekalender, bildete sie doch den Startschuss für Rosenberger,<br />

sich als Anbieter von Komponenten und Systemen<br />

für Elektromobilität zu positionieren. Die Qualität der Messekontakte<br />

war ausgezeichnet, teilweise erhielten wir auch<br />

sehr konkrete Anfragen mit klar definierter Problemstellung.<br />

Wir werden 2011 als Aussteller wieder dabei sein.«<br />

Rachid Ait Bohou, e8energy<br />

»Die eCarTec hat unsere Erwartungen übertroffen! Das große<br />

Interesse des zahlreichen Fachpublikums und der fachkundigen<br />

und interessierten Besucher hätten wir nicht erwartet.<br />

Zudem hatte man auf engstem Raum die Möglichkeit, sich<br />

ein Bild über die gesamte Bandbreite der eMobilität zu verschaffen<br />

und Fachgespräche zu führen! Besten Dank an alle<br />

Helfer und Verantwortliche vom Bundesverband eMobilität<br />

für die Organisation des Gemeinschaftsstandes und die nette<br />

und freundschaftliche Atmosphäre!«<br />

Thomas Gunkel, Projektleiter E-Mobilität bei EnBW<br />

»Das Fazit der eCarTec ist rundum positiv. Es gab viele gute<br />

Gespräche mit Experten der unterschiedlichsten Branchen<br />

aus dem Elektromobilitätsbereich. Von daher würden wir<br />

uns freuen, wenn es auch nächstes Jahr wieder einen Gemeinschaftsstand<br />

vom BEM geben würde.«<br />

Gottfried Spener, speed-e.me<br />

»Wir blicken sehr positiv auf die Messe zurück. Für uns als<br />

eBike-Shop steht die Erfahrbarkeit der Elektrofahrzeuge natürlich<br />

an erster Stelle. Der Testparcours im Außenbereich<br />

der eCarTec war eine sehr gute Idee, auch wenn es ein bisschen<br />

zu kalt um diese Jahreszeit war. Vielleicht könnte man<br />

für das nächste Jahr über einen Testparcours im Innenbereich<br />

nachdenken. Ohne Lärm und Abgase lässt sich eMobilität<br />

schließlich problemlos im Innenbereich demonstrieren.«<br />

Uwe Hahner, General Manager, Swarco Traffic Systems<br />

»Auf der eCarTec hat sich dieses Jahr die gesamte Fachwelt<br />

getroffen - große Konzerne, Entwickler, Geldgeber, Wissenschaftler,<br />

einfach alle. Klar, dass wir da nicht fehlen durften:<br />

Der BEM-Gemeinschaftsstand hat viele Zuschauer angezogen,<br />

so dass wir viele erfolgreiche Gespräche über Energie-<br />

Parken ® führen konnten. Nächstes Jahr gerne wieder!«<br />

8 Neue Mobilität


Rückblick eCarTec 2010<br />

BEM-Präsident Kurt Sigl im Gespräch<br />

©2010 BEM / Photos by Sebastian Knoth www.sebastian-knoth.com<br />

Andreas Gräwingholt, German E Cars<br />

»Wir waren insgesamt mit dem BEM-Gemeinschaftsmessestand<br />

sehr zufrieden. Wir konnten während der Messe einige<br />

gute Gespräche mit Besuchern führen, woraus sich neue Geschäftskontakte<br />

entwickelt haben.«<br />

Jonas Wilhelm, e-sprit elektromobile<br />

»Der BEM-Gemeinschaftsstand bot uns eine ideale Plattform,<br />

um unsere neuesten Produktentwicklungen für 2011<br />

zu präsentieren. Wir können auf eine erfolgreiche Messe zurückblicken,<br />

bei der zahlreiche neue Geschäftsbeziehungen<br />

in ganz Europa zustande gekommen sind. Vor allem der Testparcours,<br />

mit der Möglichkeit unser Topmodell Fury Probe zu<br />

fahren, war ein voller Erfolg.«<br />

Christian Neuber, electric movement<br />

»Für uns war die Messeteilnahme ein voller Erfolg. An der<br />

Bar auf dem BEM-Gemeinschaftsstand haben sich alle relevanten<br />

Köpfe der Branche getroffen. Damit war es sehr leicht<br />

neue Kontakte zu knüpfen, die wir kontinuierlich weiter ausbauen<br />

werden. Das Konzept, gemeinsam stark aufzutreten,<br />

hat uns überzeugt. Alleine hätten wir nie so viele Besucher<br />

an unseren Stand ziehen können. Wir denken bereits über<br />

weitere gemeinsame Messeauftritte mit dem BEM nach.«<br />

Beres Seelbach, Lautlos durch Deutschland<br />

»Die eCarTec in München war für Lautlos durch Deutschland<br />

ein Ausstellungshighlight im Messejahr 2010. Vor allem der<br />

Probefahrtenparcours hat die Veranstaltung noch mal aufgewertet.<br />

Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr!«<br />

Tom Kirschbaum, Geschäftsführer evelocity<br />

»Die eCarTec in München sowie der Gemeinschaftsstand mit<br />

weiteren BEM-Mitgliedern stieß beim Team von Evelocity auf<br />

positive Resonanz. Durch die gelungene Infrastruktur am Gemeinschaftsstand<br />

war es uns möglich, interessante Kontakte<br />

herzustellen, uns intensiver mit dem Thema Elektromobilität<br />

insgesamt auseinanderzusetzen und unser Unternehmen<br />

gegenüber Messebesuchern und -teilnehmern gut zu positionieren.<br />

Wir danken dem BEM für sein Engagement!«<br />

speed-e.me<br />

eBike & eScooter Shop Berlin<br />

Neue Mobilität<br />

9


Rückblick eCarTec 2010<br />

Kurt Sigl, BEM-Präsident<br />

»Die eCarTec war ein Meilenstein für den Bundesverband eMobilität. Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal ganz besonders<br />

bei meinen Vorstandskollegen und unserem Team für das tolle Engagement bedanken. Zahlreiche Überstunden und<br />

ein paar graue Haare mehr haben einen gelungenen, gemeinsamen Messeauftritt ermöglicht. An unserer Kaffeebar wurden<br />

zahlreiche Gespräche geführt, neue Kontakte geknüpft und viele neue Projekt initiiert. Wir konnten unseren Partnern damit<br />

genau die Plattform bieten, die sie sich von uns gewünscht haben..«<br />

Rückblick eCarTec 2010<br />

»Die eCarTec war ein Meilenstein für den BEM«<br />

BEM-Gemeinschaftsstand auf der eCarTec 2010<br />

Frank Müller, BEM-Geschäftsführer<br />

»Wir reden nicht mehr nur von einer bloßen Zukunftstechnologie.<br />

Deutsche mittelständische Unternehmen produzieren<br />

bereits jetzt die ersten serientauglichen Elektrofahrzeuge.<br />

Das wurde auf der Leitmesse der emobilen Branche deutlich.<br />

Unsere Aufgabe ist es jetzt, die vorhandenen Fahrzeuge, Mobilitätskonzepte<br />

und Infrastrukturlösungen aus den Messehallen<br />

heraus sichtbar auf die Straße zu bringen. Denn nur<br />

wenn Elektromobilität auch auf unseren Straßen sichtbar<br />

wird, können wir die Menschen für elektrisch basierte Individualmobilität<br />

faszinieren und begeistern.«<br />

Michael Hofmann, BEM-Vorstand Finanzen<br />

»Unser Gemeinschaftsstand auf der eCarTec 2010 hat gehalten,<br />

was er versprochen hat: Zahlreiche neue Kontakte, aus<br />

denen wiederum innovative Geschäftsmodelle entstehen,<br />

um die Neue Mobilität langfristig wettbewerbsfähig zu machen.<br />

Unser Ziel war es, unsere Mitglieder und Mitaussteller<br />

mit interessanten, für sie relevante Ansprechpartner in Kontakt<br />

zu bringen. Ich denke, das ist uns auf der Leitmesse der<br />

Branche erfolgreich gelungen. Hoffentlich beteiligen sich im<br />

nächsten Jahr noch mehr Unternehmen mit ihren zukunftsweisenden<br />

Konzepten und Produkten. Denn nur gemeinsam<br />

können wir uns stark positionieren. Das ist genau das, was<br />

die eMobilitäts-Branche derzeit braucht.«<br />

Christian Heep, BEM-Vorstand Marketing<br />

»Vor dem Hintergrund der Gestaltung, Konzeption und Entwicklung<br />

des Gemeinschaftsstandes kann ich ein durchweg<br />

positives Fazit ziehen. Damit haben wir Geschlossenheit gegenüber<br />

den Idealen der Neuen Mobilität gezeigt und uns,<br />

unsere Mitglieder und Mitaussteller in einem optimalen Umfeld<br />

präsentiert. Denn nur, wenn die Köpfe der Branche gemeinsam<br />

agieren, können wir Elektromobilität erfolgreich<br />

visualisieren und langfristig als Mobilitätsalternative in der<br />

Gesellschaft etablieren. Dieses erfolgreiche Konzept werden<br />

wir 2011 auf weiteren Messen einsetzen.«<br />

Matthias Groher, BEM-Beirat<br />

»Wir haben einfach mal unsere Mitglieder und Mitaussteller<br />

am Gemeinschaftsstand gefragt: Die Messe war ein durchschlagender<br />

Erfolg für den BEM. Der Stand war der zentrale<br />

Dreh- und Angelpunkt für gute Geschäfte und für intensive<br />

Gespräche; dabei kam auch der informelle Austausch und<br />

das Netzwerken nicht zu kurz. Auch die Messe hat im Vergleich<br />

zu 2009 ein gutes Stück an Professionalität zugelegt.<br />

Dennoch wird es 2011 auch hier einige Veränderungen geben<br />

müssen. Notwendig wird u.a. sein: noch mehr Professionalität<br />

in der Konzeption, mehr und inhaltlich tiefere Symposien,<br />

Foren, Kongresse, mehr Internationalität. Der BEM wird hierbei<br />

gerne mit Rat und Tat zur Verfügung stehen.«<br />

10 Neue Mobilität


eat & charge<br />

BATTERIETAG<br />

NRW<br />

Leistungsschau rund um die Batterietechnik<br />

Treffpunkt der im Bereich der Batterietechnologie und<br />

-anwendung aktiven Firmen und Institutionen aus NRW.<br />

©2010 BEM / Photos by Sebastian Knoth www.sebastian-knoth.com<br />

interview mit Sternekoch johann lafer<br />

eat & charge<br />

Emotionale Erfahrbarkeit ist ein entscheidender Faktor, um<br />

die Gesellschaft für die Neue Mobilität zu gewinnen. Genau<br />

an diesem Punkt setzt das Projekt »eat & charge« an: Faszination,<br />

Begeisterung und Leidenschaft für Nachhaltigkeit,<br />

regionale Küche und die Mobilität der Zukunft!<br />

Ziel des Projektes ist sowohl die Ausweitung der innerstädtischen<br />

Ladeinfrastruktur als auch die zunehmende Verankerung<br />

von Elektromobilität im Alltag der Menschen. Ein<br />

Projekt, das Lifestyle, Genuss, Nachhaltigkeit und Mobilität<br />

selbstverständlich miteinander verbindet.<br />

Im Rahmen von »eat & charge« werden bundesweit in ausgewählten<br />

Restaurants und Hotels Lademöglichkeiten für<br />

Elektrofahrzeuge geschaffen, die es den Besuchern ermöglichen,<br />

während des Aufenthalts einfach und problemlos<br />

ihr Elektrofahrzeug zu laden.<br />

Sternekoch Johann Lafer konnte auf der eCarTec 2010 als<br />

Schirmherr für das Projekt gewonnen werden. Von der Herstellung<br />

und Lieferung der Lebensmittel bis zur An- und Abreise<br />

seiner Restaurantgäste soll künftig alles dem nachhaltigen<br />

Grundgedanken verschrieben werden.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie beim BEM<br />

klaus.bergerfurth@bem-ev.de<br />

KRAFTWERK<br />

Batterie<br />

Lösungen für Automobil und Energieversorgung<br />

Das internationale Fachsymposium für Forscher und Entwickler zu<br />

allen Themen rund um Batterie, Netzintegration und Anwendungen.<br />

28. Februar –<br />

2. März 2011<br />

Pullman Aachen Quellenhof<br />

JETZT ANMELDEN:<br />

www.battery-power.eu<br />

Medienpartner:<br />

Veranstalter:


Bundesverband eMobilität - BEM 2.0<br />

BEM eMobile Ticker<br />

Jetzt im App Store.<br />

BEM 2.0 - Wir bewegen..<br />

Social Media Aktivitäten sind aus den Kommunikations- und Marketingstrategien von Unternehmen und Verbänden<br />

nicht mehr wegzudenken. Seit Gründung im Mai 2009 ist der Bundesverband eMobilität auch in der virtuellen Welt<br />

vertreten und setzt verstärkt auf das Web 2.0, um die Neue Mobilität in der Gesellschaft sichtbar zu machen. Dazu<br />

zählen die BEM-Webseite, die XING-Gruppe <strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong>, der BEM eMobile Ticker, der eNewsletter mit über 5.000<br />

Empfängern und die Kooperationen mit den Online-Plattformen ehoche und CleanEnergy Exhibition.<br />

Gruppe <strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong><br />

Der BEM diskutiert auf der Online-Business-Plattform XING<br />

aktuelle Fragestellungen der Elektromobilität. Treffen Sie die<br />

interessanten Köpfe der Branche und unterstützen Sie den<br />

Bundesverband mit Ihrem Engagement und Ihren Ideen für<br />

eine Neue Mobilität.<br />

»Wir haben mit der XING-Gruppe ein interaktives Forum für<br />

eMobilität geschaffen und freuen uns auf Ihre Kommentare<br />

und Ihre Unterstützung. Stellen wir uns gemeinsam den vielfältigen<br />

Herausforderungen, um die Neue Mobilität endlich<br />

serienfähig, nachhaltig und zunehmend erneuerbar auf die<br />

Straße zu bringen«, betont Christian Heep, Marketing-Vorstand<br />

beim Bundesverband eMobilität, der gemeinsam mit<br />

Juliane Girke die Gruppe moderiert. »Bereits in den ersten<br />

Wochen haben sich über 650 XING-Mitglieder registriert und<br />

wir freuen uns auf eine weitere, aktive Teilnahme..«<br />

<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong> www.xing.com/group-61578.616d2f<br />

ehoche - Die Energielandkarte<br />

Der Name »ehoche« steht für »Energie hoch Energie« und<br />

beschreibt die vielfältigen Effekte Erneuerbarer Energien.<br />

Das Online-Branchenbuch ermöglicht seinen Nutzern einen<br />

schnellen und übersichtlichen Zugang zu Ansprechpartnern<br />

im Bereich Erneuerbare Energien, energieeffizientes Bauen<br />

und Elektromobilität. Das Kernstück der Plattform ist eine<br />

Suchmaschine, mit der passende Firmen und Ansprechpartner<br />

gefunden werden können - regionale Handwerksbetriebe<br />

oder national und international agierende Unternehmen.<br />

Jedes Mitglied besitzt ein eigenes Profil, auf dem es sich<br />

mit Texten, Bildern oder Videos darstellen kann. Mit diesem<br />

Ansatz konnte das Portal bereits über 1.000 Unternehmen<br />

gewinnen und wird sich nun verstärkt in Fachmedien, Regionalzeitungen<br />

und auf Messen präsentieren. Im Rahmen der<br />

Kooperation mit dem Bundesverband eMobilität können sich<br />

BEM-Mitglieder kostenlos auf der Plattform präsentieren.<br />

www.ehoche.de


BEM 2.0<br />

CleanEnergy Exhibition<br />

Virtuelle Fachmesse für Erneuerbare Energien, Cleantech und Nachhaltigkeit<br />

Die CleanEnergy Exhibition ist Deutschlands erste Online-<br />

Fachmesse für Erneuerbare Energien, Cleantech und Nachhaltigkeit.<br />

Im Rahmen der Kooperation mit dem Bundesverband<br />

eMobilität wurde auf dem virtuellen Messegelände der<br />

CleanEnergy Exhibition mit der Halle 5 ein spezieller Ausstellungsraum<br />

für den Bereich Elektromobilität eingerichtet.<br />

»Mit der Kooperation erschließen sich für unsere Mitglieder<br />

ganz neue Marketing- und Kommunikationskanäle, die es<br />

ermöglichen, Zielgruppen jederzeit über Lösungen, Neuheiten<br />

und Veranstaltungen zu informieren«, so Christian Heep,<br />

Vorstand Marketing beim Bundesverband eMobilität, der im<br />

Rahmen der CleanEnergy Exhibition auch als Messebeirat<br />

fungiert. Für BEM-Mitglieder hat die Kooperation ferner den<br />

Vorteil, dass sie als Aussteller Sonderkonditionen für den<br />

virtuellen Messestand erhalten.<br />

Online-Messe sowohl inhaltlich mit Informationen über<br />

Elektromobilität als nachhaltiges und zukunftsweisendes<br />

Mobilitätskonzept als auch mit wertvollen Kontakten aus der<br />

eMobility-Branche.«<br />

Die CleanEnergy Exhibition ist rund um die Uhr an 365 Tagen<br />

im Jahr geöffnet. Sie ist ohne Reiseaufwand und den damit<br />

einhergehenden CO2-Emissionen, von jedem Ort der Welt,<br />

unter folgender Webadresse zu erreichen:<br />

www.cleanenergy-exhibition.de<br />

Peter Hackmann, Technical Director der CleanEnergy Exhibition<br />

äußert sich zufrieden: »Wir freuen uns sehr, mit dem<br />

BEM einen so renommierten Kooperationspartner gefunden<br />

zu haben. Der Bundesverband eMobilität bereichert unsere


E-world ENERGY & WATER 2011<br />

E-world energy & water 2011<br />

Leitmesse der Energie- und Wasserwirtschaft wächst weiter<br />

Vom 08. bis 10. Februar 2011 findet die elfte E-world energy<br />

& water in der Messe Essen statt. Das stetige Wachstum der<br />

Leitmesse der Energie- und Wasserwirtschaft setzt sich fort.<br />

Schon weit vor dem Anmeldeschluss Ende Oktober 2010<br />

stand fest, dass eine weitere Messehalle für die E-world<br />

geöffnet wird. »Durch die Vergrößerung der E-world um die<br />

zusätzliche Halle 7 ergibt sich eine Gesamtbruttofläche von<br />

über 41.000 Quadratmetern in den nun fünf Messehallen der<br />

E-world«, freuen sich die beiden Geschäftsführer Stefanie<br />

Hamm und Klaus Reich.<br />

Der bereits letztes Jahr eingeführte Themenbereich smart<br />

energy wird im Jahr 2011 noch deutlich ausgeweitet. So wird<br />

der Gemeinschaftsstand vergrößert und die gesamte Halle 7<br />

steht im Zeichen von smart energy. Intelligente Netze, Zähler<br />

und vernetzte Haustechnik sind dort ebenso Thema wie die<br />

Eigenversorgung mit Energie und Energiespeicherung.<br />

Alternative Antriebe in der Sondershow Future of Mobility<br />

Verstärkt greifen die Veranstalter der E-world 2011 auch das<br />

Thema Alternative Antriebe auf. Eine eigens dafür konzipierte<br />

Sonderausstellungsfläche in der Galeria, zwischen den<br />

Hallen 3 und 7, bietet ausreichend Platz, um den Status Quo<br />

der alternativen Mobilität darzustellen und einige Entwicklungen<br />

der Zukunft zu präsentieren. Darüber hinaus bieten<br />

zwei Teststrecken vor allem den Besuchern die Möglichkeit,<br />

Fahrzeuge verschiedener Art vor Ort hautnah zu erleben und<br />

auszuprobieren. Dabei spricht die Sondershow Future of<br />

Mobility nicht nur Fahrzeughersteller an. Auch Anbieter von<br />

Batterie- und Brennstoffzellentechnologie, Hersteller von<br />

Ladesystemen oder Forschungs- und Innovationseinrichtungen<br />

sind herzlich willkommen. Zu den teilnehmenden Unternehmen<br />

zählen z.B. Mennekes und Alpine Energie, die im<br />

Bereich der Ladesäuleninfrastruktur tätig sind. Außerdem<br />

werden Govecs, die Gasversorgung Süddeutschland und<br />

das Karlsruher Institut für Technologie ausstellen. Fahrzeuge<br />

für Testfahrten werden u.a. vom Dienstleister für Elektromobilität<br />

Lautlos durch Deutschland zur Verfügung gestellt.<br />

Als Verband wird der Bundesverband eMobilität mit einem<br />

großen Gemeinschaftsstand vertreten sein. Wir freuen uns<br />

auf Ihren Besuch in der Galeria.<br />

E-world Kongress<br />

Wie schon in den Jahren zuvor, werden auch 2011 hochkarätige<br />

Referenten zu aktuellen Themen und brisanten Fragen<br />

der Energiewirtschaft Stellung beziehen.<br />

Konferenz Stromthemen aktuell u. a.<br />

Perspektiven für Stadtwerke im nationalen Markt von Dr.<br />

Hermann Janning, Vorsitzender der VKU-Landesgruppe NRW.<br />

Konferenz Smart Mobility<br />

Referate von Guido Zielke, Leiter Gemeinsame Geschäftsstelle<br />

Elektromobilität, Roger Kohlmann, Hauptgeschäftsführer<br />

BDEW, und Dr. Roman Dudenhausen, Geschäftsführer<br />

der mia electric über verschiedene Bereiche der Elektromobilität.<br />

Aktuelle und zukünftige Hürden der Stromnetze<br />

werden am zweiten Kongresstag u. a. mit Dr. Arnt Meyer, Geschäftsführer<br />

der N-ERGIE und Johannes Kindler, Vizepräsident<br />

der Bundesnetzagentur, erörtert.<br />

Schwerpunkt Smart Energy<br />

Dr. Drake, Leiter Forschung und Entwicklung der RWE AG<br />

berichtet über die Integrale Perspektive zur Energieversorgung<br />

der Zukunft. Stephan Kohler, Geschäftsführer der<br />

dena, gibt einen Einblick über die Rolle der Energieeffizienz<br />

beim Umbau der Energielandschaft. In der Konferenz zum<br />

Thema Das europäische Übertragungsnetz wird Dr. Konstantin<br />

Staschus, Secretary General der Entso-E, die Planung<br />

für die kommenden zehn Jahre vorstellen.<br />

Weitere Informationen zur E-world 2011 und das komplette<br />

Kongressprogramm finden Sie unter www.e-world-2011.com<br />

14 Neue Mobilität


E-world ENERGY & WATER 2011 - Bosch<br />

Wir schieben das Internet<br />

quasi auf die Straße<br />

Interview mit Dr. Martin Birkner, Vice President System Sales and Technology,<br />

Bosch Software Innovations GmbH<br />

Welche Motivation steckt hinter dem Engagement von<br />

Bosch im Bereich Elektromobilität?<br />

Als führender Automobilzulieferer und Technologiekonzern<br />

ist der Zukunftsmarkt Elektromobilität für uns sehr naheliegend.<br />

Bereits jetzt bekommt man bei Bosch alles, was im<br />

Auto mit Strom zu tun hat. Entscheidend für die erfolgreiche<br />

Verbreitung von Elektrofahrzeugen wird eine durchdachte<br />

Infrastruktur zur Aufladung sein - nicht die einzelne Ladestation,<br />

sondern ein System zur intelligenten Koordination von<br />

Fahrzeugen, Serviceanbietern und Energieversorgern und<br />

die Möglichkeit Service- und Wartungsprozesse möglichst<br />

kostengünstig abzubilden.<br />

Was bietet Bosch derzeit in diesem Bereich?<br />

Mit eMobility Solution haben wir ein Soft- und Hardwaresystem<br />

geschaffen, das diese Anforderungen erfüllt. Entwickelt<br />

wurde es von der Bosch Software Innovations GmbH. Das<br />

Software- und Systemhaus von Bosch befasst sich unter<br />

anderem mit Internet- und Java-Technologien, die unterschiedliche<br />

Geräte und Systeme über das Web sinnvoll miteinander<br />

verknüpfen. Neben Standardfunktionen wie der<br />

Identifizierung, der Autorisierung und der Abrechnung von<br />

Ladevorgängen bietet das System vor allem eines:<br />

Flexibilität. Verträge mit anderen Anbietern, individuelle Tarifmodelle,<br />

Bonusprogramme oder Verkaufskampagnen lassen<br />

sich über die internetbasierte Ladeinfrastruktur einfach<br />

realisieren. Wir schieben damit das Internet quasi auf die<br />

Straße. Derzeit wird das innovative System in einem Pilotprojekt<br />

in Singapur eingesetzt.<br />

Was ist das Besondere an Ihrem Konzept?<br />

Ganz klar die Offenheit des Systems. Offenheit gegenüber<br />

verschiedenen Geschäftsmodellen, Technologien und Geschäftspartnern.<br />

Wir schließen über unsere Web-Service-<br />

Schnittstelle z.B. Ladestationen anderer Hersteller an. Im<br />

Rahmen der vernetzten computerbasierten Infrastruktur<br />

können sich damit verschiedene Geschäftspartner integrieren.<br />

So können wir für unsere Kunden den maximalen Nutzen<br />

herausholen. Unser System kann damit weltweit schnell und<br />

ohne Probleme eingesetzt werden. Die eMobility Solution ist<br />

viel mehr als nur ein Ladepunkt: es ist auch ein System, mit<br />

der zusätzliche Serviceleistungen angeboten werden können.<br />

Mit dieser Perspektive wird die Installation einer Ladestation<br />

bereits heute, zum aktuell noch frühen Zeitpunkt<br />

der Markteinführung von Elektrofahrzeugen, wirtschaftlich<br />

interessant. Ein weiterer Vorzug unserer Lösung ist die Ausbaufähigkeit<br />

sowohl auf der funktionalen Seite als auch hinsichtlich<br />

der Vernetzbarkeit mit weiteren Umwelt- und Verkehrssystemen<br />

in den Ballungsräumen.<br />

Bosch Software Innovations GmbH<br />

www.bosch-si.de<br />

16 Neue Mobilität


E-world ENERGY & WATER 2011 - LeaseRad<br />

Elektromobilität auf zwei<br />

Rädern im Aufwind<br />

LeaseRad macht Räder businesstauglich<br />

Die LeaseRad GmbH, mehrfach prämiert für ihr Geschäftskonzept<br />

nachhaltiger Mobilitätskonzepte, verleast Fahrradflotten<br />

auch bereits an Großunternehmen und Städte: Nokia<br />

Berlin, die Frankfurter Baugesellschaft ABG, die Münchner<br />

Unicreditbank und Stuttgarter Beamte fahren die geschäftstauglichen<br />

Bikes. Zum ersten Mal beteiligt sich LeaseRad am<br />

Gemeinschaftsstand des BEM auf der E-world.<br />

»Fahrräder, eBikes oder Pedelecs sind einfach das kostengünstigste,<br />

umweltfreundlichste und gesündeste Verkehrsmittel«,<br />

so Ulrich Prediger, Geschäftsführer von LeaseRad<br />

und Pionier auf dem Gebiet des Verleasens von Fahrradflotten.<br />

Das Konzept von LeaseRad bildet eine Schnittstelle zwischen<br />

Fahrradfachhandel und B2B-Kunden und zeigt, dass<br />

Klimaschutz und Kostenersparnis zukunftsweisend unter<br />

einen Hut zu bringen sind. Ein LeaseRad-Kunde least eine in<br />

der Regel steuerfreie Fahrradflotte. Zum Dienstleistungspaket<br />

von LeaseRad gehören neben der Beschaffung der Räder<br />

im Corporate Design des Kunden: Wartung, Reparatur, Versicherung<br />

und Weiteres mehr - alle Dienstleistungen, die Unternehmen<br />

auch bei ihrer PKW-Flotte in Anspruch nehmen.<br />

Die Firmen sorgen für Null-Emissionen ihres Fuhrparks und<br />

für einen deutlichen Imagegewinn. Ralf Lokay, Inhaber der<br />

Druckerei Lokay und Kunde von LeaseRad: »Gerade in Zeiten,<br />

in denen die Themen Klimaschutz und Finanzkrise vorherrschen,<br />

können wir als umweltbewusste Unternehmer<br />

mit dem Leasen von Fahrrädern statt Autos ökologische,<br />

ökonomische und gesundheitsbewusste Motive unter einen<br />

Hut bringen«. Insbesondere auf Wegen unter sechs Kilometern<br />

ist die Mobilität auf zwei Rädern die effektivste Art des<br />

Fortkommens. Regelmäßiges Fahrradfahren senkt zudem<br />

krankheitsbedingte Fehlzeiten im Schnitt um rund eineinhalb<br />

Tage pro Jahr, so eine Studie.<br />

Besonders Pedelecs sind ideal für Geschäftsleute, denn<br />

man kommt nicht ins Schwitzen, bewegt sich dennoch im<br />

gesundheitlich sinnvollen Bereich und verbraucht auf 100<br />

Kilometern lediglich eine Kilowattstunde Strom oder 20 Cent<br />

Stromkosten.<br />

»Es wäre Wunschdenken, zu meinen, man brauche nur den<br />

Verbrennungsmotor beim Auto zu ersetzen und schon habe<br />

man ein umweltfreundliches oder gar nachhaltiges Verkehrsmittel«,<br />

so Ulrich Prediger. Einzig echte ökologische Alternative<br />

im Businessbereich: »Das elektrisch unterstützte Rad<br />

ist konkurrenzlos das neue innerstädtische Verkehrsmittel<br />

erster Wahl!«<br />

LeaseRad GmbH, Ulrich Prediger, Geschäftsführer<br />

Neue Mobilität<br />

17


E-world ENERGY & WATER 2011 - EMH metering & Scooter Skillz<br />

Strom-»Tank«-stellen<br />

EMH metering GmbH & Co. KG / www.emh-metering.com / Michael.Buckentin@emh-metering.com<br />

Um die erfolgreiche Einführung der eMobilität in Europa zu<br />

erreichen sind vielfache Anforderungen der künftigen Mobilisten<br />

zu bedienen. So sind Faktoren wie Design und Ausstattung<br />

der Fahrzeuge, aber auch die Verfügbarkeit von Strom-<br />

»Tank«-stellen und deren leichte Handhabung wichtig.<br />

Für die Stromstellen ist die Feststellung des korrekten Energiewertes<br />

wesentlich. Die verwendete Messtechnik muss<br />

langlebig und gegen Manipulationen gesichert sein. Zusätzliche<br />

Funktionen wie die Versendung von signierten<br />

Messwerten, die Kommunikationssprache SML, kompakte<br />

Bauformen und die Unterstützung zukunftsweisender Standards<br />

bedienen höhere Ansprüche.<br />

Als einer der führenden Energiezähler-Hersteller hat sich<br />

EMH metering GmbH & Co. KG dem Thema Elektromobilität<br />

gewidmet und bietet mit seinem heutigen Sortiment Lösungen<br />

für die Strom-»Tank«-stellen der Zukunft.<br />

Besuchen Sie uns auf der E-world in Halle 2 Stand 2-128<br />

und lassen Sie sich informieren.<br />

Scooter Skill 1/2 Seite Rauterberg


IHR ANSPRUCH: E-<strong>MOBILITÄT</strong>SLÖSUNGEN.<br />

UNSER ANTRIEB: ALLTAGSKOMPOSITION STATT ZUKUNFTSMUSIK.<br />

Wer an die Zukunft glaubt, muss sie auch gestalten. Mit dem STROMOS,<br />

dem von German E-Cars, einem Schwesterunternehmen der FRÄGER-Gruppe,<br />

bereits in Serie produzierten Elektrofahrzeug, entwickeln wir die mobile Welt weiter.<br />

Und das ist erst der Anfang.<br />

Mehr unter: www.german-e-cars.de<br />

German E-Cars GmbH · D-34393 Grebenstein · Telefon: +49(0)5674 9983-300 · E-Mail: info@german-e-cars.de<br />

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Neue Mobilität<br />

19


E-world ENERGY & WATER 2011 - Energie Parken<br />

eMobility<br />

Eine Chance für die öffentliche Hand<br />

Eigene Säulen aufbauen, ja oder nein? Gemeinden suchen<br />

den Einstieg ins Geschäft mit dem Strom für den eVerkehr<br />

der Zukunft. Den soll ein neues Ladesystem jetzt erleichtern.<br />

Während einige Konzerne bereits an die tausend »Zapfsäulen«<br />

für eFahrzeuge betreiben, warten Städte, Gemeinden<br />

und Stadtwerke meist noch ab - aus Kostengründen: Eine<br />

Ladesäule kostet bis zu 20.000 Euro, das »Volltanken« einer<br />

55 kWh-Batterie bringt aber kaum zehn Euro Umsatz.<br />

Die Abnehmerzahl ist klein, höhere Strompreise sind kaum<br />

durchzusetzen. Das klingt nach einem Draufzahl-Geschäft,<br />

wie es sich keine Gemeinde leisten kann.<br />

Eine Fehleinschätzung, meint Uwe Hahner, beim Verkehrstechnik-Hersteller<br />

Swarco Traffic Systems verantwortlich für<br />

den Geschäftsbereich Parking und E-Mobility. »Wer es richtig<br />

macht, kann mit dem Säulenbetrieb durchaus die Gemeindekasse<br />

füllen.«<br />

Seine Geschäftseinheit bietet einen Parkscheinautomaten<br />

an, der gleichzeitig als Ladesäule dient und somit den getrennten<br />

Verkauf von Parkzeit und Ladestrom an einem Gerät<br />

erlaubt: »EnergieParken« heißt das System, eine Gemeinschaftsentwicklung<br />

von Swarco Traffic Systems, Schroff,<br />

ABB, Dambach-Werke, telmasol consulting und stadtraum.<br />

Sein Betrieb soll sich rechnen, weil die Parkgebühren die<br />

Kosten mit der Zeit selbst dann decken, wenn nur sehr wenig<br />

Strom verkauft wird. Die getrennte Abrechnung von Parkzeit<br />

und Strom gewährleistet außerdem, dass jeder Energie<br />

Parken-Parkplatz ein Parkplatz für alle bleibt.<br />

»Unsere Anlagen lassen sich modular aufbauen und so günstig<br />

an steigenden Ladeplatz-Bedarf anpassen«, erläutert<br />

Hahner. »Für den Aufbau ist zudem keine Raumnutzungsänderung<br />

erforderlich, da die Säulen als Parkscheinautomaten<br />

gelten«. Außerdem erlauben die Geräte die freie Stromanbieterwahl,<br />

nehmen jedes Zahlungsmittel an und sind bestens<br />

gegen Umwelteinflüsse und Vandalismus geschützt.<br />

Uwe Hahner<br />

Swarco Traffic Systems GmbH, www.swarco.com/sts


E-world ENERGY & WATER 2011 - PROTEAN ELECTRIC<br />

Green-Club 1.000<br />

First-Mover Initiative<br />

Mit dem E-Drive Power Kit haben die NewTechAutomotive<br />

GmbH in Zusammenarbeit mit dem Radnabenmotorenentwickler<br />

PROTEAN-Electric eines der leistungsfähigsten elektrischen<br />

Antriebssysteme zur einfachen und preiswerten<br />

Um- bzw. Nachrüstung von bestehenden und neuen Lieferfahrzeugen<br />

entwickelt. Die Rückmeldungen und Erfahrungsberichte<br />

der ersten Testkunden sind äußerst zufriedenstellend<br />

und die ersten Bestellungen liegen vor.<br />

Um insbesondere innovativen Flottenbetreibern ein besonderes<br />

Incentive zu bieten, wurde die Initiative »Green-Club<br />

1.000« ins Leben gerufen. Für die ersten Members des Green-<br />

Club-1000 wird es besonders attraktiv, zu den ersten zu gehören,<br />

die ihre bestehenden Fahrzeuge mit dem E-DRIVE-KIT<br />

nachrüsten:<br />

1.) Für jeden E-DRIVE-KIT, der an die ersten 1.000 Gründungsmitglieder<br />

verkauft wird, wird bis zur Erreichung der Stückzahlschwelle<br />

von 35.000 Stück, eine Rückstellung getätigt.<br />

2.) Unmittelbar nach Erreichen dieser Schwelle, wird die gesamte<br />

Rückstellung anteilig an die ersten 1.000 Mitglieder<br />

ausgeschüttet, so dass die ersten Gründungsmitglieder Ihre<br />

Investition in den E-DRIVE-KIT (nur 15.000,- EURO inkl. Batterie),<br />

in voller Höhe zurückerhalten.<br />

Mitglieder können ab sofort Firmen oder Personen werden,<br />

die beabsichtigen mindestens ein mit dem E-DRIVE-KIT<br />

ausgerüstetes Fahrzeug neu anzuschaffen bzw. einen oder<br />

mehrere E-DRIVE-KITs nachträglich in ihre Bestandsfahrzeuge<br />

zu integrieren. Ferner erhalten die ersten Club-1000<br />

Mitglieder die Möglichkeit, direkte Kundenwünsche mit<br />

einfließen zu lassen.<br />

Garantie- und Serviceleistungen sind in diesen Konditionen<br />

selbstverständlich enthalten.<br />

Dr. Frank Meyer-Köhler<br />

info@newtechautomotive.de<br />

GET YOUR<br />

FLEET<br />

GREEN<br />

NOW<br />

GREEN-CLUB<br />

1000<br />

www.newtechautomotive.de<br />

www.proteanelectric.com<br />

Der E-Drive Power Kit zur Um- und Nachrüstung<br />

für Flotten- und Gewerbefahrzeuge.<br />

»Green-Club 1.000« - die Initiative innovativer<br />

Flotten- oder Nutzfahrzeugbetreiber.<br />

Werden Sie Mitglied im Green-Club 1.000<br />

Hotline: 0511 72 82 566


Bundesverband eMobilität<br />

»Deutschland muss aufhören zu analysieren und zu<br />

diskutieren und jetzt anfangen zu handeln.«<br />

BEM-Präsident Kurt Sigl<br />

Bundesverband eMobilität<br />

Wir setzen uns dafür ein, die Mobilität langfristig mit dem Einsatz<br />

Erneuerbarer Energien auf elektrische Antriebsarten umzustellen,<br />

um so den Weg in eine postfossile Gesellschaft aktiv zu begleiten.<br />

www.bem-ev.de<br />

BEM eMobile Ticker<br />

Jetzt im App-Store


ERSTE<br />

ELEKTRO<br />

FLOTTEN<br />

Elektroautos 2011. Fuhrparks. Erfahrungsberichte.<br />

Neue Mobilität<br />

23


Elektroautos in Deutschland<br />

Audi R8 e-tron<br />

BMW Megacity Vehicle<br />

BYD E6<br />

Citroën C-Zero<br />

Daimler E-Cell<br />

e-WOLF DELTA 1<br />

Fiat 500 ev<br />

Ford Focus Elektro<br />

German E Cars Stromos<br />

Heuliez Mia<br />

Mitsubishi i-MiEV<br />

Nissan Leaf<br />

Peugeot iOn<br />

Renault Fluence Z.E.<br />

Renault Kangoo Z.E.<br />

Renault Twizy Z.E.<br />

Renault Zoe Z.E.<br />

Smart ed<br />

Tesla Roadster<br />

Toyota EV 2<br />

Volvo C30 BEV<br />

VW Golf blue e-motion<br />

VW e-Up<br />

24 Neue Mobilität<br />

bereits<br />

verfügbar<br />

2011 2012 2013


Erste Flotten - EnBW<br />

Deutschlands größte Elektroflotte<br />

zieht Zwischenbilanz<br />

Elfmal rund um den Äquator oder anders ausgedrückt: Einmal zum Mond.<br />

EnBW<br />

Die rund 500 E-Bikes aus der Testflotte der EnBW Energie<br />

Baden-Württemberg AG sind seit Sommer 2010 in der Region<br />

Stuttgart unterwegs. Die Ergebnisse aus den ersten knapp 6<br />

von insgesamt 12 Monaten Feldtest liegen jetzt vor.<br />

Ergebnisse der EnBW Elektroflotte in Zahlen<br />

• Insgesamt wurden rund 430.000 Kilometer zurückgelegt.<br />

Das entspricht einer Strecke von elfmal rund um den<br />

Äquator oder anders ausgedrückt: einmal bis zum Mond.<br />

• Die meisten Testfahrer haben das E-Bike für den Weg zur<br />

Arbeit genutzt.<br />

• Viele der Testfahrer gaben an, das E-Bike mit dem ÖPNV zu<br />

kombinieren.<br />

• 16.270 Kilowattstunden Strom haben die Testfahrer getankt,<br />

das entspricht dem Durchschnittsverbrauch von fünf<br />

Privathaushalten pro Jahr.<br />

• Das Onlineportal für die Testfahrer hatte bisher insgesamt<br />

rund 17.000 Aufrufe und wurde außerdem mit dem renom<br />

mierten if-Designpreis in der Kategorie Produkt-Interfaces<br />

und mit dem Web Service Award 2010 ausgezeichnet.<br />

Bisheriges Fazit der Beteiligten<br />

EnBW Testfahrer Thiemo Erb: »Privat fahre ich einen Sportwagen<br />

aus Stuttgart Zuffenhausen, doch der musste dieses<br />

Jahr schon öfters in der Garage bleiben, nämlich immer dann,<br />

wenn ich mit meinem EnBW E-Bike in die Stadt gefahren bin<br />

und keine Lust auf Parkplatzsuche hatte.«<br />

EnBW Testfahrer Harald Methsieder: »Ich bin nach wie vor<br />

begeistert von der sauberen und geräuschlosen Art der Fortbewegung.<br />

Ich versuche das E-Bike so oft wie möglich zu<br />

nutzen, weil ich mit meinen Erfahrungen dazu beitragen will,<br />

dass in Deutschland bald mehr Menschen emissionsfrei fahren<br />

und tanken. Gespannt bin ich auf mein eigenes Durchhaltevermögen<br />

- und auf das meines E-Bikes.«<br />

EnBW Projektleiter Lars Walch: »Bei Schnee und eisigen<br />

Temperaturen lassen viele ihre E-Bikes in der Garage. Wir<br />

nutzen im Projektteam die Zeit, um die Daten auszuwerten<br />

und gemeinsam mit den zuständigen Ämtern und unseren<br />

Projektpartnern den Ausbau der Ladestationen voranzutreiben.<br />

Die bisher gewonnenen technischen Erfahrungen<br />

und Erkenntnisse geben der Herstellerfirma der E-Bikes<br />

wertvolle Hinweise für die Weiterentwicklung und künftige<br />

Produktion. Allen Testfahrern<br />

und Beteiligten aber erstmal ein<br />

frohes neues Jahr. Bitte immer<br />

vorsichtig fahren und natürlich<br />

den Helm nicht vergessen.«<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.enbw.com/elektronauten<br />

Neue Mobilität<br />

25


Erste Flotten - BerlinelektroMobil<br />

v.l.n.r. Der chinesische Wissenschaftsminister Prof. Dr. Wan Gang, Staatssekretär Rainer Bomba (BMVBS) und Prof. dr. Andreas<br />

Knie (InnoZ) mit dem Toyota Prius Plug-in<br />

BeMobility<br />

BerlinelektroMobil<br />

Deutsche Bahn zum Projekt BeMobility<br />

Eine von insgesamt acht Modellregionen des Bundesministeriums<br />

für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung ist die Region<br />

Berlin-Potsdam, in der 2009 mehrere Einzelvorhaben<br />

initiiert wurden. Darunter das Projekt BeMobility - Berlin<br />

elektroMobil, welches sich mit der Integration von Elektroautos<br />

und Elektrofahrrädern befasst, die als Bestandteil des<br />

öffentlichen Verkehrssystem in Berlin als Mietangebot betrieben<br />

werden.<br />

Die Bandbreite der Projektbeteiligten umfasst beinahe die<br />

gesamte Kette von der Stromerzeugung bis zum Carsharingund<br />

Mietrad-Anbieter. Die Versorger DB Energie, RWE und<br />

Vattenfall sorgen für zertifizierten Strom aus erneuerbaren<br />

Quellen und richten die Ladeinfrastruktur ein. Der Zulieferer<br />

Bosch, der Parkhausbetreiber Contipark und der Auskunftsspezialist<br />

HaCon sorgen für passende Betriebsbedingungen.<br />

Die technologische und sozialwissenschaftliche Begleitforschung<br />

wird durch das DAI-Labor an der Technischen Universität<br />

Berlin sowie das Innovationszentrum für Mobilität und<br />

gesellschaftlichen Wandel (InnoZ) besorgt. Der eigentliche<br />

Flottenbetrieb erfolgt innerhalb der bestehenden Angebote<br />

der Deutschen Bahn: Flinkster und DB Call a Bike.<br />

Die neue Variante, e-Flinkster genannt, kann seit Sommer<br />

2010 in Berlin von allen Flinkster-Kunden genutzt werden.<br />

Dazu wurden bereits an neun Standorten zentrale Entleihstationen<br />

elektrifiziert, die sich gemäß dem Integrationsansatz<br />

auch an Knotenpunkten des Öffentlichen Verkehrs befinden.<br />

Stationen mit e-Flinkster-Fahrzeugen befinden sich<br />

beispielsweise im Parkhaus des Berliner Hauptbahnhofes<br />

26 Neue Mobilität


Erste Flotten - BerlinelektroMobil<br />

»Das Ziel ist vernetzte Mobilität mit elektrischen Mietfahrzeugen<br />

als Teil des Öffentlichen Verkehrs.«<br />

sowie am Ostbahnhof, Südkreuz und Potsdamer Platz. Erklärzentrale<br />

und Erprobungsstelle ist die vom InnoZ betrieben<br />

Plattform Elektromobilität auf dem EUREF-Campus am<br />

Gasometer Schöneberg. Dort können der Smart ed, der C1<br />

Citröen (Umbau) sowie der Prius-Plug-In-Hybrid von Toyota<br />

getestet und entliehen werden. Etwa 20 Stationen mit bis<br />

zu 40 Elektro- und Hybridautos sollen 2011 folgen und zur<br />

öffentlichen Nutzung bereit stehen.<br />

Das Ziel ist vernetzte Mobilität mit elektrischen Mietfahrzeugen<br />

als Teil des Öffentlichen Verkehrs. eMobilität soll also keine<br />

Konkurrenz zum klassischen Öffentlichen Verkehr darstellen,<br />

sondern als Bestandteil die Erschließung in Großstädten<br />

komplettieren. Eine Integration von BeMobility und Berliner<br />

Nahverkehr mittels gemeinsamen Auskunfts- und Tarifsystem<br />

ist beabsichtigt. Da sich heutige Elektrofahrzeuge aufgrund<br />

ihrer begrenzten Reichweite sowieso primär für kleinere<br />

Einsatzradien eignen, bilden insbesondere die Bahnverbindungen<br />

die perfekte Ergänzung zum Elektro-Carsharing der<br />

Deutschen Bahn. Im Nahbereich stellen zudem die Pedelecs<br />

als Fahrräder mit elektrischer Trethilfe ein interessantes<br />

Zusatzangebot zum bestehenden Mietradsystem DB Call a<br />

Bike dar. 2011 sollen erste Mietradstationen errichtet werden,<br />

an denen die Pedelecs geladen und entliehen werden.<br />

Neukunden von e-Flinkster gewährt die Deutsche Bahn<br />

attraktive Aufnahmebedingungen:<br />

Die einmalige Startgebühr von sonst 99 Euro wird auf 50<br />

Euro reduziert, die vollständig als Fahrtguthaben nutzbar<br />

sind. Noch einmal 50 Euro Fahrtguthaben erhalten Kunden,<br />

nachdem sie an der freiwilligen Befragung im Rahmen der<br />

Begleitforschung teilgenommen haben. Damit werden Nutzererfahrungen<br />

gesammelt, die für die Früherkennung von<br />

Problemen und Kundenbedürfnissen von großem Nutzen<br />

sind. Erste Auswertungen zeigen, dass die hohen Anschaffungskosten<br />

und das noch geringe Angebot von vollwertigen<br />

Elektroautos viele Kunden von einem Privatkauf abschrecken.<br />

Die generelle Bereitschaft zum Ausprobieren alternativer<br />

Angebote ist aber nichtsdestotrotz vorhanden.<br />

Weitere Informationen unter www.bemobility.de<br />

Neue Mobilität<br />

27


erste flotten - OPEL<br />

Opel Ampera<br />

gewinnt Auto Trophy 2010<br />

Opel Vice President Marketing Sales und Aftersales Alain Visser nahm die Auto Trophy entgegen.<br />

Quelle: Opel<br />

Bei der von der Auto Zeitung veranstalteten Leserwahl Auto<br />

Trophy 2010 gewann der Opel Ampera in der zum ersten Mal<br />

zur Wahl stehenden Klasse der Elektrofahrzeuge. Mehr als<br />

100.000 Leser der Fachzeitschrift beteiligten sich an dem<br />

zum 23. Mal ausgetragenen Wettbewerb. Der Opel Ampera<br />

wird im vierten Quartal 2011 zu einem Preis von 42.900 Euro<br />

auf den deutschen Markt kommen.<br />

Der Ampera ist für Opel ein Meilenstein. Er ist das erste permanent<br />

elektrisch angetriebene Fahrzeug eines deutschen<br />

Herstellers, das ohne Kompromisse genutzt werden kann<br />

und uneingeschränkte Alltagstauglichkeit bietet. Der fünftürige<br />

Ampera bietet vier Personen samt Gepäck bequem<br />

Platz und ermöglicht eine verlängerte Reichweite von über<br />

500 Kilometern.<br />

Opel Vice President Marketing Sales und Aftersales Alain<br />

Visser nahm die Auto Trophy bei einer Gala-Veranstaltung<br />

im Düsseldorfer Meilenwerk entgegen. »Der Ampera unterstreicht<br />

die Innovationskraft unserer Marke und die Fähigkeit,<br />

die richtigen Antworten für die Mobilität der Zukunft zu<br />

geben.«<br />

senken und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu<br />

verringern, ohne Einschränkungen bei der alltäglichen Nutzung<br />

des Fahrzeugs in Kauf nehmen zu müssen.«<br />

Der Ampera wird zu jeder Zeit und Geschwindigkeit elektrisch<br />

angetrieben. Die Energie für Strecken zwischen 40 und<br />

80 Kilometer (je nach Fahrbedingungen) liefert eine 16 kWh<br />

starke Lithium-Ionen-Batterie. Damit kann der Ampera völlig<br />

CO2-frei fahren. Danach dient ein Benzinmotor als sekundäre<br />

Energiequelle und erzeugt den Strom, um das Fahrzeug auch<br />

weiterhin elektrisch anzutreiben. Das stellt eine kontinuierliche<br />

Energieversorgung sicher und ermöglicht Fahren ohne<br />

Ladeaufenthalt mit einer Reichweite von über 500 Kilometern.<br />

Die Batterie kann an einer normalen 230-Volt-Steckdose<br />

in drei Stunden wieder aufgeladen werden.<br />

Enno Fuchs<br />

e-mobility Launch Director<br />

Adam Opel GmbH<br />

enno.fuchs@de.opel.com<br />

Visser weiter: »Der elektrische Antrieb mit Reichweitenverlängerung<br />

bietet die einmalige Chance, CO2-Emissionen zu<br />

28 Neue Mobilität


ERSTE flotten - Stadtwerke Konstanz<br />

Abgefahren!<br />

Stadtwerke Konstanz setzen auf eMobilität<br />

Das E-Bike-Förderprogramm stöSSt bei den Kunden der Stadtwerke Konstanz auf positive Resonanz. Aber auch die Geschäftsführer<br />

Kuno Werner (li.) und Konrad Frommer (re.) sowie die Mitarbeiter haben groSSe Freude an den eRollern des eigenen Fuhrparks.<br />

Seit 2009 engagieren sich die Stadtwerke Konstanz mit Erfolg<br />

im Bereich eMobilität: Ein Förderprogramm für Elektrofahrräder<br />

stößt auf positives Kundenecho, und im Fuhrpark<br />

greifen Mitarbeiter auch selbst auf Elektrofahrzeuge zurück.<br />

Wer umsteigt, kommt besser weg - und das in jeder Beziehung.<br />

So lautet das Motto des eBike-Förderprogramms der<br />

Stadtwerke Konstanz. Seit September 2009 unterstützt das<br />

Unternehmen seine Stromkunden, wenn sich diese zum Kauf<br />

eines Elektrofahrrads entschließen. Dieses Angebot kommt<br />

denkbar gut an, denn schon 133 Kunden haben sich Fördermöglichkeiten<br />

gesichert. Sogar im letzten November, einem<br />

Wintermonat, haben sich allein vier Personen für ein eBike<br />

entschieden. Auch sonst ist das Kundenecho ein Gutes: So<br />

gut wie alle Käufer sind mit ihrem neuerworbenen eBike<br />

zufrieden und finden das Förderprogramm der Stadtwerke<br />

Konstanz hervorragend.<br />

Ein Grund für die positive Resonanz liegt nahe: Das eBike ist<br />

eine praktische Bereicherung im Alltag. Auf Nachfrage gab<br />

der Großteil der Käufer an, das Rad vor allem für den täglichen<br />

Einkauf oder Besorgungen in der Stadt zu nutzen. Denn mit<br />

dem Rad ist man gerade in Konstanz oft schneller unterwegs<br />

als mit dem PKW. Dadurch ersetzt das Elektrofahrrad auf<br />

Kurzstrecken bei vielen sogar das Auto. So werden nicht nur<br />

Nerven und Geldbeutel geschont, sondern auch die Gesundheit<br />

freut sich über zusätzliche Bewegung. Ein interessanter<br />

Aspekt am Rande: Sehr viele Befragte können sich vorstellen,<br />

in Zukunft auch einen eRoller oder ein eAuto zu fahren.<br />

Die Stadtwerke Konstanz haben in das Förderprogramm zudem<br />

eine umweltfreundliche Besonderheit eingebaut: Man<br />

kann sich nämlich entscheiden, ob man 50 Euro in bar oder<br />

vier Bus-Monatstickets für den Preis von dreien möchte.<br />

Letzteres bedeutet, dass man bei schlechtem Wetter dem<br />

Rad auch mal eine Pause gönnen kann und mit dem ÖPNV<br />

trotzdem umweltschonend unterwegs ist. »Wir stehen für<br />

umweltfreundliche Mobilität« so Kuno Werner, Geschäftsführer<br />

der Stadtwerke Konstanz GmbH. »Durch unser eBike<br />

Förderprogramm wollen wir einen weiteren Beitrag zur Entlastung<br />

des PKW-Verkehrs in Konstanz leisten.«<br />

Dabei gehen die Stadtwerke selbst mit gutem Beispiel voran.<br />

Denn die Mitarbeiter können für Dienstfahrten selbst auf<br />

drei eBikes und zwei Elektroroller zurückgreifen. Dieser Bestand<br />

wird in Zukunft ausgebaut. Gerade haben die Stadtwerke<br />

ein eAuto angeschafft, auf das weitere folgen sollen.<br />

Stadtwerke Konstanz GmbH<br />

www.stadtwerke.konstanz.de<br />

Neue Mobilität<br />

29


Erste flotten - Tim Baack<br />

Einstieg für Stadtwerke in<br />

die Energieversorgung der<br />

Zukunft<br />

Tim Baack, BEM-Beirat<br />

Stadtwerke stehen vor großen Veränderungen. Dezentrale<br />

Erzeugung, Smart Grid, Elektromobilität, Demand Side<br />

Management, Renditedruck und die Neuausrichtung vieler<br />

Konkurrenten werden Markt, Wettbewerb und Technologie<br />

in der Welt der Stadtwerke entscheidend verändern. Elektromobiltät<br />

ist ein Teil dieser »neuen Welt« und bietet den<br />

Stadtwerken - trotz vieler bestehender technischer, kommerzieller<br />

und politischer Unklarheiten - eine große Chance,<br />

sich bereits jetzt auf die bevorstehende Neuordnung der<br />

Energieversorgung vorzubereiten.<br />

Die zukünftigen Herausforderungen für Stadtwerke sind<br />

groß. Die dezentrale Energieerzeugung (vor allem Photovoltaik)<br />

und die Elektromobilität werden den Betrieb der<br />

Niederspannungsnetze deutlich erschweren. In der Zukunft<br />

werden viele Kunden mit Hilfe von Smart-Grid-Anwendungen<br />

aktiv gemanaged werden müssen. Die Stadtwerke werden<br />

erhebliche Mittel investieren müssen, um diese neue IT-<br />

Welt abbilden zu können. Gleichzeitig werden sich neue und<br />

alte Wettbewerber intensiv um die Kunden der Stadtwerke<br />

bemühen. Die Neuausrichtung der Energieversorgung bietet<br />

den Stadtwerken aber auch große Chancen. Sie können auf<br />

bereits bestehende Strukturen zurückgreifen und aus ihrem<br />

Kerngeschäft - unter Nutzung ihrer existierenden Infrastruktur,<br />

Kunden und Ressourcen - in neue Märkte expandieren.<br />

Die Unternehmen befinden sich im Moment in einem Dilemma.<br />

Bei steigendem Kostendruck und bei unklarer technischer<br />

und politischer Lage sollen sie sich neu ausrichten<br />

und umfangreiche Investitionen in neuen Technologien und<br />

Strukturen tätigen. Der Handlungsdruck ist groß und die<br />

kommerzielle Lage angespannt. Was ist jetzt zu tun?<br />

Elektromobilität ist der ideale Einstieg in die neuen Märkte<br />

der Energieversorgung und die Stadtwerke sollten jetzt anfangen<br />

den Markt für Elektromobilität in ihren Kommunen zu<br />

besetzen. Entgegen vieler Aussagen ist es durchaus möglich,<br />

schon jetzt zu überschaubaren Kosten erste marktgerechte<br />

Produkte und Leistungen anzubieten bzw. vorzuhalten. So<br />

können z.B. leistungsfähige Ladeboxen für die heimische<br />

Garage bereits für wenige hundert Euro angeboten werden.<br />

Dabei geht es vorrangig darum, jetzt Produkte anzubieten,<br />

auch wenn es noch länger dauern wird, bis diese Produkte<br />

tatsächlich gekauft werden. Stadtwerke sollten klar kommunizieren,<br />

dass sie ihren Kunden als Anbieter für Elektromobilität<br />

schon zur Verfügung stehen.<br />

Damit ist es aber nicht getan. Stadtwerke sollten umgehend<br />

eine langfristige Strategie zur Besetzung der neuen Märkte<br />

entwickeln und ihre Organisation entsprechend aufstellen.<br />

Wenn Stadtwerke diese neuen Märkte aktiv gestalten wollen,<br />

müssen sie schnell handeln, denn die Konkurrenz steht<br />

längst in den Startlöchern. Dabei sollten sie sich auf ihre<br />

ureigenen Stärken besinnen und ihre lokale Vertriebsorga-<br />

30 Neue Mobilität


»eMobilität ist der ideale Einstieg<br />

in den neuen Markt der<br />

Energieversorgung.«<br />

nisation, den großen Stamm an Haushalts- und Gewerbekunden<br />

und ihre Nähe zu den örtlichen Behörden und Interessengruppen<br />

nutzen. Stadtwerke wissen besser als jeder<br />

andere, wo sich in ihrer Kommune interessante Standorte<br />

für Ladesäulen befinden und es ist möglich, solche Standorte<br />

bereits heute ohne große Investitionen zu sichern.<br />

Die neuen Märkte basieren auf dem umfangreichen Einsatz<br />

von IT. Elektromobilität kann nur in Verbindung mit Smart-<br />

Grid-Lösungen wirklich sinnvoll genutzt werden. Solche IT-<br />

Lösungen basieren allerdings auf Skaleneffekten, und die<br />

meisten Stadtwerke sind wohl zu klein, um entsprechende<br />

Ressourcen selber aufzubauen und zu unterhalten. Stadtwerke<br />

sollten IT-Themen im Rahmen von Netzwerken oder<br />

mit strategischen Partnern umsetzen, sonst werden sie die<br />

Produkte der Zukunft nicht zu attraktiven Konditionen anbieten<br />

können.<br />

Elektromobilität ermöglicht einen einfachen und populären<br />

Einstieg in die neuen Märkte der Energieversorgung<br />

und erlaubt es den Stadtwerken bereits jetzt, anhand von<br />

konkreten Produkten, die Neuordnung der Energieversorgung<br />

vorzubereiten.<br />

Tim Baack, E-Mobility Partners GmbH<br />

www.empartners.de


ERSTE flotten - Europcar<br />

Die Zukunft hat begonnen:<br />

Auf dem Weg zur CO 2 -freien<br />

Mobilität<br />

Stefanie Dargel, Pressesprecherin Europcar<br />

Grün ist nicht nur das Logo von Europcar, grün ist auch das<br />

Unternehmen selbst. Denn Umweltschutz und nachhaltige<br />

Mobilitätskonzepte sind seit Jahren fester Bestandteil der<br />

Unternehmensstrategie. ISO-zertifizierte Qualitäts- und Umweltmanagementsysteme<br />

gehören zur Unternehmensphilosophie.<br />

Seit 2008 verpflichtet sich der Mietwagenanbieter<br />

einer durch das Bureau Veritas zertifizierten Umweltcharta<br />

und damit zu umweltbewusstem Verhalten in den Kernbereichen<br />

Fahrzeugflotte, Flottenwartung, interne Prozesse<br />

und der Sensibilisierung seiner Kunden. Über 50% der Fahrzeugflotte<br />

ist mit effizienten Motoren neuester Standards<br />

ausgestattet. Außerdem hat Europcar in den letzten Jahren<br />

den durchschnittlichen CO2-Ausstoß seiner Fahrzeugflotte<br />

um 10% gesenkt.<br />

Auf Technologien zur emissionsfreien Mobilität liegen große<br />

Erwartungen seitens der Automobilhersteller und Umweltverbände.<br />

Den entscheidenden Beitrag auf dem Weg zur<br />

CO2-freien Mobilität leisten eAutos. Das hat der Mietwagenprofi<br />

längst erkannt und ist in diesem Jahr intensiv in die Forschung<br />

und Förderung »grüner Mobilität« zur Verbreitung<br />

von Elektromobilen im Mietwagensegment eingestiegen.<br />

Und das auf breiter Front: Im letzten Jahr ist Europcar eine<br />

Kooperation mit Renault und Nissan eingegangen. Die ersten<br />

500 eFahrzeuge sind bereits bestellt und werden den Europcar-Kunden<br />

in ausgewählten europäischen Metropolen ab<br />

Herbst 2011 zur Verfügung stehen. Außerdem hat Europcar<br />

im Herbst einen Partnerschaftsvertrag mit dem PSA-Konzern<br />

zur Markteinführung der Elektromobile Peugeot iOn und Citroën<br />

C-Zero unterzeichnet. Schon im kommenden Jahr werden<br />

die Fahrzeuge in die Flotte aufgenommen. Der Einsatz<br />

von Elektromobilen im Mietwagengeschäft, so sind sich die<br />

Automobilanbieter sicher, wird die Akzeptanz der Fahrzeuge<br />

steigern, da die Kunden einen ersten und unkomplizierten<br />

Kontakt mit der Technologie üben können.<br />

Erfahrungen im Bereich Elektromobilität sammelt der Mietwagenspezialist<br />

jedoch nicht nur über Kooperationen innerhalb<br />

der Automobilbranche. Europcar engagiert sich auch in<br />

der Forschung. Im Rahmen des Forschungsprojektes eE-Tour<br />

Allgäu vermietet Europcar seit Oktober 2010 Elektrofahrzeuge<br />

in den Stationen Memmingen und Memmingen Airport.<br />

Mit der Teilnahme an dem Projekt unterstützt der Autovermieter<br />

eine wichtige Untersuchung der Fachhochschule<br />

Kempten über die Möglichkeiten von Elektromobilität im Tourismus<br />

und im ländlichen Raum. Die Stromversorgung für die<br />

Fahrzeuge sichern elf Ladestationen in der Region, die über<br />

ein spezielles Navigationsgerät angezeigt werden. Buchbar<br />

sind die Elektroautos bereits ab 49,- Euro pro Tag. Gefördert<br />

wird das Projekt, das bis Ende September 2011 läuft,<br />

vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie.<br />

32 Neue Mobilität


ERSTE flotten - Europcar<br />

»Europcar ist im Mietwagensegment im Bereich der Elektromobilität<br />

ganz vorn dabei. Durch unsere Partnerschaften mit<br />

den in dieser Technologie führenden Automobilkonzernen<br />

wollen wir unsere Leistungsfähigkeit bei der Entwicklung<br />

und Markteinführung von neuen Mobilitätslösungen unterstreichen.<br />

Das Interesse an dieser Technologie ist hoch und<br />

wird mit zunehmendem Einsatz der Elektrofahrzeuge weiter<br />

steigen. Wir sind bestens aufgestellt«, so Roland Keppler,<br />

Geschäftsführer Europcar zur aktuellen Marktsituation. Geräuschlose<br />

Fortbewegung bei null Schadstoffausstoß - diese<br />

Vision ist längst aus der Ferne in die Realität gerückt. Die<br />

Zukunft hat begonnen.<br />

Stefanie Dargel<br />

Pressesprecherin Europcar<br />

www.europcar.de


ERSTE flotten - TWIKE<br />

Revolution des<br />

Automobilmarktes<br />

Ziel: Effizienz und Umweltfreundlichkeit<br />

TWIKE beim Automotive X Prize auf dem Michigan International Speedway<br />

Wer sich näher mit dem Thema Elektromobilität beschäftigt,<br />

stellt fest, dass Leichtbau und Effizienz zentrale Themen<br />

zeitgemäßer Fahrzeugkonzeption sind. Im hessischen Rosenthal<br />

bei Marburg ist die Firma FINE Mobile ansässig, die<br />

seit Jahren das Elektrofahrzeug TWIKE als Musterbeispiel<br />

dieser beiden Prinzipien in Kleinserie herstellt und vertreibt.<br />

Ein TWIKE wiegt um die 300 kg und benötigt lediglich ca.<br />

5 kWh/100 km, was etwa dem Energieinhalt eines halben<br />

Liters Benzin entspricht und sich leicht über eine Photovoltaikanlage<br />

auf dem Carport erzeugen lässt.<br />

Die Wurzeln des TWIKE gründen in einem Liegeradkonzept<br />

für zwei Personen. Heute fährt das TWIKE 85 km/h schnell<br />

und je nach Batterie auch über 200 km weit - kein Fahrzeug<br />

für lange Autobahnfahrten - wohl aber für den täglichen Weg<br />

zur Arbeit in der Stadt und über Land.<br />

Um auf dem sich entwickelnden Markt der eMobilität auch<br />

weitere Kundengruppen zu erschließen, gründeten die Gesellschafter<br />

der FINE zusammen mit weiteren Visionären eine<br />

neue Firma. Die ebenfalls in Rosenthal ansässige E-mobile<br />

Motors GmbH entwickelt ein vom TWIKE inspiriertes Elektrofahrzeug,<br />

welches dieses Jahr durch seine Erfolge beim internationalen<br />

Wettbewerb für hoch effiziente Fahrzeuge,<br />

dem Automotive X Prize, Schlagzeilen gemacht hat. Der internationale<br />

Wettbewerb für serientaugliche Fahrzeuge hat<br />

sich zum Ziel gesetzt, den automobilen Markt zugunsten von<br />

Effizienz und Umweltfreundlichkeit zu revolutionieren. Im<br />

Sommer diesen Jahres fand nach drei Jahren Entwicklungsarbeit<br />

das Finale auf dem Michigan International Speedway<br />

statt. Das hessische Projektfahrzeug TW4XP erreichte Platz<br />

drei in der Klasse Side-by-Side, der teilnehmerstärksten der<br />

drei Klassen des Wettbewerbes, in welchem zu Beginn 136<br />

Fahrzeuge gemeldet wurden. Bei glühender Hitze erreichte<br />

es die drittschnellste Zeit und den besten Verbrauch im Rennen<br />

mit dem Energieäquivalent von 1,7 Liter/100 km.<br />

Zurück in Deutschland hat sich das Team wieder in die Entwicklerstube<br />

begeben, Erfahrungen ausgewertet und die<br />

nächsten Weichen gestellt. Zielwert für das neue, in den USA<br />

als Motorrad zugelassene Fahrzeug, ist ein durchschnittlicher<br />

Verbrauch von unter 10 kWh/100 km bei einer Höchstgeschwindigkeit<br />

von 130 km/h.<br />

Die hohe Effizienz soll helfen die Batteriekosten zu reduzieren<br />

und ermöglicht in Verbindung mit rückspeisetauglichen<br />

22kW Ladeleistung bei Bedarf kurze Ladeaufenthalte. Auch<br />

wir freuen uns schon auf die Serie.<br />

Martin Möscheid<br />

FINE Mobile GmbH<br />

www.twike.com<br />

34 Neue Mobilität


ERSTE flotten - Interview Belectric Drive<br />

Photovoltaik & eMobilität<br />

als ideale Partner<br />

Interview mit Sebastian Bachmann, Geschäftsführer BELECTRIC Drive<br />

Was hat Sie dazu motiviert in den Bereich der Elektromobilität<br />

einzusteigen?<br />

BELECTRIC Drive ist im unterfränkischen Photovoltaik-Zentrum<br />

Kolitzheim ansässig. Die Unternehmen dort haben ein<br />

gemeinsames Ziel: umweltfreundliche Energieerzeugung<br />

und sinnvolle Energienutzung. Vor gut drei Jahren sind wir<br />

auf die Idee gekommen, dass man unsere Photovoltaik-<br />

Kraftwerke sehr gut mit Elektromobilität verknüpfen könnte.<br />

So haben wir eine eigene Elektrofahrzeug-Flotte aufgebaut,<br />

die direkt mit dem lokal erzeugten Strom aus Sonnenenergie<br />

geladen wird. Damit haben wir eine reale Verknüpfung von<br />

Elektromobilität und Photovoltaik geschaffen. Wir kooperieren<br />

vor allem mit Stadtwerken und kleineren bis mittleren<br />

Energieversorgern, die sich in Richtung Erneuerbare Energien<br />

engagieren. In der Regel werden sie zunächst Ladeboxbetreiber<br />

und schaffen damit die Grundlage für eine spätere<br />

Netzintegration der Elektrofahrzeuge, da sich das System<br />

problemlos zu einem großen Ladeboxnetz ausbauen lässt.<br />

BELECTRIC Drive bietet mehr als 60 Elektrofahrzeuge zur<br />

langfristigen Vermietung an. Woher beziehen Sie die Fahrzeuge<br />

und wie ist die Resonanz in der Bevölkerung darauf?<br />

Die in Serie produzierten Elektrofahrzeuge beziehen wir von<br />

verschiedenen Partnern in Frankreich. Wir vermieten in einem<br />

Umkreis von 70 bis 80 Kilometern rund um Kolitzheim,<br />

damit wir unseren Kunden einen Rund-um-Service gewährleisten<br />

können. Die Servicearbeiten übernehmen wir für<br />

unsere Kunden. Und die Leute sind begeistert! Zu unseren<br />

Kunden zählen sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen.<br />

Viele von ihnen lassen ihr konventionell betriebenes<br />

Auto sogar ganz stehen, da sich 95% ihrer täglichen Fahrten<br />

problemlos mit dem Elektroauto bewältigen lassen.<br />

Ist Elektromobilität Ihrer Meinung nach auch im ländlichen<br />

Raum sinnvoll einsetzbar?<br />

Ich sehe Elektromobilität vor allem im ländlichen Raum. In<br />

großen Städten stehen die Elektrofahrzeuge in Konkurrenz<br />

zum gut funktionierenden Netz des öffentlichen Personennahverkehrs.<br />

Die meisten Menschen werden dort auf Bus<br />

und Bahn zurück greifen. Aber auf dem Land sind die Menschen<br />

auf individuelle Mobilität angewiesen, um täglich<br />

von A nach B zu kommen. Elektroautos sind für Pendler im<br />

ländlichen Raum, die Wert auf eine saubere Mobilität legen,<br />

deshalb ideal. Wir wollten mit BELECTRIC Drive zeigen, dass<br />

sich Elektromobilität heute schon rechnet und problemlos<br />

im Alltag einsetzbar ist. Deshalb haben wir rund um unser<br />

günstiges, flexibles Ladebox-System unsere Elektrofahrzeug-Flotte<br />

aufgebaut.<br />

Mehr Informationen unter www.belectric-drive.com<br />

Neue Mobilität<br />

35


Erste Flotten - smartlab Innovationsgesellschaft<br />

Neueste Technik auf Linienkurs: Im November wurde dieser eBus im Osnabrücker Nahverkehr bereits getestet und von den<br />

Bürgern mit Begeisterung aufgenommen. Schon ab August 2011 soll er im Linienverkehr fahren.<br />

Elektromobilität sichtbar und<br />

erlebbar machen<br />

Drei Stadtwerke sammeln erste Erfahrungen bei der Flottennutzung von Elektrofahrzeugen<br />

mit der Infrastruktur von ladenetz.de, einer Initiative von smartlab.<br />

Elektromobilität erlebbar machen - und das möglichst<br />

schnell und unkompliziert. Das war erklärtes Ziel der<br />

STAWAG, Stadtwerke Aachen Aktiengesellschaft, als sie<br />

im Frühjahr 2009 ihre Flotte um 28 eRoller erweiterte. Sie<br />

sind wendig, erinnern an den letzten Italienurlaub und<br />

fahren lokal emissionsfrei. »Das alles prädestiniert sie dafür,<br />

die Bürger mit Elektromobilität vertraut zu machen«,<br />

erklärt STAWAG-Vorstand Dr. Christian Becker. Zehn Roller<br />

nutzt die Stadt, zehn weitere stehen der Technischen<br />

Hochschule, der RWTH Aachen, zur Verfügung. Von Mitarbeitern<br />

der Stadtwerke werden acht Roller gefahren.<br />

Thomas Jung, Fahrzeugverantwortlicher bei der STAWAG,<br />

ist überzeugt: »Die Erfahrungen aus diesem Feldversuch<br />

spiegeln ein reelles Bild über Rollerqualität, Nutzerverhalten,<br />

Akzeptanz und Anforderungen an eine Infrastruktur.<br />

Die ersten Ergebnisse zeigen, dass anfängliche Produktprobleme<br />

in eine zuverlässige Nutzung überführt werden<br />

konnten und eine grundsätzliche Begeisterung für Elektromobilität<br />

zu verzeichnen ist«.<br />

Sämtliche Resultate fließen in das vom Bundeswirtschaftsministerium<br />

geförderte Forschungsprojekt Smart<br />

Wheels ein, in das der Feldversuch eingebettet ist. Im Rahmen<br />

dieses Projektes nutzt die STAWAG außerdem zwei<br />

von insgesamt zehn Fiat 500, die die FEV Motorentechnik<br />

GmbH zu eAutos umgerüstet hat. Auch zum Fuhrpark der<br />

Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH<br />

36 Neue Mobilität


Erste Flotten - smartlab Innovationsgesellschaft<br />

Im September hat die FEV Motorentechnik zehn zu Elektro-Autos umgerüstete Fiat 500 vor dem Aachener Rathaus an vier Partner<br />

aus dem Forschungsprojekt Smart Wheels übergeben. Für zunächst ein Jahr werden die RWTH Aachen, das FIR, Forschungsinstitut<br />

für Rationalisierung e.V., die STAWAG, Stadtwerke Aachen Aktiengesellschaft, sowie die Stadtwerke Duisburg AG die Elektroautos<br />

in einem Feldversuch fahren.<br />

(DVV) gehört ein solcher eFlitzer. Er wird, zusätzlich zu<br />

fünf eRollern und einem eMotorrad, für Vertrieb, Zählerablesung<br />

und Veranstaltungen eingesetzt. »Wir sind in<br />

Duisburg mit dem Thema Elektromobilität noch lange<br />

nicht da, wo wir hinwollen. Aber wir haben das Ziel, Duisburg<br />

elektromobil zu machen«, sagt Dr. Hermann Janning,<br />

Geschäftsführer der DVV.<br />

Die Stadtwerke Osnabrück AG sind noch einen Schritt weiter:<br />

Ab August 2011 wird ein eBus in den Linienverkehr geschickt.<br />

Dieser soll schon in wenigen Wochen neben vier Pedelecs,<br />

zwölf eRollern und einem Tazzari Zero zur Flotte gehören.<br />

Damit ist der Verkehrsbetrieb der Stadtwerke Osnabrück der<br />

erste in Deutschland, der mit sogenannten Lithium-Polymer-<br />

Traktionsbatterien neueste Technik auf Linienkurs bringt. Im<br />

November wurde der Kleinbus eine Woche lang im Nahverkehr<br />

getestet und von den Osnabrückern mit Begeisterung<br />

aufgenommen. Der Bus wird zwei Krankenhäuser in einer<br />

verkehrsberuhigten Zone mit der Innenstadt verbinden. »So<br />

erfüllen wir die Anforderungen an ein Verkehrskonzept mit<br />

einem Höchstmaß an Innovation«, erklärt Dr. Stephan Rolfes,<br />

Vorstand der Stadtwerke Osnabrück. Als Nächstes sind<br />

ein Forschungsprojekt zu eRollern und die Anschaffung weiterer<br />

eAutos geplant. Diesen Schritt will auch die STAWAG<br />

gehen: eAutos sollen endlich Einzug ins Straßenbild erhalten.<br />

Für die nötige Infrastruktur sorgt die smartlab Innovationsgesellschaft<br />

mit »ladenetz.de - erfahre die Zukunft«,<br />

eine Kooperation von Stadtwerken. Durch ein kommunales<br />

Netz von Ladestationen und einen Roaming-Verbund bringt<br />

ladenetz.de grünen Strom auf die Straße und ermöglicht<br />

das flächendeckende Aufladen von eFahrzeugen. Hinter ladenetz.de<br />

steckt die smartlab Innovationsgesellschaft, ein<br />

Gemeinschaftsunternehmen der STAWAG, der DVV und der<br />

Stadtwerke Osnabrück. Lokale Energieversorger können ladenetz.de<br />

als Partner beitreten und so zukunftsorientiert in<br />

die Elektromobilität einsteigen. Neben den Stadtwerken Aachen,<br />

Duisburg und Osnabrück sind bereits die Stadtwerke<br />

München, die Allgäuer Überlandwerke GmbH und die Stadtwerke<br />

Trier-AöR Partner im Ladenetz. Weitere Stadtwerke<br />

werden in naher Zukunft folgen.<br />

Dipl.-Kfm. Andreas Pfeiffer<br />

Geschäftsführer der smartlab Innovationsgesellschaft mbH<br />

pfeiffer@smartlab-gmbh.de<br />

Neue Mobilität<br />

37


erste flotten - Interview David Mola<br />

Wir sprechen intern bereits von<br />

Erneuerbarer Elektromobilität<br />

Interview mit David Mola, Geschäftsführer Mola Solar Systems GmbH<br />

Welche Motivation steckt hinter Ihrem Engagement im Bereich<br />

der Elektromobilität?<br />

Wir sehen sowohl aus ökologischen als auch aus ökonomischen<br />

Gründen ein großes Zukunftsfeld für unser Unternehmen.<br />

Für uns ist klar: Elektromobilität ist nur dann sinnvoll,<br />

wenn die Batterien der Elektroautos aus Erneuerbaren<br />

Energien gespeist werden. Die Weiterentwicklung der Speicher<br />

hilft uns zudem beim Ausbau unserer Aktivitäten im Bereich<br />

der autarken Solarstromanlagen in Gebieten fern von<br />

Stromnetzen.<br />

Deshalb setzen wir ganz klar auf Erneuerbare Energien und<br />

sprechen intern bereits von Erneuerbarer Elektromobilität.<br />

Erneuerbare Energien & Elektromobilität als ideale Partner<br />

einer Neuen Mobilität - welche Voraussetzungen müssen<br />

für ein erfolgreiches Zusammenspiel geschaffen werden?<br />

Der Ausbau Erneuerbarer Energien muss weiterhin vorangetrieben<br />

werden. Elektrofahrzeuge müssen zu 100 % aus<br />

Erneuerbaren Energien gespeist werden, die Emissionen<br />

dürfen nicht einfach nur verlagert werden. Außerdem muss<br />

eine entsprechend intelligente, flächendeckende Ladeinfrastruktur<br />

geschaffen werden. Der Kunde sollte ohne Mehrkosten<br />

überall Ladestrom aus erneuerbaren Quellen bekommen<br />

können. Dezentrale Stromanlagen aus Erneuerbaren<br />

Energien zum Beispiel auf dem Hausdach oder einem Solar-<br />

Carport sind bestens geeignet, um die Batterien eines eAutos<br />

zu laden. Und auch die Verkehrswege selbst bieten hervorragende<br />

Möglichkeiten für Photovoltaik-Anlagen zum Beispiel<br />

an Lärmschutzwänden entlang der Autobahnen.<br />

Seit einiger Zeit bieten Sie selbst Elektrofahrzeuge an. Wie<br />

ist die Resonanz bei Ihren Kunden?<br />

Die Resonanz ist groß. Allerdings erschweren aktuell die<br />

mangelnde flächendeckende Ladeinfrastruktur und der noch<br />

hohe Preis die Akzeptanz bei den Kunden. Die Reichweite<br />

der Akkus spielt bei den Kunden keine große Rolle. In Zukunft<br />

wird es darauf ankommen, was das Elektroauto kann.<br />

Wir vergleichen die momentane Situation jedoch gerne mit<br />

der des Mobiltelefons. Es kommt bei einem Handy darauf<br />

an, welche Funktionen es bietet und nicht wie leistungsstark<br />

der Akku ist. Auch beim Preis wird es Änderungen geben:<br />

Je mehr Menschen Elektroautos nutzen, desto billiger werden<br />

diese. Eine ähnliche Entwickung gab es auch, als das<br />

Automobil die Kutsche abgelöst hat. Wir blicken daher sehr<br />

optimistisch in die elektromobile Zukunft.<br />

Mehr Informationen unter<br />

www.mola-solar-systems.com<br />

38 Neue Mobilität


erste flotten - Interview katharina tomoff<br />

Wir wollen Verantwortung<br />

übernehmen<br />

Interview mit Katharina Tomoff, Vice President GOGREEN<br />

Was hat DHL dazu motiviert in den Bereich der Neuen Mobilität<br />

zu investieren?<br />

Als weltweit tätiger Post- und Logistikdienstleister wollen wir<br />

Verantwortung übernehmen, um die Belastung durch unser<br />

Geschäft so gering wie möglich zu halten. Dabei spielt die<br />

Entwicklung von neuen Antrieben im Nutzfahrzeugbereich<br />

eine wichtige Rolle. Bisher gibt es kaum marktreife Fahrzeuge<br />

für den Einsatz in der Logistik, darum ist die Erprobung<br />

und Weiterentwicklung von Prototypen umso wichtiger.<br />

Da unsere Öl-Ressourcen endlich sind, ist es wichtig, heute<br />

schon in neue Technologien zu investieren. Nur dadurch<br />

können wir mittelfristig von serienreifen Modellen mit zum<br />

Beispiel Elektro- oder Hybridantrieb profitieren.<br />

Wie sind Ihre Erfahrungen bis dato mit den eingesetzten<br />

Elektrofahrzeugen? Lässt sich Elektromobilität in die alltägliche<br />

Arbeit Ihres Unternehmens integrieren?<br />

Der Einsatz von eFahrzeugen steht noch am Anfang, lohnt<br />

sich aber, um möglichst bald kosteneffiziente und serienreife<br />

Modelle auf dem Markt zu haben. Tatsächlich sind die bisher<br />

verfügbaren eFahrzeuge noch teuer in ihrer Entwicklung und<br />

Anschaffung und jeder Pilotversuch ist zunächst eine Investition<br />

mit unbekanntem Return on Investment. Trotzdem<br />

sind wir überzeugt, dass die Fahrzeuge wichtige Erkenntnisse<br />

gerade in unserem Alltagsbetrieb liefern können.<br />

Im Rahmen des GoGreen-Programms wollen Sie die CO2-<br />

Effizienz des gesamten Konzerns bis 2<strong>02</strong>0 um 30% verbessern.<br />

Bedeutet das auch, dass Ihre Elektrofahrzeuge mit<br />

Strom aus Erneuerbaren Energien geladen werden?<br />

Ein klares ja. Elektrofahrzeuge als grüne Alternative machen<br />

nur dann Sinn, wenn sie mit Erneuerbaren Energien geladen<br />

werden. Wir beziehen bereits heute Ökostrom in allen eigenen<br />

Gebäuden, womit wir unsere rund 50 eFahrzeuge laden.<br />

Katharina Tomoff<br />

Vice President GOGREEN<br />

Corporate Public Policy and<br />

Responsibility<br />

www.dhl.de<br />

Neue Mobilität<br />

39


Erste Flotten - eRoadshow<br />

BEM eRoadshow<br />

Begeisterung & Faszination für eMobilität<br />

eSCOOTER, STROMOS, SEGWAY UND PEDELEC A2B HYBRID<br />

Die BEM eRoadshow bietet die Möglichkeit einer emotionalen<br />

und öffentlichkeitswirksamen Imagepositionierung<br />

in einem innovativen und nachhaltigen Umfeld. Ziel ist,<br />

Elektromobilität vor dem Hintergrund des Klima- und<br />

Umweltschutzes und der Steigerung urbaner Lebensqualität<br />

ohne Verzicht als Lifestyleprodukt zu präsentieren. Insbesondere<br />

gilt es, die Chancen der eMobilität im Bewusstsein<br />

der Menschen zu verankern und sie für eine nachhaltige und<br />

zukunftsweisende Erneuerbare Mobilität zu gewinnen.<br />

Die eRoadshow bietet Unternehmen, Stadtwerken und<br />

Kommunen die Möglichkeit, Elektromobilität als erfahrbare<br />

und realistische Mobilitätsalternative aufzuzeigen und damit<br />

ein großes Publikum zu begeistern. Die neuesten eBikes,<br />

Pedelecs, eMotorräder und eCity-Autos können vom interessierten<br />

Publikum vor Ort selbst ausprobiert, getestet und<br />

gefahren werden.<br />

In Kooperation mit der Trianel GmbH ermöglichten die<br />

eRoadshows zwischen Mai und Oktober 2010 interessierten<br />

Stadtwerken, das Thema Elektromobilität aktiv zu besetzen.<br />

2011 wird das gemeinsame Engagement in weiteren eRoadshows<br />

fortgesetzt, um die Begeisterung und Faszination für<br />

eine Neue Mobilität in der Gesellschaft zu verankern.<br />

Vorteile der BEM-eRoadshow<br />

• Elektromobilität positiv besetzen und erfahrbar machen<br />

• Langfristig wirtschaftlichen Erfolg durch neue Geschäftsmodelle<br />

generieren<br />

• Synergien durch innovationsorientiertes Beschaffungsmanagement<br />

• Elektromobilität setzt positive Signale in der Region, für die<br />

Stadtwerke, Unternehmen oder Kommunen stehen<br />

• eMobilität bietet daher die Möglichkeit, sich in der Energieerzeugung<br />

aus Erneuerbaren Energiequellen nachhaltig,<br />

klima- und umweltschonend zu positionieren<br />

• Positionierung im Bereich Elektromobilität, nachhaltige<br />

Unternehmenswahrnehmung und Kundenbindung durch<br />

innovatives Engagement<br />

• Vorreiter-Funktion setzt Zeichen für die zukünftige Entwicklung<br />

im Bereich Mobilität<br />

Weitere Informationen zu<br />

den Konditionen erhalten<br />

Sie beim BEM.<br />

Frank Müller<br />

frank.mueller@bem-ev.de<br />

40 Neue Mobilität


Erste flotten - eroadshow<br />

BEM eRoadshow<br />

Subline Subline Subline Subline Subline Subline<br />

Elektromobilität im<br />

Stadtwerkenetzwerk<br />

BEM eRoadshow<br />

Das Netzwerk e-Mobilität der Trianel GmbH gewinnt immer<br />

mehr neue Mitglieder - zur Jahreswende waren es bereits<br />

26. Konkrete Beitrittsgespräche werden mit zahlreichen<br />

weiteren Interessenten geführt. Neben der Neugewinnung<br />

von Netzwerkmitgliedern kommt auch der gestartete Vertrieb<br />

von Pedelecs für Stadtwerke ins Rollen.<br />

Das Stadtwerke EnergieRad © bietet Stadtwerken auf dem stark<br />

wachsenden Markt der Elektromobilität die Möglichkeit, sich<br />

frühzeitig und nachhaltig zu positionieren. Das Stadtwerke-<br />

Pedelec wurde auf Basis umfangreicher Tests bei netzwerkbeteiligten<br />

Unternehmen konzipiert und ist ein Premiumprodukt<br />

aus deutscher Produktion. Es kann die Marke für<br />

kommunale Unternehmen und deren Engagement im Bereich<br />

der Elektromobilität werden. Das Stadtwerke EnergieRad ©<br />

kann sowohl für den Eigenbedarf von Stadtwerken genutzt,<br />

als auch über den Fachhandel als Koppelprodukt mit einem<br />

Ökostromvertrag vermarktet sowie in Verleihkonzepten eingesetzt<br />

werden.<br />

Ab 2011 werden Interessierte auch ihren Bedarf an verschiedenen<br />

Elektrorollern beim Netzwerk in Aachen anmelden<br />

können. Denn diese werden seitens des Netzwerks vom preislich<br />

attraktiven Einstiegsmodell bis zum High-End-Produkt<br />

angeboten werden. »Wir sind zuversichtlich, gerade für<br />

das kommende Jahr unseren Mitgliedern noch interessantere<br />

Geschäftsmodelle auch in diesem Bereich anbieten zu<br />

können«, so Thomas Spinnen. »Elektromobilität wird auch<br />

zukünftig ein wichtiges Thema für die Stadtwerke bleiben.<br />

Unser gemeinsames Vorgehen senkt hier die Kosten und<br />

schafft einen Marktvorteil für die Beteiligten, den sie allein<br />

nur mit deutlich höherem Aufwand realisieren könnten.«<br />

Nachdem im letzten Jahr bereits einige sehr gut besuchte<br />

Roadshows gemeinsam von Trianel und dem Bundesverband<br />

eMobilität durchgeführt wurden, wird das Netzwerk auch<br />

2011 wieder Roadshows in den Städten der Partnerunternehmen<br />

organisieren und somit die Stadtwerke weiterhin<br />

als lokale Partner für Elektromobilität in der öffentlichen<br />

Wahrnehmung etablieren. Im Fokus der Roadshows werden<br />

die Stadtwerke EnergieRäder © stehen, die für Stromkunden ab<br />

dem Frühjahr auch in den Städten der an der Aktion teilnehmenden<br />

Netzwerkpartner im Zweiradfachhandel erhältlich<br />

sein werden.<br />

Thomas Spinnen, Trianel GmbH<br />

Leiter Neue Technologien www.trianel.de<br />

Neue Mobilität<br />

41


Erste flotten - LOVE GREEN<br />

Love Green<br />

Die erste cross-mediale Kampagne zum Thema Nachhaltigkeit.<br />

Interview mit den Initiatoren Markus Schmidt und Philipp A. Thode<br />

© Mini D auf flickr.<br />

Mit Love Green wollen Sie in diesem Jahr die Menschen für<br />

das Thema Nachhaltigkeit begeistern. Wie?<br />

Über unterschiedliche Kanäle: Eine bundesweite Werbekampagne<br />

mit Schwerpunkt TV und Online wird die Menschen<br />

auf ungewöhnliche Weise ansprechen und sie zum Nachdenken,<br />

ja Umdenken bewegen. Dabei zeigen wir keine Horrorszenarien,<br />

sondern Situationen, die jeder kennt und beeinflussen<br />

kann - verbunden mit einem Augenzwinkern. Unser<br />

Online-Portal im Magazinstil liefert Informationen und<br />

spannende Geschichten, über Chancen, Technologien und<br />

Macher - mit opulenten Fotos, schnellen Videos und direkter<br />

Einbindung sozialer Netze. Last, but not least wird es Love<br />

Green Events geben.<br />

Und dabei spielt sicherlich auch Mobilität eine Rolle?<br />

Selbstverständlich, eine wichtige sogar! Aus unserer Sicht<br />

werden neue Technologien, gerade auch die eMobilität, einen<br />

entscheidenden Beitrag zur nachhaltigeren Lebensweise<br />

leisten. Daher wird Mobilität direkt in den TV-Spots thematisiert<br />

und im Online-Magazin wird es eine eigene Rubrik<br />

geben. Hier freuen wir uns auch auf die Zusammenarbeit mit<br />

dem Bundesverband eMobilität.<br />

Love Green ist nicht die erste Initiative zum Thema Nachhaltigkeit.<br />

Was unterscheidet sie?<br />

In der Tat gab und gibt es eine Reihe von Kampagnen. Love<br />

Green ist jedoch die erste cross-mediale Kampagne, die<br />

bewusst auf die Massenmedien setzt, eine hohe Reichweite<br />

erzielen will und dabei vorhandene Kräfte bündelt. Nicht<br />

gegeneinander, sondern miteinander. Unser Initial-Ermöglicher<br />

ist ProSiebenSat.1. Mit großer Medienpower werden<br />

viele Menschen unsere TV-Spots sehen, unsere Online-Maßnahmen<br />

wahrnehmen und so Love Green als soziale Marke<br />

für mehr Nachhaltigkeit in Deutschland erleben. Zudem wird<br />

Love Green direkt in TV-Formate integriert. Hier entwickeln<br />

wir gerade mit ProSiebenSat.1 spannende Dinge.<br />

Sie haben Love Green aus privatem Engagement ins Leben<br />

gerufen. Wie erfolgt die Umsetzung?<br />

Als Initiatoren werden wir für die Entwicklung und Realisierung<br />

der Maßnahmen verantwortlich zeichnen. Getragen<br />

wird Love Green von engagierten Unternehmen, die durch<br />

die Partnerschaft nicht nur ein medienwirksames Zeichen für<br />

mehr Nachhaltigkeit setzen, sondern mit ihrem finanziellen<br />

Beitrag Love Green ermöglichen - allen voran ProSiebenSat.1.<br />

Da wir noch Großes vor haben, freuen wir uns natürlich über<br />

Interesse von weiteren Unternehmen.<br />

Markus Schmidt | Philipp A. Thode<br />

markus@unitedsenses.tv | philipp@unitedsenses.tv<br />

www.unitedsenses.tv | www.love-green.de<br />

42 Neue Mobilität


Erste Flotten - Stadtwerke Düsseldorf<br />

Elektromobilität »erobert«<br />

Düsseldorf<br />

Das Thema Elektromobilität hat in Düsseldorf in den letzten<br />

Wochen und Monaten deutliche Fortschritte gemacht.<br />

»Neben einem Autostromtarif, der ab sofort verfügbar ist,<br />

haben wir unseren Fahrzeugpool um ein weiteres Auto<br />

sowie fünf Elektroroller erweitert. Für diese Fahrzeuge<br />

suchen wir Testfahrer, die Erfahrungen damit sammeln.<br />

Die Ergebnisse werden wissenschaftlich ausgewertet und<br />

sind ein wichtiger Beitrag auf dem Weg, Elektromobilität<br />

alltagstauglich zu gestalten. Wichtig hierfür war es, ein<br />

sogenanntes »Roaming-System« zu entwickeln. Erst dieses<br />

ermöglicht es Elektromobilisten eTankstellen in verschiedenen<br />

Städten zu nutzen. Hier sind wir gerade einen entscheidenden<br />

Schritt weiter gekommen«, fasst Dr. Udo Brockmeier,<br />

Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Düsseldorf, die aktuellen<br />

Entwicklungen rund um Elektromobilität bei dem<br />

Energieversorger zusammen. Die Stadtwerke stehen hierbei<br />

in enger Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt.<br />

Wer ein Elektrofahrzeug testen möchte, kann sich unter<br />

www.emobil-nrw.de bewerben. Für einige Tage oder einen<br />

Monat stehen die Fahrzeuge Interessierten zur Verfügung.<br />

Die Testfahrer werden anschließend vom Wuppertal Institut zu<br />

ihren Erfahrungen befragt und die Ergebnisse wissenschaftlich<br />

ausgewertet, um so »Kinderkrankheiten« der Elektromobilität<br />

zu ermitteln und alltagsfähige Lösungen zu entwickeln.<br />

Die ersten 25 Standorte auf Unternehmensparkplätzen<br />

und in Parkhäusern sind ausgewählt. Die Säulen werden<br />

in den nächsten Wochen aufgestellt. Weitere Interessenten<br />

werden gesucht und können sich bei den Stadtwerken<br />

Düsseldorf melden. Die Partnerunternehmen im Rahmen des<br />

Projekts werden rund 17 weitere Ladesäulen aufstellen. Alle<br />

Düsseldorfer Säulen werden eine aus dem Haushalt bekannte<br />

Schuko-Steckdose haben, ergänzt durch einen neu entwickelten<br />

siebenpoligen Steckplatz. Damit soll gewährleistet<br />

werden, dass alle Fahrzeuge - Autos, Roller, Fahrräder und<br />

auch Seniorenfahrzeuge - dort aufgeladen werden können.<br />

Die Ladesäulen werden durch eine Software der Firma<br />

Logica, die in den Niederlanden bereits zum Einsatz kommt,<br />

gemanagt. Mit diesem System, das mit offenen Schnittstellen<br />

arbeitet, ist es möglich, unterschiedliche Säulen zu integrieren.<br />

Auch die Möglichkeit für die Kunden, an Ladesäulen<br />

in anderen Städten zu laden, wird durch die Software grundsätzlich<br />

ermöglicht.<br />

Mit dem Autostrom-Tarif »Naturrheinstrom-mobil« bieten die<br />

Stadtwerke Düsseldorf ein günstiges Ökostrom-Produkt an.<br />

Einzige Voraussetzung ist der Nachweis, dass ein eFahrzeug<br />

angeschafft wurde.<br />

Stadtwerke Düsseldorf AG<br />

www.swd-ag.de<br />

Neue Mobilität<br />

43


Erste flotten - Mainova AG<br />

Elektromobilität praktisch<br />

erfahren<br />

Julia Häusler, Konzernkommunikation Mainova AG<br />

Das Thema Elektromobilität spielt eine zunehmend wichtige Rolle bei der Beantwortung<br />

der Frage nach einem effizienten und klimaschonenden Mobilitätskonzept der Zukunft.<br />

Doch funktioniert das elektromobile Konzept auch in der Praxis?<br />

Gemeinsam mit der Wohnungsbaugesellschaft ABG FRANK-<br />

FURT HOLDING ist die Mainova AG als aktiver Partner der Aktion<br />

Modellregion Rhein-Main gegenwärtig daran beteiligt,<br />

den Verkehr in und um Frankfurt buchstäblich unter Strom<br />

zu setzen. Seit September 2009 läuft bei der Mainova AG<br />

daher ein Pilotprojekt, bei dem 15 Elektro-Roller für externe<br />

Langzeittests und Probefahrten zur Verfügung gestellt<br />

werden. Aktuell sind unter anderem fünf Roller am Klinikum<br />

der J.W. Goethe-Universität Frankfurt im Einsatz. »Fahrzeuge<br />

ohne Feinstaub-Emissionen und mit leisem Motor wirken<br />

sich gerade auf einem Gelände wie der Uniklinik, wo Menschen<br />

krank und ruhebedürftig sind, positiv auf die Atmosphäre<br />

aus«, so Dr. Hans-Joachim Conrad, Kaufmännischer<br />

Direktor des Frankfurter Uniklinikums.<br />

Zukünftig plant die Mainova AG zudem, den Einsatz von<br />

Elektroautos wie dem Citroën C1 oder dem Mitsubishi iMiev<br />

im eigenen Fuhrpark weiter auszubauen. Sobald die benötigten<br />

Modelle serienmäßig erhältlich sind, werden die<br />

konventionellen Autos sukzessive ausgemustert und durch<br />

Elektrofahrzeuge ersetzt. »Dann werden vermutlich auch die<br />

derzeitigen Kinderkrankheiten des Elektroantriebs, wie die<br />

geringe Reichweite oder die relativ langen Ladezeiten, ausgemerzt<br />

sein«, prognostiziert Mainova-Fuhrparkmanager<br />

Richard Steinmetz.<br />

Wenn die Technik dann in die Serienproduktion gehe, werde<br />

wahrscheinlich der aktuell noch relativ hohe Anschaffungspreis<br />

auf ein wettbewerbsfähiges Niveau sinken. Das dann<br />

zu erzielende Einsparpotential sei gerade für Firmenflotten<br />

enorm, da Elektromobile sehr viel kostengünstiger unterwegs<br />

seien, als die fossilen Modelle mit Verbrennungsmotor,<br />

so der Fachmann. Hinzu kommt der Aspekt des Umweltschutzes.<br />

»Die Vorgabe der EU zur Reduzierung der<br />

CO2-Emissionen im Straßenverkehr lässt sich nur mithilfe<br />

von Elektrofahrzeugen erreichen«, ist Steinmetz überzeugt.<br />

Dies gilt jedoch nur dann, wenn der getankte Strom aus regenerativen<br />

Quellen stammt. An den Mainova-Stromtankstellen<br />

kommt daher generell der Naturstrom Novanatur<br />

zum Einsatz. In Frankfurt ist man damit auf direktem Weg in<br />

die elektromobile Zukunft.<br />

Weitere Informationen zur Elektromobilität unter<br />

www.mobil-mit-e.de<br />

44 Neue Mobilität


stadt<br />

LAND<br />

strom<br />

Neue Mobilität auf dem Land. Intelligente Infrastruktur.<br />

Neue Mobilität<br />

45


Stadt - Land - Strom - B.A.u.M. Consult<br />

Elektromobilität -<br />

nicht nur für die Metropolen<br />

Ludwig Karg, B.A.U.M. Consult, Leiter der BMWi Begleitforschung<br />

E-Energy und Elektromobilität verändern die Energielandschaft. Quelle: BMWi<br />

Städte brauchen einen umwelt- und menschenverträglichen<br />

Verkehr. Für Pendler aus den Speckgürteln der Metropolen<br />

kann die Elektromobilität neue Impulse setzen. Es gibt bereits<br />

erste ePark&Ride-Plätze mit Lademöglichkeiten für<br />

Elektrofahrzeuge - und reserviertem Parkplatz. Wer mit dem<br />

eBike zum Bahnhof fährt, sollte dort selbstverständlich eine<br />

Steckdose finden. Oder gleich den Weg ins Büro mit dem Pedelec<br />

antreten, dort unverschwitzt ankommen und abends<br />

ohne Elektrounterstützung heimtreten. Umwelt und Gesundheit<br />

würden es danken!<br />

Es gibt Alternativen zu leeren Bussen auf der Landstraße. Mit<br />

der Diskussion um Elektromobilität ist die Bereitschaft gestiegen,<br />

Mobilitätskonzepte neu zu denken. Manche Kleinstadt<br />

will ihr Stadtbus-System wieder aufleben lassen.<br />

Oder einen Pool kleiner Fahrzeuge am Busparkplatz bereitstellen.<br />

Könnten sogar Fahrzeuge, die am Morgen auf dem<br />

ePark&Ride-Parkplatz abgestellt wurden, tagsüber von anderen<br />

Menschen genutzt werden? Das setzt neue Fahrzeugmanagement-<br />

und Geschäftsmodelle voraus, die nur mit<br />

intelligenten Informations- und Kommunikationssystemen<br />

denkbar sind. Und die Bereitschaft der Nutzer, sich mit den<br />

neuen Angeboten auseinanderzusetzen.<br />

Die ländlichen Räume sind Energieversorger der Zukunft.<br />

Doch in den wind- und sonnenreichen Gebieten können die<br />

willkommenen dezentralen Anlagen zur Belastung für die<br />

Stromnetze werden. Um Flauten und Erzeugungsspitzen aus-<br />

zugleichen, bedarf es eines erzeugungsangepassten Verbrauchs<br />

oder leistungsfähiger Speicher. Das Elektroauto<br />

kann beides bieten. Intelligente Ladestationen betanken das<br />

Fahrzeug, wenn es Strom aus erneuerbaren Quellen gibt.<br />

Intelligenz im Fahrzeug hilft Batterien als Puffer für solche<br />

Energien zu nutzen. Ob das Fahrzeug in der Garage, auf dem<br />

ePark&Ride-Platz oder dem Parkplatz der Firma steht: als<br />

»Stehzeug« kann es helfen, dass mehr Erneuerbare Energien<br />

ans Netz gehen können. Angebote rund um Elektrofahrzeuge<br />

und dezentrale Energieerzeugung stärken die Wertschöpfung<br />

in ländlichen Räumen. Dafür braucht es Smart-Homeund<br />

Smart-Grid-Technologien, wie sie im Bundesprogramm<br />

E-Energy (www.e-energy.de) entwickelt werden.<br />

Die Fahrstrecken im ländlichen Raum sind länger und es<br />

geht oft bergauf und bergab. Umsichtige Bürgermeister lassen<br />

Konzepte erstellen, bevor sie Ladestationen errichten,<br />

die gar nicht benötigt werden. In den 7 IKT-Modellprojekten<br />

von BMWi und BMU (www.ikt-em.de) werden Mobilitätszentralen<br />

entwickelt, die die Höhenprofile der Landschaft und<br />

die Fahrprofile der Fahrzeuge abgleichen und an Fahrassistenzsysteme<br />

melden. Dass sich die Projekte in Cuxhaven,<br />

im Harz und im Allgäu mit Fragestellungen dünn besiedelter<br />

Räume beschäftigen, ist kein Zufall.<br />

Ludwig Karg, B.A.U.M. Consult GmbH<br />

46 Neue Mobilität


Stadt - Land - Strom - audi<br />

Solarenergie für den e-tron<br />

Öko-Strom für neue Ladestationen: Künftige Audi e-tron Modelle werden am Stammsitz Ingolstadt mit Strom aufgeladen, der<br />

direkt aus Photovoltaik-Anlagen vom Werksgelände stammt. Quelle: Audi AG<br />

Audi setzt für die Mobilität der Zukunft auf Solarenergie: Am<br />

Stammsitz Ingolstadt werden die Audi e-tron-Modelle künftig<br />

mit Strom versorgt, der direkt aus Photovoltaik-Anlagen<br />

vom Werksgelände stammt. Dafür baut das Unternehmen<br />

seine Solar-Kapazitäten deutlich aus: Bis Ende des Jahres<br />

werden zusätzliche Photovoltaik-Module auf 7.500 Quadratmetern<br />

Dachfläche des neuen Karosseriebaus für den Audi<br />

A3 montiert.<br />

»Dieses Konzept zeigt, mit welcher Konsequenz wir bei Audi<br />

an das Thema Elektromobilität herangehen«, sagt Werksleiter<br />

Peter Kössler. So erfüllen die innovativen Dünnschichtmodule<br />

der Photovoltaik-Anlage höchste Anforderungen in<br />

Sachen Umweltschutz, Effizienz und Flexibilität. »Wir wollen<br />

schließlich in allen Bereichen Maßstäbe setzen«, betont<br />

Kössler.<br />

Dazu baut Audi seine Zusammenarbeit mit Green City Energy<br />

weiter aus. Das Münchner Unternehmen hatte bereits 2009<br />

am Standort Ingolstadt Photovoltaik-Module auf einer Fläche<br />

von 11.600 Quadratmetern montiert. Nun stellt der Automobilhersteller<br />

weitere 7.500 Quadratmeter auf dem A3-<br />

Karosseriebau zur Verfügung, ausgelegt auf eine Leistung<br />

von 500 Kilowatt-Peak. Die hier produzierte Strommenge<br />

von rund 460 Megawatt-Stunden entspricht dem jährlichen<br />

Verbrauch von rund 180 Haushalten. Mit der Erweiterung erhöht<br />

sich der Gesamtertrag aller Anlagen im Werk auf circa<br />

1.500 MWh pro Jahr, wobei davon rund ein Drittel direkt vor<br />

Ort genutzt werden wird.<br />

Erstmals wird damit die auf dem Werksgelände erzeugte Solarenergie<br />

direkt im Audi-Netz verbraucht. Neben den neuen<br />

Ladestationen für Elektroautomobile werden auch verschiedene<br />

Produktionsanlagen den Öko-Strom verwenden. Der<br />

Einsatz vor Ort verringert Übertragungsverluste und leistet<br />

damit einen wichtigen Beitrag zur klimafreundlichen Energieerzeugung.<br />

Auch am zweiten deutschen Audi-Standort in Neckarsulm<br />

nutzt das Unternehmen bereits die Kraft der Sonne. Die dortige<br />

Photovoltaik-Anlage ist auf den Dächern mehrerer Parkhäuser<br />

montiert und produziert mehr als 1.000 MWh elektrische<br />

Energie pro Jahr.<br />

AUDI AG<br />

info@audi-mediaservices.de<br />

Neue Mobilität<br />

47


Stadt - Land - Strom - BAW<br />

Nutzungsmöglichkeiten<br />

von Elektromobilität in<br />

städtischen und<br />

ländlichen Räumen<br />

Christian Hanke, BAW Institut für regionale Wirtschaftsforschung GmbH<br />

Das Thema Elektromobilität wird momentan viel diskutiert.<br />

Einigkeit besteht in der Fachwelt darin, dass elektrisch angetriebene<br />

Fahrzeuge zukünftig einen relevanten Anteil bei den<br />

Neuzulassungen erzielen werden. Aufgrund der derzeit noch<br />

eingeschränkten Reichweite batterieelektrisch betriebener<br />

Fahrzeuge wurden bisher vorwiegend Städte für die effektive<br />

Umsetzung elektromobiler Konzepte betrachtet. Die Modellregion<br />

Elektromobilität Bremen/Oldenburg zeichnet sich<br />

durch drei städtische Verdichtungsräume - Bremen, Oldenburg,<br />

Bremerhaven - sowie ein ländlich geprägtes Umfeld aus.<br />

Daher fokussieren sich unsere Untersuchungen im Bereich<br />

Mobilitätsstrukturen bewusst auch auf den ländlichen Raum.<br />

Aus verschiedenen Untersuchungen wissen wir, dass für<br />

die individuelle Mobilität in ländlichen Regionen wesentlich<br />

häufiger PKW eingesetzt werden, als in städtischen Zentren.<br />

In der Stadt spielt der öffentliche Nahverkehr, das Fahrrad<br />

oder die Mobilität zu Fuß eine größere Rolle. Während z.B.<br />

in Bremen 42 Prozent der Einwohner den ÖPNV nutzen, ist<br />

es im ländlichen Umland der Modellregion nur etwa jeder<br />

Zehnte. Gruppen mit verfügbarem PKW legen pro Tag über<br />

40 Kilometer zurück, Gruppen ohne PKW - Ausnahme sind<br />

Studenten und Auszubildende - sind dagegen täglich weniger<br />

als 30 km unterwegs. Insgesamt zeigt sich, dass Menschen<br />

mit Auto weitere Strecken zurücklegen als ohne PKW<br />

und auch mehr Zeit für Mobilität aufwenden. Dies trifft vor<br />

allem auf Berufspendler aus dem Umland städtischer Ballungszentren<br />

zu.<br />

Das unterschiedliche Mobilitätsverhalten lässt darauf<br />

schließen, dass sich eMobilität in naher Zukunft zwischen<br />

Stadt und Land unterscheiden wird. Für die ländliche Bevölkerung<br />

wird weiterhin der Pendelverkehr und damit zum<br />

großen Teil die Nutzung des PKW im Mittelpunkt stehen.<br />

Die ersten PKW-Tests in der Modellregion zeigen, dass bereits<br />

heute batterieelektrisch betriebene PKW Strecken von<br />

mehr als 100 km problemlos zurücklegen können und sich<br />

für den täglichen Pendelverkehr eignen. Die Aufladung kann<br />

zu Hause erfolgen. Viel diskutiert werden in Städten eCar-<br />

Sharing-Modelle. Für den ländlichen Raum sind bisher kaum<br />

oder wenig überzeugende Umsetzungskonzepte entwickelt<br />

worden. Denkbar ist jedoch der Einsatz von Elektromobilität<br />

im Bereich Tourismus, um den Urlaubern ohne eigene Fortbewegungsmittel<br />

größtmögliche Flexibilität und Mobilität zu<br />

ermöglichen.<br />

In der Stadt hingegen gibt es vielfältige Überlegungen zur<br />

Nutzung der eMobilität. Unter dem Aspekt der knappen Parkraumverfügbarkeit<br />

wird z.B. eCarSharing ein Thema nachhaltiger<br />

Verkehrsplanung sein. Allerdings schränken lange<br />

Ladezeiten die Nutzung durch mehrere aufeinanderfolgende<br />

Kunden noch stark ein. Es ist auch denkbar, dass Bewohner<br />

48 Neue Mobilität


Stadt - Land - Strom - BAW<br />

Ein Zweirad der Elektrofahrzeug-Flotte in der Modellregion Elektromobilität Bremen/Oldenburg (Quelle: DFKI)<br />

von Städten herkömmliche PKW durch Elektromobile ersetzen<br />

und für wenige längere Distanzen im Jahr andere Angebote<br />

(Bahn, PKW-Verleih) wahrnehmen. In Städten wird<br />

Elektromobilität insbesondere im Bereich Logistik auf großen<br />

Betriebsgeländen oder in Fahrzeugflotten interessant.<br />

eMobilität wird kurz- bis mittelfristig in städtischen Räumen<br />

die größten Verbreitungschancen sowohl bei Privatnutzern<br />

als auch bei Unternehmen besitzen. Daraus ergeben<br />

sich ganz neue Fragestellungen. Wie können unterschiedliche<br />

Verkehrsmittel effektiver miteinander kombiniert werden<br />

oder wer wird künftig das Thema Elektromobilität bestimmen?<br />

Pressekontakt Birthe Çil<br />

DFKI GmbH - Robotics Innovation Center Bremen<br />

birthe.cil@dfki.de<br />

www.personal-mobility-center.de


Stadt - Land - Strom - Schletter<br />

Sonne im Tank<br />

Das Carportsystem Park@Sol<br />

Mit dem neuesten Forschungs- und Entwicklungsprojekt<br />

hat die Firma Schletter auf dem eigenen Firmenparkplatz<br />

das Carportsystem Park@Sol mit insgesamt 550 kWp umgesetzt.<br />

Nun stehen insgesamt 275 Parkplätze für Kunden oder<br />

Mitarbeiter zur Verfügung.<br />

Der Vorteil dieses Projektes war die gezielte Schulung der<br />

Monteure in der korrekten und schnellen Errichtung aller Gewerke.<br />

Außerdem bestand die Möglichkeit der experimentellen<br />

Untersuchungen zur Verifizierung der Mikropfähle. Diese<br />

Technik macht es möglich, ohne großes Fundament Gewichte<br />

sowie Volumina nur mit Hilfe von Fertigteilfundamenten<br />

und der gezielten Fundamentierung bis zu 1 MWp Anlage in<br />

nur 14 Tagen zu errichten. Anschließende Testmontagen zur<br />

Entwässerung runden das Produkt als marktreife Lösung ab.<br />

Ein Plusnutzen beim Bau für alle Gemeinden und Kommunen,<br />

Stromversorgungsunternehmen wie auch Supermarktketten<br />

und Einkaufszentren.<br />

Als nächsten Schritt plant die Fa. Schletter die Erweiterung<br />

der Ladeinfrastruktur mit Ihren Ladesäulen P-Charge. »Hier<br />

möchten wir als Vorreiter in der Region unseren CO2-neutral<br />

erzeugten Strom unseren Mitarbeitern und Kunden kostenlos<br />

zur Verfügung stellen. Geplant sind hier Elektro-Tankstellen,<br />

die P-Charge mit Park@Sol kombinieren, um nachhaltig<br />

die Elektromobilität mit sauberem Strom voran zu treiben«,<br />

so Hans Urban von der Schletter GmbH.<br />

Weitere Informationen über www.schletter.de<br />

Die<br />

Coolsten<br />

sind<br />

eBikes<br />

www.speed-e.me<br />

speed-e.me<br />

Premium eBike Shop Berlin


Stadt - Land - Strom - Lautlos<br />

Berufspendler als ideale<br />

eMobilitäts-Nutzer<br />

Ein Kommentar von Sven Strube<br />

photo: Neugebauer & Partner<br />

Das steigende Mobilitätsbedürfnis auf Basis verbrennungsmotorisch<br />

angetriebener Fahrzeuge führt zu ökologischen<br />

und verkehrlichen Herausforderungen. Hohe Lärmpegel<br />

und Schadstoffemissionen wie Stickoxide und Feinstaub<br />

beeinträchtigen die Lebensqualität in urbanen Wohnquartieren.<br />

Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb stellen eine Antwort<br />

auf diese Herausforderungen dar.<br />

Viele Gründe sprechen für das Elektroauto in der Stadt - ist<br />

dies aber das beste Umfeld, um heute ein Elektroauto zu<br />

fahren? Dafür sprechen vor allem der gute Wirkungsgrad im<br />

städtischen Verkehr, die lokale Emissionsfreiheit und das<br />

deutlich leisere Fahrgeräusch. Herausforderungen ergeben<br />

sich aber durch die nicht vorhandene Ladeinfrastruktur und<br />

das unregelmäßige Nutzerverhalten.<br />

Stadtbewohner nutzen ihr Auto häufig nicht für den alltäglichen<br />

Weg zur Arbeit, besitzen keinen Zweitwagen, haben<br />

geringe Jahresfahrleistungen und wollen mit dem Auto am<br />

Wochenende ins Grüne fahren. Dieses Nutzerverhalten erschwert<br />

- neben der Infrastrukturproblematik - einen schnellen<br />

Umstieg. Der idealtypische Nutzer sollte das Elektroauto<br />

wie folgt nutzen:<br />

• Regelmäßige Tagesfahrstrecken zwischen 50 und 100 km<br />

• Lademöglichkeit zu Hause<br />

• Möglichst großer Anteil der Fahrleistung in der Stadt<br />

• Mindestens zwei Fahrzeuge im Haushalt<br />

Diese Bedingungen sind am ehesten bei einem Berufspendler<br />

erfüllt. Dieser wohnt typischerweise im Umland einer<br />

Großstadt, pendelt täglich zur Arbeit in die Stadt und in<br />

seinem Haushalt gibt es mindestens zwei Autos. Heutige<br />

Elektroautos werden zunächst als Zweitwagen vorwiegend<br />

aus dem Agglomerationsgürtel in Großstädte pendeln und<br />

weniger von Großstadtbewohnern gekauft. Die Vorteile der<br />

größeren, regelmäßigeren Fahrstrecken und die Ersparnis<br />

teurer Infrastruktur werden hier den Ausschlag geben.<br />

In den Metropolen werden wir dagegen wieder mehr<br />

(Elektro)-Zweirad fahren!<br />

Das eBike kann in Städten eine gute Alternative zum eigenen<br />

Auto sein. Die Anschaffungs- und Betriebskosten sind<br />

niedrig und Ergänzungen, wie der öffentliche Personennahverkehr<br />

und das Carsharing, sind verfügbar. Das Elektrozweirad<br />

hilft schon heute die persönlichen Mobilitätskosten<br />

zu senken und Umweltwirkungen zu verringern. Eine Kombination<br />

aus einem Monatsticket für den ÖPNV und einem<br />

Elektroroller kostet mit 100 -150 Euro pro Monat schon heute<br />

deutlich weniger als allein der Tiefgaragenstellplatz in der<br />

Innenstadt für ein Auto.<br />

Sven Strube<br />

Lautlos durch Deutschland GmbH<br />

www.lautlos.com<br />

Neue Mobilität<br />

51


Stadt - Land - Strom - Enbw<br />

Wir machen<br />

Baden-Württemberg E-mobil!<br />

Elektromobilität ist eines der bedeutendsten Zukunftsthemen<br />

und könnte künftig dazu beitragen, die verkehrsbedingten<br />

CO2-Emissionen sowie die zunehmende Lärmentwicklung<br />

im urbanen, aber auch im ländlichen Raum, deutlich zu<br />

reduzieren. Doch konzentrieren sich die meisten der derzeit<br />

laufenden E-Mobilitätsprojekte auf größere Städte, ländliche<br />

Regionen werden kaum betrachtet. Dabei haben besonders<br />

ländliche Regionen einen hohen Bedarf an Mobilität. Ob und<br />

wie Elektromobilität eingesetzt und genutzt werden kann und<br />

wie sich das Mobilitäts- und Nutzungsverhalten ländlicher<br />

Regionen vom urbanen Raum unterscheidet, erforscht die<br />

EnBW im Rahmen ihrer E-Mobilitätsinitiative »Wir machen<br />

Baden-Württemberg E-mobil!«.<br />

Ziel der von Frühjahr 2011 bis Herbst 2012 dauernden Initiative<br />

ist es, Erkenntnisse zum Aufbau eines landesweiten<br />

Infrastrukturkonzepts zu gewinnen und zur Förderung der<br />

E-Mobilität im ländlichen Raum beizutragen. Alle teilnehmenden<br />

Städte und Gemeinden aus ganz Baden-Württemberg<br />

erhalten zu diesem Zweck ein E-Mobilitätspaket der EnBW zu<br />

einem vergünstigten Teilnahmepreis. Im Gegenzug erklären<br />

sich die Kommunen bereit, regelmäßig Fragebögen über<br />

Mobilitätsmuster und Ladeverhalten zu beantworten, die<br />

zusammen mit in den EnBW Ladestationen gespeicherten<br />

Informationen zu Forschungszwecken ausgewertet werden.<br />

Jedes E-Mobilitätspaket besteht aus einer EnBW Ladestation<br />

mit mehreren RFID-basierten Ladekarten sowie einem EnBW<br />

E-Bike. Die Höchstgeschwindigkeit des E-Bikes beträgt<br />

rund 45 km/h, die Reichweite liegt bei etwa 60 Kilometern.<br />

Aufgeladen werden kann das Zweirad innerhalb von sechs<br />

Stunden an jeder herkömmlichen Steckdose oder aber<br />

unterwegs an den EnBW Ladestationen. »Die zahlreichen<br />

Interessensbekundungen der Städte und Gemeinden zeigen,<br />

dass Elektromobilität auch hier ein Thema ist«, so Thomas<br />

Gunkel, Projektleiter der EnBW Energie Baden-Württemberg<br />

AG. Rund 500 der E-Mobilitätspakete stellt die EnBW aus<br />

diesem Grund im Rahmen der Initiative zur Verfügung.<br />

Einer der ersten Teilnehmer: die Gemeinde Grossbettlingen<br />

im Landkreis Esslingen. »Wir sehen die Notwendigkeit uns<br />

auch als kleinere Gemeinde mit den neuen Themen zu<br />

befassen und mit gutem Beispiel voranzugehen«, so Eduard<br />

Baier, Amtsleiter der Gemeinde Grossbettlingen. Eingesetzt<br />

wird das elektrische Zweirad für Dienstfahrten in und um<br />

Grossbettlingen. Und das komme bisher gut an, auch bei den<br />

Bürgern, teilte er mit.<br />

Für die Initiative können sich interessierte Kommunen noch<br />

bis zum 15. März 2011 bewerben:<br />

www.enbw.com/kommunalinitiative<br />

52 Neue Mobilität


Stadt - Land - Strom - EDAG<br />

Elektromobilität<br />

mit Mehrwert<br />

Elektromobilität ist in aller Munde aber aufgrund der Vielzahl<br />

von technischen Herausforderungen sehr komplex. Es<br />

bedeutet nicht nur einen Wechsel von einem fossilen auf<br />

einen elektrisch betriebenen Antriebsträger. eMobilität verlangt<br />

nach neuen, nach ganzheitlichen Mobilitätskonzepten<br />

im Sinne einer Zero-Emissions-Lösung. Und dies alles<br />

unter Berücksichtung einer nutzerfreundlichen Bedienung.<br />

Nur dann kann sich das Potential einer neuen und sauberen<br />

Mobilität nachhaltig entfalten.<br />

Chancen und Potentiale im Zukunftsmarkt Elektromobilität<br />

sind damit bei der Automobilindustrie als auch bei Energieversorgern<br />

zu finden. Im Zuge einer erfolgreichen Einführung<br />

und Verbreitung elektrischer Antriebssysteme ist eine<br />

Zusammenarbeit beider Bereiche Voraussetzung. Die Automobilindustrie<br />

fungiert als Lieferant für eine nachhaltige und<br />

nutzerspezifische Mobilität. Der Energieversorger garantiert<br />

nicht nur die Bereitstellung der notwendigen Infrastruktur,<br />

sondern kann zusätzliche Geschäftsmodelle generieren. Die<br />

EDAG Group sieht sich in dem wachsenden Markt Elektromobilität<br />

als Katalysator zwischen den genannten Industrien<br />

und will eine nachhaltige Mobilitätsversorgung sicherstellen.<br />

Intelligente Infrastrukturlösungen sind gefragt. Fest steht:<br />

Elektrisch angetriebene Fahrzeuge verlangen zukünftig nach<br />

intelligenten Infrastrukturlösungen in Form von Ladestationen<br />

sowie funktionierenden Kommunikationswegen von der<br />

Station zum Fahrzeug. Hierbei müssen die verschiedenen<br />

Anforderungen des Netzes, der Energieversorger sowie des<br />

Fahrers und Fahrzeuges standardisiert in Einklang gebracht<br />

werden. Ein Schlüsselthema für ein benutzerfreundliches Laden<br />

von Elektrofahrzeugen ist eine standardisierte Kommunikation<br />

zwischen Fahrzeug und Benutzer. Neue Dienste, wie<br />

eine automatisierte Legitimation und die Auswahl von individuellen<br />

Tarifen oder Preisen pro kWh sind nur einige Beispiele<br />

für Herausforderungen, die eine intelligente Vernetzung<br />

zwischen Energieversorgung und Fahrzeug verlangen.<br />

Kommunikation mit intelligentem Mehrwert. Die bestehende<br />

Möglichkeit der Kommunikation erlaubt dem Nutzer<br />

bestehende Lastschwankungen im Energienetz zukünftig<br />

intelligent zu nutzen. Ist zum Beispiel ein Überangebot an<br />

Energie im Netz vorhanden, kann das Laden von Elektrofahrzeugen<br />

initiiert und automatisiert abgerechnet werden.<br />

Mit aufeinander aufbauenden Systemen aus Ladesäule und<br />

onBoard-Ladegerät wird ein wichtiger Beitrag für ein zukünftiges<br />

Gesamtkonzept einer standardisierten, elektrisch betriebenen<br />

Mobilität dargestellt.<br />

Heiko Herchet, heiko.herchet@edag.de<br />

Leiter Kompetenzzentrum Elektromobilität, EDAG<br />

Neue Mobilität<br />

53


Stadt - Land - Strom - Stadtraum<br />

Das Carportsystem Park@Sol<br />

eLadesäulen im<br />

öffentlichen Straßenraum<br />

eMobilität wird in Zukunft die Entwicklung nachhaltiger, kommunaler<br />

Verkehrssysteme bestimmen. Bis 2<strong>02</strong>0 sollen beim<br />

Verkehrsmittel Auto bereits 1 Mio. Fahrzeuge mit Elektromotoren<br />

auf deutschen Straßen fahren. Die Vorteile liegen<br />

insbesondere in der Möglichkeit der drastischen Reduzierung<br />

von Schadstoff- und Lärmemissionen und in der Dezentralität<br />

der Auflade-Standorte. Die Entwicklung und Planung<br />

von eMobilität hat deshalb eine enorme gesellschaftspolitische<br />

Bedeutung, da gesundheitliche Aspekte mit ökologischen<br />

und ökonomischen Faktoren kombiniert werden.<br />

Der Verkehr verursacht in Deutschland etwa 20% der klimaschädlichen<br />

Treibhausgase. Eine emissionsarme Mobilität<br />

ist deshalb ein wichtiger Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels.<br />

Eine saubere Form von Mobilität verbessert unmittelbar<br />

die Lebensqualität in den oft von Verkehr stark belasteten<br />

Wohnquartieren. Die Aussicht auf eine weitere Reduzierung<br />

des Klimakillers CO2 durch den Ausbau Erneuerbarer<br />

Energien und den Einsatz für die Automobilität motiviert auch<br />

die Ingenieurgesellschaft stadtraum, sich verstärkt mit der<br />

verkehrlichen Analyse und bautechnischen Realisierung der<br />

Ladeinfrastruktur im öffentlichen Straßenraum zu befassen.<br />

Der Auf- und Ausbau der erforderlichen und überall verfügbaren<br />

Stromtankstellen ist neben der Entwicklung neuer<br />

Antriebskonzepte sowie effizienterer Speichertechnologien<br />

eine maßgebliche Voraussetzung für den Erfolg der Elektromobilität.<br />

Eine ideale Lösung sieht stadtraum in der Kombination<br />

von Parkscheinautomaten und Elektro-Ladesäulen.<br />

Das Konzept EnergieParken verknüpft in idealer Form die bewährte<br />

Bezahlung von Stellplatzgebühren mit der Möglichkeit<br />

das Elektroauto während des Parkens zu laden. Der<br />

Nutzer kann zwischen verschiedenen Stromanbietern und<br />

Stromarten wählen. So können die örtlichen Stadtwerke den<br />

Einsatz Erneuerbarer Energien fördern.<br />

54 Neue Mobilität


Stadt - Land - Strom - Stadtraum<br />

»Der Auf- und Ausbau der überall verfügbaren Stromtankstellen<br />

ist eine maßgebliche Voraussetzung für den Erfolg<br />

der Elektromobilität.«<br />

Dipl.-Ing. Stefan Dittrich<br />

Anders als beim Parkscheinautomaten muss jedoch bei der<br />

Elektro-Ladesäule die Standortplatzierung unmittelbar am<br />

Bordstein erfolgen, um eine direkte Kabelverbindung zwischen<br />

Auto und Ladesäule zu gewährleisten. Unter Berücksichtigung<br />

eines seitlichen Sicherheitsraumes von 50 cm<br />

zum Bordstein muss darüber hinaus beurteilt werden, inwieweit<br />

der verbleibende Geh-/Radweg durch die Ladesäule<br />

eingeschränkt wird.<br />

Erst durch die ganzheitliche Betrachtung der verkehrlichen<br />

Notwendigkeit, der räumlichen Realisierbarkeit, der Baufreiheit<br />

gegenüber anderen Leitungsträgern und der wirtschaftlichen<br />

Umsetzung des Stromanschlusses kann eine Elektro-<br />

Ladesäule optimal im öffentlichen Straßenraum platziert<br />

werden. Hier bietet sich die Ingenieurgesellschaft stadtraum<br />

als Generalplaner an, um Fragen des Tiefbaus, der Leitungsträger<br />

(Elektro, Gas, Wasser, Telekom), des Denkmalschutzes,<br />

der Stadtplanung sowie der Genehmigungsbehörden<br />

aus einer Hand zu koordinieren.<br />

Im öffentlichen Raum können jedoch trotz umfangreicher<br />

Planung Nutzungskonflikte vor Ladestationen durch andere<br />

Parker entstehen. Da das Straßenverkehrsrecht keine Bevorrechtigung<br />

für bestimmte Nutzungsgruppen zulässt, ausgenommen<br />

Behinderte und Taxen, werden die Parkstände für<br />

Elektroautos heute weitgehend ignoriert. Deshalb sind mit<br />

der Aufstellung der Ladeinfrastruktur für Elektroautos auch<br />

kreative Ideen für deren Bevorrechtigung gefordert. Auf Vorschlag<br />

von stadtraum wurden in Berlin im Rahmen des Pilotprojektes<br />

eMobility alle Lade-Stellplätze mit dem Verkehrszeichen<br />

283 StVO und einem Zusatzzeichen versehen,<br />

das das Parken von Elektrofahrzeugen während des Ladevorgangs<br />

vorrangig erlaubt. Im öffentlichen Raum bietet die<br />

Kombination aus Parkscheinautomat und Elektro-Ladesäule<br />

deshalb entscheidende Vorteile, da der Bewegungsraum für<br />

Fußgänger nicht durch neue technische Infrastruktureinrichtungen<br />

zusätzlich eingeschränkt wird.<br />

Der Ausbau der erforderlichen Energieversorgungsinfrastruktur<br />

umfasst sowohl den öffentlichen Raum als auch den<br />

privaten Bereich. Die vielfältigen Standortmöglichkeiten von<br />

Elektro-Ladestationen können außerhalb der städtischen<br />

Räume eine neue Qualität der »Mobilitätsenergie« in ländlich-dörflichen<br />

Siedlungsstrukturen sowie in halböffentlichen<br />

und privaten Zusammenhängen haben. Warum sollte<br />

nicht z.B. jeder Fußballverein auf seiner Platzanlage eine<br />

eigene Ladestation für die Fans, Zuschauer oder wartenden<br />

Elternteile haben, die mit einem kleinen Sonderbeitrag zudem<br />

noch die Vereinsarbeit unterstützen können.<br />

Dipl.-Ing. Stefan Dittrich, stadtraum GmbH<br />

Fon 030 556 75 111<br />

stefan.dittrich@stadtraum.com<br />

www.stadtraum.com<br />

Neue Mobilität<br />

55


Stadt - Land - Strom - RWE<br />

Die Systeme im Hintergrund<br />

IKT-Förderprojekt im Bereich Elektromobilität<br />

Welches ist die passende Informations- und Kommunikationstechnologie?<br />

Was sind die richtigen Protokolle und wie<br />

müssen die Prozesse ausgestaltet sein, um den Endkunden<br />

elektrisches Laden so benutzerfreundlich und sicher wie<br />

möglich zu machen? Wie kann Ladesäulen-Roaming funktionieren?<br />

Das Förderprojekt »e-mobility: IKT-basierte Integration der<br />

Elektromobilität in die Netzsysteme der Zukunft« untersucht,<br />

wie ein intelligentes und netzfreundliches Ladeinfrastruktursystem<br />

ausgestaltet sein muss, um umweltfreundliche Elektromobilität<br />

erfolgreich zu gestalten. Das Förderprojekt wird<br />

unterstützt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie.nter<br />

der Konsortialführung der RWE Effizienz GmbH<br />

und gemeinsam mit verschiedenen Partnern aus der Industrie<br />

sowie mit den Technischen Universitäten Dortmund und<br />

Berlin werden umfangreiche Lade-, Steuerungs- und Abrechnungs-prozesse<br />

definiert und unter Alltagsbedingungen in<br />

der Projektlaufzeit bis September 2011 weiter getestet.<br />

Testgegenstand ist das öffentliche Ladeinfrastruktursystem,<br />

das RWE bereits heute deutschlandweit installiert und betreibt.<br />

Geografische Schwerpunkte im Aufbau der Ladeinfrastruktur<br />

von RWE sind Ballungszentren wie Berlin oder das<br />

Ruhrgebiet. An über 500 öffentlichen Ladepunkten, mit ausschließlich<br />

regenerativ erzeugtem Strom, stehen schon heute<br />

im Rahmen des Förderprojektes entwickelte Protokolle<br />

für die automatische Kundenerkennung des eFahrzeugs, für<br />

die Datenerfassung und -übertragung sowie für die Kundenabrechnung<br />

auf dem Prüfstand.<br />

Deutschland geleistet, indem wir die Systeme im Hintergrund<br />

definiert haben und heute schon funktionierende Schnell-<br />

Ladeinfrastruktur aufbauen und betreiben«, so Torsten<br />

Günter, Leiter des Bereichs Infrastruktur und Systeme der<br />

RWE Effizienz GmbH. »Unsere Vorschläge haben wir in alle<br />

relevanten Standardisierungsgremien eingebracht - sei es<br />

auf nationaler oder EU-Ebene. Neben der Standardisierung<br />

der physikalischen Steckverbindung an der Ladesäule ist<br />

aus meiner Sicht eine einheitlich definierte Datenkommunikation<br />

eine der dringendsten Herausforderungen im Bereich<br />

der Elektromobilität.«<br />

Projektleiter Torsten Günter<br />

RWE Effizienz Gmbh<br />

torsten.guenter@rwe.com<br />

Erkenntnisse über die Rückwirkung der intelligenten Ladeinfrastruktur<br />

auf bestehende Stromnetze werden von der<br />

Technischen Universität Dortmund gewonnen. Die Erhebung<br />

und Interpretation des Nutzerverhaltens an den Ladesäulen<br />

durch die Technische Universität Berlin hat zum Ziel,<br />

Empfehlungen für die günstigsten Standorte einer flächendeckenden<br />

öffentlichen Ladeinfrastruktur herauszuarbeiten.<br />

»Wir haben in diesem IKT-Projekt schon viel Vorarbeit für<br />

den Beweis der Alltagstauglichkeit von Elektromobilität in<br />

56 Neue Mobilität


Stadt - Land - Strom - Fraunhofer IFF, Magdeburg<br />

Elektromobilität<br />

ganzheitlich denken<br />

Dr.-Ing. Przemyslaw Komarnicki, Fraunhofer IFF, Magdeburg<br />

Die wachsende Leistungsfähigkeit von Elektrofahrzeugen<br />

ist wichtig - für die Weiterentwicklung der Technologie genauso<br />

wie für ihre Akzeptanz in der Bevölkerung. Wie jedoch<br />

der Alltag zukünftiger Elektromobilität aussehen soll,<br />

wird oft noch zu selten hinterfragt. Dabei steht ihre erfolgreiche<br />

Einführung nicht nur in engem Zusammenhang mit<br />

dem technologischen Entwicklungsstand des bloßen Fahrzeugs.<br />

Sie steht und fällt mindestens ebenso mit der Frage:<br />

Wie wird die Elektromobilität von morgen organisiert?<br />

Gemeinsamer Ausbau des ÖPNV und der eMobilität<br />

Solche Konzepte werden nicht umhin kommen, das Problem<br />

ganzheitlich anzugehen. Zu dieser Ganzheitlichkeit gehört<br />

es, an Elektrofahrzeuge ebenso zu denken wie an die dafür<br />

erforderliche Ladeinfrastruktur, inklusive leistungsfähiger<br />

elektrischer Netze. Sollen einmal tatsächlich viele Millionen<br />

Elektroautos über unsere Straßen rollen, ließen sich diese<br />

nur schwer mit der heute bestehenden Energieinfrastruktur<br />

versorgen. Noch anspruchsvoller wird es durch die Vorgabe,<br />

die Fahrzeuge verstärkt mit Energie aus erneuerbaren Quellen<br />

zu laden. Dafür braucht es neue, intelligente Netze, die<br />

das dann flukturierende Energieangebot ausgleichen und<br />

für eine dauerhafte Netzsicherheit und -stabilität sorgen.<br />

Außerdem ist es nicht undenkbar, ergänzend zum Individualverkehr<br />

wieder stärker auf die Einbindung öffentlicher<br />

Verkehrsmittel zurückzugreifen - etwa für die Überwindung<br />

längerer Strecken zwischen den urbanen Zentren. Diese und<br />

ähnliche Überlegungen erfordern jedoch die Auseinandersetzung<br />

mit den bisherigen infrastrukturellen Rahmenbedingungen<br />

und ihren Perspektiven. Der Ausbau der elektrischen<br />

Netze gehört ebenso dazu, wie eine qualitativ wie quantitativ<br />

nachhaltige Verbesserung des Angebotes öffentlicher<br />

Verkehrsmittel.<br />

Es ist unstrittig: Ein Elektrofahrzeug, das in unserem Alltag<br />

ankommen will, braucht genügend Reichweite. Was jedoch<br />

ist »genügend«? Im Durchschnitt fahren wir in Deutschland<br />

mit unserem Auto gerade einmal 40 km am Tag. Aktuelle<br />

eFahrzeuge schaffen das spielend. Dabei zeigen sich allerdings<br />

deutliche Unterschiede zwischen Bewohnern städtischer<br />

und ländlicher Gebiete. Erfahrungsgemäß liegen die<br />

täglichen Fahrstrecken auf dem Land oft weit über denen in<br />

Städten. Folgerichtig sind die Ansprüche an Elektromobilität<br />

Solarenergie für den e-tron<br />

dort auch ganz andere als in infrastrukturell gut versorgten<br />

Zentren. Solange wir nicht über einen Antrieb verfügen, der<br />

den Verbrennungsmotor nahezu gleichwertig ersetzt, sind<br />

wir gezwungen, über Mobilitätskonzepte nachzudenken, die<br />

diese unterschiedlichen Szenarien berücksichtigen.<br />

Zukünftige Ladeleistungen brauchen andere Netze<br />

Am Fraunhofer IFF in Magdeburg arbeitet man seit Jahren<br />

intensiv an den logistischen Herausforderungen der Elektromobilität,<br />

also auch an der Anpassung der elektrischen Versorgungs-<br />

und Übertragungsnetze. Da spielt es auch eine<br />

Rolle, dass in naher Zukunft wohl überwiegend schnellladefähige<br />

Elektrofahrzeuge mit Ladeleistungen im Bereich von<br />

20 bis 40 Kilowatt und mehr das Bild bestimmen werden.<br />

Während heute vorhandene Elektrofahrzeuge mit Ladeleistungen<br />

im Bereich weniger Kilowatt jederzeit und überall geladen<br />

werden können, ist zukünftig eine intelligente Abstimmung<br />

der Fahrzeugladung auf die jeweiligen Netzzustände<br />

erforderlich. Besondere Anforderungen stellen auch die<br />

erwähnten ländlichen Gebiete. Hier wird zusätzlich ein gut<br />

ausgebautes Netz von öffentlichen Verkehrsmitteln für längere<br />

Fahrstrecken eine Voraussetzung für ein realistisches<br />

Elektroverkehrskonzept sein.<br />

Das Fraunhofer IFF in Magdeburg leistet an dieser Stelle<br />

wichtige Vorarbeiten. Beispielsweise via Internet sollen bald<br />

die Verkehrs- und die Energielogistik miteinander verknüpft<br />

werden können. Ganz bewusst werden dabei sämtliche Verkehrsbereiche<br />

mit eingeschlossen, um so die Durchsetzung<br />

einer neuen, elektrisch geprägten Mobilität zu unterstützen.<br />

Dr.-Ing. Przemyslaw Komarnicki<br />

Koordinator eMobilität / Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb<br />

und -automatisierung IFF in Magdeburg<br />

www.iff.fraunhofer.de<br />

Neue Mobilität<br />

57


Stadt - Land - Strom - eMo<br />

Von eMO und Berlin ist noch<br />

einiges zu erwarten!<br />

Interview mit Gernot Lobenberg, Leiter eMO<br />

eMO ist die neue Berliner Agentur für Elektromobilität. Wer<br />

steckt hinter der eMO?<br />

eMO wird getragen von der Berlin Partner GmbH und von<br />

der TSB Technologiestiftung - das sind die Gesellschaften für<br />

Wirtschaftsförderung und Standortmarketing einerseits und<br />

für Technologietransfer und Innovationsförderung andererseits.<br />

Die Anschubfinanzierung kommt von der Senatsverwaltung<br />

für Wirtschaft, Technologie und Frauen. Weiterhin<br />

beteiligt ist die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Ein<br />

wichtiger Partner ist auch die Wirtschaft. So unterstützt uns<br />

die Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und<br />

Brandenburg (uvb). Ich hoffe und erwarte, dass weitere Unternehmen<br />

sich beteiligen werden. Das Energieunternehmen<br />

Vattenfall hat seine Unterstützung bereits signalisiert.<br />

Berlin als führendes Zentrum für eMobilität? Wie schätzen<br />

Sie die Chancen der Hauptstadt in diesem Bereich ein?<br />

Berlins Chancen sind hervorragend, wir müssen sie nur nutzen!<br />

Hier laufen heute schon gemeinsame Praxistests der<br />

großen deutschen Autohersteller BMW, Daimler und VW<br />

mit den Stromversorgern Vattenfall, RWE und EON. Ab 2012<br />

baut Daimler Elektromotoren in Berlin-Marienfelde. BAE und<br />

Continental entwickeln hier neue Batterien.<br />

Sollte die im Mai 2010 initiierte Nationale Plattform Elektromobilität<br />

demnächst der Bundesregierung empfehlen, sich<br />

von zehn Leuchtturm-Regionen auf nur noch zwei zu konzentrieren,<br />

wollen wir als Berlin natürlich dabei sein.<br />

Was können wir 2011 in Sachen Projekte, Veranstaltungen<br />

und Aktionen von der eMO erwarten?<br />

In diesem Jahr starten wir mit voller Kraft durch. Wir werden<br />

den Aufbau der noch sehr jungen Agentur vorantreiben und<br />

vor allem weitere Partner aus der Wirtschaft und Wissenschaft<br />

für unser Netzwerk gewinnen. Unsere Jahresplanung<br />

ist noch nicht abgeschlossen. Daher bitte ich noch um etwas<br />

Geduld. Bündelung der vorhandenen Themen, eine Strategie<br />

bis 2<strong>02</strong>0 sowie Marketing und Kommunikation werden<br />

unsere Schwerpunkte sein. Berlin hat schon sehr viel vorzuweisen.<br />

eMO will diesen Schatz an Expertise und Kreativität,<br />

in Forschung, Entwicklung und Produktion heben, weiterentwickeln<br />

und sichtbar machen. Lassen Sie sich überraschen.<br />

Von eMO und Berlin ist noch einiges zu erwarten!<br />

Viele andere Berliner Unternehmen wie IAV GmbH, Carmeq<br />

GmbH, Siemens AG, Brose Fahrzeugteile GmbH & Co. KG<br />

oder Geyer Gruppe Industrieholding GmbH arbeiten ebenfalls<br />

am Thema Elektromobilität. Auch eZweiräder (z.B.<br />

eROCKIT) werden hier entwickelt und produziert. Berlin hat<br />

zudem das dichteste Netz von Ladestationen (550 bereits<br />

vorhanden oder in Planung) in Deutschland.<br />

Alles in Allem werden derzeit in Berlin Forschungsprojekte<br />

zur Elektromobilität mit einem Gesamtvolumen von 80 Millionen<br />

Euro durchgeführt. Das ist heute schon mehr als in<br />

jeder anderen deutschen Region. Berlin und Potsdam bilden<br />

ja bereits eine der deutschen Modellregionen.<br />

Gernot Lobenberg<br />

Leiter Berliner Agentur für Elektromobilität eMO<br />

www.emo-berlin.de<br />

58 Neue Mobilität


KLEINER bekennt Farbe.<br />

Wir entwickeln Schnappscheiben mit vierfarbigen LEDs zur Energieersparnis<br />

und fertigen Stanzgitter als Leiterplattenersatz. Aber<br />

auch gestanzte Stecker für zukünftige Elektrotankstellen, die<br />

durch geringen Materialbedarf Ressourcen schonen.<br />

Kleiner GmbH . Stanztechnik . 75179 Pforzheim . www.kleiner-gmbh.de . Wir denken Lösungen.


STATUS<br />

QUO<br />

DER<br />

ELEKTRO-<br />

<strong>MOBILITÄT</strong><br />

Fachbeiträge. Stand der Technik. Kommentare. Was kommt 2011?<br />

Neue Mobilität<br />

61


status quo der ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> - Dr.-Ing. jan Traenckner<br />

Das Elektroauto ist serienreif!<br />

Nur nicht bei uns in Deutschland!<br />

Dr.-Ing. Jan Traenckner, BEM-Beiratsvorsitzender<br />

Der Dezember 2010 wird in die Geschichte der Elektromobilität<br />

eingehen. Die ersten Elektroautos, die nach Großserienmaßstäben<br />

entwickelt wurden und die nun in entsprechend<br />

dafür aufgebauten Fabriken produziert werden, erreichen<br />

die ersten echten Endkunden. Die »Wetten« in der Autoindustrie<br />

laufen. Sind diese Autos beim Kunden nachhaltig<br />

erfolgreich, so wird das in der globalen Autoindustrie eine<br />

mittlere Revolution auslösen. Und das ist man in dieser technisch<br />

eher evolutionär ausgerichteten Industrie so nicht gewohnt.Trotzdem<br />

sind die Voraussetzungen für einen Erfolg<br />

denkbar gut.<br />

Zum einen bringt General Motors den Chevrolet Volt, der in<br />

den letzten vier Jahren zur Serienreife gebracht wurde. Dieses<br />

Auto folgt dem revolutionären Design-Prinzip des »Range<br />

Extender«. Eine nur mittelgroße Lithium-Ionen-Batterie<br />

(16 Kilowattstunden) kann dieses Fahrzeug bis zu 80 km als<br />

reines Elektroauto antreiben. Ist die Batterie leer, springt ein<br />

kleiner Benzinmotor an und versorgt den Elektromotor direkt<br />

mit Energie. Der Volt ist dann wie jedes gewöhnliche Benzinauto<br />

nutzbar. Zielkunden für dieses Fahrzeug sind vor allen<br />

Dingen in den USA die relativ jungen, ökologisch und patriotisch<br />

ausgerichteten Bildungsbürger.<br />

Die USA verbraucht derzeit ca. 70% seiner Ölimporte in seiner<br />

durstigen PKW-Flotte. Der Irak-Krieg und die Katastrophe<br />

im Golf von Mexico haben Spuren hinterlassen. In der Emanzipation<br />

von Ölimporten sieht der gebildete Amerikaner ein<br />

kurzfristiges Ziel. Elektroautos sollen dabei helfen. Und es<br />

funktioniert! Der erste Kunde, der nun seit einigen Tagen einen<br />

Chevrolet Volt fahren darf, ist Arzt in New York. Er pendelt<br />

jeden Morgen zu seinem Krankenhaus ca. 30 Meilen (48<br />

km), kann dort sein Auto aufladen und fährt abends zurück.<br />

Nachts wird sein PKW in der heimischen Garage geladen.<br />

Ein Standardfall wie es ihn millionenfach in den USA und im<br />

Rest der Welt gibt. In den ersten drei Wochen und nach 2.500<br />

km Nutzung brauchte dieser »early adopter« im Schnitt nur<br />

1,6 Liter Benzin auf 100 km. Den größten Teil seiner täglichen<br />

Strecken konnte der Arzt mit billigem Strom aus der Steckdose<br />

fahren.<br />

Zeitgleich mit dem Chevrolet Volt kommt zunächst in Japan<br />

und den USA ein reines Großserien-Elektroauto auf den<br />

Markt, der Nissan Leaf. Dieses Auto hat im Vergleich zum<br />

Volt eine deutlich größere Lithium-Ionen-Batterie (24 Kilowattstunden).<br />

Nissan zielt mit diesem Fahrzeug auf die<br />

Kunden, deren täglicher Mobilitätsbedarf weit unter 150 km<br />

liegt: Die vielen Pendler oder Zweitwagenbesitzer, die ein<br />

solches Fahrzeug lediglich für die täglich anfallenden (Kurz-)<br />

Strecken einsetzen werden. Diesen Kunden wird ein Angebot<br />

gemacht, dass sich sehen lassen kann: Das Auto ist nicht<br />

teurer als ein vergleichbarer Benziner.<br />

Dies gilt natürlich zunächst nur für Kunden, die das Glück<br />

haben in einer Region zu leben, in der der Staat den Systemwechsel<br />

hin zur Elektromobilität subventioniert. Zum<br />

Beispiel in Kalifornien. Hier kostet ein Nissan Leaf in der Anschaffung<br />

genauso viel wie ein VW Golf.<br />

Allerdings zahlt man später nur etwa ein Drittel der »Benzinkosten«.<br />

Die Angst vor einer »kaputten Batterie« wird<br />

den Kunden mit einer sehr großzügigen Garantieregelung<br />

genommen: 8 Jahre und 150.000 km.<br />

62 Neue Mobilität


status quo der ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> - Dr.-Ing. jan Traenckner<br />

Welche »Wette«, gehen diese beiden Neuzeit-Pioniere der<br />

Autoindustrie ein?<br />

Sie wetten auf ihre Fähigkeit eAutos in Massenproduktion<br />

kostengünstig herzustellen. In diese Fähigkeit haben beide<br />

Unternehmen bislang schon Milliarden investiert. Hierbei<br />

spielt die Lithium-Ionen-Batterie die mit Abstand größte<br />

Rolle. Nicht nur, dass sie, bezogen auf die Gesamtkosten,<br />

die größte Einzelkomponente darstellt. Vielmehr sind die<br />

Herstellprinzipien für solche Batterien für die Autoindustrie<br />

gänzlich neu. Deshalb sind GM und Nissan Kooperationen<br />

mit etablierten Unternehmen aus der Batterieszene eingegangen.<br />

Diese Gemeinschaftsunternehmen haben nun die<br />

Aufgabe Produktionsanlagen aufzubauen, in denen hochwertige<br />

Lithium-Ionen-Batterien in riesigen Stückzahlen zu<br />

günstigen Kosten hergestellt werden können. Der Partner<br />

von GM, der koreanische Spezialist LG Chem, investiert dazu<br />

in Michigan in der Nähe des GM-Stammwerkes in Detroit<br />

ca. 500 Mio. Dollar in neue Produktionsanlagen. Und LG ist<br />

nicht alleine. Insgesamt werden im Großraum Michigan in<br />

den nächsten drei Jahren fast vier Milliarden Dollar in den<br />

Aufbau von Mega-Batterie-Fabriken investiert. Auch hier ist<br />

der Staat als Mit-Finanzierer kräftig dabei. Ca. 1,4 Milliarden<br />

Dollar stehen in Form von Steuervergünstigungen oder Billigkrediten<br />

zur Verfügung.<br />

Lohnt sich eine solche Wette?<br />

Aus der Sicht der beiden Industrieunternehmen könnte<br />

die »Wette« aus zwei Gründen aufgehen. Einerseits würden<br />

sich beide Unternehmen zu den globalen Marktführern bei<br />

der neuen Fahrzeuggeneration aufschwingen, und damit<br />

ihren Wettbewerbern empfindliche Marktanteile abluchsen.<br />

Andererseits halten diese Unternehmen auf Jahre hin den<br />

Schlüssel für die Massenproduktion von Batterien in ihren<br />

Händen. Kaum ein Wettbewerber wird die so entstehende<br />

Know-How-, Kosten- und Zeitlücke bei der Batteriefertigung<br />

schließen können. Ein lukratives Zusatzgeschäft würde so<br />

entstehen: Den Wettbewerbern (selektiv) Batterien für deren<br />

eAutos verkaufen und kräftig daran mit verdienen.<br />

Ist die Massenfertigung von Batterien wirklich ein so bedeutender<br />

Schlüssel?<br />

Lithium-Ionen-Batterien sind nur kostengünstig in Massenproduktion<br />

herzustellen. Der Rohstoffanteil ist relativ zum<br />

Gesamtpreis ein geringer Faktor. Die Investitionen in die<br />

Produktionsanlagen hingegen sind enorm. Insbesondere<br />

schlägt hier die Zellenfertigung zu Buche. Lithium-Ionen-<br />

Zellen sind die kleinsten Elemente, aus denen Batterien hergestellt<br />

werden. Die Investitionen in die Produktionsanlagen<br />

amortisieren sich nur über sehr große Stückzahlen. Sind die<br />

gegeben, besteht allerdings kein Grund mehr, dass Lithium-<br />

Ionen-Batterien vom heutigen Niveau aus nicht viel, viel billiger<br />

werden. Genau das wurde bereits bei den Zellen für Laptops<br />

und Handys erreicht. Erst mit der Massenfertigung der<br />

Lithium-Ionen-Zellen wird das Elektroauto gegenüber dem<br />

Benzinauto wirtschaftlich und damit auch massentauglich.<br />

Und was passiert bei uns in Deutschland?<br />

Deutschland ist in Bezug auf Elektromobilität noch ein Entwicklungsland.<br />

Das liegt hauptsächlich an drei wesentlichen<br />

Faktoren:<br />

Erstens beginnt die heimische Autoindustrie erst gegen Mitte<br />

des Jahrzehnts mit der Fertigung größerer Stückzahlen,<br />

wenn denn die Pläne auch wirklich so umgesetzt werden.<br />

Zwar bringt BMW »bereits« 2013 sein durchaus bahnbrechendes<br />

»Project i«. Dieses Fahrzeug wird aber eher »Premium«<br />

sein und wohl - verglichen mit den Plänen von Nissan<br />

und GM - zunächst in homöopathischen Stückzahlen<br />

produziert. Daimler und VW werden bis 2015 nur umgebaute<br />

Benzinautos präsentieren. Auch hier kann von echter Massenproduktion<br />

kaum die Rede sein. Einzig Opel bringt den<br />

Ampera, der baugleich mit dem Volt ist, allerdings vollständig<br />

in den USA gebaut wird.<br />

Zweitens gibt es keine bedeutende Produktionsbasis für<br />

Lithium-Ionen-Batterien in Deutschland. Auch bislang keine<br />

Pläne dafür. Lediglich Bosch wird zusammen mit seinem<br />

Partner Samsung Batterien anbieten. Deren Produktion wird<br />

aber hauptsächlich in Korea stattfinden. Daimlers Zellenfabrik<br />

Li-Tec steht erst ganz am Anfang und kämpft mit der Aufholjagd<br />

gegenüber der asiatischen Konkurrenz. Die Investitionen<br />

in die Fertigungsanlagen sind verglichen mit denen in<br />

Asien und USA verschwindend gering, somit ist nicht damit<br />

zu rechnen, dass die Lücke schnell geschlossen wird. Auch<br />

der Bedarf der heimischen Industrie (siehe Erstens) hält sich<br />

eben auch in Grenzen, so dass der Anreiz für weitere Investitionen<br />

so nicht gegeben ist.<br />

Drittens wird der Staat in Deutschland beim Systemwechsel<br />

zur Elektromobilität relativ wenig beitragen. Die politische<br />

Bereitschaft, massiv zu investieren und damit die einheimische<br />

Industrie zu fördern, ist (verständlich) außerordentlich<br />

gering. Die deutsche Autoindustrie ist dazu viel zu erfolgreich.<br />

Deshalb sind Subventionen politisch nicht durchsetzbar.<br />

Weder durch Förderung von Produktionsanlagen, noch<br />

durch direkte Förderung eines Autokaufs bei Endkunden.<br />

Letzteres wäre ohnehin im Moment nicht zielführend da<br />

man damit nur die ausländische Autoindustrie fördern würde<br />

(siehe Erstens). Folglich verkaufen Nissan und GM ihre<br />

innovativen eAutos wohl zuletzt bei uns in Deutschland.<br />

Natürlich beginnt man zunächst dort, wo es die meisten<br />

Erfolgsaussichten sprich Subventionen gibt. Und das ist<br />

nicht in Deutschland sondern z.B. USA (5.780 €), Frankreich<br />

(5.000 €), Spanien (5.000 €), Japan (bis zu 6.000 €)<br />

und China (bis zu 8.000 €). »Early Adopter« in Deutschland<br />

müssen ihre eAutos teuer importieren. Nichts Neues! War<br />

so auch schon bei Fax, Flachbildschirmen und vielen anderen<br />

Innovationen, die ursprünglich hier mal erfunden wurden.<br />

Und die deutsche Autoindustrie wird dann wohl sagen: Seht<br />

mal unsere eAutos will keiner kaufen. Viel zu teuer. Nehmt<br />

doch einen Diesel. Auch ne Wette!<br />

Dr.-Ing. Jan Traenckner, VentureCheck Company<br />

jan.traenckner@venturecheck.com<br />

Neue Mobilität<br />

63


status quo der ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> - Prof. Dr.-Ing. Christian Voy<br />

Elektromobilität in Deutschland<br />

Ein Statusbericht<br />

Prof. Dr.-Ing. Christian Voy, BEM-Beirat<br />

Vor 18 Jahren starteten Herr Dr. Riesenhuber, in seiner Funktion<br />

als Forschungsminister, und Frau Merkel als zuständige<br />

Landespolitikerin in Binz das vom BMBF geförderte Projekt<br />

»Erprobung von Elektrofahrzeugen der neuesten Generation<br />

auf der Insel Rügen«. Das Forschungsvorhaben war<br />

seiner Zeit nicht nur mit Abstand das größte und vor allen<br />

Dingen wissenschaftlich fundierteste weltweit, sondern es<br />

demonstrierte eindrucksvoll die technologische Führung<br />

Deutschlands auf dem Gebiet der Elektromobilität. Dabei<br />

waren allein vier Unternehmen der Batterieindustrie mit<br />

einer Komplettfertigung in Deutschland angesiedelt. Wenn<br />

man den langen Zeitraum seit Abschluss des Projektes Ende<br />

1996 betrachtet, drängt sich die Frage auf, was Industrie und<br />

Regierungsverantwortliche denn am Standort Deutschland<br />

aus diesem Wettbewerbsvorteil gemacht haben und wie bei<br />

uns heute der Status Quo der Elektromobilität zu sehen ist.<br />

Elektromobilität ist unabdingbar für die Absicherung zukünftiger<br />

Mobilität<br />

Um die globale Erwärmung auf zwei Grad Celsius weltweit zu<br />

begrenzen, wie unter den G8-Staaten grundsätzlich vereinbart,<br />

wäre bis 2050 eine Pro-Kopf-Emissionsreduzierung an<br />

CO2 um bis zu 85% gegenüber 2000 erforderlich. Daraus ergibt<br />

sich nach einer Studie von McKinsey für Deutschland als<br />

Industrieland in 2050 ein rechnerisches Reduktionsziel von<br />

82 - 95% gegenüber 2005. Das liefe auf einen jährlichen Pro-<br />

Kopfausstoß von 0,7 bis 2,4 Tonnen hinaus - derzeit sind es 13<br />

Tonnen. Setzen wir einen konstanten Anteil PKW-Verkehr an<br />

den Gesamtemissionen von 12,4% wie 2005 und eine leichte<br />

Reduzierung der Fahrzeugdichte, entsprechend der Vorhersage<br />

von 0,56 auf 0,52 Fahrzeugen/Kopf voraus, so müsste<br />

das CO2-Limit von 221 g/km im Jahre 2005 auf 43 g/km<br />

sinken, damit 2,4 Tonnen pro Kopf erreicht werden. Für 0,7<br />

Tonnen pro Kopf wären sogar nur noch 13 g CO2/km über die<br />

gesamte PKW-Flotte zugelassen.<br />

Für die Erzeugung Erneuerbarer Energien setzt McKinsey 30<br />

g CO2/kWh an, damit fährt ein Elektrofahrzeug etwa 6,6 km,<br />

ein Brennstoffzellen-PKW ca. 3 km, das bedeutet für diese<br />

Fahrzeuge eine bezogene CO2-Emissionen von 4,5 bzw. 10 g<br />

CO2/km. Aus diesen Überlegungen resultiert die Erkenntnis,<br />

dass auch bei weiterer Optimierung der Verbrennungsmotoren<br />

bis 2050 68 -93% elektrisches Fahren mit Strom oder<br />

Wasserstoff notwendig ist, um die gesteckten Ziele zu erreichen,<br />

selbstverständlich auf Basis Erneuerbarer Energien.<br />

Selbst wenn international die Ziele deutlich reduziert werden,<br />

könnte der notwendige Beitrag des PKW-Verkehrs zur<br />

Verminderung der CO2-Emissionen kaum ohne die Elektromobilität<br />

erbracht werden.<br />

Elektromobilität hat ein hohes Marktpotential und kann<br />

neue Arbeitsplätze schaffen<br />

Die eMobilität bietet zudem immense industrielle Wachstumschancen.<br />

Nach neuesten Studien von McKinsey soll<br />

das Elektro-/Hybridfahrzeug im Jahr 2<strong>02</strong>0 einen weltweiten<br />

Marktanteil von bis zu 33% der Neufahrzeuge erreichen.<br />

Das würde weltweit ein Umsatzvolumen von 470 Mrd. € bedeuten.<br />

Der Anteil reiner Elektrofahrzeuge beträgt daran 110<br />

Mrd. und der von Hybridmodellen 360 Mrd.€. Unter der Annahme<br />

gleich bleibender Marktanteile der deutschen Automobilhersteller<br />

bedeutet das ein erschließbares Potential in<br />

Deutschland von 85 Mrd.€. Dieses optimistische Szenario<br />

baut auf einem Ölpreis von 110 US $/Barrel auf. Selbst eine<br />

konservative Schätzung mit 60 US $/Barrel ergibt für 2<strong>02</strong>0<br />

noch eine Marktgröße von 290 Mrd.€.<br />

Für die weltweite Zulieferindustrie würde aus dem optimistischen<br />

Szenario ein Komponentenmarkt von rund 75 Mrd.€<br />

entstehen. Zwei Drittel, also 50 Mrd.€ entfallen dabei allein<br />

auf die Herstellung geeigneter Batteriesysteme. Der daraus<br />

resultierende Beschäftigungseffekt wird bis 2<strong>02</strong>0 auf rund<br />

250.000 neue Stellen geschätzt. Diesen Wachstumschancen<br />

steht jedoch eine sinkende Anzahl verkaufter Fahrzeuge<br />

mit herkömmlichem Verbrennungsmotor gegenüber, wodurch<br />

bei den konventionellen Antriebskomponenten weltweit<br />

46.000 Stellen zur Disposition stehen. Davon wird der<br />

Standort Deutschland auf Grund seiner starken Position im<br />

Bereich der Verbrennungsmotortechnologie besonders be-<br />

64 Neue Mobilität


status quo der ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> - Prof. Dr.-Ing. Christian Voy<br />

troffen sein. Deshalb ist es dringend notwendig, die Technologieführerschaft<br />

im Bereich der Batterietechnik als bedeutendsten<br />

Wertschöpfer sicher zu stellen.<br />

Industrialisierung der Elektromobilität in Deutschland verliert<br />

den Anschluss<br />

Hochtechnologiebatterien sowie zusätzliche Komponenten<br />

für Elektro- und Hybridfahrzeuge können nur sehr kapitalintensiv<br />

produziert werden. Sowohl der erforderliche hohe<br />

Automatisierungsgrad als auch die benötigten hochqualifizierten<br />

Fachleute prädestinieren Deutschland als idealen<br />

Produktionsstandort. Aktuell verliert Deutschland jedoch<br />

im Bereich der Batteriefertigung eher den Anschluss an<br />

ausländische Konkurrenten. Nur 2% der heutigen Li-Ionen-<br />

Zellproduktion sind am Standort Deutschland angesiedelt,<br />

während die deutschen Autobauer für 20% der gesamten<br />

Weltproduktion an PKW stehen.<br />

Da Li-Ionen-Zellen zentrale Komponenten der Elektromobilität<br />

sind, begibt sich die deutsche Automobilindustrie in ein<br />

nicht zu unterschätzendes strategisches Risiko.<br />

Hinzu kommt, dass die Budgets zum Ausbau der Elektromobiltät<br />

in Deutschland, höflich ausgedrückt, bescheiden<br />

sind. Die in Deutschland leider übliche »föderalistisch« auf<br />

Kleinprojekte ausgerichtete Förderung nach dem Gießkannenprinzip<br />

tut das Übrige dazu, dass wir drauf und dran<br />

sind, beim Zukunftsthema Elektromobiltät international die<br />

Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren. Innerhalb der EU hat<br />

Frankreich uns deutlich überholt, wie z.B. der von McKinsey<br />

definierte Electric Vehicle Index (EVI) mit 38,6% gegenüber<br />

28,6% für Deutschland unzweideutig dokumentiert. Frankreich<br />

lässt sich alles in allem die Anschubhilfen für das Auto<br />

der Zukunft rund 2,2 Mrd.€ kosten.<br />

Elektromobilität muss in Deutschland eine integrierte Neuausrichtung<br />

wagen<br />

Um die ehrgeizigen Ziele bei der Reduzierung von Treibhausgasen<br />

durch Einführung eines bedeutenden Anteils an<br />

Elektromobilität auch in Deutschland zu erreichen, sind drei<br />

Schwerpunkte zu setzen:<br />

1. Es ist eine Neuausrichtung der Forschungspolitik zu fordern<br />

und zwar in Richtung einer deutlichen Budgeterhöhung zur<br />

Sicherstellung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit<br />

und mehr Mut und Konsequenz zur Ausrichtung von Leuchtturmprojekten<br />

z.B. Mega-City-Projekten anstelle uneffektiver<br />

Zersplitterung der Fördermittel.<br />

2. Zur Erreichung des Ziels der Bundesregierung, bis zum Jahr<br />

2<strong>02</strong>0 eine Millionen eAutos in Deutschland auf die Straße<br />

zu bringen, und zur Vermeidung von Wettbewerbsverzerrungen,<br />

besonders auch in der EU, sind Kaufanreize für Elektrofahrzeuge<br />

in der Markteinführungsphase unabdingbar.<br />

3. Es müssen neue urbane Verkehrsstrukturen in unseren<br />

Großstädten initiiert werden, in denen das Elektroauto eine<br />

zentrale Rolle spielt und seine speziellen Vorteile voll zum<br />

Tragen kommen. Für den City-Verkehr hat z.B. BMW in seinem<br />

neuesten Flottenversuch resümieren können, dass weder<br />

Reichweite, noch Ladezeit, noch öffentliche Ladesäulen<br />

ein Problem darstellen, wohlgemerkt mit heute verfügbarer<br />

Technik. Und warum soll man den Menschen nicht vermitteln<br />

können, für notwendige oder wünschenswerte längere<br />

Reisen ein konventionell angetriebenes Fahrzeug zu mieten,<br />

ebenso wie sie für weitergehende Reiseansprüche selbstverständlich<br />

Bahn und Flugzeug benutzen. Die Absicherung der<br />

zukünftigen Mobilitätsbedürfnisse der Menschen, besonders<br />

unter dem Druck nachhaltig gestalteter Umweltpolitik,<br />

lässt sich nur mit komplexen, vernetzten Denkansätzen realisieren<br />

und nicht mit den überholten linearen Strukturen.<br />

Prof. Dr.-Ing. Christian Voy<br />

PROAUTOMOTIVE<br />

Consulting - Projektmanagement<br />

c.voy@proautomotive.de


Status quo der Elektromobilität - Dr. carolin Bock<br />

Finanzierungskonzept<br />

Elektromobilität<br />

Dr. Carolin Bock, TU München<br />

Wesentliche Aspekte, die mit der möglichen Verbreitung von Elektrofahrzeugen<br />

zusammenhängen, sind die Finanzierbarkeit von Elektroautos aus Hersteller- und<br />

Kundensicht. Nur wenn die Herstellung für die Produzenten langfristig profitabel ist<br />

und die Kunden für Elektrofahrzeuge weniger als für herkömmliche Benzinfahrzeuge<br />

zahlen, werden sich Elektrofahrzeuge langfristig am Markt durchsetzen können.<br />

Grundsätzlich sind an einem erfolgreichen Finanzierungskonzept<br />

drei Akteure maßgeblich beteiligt: die Hersteller,<br />

der Staat als Förderer und zur Schaffung von Rahmenbedingungen<br />

sowie die Kunden (siehe Grafik). Damit sich Elektrofahrzeuge<br />

am Markt etablieren, müssen die damit in Zusammenhang<br />

stehenden Kosten von den drei Akteuren getragen<br />

werden können. Zum einen handelt es sich dabei um die<br />

Kosten bei den Produzenten für die Erforschung und Entwicklung<br />

der Fahrzeuge und damit in Verbindung stehender<br />

Technologien, z.B. für Batterien oder Leichtbaumaterialien.<br />

Zum anderen muss für eine Verbreitung der Elektromobilität<br />

die nötige Infrastruktur zur Verfügung gestellt werden,<br />

welche eine flächendeckende Nutzung ermöglicht. Hierzu<br />

zählen die Finanzierung von möglichen Ladestationen für<br />

schnelle Ladevorgänge oder die Austauschbarkeit von Batterien<br />

oder gesamten Elektrofahrzeugen an flächendeckenden<br />

Mietstationen.<br />

Diese Kosten treten in erster Linie auf der Anbieterseite auf.<br />

Von Kundenseite stehen zwei Kostentypen im Vordergrund:<br />

Die Kosten für den Kauf eines Elektrofahrzeugs und die anfallenden<br />

Kosten bei der Nutzung des Fahrzeugs.<br />

Der Hauptkostentreiber von Elektroautos ist derzeit noch die<br />

Batterie. Während ein Elektroauto der Kompaktklasse heute<br />

aufgrund der zu Buche schlagenden Batterie rund 50.000<br />

Euro kosten würde, läge der Verkaufspreis eines vergleichbaren<br />

Benzinfahrzeugs ungefähr bei 20.000 Euro.<br />

Legt man nach Berechnungen des KfW-Stiftungslehrstuhls<br />

für Entrepreneurial Finance an der TU München Benzin-<br />

Staat<br />

Unterstützung<br />

Unterstützung<br />

Unterhaltskosten<br />

eCar-<br />

Produzenten<br />

eCar-<br />

Kunden<br />

Akteure des Finanzierungskonzepts Elektromobilität<br />

Kosten für<br />

Bereitstellung der<br />

Infrastruktur<br />

kosten von 1,40 Euro pro Liter und Stromkosten von 0,18<br />

Euro/KWh zugrunde, lägen die Verbrauchskosten bei<br />

15.000 km/Jahr beim Benzinfahrzeug bei 1.113 Euro und<br />

beim eFahrzeug bei 540 Euro. Insgesamt fielen für Kaufpreis<br />

und Verbrauch bei 10-jähriger Nutzungsdauer beim<br />

Benzinfahrzeug Kosten von 32.759 Euro, beim Elektrofahrzeug<br />

56.190 Euro an - vorausgesetzt die Batterie ist 10 Jahre<br />

in diesem Maße nutzbar (Szenario A). Mit steigendem Benzinpreis<br />

und fallenden Batteriekosten kann sich diese Relation<br />

zugunsten des Elektrofahrzeugs verschieben. Nimmt<br />

man im Jahr 2<strong>02</strong>0 Benzinkosten in Höhe von 4,00 Euro pro<br />

Liter und Stromkosten von 0,22 Euro/KWh und dann vielleicht<br />

mögliche Batteriekosten in Höhe von 250 Euro/KWh<br />

an, summieren sich die Kosten für Anschaffung und 10 Jahre<br />

Betrieb mit moderaten Preissteigerungsraten beim Elektro-<br />

Entwicklungskosten<br />

Anschaffungskosten<br />

66 Neue Mobilität


Status quo der Elektromobilität - Dr. carolin bock<br />

€<br />

60 000<br />

€<br />

70 000<br />

50 000<br />

40 000<br />

30 000<br />

20 000<br />

10 000<br />

Benzinautos<br />

Elektroautos<br />

60 000<br />

50 000<br />

40 000<br />

30 000<br />

20 000<br />

10 000<br />

Benzinautos<br />

Elektroautos<br />

0<br />

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019<br />

0<br />

2<strong>02</strong>0 2<strong>02</strong>1 2<strong>02</strong>2 2<strong>02</strong>3 2<strong>02</strong>4 2<strong>02</strong>5 2<strong>02</strong>6 2<strong>02</strong>7 2<strong>02</strong>8 2<strong>02</strong>9<br />

Szenario A<br />

Szenario b<br />

fahrzeug auf 36.455 Euro und beim Benziner auf 63.333 Euro<br />

(Szenario B). Trotz aller Unsicherheiten solcher Hochrechnungen<br />

wird klar, dass eine realistische Chance für Elektromobilität<br />

aufgrund von Kosteneinsparungen besteht.<br />

Auch neuartige Verkaufskonzepte könnten den Kauf von<br />

Elektrofahrzeugen ankurbeln. Die Möglichkeit, Batterie und<br />

Fahrzeug getrennt anzubieten, wie es bei dem Konzept des<br />

Unternehmens Better Place erfolgt, ist nur eine davon.<br />

Außerdem ließe sich der Kaufpreis durch eine Art Leasingvertrag<br />

für die Abnehmer finanzieren. Käufer von Elektrofahrzeugen<br />

entrichten dann beim Kauf eine Anzahlung für das<br />

Fahrzeug und zahlen anschließend monatliche Nutzungsraten.<br />

So wird es für Kunden attraktiver und leichter finanzierbar,<br />

sich ein Elektrofahrzeug zu beschaffen, wenn der<br />

beim Kauf anfallende Preis nicht wesentlich über dem herkömmlicher<br />

Autos liegt. Durch diese Finanzierungsform<br />

lässt sich das Problem umgehen, dass die Kunden für Elektroautos<br />

bei der Anschaffung insgesamt einen höheren Preis<br />

zahlen müssen als für Benzinfahrzeuge, aber während der<br />

Nutzungsdauer geringere Kosten für die Elektroautos auftreten.<br />

Andere Modelle sehen vor, dass beispielsweise ein hochpreisiges<br />

Fahrzeug mit Benzinmotor zusammen mit einem<br />

als Zweitwagen genutzten Elektroauto gekauft wird. Auch<br />

am CarSharing angelehnte Modelle sind denkbar, bei denen<br />

die Kunden kein eigens genutztes Fahrzeug erwerben, sondern<br />

sich eAutos mit mehreren Nutzern teilen. Ein Konzept<br />

wie »E-Mobility2go« würde es ermöglichen, dass Autos an<br />

verschiedenen Stationen flexibel für gewisse Strecken entliehen<br />

werden können.<br />

Für eine Verbreitung von Elektrofahrzeugen werden allerdings<br />

nicht nur unterschiedliche Verkaufskonzepte relevant<br />

sein. Es ist zunächst einmal notwendig, dass von staatlicher<br />

Seite Zuschüsse für die Entwicklungskosten und auch<br />

für den Kauf von Elektrofahrzeugen gewährt werden. Nur so<br />

ist es möglich, dass schnell eine ausreichende Anzahl Fahrzeugnutzer<br />

gewonnen wird, um eine Etablierung am Markt<br />

zu ermöglichen.<br />

Dr. Carolin Bock<br />

KfW-Stiftungslehrstuhl für Entrepreneurial Finance<br />

Technische Universität München (TUM)<br />

carolin.bock@wi.tum.de, www.ef.wi.tum.de<br />

© www.designwelt.com / Stefan Ellbrueck<br />

Walther-Werke<br />

Ferdinand Walther GmbH<br />

Ramsener Straße 6<br />

67304 Eisenberg/Pfalz<br />

Telefon + (49) 6351 / 475-0<br />

Fax + (49) 6351 / 475-227<br />

www.walther-werke.de<br />

mail@walther-werke.de<br />

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Status Quo der Elektromobilität - Dr. Gregor Matthies<br />

2011 wird das Jahr der<br />

ersten eAutos<br />

Dr. Gregor Matthies, Bain & Company<br />

Im nächsten Jahr werden die ersten eAutos der großen Hersteller<br />

in die Verkaufsräume kommen, zunächst von Nissan,<br />

Mitsubishi und GM, später auch von Citroën, Ford und anderen.<br />

Opel wird mit dem Ampera eine europäische Version<br />

des Chevrolet Volt auf den Markt bringen, ein eAuto mit zusätzlichem<br />

Benzingenerator. Mit diesen noch sehr teuren<br />

Fahrzeugen - der Opel Ampera etwa soll ab 42.900 Euro<br />

kosten - wird hierzulande zunächst nur das obere Ende des<br />

Markts bedient.<br />

Eine aktuelle Bain-Studie zeigt, dass es bereits heute einen<br />

weltweiten Markt für 350.000 rein batteriebetriebene eFahrzeuge<br />

im Jahr gibt, ein Drittel davon in Europa - und dies auch<br />

ganz ohne öffentliche Förderung. Die potenziellen eAuto-<br />

Käufer von heute sind überwiegend sehr kaufkräftige Konsumenten,<br />

die bereits ein Premiumfahrzeug besitzen. Sie sind<br />

vom innovativen Umweltimage, aber auch von den flotten<br />

Fahrleistungen der neuen eFahrzeuge begeistert. Diese ersten<br />

eAutos werden ausschließlich zuhause aufgeladen und<br />

urban für die täglichen Fahrten zur Arbeit, zur Schule und<br />

in den Supermarkt genutzt. Damit decken sie vollwertig die<br />

Funktion eines Zweitwagens ab.<br />

Finanziell attraktiv ist die eMobilität in diesem Stadium allerdings<br />

noch nicht. Eine echte Kostendegression wird erst durch<br />

Großserienfertigung möglich. Und die benötigt auch Förderprogramme<br />

der öffentlichen Hand und Mut zu Zukunftsinvestitionen<br />

seitens der Automobilindustrie.<br />

In Deutschland zeichnet sich bisher keine konkrete Förderung<br />

ab, in Frankreich dagegen gibt es sie schon. International<br />

gesehen kann man für die Zukunft fest mit einer Förderung<br />

des eAutos rechnen. Zusätzlich werden weltweit,<br />

ähnlich wie bereits heute schon in London, viele emissionsgeplagte<br />

Ballungsgebiete entweder lokale eAuto-Förderprogramme<br />

starten oder Benzinautos stark benachteiligen.<br />

Für den teuersten Teil des eAutos, die Batterie, hat Bain<br />

anhand vergleichbarer Industriekostenkurven eine Simulationsrechnung<br />

erstellt, die zeigt, dass eine heute zwischen<br />

7.000 und 8.500 Euro teure eAuto-Batterie, wie sie etwa im<br />

Smart ED oder im Chevrolet Volt zum Einsatz kommt, durch<br />

Massenproduktion bis zum Jahr 2<strong>02</strong>0 um 60 bis 65 Prozent<br />

günstiger zu fertigen sein wird. Zum Vergleich: Der Preis von<br />

Lithium-Ionen-Standardzellen für Laptop-Akkus sank durch<br />

die Massenproduktion innerhalb von 10 Jahren um mehr als<br />

80 Prozent. So könnten die oben genannten Batteriekosten<br />

eines Smart ed durch Serienfertigung im Jahr 2015 auf rund<br />

3.500 Euro sinken und bereits dann eAutos auch finanziell<br />

attraktiv machen.<br />

Wie bei entsprechender staatlicher Förderung eine konkrete<br />

eAuto-Rechnung bereits nächstes Jahr schon aussehen<br />

könnte, zeigt ein Beispiel aus Frankreich: Der 2011 auf den<br />

Markt kommende elektrische Renault Kangoo Express ZE<br />

soll dann für den gewerblichen Endkunden genau so viel<br />

kosten wie die Dieselvariante. Gleichzeitig wird die Batterie<br />

für 72 Euro im Monat geleast. Ab einer Jahresfahrleistung von<br />

16.000 km ist die Elektro-Variante in seinen Betriebskosten<br />

gleich teuer. Die jährliche Diesel Rechnung über 1.300 Euro<br />

fällt weg. Der elektrische Strom hingegen kostet für dieses<br />

Auto in Frankreich nur 320 Euro. Dazu fährt der Kunde lokal<br />

absolut emissionsfrei.<br />

Das eAuto wird innerhalb dieses Jahrzehnts seinen<br />

festen Platz im Angebotsspektrum der Automobilindustrie<br />

erobern. Dabei wird es künftig ein breites Spektrum an Antrieben<br />

geben. Lange Strecken und große Autos werden die<br />

Domäne des Verbrennungsmotors und der Hybride bleiben.<br />

Mittlere Distanzen in Ballungsgebieten werden am besten<br />

mit intelligenten Kombinationen aus Elektro- und Benzinantrieb<br />

bewältigt. Das rein batteriebetriebene eAuto wird dank<br />

seiner überragenden Energieeffizienz und der lokalen völligen<br />

Emissionsfreiheit das ideale Stadtauto der Zukunft sein.<br />

Dr. Gregor Matthies<br />

Partner und Automobilexperte<br />

Bain & Company<br />

www.bain.de<br />

68 Neue Mobilität


Status Quo der ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> - Dr. Ronald Große<br />

Der erste personenbezogene<br />

eDienstwagen Deutschlands<br />

Interview mit Dr. Ronald Große<br />

Sie fahren den ersten personenbezogenen Elektro-Dienstwagen<br />

Deutschlands. Welchen Unterschied gibt es zum<br />

konventionellen Dienstwagen?<br />

Der wichtigste Unterschied ist, dass ich jetzt mit Energie aus<br />

erneuerbaren Quellen fahren kann und somit die Umwelt<br />

weder direkt beim Fahren noch bei der Erzeugung des benötigten<br />

Stroms belaste. Ich habe mich sehr schnell daran gewöhnt,<br />

den Stecker in die Ladesäule zu stecken, sobald ich<br />

morgens bei juwi ankomme. Mit den bei uns aufgestellten<br />

Ladesäulen, können wir bereits jetzt bis zu 40 eFahrzeuge<br />

mit Strom aus Erneuerbaren Energien laden. Mein Arbeitsweg<br />

von rund 20 Kilometern lässt sich mit meinem Mitsubishi<br />

i-MiEV problemlos bewältigen. Da ich diese Strecke<br />

täglich zusammen mit einer Kollegin aus meinem Wohnort<br />

zurücklege, sind wir wahrscheinlich auch die erste Fahrgemeinschaft<br />

mit einem Elektro-Dienstwagen in Deutschland.<br />

Wie sind Ihre täglichen Erfahrungen mit dem Elektroauto?<br />

Lassen sich alle dienstlichen Wege damit zurücklegen?<br />

Da ich für längere Dienstfahrten auch gerne die Bahn nutze,<br />

passt das eAuto sehr gut, denn die Fahrt zum Bahnhof<br />

mache ich mit meinem i-MiEV. Für die übrigen Dienstreisen<br />

nutze ich ein Pool-Fahrzeug mit Verbrennungsmotor aus<br />

unserem Firmenfuhrpark. Dieses steht mir auch für längere<br />

Privat- und Urlaubsfahrten zur Verfügung. Sollte einmal<br />

kurzfristig kein Fahrzeug zur Verfügung stehen, kann ich auf<br />

einen Mietwagen zurückgreifen. Somit ist gewährleistet,<br />

dass ich immer mobil bin.<br />

eFahrzeug als Dienstwagen zu versteuern, das mindestens<br />

doppelt so teuer ist wie eines mit Verbrennungsmotor. Für<br />

juwi ist die Zukunft der Mobilität elektrisch - angetrieben mit<br />

sauberer und günstiger Energie aus erneuerbaren Quellen.<br />

Das Unternehmen forciert den Umstieg auf eMobilität und<br />

hat deshalb beschlossen, allen Nutzern eines Elektrodienstwagens<br />

den steuerlichen Mehraufwand für das Elektro-Auto<br />

zu erstatten. In meinem Fall heißt das konkret: Ich versteuere<br />

den Mitsubishi iMiEV ganz normal; von meinem Arbeitgeber<br />

bekomme ich jedoch einen Gehaltsausgleich, sodass<br />

ich faktisch den Mitsubishi Colt zum Preis von rund 16.000<br />

Euro versteuere. Auf juwi kommen in meinem Fall dadurch<br />

Mehrkosten von rund 300 Euro pro Monat zu. Das kann aber<br />

kein Modell für die Zukunft sein. Der Gesetzgeber muss handeln<br />

und Elektroautos steuerlich gerecht behandeln, damit<br />

Elektromobilität vorankommt.<br />

Dr. Ronald Große<br />

Abteilungsleiter Solare Mobilität / juwi<br />

www.juwi.de<br />

Gab es Probleme oder spezielle Hürden, vor die Sie in diesem<br />

Zusammenhang gestellt wurden?<br />

Notwendig wäre eine Sonderregelung für die Versteuerung<br />

von Elektrofahrzeugen, wenn diese als Dienstwagen genutzt<br />

werden. Aufgrund des wesentlich höheren Anschaffungspreises<br />

eines eAutos, muss ich derzeit einen sehr viel höheren<br />

geldwerten Vorteil versteuern, als bei einem vergleichbaren<br />

Auto mit Verbrennungsmotor. Aus unserer eigenen Erfahrung<br />

werden es nur die Idealisten sein, die bereit sind, ein<br />

Neue Mobilität<br />

69


Status Quo der Elektromobilität - Legal corner<br />

§Elektrofahrzeuge als<br />

Dienstwagen<br />

Modifizierung der steuerrechtlichen Regelungen<br />

Wenn es nach der Bundesregierung geht, soll Deutschland bald eine Vorreiterrolle<br />

bei der Entwicklung und Einführung neuer Mobilitätsformen übernehmen. Dieses<br />

ehrgeizige Ziel erfordert die Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen, damit Automobilhersteller<br />

in diese Zukunftstechnologie investieren und Elektrofahrzeuge für<br />

Kunden attraktiv werden. Hierzu zählt unter anderem auch die Modifizierung steuerrechtlicher<br />

Regelungen wie etwa bei der Gestellung von Elektrofahrzeugen als<br />

Dienstwagen vom Arbeitgeber an den Arbeitnehmer.<br />

Zum steuerpflichtigen Arbeitslohn des Arbeitnehmers zählen<br />

sämtliche geldwerte Vorteile, die dieser für eine Beschäftigung<br />

im öffentlichen oder privaten Dienst erhält. Stellt der<br />

Arbeitgeber dem Arbeitnehmer zur privaten Nutzung einen<br />

Dienstwagen unentgeltlich oder verbilligt zur Verfügung, so<br />

führt auch dies zur Bereicherung des Arbeitnehmers und damit<br />

zum Lohnzufluss.<br />

Die Bewertung dieses geldwerten Vorteils erfolgt regelmäßig<br />

nach der sog. Ein-Prozent-Methode. Danach ist der geldwerte<br />

Vorteil steuer- und sozialversicherungsrechtlich mit (monatlich)<br />

1% des auf volle 100 Euro abgerundeten Bruttolistenpreises<br />

des genutzten Fahrzeugs im Zeitpunkt seiner Erstzulassung<br />

zuzüglich der Kosten für Sonderausstattungen (z.B.<br />

Standheizung, Navigationsgerät oder Diebstahlsicherungssystem)<br />

anzusetzen. Die tatsächlichen Anschaffungskosten<br />

sind unerheblich; selbst übliche Händlerrabatte dürfen nicht<br />

abgezogen werden. Die Bruttolistenpreisregelung nach dem<br />

Zeitpunkt der Erstzulassung des Fahrzeugs gilt ebenso für<br />

Gebrauchtwagen und Leasingfahrzeuge.<br />

Kann der vom Arbeitgeber überlassene Dienstwagen vom<br />

Arbeitnehmer auch für Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte<br />

genutzt werden, so ist für diese Nutzungsmöglichkeit,<br />

unabhängig von der Nutzung des Fahrzeugs zu<br />

Privatfahrten, als zusätzlicher geldwerter Vorteil monatlich<br />

0,03% des inländischen Bruttolistenpreises des Fahrzeugs<br />

für jeden Entfernungskilometer zwischen Wohnung und Arbeitsstätte<br />

anzusetzen.<br />

Mit den pauschalen Nutzungswerten sind sämtliche geldwerten<br />

Vorteile im Zusammenhang mit der Privatnutzung des<br />

überlassenen Fahrzeugs abgegolten. Für den monatlichen<br />

Ansatz der pauschalen Nutzungswerte ist es grundsätzlich<br />

unerheblich, ob und in welchem Umfang das überlassene<br />

Fahrzeug tatsächlich privat genutzt wird.<br />

Vor dem Hintergrund, dass Elektrofahrzeuge im Vergleich zu<br />

Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor um einiges teurer sind,<br />

führt die pauschale Nutzungswertbesteuerung bei Arbeitnehmern<br />

mit Elektrofahrzeugen als Firmenwagen zu einer<br />

steuerlichen Benachteiligung: Arbeitnehmer mit Elektrofahrzeugen<br />

haben einen wesentlich höheren geldwerten<br />

Vorteil mit ihrem individuellen Steuersatz (bis zu 47,475%)<br />

zu versteuern als Arbeitnehmer mit Fahrzeugen einer vergleichbaren<br />

Klasse mit Verbrennungsmotor.<br />

70 Neue Mobilität


Status Quo der Elektromobilität - Legal Corner<br />

»Zur Steigerung der Attraktivität von Elektrofahrzeugen als<br />

Dienstwagen ist es unerlässlich, dass steuerliche Nachteile<br />

bei der Pauschalbewertung vermieden werden.«<br />

Für die Arbeitnehmer kann sich daher die Zur-Verfügung-<br />

Stellung eines Elektrofahrzeugs zur privaten Nutzung als<br />

teurer Spaß herausstellen. Die derzeitige Regelung führt<br />

zu einem klaren Wettbewerbsnachteil der Elektrofahrzeuge<br />

gegenüber Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor und verhält<br />

sich damit diametral zu der Absicht der Bundesregierung die<br />

Elektromobilität fördern zu wollen.<br />

Zur Steigerung der Attraktivität von Elektrofahrzeugen als<br />

Dienstwagen ist es unseres Erachtens unerlässlich, dass<br />

steuerliche Nachteile bei der Ermittlung des geldwerten Vorteils<br />

der Privatnutzung vermieden werden.<br />

Denkbar wäre insoweit etwa die derzeitige Dienstwagenbesteuerung<br />

um eine Neuregelung für Elektrofahrzeuge zu<br />

ergänzen, wonach für die Ermittlung des geldwerten Vorteils<br />

der Privatnutzung eines Elektrofahrzeugs auf den inländischen<br />

Listenpreis eines Fahrzeugs einer vergleichbaren<br />

Klasse mit Verbrennungsmotor abzustellen ist.<br />

Solange eine derartige auf Elektrofahrzeuge angepasste<br />

gesetzliche Regelung fehlt, ist Arbeitnehmern mit einem<br />

Elektrofahrzeug als Dienstwagen in jedem Fall anzuraten, zu<br />

prüfen, ob es für sie nicht steuerlich günstiger ist, den geldwerten<br />

Vorteil der Privatnutzung (einschließlich der Fahrten<br />

zwischen Wohnung und Arbeitsstätte) alternativ anhand der<br />

tatsächlichen Aufwendungen, durch Führen eines Fahrtenbuches,<br />

zu ermitteln.<br />

Arbeitnehmer könnten auf diese Weise eine offensichtlich<br />

nachteilige Besteuerung aufgrund der Pauschalbewertung<br />

vermeiden.<br />

Julia Wirges<br />

Rechtsanwältin<br />

Noerr LLP, München<br />

julia.wirges@noerr.com<br />

NEW MOBILITY<br />

Noerr ist eine führende europäische Wirtschaftskanzlei – mit 450 Rechtsanwälten,<br />

Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern an 14 Standorten in Deutschland, Großbritannien,<br />

Mittel- und Osteuropa und den USA. Unser Kerngeschäft ist exzellente<br />

Rechts- und Steuerberatung, die innovative und nachhaltige Lösungen entwickelt<br />

und wirtschaftlichen Mehrwert schafft. Das gilt auch für „New Mobility“.<br />

Gerne senden wir Ihnen unsere Broschüre mit Anregungen zu allen Rechtsfragen<br />

rund um die Mobilität der Zukunft. Oder besuchen Sie unsere Foren zum Erfahrungsaustausch.<br />

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Dr. Peter Bachmann | Leiter des Teams New Mobility | Noerr LLP | Brienner Straße 28 |<br />

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Neue Mobilität<br />

71


Status Quo der Elektromobilität - Thomic Ruschmeyer<br />

Führen Berichte & Normen<br />

ans Ziel?<br />

Thomic Ruschmeyer, Präsident Bundesverband Solare Mobilität e.V.<br />

Im Rahmen der Bundespressekonferenz am 30. November<br />

2010 hat Prof. Dr. Kagermann, Vorsitzender der Nationalen<br />

Plattform Elektromobilität (NPE), den Zwischenbericht der<br />

NPE an die Ministerien von Wirtschaft und Verkehr übergeben.<br />

Auf 48 Seiten diskutiert der Bericht verschiedene Fragestellungen,<br />

um Deutschland zum Leitmarkt und Leitanbieter<br />

in Sachen Elektromobilität werden zu lassen.<br />

Leider konzentriert sich die NPE fast ausschließlich auf das<br />

Automobil und lässt die anderen Optionen, wie Elektro-<br />

Zweiräder, den ÖPNV und neue Mobilitätsformen, wie das<br />

CarSharing außen vor. Gerade im Zweiradbereich ließe sich<br />

eine schnelle Einführung bereits jetzt problemlos umsetzen.<br />

Hier passen die Anforderungsprofile im Nahverkehr, die großen<br />

Stückzahlen und überschaubaren Kosten für Batterie<br />

und Fahrzeug schon jetzt gut zusammen.<br />

Im Zwischenbericht fehlen Empfehlungen für konkrete Rahmenbedingungen,<br />

wie beispielsweise die spezielle Kennzeichnung<br />

von Elektrofahrzeugen. Es scheint, als wolle die<br />

NPE allein über Normierung und Qualifizierung zum Leitmarkt<br />

und -anbieter für Elektromobilität werden. Aus anderen<br />

Ländern kommen aber bereits heute käufliche Serienprodukte<br />

auf den Markt und auch deutsche mittelständische<br />

Unternehmen bieten eine Bandbreite an Elektrofahrzeugen<br />

an. Dies findet wenig Berücksichtigung im Zwischenbericht<br />

und hinterlässt den Eindruck einer Verzögerungstaktik zugunsten<br />

der, noch nicht lieferfähigen, deutschen OEMs.<br />

Der Zwischenbericht der Nationalen Plattform Elektromobilität<br />

dokumentiert, dass die enge Verknüpfung von Erneuerbaren<br />

Energien und Elektromobilität wichtig ist. Nur wenn<br />

Elektrofahrzeuge mit Strom aus Erneuerbaren Energien betrieben<br />

werden, wird das Klimaschutzpotenzial dieser Antriebstechnologie<br />

vollständig genutzt. Bis dies soweit ist,<br />

sind nach Ansicht der Experten der NPE noch umfassende<br />

Forschungsarbeiten notwendig. Als Beispiele werden, neben<br />

dem Einsatz von IKT, auch mehr Energieeffizienz sowie insbesondere<br />

der Bereich der Batterieentwicklung genannt.<br />

Deutlich wird im Zwischenbericht und den vielen begleitenden<br />

Veranstaltungen, dass die beteiligten Akteure eines<br />

erkannt haben: Uns steht ein Paradigmenwechsel in der<br />

Mobilität bevor. Hier reicht es nicht mehr aus, nur Tank und<br />

Motor zu wechseln, sondern es sind an zentralen Stellen der<br />

Wertschöpfung massive Änderungen zu erwarten. Künftig<br />

werden die Kompetenz der Batterietechnologie und elektrische<br />

Energie hier den Ton angeben. Dies wird aber leider im<br />

neuen Energiekonzept der Bundesregierung nicht berücksichtigt.<br />

Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle erklärte dazu:<br />

»Mit der Elektromobilität entsteht eine neue Wertschöpfungskette,<br />

die weit über die klassische Automobilindustrie<br />

hinausgeht. Diese neuen Chancen werden wir nutzen.«<br />

Leider kommt dieser Bereich im neuen Energiekonzept der<br />

Bundesregierung eher zu kurz. Dort fordert diese lediglich,<br />

dass die Autoindustrie in Deutschland bei der Entwicklung<br />

von Elektrofahrzeugen international eine Führungsrolle einnehmen<br />

soll, präsentiert aber nur wenige Vorschläge und<br />

gibt keine konkreten Zielvorgaben.<br />

Die Experten der NPE machen eines deutlich: Kaufprämien<br />

für Elektroautos sollen zunächst nicht fließen. Auch die Branche<br />

der Erneuerbaren Energien lehnt eine pauschale Kaufprämie<br />

ab, denn dies führt eher zu Mitnahmeeffekten als zu<br />

Lenkungseffekten. Nur Marktanreize in Sachen Effizienz und<br />

Nutzung von Erneuerbaren Energien machen in diesem Zusammenhang<br />

Sinn und können eine sinnvolle Symbiose von<br />

Erneuerbaren Energien und Elektromobilität ermöglichen.<br />

Mit Fortschreiten der Entwicklungen in der Batterietechnologie<br />

können Batterien und intelligente Ladegeräte als Steuerelemente<br />

zur Netzstabilisierung fungieren. Dadurch kann<br />

die Integration Erneuerbarer Energien bei gleichzeitiger<br />

Verbesserung der Netzstabilität gewährleistet werden. Die<br />

Elektromobilität bietet damit das Potenzial für ein effizientes<br />

Zusammenspiel von Mobilitäts- und Energiesystemen.<br />

Sie ist auch die Grundlage für die Entwicklung neuer Technologien<br />

und Geschäftsmodelle. Hier könnten die besonderen<br />

Chancen für die heimische Autoindustrie liegen und<br />

72 Neue Mobilität


Status Quo der Elektromobilität - Thomic Ruschmeyer<br />

»Uns steht ein Paradigmenwechsel in der Mobilität bevor.<br />

Es wird mehr als nur Motor und Tank gewechselt werden,<br />

um »solar« mobil zu bleiben..«<br />

der bsm wird zusammen mit seinen Partnerverbänden aus<br />

der Erneuerbaren-Branche im Fortgang seiner Arbeit bei der<br />

NPE hierzu dezidierte Vorschläge einbringen.<br />

Die deutsche Industrie muss im Zusammenspiel mit allen<br />

gesellschaftlichen Gruppen schnell handeln, um bestehende<br />

Weltmarktpositionen zu halten und weiter ausbauen zu<br />

können. Einen Strukturbruch in der Wertschöpfungskette<br />

und damit den Verlust von Arbeitsplätzen gilt es in jedem<br />

Fall zu vermeiden. Gezielte Industrie-, Innovations- und Verkehrspolitik<br />

sind wichtige ergänzende Maßnahmen, um der<br />

Automobilindustrie den Einstieg in das Zeitalter der Elektromobilität<br />

zu ermöglichen. Ob dies mit dem Nationalen Plan<br />

Elektromobilität zu erreichen ist, wird zu beobachten bleiben<br />

und gemeinsame Anstrengungen in der kommenden<br />

Zeit, nicht nur bis zum NPE-Abschlussbericht, erfordern.<br />

Thomic Ruschmeyer, Bundesverband Solare Mobilität e.V.<br />

www.bsm-ev.de, www.solarmobil.net, www.park-charge.de<br />

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Neue Mobilität<br />

73


Status Quo der ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> - Andreas Varesi<br />

Aktuelle Trends der eMobilität<br />

Andreas Varesi, Technomar GmbH<br />

Die Technomar GmbH hat in den letzten beiden Jahren den<br />

Markt für Elektromobilität in unterschiedlichen Studien gemeinsam<br />

mit dem TÜV SÜD analysiert. Es wurden über 6.000<br />

Konsumenten, 300 Kfz-Werkstätten sowie weit über 100 Experten<br />

befragt. Dabei hat sich ein sehr differenziertes Bild<br />

des deutschen Marktes für Elektromobilität herauskristallisiert.<br />

19 Prozent der Deutschen würden bereits ein eAuto<br />

kaufen, wenn erste Modelle verfügbar oder zumindest eine<br />

entsprechende Werkstätte in der Nähe wäre und weitere 43<br />

Prozent möchten in die eMobilität einsteigen, wenn die ersten<br />

Kinderkrankheiten überwunden sind.<br />

sehen im Geschäft mit dem Strom fürs Auto großes Potential<br />

und haben nicht gewartet, bis deutsche Autobauer sie mit<br />

Fahrzeugen beliefern. Die Oldenburger EWE hat sich für ihre<br />

Feldtests von Karmann ein eigenes Elektroauto entwickeln<br />

lassen und RWE hat bisher seinen Autostrom in Kombination<br />

mit einem umgebauten Fiat 500 von Karabag angeboten.<br />

Während die großen deutschen Autobauer sich noch auf<br />

vage Produktankündigungen für 2013 und 2014 beschränken,<br />

arbeitet RWE schon am nächsten Coup. Im November wurde<br />

recht unspektakulär die Kooperation mit dem chinesischen<br />

Auch Werkstätten stehen der eMobilität durchaus positiv gegenüber.<br />

Knapp 45 Prozent der befragten Werkstätten sehen<br />

in der eMobilität eher eine Chance, nur gut 20 Prozent sehen<br />

sie als Bedrohung. Und auch die Bereitschaft, ein unbekanntes<br />

Elektrofahrzeug zu reparieren, ist erstaunlich hoch.<br />

Doch trotz dieser allgemein positiven Einstellung zur eMobilität<br />

ist die Fahrzeugverfügbarkeit in Deutschland noch immer<br />

ein Problem. Große Energieversorger wie RWE oder EWE<br />

Batteriegiganten BYD angekündigt, der mit seinen Hybridund<br />

Elektroautos bereits 2011 den europäischen Markt erobern<br />

möchte. Dies wird eine deutliche Abwärtsspirale bei<br />

den Preisen für Elektrofahrzeuge zur Folge haben. In den USA<br />

ist bereits heute ein Nissan LEAF nach Steuereinsparungen<br />

für umgerechnet 19.200 Euro bestellbar. Und das inklusive<br />

einer 24 kW/h Lithium-Ionen-Batterie.<br />

Auch bei den Flottenfahrzeugen hat sich in den letzten Monaten<br />

eine Menge getan. Technomar hat über 40 kommer-<br />

74 Neue Mobilität


Status Quo der ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> - Andreas Varesi<br />

»19% der Deutschen würden<br />

bereits ein eAuto kaufen.«<br />

zielle Hersteller von über 200 verschiedenen Elektronutzfahrzeugen<br />

ermittelt. Dabei reicht die Palette von günstigen<br />

Kommunalfahrzeugen wie vom italienischen Anbieter Alké<br />

bis hin zum 12-Tonner von Smith Electric Vehicles. Und auch<br />

hier sind mit den Firmen EcoCraft und e-WOLF lediglich zwei<br />

mittelständische deutsche Unternehmen vertreten.<br />

Sehr spannend ist auch die Entwicklung bei den Energiespeichern.<br />

Auch wenn die Energiespeicherdichte pro Volumeneinheit<br />

von Benzin von keinem alternativen Energieträger<br />

erreicht wird, so kommen neue Speicherverfahren<br />

durchaus in diese Größenordnung. Die von IBM weiterentwickelte<br />

Lithium-Luft-Batterie soll eine bis zu 30-fach höhere<br />

Speicherdichte als herkömmliche Lithium-Ionen-Akkus<br />

erreichen können. Würde ein Tesla mit solch einer idealen<br />

Batterie bestückt, könnte sein derzeit 450 kg schwerer Batterieblock<br />

durch eine handliche 10 kg-Zelle ersetzt werden.<br />

Doch bis es soweit ist, vergehen laut Experten mindestens<br />

noch zehn Jahre.<br />

Andreas Varesi, Technomar GmbH www.technomar.de


Status Quo der ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> - Eckhard Fahlbusch<br />

Die nächste Abwrackprämie<br />

muss kommen<br />

Eckhard Fahlbusch, BEM-Beirat<br />

Das Thema eMobilität ist inzwischen in aller Munde - auch in<br />

Deutschland. Jeder, der es elektrisch probiert, ist begeistert,<br />

egal ob mit Fahrrad, Roller oder Auto - trotz des fehlenden<br />

Motorgeräusches oder gerade deswegen. In Europa und den<br />

USA werden elektrisch angetriebene Fahrzeuge von renommierten<br />

Jurymitgliedern und Fachzeitschriften zu den Autos<br />

des Jahres 2010 gewählt.<br />

In Deutschland arbeiten Politik, Wissenschaft und Industrie<br />

gemeinsam auf der am 03. Mai 2010 durch die Bundeskanzlerin<br />

ins Leben gerufenen Nationalen Plattform Elektromobilität.<br />

Der am 30.11.2010 vorgestellte Zwischenbericht der NPE<br />

zeigt, dass mit der Einführung von rein batterieelektrischen<br />

Fahrzeugen und (Plug-In-)Hybriden eine technologische<br />

Zeitenwende eingeläutet wird. Die NPE sieht vor allem die<br />

Herausforderung und den Erfolgsdruck für die deutsche Industrie<br />

im Vergleich zur Entwicklungsdynamik vor allem in<br />

Japan und China, aber auch den USA und Frankreich.<br />

Zusammengefasst müssen diese Erkenntnisse zu schnellstmöglichen<br />

Kaufanreizen für die Konsumenten in Deutschland<br />

führen - in einer Größenordnung von 5.000 Euro pro<br />

Fahrzeug. Dies würde dazu führen, dass Hybridfahrzeuge<br />

(mit einer elektrischen Reichweite von 50 - 80 km) und kleine<br />

Voll-Elektrofahrzeuge ohne erhebliche Mehrkosten kurz- bis<br />

mittelfristig erworben werden können. 43% der Deutschen<br />

sind grundsätzlich zum Kauf eines Wagens bereit, der Strom<br />

aus der Steckdose tankt. 58% sind es bei entsprechender<br />

steuerlicher Förderung. 67% würden bei direkten Kaufanreizen<br />

einen Wagen mit kombiniertem Benzin-Elektro-Antrieb<br />

kaufen. Berücksichtigt man, dass in Deutschland 70% aller<br />

Fahrten unter 17 km liegen, oder 80% unter 25 km, dann<br />

können 80% der durch den Verkehr verursachten CO2-Emissionen<br />

in Deutschland vermieden werden. Vorausgesetzt<br />

der Ladestrom ist grün.<br />

Kopenhagen, Cancun und was kommt danach? Machen wir<br />

uns nichts vor. Solange es »scheinbare« Gewinner und Verlierer<br />

durch die Klimaänderungen gibt, werden auch keine<br />

wirksamen globalen Programme zur Erreichung der vereinbarten<br />

Ziele verabschiedet. Ohnehin sind die Ziele nur durch<br />

den Einsatz geeigneter Technologien erreichbar. Wir erleben<br />

heute, dass diese insbesondere durch nationale Fördermaßnahmen<br />

und durch den globalen Wettbewerb in der Industrie<br />

vorangetrieben werden. So hat China längst erkannt,<br />

dass der Zug auf dem Gebiet von Otto- und Dieselmotor bereits<br />

abgefahren ist, bzw. der Vorsprung der Autoindustrie<br />

in Europa, Japan und den USA in diesem Bereich nicht mehr<br />

eingeholt werden kann. Bei der eMobilität beginnt das Rennen<br />

dagegen erst. Und hier wollen die Chinesen vorne sein.<br />

Allein die ständig wachsende Größe und Anzahl der Megacitys<br />

in China erzwingt den Durchbruch der eMobilität.<br />

Die Kaufanreize für Hybrid- oder Elektrofahrzeuge betragen<br />

in China bis zu 7.000 Euro, in Frankreich bis zu 5.000 Euro,<br />

in Japan bis zu 15.000 Euro, in UK bis zu 5.000 Euro und in<br />

den USA bis zu 7500 $ (ca. 5.780 Euro) pro Fahrzeug. Unabhängig<br />

von der Entwicklung der eMobilität in Deutschland<br />

werden die deutschen Autohersteller ihre Modellpalette<br />

und Antriebstechnologien - im Hinblick auf den Export - auf<br />

den globalen Markt mit den sich abzeichnenden Änderungen<br />

ausrichten. Dies gilt insbesondere für die geförderten<br />

Regionen (China, Japan, USA etc.) und das durch die oben<br />

genannten Kaufanreize in diesen Regionen ausgelöste Käuferverhalten.<br />

Hierbei ist zu berücksichtigen, dass auch die<br />

Produktion zunehmend stärker an die Märkte herangeführt<br />

wird. Das heißt, wenn Deutschland wettbewerbsfähig und<br />

führend dabei sein will, muss zwangsläufig auch die Bundesregierung<br />

schnell handeln - und zwar gemeinsam mit der<br />

Industrie im Sinne der Deutschen Volkswirtschaft.<br />

Neue technische Lösungen müssen einer gesamtökologischen<br />

Betrachtung standhalten. Die Optimierung des Verbrennungsmotors<br />

kann kurz- bis mittelfristig z.B. in der Golf-<br />

Klasse zu einem 2 - 3 Liter-Verbrauch pro 100 km führen. Das<br />

Hybrid- oder Elektrofahrzeug ist bei gesamtökologischer<br />

76 Neue Mobilität


Betrachtung also nur dann der Gewinner, wenn die zur<br />

Ladung der Antriebsbatterie erforderliche Energie aus<br />

erneuerbaren Ressourcen wie Sonne, Wind und Wasser<br />

gewonnen wird. Insoweit ist das Programm der Bundesregierung<br />

zum schrittweise Ausbau der Erneuerbaren<br />

Energien bis 2050 auf 60% beim Gesamtenergieverbrauch<br />

und bis 80% beim Stromverbrauch zu begrüßen.<br />

Die CO2-Reduktionsziele in Deutschland und Europa<br />

müssen mit der Industrie gemeinsam vereinbart werden,<br />

damit die technischen Lösungen zur Umsetzung<br />

auch global als geeignet anerkannt und demzufolge angewendet<br />

werden. Das heißt aber auch, dass die ansässige<br />

Industrie zeigen muss, was technisch möglich und<br />

wirtschaftlich sinnvoll ist - auch um einen nachhaltigen<br />

globalen Technologietransfer zu erreichen. Egoistische<br />

Verhaltensmuster einzelner Marktteilnehmer, die durch<br />

abgeschlossene Schubladenpolitik blockieren sind hierbei<br />

fehl am Platz. Ansonsten ist die globale Wettbewerbsfähigkeit<br />

insbesondere gegenüber China und den<br />

USA gefährdet. Wir müssen uns erneut darauf besinnen,<br />

dass die Geschichte des wirtschaftlichen Fortschritts<br />

und Erfolgs eine Geschichte der Innovatoren und nicht<br />

der Imitatoren ist. In diesem Zusammenhang teile ich<br />

die Auffassung von Roman Herzog: »Visionen sind Strategien<br />

des Handelns. Das unterscheidet sie von Utopien.<br />

Zur Vision gehören Mut, Kraft und die Bereitschaft, sie<br />

zu verwirklichen.« Wir brauchen eine zweite industrielle<br />

Revolution und ein verändertes Weltbild besonders im<br />

Hinblick auf die Wertschätzung unseres Planeten und<br />

dessen »verfügbaren« Ressourcen. Auch wenn unsere<br />

Generation nicht mehr die vollständigen Früchte aller<br />

neuen Technologien erntet, sollten wir sie heute für die<br />

uns nachkommenden Generationen auf den Weg bringen.<br />

Insgesamt wird ein sich ständig optimierender Mix aus<br />

unterschiedlichen Antriebstechnologien zu einer erheblichen<br />

CO2-Reduzierung führen. Das heißt, der Wettbewerb<br />

unter den Konkurrenten z.B. Elektromotor gegen<br />

Diesel- und Ottomotor oder Antriebsbatterie gegen<br />

Brennstoffzelle und Wasserstoffantrieb wird für einen<br />

längeren Zeitraum (voraussichtlich mehrere Jahrzehnte)<br />

deren Existenz nebeneinander ermöglichen und die jeweilige<br />

Qualität verbessern. Dies ist für alle Beteiligten<br />

gut, auch für den Klimaschutz. In 2009 wurden weltweit<br />

55 Mio. Neufahrzeuge pro Jahr weltweit in Verkehr gebracht.<br />

2050 sollen es 200 Mio. Fahrzeuge pro Jahr sein.<br />

Allein diese Marktexplosion erfordert Technologievielfalt<br />

und fairen Wettbewerb auf dem Weg in eine umweltverträgliche<br />

Zukunft.<br />

<br />

<br />

the electric avenue<br />

3. Expo für nachhaltige Mobilität<br />

2. – 5. Juni 2011<br />

Messe Friedrichshafen<br />

Die Zukunft erfahren auf der<br />

dritten Expo für nachhaltige<br />

Mobilität !<br />

• Großer Ausstellungsbereich<br />

Elektromobilität<br />

• Testfahrten auf dem Messerundkurs<br />

• Parallelveranstaltung:<br />

KLASSIKWELT BODENSEE<br />

(Vergangenheit triff Zukunft)<br />

• INCOVISion Fachkongress e-Mobility*<br />

• Auto Test eCar-award*<br />

* B2B Bereich mit Voranmeldung<br />

Eckhard Fahlbusch<br />

e.fahlbusch@web.de<br />

www.tea-expo.de<br />

Neue Mobilität<br />

77


Status Quo der Elektromobilität - Markus Blume, MdL<br />

Bayern wird elektromobil<br />

Aufbruch in eine elektrische Zukunft<br />

Markus Blume, MdL<br />

Sprecher der Jungen Gruppe der CSU-Landtagsfraktion<br />

Photo: Peter Kneffel, dpa<br />

Die bayerische Automobilindustrie ist für den Wirtschaftsstandort<br />

Bayern von überragender Bedeutung. Nicht minder<br />

wichtig ist der Zukunftstrend Elektromobilität für die<br />

Zukunftsfähigkeit der Automobilindustrie. Es liegt daher<br />

im vitalen Interesse des Freistaats, die Themen eMobilität<br />

und intelligente Energiesysteme in Bayern mittels geeigneter<br />

Leuchtturmprojekte auszurollen, die internationale<br />

Relevanz haben und sich an der industriellen Sinnhaftigkeit<br />

orientieren müssen.<br />

Bayern als Heimat zweier Premium-Fahrzeughersteller und<br />

unzähliger mittelständischer Zuliefererfirmen nimmt diese<br />

Herausforderung an und investiert kräftig: Im Rahmen des<br />

Zukunftsprogramms »Aufbruch Bayern«, das im Doppelhaushalt<br />

2011/2012 verankert ist, soll Elektromobilität mit<br />

einem Volumen von 64 Millionen Euro ein Eckpunkt bayerischer<br />

Innovationspolitik werden. Der »Aufbruch Bayern«<br />

schreibt damit die bereits 2009 gestartete Zukunftsoffensive<br />

Elektromobilität der Bayerischen Staatsregierung konsequent<br />

fort. Um die noch notwendigen Forschungsarbeiten<br />

voranzutreiben, werden 34 Millionen in die einschlägigen<br />

Forschungs- und Entwicklungszentren in Würzburg und<br />

Garching investiert. Gemeinsam mit dem E-Drive-Center<br />

in Nürnberg, dem Fraunhofer Institut IISB in Erlangen und<br />

Nürnberg als eine der führenden Forschungseinrichtungen<br />

auf dem Gebiet der Leistungselektronik und Antriebstechnik<br />

und den FuE-Zentren der Fahrzeughersteller und Zulieferindustrie<br />

bilden sie das Rückgrat bayerischer Elektromobilitätsforschung.<br />

Weitere 30 Millionen Euro sollen für konkrete<br />

Projekte in die Modellregionen Neustadt an der Saale,<br />

Garmisch-Partenkirchen und den Bayerischen Wald fließen.<br />

Damit setzt die Staatsregierung zugleich ein Signal für den<br />

ländlichen Raum.<br />

In der engen Zusammenarbeit aller Beteiligten liegt der<br />

Schlüssel für die Zukunft. Deshalb wurde im November 2010<br />

auch die »Initiative Elektromobilität Bayern« ins Leben gerufen,<br />

die einen Schulterschluss von Arbeitgebern, Gewerkschaften,<br />

Wissenschaft und Politik markiert und Bayerns<br />

elektrische Zukunft entscheidend mitgestalten wird. Das<br />

Motto »Wer rastet, der rostet« gilt aber natürlich auch für<br />

Elektroautos. Deshalb tun wir gut daran, die Anstrengungen<br />

im Rahmen eines Gesamtkonzepts künftig noch zu intensivieren.<br />

Die Kopplung mit intelligenten Energiesystemen und<br />

die Intensivierung der Speichertechnologieforschung sind<br />

logische nächste Schritte. Zu denken ist auch an einen Landeswettbewerb,<br />

in dessen Rahmen Bayerns »Energiedorf«<br />

oder »Elektromobilitätsstadt des Jahres« gekürt werden<br />

könnte - anhand von Kriterien, mit denen man die Entwicklung<br />

in die gewünschte Richtung lenken kann. Bayern ist<br />

jedenfalls auf gutem Weg zu seinem Ziel, Elektromobilitätsland<br />

Nr. 1 in Europa zu werden.<br />

78 Neue Mobilität


status quo der ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> - PHOENIX CONTACT<br />

Elektromobilität am Netz<br />

Integriertes Energiemanagement<br />

Wenn Elektromobilität auch im Massenmarkt zuverlässig funktionieren soll, ist eine umfassende Netzintegration erforderlich.<br />

Elektromobilität ist Chance und Herausforderung - für alle<br />

Beteiligten. Nur wenn die Integration der Elektrofahrzeuge<br />

in die Netze gelingt, kann Elektromobilität auch bei zunehmender<br />

Marktdurchdringung zuverlässig funktionieren und<br />

sich zum Vorteil für Nutzer und Netzbetreiber entwickeln.<br />

Für die Integration der Fahrzeuge in die Netze gibt es gute<br />

Gründe. Der Netzbetreiber muss sein Netz stabil halten.<br />

Durch gesteuertes Laden, zum Beispiel durch Tarifanreize,<br />

kann er die Ladezyklen auf Zeiten mit geringer Netzbelastung<br />

oder hohem Wind- oder Solarstrom-Aufkommen verlagern.<br />

Der Verantwortliche für den Energiebezug im Unternehmen<br />

möchte Lastspitzen vermeiden, die etwa durch elektromobile<br />

Pendler oder Flotten entstehen. Denn bei unkontrollierter<br />

Aufladung steigt das jeweilige Tagesmaximum, und damit<br />

der Leistungspreis, überproportional zur benötigten Fahrstrommenge,<br />

und damit zum Arbeitspreis. Der Betreiber einer<br />

PV-Anlage möchte - auch aufgrund der Neuregelung des<br />

EEG 2010 - möglichst viel von seinem Solarstrom selbst verbrauchen.<br />

Denn bei einem Eigenverbrauch von über 30 oder<br />

gar 50 Prozent winken zusätzliche Erlöse.<br />

Die Integration erfordert einheitliche Standards. Im Auftrag<br />

der Nationalen Plattform Elektromobilität wurde in einer<br />

branchenübergreifenden Zusammenarbeit die »Deutsche<br />

Normungsroadmap Elektromobilität« erstellt. Sie setzt auf<br />

Interoperabilität durch eine einheitliche Ladeinfrastruktur<br />

bei Ladetechnik, Schnittstellen und Abrechnung. Als vordringlich<br />

erachtet werden einheitliche Stecker - die NPE<br />

favorisiert den Typ 2 nach IEC 62196-2, das Laden im Mode<br />

3 als bevorzugte Ladevariante sowie die Kommunikation mit<br />

dem Smart Grid.<br />

Die Netzintegration erfolgt beispielsweise durch Anbindung<br />

an ein Energiemanagement-System über eine IT-Schnittstelle.<br />

Die Kompaktsteuerung der Ladestation greift über ein<br />

TCP/IP-Protokoll direkt auf eine SQL-Datenbank zu. Hat sich<br />

ein Nutzer identifiziert, werden seine Daten mit der Datenbank<br />

abgeglichen. Eine Steuerung überwacht die Ladeparameter<br />

vor Ort. Erkennt ein überlagertes Energiemanagement-<br />

System eine Änderung im Netz, werden die Ladeparameter<br />

angepasst.<br />

Über die gleiche Schnittstelle kann der Betreiber Diagnosedaten<br />

erfassen, die Auslastung abfragen und eine Wartung<br />

veranlassen. Programm- oder Prozessparameter werden aus<br />

der Ferne gewartet und modifiziert. Die durchgängige Kommunikation<br />

in die Feldebene mit gängigen IT- und Automatisierungs-Standards<br />

ermöglicht dann eine umfassende Integration<br />

der Ladeinfrastruktur in die Leitebene.<br />

Dipl.-Ing. Thorsten Temme<br />

Technology Management / Corporate Technology<br />

Phoenix Contact GmbH & Co. KG<br />

www.phoenixcontact.de/vorausschauend<br />

Neue Mobilität<br />

79


Status Quo der Elektromobilität - e-Monday<br />

Es wird nicht reichen, nur ein<br />

Elektroauto zu bauen.<br />

Uns steht ein Systemwechsel bevor.<br />

Der Startschuss für die Elektromobilität ist gefallen. Damit<br />

steht nicht nur das Automobil selbst sondern auch die gesamte<br />

Industrie vor einem fundamentalen Wandel. Und es<br />

wird erhebliche Anstrengungen von verschiedenen Seiten<br />

erfordern, um das Verkehrsaufkommen hierzulande signifikant<br />

zu elektrifizieren. Denn das Elektroauto bedeutet bei<br />

weitem mehr als nur eine neue Motorisierungsvariante im<br />

existierenden Baukasten der Automobilhersteller - es bedeutet<br />

einen Systemwechsel für alle Beteiligten.<br />

MARKT. Wenn es nach dem Willen der Bundesregierung<br />

geht, sollen bis zum Jahr 2<strong>02</strong>0 etwa 1 Million Elektrofahrzeuge<br />

auf Deutschlands Straßen unterwegs sein. Auch die<br />

Schätzungen der Industrie oszillieren mehr oder weniger um<br />

diesen Wert. Es wird wohl also noch gut ein Jahrzehnt vergehen,<br />

ehe Elektrofahrzeuge in Stückzahlen heutiger Serienmodelle<br />

produziert werden können.<br />

PRODUKTIONSSYSTEM. Damit werden die bekannten Automobilhersteller<br />

mit ihren vorhandenen Organisationsstrukturen<br />

und Produktionssystemen auf absehbare Zeit nicht in<br />

der Lage sein Elektroautos kostendeckend zu produzieren.<br />

Nur mit neuen, flexiblen und skalierbaren Produktionskonzepten<br />

wird es gelingen, sich von Beginn an mit wirtschaftlichem<br />

Erfolg als Hersteller von Elektroautos zu etablieren.<br />

FAHRZEUGARCHITEKTUR. Der Elektromotor ersetzt den Verbrennungsmotor<br />

und damit den gesamten Motorraum samt<br />

Antriebsstrang. Die Batterie löst den Tank ab und verschwindet<br />

platzsparend im Unterflur des Fahrzeugs. Dadurch sind<br />

völlig neue Raumnutzungskonzepte möglich. Das Raumangebot<br />

eines Mittelklassefahrzeugs kann plötzlich auf der<br />

Länge eines Kleinwagens untergebracht werden.<br />

ENERGIESPEICHER. Die Batterien für Elektroautos werden<br />

zumindest in den nächsten Jahren noch überproportional<br />

schwer und teuer sein, Ladezeiten von mehreren Stunden<br />

benötigen und nur etwa ein Drittel der gewohnten Reichweite<br />

erlauben. Deshalb wird in vielen Forschungs- und Entwicklungsvorhaben<br />

an der Verbesserung der Leistungsdaten von<br />

Traktionsbatterien, an intelligenten Batteriemanagementsystemen<br />

und Konzepten zur Nutzbremsung gearbeitet.<br />

LEICHTBAU. Neue großserientaugliche Leichtbauverfahren<br />

sind gefragt, um das Mehrgewicht der Batterie zu kompensieren<br />

und so den Energieverbrauch und die damit verbundenen<br />

Emissionen weiter zu senken.<br />

INFRASTRUKTUR. Aufgrund der langen Ladezeiten und geringen<br />

Reichweiten der Batterien bedarf es einer flächendeckenden<br />

Infrastruktur aus insbesondere öffentlich zugänglichen<br />

80 Neue Mobilität


Status Quo der Elektromobilität - e-Monday<br />

Werte<br />

Billigauto<br />

Staat<br />

Invesonssicherheit<br />

Kaufanreiz<br />

Umweltschutz<br />

Energiesparen<br />

Innovaonsförderung<br />

Markt<br />

Produkon<br />

Elektroauto<br />

Infrastruktur<br />

Absatz<br />

Verfahren<br />

Architektur<br />

Renewable Energy<br />

?<br />

Flexible Strukturen<br />

L-Bau<br />

Motor<br />

Smart<br />

Grid<br />

Preis<br />

Baerie<br />

Ladestaonen<br />

Vertrieb & Service<br />

Nutzer<br />

Newcomer<br />

Alt./erg<br />

Energiespeicher<br />

Autarke<br />

Energiegewinn.<br />

Tauschstaonen<br />

Betreibermodelle Finanzierung Versicherung Wartung Strom Mobilität<br />

Lade-, Schnelllade- oder Tauschstationen. Darüber hinaus<br />

muss in diesem Zusammenhang auch ein international<br />

standardisiertes Lade- und Abrechnungssystem geschaffen<br />

werden.<br />

KOSTEN. Durch die Etablierung von Batterietauschkonzepten<br />

à la Better Place aber auch durch sogenannte Betreibermodelle,<br />

wie sie für die Mobiltelefonie längst üblich sind,<br />

können die vergleichsweise hohen Anschaffungskosten der<br />

Batterie entlastend auf die Nutzungsdauer oder den Energieverbrauch<br />

verteilt werden.<br />

STAAT. Um die beschriebenen Herausforderungen zu meistern<br />

und im globalen Wettbewerb vorne mit dabei zu sein,<br />

ist der Staat gefragt. Die notwendigen Innovationen müssen<br />

gezielt gefördert werden, die zu tätigenden Investitionen<br />

gesichert werden und der Absatz in geeigneter Form unterstützt<br />

werden.<br />

NUTZER. Aufgrund der erforderlichen Infrastruktur und der<br />

vorerst kurzen Reichweiten ist davon auszugehen, dass<br />

Elektroautos anfangs vor allem als private Zweitwagen und<br />

in gewerblichen Flotten im innerstädtischen Verkehr von<br />

Ballungszentren zum Einsatz kommen werden.<br />

CO2-EMISSIONEN. Der unmittelbare Energieverbrauch von<br />

eFahrzeugen ist auf Grund des effizienteren Elektromotors<br />

zunächst deutlich geringer als der eines vergleichbaren Autos<br />

mit Verbrennungsmotor. Aber erst durch neue Leichtbaukonzepte<br />

sowie die Möglichkeit der gezielten Nutzung von<br />

Erneuerbaren Energien zum Laden der Batterien wird sich<br />

die CO2-Bilanz von Elektroautos deutlich positiver darstellen.<br />

Dr. Claus Hornig & Stefan Kasserra, e-Monday Initiatoren<br />

initiatoren@e-Monday.de<br />

e-Monday<br />

Jeden letzten Montag im Monat in München.<br />

Mehr Informationen unter: www.e-monday.de<br />

Neue Mobilität<br />

81


Status quo der Elektromobilität - hans-Jürgen Esch<br />

CAD-Modell eines Lithium-Zell-Arrays<br />

Die Batterie als Schlüssel<br />

zur eMobilität<br />

Hans-Jürgen Esch<br />

Wer sich mit Elektrofahrzeugen beschäftigt, weiß um die Bedeutung<br />

der Batterie, die heute mehr ist als nur ein elektrochemisches<br />

System. Das Batteriesystem entscheidet über<br />

Reichweite, Fahrleistungen, Fahrzeugpreis, Ladezeiten, Lebensdauer,<br />

beeinflusst Sicherheit und Recyclingfähigkeit.<br />

Schon vor über 100 Jahren wurden Elektroautos mit Bleiakkus<br />

betrieben. Das moderne Elektroauto setzt auf leichte<br />

und kompakte Lithium-Ionen-Batterien. Die Basis dafür bilden<br />

Zellen mit z.B. Graphit, Zinndioxid, Lithium-Titanat am<br />

Minuspol und Lithium-Metalloxyd-Verbindungen mit Mangan,<br />

Nickel, Eisen oder Kobalt am Pluspol, getrennt mittels<br />

für Lithium-Ionen durchlässigem Separator, und wasserfreiem<br />

Elektrolyten. Diese Technologie stammt aus Deutschland<br />

und wurde 1989 vom Berliner Peter Busch zum Patent angemeldet,<br />

ohne jedoch das Interesse der hiesigen Industrie<br />

zu wecken. Der erste Li-Ionen-Akku kam Jahre später aus<br />

Japan.<br />

Batteriesysteme für Elektrofahrzeuge, egal ob eBike oder<br />

Elektrosportwagen, bestehen aus vielen Akkuzellen, um<br />

Spannung und Stromstärke an den Antrieb anzupassen. Um<br />

z.B. direkt aus der Batterie einen 36-Volt-Motor betreiben zu<br />

können, ist bei Lithium-Ionen-Zellen mit 3,6 Volt Nennspannung<br />

eine Serienschaltung - hier addieren sich die Spannungen<br />

- von 10 Zellen erforderlich. Angenommen, die Maschine<br />

soll max. 3,6 Kilowatt aufnehmen, ein typischer Wert für<br />

Leichtfahrzeuge, so fließen 100 Ampere Strom (Leistung in<br />

Watt = Spannung in V * Strom in A). Nehmen wir Zellen an,<br />

die 10 Ampere liefern, so müssen wiederum 10 miteinander<br />

82 Neue Mobilität


Status quo der Elektromobilität - Hans-Jürgen Esch<br />

verschaltet werden, diesmal parallel - hier addieren sich die<br />

Ströme. Es entsteht ein Array mit 100 Zellen. Solche Anordnungen<br />

sind üblich, auch wesentlich umfangreichere.<br />

Noch eine Betrachtung zur Kapazität der Beispiel-Batterie.<br />

Liefert sie eine Stunde lang 100 A bei 36 V beträgt ihre Kapazität<br />

3,6 Kilowattstunden (kW/h). Das bedeutet, wir können<br />

mit dem damit versorgten Fahrzeug eine Stunde lang<br />

»Vollgas« fahren, im Teillastbetrieb natürlich entsprechend<br />

länger.<br />

Würden wir das Array aus Blei-Akkuzellen bauen, was bei 2V<br />

Zellenspannung schon eine Serienschaltung von 18 Zellen<br />

bedeutet, müssten wir uns kaum weitere Gedanken machen.<br />

Die Batterie wäre anspruchslos wie eine Starterbatterie und<br />

bräuchte kaum Elektronik, wäre jedoch schwer und mäßig leistungsfähig.<br />

Moderne Lithium-Ionen-Akkus bieten eine etwa<br />

vier- bis sechsfach höhere Kapazität, benötigen allerdings ein<br />

Batteriemanagementsystem, kurz »BMS«. Da in Lithium-Ionen-<br />

Zellen keine elektrolytischen Ausgleichs- und Sicherheitsreaktionen<br />

wie in Bleibatterien ablaufen, müssen Betriebsbedingungen,<br />

Überlastzustände und überhöhte Temperaturen<br />

erkannt werden, da Zerstörung, schlimmstenfalls Brand oder<br />

Explosion droht.<br />

Wir benötigen eine Elektronik, die den Ladezustand aller Zellen<br />

angleicht, um ein Auseinanderdriften zu vermeiden, und<br />

die den Ladezustand kontrolliert. Ferner muss das System<br />

Zellentemperaturen und weitere Parameter, etwa Ströme<br />

überwachen. Die Zuverlässigkeit und Genauigkeit dieses<br />

BMS entscheidet über Sicherheit und Lebensdauer der Batterie,<br />

intelligente Zusatzfeatures ermöglichen eine Einschätzung<br />

der verbleibenden Kapazität und Lebensdauer des Batteriesystems.<br />

Ladung besitzt. Im folgenden Schritt wird von der Zelle mit<br />

der höchsten Ladung eine bestimmte Ladungsmenge abgezogen<br />

und an die Zelle mit der niedrigsten Ladung abgegeben.<br />

Diesen Ladungstransfer kann ein Kondensator als Zwischenspeicher<br />

erledigen, der per Schaltermatrix zwischen<br />

beliebigen Zellen wechselt. Der steuernde Mikrokontroller<br />

sorgt dafür, dass der beschriebene Vorgang wiederholt wird,<br />

bis alle Zellen die gleiche Ladung besitzen. Einleuchtend,<br />

dass so ein System effizienter arbeitet, weil Ladungen nur<br />

umgeschichtet werden. Ein Nachteil ist die Abnahme der<br />

transferierbaren Ladungsmengen mit zunehmendem Zellenausgleich,<br />

also abnehmenden Spannungsdifferenzen.<br />

Ein weiterentwickeltes digitales BMS* arbeitet mit gleichbleibender<br />

Transferleistung. Die Idee ist, die für den Zellausgleich<br />

benötigte Energie aus den Ladungsdifferenzen zu<br />

bestimmen und per Transfereinheit bereitzustellen. Die Ausgleichsenergie<br />

wird hierbei dem Batteriesystem insgesamt<br />

und nicht einzelnen Zellen entnommen und lässt sich dadurch<br />

unabhängig von Spannungsdifferenzen exakt bestimmen.<br />

Diese Transfereinheit gibt die aufgenommene Energie<br />

nun in einer ermittelten Reihenfolge an die Zellen ab, die<br />

weniger Ladung besitzen. Die Ausgleichszyklen werden fortgesetzt,<br />

bis alle Zellen die gleiche Ladung haben. Natürlich<br />

muss die Elektronik auch den absoluten Wert der einzelnen<br />

Zellenspannungen präzise ermitteln, um Lade- und Entladevorgänge<br />

zu steuern. Dieses System erreicht sehr hohe<br />

Ausgleichsleistungen, wie sie bei Schnelladung, Rekuperation,<br />

nach langen Gebrauchspausen oder kurz vor Ende der<br />

Lebensdauer benötigt werden und bietet einen optimalen<br />

Ladewirkungsgrad.<br />

* Gewerbliche Schutzrechte/Patente des Autors beachten!<br />

Üblich zur Angleichung der Zellen ist eine einfache Methode.<br />

Bevor eine Zelle eine kritische Spannung erreicht, lenkt man<br />

den Ladestrom an der Zelle vorbei. Dazu muss die Zellenspannung<br />

von der Elektronik kontrolliert werden, um den<br />

Ladestrom rechtzeitig über einen Bypass, meist einen Widerstand,<br />

zu leiten. Die Schaltungen benötigen präzise Analogelektronik,<br />

überdies wird in den Bypässen Energie vernichtet,<br />

die das Batteriesystem aufheizt und die Energiebilanz<br />

verschlechtert.<br />

Nun können vorteilhaft zum Angleichen der Zellen und zur<br />

Lade- und Entladesteuerung auch digital arbeitende Schaltungen<br />

verwendet werden. Die nötige Präzision ist damit<br />

einfacher und kostengünstiger realisierbar.<br />

Obwohl es unterschiedlich arbeitende digitale BMS-Systeme<br />

gibt, beschränken wir uns hier auf ein einleuchtendes<br />

System, das die Zellangleichung per Ladungstransfer vornimmt.<br />

Dazu wird zunächst ermittelt, welche Zelle innerhalb<br />

des Batteriesystems die höchste und welche die niedrigste<br />

Zellenarray, 2x seriell, 5x parallel<br />

Hans-Jürgen Esch<br />

selbständiger Erfinder, Entwickler, Konstrukteur<br />

Inhaber der Esch Projekt Systementwicklung<br />

Geschäftsführender Gesellschafter ELAN Technologie GmbH<br />

esch@esch-pro.com<br />

Neue Mobilität<br />

83


Status Quo der ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> - Dieter Lindauer<br />

Smart Cities<br />

Sechs Mobilitätsthesen für die Stadt von morgen<br />

Dieter Lindauer<br />

Leiter Elektromobilität der Modellregion Rhein-Main für das BMVBS und HMWK a.D.<br />

Dezentrale und Erneuerbare Energien sowie Elektromobilität können eine Lösung<br />

für eine saubere Mobilität, für weniger Lärm und weniger Schadstoffemissionen in<br />

lebenswerteren Innenstädten sein - Smart Cities.<br />

Neue Automobile<br />

Heute haben nur ca. 1.600 von 45 Millionen in Deutschland<br />

zugelassenen Autos einen Elektromotor, doch das soll sich<br />

ändern. In den kommenden Jahren werden Elektrofahrzeuge<br />

entwickelt, bei denen in jedem der Räder eine Antriebseinheit<br />

sitzt, was den Designern neue Möglichkeiten bietet. Der<br />

Verzicht auf eine starre Lenksäule wie auch auf Pedale ist<br />

möglich - das Auto mit Joystick.<br />

Nutzen statt Besitzen<br />

Die Shell-Jugend-Studie 2010 führt aus, dass der Status des<br />

Autos bei Jugendlichen geringer wird, dafür Klimafreundlichkeit<br />

bei 2/3 im Vordergrund steht. Neue Mobilitätskonzepte<br />

wie car2go werden erprobt. Nicht mehr das Auto wird im Vordergrund<br />

stehen, sondern das eingelöste Mobilitätsversprechen.<br />

Durch den im Führerschein installierten Chip wird das<br />

Fahrzeug geöffnet, und nach Eingabe des Fahrzeugzustandes<br />

per Bildschirm kann die Fahrt beginnen.<br />

Energie- und Mobilitätscenter<br />

Parkhäuser am Hauptbahnhof könnten zu eMobilitätscentern<br />

werden. Pendler können zwischen Wohn- und Arbeitsort<br />

bzw. zum »Businesstermin« den Zug und das eAuto nutzen<br />

und somit möglichst CO2-neutral reisen. Das Energie- und<br />

eMobilitätscenter managed ein analoges car2go-Konzept,<br />

verleast eBikes, eRoller und eAutos.<br />

Super-Batterie<br />

Der Energieinhalt von 50 Liter Benzin entspricht 450 kWh<br />

bei einem Gewicht von 38 kg. Der Lithium-Ionen-Akku eines<br />

Teslas verfügt über 55 kWh bei ca. 450 kg. Eine neue Art<br />

von Lithium-Ionen-Akkus, am MIT von Gerbrand Ceder und<br />

Byoungwoo Kang entwickelt, sorgt für Gesprächsstoff und für<br />

Ladezeiten von rd. 5 Minuten. Sie verknüpfen zwei Batterieeigenschaften<br />

- Energiedichte und Leistungsdichte. Im Rahmen<br />

der Entwicklung wird die Kathode mit einer veränderten<br />

Lithium-Eisen-Phosphat-Substanz beschichtet und damit<br />

die Leistungsdichte stark erhöht.<br />

Intelligentes Stromnetz<br />

Das denkende Stromnetz soll ein intelligentes Verteilnetz<br />

von unterschiedlichen Ein- und Ausspeisepunkten sein.<br />

200.000 eFahrzeuge, die mit 40 kW Leistung am Netz hängen,<br />

könnten kurzfristig eine Leistung von 8 GW zur Verfügung<br />

stellen - das ist mehr, als Deutschland an Regelleistung<br />

zur Abfederung von Verbrauchsspitzen benötigt.<br />

Gestaltet unsere Städte jetzt<br />

Stadtwerke und Automobilunternehmen können bei künftiger<br />

Mobilität eine bedeutende Rolle übernehmen. Die Geschäftsmodelle<br />

umfassen Mobilität, Erneuerbare Energien<br />

und Gebäude/Infrastruktur. Bund und Länder sollten durch<br />

Smart-City-Förderprogramme den integrativen Stadtumbauansatz<br />

Energie - Mobilität - Gebäude gezielt fördern.<br />

Dipl.-Betriebswirt Dieter Lindauer<br />

dieter.lindauer@googlemail.com<br />

84 Neue Mobilität


Status Quo der Elektromobilität - Frank Müller<br />

Shanghai wird elektromobil<br />

Ein Kommentar von Frank Müller, Geschäftsführer Bundesverband eMobilität<br />

Vom 19. bis 22. Oktober fand in Shanghai der International<br />

Alternative Fuels & Vehicles Summit 2010 statt. Auf der<br />

4-tägigen Konferenz trafen sich Vertreter der chinesischen Regierung,<br />

der Automobil- und Zulieferindustrie, der Batterietechnik<br />

und Forschung mit ihren internationalen Kollegen,<br />

um sich über künftige Entwicklungen im Bereich alternativer<br />

Treibstoffe und Fahrzeuge auszutauschen.<br />

Als Referent vom Bundesverband eMobilität wurde ich eingeladen,<br />

um über den Stand der Elektromobilität in Deutschland<br />

und Europa zu berichten. Die konsequente Verknüpfung<br />

Erneuerbarer Energien mit der Neuen Mobilität ist auf großes<br />

Interesse in den Reihen der Kongressteilnehmer gestoßen.<br />

In China ist Elektromobilität im Zweiradbereich bereits heute<br />

Realität. Ein Grund für die Marktdurchdringung sind unter anderem<br />

die Verbote benzinbetriebener Mopeds und Roller in<br />

den chinesischen Ballungszentren, darunter auch Shanghai.<br />

Chinas Politiker und Wirtschaftsgrößen sind sich einig: Das<br />

Land soll möglichst rasch zur Nummer 1 im Bereich Elektromobilität<br />

werden. Um dieses Ziel zu erreichen, hat die chinesische<br />

Regierung jetzt den »Entwicklungsplan für Elektroautos<br />

2011-2<strong>02</strong>0« aufgelegt, der Subventionen in Höhe von<br />

umgerechnet rund 3,3 Milliarden Euro vorsieht.<br />

Die pragmatische Herangehensweise der chinesischen Regierung<br />

ist bemerkenswert. So wird die 20-Millionen-Metropole<br />

Shanghai zu einer leiseren und lebenswerteren Stadt.<br />

Auch in Deutschland ist das machbar - in dem wir konsequent<br />

die bereits existierende Euro-Norm 4 umsetzen. Benzinbetriebene<br />

Zweiräder wären damit im Innenstadtbereich<br />

nicht mehr zugelassen, was eine direkte Auswirkung auf die<br />

erfolgreiche Marktdurchdringung von Elektrozweirädern<br />

auf deutschen Straßen zur Folge hätte.<br />

Frank Müller, BEM-Geschäftsführer<br />

frank.mueller@bem-ev.de<br />

Faszinierend: 30 Scooter, eine Ampel und kein Geräusch beim<br />

Umschalten auf Grün. Hut ab für die Stadt Shanghai. Ein Zuwachs<br />

an Lebensqualität dank Elektromobilität.<br />

Neue Mobilität<br />

85


Sie wollen die Energie der Sonne nutzen?<br />

Gerne bieten wir Ihnen eine Photovoltaikanlage an. Angefangen mit der Bestandsaufnahme<br />

vor Ort, begleiten unsere Techniker Ihr komplettes Projekt bis zur Inbetriebnahme.<br />

Dabei beraten wir Sie auf Wunsch auch zu Finanzierungskonzepten.<br />

Sie sind gerne mit dem Auto unterwegs?<br />

Auch hier bieten wir Ihnen regenerative Lösungen an. Unsere Elektrofahrzeuge<br />

bieten den gewohnten Komfort moderner Autos kombiniert mit innovativer Tech-<br />

freundlich.<br />

Das genügt Ihnen nicht?<br />

<br />

gehören ebenso die Bereiche Solarthermie, Windkraft, Biomasse, Umwelttechnik,<br />

Wasserkraft und LED-Technik.<br />

Gemeinsam mit Ihnen wollen wir dazu beitragen, die Ressourcen unseres Planeten<br />

zu schützen: we renew the world. come and join us.<br />

Mola Solar Systems GmbH <br />

<br />

86 Neue Mobilität


elektromobilität<br />

in<br />

europa<br />

ein europäischer<br />

vergleich<br />

von Skandinavien bis Zypern. Fachbeiträge. Erlebnisberichte.


43,75<br />

Island<br />

Elektromobilität<br />

in Europa<br />

Elektroautos pro Million Einwohner<br />

Die Karte gibt einen Überblick über die aktuelle Verbreitung von<br />

Elektroautos in Europa (Stand 2009/2010) und zeigt beispielhaft<br />

die staatliche Unterstützung und die Elektromobilitätsziele verschiedener<br />

Länder. Man sieht, dass sowohl die aktuelle Nutzung<br />

als auch die Förderung der Implementierung der Elektromobilität<br />

sehr unterschiedlich ausgeprägt sind.<br />

Eins fällt auf: die Kleinstaaten Zypern, Malta und Liechtenstein<br />

verfügen über die größte Elektroauto-Dichte in ganz Europa. Aber<br />

auch in Norwegen, der Schweiz, Dänemark und Frankreich sind<br />

bereits jetzt viele Elektrofahrzeuge im täglichen Einsatz. Im Osten<br />

Europas ist die Nutzung von Elektroautos dagegen deutlich geringer,<br />

oft gibt es hier gar keine verfügbaren Datenerhebungen.<br />

Auch was die staatliche Unterstützung zur Förderung der Elektromobilität<br />

angeht, ergibt sich ein differenziertes Bild: So haben einige<br />

Staaten, wie beispielsweise Portugal, Spanien, Frankreich,<br />

Dänemark und Irland, sehr ambitionierte langfristige Förderprogramme<br />

im Bereich der Elektromobilität initiiert. Dort wird<br />

es schon in den nächsten Jahren zu einer deutlich verstärkten<br />

Nutzung von Elektromobilität kommen. Andere Länder wie etwa<br />

Deutschland haben hingegen nur mittelfristige Ziele und fördern<br />

vor allem Forschung und Entwicklung und weniger die praktische<br />

Anwendung.<br />

Lesen Sie auf den nächsten Seiten mehr zu den unterschiedlichen<br />

Förderprogrammen, Projekten und Initiativen in Europa.<br />

Irland<br />

• 5.000 € Kaufprämie + Befreiung<br />

von der KFZ-Steuer<br />

• Ziel bis 2011: 6.000 Elektroautos,<br />

bis 2<strong>02</strong>0 10% der Flotte elektrisch<br />

(230.000 Autos)<br />

• 3.500 Ladestationen + 30 Schnellladestationen<br />

bis Ende 2011<br />

Großbritannien<br />

• 400 Mio. Pfund für eMobilität bis 2015<br />

• Steuervorteile beim Kauf von Elektroautos<br />

von 25%, max 5000 Pfund<br />

• In 2<strong>02</strong>0 soll jedes neue Auto ein<br />

Hybrid- oder Elektrowagen sein<br />

• Befreiung von City-Maut in London<br />

8,07<br />

Irland<br />

23,35<br />

Großbritannien<br />

Belgien<br />

• bis zu 15% Rabatt auf die<br />

Zulassungssteuer, max. 3.280 €,<br />

für Fahrzeuge unter 105 g CO2/km<br />

• zusätzliche 15% Steuergutschrift,<br />

max. 3.280 € bei Kauf eines eAutos<br />

Frankreich<br />

• 2,2 Mrd € bis 2015 für eMobilität<br />

• 5.000 € Kaufprämie + Entfall der<br />

Zulassungssteuer<br />

• 100.000 EVs bis 2012<br />

• 1 Mio. öffentliche & private Ladestationen<br />

bis 2015<br />

• Ankauf von 50.000 EVs durch<br />

öffentliche Stellen bis 2012<br />

42,6<br />

Spanien<br />

©2011 BEM<br />

Portugal<br />

• 5.000 € Kaufanreiz für die ersten 5.000<br />

Käufer + mögliche 1.500 € Abwrackprämie<br />

• 20% der neubeschafften staatlichen<br />

Fahrzeuge sollen elektrisch sein<br />

• Ziel: 180.000 EVs in 2<strong>02</strong>0<br />

• 1.300 Ladestationen + 50 Schnelladestationen<br />

bis Mitte 2011<br />

Spanien<br />

• 590 Mio€ in den nächsten<br />

2 Jahren für Elektromobilität<br />

• 20% des Kaufpreises werden<br />

subventioniert, max. 6.000 €<br />

• Ziel: 1 Mio Elektroautos 2014<br />

(25% EVs/PHEVs, 75%HEVs)<br />

• 500 Ladestationen bis Ende 2010,<br />

bis 2012 über 140.000<br />

88 Neue Mobilität


Norwegen<br />

• 100 Mio. NKR (12 Mio €) für den<br />

Aufbau von Ladestationen<br />

• Kaufanreize von etwa 3.800 €,<br />

verschiedene Steuerbefreiungen<br />

• 500.000 Ladestationen bis 2<strong>02</strong>0<br />

• freie Busspurnutzung und<br />

kostenlose Fährüberfahrten<br />

3,75<br />

Finnland<br />

Dänemark<br />

362,55<br />

Norwegen<br />

• eAutos sind von der 180%-igen<br />

Luxusteuer und der 25%-igen<br />

Umsatzsteuer befreit<br />

• Maximale Vorteile von ~20.000 €<br />

• Ziel: 500.000 Elektroautos 2<strong>02</strong>0<br />

• Aufbau von 150 Batteriewechselstationen<br />

bis 2012<br />

39,6<br />

Dänemark<br />

Schweden<br />

• 5-jährige Befreiung von der KFZ-Steuer<br />

• bis 2030 soll Autoflotte unabhängig<br />

von fossilen Rohstoffen sein<br />

16,81<br />

Schweden<br />

2,24<br />

Estland<br />

0,6<br />

Litauen<br />

Estland<br />

• 5.000 € Kaufprämie<br />

• 10% der Flotte sollen<br />

bis 2<strong>02</strong>0 elektrisch sein<br />

Niederlande<br />

• Steuererleicherungen für eAutos<br />

• Befreiung von der PKW-Maut<br />

• Ziel: 200.000 EVs/PHEVs 2<strong>02</strong>0<br />

• 10.000 Schnelladestationen 2013<br />

15,85<br />

Niederlande<br />

0,93<br />

Belgien<br />

3,98<br />

Luxemburg<br />

19,44<br />

Deutschland<br />

1,26<br />

Polen<br />

Deutschland<br />

• 500 Millionen € für Forschungsprojekte<br />

im Bereich Elektromobilität<br />

• 5-jährige PKW-Steuerbefreiung<br />

bei Zulassung bis 2015<br />

• Ziel: 1 Mio. eAutos & PHEVs 2<strong>02</strong>0<br />

36,17<br />

Frankreich<br />

65,7<br />

Schweiz<br />

43,75<br />

Liechtenstein<br />

26,55<br />

Österreich<br />

3,34<br />

Kroatien<br />

6,69<br />

Ungarn<br />

Österreich<br />

• 19 Mio € jährlich für eMobilität<br />

• Entfall der Neuwagen- und<br />

Versicherungssteuer<br />

• Oft regionale Kaufzuschüsse für<br />

eAutos, eScooter und Pedelecs<br />

21,16<br />

Italien<br />

Italien<br />

• Kaufanreize für Elektroroller,<br />

20%, max. 1.500 €<br />

• Regionale Kaufanreize für eAutos<br />

78,05<br />

Malta<br />

997,16<br />

Zypern


Elektromobilität in Europa - Bachmann & Mayer<br />

Förderungen im<br />

europäischen Vergleich<br />

Dr. Peter Bachmann und Christian Alexander Mayer, Noerr LLP<br />

Der PKW-Verkehr in Deutschland verursacht derzeit rund<br />

14% der gesamten deutschen CO2-Emissionen. Bereits<br />

heute sind elektrische Antriebe in der Energiebilanz effizienter<br />

als Verbrennungsmotoren und können so zu einer<br />

Verringerung des CO2-Ausstoßes beitragen. Elektrische<br />

Fahrzeuge verursachen weder lokale CO2-Emissionen noch<br />

Luftschadstoffe, sie sind leise und reduzieren den erdölbasierten<br />

Kraftstoffverbrauch, was zudem die Abhängigkeit<br />

von diesem Rohstoff verringert. Darüber hinaus bieten die<br />

zukunftsweisenden Technologien der Elektromobilität eine<br />

gute Chance, die in Deutschland bestehenden Arbeitsplätze<br />

in der Automobilindustrie langfristig zu sichern. Diese<br />

Vielzahl vernünftiger Gründe hat die Politik in Deutschland<br />

bewogen, Elektromobilität zu fördern und Deutschland zu<br />

einem Leitmarkt für Elektromobilität zu entwickeln. Ein Blick<br />

auf die deutsche Förderung zeigt jedoch, insbesondere im<br />

internationalen Vergleich, dass hier noch viel mehr Mut und<br />

Initiative nötig ist und stärkere Anreize für Elektromobilität<br />

gesetzt werden können.<br />

Nationale und internationale Förderung von eMobilität<br />

Ende November 2010 hat die Nationale Plattform Elektromobilität<br />

ihren ersten Zwischenbericht vorgelegt und darin<br />

einige Handlungsfelder für Politik, Wirtschaft und Forschung<br />

identifiziert. Insgesamt wurde ein Handlungsbedarf mit einem<br />

Gesamtprojektvolumen von rund 4,5 Milliarden Euro<br />

bis 2014 ermittelt.<br />

Um die Ziele aus dem Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität<br />

zu erreichen, wird in Deutschland jedoch bislang<br />

nahezu ausschließlich die Forschung und Entwicklung im<br />

Bereich Elektromobilität gefördert. Im Konjunkturpaket II<br />

hat die Bundesregierung hierfür insgesamt 500 Millionen<br />

Euro bereitgestellt, wobei dies die Förderung der Modellregionen<br />

in Höhe von 115 Millionen Euro umfasst. Individuelle<br />

Kaufanreize für den Erwerb eines Elektromobils sind nach<br />

heutigen Aussagen der Bundesregierung für die nächste Zukunft<br />

nicht vorgesehen. Ein ursprünglich geplantes Konzept<br />

der direkten Bezuschussung in Höhe von je 5.000 Euro für<br />

die ersten 100.000 Käufer von Elektromobilen wurde nicht<br />

umgesetzt. Neben industriepolitischen Gründen wird dabei<br />

auch auf die nicht ausschließlich positive Erfahrung und die<br />

öffentliche Wahrnehmung der Umwelt-/Abwrackprämie verwiesen.<br />

Bis heute profitiert der Käufer eines Elektrofahrzeuges<br />

deshalb - neben den von selbst eintretenden geringeren<br />

Lebenshaltungskosten - lediglich von einer Befreiung von<br />

der Kfz-Steuer für einen Zeitraum von fünf Jahren.<br />

Während sich die Bundesrepublik Deutschland also bisher<br />

allein auf ihr Potential als herausragenden Wirtschafts-,<br />

insbesondere Automobilstandort verlässt, ergreifen andere<br />

Staaten deutlich konkretere Fördermaßnahmen. In zahlreichen<br />

europäischen Staaten, wie etwa in Frankreich, Großbritannien,<br />

Spanien und Portugal, wird die Anschaffung eines<br />

Elektrofahrzeugs direkt durch eine Prämienzahlung in einer<br />

Größenordnung von durchschnittlich 5.000 Euro (4.500 Euro<br />

in Portugal bis zu 8.000 Euro in Monaco) gefördert. In anderen<br />

Staaten wiederum wird Elektromobilität durch teilweise<br />

sehr beachtliche Steuernachlässe gefördert, so etwa in Dänemark<br />

mit Nachlässen bis zu 30.800 Euro. Hinzu kommen<br />

in zahlreichen Staaten weitere Vorteile, wie etwa das kostenlose<br />

Parken für Elektrofahrzeuge, ermäßigte bis erlassene<br />

(City-)Mautgebühren oder die Erlaubnis zur Nutzung von<br />

Busspuren.<br />

Auch die Europäische Union, dort die Europäische Kommission,<br />

misst der Elektromobilität große Bedeutung zu und<br />

zeigt Initiative. Eine Förderung erfolgt jedoch überwiegend<br />

technologieneutral im Rahmen der sogenannten Green-<br />

Cars-Initiative. Bis 2013 will die Europäische Union, gemeinsam<br />

mit der Industrie, eine Milliarde Euro für Forschung und<br />

Entwicklung bereitstellen. Einen ersten wichtigen Schritt<br />

zur Förderung des Absatzes von energieeffizienten Fahrzeugen,<br />

wie es Elektromobile selbstverständlich sind, hat die<br />

Europäische Union mit ihrer Richtlinie 2009/33 unternommen.<br />

Die Richtlinie fördert die Markteinführung sauberer<br />

und energieeffizienter Straßenverkehrsfahrzeuge dadurch,<br />

90 Neue Mobilität


Elektromobilität in Europa - bachmann & Mayer<br />

»Neben der Förderung von Forschung und Entwicklung sollte<br />

Deutschland auch die Nachfrage nach Elektromobilität<br />

stimulieren.«<br />

dass für das öffentliche Beschaffungswesen nunmehr seit<br />

dem 05. Dezember 2010 die Pflicht besteht, beim Kauf neuer<br />

Fahrzeuge deren Umweltauswirkungen zu berücksichtigen.<br />

Auch wenn es der deutsche Gesetzgeber versäumt hat, die<br />

Vorgaben der Richtlinie bis zum 04. Dezember 2010 in nationales<br />

Recht umzusetzen, dürfte wegen des hinreichend<br />

bestimmten Inhalts der Richtlinie von ihrer unmittelbaren<br />

Anwendung auszugehen sein. Darüber hinaus hat die Europäische<br />

Kommission ein Internet-Portal freigeschaltet, wo,<br />

seitdem allen interessierten Käufern die Möglichkeit eröffnet<br />

wird, sehr transparent unterschiedliche Fahrzeuge nach<br />

ihren Umweltauswirkungen miteinander zu vergleichen. Die<br />

Berechnung der Umweltauswirkungen erfolgt auf der Grundlage<br />

der Vorgaben in der Richtlinie 2009/33.<br />

Aber auch außerhalb Europas fördern konkurrierende Volkswirtschaften<br />

die Zukunftstechnologie Elektromobilität - und<br />

zwar nicht nur im Rahmen von Forschungsinitiativen. So erhält<br />

der Käufer eines Elektromobils in den USA (umgerechnet)<br />

bis zu 4.500 Euro, in China rund 7.000 Euro sowie in Japan<br />

bis zu 10.000 Euro direkte Förderung. Insbesondere die<br />

chinesische Regierung räumt der Entwicklung von Elektromobilität<br />

eine zentrale Stellung ein. Ihr ab 2011 laufender<br />

Fünfjahresplan sieht eine nationale Initiative vor, die staatliche<br />

Förderung von Forschung und Entwicklung ebenso beinhaltet<br />

wie Finanzspritzen von Kommunen und Provinzen an<br />

lokale Produzenten. Offensichtlich unternimmt China große<br />

Anstrengungen, um das Rennen um die Zukunftstechnologie<br />

Elektromobilität möglichst früh zu entscheiden. Dabei soll<br />

auch nicht unerwähnt bleiben, dass die für Elektromobilität<br />

erforderlichen Rohstoffvorkommen der chinesischen Volkswirtschaft<br />

zusätzlich »in die Karten« spielen.<br />

Anreize für mehr Elektromobilität<br />

Neben der Förderung von Forschung und Entwicklung sollte<br />

Deutschland auch die Nachfrage nach Elektromobilität stimulieren.<br />

Nur dadurch entsteht der notwendige Markt, auf<br />

dem dann auch die deutschen Hersteller mit ihren Elektrofahrzeugen<br />

Geld verdienen können. Für die Entwicklung eines<br />

solchen Marktes in Deutschland bedarf es nicht zwingend<br />

monetärer Anreize. Häufig reicht es aus, dass Bund<br />

und Länder den Rechtsrahmen entsprechend ändern oder<br />

schaffen, damit neue Anreize gesetzt werden können. Aber<br />

auch Kommunen können im Rahmen ihrer Selbstverwaltungshoheit<br />

eigene Initiativen für mehr Elektromobilität in<br />

ihrer Stadt initiieren. So sind etwa Vergünstigungen im Rahmen<br />

der Stellplatzsatzung ebenso möglich, wie konkrete<br />

Vorgaben zum Aufbau von Ladeinfrastruktur in der Bauleitplanung.<br />

Deshalb sind nicht nur die Bundes- und Landesregierungen<br />

gefordert, sondern auch der Mut und die Kreativität<br />

der Entscheidungsträger in den Kommunen. Auch sie<br />

können einen ganz erheblichen Beitrag für mehr Elektromobilität<br />

in Deutschland leisten.<br />

Dr. Peter Bachmann & Christian Alexander Mayer<br />

Rechtsanwälte, Noerr LLP, München<br />

peter.bachmann@noerr.com<br />

christian.mayer@noerr.com<br />

Neue Mobilität<br />

91


Elektromobilität in Europa - andreas schröder<br />

Staatliche Förderung der<br />

eMobilität im<br />

internationalen Vergleich<br />

Ein Einblick in die Praktiken bei der Förderung von Elektromobilität<br />

in europäischen Ländern zeigt: Die meisten Regierungen<br />

haben die Zeichen der Zeit erkannt. Es ist ein Wettrennen<br />

um die Entwicklung von Leitmärkten entstanden.<br />

Die deutsche Bundesregierung ist nicht unbeteiligt, allerdings<br />

weniger konsequent als andere Länder.<br />

Staatliche Förderinstrumente in Europa umfassen einerseits<br />

angebotsseitige Maßnahmen wie die finanzielle Unterstützung<br />

von Forschung und Entwicklung in Batterietechnik<br />

und Antriebssysteme. Ebenso fällt darunter der Aufbau von<br />

Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum, der in Deutschland<br />

anders als in Frankreich und Großbritannien nur bei Modellprojekten<br />

kofinanziert ist. Ausnahmen existieren auf kommunaler<br />

Ebene. Auf der anderen Seite wird in vielen Ländern<br />

der Absatz von Elektrofahrzeugen durch nachfrageseitige<br />

Konsumanreize stimuliert, die monetärer (Kaufprämien und<br />

Steuererleichterungen, Gebührenbefreiung) oder nicht-monetärer<br />

Natur sein können (Benutzung von Sonderspuren,<br />

Parkplätze, Umweltzone). 17 EU-Staaten haben entschieden,<br />

Mehrkosten bei der Anschaffung eines Elektrofahrzeugs<br />

durch finanzielle Erleichterungen beim Kauf oder während<br />

der Laufzeit auszugleichen. Die meisten europäischen Staaten<br />

haben eine Mischung aus angebots- und nachfrageseitigen<br />

Maßnahmen beschlossen. Die Debatte über Gewichtung<br />

und Ausmaß ist in vollem Gange. Die einen behaupten, ein<br />

Leitmarkt könne erst entstehen, wenn man zum Leitanbieter<br />

geworden ist. Zunächst müsse die Infrastruktur da sein,<br />

dann kommen die eAutos von selbst. Andere wiederum behaupten,<br />

erst durch niedrige Kaufpreise kann Nachfrage generiert<br />

werden, die daraufhin eine Stärkung der Angebotsseite<br />

induziert.<br />

Der finanzielle Umfang der Förderinitiativen anderer Länder<br />

übersteigt den Umfang derer Deutschlands zum Teil erheblich.<br />

Mehrfach war der Presse jüngst zu entnehmen, Frankreich<br />

»hänge Deutschland ab«. Diese Schlussfolgerung erlaubt<br />

ein einfacher Vergleich zwischen den jeweiligen Gesamtausgaben<br />

von ca. 615 Millionen Euro und 2,2 Milliarden Euro,<br />

respektive. Großbritannien investiert ca. 530 Millionen, China<br />

3,3 Mrd. und die USA 22 Mrd. Euro auf föderaler Ebene.<br />

Als Kaufanreiz wirkt die 5-jährige Kfz-Steuerbefreiung in<br />

Deutschland wie Peanuts gegenüber Prämien von 17.500<br />

Euro in Dänemark. Ein Motiv für die Zurückhaltung der<br />

Bundesregierung bei Kaufanreizen mag die noch bis 2013<br />

ausbleibende Serienproduktion von eAutos durch die klassischen<br />

deutschen Automobilkonzerne sein. Im Leichtbau<br />

gibt es allerdings jetzt schon deutsche Anbieter, die von einer<br />

Kaufprämie profitieren könnten (Stromos, Zweiräder).<br />

Auch über Kaufprämien hinaus winken in anderen Ländern<br />

für Benutzer von Elektrofahrzeugen mehr Privilegien als in<br />

Deutschland. Hier sticht besonders Norwegen hervor, wo<br />

kostenlose Fährfahrten und die Nutzung von Busspuren sowie<br />

Parkplätzen Teil der Förderung sind. Letzteres gilt auch<br />

für Dänemark. In Teilen der USA sind zudem Mautbahnen<br />

kostenfrei nutzbar.<br />

Nicht nur bei der Nachfragestimulierung sondern auch in<br />

punkto Forschungsförderung nimmt Deutschland keine<br />

Spitzenposition im internationalen Vergleich ein. Dies gilt<br />

insbesondere im Bereich Batterietechnologie, wo die Entwicklung<br />

der deutschen Patentanmeldungen weit von der<br />

Dynamik Chinas und Japans entfernt ist. Besorgniserregend<br />

ist diese Lage vor dem Hintergrund, dass die Batterietechnologie<br />

je nach Kapazität 50-80% der Gesamtkosten in der<br />

Wertschöpfungskette ausmachen wird.<br />

Trotz dieses ernüchternden Vergleiches kann Deutschland<br />

zukünftig Leitmarkt für Elektromobilität werden. Hoffnungen<br />

nähren sich aus der Binsenweisheit, dass am Ende nicht<br />

immer der gewinnt, der beginnt. Ein Land, welches spät auf<br />

den Zug der Zeit steigt, konnte möglicherweise viele Kosten<br />

bei der initialen Forschung und Entwicklung vermeiden<br />

und dadurch in der Marktdurchdringungsphase kosten-<br />

92 Neue Mobilität


Elektromobilität in Europa - andreas schröder<br />

»Deutschland nimmt im internationalen Vergleich keine<br />

Spitzenposition ein.«<br />

Andreas Schröder, DIW Berlin Graduate Center<br />

günstiger produzieren. Die Karten werden also nochmal neu<br />

gemischt.<br />

In der Gesamtschau schlägt sich Deutschland relativ gut.<br />

Ein von der Unternehmensberatung McKinsey entwickelter<br />

Index sieht die Bundesrepublik im Oktober 2010 an dritter<br />

Stelle, noch vor Japan und China. Die gute Stellung ist trotz<br />

schwieriger Absatzbedingungen auf die Innovationskraft der<br />

Angebotsseite zurückzuführen. Dennoch: Wenn Deutschland<br />

von dem sich abzeichnenden Paradigmenwechsel im<br />

motorisierten Individualverkehr langfristig profitieren will,<br />

muss der Anschluss an das weltweite technologische Entwicklungsniveau<br />

gefunden werden und die Förderpolitik<br />

angepasst werden. Ohne ausreichende staatliche Förderung<br />

über das bloße Koordinieren und Setzen von Rahmenbedingungen<br />

und Standards hinaus werden Elektrofahrzeuge<br />

hierzulande Exoten bleiben.<br />

Andreas Schröder, Doktorand<br />

Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin)<br />

aschroeder@diw.de<br />

0 €<br />

615 Mio €<br />

Förderung Forschung und Infrastruktur<br />

Kaufprämie<br />

3.500 €<br />

583 Mio €<br />

5.000 €<br />

5.000 €<br />

2.181 Mio €<br />

5.000 €<br />

5.300 €<br />

22.187 Mio €<br />

1.324 Mio €<br />

1.390 Mio €<br />

5.700 €<br />

6.000 €<br />

3.337 Mio €<br />

6.800 €<br />

208 Mio €<br />

10.000 €<br />

47 Mio €<br />

17,500 €<br />

Neue Mobilität<br />

93


Elektromobilität in Europa - Dr. Peder Jensen<br />

Das Elektroauto - eine grüne<br />

Mobilitätsrevolution?<br />

Ein Kommentar von Dr. Peder Jensen<br />

Das Elektroauto scheint, vor allem aufgrund seiner umweltschonenden<br />

Eigenschaften im städtischen Einsatz, kurz vor<br />

dem Durchbruch zu stehen. Innovative Geschäftsmodelle<br />

werden umgesetzt, die die Akzeptanz des Elektroautos beim<br />

Verbraucher erhöhen und bestehende Hürden verringern<br />

werden, wie z.B. im Bereich der Batteriekosten, der notwendigen<br />

Versorgung mit Erneuerbaren Energien und der Ladeinfrastruktur.<br />

Mehrere europäische Staaten haben - ebenso<br />

wie die USA, Japan, China und einige andere - ambitionierte<br />

Pläne für die Einführung von Elektroautos vorgestellt. Diese<br />

umfassen steuerliche Anreize, die Finanzierung von Forschung<br />

in Batterietechnologie und Elektrofahrzeuge sowie<br />

Pläne für die Entwicklung einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur.<br />

Großstädte, wie z.B. London und Paris, haben Car-<br />

Sharing-Systeme mit Elektrofahrzeugen angekündigt bzw.<br />

umgesetzt, während öffentliche Einrichtungen und Unternehmen<br />

mit großen Firmenflotten Elektrofahrzeuge ordern.<br />

Zur selben Zeit beteiligen sich Zulieferer, Fahrzeugproduzenten,<br />

Batteriehersteller und Forscher an europäischen Initiativen,<br />

wie der EURELECTRIC, einer Task Force für Elektrofahrzeuge<br />

und EpoSS, der europäischen Technologieplattform<br />

zur Integration von Smart Systems. Gemeinsam mit der Europäischen<br />

Investmentbank hat die Europäische Kommission<br />

die Europäische Green Cars-Initiative gestartet. Fünf Milliarden<br />

Euro werden für Forschung, Entwicklung und Herstellung<br />

von Batterien und Elektroautos sowie für Demonstrationsprojekte<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Um dem eFahrzeug zu einer flächendeckenden Verbreitung<br />

zu verhelfen, werden intelligente Technologie- und Energiesysteme<br />

nicht ausreichen. Elektrofahrzeuge werden nur einen<br />

positiven Einfluss auf die Umwelt haben, wenn sie einen<br />

signifikanten Anteil der automobilen Gesamtfahrleistung<br />

übernehmen. Dafür ist ein grundlegendes Umdenken im<br />

Kauf- und Mobilitätsverhalten zwingend notwendig. Dies ist<br />

der Punkt, an dem die Wahl des Lifestyles und der Mobilitätsplanung<br />

ins Spiel kommen.<br />

Die meisten Europäer fahren weniger als 40 Kilometer täglich<br />

mit ihrem PKW. Dies bedeutet, dass die meisten unserer<br />

Fahrten ohne weiteres mit einem Elektroauto zurückgelegt<br />

werden können. Viele Autokäufer neigen immer noch dazu,<br />

Fahrzeuge zu kaufen, die ihre täglichen Bedürfnisse um ein<br />

Vielfaches übertreffen und bevorzugen den Kauf von großen<br />

Fahrzeugen, die beispielsweise auch für die gelegentlichen<br />

Urlaubsfahrten geeignet sind. Um dieses Konsumentenverhalten<br />

zu ändern, müssen Alternativen verfügbar werden.<br />

Zum Beispiel könnten Elektrofahrzeuge für die kurzen täglichen<br />

Strecken genutzt werden, während für gelegentlich<br />

anfallende Langstrecken ein Hybridfahrzeug geliehen wird.<br />

Umfragen ergeben, dass Autonutzer mit der Zeit immer<br />

zugänglicher für flexible Mobilitätskonzepte werden und<br />

im Jahre 2<strong>02</strong>0 die Abhängigkeit vom Besitz eines eigenen<br />

Fahrzeugs sehr viel geringer sein wird. CarSharing-Systeme<br />

auf Basis von Elektrofahrzeugen können diese Entwicklung<br />

beschleunigen und werden bereits in Städten wie z.B. Paris<br />

(Autolib) und Oslo (Move About) umgesetzt.<br />

Zu guter Letzt muss Elektromobilität in ein allumfassendes<br />

Mobilitätskonzept eingebunden werden, das neue Vernetzungen<br />

zwischen unterschiedlichen Transportbedürfnissen<br />

zulässt. Eine Kombination aus elektrischem CarSharing mit<br />

Massentransport-Services (z.B. Bahn) würde die Netzabdeckung<br />

der Anbieter des öffentlichen Transports über ihre<br />

traditionellen Möglichkeiten hinaus erweitern.<br />

Politiker, Forscher, Autohersteller und Zulieferer müssen<br />

gewährleisten, dass smarte Technologien und neue Geschäftsmodelle<br />

zugänglich sind, um sicherzustellen, dass<br />

Elektromobilität seine volle umweltschonende Wirkung<br />

entfalten kann. Dafür braucht es informierte und unterstützende<br />

Konsumenten.<br />

Dr. Peder Jensen, Head of Energy and Transport Group<br />

European Environment Agency<br />

www.eea.europa.eu<br />

94 Neue Mobilität


Vorausschauend<br />

und begeistert …<br />

Strom und Daten fließen – mit innovativen<br />

Produkten von Phoenix Contact<br />

…schaffen wir zusammen mit unseren<br />

Kunden und Partnern Konzepte für<br />

die Elektromobilität – z.B. Lösungen<br />

für Strom-Tankstellen.<br />

Und das Ganze basierend auf unserer<br />

industriell bewährten Verbindungsund<br />

Automatisierungstechnik.<br />

phoenixcontact.de/vorausschauend<br />

© PHOENIX CONTACT 2010


Elektromobilität in Europa - österreich<br />

Österreich<br />

VLOTTE - elektrisch mobil<br />

Gerhard Günther, Geschäftsführer der Modellregion VLOTTE in Vorarlberg<br />

Im Dezember 2009 veröffentlichte die österreichische Bundesregierung<br />

über den Klima- und Energiefonds die Ausschreibung<br />

zur Förderung einer Modellregion für Elektromobilität.<br />

In dieser Region soll über mehrere Jahre die Einführung<br />

von Elektrofahrzeugen konzentriert unterstützt werden.<br />

Der Vorarlberger Energieversorger illwerke vkw bewarb<br />

sich mit dem Projekt VLOTTE und erhielt den Zuschlag. Die<br />

Einführung der elektrischen Mobilität wird mit insgesamt<br />

rund 5,3 Millionen Euro gefördert.<br />

Die Bilanz nach knapp zwei Jahren VLOTTE: 80 Elektrofahrzeuge<br />

sind auf der Straße, über 65 Stromstellen wurden<br />

errichtet. Insgesamt legte die VLOTTE beeindruckende<br />

500.000 km zurück. Ab 2011 bekommt die Vorarlberger<br />

VLOTTE Zuwachs: Mit der Einführung der ersten Elektrofahrzeuge<br />

renommierter Großserienhersteller (Mitsubishi, Citröen)<br />

werden bis Mitte 2011 rund 200 Fahrzeuge auf der Straße<br />

sein. Unter den zahlreichen Neukunden finden sich neben<br />

Gebietskörperschaften, Unternehmen und Organisationen<br />

auch erstmals zahlreiche Privatkäufer.<br />

Geschäftsmodell Mobilitätsrate<br />

VLOTTE-Kunden wird für eine Mobilitätsrate von durchschnittlich<br />

etwa 450 Euro pro Monat ein komplettes Mobilitätspaket<br />

geboten. Die Mobilitätsrate beinhaltet neben dem<br />

Fahrzeugleasing auch ein Ganzjahresticket für den Verkehrsverbund<br />

Vorarlberg und die kostenlose Lademöglichkeit an<br />

allen öffentlichen Stromstellen. Zusätzlich erhalten VLOTTE-<br />

Kunden eine kostenlose Mitgliedschaft im österreichischen<br />

Automobilclub ÖAMTC.<br />

CO2 neutraler Betrieb der Fahrzeuge<br />

Die gesamte Energie, die im Rahmen des VLOTTE-Versuchs<br />

für die Betankung der Elektrofahrzeuge benötigt wird, wird<br />

durch zusätzliche erneuerbare Energiequellen aufgebracht.<br />

Im August 2009 entstand auf dem Betriebsgelände von illwerke<br />

vkw in Bregenz in Rekordbauzeit eine<br />

Photovoltaikanlage, die die benötigte Energie für den Jahresverbrauch<br />

von rund 50 Elektroautos erzeugt. Auf einer<br />

Gesamtfläche von insgesamt 1.330 Quadratmeter wurden<br />

auf dem Dach einer bereits vorhandenen Hochgarage insgesamt<br />

270 PV-Module montiert. Die Module verfügen über<br />

eine Gesamtnutzfläche von rund 460m² und liefern eine Jahreserzeugung<br />

von ca. 60.000 kWh. Mit Ende 2010 konnten<br />

weitere Projekte realisiert werden.<br />

VLOTTE-Stromstellen errichtet - Kontinuierlicher Ausbau<br />

illwerke vkw sorgt im Rahmen des Projekts für den kontinuierlichen<br />

Ausbau der Stromstellen-Infrastruktur in Vorarlberg:<br />

VLOTTE-Stromstellen verfügen über ein Park & Charge-<br />

Zugangssystem und zwei 16-Ampere Steckdosen. VLOTTE<br />

Kunden und Park & Charge-Teilnehmer können ihr Fahrzeug<br />

während der Parkzeit kostenlos aufladen. Bis dato konnten<br />

in Vorarlberg insgesamt 65 Stromstellen realisiert werden.<br />

VLOTTE II - Elektromobilität für alle<br />

2010 startete das Projekt VLOTTE in eine neue Phase und gewährleistet<br />

mit VLOTTE II den niederschwelligen Zugang zur<br />

Elektromobilität. Im Rahmen der nächsten Projektphase soll<br />

jeder dritte Vorarlberger mittelfristig Zugang zur Elektromobilität<br />

erhalten. Erreicht werden soll dies durch die Errichtung so<br />

genannter VLOTTE e-Stationen. An solchen Verleihstationen<br />

für Elektromobilität sollen zukünftig Elektroautos, Elektro-<br />

Roller und eFahrräder ausgeliehen werden können. VLOTTE II<br />

beinhaltet zusätzlich einen Ausbau der CarSharing-Möglichkeiten<br />

für Unternehmen. Firmenfuhrparks sollen zukünftig<br />

auf die Vorteile der gemeinsamen Nutzung von Elektrofahrzeugen<br />

zurückgreifen können. Einen weiteren Schritt<br />

in die Zukunft setzt VLOTTE II mit der Implementierung von<br />

eFahrzeugen in das Vorarlberger Tourismusangebot.<br />

GF DI Gerhard Günther<br />

Vorarlberger Elektroautomobil Planungs- und Beratungs<br />

GmbH (VEA)<br />

www.vlotte.at<br />

96 Neue Mobilität


Elektromobilität in Europa - österreich<br />

Lebensland Kärnten<br />

Interview mit Projektleiter Gerald Milkin, Landesregierung Kärnten<br />

Weitere Informationen unter www.lebensland.com<br />

Was hat sich das Projekt »Lebensland Kärnten« zur Aufgabe<br />

gemacht und von wem wird es getragen?<br />

Das »Lebensland Kärnten«, welches von der Kärntner Landesregierung<br />

getragen wird, hat sich all das zur Aufgabe<br />

gemacht, was der Markt von sich aus im Bereich der Elektromobilität<br />

nicht von allein leistet. Wir schaffen für die aufkommende<br />

Elektromobilität die nötige Infrastruktur, erarbeiten<br />

neue Mobilitätskonzepte und fördern die Marktentwicklung<br />

in den Bereichen Elektromobilität und Erneuerbare Energien.<br />

So gibt es beispielsweise bereits zahlreiche Anbieter von Infrastrukturlösungen,<br />

aber noch keine konkreten Abnehmer,<br />

die im großen Stil in finanzielle Vorleistung gehen würden,<br />

um damit ein Zeichen in Richtung Neue Mobilität zu setzen.<br />

Welche Vision steckt hinter dem Projekt und wie wird diese<br />

aktuell umgesetzt?<br />

Unsere Vision: »In Zukunft soll es in keiner Region Europas<br />

komfortabler, einfacher und attraktiver sein, ein Elektrofahrzeug<br />

zu fahren als in Kärnten!«<br />

Unser Konzept für eine zukunftsfähige Mobilität in Kärnten<br />

besteht aus verschiedenen Elementen. Wir bauen ein dichtes<br />

Netz an Ladestationen auf, um dem zu erwartenden Ladeverhalten<br />

Rechnung zu tragen. Auf der anderen Seite werden<br />

Anlagen für Erneuerbare Energien als Gegengewicht zum erhöhten<br />

Strombedarf von Elektrofahrzeugen geschaffen. Darüber<br />

hinaus gibt es zahlreiche finanzielle Förderungen, um<br />

die Anschaffung von Elektrofahrzeugen für die Endkunden<br />

attraktiver zu machen. Außerdem setzen wir auf Information,<br />

um künftige Kunden zu guten Kunden zu machen. Über unsere<br />

Webseite, unsere eBooks zur Elektromobilität und die<br />

Lebensland Messe versuchen wir den vielen Fragen rund um<br />

die Neue Mobilität aktiv zu begegnen.<br />

Elektromobilität und Erneuerbare Energien als ideale Partner<br />

einer Neuen Mobilität?<br />

Für mich persönlich sind Elektromobilität und Erneuerbare<br />

Energien eindeutig die idealen und vor allem wünschenswerten<br />

Partner. Im Rahmen von »Lebensland Kärnten« beteiligen<br />

wir uns aktiv an der größten Photovoltaik-Anlage Klagenfurts<br />

und an einem Windpark in Kärnten. Beide Anlagen zusammen<br />

produzieren aktuell Strom für 17.500 Elektrofahrzeuge.<br />

Ich befürchte jedoch, dass es dem Kunden letztendlich egal<br />

sein wird, womit sein Fahrzeug beladen wird. Wenn er mit<br />

Atom- oder Kohlestrom günstiger von A nach B kommt, wird<br />

er sich in den meisten Fällen für diese Variante entscheiden.<br />

Elektromobilität in Österreich: wo sehen Sie die Chancen<br />

und Herausforderungen?<br />

Eine große Chance sehe ich vor allem im Bereich der Zulieferbranche.<br />

Hier ist die österreichische Wirtschaft exzellent<br />

aufgestellt. Bei Magna & Co. wird aktuell bereits im Bereich<br />

Elektromobilität geforscht und getestet. Die Branche ist bereit,<br />

wenn es darum geht, Elektromobilität in Serie auf die<br />

Straße zu bringen. Auch für Geschäftsleute, die jetzt in den<br />

Handel mit Elektrofahrzeugen einsteigen, sehe ich große Entwicklungschancen.<br />

Da wird sich in Österreich ein komplett<br />

neuer Geschäftszweig entwickeln. Ganz neue Geschäftsmodelle<br />

werden den Markt künftig bestimmen und einen<br />

komplett neuen Markt entstehen lassen. Die wesentliche<br />

Herausforderung für uns besteht jetzt vor allem darin, dass<br />

wir den Markt so viel wie nötig und so wenig wie möglich beeinflussen.<br />

Der Kunde soll möglichst selbst entscheiden, für<br />

welches Produkt er sich entscheidet. Nur so haben wir eine<br />

gesunde und nachhaltige Marktentwicklung im Bereich der<br />

Elektromobilität.<br />

Welche Unterschiede erkennen Sie in Hinblick auf die Entwicklungen<br />

in Deutschland?<br />

Die Herangehensweise ist grundverschieden. In Deutschland<br />

gibt es immer einen konkreten Plan. Daran wird lange<br />

geforscht, entwickelt und gefeilt. Wenn der Plan dann nach<br />

langer Entwicklungszeit umgesetzt wird, passiert das meist<br />

mit einer geringen Fehlerquote. In Österreich setzen wir eher<br />

auf »learning by doing«. Wir kalkulieren von Anfang an ein<br />

gewisses Fehlermanagement mit ein. Deshalb gibt es in Österreich<br />

aktuell mehr konkrete Projekte und Elektrofahrzeuge<br />

pro Person. Welcher Weg am Ende der erfolgreichere ist,<br />

wird sich in ein paar Jahren zeigen.<br />

Neue Mobilität<br />

97


Elektromobilität in Europa - österreich<br />

ElectroDrive Salzburg<br />

steckt an.<br />

Interview mit Alois Schößwendter, Geschäftsführer von ElectroDrive Salzburg<br />

Was war die Motivation hinter dem Projekt ElectroDrive<br />

Salzburg?<br />

Wir wissen aus Studien, dass vor allem beim Verkehr der<br />

CO2-Ausstoss in den vergangenen Jahren stark zugenommen<br />

hat. Ohne Umdenken in diesem Bereich, werden wir die Klimaziele<br />

nicht erreichen. Elektromobilität ist heute an einem<br />

Punkt, wo wir sicher sagen können: das wird sich durchsetzen.<br />

Wir stehen am Anfang eines Megatrends, denn in den<br />

kommenden Jahren werden immer mehr eFahrzeuge auf den<br />

Markt kommen. Als Energieversorger und Verkehrsanbieter<br />

(Lokalbahnen, Stadtbusse) liegen sowohl Stromversorgung<br />

als auch Verkehr natürlich in unserer Kernkompetenz, darum<br />

war es logisch, dass wir uns diesem Thema annahmen.<br />

Salzburg soll zur Vorzeigeregion für Elektromobilität werden.<br />

Wie wird das aktuell umgesetzt?<br />

Wir betreiben sehr viel Aufklärungsarbeit in der Region, bauen<br />

kontinuierlich die Infrastruktur aus und kümmern uns darum,<br />

dass genügend Fahrzeuge für Salzburg verfügbar sind.<br />

Als wir Anfang 2009 mit Elektrorädern anfingen, konnte man<br />

die noch nicht im Fahrradhandel kaufen. Heute sind sie dort<br />

der Verkaufsschlager.<br />

ElectroDrive Salzburg setzt stark auf den Faktor Erfahrbarkeit.<br />

Wie ist die Resonanz der Bevölkerung auf das Projekt?<br />

Wir haben seit 2009 über 600 Elektrofahrzeuge auf den<br />

Markt gebracht. Die positive Entwicklung hat uns zum Teil<br />

selbst (positiv) überrascht. Im März 2010 hatten wir sogar<br />

einen Lieferengpass bei den Elektrorädern.<br />

Welche Rolle spielt Elektromobilität für Energieversorger<br />

heute und wie sehen Sie die Entwicklung in den nächsten<br />

zehn Jahren?<br />

Im Moment sehen wir uns auch als Marktbereiter. Wir tun,<br />

was wir tun können, um das Thema am Markt einzuführen.<br />

Natürlich nur in Kooperation mit dem Autohandel, denn dort<br />

liegt ja die Kernkompetenz für die Fahrzeuge. In Zukunft sehen<br />

wir uns als eine Art Kompetenzzentrum in Sachen Elektromobilität.<br />

Unser Kern-Know-how wird sicher die Stromversorgung<br />

und das sichere Laden sein.<br />

Weitere Informationen unter www.electrodrive-salzburg.at<br />

98 Neue Mobilität


Elektromobil im Öffentlichen Dienst<br />

Lösungen für Behördenfahrzeuge und öffentliche Fuhrparks<br />

Beteiligen Sie sich am Themenschwerpunkt Elektromobilität<br />

in der April-Ausgabe 2011 des Behörden Spiegel.<br />

Themenauswahl:<br />

> Vorbild Staat und Kommune für Umwelt- und Energieeffizienz<br />

> Anwendungsbeispiele: kommunale Fuhrparks, Polizei, Landes- und Bundesbehörden<br />

> Optimierungsmöglichkeiten und Implementierungsstrategien im Fuhrpark<br />

> Speichertechnologien, Infrastruktur<br />

> Antriebs- & Motorentechnik; Engineering & Zulieferung; Dienstleistung<br />

> Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten, Steuervergünstigungen<br />

> Übersicht ausgewählter Hersteller und Lösungen<br />

Komplette Mediadaten und weitere Informationen unter: eCar@behoerdenspiegel.de<br />

Planungsschluss: 21. März 2011<br />

Deutschlands Leitmedium für den Public Sector!<br />

Der Behörden Spiegel leitet Ihre Information mit 104.000 Exemplaren einmal monatlich an die<br />

wichtigsten Führungskräfte in Verwaltung und Politik weiter.<br />

Deutschlands größte unabhängige Zeitung für den Öffentlichen Dienst.<br />

Kongresse und Konferenzen, Tagungen und Parlamentarische Abende, Newsletter und Online-Portal.<br />

www.behoerdenspiegel.de<br />

Neue Mobilität<br />

99


Elektromobilität in Europa - Norwegen<br />

Die Elektromobilitäts-Politik<br />

in Norwegen<br />

Die starke Stellung Norwegens im Sektor Elektromobilität<br />

ist unter anderem mit der Ansässigkeit von 2 Elektroauto-<br />

Herstellern wie auch mit umfassenden staatlichen Kaufanreizen<br />

zu erklären. Zudem ist Norwegen der größte europäische<br />

Produzent Erneuerbarer Energien. Aktuell gibt es 3.250<br />

eAutos, im nächsten Jahr wird mit einem Zuwachs von weiteren<br />

1.500 Autos gerechnet. Dabei sind weniger als 100 dieser<br />

Fahrzeuge in öffentlichem Besitz.<br />

Fahrzeugbesteuerung in Norwegen<br />

Konventionell angetriebene Autos sind durch eine Importsteuer<br />

von 100% in Norwegen doppelt so teuer wie im restlichen<br />

Europa. Auch die Betriebskosten sind durch die Mineralölsteuer<br />

sehr hoch. Innerhalb der letzten 20 Jahre wurden<br />

zudem vermehrt Mautstraßen eingeführt, zusammen mit<br />

den hohen Parkgebühren und den Steuern ist die Nutzung<br />

eines fossilen Fahrzeugs in Norwegen daher sehr teuer.<br />

Strategie für Elektrofahrzeuge<br />

Schon 1989 wurden durch die Bellona Stiftung die ersten e-<br />

Autos nach Norwegen importiert. Nur wenige Monate später<br />

wurde die Importsteuer für eFahrzeuge aufgehoben. Durch<br />

eine starke Allianz der Bellona Stiftung mit der Popgruppe<br />

A-HA wurde die Regierung dazu gebracht, eine Strategie zur<br />

Verbreitung von eFahrzeugen zu entwickeln. So wurden 1995<br />

die Mautgebühren für eAutos erlassen, auch Parkgebühren<br />

und die Kfz-Steuer wurden in der Folge gestrichen. Dies war<br />

ein großer Schub für die norwegische eFahrzeuge-Industrie,<br />

Think wurde aufgebaut und die bankrotte dänische Firma<br />

Kewet übernommen. Das dort hergestellte eAuto wurde neu<br />

designt und unter dem Namen »Buddy« bekannt.<br />

Entfall der Mehrwertsteuer<br />

1992 wurde Norstat, eine Organisation von eFahrzeuge-Nutzern,<br />

gegründet. Ziel war es, die 25%ige Mehrwertsteuer<br />

für eFahrzeuge abzuschaffen und so Elektroautos weiter zu<br />

begünstigen. Das norwegische Parlament entschied 1999<br />

eFahrzeuge zwar im Mehrwertsteuersystem zu belassen,<br />

den Steuersatz jedoch auf 0% zu setzen.<br />

Nutzung der Busspuren<br />

Ein wichtiger Anreiz ist die seit 2003 erlaubte Nutzung von<br />

Busspuren durch Elektroautos. Da der norwegische Verkehr<br />

normalerweise sehr dicht ist, können eAuto-Fahrer bis zu einer<br />

Stunde sparen. Dies führte zu einem massiven Import<br />

von Elektroautos aus Frankreich und anderen Ländern, in<br />

denen kaum jemand an eine elektromobile Zukunft glaubte.<br />

Kostenlose Lademöglichkeiten<br />

Vor zwei Jahren wurde in der Hauptstadt Oslo damit begonnen<br />

Ladestationen aufzubauen. Bis Ende 2011 soll es 400<br />

Lademöglichkeiten mit kostenlosem Strom geben. Die öffentlichen<br />

Ladepunkte werden von den Kommunen betrieben,<br />

die auch für den Aufbau privater Ladeinfrastruktur eine<br />

100%ige Finanzierung anbieten. Seit 2009 gibt zudem die<br />

Zentralregierung Zuschüsse für den Bau öffentlicher und privater<br />

Ladestationen.<br />

Ladesäulen-Datenbank<br />

Durch Norstat wurde in den letzten Jahren eine landesweite<br />

Datenbank der Ladestationen aufgebaut. Der Aufbau der<br />

Datenbank wie auch die Installation von 1.500 neuen Ladepunkten<br />

wurde durch Transnova, eine staatliche Institution<br />

zur Förderung umweltfreundlichen Transports, finanziert.<br />

Die Datenbank ist sowohl über Internet als auch über Smartphones<br />

und über Navigationssysteme abrufbar (www.ladestasjoner.no).<br />

Norstat arbeitet aktuell daran, schwedische<br />

Ladestationen einzuarbeiten und eine schwedische Version<br />

der Seite anzubieten. Später soll Dänemark folgen, und auch<br />

die Integration weiterer Länder ist denkbar.<br />

Rune Haaland<br />

Generalsekretär Norstart und Vorsitzender des Regierungsrates<br />

zur Elektrifizierung des Straßentransportes<br />

rune@elbil.no<br />

www.elbil.no/<br />

100 Neue Mobilität


eCarTec - BEM-Gemeinschaftsstand - German E-Cars<br />

Elektromobilität in Europa - portugal<br />

Mobi.E<br />

Portugal an der Spitze der Elektromobilitäts-Bewegung<br />

Das portugiesische Elektromobilitätsprojekt Mobi.E zum<br />

Aufbau einer landesweiten Ladeinfrastruktur ist einzigartig.<br />

Die Basis des Projekts ist eine marktorientierte Open-<br />

Access-Philosophie, wodurch private Investoren angezogen<br />

und den Nutzern direkte Vorteile geboten werden. Diese Philosophie<br />

verspricht eine umfassende Beteiligung und eine<br />

rasche Expansion des Systems.<br />

Die Verwirklichung einer Initiative<br />

Im Juni 2010 eröffnete José Socrates, der portugiesische<br />

Premierminister, die erste Ladesäule des Mobi.E-Projektes.<br />

Diese Säule war der Startpunkt für den Aufbau einer Pilot-<br />

Infrastruktur, die am Ende 1.350 normale Ladestationen,<br />

verteilt über 25 Kommunen, sowie zusätzliche 50 Schnellladepunkte<br />

an den Hauptverkehrsverbindungen umfassen<br />

soll. Bis Juni 2011 soll dieses Ladenetzwerk komplettiert<br />

werden. Damit wäre es das erste flächendeckende nationale<br />

Ladenetzwerk weltweit. Durch den offenen Ansatz des<br />

Projektes investieren schon heute private Betreiber in zusätzliche<br />

eigene Ladestationen und vervollständigen so die<br />

Infrastruktur des Pilotprojektes. Dabei sind die Ladesäulen<br />

nur das sichtbarste Ergebnis der Anstrengungen des schon<br />

Anfang 2008 entwickelten Programms. Vorhergehende Aktivitäten<br />

waren beispielsweise die gemeinschaftliche Entwicklung<br />

von Wirtschaftsmodellen durch Forschungszentren,<br />

Softwareunternehmen und Ladetechnikhersteller, die<br />

Standardisierung von IT und Technik sowie die Ausarbeitung<br />

des gesetzlichen Rahmens. Zudem wurde eine Reihe von<br />

Anreizen für den Kauf von Elektroautos, auch in der öffentlichen<br />

Beschaffungspolitik, etabliert. Mobi.E ist im Gegensatz<br />

zu Modellprojekten in anderen europäischen Städten ein<br />

landesweites Projekt.<br />

Nutzerorientiertes System<br />

Mit einer einzigen SmartCard kann der Nutzer an jedem Ladepunkt<br />

des Landes sein Auto mit Strom von jedem Versorger<br />

laden. Dies ist der wichtigste Aspekt des Mobi.E-Projektes:<br />

Das System orientiert sich am Nutzer und nicht an einem<br />

monopolistischen Versorger oder System. Um Wettbewerb<br />

zu fördern und ein möglichst robustes System zu kreieren,<br />

basiert Mobi.E auf einer Politik des universellen Zugangs.<br />

Das heißt, dass jeder Fahrzeughersteller, jeder Elektrizitätsversorger<br />

und jeder Betreiber an Mobi.E teilnehmen kann.<br />

Um diese universelle Funktionsfähigkeit zu gewährleisten,<br />

sind vier grundlegende Rollen im System definiert:<br />

Der Nutzer ist der Bürger oder das Unternehmen, welche<br />

das System zum Laden Ihrer Elektroautos nutzen wollen.<br />

Der Betreiber ist der Manager der jeweiligen Ladesäule. Jeder<br />

Ladepunkt wird durch das Mobi.E-Logo identifiziert, wodurch<br />

die Nutzer unabhängig vom jeweiligen Betreiber ihr<br />

eFahrzeug laden können. Die Vergütung der Betreiber richtet<br />

sich nach der Menge an Elektrizität, die über die jeweilige<br />

Infrastruktur abgewickelt wird. Die Stromversorger liefern<br />

den Strom über die Ladepunkte der Betreiber. Da Betreiber<br />

und Stromversorger nicht identisch sein müssen, können<br />

die Lieferanten individuelle Stromtarife anbieten. Zudem<br />

können über die Mobi.E-Karte auch Services wie Bezahlung<br />

von Parkgebühren, Kombitickets des öffentlichen Verkehrs<br />

etc. angeboten werden. An der Spitze des Systems steht die<br />

Verwaltungsbehörde, welche die Integration aller am Projekt<br />

beteiligten Akteure im Hinblick auf den Finanz-, Energie- und<br />

Informationsfluss sicherstellt.<br />

Der Standard für Elektromobilität<br />

Als eines der weltweit anspruchsvollsten Elektromobilitätsprogramme<br />

stand Mobi.E vor einer Reihe von Herausforderungen,<br />

die durch innovative Lösungen der portugiesischen<br />

Unternehmen überwunden werden konnten. Durch die offene<br />

und modulare Charakteristik von Mobi.E kann das System<br />

problemlos auch in anderen Ländern und Regionen genutzt<br />

werden, die so von den portugiesischen Erfahrungen profitieren<br />

können.<br />

João Dias<br />

Koordinator der portugiesischen Behörde für<br />

Elektromobilität<br />

gamep@meid.gov.pt | www.mobi-e.pt<br />

Neue Mobilität<br />

101


Elektromobilität in Europa - Niederlande<br />

Umsetzung und Innovation<br />

Elektromobilität in den Niederlanden<br />

Aufgrund der geographischen und sozio-ökonomischen<br />

Faktoren eignen sich die Niederlande hervorragend für die<br />

Einführung von Elektromobilität. In den Niederlanden gibt<br />

es etwa 7,2 Mio. PKW, also fast 0,5 Autos pro Einwohner,<br />

mit denen täglich etwa 15 bis 30 km im Durchschnitt zurückgelegt<br />

werden. Dies sind ideale Vorraussetzung für eine<br />

Substitution des fossilen Verkehrs durch elektrische Fahrzeuge<br />

und so die Möglichkeit zur lokalen Reduzierung von<br />

CO2-Emissionen und Luftverschmutzung. Förderlich ist auch,<br />

dass die niederländische Bevölkerung über einen relativ<br />

hohen Bildungsstandard und ein gutes Einkommen verfügt,<br />

was zu einer besseren Adaption von innovativer Technologie<br />

wie Elektrofahrzeugen führt. Zudem sind die Niederlande<br />

schon heute mit einer guten und effizienten Infrastruktur<br />

bezüglich Straßen, öffentlichem Verkehr, Energie- und IKT-<br />

Netzen ausgestattet.<br />

2008 wurden die ersten großen Pilotprojekte von den niederländischen<br />

Energieversorgern gestartet. 2009 initiierte<br />

dann die niederländische Regierung das »Formula E«-Team,<br />

eine Regierungs-Taskforce mit der Aufgabe, die großflächige<br />

Implementierung von Elektrofahrzeugen voranzubringen.<br />

Bis heute wurden so schon 9 große Pilotprojekte auf den<br />

Weg gebracht. Die meisten dieser Projekte betreffen die Nutzung<br />

von Elektrofahrzeugen in Fahrzeugflotten, etwa beim<br />

innerstädtischen Lieferverkehr, bei Leasinggesellschaften,<br />

Taxiunternehmen, Unternehmensflotten oder kommunalen<br />

Fahrzeugen. In den bisherigen 9 Pilotprojekten werden insgesamt<br />

210 Elektroautos eingesetzt und die erforderliche<br />

Ladeinfrastruktur aufgebaut. Die Projekte laufen bis 2011,<br />

wobei nach erfolgter Evaluation die Erfolgreichsten in größerem<br />

Maßstab fortgesetzt werden.<br />

Neben diesen Aktivitäten haben auch einige Städte eigene<br />

Pilotprojekte mit lokalen Partnern gestartet. So bieten<br />

unter anderem Rotterdam, Amsterdam, Utrecht, Den Haag<br />

und Den Bosch Kaufanreize für Elektrofahrzeuge und lokale<br />

Unterstützung beim Aufbau der Ladeinfrastruktur. 2010<br />

wurde zudem von allen Netzbetreibern der Niederlande das<br />

Konsortium „e-laad“ mit dem Ziel gegründet, in den nächsten<br />

3 Jahren 10.000 Ladestationen aufzubauen. Aktuell sind<br />

bereits mehr als 100 Kommunen Partner des Netzwerks und<br />

es sind über 500 Ladestationen aufgebaut oder geplant.<br />

Komplettiert werden diese Aktivitäten durch eine Initiative<br />

großer niederländischer Unternehmen zur Anschaffung von<br />

3.000 Elektroautos in 2011.<br />

Auch neben den öffentlich unterstützten Pilotprojekten<br />

agieren viele niederländische Unternehmen im Innovationsmarkt<br />

Elektromobilität. Aktuell sind über 100 Firmen und<br />

Forschungsinstitute in diesem Feld tätig. Trotz fehlender<br />

OEMs arbeiten in den Niederlanden über 38.000 Menschen<br />

in Zulieferbetrieben.<br />

Zusammenfassend bietet die niederländische Entwicklung<br />

hervorragende Voraussetzungen für die Etablierung von<br />

Elektromobilität. Die Akteure aus Politik, Wirtschaft und Forschung<br />

stimmen darin überein, die Entwicklung der Elektromobilität<br />

beschleunigen zu wollen. Dieser Willen erstreckt<br />

sich von der Ausarbeitung politischer und steuerlicher Regulierungen<br />

über den Aufbau von Lademöglichkeiten, der<br />

Etablierung entsprechender Netz- und IKT-Infrastrukturen<br />

bis hin zum Angebot neuer Mobilitätsdienstleistungen. Die<br />

Niederlande sind bereit für Elektromobilität und warten auf<br />

die Großserien-Einführung elektrischer Fahrzeuge in den<br />

nächsten Jahren.<br />

Stephan van Dijk, PhD<br />

Program Manager D-INCERT<br />

Delft University of Technology<br />

s.j.vandijk@tudelft.nl<br />

1<strong>02</strong> Neue Mobilität


Elektromobilität in Europa - Slowenien<br />

Elektromobilität in Slowenien<br />

Simon Cretnik, DEVS<br />

Elektrische Straßenfahrzeuge - der aktuelle Stand<br />

2010 gab es in Slowenien noch keine kommerziell erhältlichen<br />

Elektroautos der Klasse M1. Allerdings sind schon einige<br />

Elektro-Leichtbauautos verfügbar, beispielsweise von<br />

Tazzari, Aixam oder Biro. Bei Zweirädern gibt es dagegen<br />

mehr Auswahl, es werden Pedelecs und eScooter verschiedener<br />

Hersteller angeboten. Insgesamt waren im vergangenen<br />

Jahr etwa 50 Elektrofahrzeuge auf Sloweniens Straßen<br />

unterwegs, darunter 10 PKW, 20 Nutz- und Kommunalfahrzeuge<br />

sowie 20 bis 30 eScooter. Zudem gibt es bis zu 2.000<br />

Pedelecs und eBikes. In 2011 ist ein deutlicher Anstieg der<br />

Anzahl an Elektrofahrzeugen zu erwarten.<br />

Ladeinfrastruktur<br />

In den letzten drei Jahren ist die öffentliche Ladeinfrastruktur<br />

in Slowenien stark angewachsen, Ende 2010 gab es über 30<br />

Ladesäulen. 13 davon stehen in Ljubliana, die kleinsten Orte<br />

mit Ladesäulen sind Jezersko (


Elektromobilität in Europa - Deutschland & Frankreich - MeRegioMobil<br />

Bequem per<br />

Stromrechnung bezahlen<br />

»Energietanken« bei MeRegioMobil<br />

Bis 2<strong>02</strong>0 sollen eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands<br />

Straßen unterwegs sein. Dafür ist die Errichtung einer<br />

flächendeckenden Ladeinfrastruktur notwendig - für das<br />

Laden zuhause, im öffentlichen Bereich, aber auch in angrenzenden<br />

Ländern, wie beispielsweise Frankreich. Doch<br />

wie soll das Aufladen und Bezahlen künftig funktionieren?<br />

Lösungsansätze für diese und weitere Fragestellungen versucht<br />

die EnBW mit ihren Konsortialpartnern im Rahmen des<br />

vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderten<br />

Projekts »MeRegioMobil« zu verwirklichen.<br />

Ziel des bis September 2011 laufenden Projekts ist es, unter<br />

anderem ein intelligentes Lademanagement für Elektrofahrzeuge<br />

zu entwickeln und dieses im Praxistest mit verschiedenen<br />

Nutzergruppen zu erproben. Hierfür errichtet die<br />

EnBW ab Anfang 2011 mehrere hundert private, gewerbliche<br />

und öffentliche Ladepunkte in Baden-Württemberg.<br />

Bereits Anfang 2011 sollen dann die ersten Testfahrer der<br />

bis zu 40 Smart electric drive (ed) an den öffentlichen Ladestationen<br />

in der Region tanken können - und auch bequem<br />

abgerechnet werden. Gemeinsam mit den Stadtwerken<br />

Karlsruhe hat die EnBW im Rahmen des Projekts ein interoperables<br />

Abrechnungssystem entwickelt, das es ermöglicht<br />

Ladevorgänge an öffentlichen Ladestationen über die jeweilige<br />

Stromrechnung des Kunden monatlich abzurechnen.<br />

Dies soll allerdings nicht nur auf regionaler Ebene zum Beispiel<br />

zwischen mehreren Energieversorgern, sondern auch<br />

über Ländergrenzen hinweg möglich sein. Schon heute sind<br />

»Roaming«-basierte Abrechnungsmodelle, wie aus dem<br />

Mobilfunkbereich, bekannt und etabliert. Aus diesem Grund<br />

beteiligt sich die EnBW am Deutsch-Französischen Flottentest<br />

für Elektrofahrzeuge.<br />

Der Zugang zur Ladeinfrastruktur wird durch eine sogenannte<br />

RFID-Karte (radio-frequency identification) ermöglicht.<br />

Mit der RFID-Karte kann der Nutzer die Ladeklappe an der<br />

Ladestation öffnen und sich identifizieren. Die EnBW stellt<br />

zwei Lademöglichkeiten zur Verfügung: Einfaches bzw. ungesteuertes<br />

Laden via Schukostecker sowie intelligentes<br />

bzw. gesteuertes Laden über den Typ 2 Stecker. Ab Frühjahr<br />

2011 erhalten die Testfahrer ein Lademanagement System<br />

als iPhone Applikation, über welches dann zum Beispiel die<br />

gewünschte Abfahrtszeit eingegeben werden kann. Die Aufladung<br />

der Fahrzeugbatterie erfolgt dann im sogenannten<br />

»Smart Home« unter Berücksichtigung volatiler Einspeisung<br />

aus Erneuerbaren Energien auf Basis eines speziellen Effizienzsignals.<br />

Einen finanziellen Anreiz zum intelligenten Laden<br />

bietet ein speziell entwickeltes Bonussystem.<br />

Noch einen Schritt weiter geht die EnBW gemeinsam mit<br />

dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT). In einem vor<br />

wenigen Wochen eröffneten Demonstrationslabor in Karlsruhe<br />

werden Elektrofahrzeuge der Konsortialpartner Daimler<br />

& Opel als Energiespeicher und Stromverbraucher in das<br />

»Smart Home« integriert. »Die Besonderheit hierbei ist, dass<br />

die Fahrzeuge rückspeisefähig sind. Sie können also bei Bedarf<br />

auch wieder Strom ins lokale Energienetz des Haushalts<br />

abgeben«, so Lars Walch, Projektleiter MeRegioMobil bei<br />

der EnBW Energie Baden-Württemberg AG. Damit möchte<br />

das Forschungsprojekt zeigen, wie Elektrofahrzeuge als Teil<br />

eines intelligenten Netzes künftig helfen können, Energie<br />

aus erneuerbaren Quellen noch sinnvoller einzusetzen.<br />

Weitere Informationen unter www.meregiomobil.de<br />

104 Neue Mobilität


Elektromobilität in Europa - schweiz<br />

Die eMobilitätsprojekte<br />

der Schweiz<br />

Dr. Jörg Beckmann, Geschäftsführer Mobilitätsakademie<br />

Elektromobilität ist in aller Munde. Das gilt auch für die<br />

Schweiz. Dabei ist die Situation in der Schweiz vor allem<br />

durch zwei markante Unterschiede gegenüber Deutschland,<br />

aber auch einigen anderen EU-Ländern gekennzeichnet.<br />

Zum einen fehlt die Dominanz einer nationalen Automobilindustrie,<br />

zum anderen erheben die Schweizer Bundesämter<br />

nicht den gleichen Führungsanspruch wie die politischen<br />

Entscheidungsträger innerhalb der deutschen Bundesregierung.<br />

Staatliche Konjunkturprogramme und Modellregionen<br />

gibt es zur Zeit in der Schweiz keine.<br />

Beides stellt sich sowohl als Hindernis wie auch als Chance<br />

dar. Als Hindernis, da dadurch der Wissenstransfer von der<br />

Forschung in die Marktentwicklung aufwendiger ist. Zudem<br />

konzentrieren sich die Hersteller aufgrund der fehlenden<br />

staatlichen Anreize in der Schweiz mit der Markteinführung<br />

zuerst auf andere europäische Länder; trotz der starken Kaufkraft<br />

und Umweltsensibilität vieler Eidgenossen. Als Chance,<br />

da dadurch das Feld für innovative und kreative Köpfe frei ist<br />

und sich so auch mal ungewöhnliche Ideen durchsetzen.<br />

Die elektromobile Zukunft in der Schweiz begann schon vor<br />

16 Jahren in der Gemeinde Mendrisio mit der Durchführung<br />

eines der bislang grössten europäischen Demonstrationsvorhaben.<br />

Von 1994 bis 2001 wurden über 400 Elektrofahrzeuge<br />

in den Markt eingeführt, zwei Drittel davon für den<br />

privaten Gebrauch. Auch heute werden immer wieder Versuche<br />

gestartet, die Alltagstauglichkeit des Elektroantriebs<br />

zu testen. So startete im Sommer 2010 mit dem Projekt »alpmobil«<br />

ein umfangreiches Praxisprojekt, bei dem sich Urlauber<br />

tageweise für umgerechnet 50 Euro ein Elektroauto<br />

mieten und so die Ferienregion elektrisch erkunden konnten.<br />

Eine win-win-Situation: Die Nutzer machten ihre ersten<br />

Erfahrungen mit der Elektromobilität. Auf der anderen Seite<br />

sammelten die Anbieter wertvolle Informationen über mögliche<br />

Hindernisse und Schwierigkeiten bei den Fahrzeugen.<br />

Um diese Akzeptanz weiter zu erhöhen, engagieren sich<br />

mittlerweile eine Reihe von Verbänden und Interessensgruppen<br />

für die Elektromobilität. So stieg der schweizweit<br />

grösste Lebensmittelhändler Migros mit der Eröffnung eines<br />

Info- und Serviceladen, dem m-way, in die Elektromobilität<br />

ein. Oder »eShare« bietet als erstes CarSharing-Angebot der<br />

Schweiz Elektrofahrzeuge für Privatkunden an, die für 4 Euro<br />

pro Stunde ein Elektroauto mieten können.<br />

Die Schweiz hat zahlreiche industrielle Leuchtturm-Projekte<br />

mit einer bunten Palette an Angeboten, die jedoch Gefahr<br />

laufen, als einzelne Praxisanwendungen unterzugehen. Hier<br />

versuchen andere Institutionen wie die Mobilitätsakademie,<br />

diese Kompetenzen auf dem Gebiet der Elektromobilität zu<br />

bündeln. Die Mobilitätsakademie wurde vom führenden Automobilclub,<br />

dem Touring Club Schweiz (TCS), gegründet.<br />

Mit Unterstützung des Bundesamtes für Strassen und dem<br />

TCS entsteht im Januar 2011 ein neues Kompetenzzentrum,<br />

ein nationales »Power-Haus« in Sachen Elektromobilität. Mit<br />

dem Schweizer Forum Elektromobilität, dass am 25. und 26.<br />

Januar 2011 zum 2. Mal in Luzern stattfindet, wird allen innovativen<br />

Elektromobil-Geistern eine Plattform geboten, sich<br />

auszutauschen. Auch werden »alle Schweizer Macherinnen<br />

und Macher aufgerufen, ihre ambitionierten Vorhaben in<br />

der Luzern Challenge zu verewigen und so neue lokale und<br />

nationale Impulse bei der Elektrifizierung des Individualverkehrs<br />

zu setzen«, so der Geschäftsführer der Mobilitätsakademie,<br />

Dr. Jörg Beckmann. Mit der Unterzeichnung der »Luzern<br />

Challenge« sollen Nägel mit Köpfen gemacht werden.<br />

Einzige Verpflichtung für die Unterzeichnung der »Luzern<br />

Challenge« ist ein nachweisbarer Beitrag zur Realisierung<br />

der Elektromobilität in einem bestimmten Zeitraum. Zum<br />

Beispiel sollen bis zum Jahr 2<strong>02</strong>0 alle Zwei- und Dreiradfahrzeuge<br />

sowie ein Grossteil der Lieferfahrzeuge der Post<br />

elektrisch betrieben werden. Kleine Schritte, die als Ganzes<br />

eine elektrisierende Wirkung haben sollen: schweizweit, europaweit.<br />

Denn selbstverständlich richtet sich die »Luzern<br />

Challenge« auch an die elektromobilen Innovatoren anderer<br />

europäischer Länder wie Deutschland.<br />

Mehr Informationen unter www.mobilityacademy.ch<br />

Neue Mobilität<br />

105


106 Neue Mobilität


Komisch, dass es immer noch<br />

Menschen in Deutschland gibt,<br />

die es gerne 2 Grad wärmer hätten.<br />

Mit denen sprechen wir noch.<br />

Love Green.<br />

Die erste deutschlandweite Kampagne<br />

zum Thema Nachhaltigkeit.<br />

Werden Sie Ermöglicher.<br />

www.love-green.de<br />

green®<br />

love-green.de


Das erwartet Sie in der<br />

<strong>NEUE</strong>N <strong>MOBILITÄT</strong> 03<br />

Vorschau<br />

Die «Neue Mobilität» - das Magazin vom Bundesverband<br />

eMobilität - informiert vierteljährlich über Projekte und<br />

Veranstaltungen der emobilen Branche, die Arbeit seiner<br />

Mitglieder und über relevante Neuigkeiten im Bereich<br />

der Elektromobilität.<br />

Zahlreiche Fachartikel und Kommentare diskutieren Fragen<br />

zum Status Quo der Elektromobilität. Zudem geben<br />

Ihnen Interviews mit verschiedenen eMobilitätsplayern<br />

interessante Einblicke in die Branche. In wechselnden<br />

Themenschwerpunkten informiert das Magazin außerdem<br />

regelmäßig detailliert über konkrete Projekte, Innovationen<br />

und Geschäftsmodelle.<br />

In der Frühjahrs-Ausgabe der <strong>NEUE</strong>N <strong>MOBILITÄT</strong> erfahren<br />

Sie unter anderem mehr über die Geschichte der Elektromobilität.<br />

Die Anfänge der elektrisch basierten Mobilität<br />

werden in Bildserien und Hintergrundartikeln historisch<br />

informativ und anschaulich dargestellt. 200 Jahre weiter<br />

präsentieren wir Ihnen einen umfassenden Überblick über<br />

die aktuellen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten<br />

im Bereich Elektromobilität in Deutschland und Europa.<br />

Die Portrait-Serie »Köpfe der Branche« zeigt elektromobile<br />

Persönlichkeiten, Ihr Engagement und die innovativsten<br />

Unternehmen und Vorreiter für eine Neue Mobilität.<br />

Außerdem beschäftigt sich die nächste Ausgabe mit den<br />

Marketing- und Unternehmensstrategien der eMobiliäts-<br />

Branche und deren Einfluss auf Medien und PR. Weitere<br />

Themenschwerpunkte werden die Hannover Messe 2011,<br />

Michelin Challenge Bibendum, the electric avenue - die<br />

Expo für nachhaltige Mobilität und das Berliner Projekt<br />

»Straße in die Zukunft«.<br />

Aufgrund der großen Nachfrage werden wir ab der nächsten<br />

Ausgabe das Firmenverzeichnis erweitern. Wenn auch<br />

Sie Ihr Unternehmen erfolgreich als Innovationsträger und<br />

eMobilitätsplayer positionieren wollen, wenden Sie sich<br />

bitte direkt an die Anzeigenredaktion.<br />

Sandrine Frideres, Anzeigenredaktion/Abo-Service<br />

sandrine.frideres@bem-ev.de


<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong><br />

Das Magazin vom Bundesverband eMobilität<br />

Abonnement Fax an 030 8638 0866<br />

oder per email an<br />

abo@neue-mobilitaet.info<br />

Unser Fachmagazin wird Sie nun viermal im Jahr über aktuelle Fragestellungen, Entwicklungen<br />

und Projekte der eMobilitätsbranche informieren.<br />

JAHRES-ABO / 4 Ausgaben<br />

zum Bezugspreis von 26,50 € inkl. Porto/Versand und MwSt. (Ausland zzgl. Porto*)<br />

studenten-ABO / 4 Ausgaben<br />

zum Bezugspreis von 18,00 € inkl. Porto/Versand und MwSt. (Ausland zzgl. Porto*). Eine aktuelle<br />

Studienbescheinigung wird dem BEM unter abo@neue-mobilitaet.info geschickt.<br />

Förder-abo / 4 Ausgaben<br />

Lesen Sie 4x jährlich die »Neue Mobilität« und unterstützen Sie damit die Arbeit des Bundesverbands<br />

eMobilität. Nur gemeinsam können wir eMobilität langfristig als realistische Mobilitätsalternative<br />

auf die Straße bringen. Zum Bezugspreis von 45,00 € inkl. Porto/Versand und MwSt. (Ausland<br />

zzgl. Porto*).<br />

firmen-ABO / 4 Ausgaben<br />

Speziell für Unternehmen, die das Magazin für mehrere Personen im Unternehmen bestellen möchten,<br />

gibt es reduzierte Konditionen. Inkl. Porto/Versand und MwSt. (Ausland zzgl. Porto*)<br />

5 Stück (85,00 €) 10 Stück (145,00 €) 25 Stück (265,00 €)<br />

* Porto Ausland: EU-Zone: zzgl. 3,75 € pro Jahr, Europa außerhalb EU zzgl. 11,25 € pro Jahr, restliche Welt zzgl. 22,50 € pro Jahr. Das Abonnement enthält die<br />

regelmäßige Lieferung der »<strong>NEUE</strong>N <strong>MOBILITÄT</strong>« und gilt für jeweils 4 Ausgaben. Es kann jederzeit mit Wirkung zur übernächsten Ausgabe gekündigt werden.<br />

Falls nicht 6 Wochen vor Ablauf des Abonnements gekündigt wird, verlängert sich dieses um ein weiteres Jahr. Bei einer evtl. Erhöhung der Ausgabenfrequenz<br />

ab 2012 erhöht sich auch der Abonnementpreis entsprechend. Widerrufsrecht: Die Bestellung kann innerhalb von 14 Tagen beim Bundesverband eMobilität<br />

e.V., Wallstraße 16, 10179 Berlin widerrufen werden. Zur Wahrung der Frist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs mit Brief, Fax oder eMail.<br />

liefer- und Rechnungsadresse<br />

Unternehmen<br />

Vorname, name<br />

straSSe, nr.<br />

PLZ, Ort<br />

email<br />

Fon<br />

Bitte schicken Sie mir alle 2 Wochen den kostenlosen BEM-Newsletter zu.<br />

Ort, Datum,<br />

Stempel, Unterschrift<br />

Hiermit bestelle ich verbindlich das oben ausgewählte Abonnement.<br />

Neue Mobilität<br />

109


eBike & eScooter Shop Berlin<br />

BEM-<br />

MITGLIEDER<br />

Der Bundesverband eMobilität vernetzt die Akteure aus<br />

Wirtschaft, Politik und Medien miteinander, fördert die öffentliche<br />

Wahrnehmung für Elektromobilität durch zahlreiche<br />

Veranstaltungen und setzt sich für die notwendigen infrastrukturellen<br />

Veränderungen ein. Von Beginn an sind die<br />

Mitglieder das wichtigste Potential des Verbands.<br />

»Die Einbindung unserer Mitglieder in die verschiedensten<br />

BEM-Aktionen, Veranstaltungen und Projekte ist deshalb<br />

eines unserer wichtigsten Aufgaben im tagespolitischen<br />

Geschäft. Darüber hinaus sorgen wir dafür, dass sich unsere<br />

Mitglieder untereinander vernetzen, um über Branchengrenzen<br />

hinaus neue Kooperations- und Geschäftsmodelle<br />

zu entwickeln«, so Kurt Sigl, BEM-Präsident.<br />

Zu den Aufgaben des BEM gehört die Verbesserung der gesetzlichen<br />

Rahmenbedingungen für den Ausbau der Elektromobilität<br />

als nachhaltiges und zukunftsweisendes Mobilitätskonzept<br />

und die Durchsetzung einer Chancengleichheit<br />

bei der Umstellung auf Elektromobilität.<br />

www.bem-ev.de<br />

www.eMobileTicker.de<br />

»Nur gemeinsam können wir eMobilität langfristig als realistische<br />

Mobilitätsalternative auf die Straße bringen.«<br />

Wir danken unseren Mitgliedern und Sponsoren für Ihre Unterstützung und Ihr Engagement für eine Neue Mobilität.<br />

CPM<br />

speed-e.me<br />

110 Neue Mobilität


Bitte Unterstützen Sie uns mit Ihren Ideen, Projekten und<br />

Ihrer Begeisterung. Zeigen Sie sich und Ihr Engagement für<br />

eMobilität.<br />

Die Branche der Elektromobilität wird bei der Schaffung von<br />

Arbeitsplätzen zu den starken Wachstumsbranchen in Deutschland<br />

gehören. Es ist unverzichtbar, sich gemeinsam und<br />

verstärkt den Herausforderungen der eMobilität zu stellen, um<br />

einen nachhaltigen Aufschwung im gesamten Marktumfeld zu<br />

sichern. Diese Aufgabe erfordert eine aktive Teilnahme der<br />

innovativsten Unternehmen Deutschlands, starker Persönlichkeiten<br />

und das kooperative Zusammenwirken aller beteiligten<br />

Akteure aus Wissenschaft und Forschung, Wirtschaft,<br />

Politik, Medien, den Verbänden und Institutionen, sowie das<br />

Engagement jedes einzelnen Bürgers, der sich für eine Neue<br />

Mobilität einsetzen möchte.<br />

Eine Mitgliedschaft im Bundesverband eMobilität verbindet die<br />

soziale, ökonomische und ökologische Herausforderung mit<br />

den Chancen der eMobilität und des Sustainability Developments<br />

und verankert diese nachhaltig in der Gesellschaft.<br />

Seien Sie dabei, wenn die Welt von morgen endlich sauber<br />

und leise wird.<br />

Dafür ist Ihr Engagement und Ihre Unterstützung<br />

notwendig.<br />

Vorteile einer Mitgliedschaft im Bundesverband eMobilität e.V.<br />

• Möglichkeit der aktiven Teilnahme an einem ständig wachsenden<br />

Netzwerkpool emobilitätsbegeisterter Unternehmer<br />

• Branchenübergreifender und interdisziplinärer Austausch<br />

der relevanten Player der Branche<br />

• Gestaltung & Förderung der Branchenziele auf politischer<br />

Ebene für eine nachhaltige Neue Mobilität zur Steigerung<br />

urbaner Lebensqualität<br />

• Unternehmensdarstellung und Verlinkung auf BEM-Webseite<br />

• Bezug des BEM-Magazins »Neue Mobilität«<br />

• Einbindung in Kampagnen, Filme, Interviews, gemeinsame<br />

Pressemitteilungen und Beiträge im BEM-Magazin<br />

• Imagefördernde Positionierung als Innovationsträger und<br />

aktiver eMobilitätsplayer<br />

• BEM-Gemeinschaftsstand auf Messen und Veranstaltungen<br />

• Präsentation auf Veranstaltungen, Symposien, Konferenzen<br />

eShowroom & Kompetenzzentrum, BEM eRoadshow<br />

• Nutzung des Partnerlogos auf Medien und der Webseite<br />

»Mitglied im Bundesverband eMobilität«<br />

• Zugang zu Landesvertretungen und Partnerverbänden<br />

• Vernetzung mit Politik, Wirtschaft, anderen Verbänden und<br />

Instituten<br />

• Event-Einladungen zu Mitgliedskonditionen, bundesweite<br />

eStammtische, Teilnahme am BEM-Roundtable<br />

• Redaktions- und Nachrichtendienst<br />

• eNewsletter, BEM eMobile Ticker als iPhone App, Pressezugang,<br />

Veröffentlichungen<br />

Mitgliedsbetreuung<br />

BEM eMobile Sandrine Ticker Frideres<br />

Jetzt im App-Store.<br />

Fon 030 8638 1874<br />

sandrine.frideres@bem-ev.de<br />

Bundesverband eMobilität e.V.<br />

Wallstr. 16<br />

10179 Berlin<br />

www.bem-ev.de<br />

Neue Mobilität<br />

111


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Fax 0421 1 444 5<br />

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53175 Bonn<br />

Tel.: +49 228 - 559 20-0<br />

Fax: +49 228 - 559 20-99<br />

service@solarworld.de<br />

www.solarworld.de<br />

Dr. Peter Bachmann<br />

Leiter des Teams New Mobility<br />

Noerr LLP<br />

Brienner Straße 28<br />

D-80333 München<br />

Peter.Bachmann@noerr.com<br />

T +49 89 28628277<br />

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BRATISLAVA<br />

BUDAPEST<br />

BUKAREST<br />

DRESDEN<br />

DÜSSELDORF<br />

FRANKFURT/M.<br />

KIEW<br />

LONDON<br />

MOSKAU<br />

MÜNCHEN<br />

NEW YORK<br />

PRAG<br />

WARSCHAU<br />

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A-6330 Kufstein<br />

+43 5372 630 250<br />

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45 km/h<br />

100 km/h<br />

e-Scooter<br />

112 Neue Mobilität


Für Einträge in das Firmenverzeichnis wenden Sie sich bitte<br />

an Sandrine Frideres vom BEM sandrine.frideres@bem-ev.de<br />

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elektrisch betriebenes Fahrzeug entwickelt. Mühelose Mobilität und<br />

innovative Werbung im urbanen Raum machen das eVelotaxi zur idealen<br />

Kommunikationsplattform für eMobilität.<br />

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Fon +49 (0) 30 400 562 0<br />

Neue Mobilität<br />

113


<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong><br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber<br />

Bundesverband eMobilität e.V.<br />

Wallstr. 16<br />

10179 Berlin<br />

Fon 030 8638 1874<br />

Fax 030 8638 0866<br />

www.bem-ev.de<br />

magazin@bem-ev.de<br />

Chefredaktion V.i.S.d.P.<br />

Christian Heep<br />

christian.heep@bem-ev.de<br />

Redaktionsleitung<br />

Juliane Girke<br />

juliane.girke@bem-ev.de<br />

Fon 030 8961 0800<br />

Mitarbeit<br />

Sven Kirrmann<br />

Klaus Bergerfurth<br />

Konzept, Layout & Druck<br />

CYMAGE MEDIA BERLIN<br />

Oranienplatz 5<br />

10999 Berlin<br />

Fon 030 616 58 511<br />

agentur@cymage-media.com<br />

www.cymage-media.com<br />

Layout, Satz, DTP, Grafik<br />

Christian Heep<br />

Monika Czerminska<br />

Kristin Spiess<br />

Falk Bege<br />

Titelbild / Cover<br />

EnBW AG - Die Elektronauten<br />

Anzeigenredaktion / Abo-Service<br />

Sandrine Frideres<br />

sandrine.frideres@bem-ev.de<br />

Fon 030 8638 1874<br />

Druckerei<br />

primeline.print Berlin<br />

Auflage<br />

10.000 Stück<br />

<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong> <strong>02</strong><br />

Erscheinung Januar 2011<br />

ISSN 2191-5636<br />

BEM-Vorstand<br />

Kurt Sigl, Präsident<br />

Frank Müller, Geschäftsführer<br />

Michael Hofmann, Finanzen<br />

Christian Heep, Marketing<br />

BEM-Beirat<br />

Dr. Jan Traenckner, Vorsitzender<br />

Dr. Dr. Reinhard Löser<br />

Dr. Jan Peter Korthals<br />

Prof. Dr. Frank Behrendt<br />

Dipl. Ing. M.S. Tim Baack<br />

Matthias Groher<br />

Markus Emmert<br />

Prof. Dr.-Ing. Christian Voy<br />

Josef Maier<br />

Dipl. Ing. und Dipl. Wirtsch. Ing.<br />

Johann Georg Friedrich<br />

Prof. Dr. habil. Wolfgang Seiler<br />

Dipl. Ing. Eckhard Fahlbusch<br />

Dr. Gregor Matthies<br />

© 2010-2011 Bundesverband eMobilität e.V. / BEM. Alle veröffentlichten<br />

Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, auch auszugsweise,<br />

nur mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung vom BEM.<br />

Alle Angaben ohne Gewähr. Honorare nur nach Vereinbarung. Das Fachmagazin<br />

<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong> erscheint alle 3 Monate.<br />

Besser Beraten Handeln<br />

Rechtsgebiete:<br />

Energierecht<br />

Infrastrukturrecht<br />

Elektro-Mobilität<br />

Unternehmensgründung/<br />

Umstrukturierung<br />

Urheberrecht/<br />

Gewerblicher Rechtsschutz<br />

Compliance<br />

Internationale Rechtsund<br />

Steuerberatung<br />

Steuerberatung<br />

Wirtschaftsprüfung<br />

Öffentliche Auftragsvergabe<br />

Wettbewerbs- und Kartellrecht<br />

Zivil- und Arbeitsrecht<br />

Kommunalberatung<br />

Die Sozietät Becker Büttner Held ist einer der führenden deutschen Berater in den Bereichen<br />

Energie- und Infrastrukturrecht mit europaweiter Verflechtung. Als integrierte Sozietät ist BBH<br />

mit über 150 Rechtsanwälten, Wirtschaftsprüfern, Steuerberatern sowie Ingenieuren und insgesamt<br />

über 320 Mitarbeitern an den Standorten Berlin, Köln, München und Stuttgart vertreten.<br />

Becker Büttner Held versteht den interdisziplinären Beratungsansatz sowie die technische und<br />

wirtschaftliche Analyse von Sachverhalten als ein Markenzeichen der Kanzlei:<br />

Unser Ziel ist es nicht, isoliert Rechtsfragen zu bearbeiten. Wir möchten die dahinter liegenden<br />

wirtschaftlichen Zusammenhänge aufklären und langfristige Lösungen für die Praxis anbieten.<br />

Eine langjährige Verwurzelung und umfassende Kenntnis der Branche sichern eine herausragende<br />

Qualität unserer Tätigkeit, von der unsere Mandanten profitieren.<br />

Beratungsschwerpunkte liegen u.a. in den Bereichen Energie, Verkehr und Infrastruktur, Finanzierungen,<br />

Fördermittelberatung, Unternehmensgründung, steuerliche Gestaltung, Zivil- und Arbeitsrecht<br />

sowie Wettbewerbs- und Kartellrecht.<br />

Den Kern der Mandantschaft bilden zahlreiche Energie-, Verkehrs- und Versorgungsunternehmen,<br />

vor allem Stadtwerke, Kommunen, aber auch kleine und mittelständische Unternehmen der Privatwirtschaft<br />

und internationale Konzerne. Diese berät BBH sowohl in allen Rechts- und Steuerfragen<br />

als auch betriebswirtschaftlich und strategisch bei ihrem wirtschaftlichen Engagement.<br />

Gerne stehen wir auch Ihnen mit Rat und Tat erfolgreich zur Seite.<br />

BBH Berlin<br />

Dr. Christian de Wyl<br />

Magazinstraße 15-16<br />

10179 Berlin<br />

Telefon: +49 (030) 611 28 40 20<br />

christian.de.wyl@bbh-online.de<br />

BBH Köln<br />

Dr. Christian Jung, LL.M.<br />

KAP am Südkai/Agrippinawerft 30<br />

50678 Köln<br />

Telefon: +49 (<strong>02</strong>21) 650 25 107<br />

christian.jung@bbh-online.de<br />

BBH München<br />

Untere Weidenstraße 5<br />

81543 München<br />

BBH Stuttgart<br />

Industriestraße 3<br />

70565 Stuttgart<br />

www.bbh-online.de<br />

www.invra.de<br />

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Wirtschaftsprüfungsgesellschaft


Starten Sie jetzt erfolgreich in die elektromobile Zukunft!<br />

Gut aufgestellt für den Strom an Anforderungen – mit dem Know-how von DEKRA.<br />

Wer auch in Zukunft weiter im Wettbewerb vorne mitfahren will, muss den neuen Herausforderungen der Elektro mobilität<br />

kompetent begegnen. Gut, wenn man dabei einen Partner wie DEKRA an seiner Seite hat. Bereits seit über 80 Jahren<br />

leisten wir mit unserem Expertenwissen einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit und Wirtschaftlichkeit<br />

im Straßenverkehr. Damit das auch zukünftig so bleibt, arbeiten wir mit Hochdruck an einer sicheren<br />

Zukunft des Elektrofahrzeugs und seiner Insassen. Was auch kommen mag: Mit DEKRA, Ihrem<br />

kompetenten Partner in Sachen Mobilität, fahren Sie auch in Zukunft sicher.<br />

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