NEUE MOBILITÄT 02
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ISSN 2191-5636 Neujahrsausgabe 2011<br />
<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong><br />
Das Magazin vom Bundesverband eMobilität<br />
JANUAR 2011<br />
Mit dem E-Bike einmal bis zum Mond<br />
500 EnBW E-Bikes fahren 430.000 Kilometer in 6 Monaten<br />
BEM eMobile Ticker<br />
Jetzt im App-Store.<br />
BEM-Gemeinschaftsstand auf der E-world<br />
Messe Essen // vom 08. bis zum 10.<strong>02</strong>.2011<br />
Erste Flotten<br />
Die Zeit ist reif<br />
eMobilität in Europa<br />
Förderungen im europäischen<br />
Vergleich<br />
Status Quo<br />
Elektromobilität ist serienreif<br />
Nur nicht in Deutschland<br />
Stadt-Land-Strom<br />
eMobilität-nicht nur ein<br />
Konzept für die Metropolen<br />
Neue Mobilität<br />
1
tät!<br />
Akku Akku wechseln wechseln oder oder laden laden - dann - dann geht’s geht’s noch noch weiter weiter mit e-Mobilität!<br />
mit e-Mobilität!<br />
<br />
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-Mobilität!<br />
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wechseln oder laden - dann geht’s noch weiter mit e-Mobilität!<br />
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erfahren.<br />
Akku wechseln oder laden - dann geht’s noch weiter mit e-Mobilität!<br />
Ladesäule Ladesäule<br />
* Mit der Akkuwechselstation und der Ladesäule geht’s weiter - auch im Klimaschutz.<br />
eiter mit e-Mobilität!<br />
Weniger Weniger Kraft – mehr Kraft Leistung. – mehr Leistung.<br />
Unsere Netzwerkpartner<br />
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Mehr Effizienz Mehr Effizienz – saubere – saubere Leistung. Leistung.<br />
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hin<br />
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* Mit der Akkuwechselstation und der Ladesäule geht’s weiter - auch im Klimaschutz.<br />
Jetzt gemeinsam e-Mobilität erfahren.
gruSSwort<br />
BEM-Präsident Kurt Sigl<br />
Es ist Zeit zu handeln<br />
Während wir hier in Deutschland noch in Fachgremien tagen,<br />
Studien auswerten und an Prototypen feilen, wird in anderen<br />
Ländern bereits jetzt elektrisch gefahren. Im Gegensatz zu<br />
uns, beweisen unsere europäischen Nachbarn, dass Elektromobilität<br />
problemlos im Alltag einsetzbar ist und sind uns<br />
damit in einigen Bereichen elektrisch basierter Individualmobilität<br />
bereits einen großen Schritt voraus.<br />
Wir müssen jetzt aufhören zu analysieren und zu diskutieren<br />
und anfangen zu handeln, wenn wir im Bereich der Elektromobilität<br />
wettbewerbsfähig werden wollen. Das bedeutet<br />
nicht, unseren Anspruch auf Qualität und Perfektionismus<br />
aus den Augen zu verlieren, vielmehr können wir aus Praxiserfahrungen<br />
wertvolle Erkenntnisse für die Weiterentwicklung<br />
unserer eFahrzeuge, Mobilitätskonzepte und Infrastrukturlösungen<br />
gewinnen. Um Deutschland, wie angestrebt, zum<br />
Leitmarkt für Elektromobilität werden zu lassen, benötigen<br />
wir jetzt Planungs-, Handlungs- und Finanzierungssicherheit<br />
in Form konkreter Gesetzgebung und innovativer Initiativen<br />
auf Bundes- und Landesebene.<br />
Der Systemwechsel hin zur Elektromobilität bedarf einer<br />
intelligenten Förderung. Damit meinen wir keine Pauschalförderung<br />
der Automobilkonzerne sondern beispielsweise<br />
die staatliche Förderung der ersten 250.000 verkauften<br />
Elektrofahrzeuge in Höhe von je 10.000 Euro. Eine Förderung,<br />
die zu je 50% den Herstellern von Elektrofahrzeugen<br />
und dem Käufer zu Gute kommt. Von dieser Investition in<br />
die Initialisierung der Elektromobilität profitiert die Bundesregierung:<br />
Der Wirtschaftsmarkt Elektromobilität wird enorm<br />
angekurbelt, was gleichzeitig einen erheblichen monetären<br />
Rückfluss in die Staatskasse zur Folge hat. Als zusätzlichen<br />
Kaufanreiz benötigen wir außerdem die garantierte Steuerbegünstigung<br />
aller Elektrofahrzeuge bis 2<strong>02</strong>2.<br />
Bereits jetzt produzieren deutsche mittelständische Unternehmen<br />
wie German E Cars, e-WOLF oder ELMOTO ohne<br />
staatliche Förderung und mit hohem finanziellen Risiko die<br />
ersten serientauglichen Elektrofahrzeuge. Diese Fahrzeuge<br />
müssen jetzt in der Gesellschaft deutlich sichtbar werden.<br />
Kurze Fahrstrecken, Park- und Lademöglichkeiten auf firmeneigenen<br />
Parkplätzen und eine große Sichtbarkeit machen<br />
kommunale Fuhrparks und Elektrofahrzeug-Flotten kommunalnaher<br />
Dienstleister zum optimalen Einsatzort für Elektromobilität.<br />
Und auch Stadtwerke sind jetzt gefragt. eMobilität<br />
erlaubt Ihnen mit konkreten Projekten in die neuen Märkte<br />
der Energieversorgung einzusteigen.<br />
Es ist jetzt Zeit zu handeln. Das betrifft alle Akteure: Vom<br />
Energieversorger über den Fuhrpark-Manager und den<br />
Elektrofahrzeug-Produzenten bis hin zum Politiker auf Bundes-<br />
und Landesebene. Wir haben lange genug diskutiert<br />
und analysiert. Die Probezeit ist vorbei.<br />
Kurt Sigl, Präsident Bundesverband eMobilität e.V.<br />
Neue Mobilität<br />
3
INHALTS-<br />
ANGABE<br />
e-world<br />
Essen<br />
erste<br />
flotten<br />
stadt land<br />
strom<br />
14 e-world energy & water<br />
16 Bosch<br />
interview Martin Birkner<br />
17 leaserad<br />
emobilität auf zwei rädern<br />
18 emh metering & scooter<br />
skillz<br />
20 energie parken<br />
emobility<br />
21 protean eleCtriC<br />
initiative »green-club 1.000«<br />
BEM<br />
3 GruSSwort<br />
Kurt Sigl, BEM-Präsident<br />
6 Oh Europa. Quo vadis..?<br />
Editorial, Christian heep<br />
8 rückblick ecartec 2010<br />
11 eat & charge<br />
12 BEM 2.0 - wir bewegen..<br />
13 BEM 2.0 - clean energy<br />
108 vorschau<br />
109 abo neue mobilität<br />
110 Mitgliedschaft<br />
im Bundesverband eMobilität<br />
112 Firmenverzeichnis<br />
114 Impressum<br />
24 eautos in<br />
deutschland<br />
25 enbw flotte zieht<br />
bilanz<br />
26 bemobility<br />
deutsche bahn projekt<br />
28 opel ampera<br />
gewinnt auto trophy 2010<br />
29 abgefahren!<br />
stadtwerke konstanz<br />
30 stadtwerke & emobilität<br />
tim baack<br />
32 zukunft hat begonnen<br />
stefanie dargel<br />
34 revolution automarkt<br />
martin möscheid<br />
35 INTERVIEW<br />
sebastian bachmann<br />
36 emobilität sichtbar &<br />
erlebbar<br />
SMARTLAB INNOVATIONS-<br />
GESELLSCHAFT<br />
38 interview<br />
davidmola<br />
39 interview<br />
katharinatomoff<br />
40 eroadshow<br />
42 love green<br />
43 emobilität »erobert«<br />
Stadtwerke Düsseldorf<br />
44 praktisch erfahren<br />
julia häusler<br />
46 emobilität-nicht<br />
nur für metropolen<br />
ludwig Karg<br />
47 solarenergie für den<br />
audi e-tron<br />
48 Nutzungsmöglichkeiten<br />
von eMobilität<br />
christian hanke<br />
50 sonne im tank<br />
schletter<br />
51 ideale emobilitätsnutzer<br />
sven strube<br />
52 KOMMUNALINITIATIVE<br />
enbw<br />
53 emobilität mit<br />
mehrwert<br />
heiko herchet<br />
54 eLadesäulen<br />
STEFAN DITTRICH<br />
56 systeme im hintergrund<br />
RWE EFFIZIENZ GMBH<br />
57 GANZHEITLICH DENKEN<br />
DR. PRZEMYSLAW KOMARNICKI<br />
58 interview<br />
GERNOT LOBENBERG
<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong> »<br />
DAS MAGAZIN VOM BUNDESVERBAND e<strong>MOBILITÄT</strong><br />
ausgabe JANUAR 2011<br />
Status Quo<br />
emobilität<br />
eMobilität<br />
in Europa<br />
62 eauto ist serienreif<br />
DR. JAN TRAENCKNER<br />
64 statusbericht<br />
PROF. DR. CHRISTIAN VOY<br />
66 finanzierungskonzept<br />
DR. CAROLIN BOCK<br />
68 jahr der eautos<br />
DR. GREGOR MATTHIES<br />
69 interview<br />
DR. RONALD GROSSE<br />
70 legal corner<br />
JULIA WIRGES<br />
72 kommentar<br />
THOMIC RUSCHMEYER<br />
74 aktuelle trends<br />
ANDREAS VARESI<br />
76 nächste abwrackprämie<br />
ECKHARD FAHLBUSCH<br />
78 bayern emobil<br />
markus blume<br />
79 emobilität am netz<br />
80 e-monday<br />
82 batterie als schlüssel<br />
HANS-JÜRGEN ESCH<br />
84 smart cities<br />
DIETER LINDAUER<br />
85 kommentar<br />
frank müller<br />
88 europakarte<br />
90 förderungen in europa<br />
DR. BACHMANN & MAYER<br />
92 internationalE<br />
fördErungen<br />
ANDREAS SCHRÖDER<br />
94 mobilitätsrevolution?<br />
DR. PEDER JENSEN<br />
96 österreich<br />
100 norwegen<br />
101 portugal<br />
1<strong>02</strong> niederlande<br />
103 slowenien<br />
104 deutschland &<br />
frankreich<br />
105 schweiz<br />
Viel Vergnügen beim Lesen der »Neuen Mobilität.<br />
Ich freue mich, Ihnen die 2. Ausgabe der <strong>NEUE</strong>N <strong>MOBILITÄT</strong><br />
präsentieren zu dürfen. Neben unserem tagesaktuellen BEM<br />
eMobile Ticker, der Webseite, der interaktiven XING-Gruppe<br />
und dem alle zwei Wochen erscheinenden eNewsletter, informiert<br />
Sie unser Fachmagazin im Drei-Monats-Rhythmus<br />
über aktuelle Fragestellungen, Entwicklungen und vielversprechende<br />
Projekte der eMobilitätsbranche.<br />
Die Elektromobilität kommt. Darin sind sich Medien und Politik<br />
inzwischen einig. Uneinig ist man sich jedoch noch bei<br />
der Frage, wann es soweit ist. Wird 2011 das Jahr der Elektromobilität?<br />
Wie sehen die ersten Elektroflotten in Kommunen<br />
und kommunalnahen Unternehmen aus? Ist eMobilität sowohl<br />
in ländlichen Regionen als auch in Großstädten sinnvoll<br />
einsetzbar? Diesen und anderen Themen widmen sich<br />
Experten in verschiedenen Fachartikeln und Kommentaren.<br />
Zahlreiche Interviews liefern zudem vertiefende Einblicke in<br />
die Elektromobilitäts-Branche. Auch unsere europäischen<br />
Nachbarn setzen verstärkt auf eMobilität. Von Skandinavien<br />
bis Zypern gibt es Projekte und Initiativen, um die Neue Mobilität<br />
erfolgreich im Alltag zu etablieren. In einem großen<br />
Ländervergleich erfahren Sie mehr über die aktuelle Verbreitung<br />
von Elektroautos in Europa und die verschiedenen<br />
Elektromobilitäts-Strategien der einzelnen Regierungen.<br />
Die <strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong> soll informieren und animieren. Unterstützen<br />
Sie uns mit Ihren Kommentaren und Anregungen,<br />
Fachbeiträgen, Anzeigenschaltungen und gern mit einem<br />
Abonnement, um 2011 den Systemwandel in die postfossile<br />
Phase zunehmend sichtbar in der Gesellschaft zu verankern.<br />
Juliane Girke, Redaktionsleitung
Editorial - Christian Heep<br />
Oh Europa. Quo vadis..?<br />
Editorial von Christian Heep, Vorstand Marketing im<br />
Bundesverband eMobilität und Chefredakteur der <strong>NEUE</strong>N <strong>MOBILITÄT</strong><br />
Die Reise beginnt vor 211 Jahren als Alessandro Volta im Jahr<br />
1800 die elektrische Batterie erfindet und Joseph Henry 30<br />
Jahre später den Gleichstrommotor. Damit fing das Elektromobilitätszeitalter<br />
u.a. mit den Konstruktionen von Thomas<br />
Davidson an, der 1855 das erste batteriebetriebene Fahrzeug<br />
baute. 1881 präsentierte der Ingenieur Gustave Trouvé auf der<br />
Internationalen Elektrizitätsausstellung in Paris sein elektrisches<br />
Drei-Räder-Fahrzeug mit 12 km/h Höchstgeschwindigkeit<br />
und schon 1899 stellte der Belgier Camille Jenatzy den<br />
damaligen Geschwindigkeits-Weltrekord von über 105 km/h<br />
mit einem Elektroauto auf. Zur gleichen Zeit waren in New<br />
York über 90% aller Taxen elektrisch und in London gab es<br />
sogar welche mit Wechselakku.<br />
1912 kam dann mit der Einführung des elektrischen Starters,<br />
der das lästige Ankurbeln ersetzte und durch die höhere<br />
Reichweite der Verbrennungsmotoren das vorläufige Aus für<br />
die Elektromobilität.<br />
Vielleicht kann man auch sagen, dass Thomas Edison mit seinem<br />
Alkali-Nickel-Akkumulator einfach 5 bis 10 Jahre zu spät<br />
in Erscheinung trat. Jedenfalls konnte damals ein Elektrofahrzeug<br />
nicht mehr mit Geschwindigkeit, Leistung, Preis<br />
und Reichweite des Verbrennungsmotors mithalten.<br />
Seit einigen Jahren bemühen wir uns nun um eine Renaissance<br />
der Elektromobilität und versuchen die verschlafenen<br />
Jahrzehnte verpasster Chancen wieder aufzuholen. Die Vision<br />
einer Neuen Mobilität scheint zunehmend im Bewußtsein<br />
der Bevölkerung anzukommen. Dabei bemühen wir uns in<br />
Deutschland um eine Leitmarktposition - so will es jedenfalls<br />
die Politik. Das proklamierte Ziel wird seit geraumer Zeit<br />
auch intensiv in einer Nationalen Plattform vorangetrieben.<br />
Da freue ich mich, dass es jetzt endlich so richtig losgeht.<br />
Auf die Politik in Deutschland ist Verlass..<br />
Was passiert also im Erfinderland Deutschland in dem neuen<br />
Wachstumsmarkt Elektromobilität? Und was passiert im Vergleich<br />
dazu bereits heute bei unseren Nachbarstaaten..?<br />
Analog zu unserer natürlichen Verbundenheit mit Erneuerbaren<br />
Energien hat nun ja auch die deutsche Politik erkannt,<br />
dass eMobilität eine sinnvolle und nachhaltige Antwort auf<br />
CO 2-Reduktionsziele, Klima- und Umweltschutz, Ressourcenschonung,<br />
heimische Wertschöpfung, sowie saubere und<br />
leise Städte sein kann. Aber mit einer Laufzeitverlängerung,<br />
deren Rücknahme oder zumindest massive Korrektur doch<br />
in der nächsten Legislaturperiode für eine Regierungsbildung<br />
essentiell sein wird..?<br />
6 Neue Mobilität
Editorial - Christian Heep<br />
Photo: krockenmitte / photocase.com<br />
Ist etwa auf die politische Unabhängigkeit und Durchsetzung<br />
bürgernaher und gesellschaftskonformer Gesetzgebung im<br />
Sinne nachhaltiger, strukturpolitischer Entscheidungen und<br />
wirtschaftspolitischer Einflussnahmen doch kein Verlass..?<br />
Und ist letztlich doch auch die Politik schuld daran, dass unsere<br />
international agierenden Automobilkonzerne bei uns bis<br />
dato fossiler denn je erscheinen..? Kommen sie doch fast<br />
alle seit 2 Jahren »nächstes« Jahr ganz groß mit den Elektroserien<br />
auf den Markt.<br />
2011 wird nun zeigen, ob die Konzerne die Herausforderungen<br />
der Zukunft, den Umbruch in ein postfossiles Zeitalter wirklich<br />
verstanden haben und sich mit eigenen Entwicklungen<br />
in Richtung Leitmarkt und insbesondere in Richtung Serienproduktion<br />
bewegen können.<br />
Ich denke, dass wir dieser Herausforderung nur mit dem persönlichen<br />
Einsatz wirklich verantwortungsbewusster und im<br />
Sinne nachfolgender Generationen handelnder Persönlichkeiten<br />
und dem Engagement der innovativsten Unternehmen<br />
Deutschlands und Europas begegnen können. Es wird Zeit,<br />
eMobilität jetzt zeitnah in den Köpfen der Menschen zu verankern<br />
und den Anschluss an eine Entwicklung nicht zu verpassen,<br />
die unsere ganze Welt grundlegend verändern wird.<br />
Dabei sind es doch gerade unsere Unternehmen, die hier gefragt<br />
sind und über Jahrzehnte Innovationen hervorgebracht<br />
haben. Ich freue mich auf unser erstes Mitglied im Bundesverband<br />
eMobilität, das aus den Reihen von VW, Audi, BMW,<br />
Daimler, Opel oder Ford kommt. Mit jedem dieser Konzerne<br />
führen wir Gespräche, Türen öffnen sich und werden dann<br />
von anderer Stelle wieder verschlossen. Warum nur..? Angst<br />
können die doch nicht haben. Oder doch..?<br />
Wer jetzt die Zeichen der Zeit noch nicht erkannt hat, der<br />
bleibt unweigerlich zurück, denn es gibt bereits viele neue<br />
Player auf dem Markt, die zunehmend an Boden gewinnen<br />
und elektromobile Fahrt aufnehmen. Dazu gehören Zulieferer,<br />
kleinere Automobilhersteller und natürlich ein gigantischer<br />
ausländischer Markt, der in den nächsten zwei Jahren<br />
wohl eine unübersehbare Marktpräsenz erreichen wird.<br />
Mit diesen Gedanken wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen<br />
unserer zweiten Ausgabe und freue mich über Feedback,<br />
Kritik und Anregungen. Seitens der Politik freue ich mich<br />
über die Umsetzung unseres innovativen Fördermodells.<br />
Christian Heep<br />
christian.heep@bem-ev.de<br />
Neue Mobilität<br />
7
Rückblick eCarTec 2010<br />
eCarTec 2010-Die Mitaussteller<br />
»Die eCarTec hat unsere Erwartungen übertroffen.«<br />
BEM-Gemeinschaftsstand auf der eCarTec 2010 in München<br />
Heiko Bauer, Geschäftsführer CarMedialab<br />
»Die eCarTec war ein voller Erfolg für CarMedialab. Dank<br />
dem BEM haben wir viele interessante Kontakte geknüpft.<br />
Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr.«<br />
Fritz Herrmann, Rosenberger Hochfrequenztechnik<br />
»Die eCarTec erwies sich als wichtiger Termin in unserem<br />
Messekalender, bildete sie doch den Startschuss für Rosenberger,<br />
sich als Anbieter von Komponenten und Systemen<br />
für Elektromobilität zu positionieren. Die Qualität der Messekontakte<br />
war ausgezeichnet, teilweise erhielten wir auch<br />
sehr konkrete Anfragen mit klar definierter Problemstellung.<br />
Wir werden 2011 als Aussteller wieder dabei sein.«<br />
Rachid Ait Bohou, e8energy<br />
»Die eCarTec hat unsere Erwartungen übertroffen! Das große<br />
Interesse des zahlreichen Fachpublikums und der fachkundigen<br />
und interessierten Besucher hätten wir nicht erwartet.<br />
Zudem hatte man auf engstem Raum die Möglichkeit, sich<br />
ein Bild über die gesamte Bandbreite der eMobilität zu verschaffen<br />
und Fachgespräche zu führen! Besten Dank an alle<br />
Helfer und Verantwortliche vom Bundesverband eMobilität<br />
für die Organisation des Gemeinschaftsstandes und die nette<br />
und freundschaftliche Atmosphäre!«<br />
Thomas Gunkel, Projektleiter E-Mobilität bei EnBW<br />
»Das Fazit der eCarTec ist rundum positiv. Es gab viele gute<br />
Gespräche mit Experten der unterschiedlichsten Branchen<br />
aus dem Elektromobilitätsbereich. Von daher würden wir<br />
uns freuen, wenn es auch nächstes Jahr wieder einen Gemeinschaftsstand<br />
vom BEM geben würde.«<br />
Gottfried Spener, speed-e.me<br />
»Wir blicken sehr positiv auf die Messe zurück. Für uns als<br />
eBike-Shop steht die Erfahrbarkeit der Elektrofahrzeuge natürlich<br />
an erster Stelle. Der Testparcours im Außenbereich<br />
der eCarTec war eine sehr gute Idee, auch wenn es ein bisschen<br />
zu kalt um diese Jahreszeit war. Vielleicht könnte man<br />
für das nächste Jahr über einen Testparcours im Innenbereich<br />
nachdenken. Ohne Lärm und Abgase lässt sich eMobilität<br />
schließlich problemlos im Innenbereich demonstrieren.«<br />
Uwe Hahner, General Manager, Swarco Traffic Systems<br />
»Auf der eCarTec hat sich dieses Jahr die gesamte Fachwelt<br />
getroffen - große Konzerne, Entwickler, Geldgeber, Wissenschaftler,<br />
einfach alle. Klar, dass wir da nicht fehlen durften:<br />
Der BEM-Gemeinschaftsstand hat viele Zuschauer angezogen,<br />
so dass wir viele erfolgreiche Gespräche über Energie-<br />
Parken ® führen konnten. Nächstes Jahr gerne wieder!«<br />
8 Neue Mobilität
Rückblick eCarTec 2010<br />
BEM-Präsident Kurt Sigl im Gespräch<br />
©2010 BEM / Photos by Sebastian Knoth www.sebastian-knoth.com<br />
Andreas Gräwingholt, German E Cars<br />
»Wir waren insgesamt mit dem BEM-Gemeinschaftsmessestand<br />
sehr zufrieden. Wir konnten während der Messe einige<br />
gute Gespräche mit Besuchern führen, woraus sich neue Geschäftskontakte<br />
entwickelt haben.«<br />
Jonas Wilhelm, e-sprit elektromobile<br />
»Der BEM-Gemeinschaftsstand bot uns eine ideale Plattform,<br />
um unsere neuesten Produktentwicklungen für 2011<br />
zu präsentieren. Wir können auf eine erfolgreiche Messe zurückblicken,<br />
bei der zahlreiche neue Geschäftsbeziehungen<br />
in ganz Europa zustande gekommen sind. Vor allem der Testparcours,<br />
mit der Möglichkeit unser Topmodell Fury Probe zu<br />
fahren, war ein voller Erfolg.«<br />
Christian Neuber, electric movement<br />
»Für uns war die Messeteilnahme ein voller Erfolg. An der<br />
Bar auf dem BEM-Gemeinschaftsstand haben sich alle relevanten<br />
Köpfe der Branche getroffen. Damit war es sehr leicht<br />
neue Kontakte zu knüpfen, die wir kontinuierlich weiter ausbauen<br />
werden. Das Konzept, gemeinsam stark aufzutreten,<br />
hat uns überzeugt. Alleine hätten wir nie so viele Besucher<br />
an unseren Stand ziehen können. Wir denken bereits über<br />
weitere gemeinsame Messeauftritte mit dem BEM nach.«<br />
Beres Seelbach, Lautlos durch Deutschland<br />
»Die eCarTec in München war für Lautlos durch Deutschland<br />
ein Ausstellungshighlight im Messejahr 2010. Vor allem der<br />
Probefahrtenparcours hat die Veranstaltung noch mal aufgewertet.<br />
Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr!«<br />
Tom Kirschbaum, Geschäftsführer evelocity<br />
»Die eCarTec in München sowie der Gemeinschaftsstand mit<br />
weiteren BEM-Mitgliedern stieß beim Team von Evelocity auf<br />
positive Resonanz. Durch die gelungene Infrastruktur am Gemeinschaftsstand<br />
war es uns möglich, interessante Kontakte<br />
herzustellen, uns intensiver mit dem Thema Elektromobilität<br />
insgesamt auseinanderzusetzen und unser Unternehmen<br />
gegenüber Messebesuchern und -teilnehmern gut zu positionieren.<br />
Wir danken dem BEM für sein Engagement!«<br />
speed-e.me<br />
eBike & eScooter Shop Berlin<br />
Neue Mobilität<br />
9
Rückblick eCarTec 2010<br />
Kurt Sigl, BEM-Präsident<br />
»Die eCarTec war ein Meilenstein für den Bundesverband eMobilität. Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal ganz besonders<br />
bei meinen Vorstandskollegen und unserem Team für das tolle Engagement bedanken. Zahlreiche Überstunden und<br />
ein paar graue Haare mehr haben einen gelungenen, gemeinsamen Messeauftritt ermöglicht. An unserer Kaffeebar wurden<br />
zahlreiche Gespräche geführt, neue Kontakte geknüpft und viele neue Projekt initiiert. Wir konnten unseren Partnern damit<br />
genau die Plattform bieten, die sie sich von uns gewünscht haben..«<br />
Rückblick eCarTec 2010<br />
»Die eCarTec war ein Meilenstein für den BEM«<br />
BEM-Gemeinschaftsstand auf der eCarTec 2010<br />
Frank Müller, BEM-Geschäftsführer<br />
»Wir reden nicht mehr nur von einer bloßen Zukunftstechnologie.<br />
Deutsche mittelständische Unternehmen produzieren<br />
bereits jetzt die ersten serientauglichen Elektrofahrzeuge.<br />
Das wurde auf der Leitmesse der emobilen Branche deutlich.<br />
Unsere Aufgabe ist es jetzt, die vorhandenen Fahrzeuge, Mobilitätskonzepte<br />
und Infrastrukturlösungen aus den Messehallen<br />
heraus sichtbar auf die Straße zu bringen. Denn nur<br />
wenn Elektromobilität auch auf unseren Straßen sichtbar<br />
wird, können wir die Menschen für elektrisch basierte Individualmobilität<br />
faszinieren und begeistern.«<br />
Michael Hofmann, BEM-Vorstand Finanzen<br />
»Unser Gemeinschaftsstand auf der eCarTec 2010 hat gehalten,<br />
was er versprochen hat: Zahlreiche neue Kontakte, aus<br />
denen wiederum innovative Geschäftsmodelle entstehen,<br />
um die Neue Mobilität langfristig wettbewerbsfähig zu machen.<br />
Unser Ziel war es, unsere Mitglieder und Mitaussteller<br />
mit interessanten, für sie relevante Ansprechpartner in Kontakt<br />
zu bringen. Ich denke, das ist uns auf der Leitmesse der<br />
Branche erfolgreich gelungen. Hoffentlich beteiligen sich im<br />
nächsten Jahr noch mehr Unternehmen mit ihren zukunftsweisenden<br />
Konzepten und Produkten. Denn nur gemeinsam<br />
können wir uns stark positionieren. Das ist genau das, was<br />
die eMobilitäts-Branche derzeit braucht.«<br />
Christian Heep, BEM-Vorstand Marketing<br />
»Vor dem Hintergrund der Gestaltung, Konzeption und Entwicklung<br />
des Gemeinschaftsstandes kann ich ein durchweg<br />
positives Fazit ziehen. Damit haben wir Geschlossenheit gegenüber<br />
den Idealen der Neuen Mobilität gezeigt und uns,<br />
unsere Mitglieder und Mitaussteller in einem optimalen Umfeld<br />
präsentiert. Denn nur, wenn die Köpfe der Branche gemeinsam<br />
agieren, können wir Elektromobilität erfolgreich<br />
visualisieren und langfristig als Mobilitätsalternative in der<br />
Gesellschaft etablieren. Dieses erfolgreiche Konzept werden<br />
wir 2011 auf weiteren Messen einsetzen.«<br />
Matthias Groher, BEM-Beirat<br />
»Wir haben einfach mal unsere Mitglieder und Mitaussteller<br />
am Gemeinschaftsstand gefragt: Die Messe war ein durchschlagender<br />
Erfolg für den BEM. Der Stand war der zentrale<br />
Dreh- und Angelpunkt für gute Geschäfte und für intensive<br />
Gespräche; dabei kam auch der informelle Austausch und<br />
das Netzwerken nicht zu kurz. Auch die Messe hat im Vergleich<br />
zu 2009 ein gutes Stück an Professionalität zugelegt.<br />
Dennoch wird es 2011 auch hier einige Veränderungen geben<br />
müssen. Notwendig wird u.a. sein: noch mehr Professionalität<br />
in der Konzeption, mehr und inhaltlich tiefere Symposien,<br />
Foren, Kongresse, mehr Internationalität. Der BEM wird hierbei<br />
gerne mit Rat und Tat zur Verfügung stehen.«<br />
10 Neue Mobilität
eat & charge<br />
BATTERIETAG<br />
NRW<br />
Leistungsschau rund um die Batterietechnik<br />
Treffpunkt der im Bereich der Batterietechnologie und<br />
-anwendung aktiven Firmen und Institutionen aus NRW.<br />
©2010 BEM / Photos by Sebastian Knoth www.sebastian-knoth.com<br />
interview mit Sternekoch johann lafer<br />
eat & charge<br />
Emotionale Erfahrbarkeit ist ein entscheidender Faktor, um<br />
die Gesellschaft für die Neue Mobilität zu gewinnen. Genau<br />
an diesem Punkt setzt das Projekt »eat & charge« an: Faszination,<br />
Begeisterung und Leidenschaft für Nachhaltigkeit,<br />
regionale Küche und die Mobilität der Zukunft!<br />
Ziel des Projektes ist sowohl die Ausweitung der innerstädtischen<br />
Ladeinfrastruktur als auch die zunehmende Verankerung<br />
von Elektromobilität im Alltag der Menschen. Ein<br />
Projekt, das Lifestyle, Genuss, Nachhaltigkeit und Mobilität<br />
selbstverständlich miteinander verbindet.<br />
Im Rahmen von »eat & charge« werden bundesweit in ausgewählten<br />
Restaurants und Hotels Lademöglichkeiten für<br />
Elektrofahrzeuge geschaffen, die es den Besuchern ermöglichen,<br />
während des Aufenthalts einfach und problemlos<br />
ihr Elektrofahrzeug zu laden.<br />
Sternekoch Johann Lafer konnte auf der eCarTec 2010 als<br />
Schirmherr für das Projekt gewonnen werden. Von der Herstellung<br />
und Lieferung der Lebensmittel bis zur An- und Abreise<br />
seiner Restaurantgäste soll künftig alles dem nachhaltigen<br />
Grundgedanken verschrieben werden.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie beim BEM<br />
klaus.bergerfurth@bem-ev.de<br />
KRAFTWERK<br />
Batterie<br />
Lösungen für Automobil und Energieversorgung<br />
Das internationale Fachsymposium für Forscher und Entwickler zu<br />
allen Themen rund um Batterie, Netzintegration und Anwendungen.<br />
28. Februar –<br />
2. März 2011<br />
Pullman Aachen Quellenhof<br />
JETZT ANMELDEN:<br />
www.battery-power.eu<br />
Medienpartner:<br />
Veranstalter:
Bundesverband eMobilität - BEM 2.0<br />
BEM eMobile Ticker<br />
Jetzt im App Store.<br />
BEM 2.0 - Wir bewegen..<br />
Social Media Aktivitäten sind aus den Kommunikations- und Marketingstrategien von Unternehmen und Verbänden<br />
nicht mehr wegzudenken. Seit Gründung im Mai 2009 ist der Bundesverband eMobilität auch in der virtuellen Welt<br />
vertreten und setzt verstärkt auf das Web 2.0, um die Neue Mobilität in der Gesellschaft sichtbar zu machen. Dazu<br />
zählen die BEM-Webseite, die XING-Gruppe <strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong>, der BEM eMobile Ticker, der eNewsletter mit über 5.000<br />
Empfängern und die Kooperationen mit den Online-Plattformen ehoche und CleanEnergy Exhibition.<br />
Gruppe <strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong><br />
Der BEM diskutiert auf der Online-Business-Plattform XING<br />
aktuelle Fragestellungen der Elektromobilität. Treffen Sie die<br />
interessanten Köpfe der Branche und unterstützen Sie den<br />
Bundesverband mit Ihrem Engagement und Ihren Ideen für<br />
eine Neue Mobilität.<br />
»Wir haben mit der XING-Gruppe ein interaktives Forum für<br />
eMobilität geschaffen und freuen uns auf Ihre Kommentare<br />
und Ihre Unterstützung. Stellen wir uns gemeinsam den vielfältigen<br />
Herausforderungen, um die Neue Mobilität endlich<br />
serienfähig, nachhaltig und zunehmend erneuerbar auf die<br />
Straße zu bringen«, betont Christian Heep, Marketing-Vorstand<br />
beim Bundesverband eMobilität, der gemeinsam mit<br />
Juliane Girke die Gruppe moderiert. »Bereits in den ersten<br />
Wochen haben sich über 650 XING-Mitglieder registriert und<br />
wir freuen uns auf eine weitere, aktive Teilnahme..«<br />
<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong> www.xing.com/group-61578.616d2f<br />
ehoche - Die Energielandkarte<br />
Der Name »ehoche« steht für »Energie hoch Energie« und<br />
beschreibt die vielfältigen Effekte Erneuerbarer Energien.<br />
Das Online-Branchenbuch ermöglicht seinen Nutzern einen<br />
schnellen und übersichtlichen Zugang zu Ansprechpartnern<br />
im Bereich Erneuerbare Energien, energieeffizientes Bauen<br />
und Elektromobilität. Das Kernstück der Plattform ist eine<br />
Suchmaschine, mit der passende Firmen und Ansprechpartner<br />
gefunden werden können - regionale Handwerksbetriebe<br />
oder national und international agierende Unternehmen.<br />
Jedes Mitglied besitzt ein eigenes Profil, auf dem es sich<br />
mit Texten, Bildern oder Videos darstellen kann. Mit diesem<br />
Ansatz konnte das Portal bereits über 1.000 Unternehmen<br />
gewinnen und wird sich nun verstärkt in Fachmedien, Regionalzeitungen<br />
und auf Messen präsentieren. Im Rahmen der<br />
Kooperation mit dem Bundesverband eMobilität können sich<br />
BEM-Mitglieder kostenlos auf der Plattform präsentieren.<br />
www.ehoche.de
BEM 2.0<br />
CleanEnergy Exhibition<br />
Virtuelle Fachmesse für Erneuerbare Energien, Cleantech und Nachhaltigkeit<br />
Die CleanEnergy Exhibition ist Deutschlands erste Online-<br />
Fachmesse für Erneuerbare Energien, Cleantech und Nachhaltigkeit.<br />
Im Rahmen der Kooperation mit dem Bundesverband<br />
eMobilität wurde auf dem virtuellen Messegelände der<br />
CleanEnergy Exhibition mit der Halle 5 ein spezieller Ausstellungsraum<br />
für den Bereich Elektromobilität eingerichtet.<br />
»Mit der Kooperation erschließen sich für unsere Mitglieder<br />
ganz neue Marketing- und Kommunikationskanäle, die es<br />
ermöglichen, Zielgruppen jederzeit über Lösungen, Neuheiten<br />
und Veranstaltungen zu informieren«, so Christian Heep,<br />
Vorstand Marketing beim Bundesverband eMobilität, der im<br />
Rahmen der CleanEnergy Exhibition auch als Messebeirat<br />
fungiert. Für BEM-Mitglieder hat die Kooperation ferner den<br />
Vorteil, dass sie als Aussteller Sonderkonditionen für den<br />
virtuellen Messestand erhalten.<br />
Online-Messe sowohl inhaltlich mit Informationen über<br />
Elektromobilität als nachhaltiges und zukunftsweisendes<br />
Mobilitätskonzept als auch mit wertvollen Kontakten aus der<br />
eMobility-Branche.«<br />
Die CleanEnergy Exhibition ist rund um die Uhr an 365 Tagen<br />
im Jahr geöffnet. Sie ist ohne Reiseaufwand und den damit<br />
einhergehenden CO2-Emissionen, von jedem Ort der Welt,<br />
unter folgender Webadresse zu erreichen:<br />
www.cleanenergy-exhibition.de<br />
Peter Hackmann, Technical Director der CleanEnergy Exhibition<br />
äußert sich zufrieden: »Wir freuen uns sehr, mit dem<br />
BEM einen so renommierten Kooperationspartner gefunden<br />
zu haben. Der Bundesverband eMobilität bereichert unsere
E-world ENERGY & WATER 2011<br />
E-world energy & water 2011<br />
Leitmesse der Energie- und Wasserwirtschaft wächst weiter<br />
Vom 08. bis 10. Februar 2011 findet die elfte E-world energy<br />
& water in der Messe Essen statt. Das stetige Wachstum der<br />
Leitmesse der Energie- und Wasserwirtschaft setzt sich fort.<br />
Schon weit vor dem Anmeldeschluss Ende Oktober 2010<br />
stand fest, dass eine weitere Messehalle für die E-world<br />
geöffnet wird. »Durch die Vergrößerung der E-world um die<br />
zusätzliche Halle 7 ergibt sich eine Gesamtbruttofläche von<br />
über 41.000 Quadratmetern in den nun fünf Messehallen der<br />
E-world«, freuen sich die beiden Geschäftsführer Stefanie<br />
Hamm und Klaus Reich.<br />
Der bereits letztes Jahr eingeführte Themenbereich smart<br />
energy wird im Jahr 2011 noch deutlich ausgeweitet. So wird<br />
der Gemeinschaftsstand vergrößert und die gesamte Halle 7<br />
steht im Zeichen von smart energy. Intelligente Netze, Zähler<br />
und vernetzte Haustechnik sind dort ebenso Thema wie die<br />
Eigenversorgung mit Energie und Energiespeicherung.<br />
Alternative Antriebe in der Sondershow Future of Mobility<br />
Verstärkt greifen die Veranstalter der E-world 2011 auch das<br />
Thema Alternative Antriebe auf. Eine eigens dafür konzipierte<br />
Sonderausstellungsfläche in der Galeria, zwischen den<br />
Hallen 3 und 7, bietet ausreichend Platz, um den Status Quo<br />
der alternativen Mobilität darzustellen und einige Entwicklungen<br />
der Zukunft zu präsentieren. Darüber hinaus bieten<br />
zwei Teststrecken vor allem den Besuchern die Möglichkeit,<br />
Fahrzeuge verschiedener Art vor Ort hautnah zu erleben und<br />
auszuprobieren. Dabei spricht die Sondershow Future of<br />
Mobility nicht nur Fahrzeughersteller an. Auch Anbieter von<br />
Batterie- und Brennstoffzellentechnologie, Hersteller von<br />
Ladesystemen oder Forschungs- und Innovationseinrichtungen<br />
sind herzlich willkommen. Zu den teilnehmenden Unternehmen<br />
zählen z.B. Mennekes und Alpine Energie, die im<br />
Bereich der Ladesäuleninfrastruktur tätig sind. Außerdem<br />
werden Govecs, die Gasversorgung Süddeutschland und<br />
das Karlsruher Institut für Technologie ausstellen. Fahrzeuge<br />
für Testfahrten werden u.a. vom Dienstleister für Elektromobilität<br />
Lautlos durch Deutschland zur Verfügung gestellt.<br />
Als Verband wird der Bundesverband eMobilität mit einem<br />
großen Gemeinschaftsstand vertreten sein. Wir freuen uns<br />
auf Ihren Besuch in der Galeria.<br />
E-world Kongress<br />
Wie schon in den Jahren zuvor, werden auch 2011 hochkarätige<br />
Referenten zu aktuellen Themen und brisanten Fragen<br />
der Energiewirtschaft Stellung beziehen.<br />
Konferenz Stromthemen aktuell u. a.<br />
Perspektiven für Stadtwerke im nationalen Markt von Dr.<br />
Hermann Janning, Vorsitzender der VKU-Landesgruppe NRW.<br />
Konferenz Smart Mobility<br />
Referate von Guido Zielke, Leiter Gemeinsame Geschäftsstelle<br />
Elektromobilität, Roger Kohlmann, Hauptgeschäftsführer<br />
BDEW, und Dr. Roman Dudenhausen, Geschäftsführer<br />
der mia electric über verschiedene Bereiche der Elektromobilität.<br />
Aktuelle und zukünftige Hürden der Stromnetze<br />
werden am zweiten Kongresstag u. a. mit Dr. Arnt Meyer, Geschäftsführer<br />
der N-ERGIE und Johannes Kindler, Vizepräsident<br />
der Bundesnetzagentur, erörtert.<br />
Schwerpunkt Smart Energy<br />
Dr. Drake, Leiter Forschung und Entwicklung der RWE AG<br />
berichtet über die Integrale Perspektive zur Energieversorgung<br />
der Zukunft. Stephan Kohler, Geschäftsführer der<br />
dena, gibt einen Einblick über die Rolle der Energieeffizienz<br />
beim Umbau der Energielandschaft. In der Konferenz zum<br />
Thema Das europäische Übertragungsnetz wird Dr. Konstantin<br />
Staschus, Secretary General der Entso-E, die Planung<br />
für die kommenden zehn Jahre vorstellen.<br />
Weitere Informationen zur E-world 2011 und das komplette<br />
Kongressprogramm finden Sie unter www.e-world-2011.com<br />
14 Neue Mobilität
E-world ENERGY & WATER 2011 - Bosch<br />
Wir schieben das Internet<br />
quasi auf die Straße<br />
Interview mit Dr. Martin Birkner, Vice President System Sales and Technology,<br />
Bosch Software Innovations GmbH<br />
Welche Motivation steckt hinter dem Engagement von<br />
Bosch im Bereich Elektromobilität?<br />
Als führender Automobilzulieferer und Technologiekonzern<br />
ist der Zukunftsmarkt Elektromobilität für uns sehr naheliegend.<br />
Bereits jetzt bekommt man bei Bosch alles, was im<br />
Auto mit Strom zu tun hat. Entscheidend für die erfolgreiche<br />
Verbreitung von Elektrofahrzeugen wird eine durchdachte<br />
Infrastruktur zur Aufladung sein - nicht die einzelne Ladestation,<br />
sondern ein System zur intelligenten Koordination von<br />
Fahrzeugen, Serviceanbietern und Energieversorgern und<br />
die Möglichkeit Service- und Wartungsprozesse möglichst<br />
kostengünstig abzubilden.<br />
Was bietet Bosch derzeit in diesem Bereich?<br />
Mit eMobility Solution haben wir ein Soft- und Hardwaresystem<br />
geschaffen, das diese Anforderungen erfüllt. Entwickelt<br />
wurde es von der Bosch Software Innovations GmbH. Das<br />
Software- und Systemhaus von Bosch befasst sich unter<br />
anderem mit Internet- und Java-Technologien, die unterschiedliche<br />
Geräte und Systeme über das Web sinnvoll miteinander<br />
verknüpfen. Neben Standardfunktionen wie der<br />
Identifizierung, der Autorisierung und der Abrechnung von<br />
Ladevorgängen bietet das System vor allem eines:<br />
Flexibilität. Verträge mit anderen Anbietern, individuelle Tarifmodelle,<br />
Bonusprogramme oder Verkaufskampagnen lassen<br />
sich über die internetbasierte Ladeinfrastruktur einfach<br />
realisieren. Wir schieben damit das Internet quasi auf die<br />
Straße. Derzeit wird das innovative System in einem Pilotprojekt<br />
in Singapur eingesetzt.<br />
Was ist das Besondere an Ihrem Konzept?<br />
Ganz klar die Offenheit des Systems. Offenheit gegenüber<br />
verschiedenen Geschäftsmodellen, Technologien und Geschäftspartnern.<br />
Wir schließen über unsere Web-Service-<br />
Schnittstelle z.B. Ladestationen anderer Hersteller an. Im<br />
Rahmen der vernetzten computerbasierten Infrastruktur<br />
können sich damit verschiedene Geschäftspartner integrieren.<br />
So können wir für unsere Kunden den maximalen Nutzen<br />
herausholen. Unser System kann damit weltweit schnell und<br />
ohne Probleme eingesetzt werden. Die eMobility Solution ist<br />
viel mehr als nur ein Ladepunkt: es ist auch ein System, mit<br />
der zusätzliche Serviceleistungen angeboten werden können.<br />
Mit dieser Perspektive wird die Installation einer Ladestation<br />
bereits heute, zum aktuell noch frühen Zeitpunkt<br />
der Markteinführung von Elektrofahrzeugen, wirtschaftlich<br />
interessant. Ein weiterer Vorzug unserer Lösung ist die Ausbaufähigkeit<br />
sowohl auf der funktionalen Seite als auch hinsichtlich<br />
der Vernetzbarkeit mit weiteren Umwelt- und Verkehrssystemen<br />
in den Ballungsräumen.<br />
Bosch Software Innovations GmbH<br />
www.bosch-si.de<br />
16 Neue Mobilität
E-world ENERGY & WATER 2011 - LeaseRad<br />
Elektromobilität auf zwei<br />
Rädern im Aufwind<br />
LeaseRad macht Räder businesstauglich<br />
Die LeaseRad GmbH, mehrfach prämiert für ihr Geschäftskonzept<br />
nachhaltiger Mobilitätskonzepte, verleast Fahrradflotten<br />
auch bereits an Großunternehmen und Städte: Nokia<br />
Berlin, die Frankfurter Baugesellschaft ABG, die Münchner<br />
Unicreditbank und Stuttgarter Beamte fahren die geschäftstauglichen<br />
Bikes. Zum ersten Mal beteiligt sich LeaseRad am<br />
Gemeinschaftsstand des BEM auf der E-world.<br />
»Fahrräder, eBikes oder Pedelecs sind einfach das kostengünstigste,<br />
umweltfreundlichste und gesündeste Verkehrsmittel«,<br />
so Ulrich Prediger, Geschäftsführer von LeaseRad<br />
und Pionier auf dem Gebiet des Verleasens von Fahrradflotten.<br />
Das Konzept von LeaseRad bildet eine Schnittstelle zwischen<br />
Fahrradfachhandel und B2B-Kunden und zeigt, dass<br />
Klimaschutz und Kostenersparnis zukunftsweisend unter<br />
einen Hut zu bringen sind. Ein LeaseRad-Kunde least eine in<br />
der Regel steuerfreie Fahrradflotte. Zum Dienstleistungspaket<br />
von LeaseRad gehören neben der Beschaffung der Räder<br />
im Corporate Design des Kunden: Wartung, Reparatur, Versicherung<br />
und Weiteres mehr - alle Dienstleistungen, die Unternehmen<br />
auch bei ihrer PKW-Flotte in Anspruch nehmen.<br />
Die Firmen sorgen für Null-Emissionen ihres Fuhrparks und<br />
für einen deutlichen Imagegewinn. Ralf Lokay, Inhaber der<br />
Druckerei Lokay und Kunde von LeaseRad: »Gerade in Zeiten,<br />
in denen die Themen Klimaschutz und Finanzkrise vorherrschen,<br />
können wir als umweltbewusste Unternehmer<br />
mit dem Leasen von Fahrrädern statt Autos ökologische,<br />
ökonomische und gesundheitsbewusste Motive unter einen<br />
Hut bringen«. Insbesondere auf Wegen unter sechs Kilometern<br />
ist die Mobilität auf zwei Rädern die effektivste Art des<br />
Fortkommens. Regelmäßiges Fahrradfahren senkt zudem<br />
krankheitsbedingte Fehlzeiten im Schnitt um rund eineinhalb<br />
Tage pro Jahr, so eine Studie.<br />
Besonders Pedelecs sind ideal für Geschäftsleute, denn<br />
man kommt nicht ins Schwitzen, bewegt sich dennoch im<br />
gesundheitlich sinnvollen Bereich und verbraucht auf 100<br />
Kilometern lediglich eine Kilowattstunde Strom oder 20 Cent<br />
Stromkosten.<br />
»Es wäre Wunschdenken, zu meinen, man brauche nur den<br />
Verbrennungsmotor beim Auto zu ersetzen und schon habe<br />
man ein umweltfreundliches oder gar nachhaltiges Verkehrsmittel«,<br />
so Ulrich Prediger. Einzig echte ökologische Alternative<br />
im Businessbereich: »Das elektrisch unterstützte Rad<br />
ist konkurrenzlos das neue innerstädtische Verkehrsmittel<br />
erster Wahl!«<br />
LeaseRad GmbH, Ulrich Prediger, Geschäftsführer<br />
Neue Mobilität<br />
17
E-world ENERGY & WATER 2011 - EMH metering & Scooter Skillz<br />
Strom-»Tank«-stellen<br />
EMH metering GmbH & Co. KG / www.emh-metering.com / Michael.Buckentin@emh-metering.com<br />
Um die erfolgreiche Einführung der eMobilität in Europa zu<br />
erreichen sind vielfache Anforderungen der künftigen Mobilisten<br />
zu bedienen. So sind Faktoren wie Design und Ausstattung<br />
der Fahrzeuge, aber auch die Verfügbarkeit von Strom-<br />
»Tank«-stellen und deren leichte Handhabung wichtig.<br />
Für die Stromstellen ist die Feststellung des korrekten Energiewertes<br />
wesentlich. Die verwendete Messtechnik muss<br />
langlebig und gegen Manipulationen gesichert sein. Zusätzliche<br />
Funktionen wie die Versendung von signierten<br />
Messwerten, die Kommunikationssprache SML, kompakte<br />
Bauformen und die Unterstützung zukunftsweisender Standards<br />
bedienen höhere Ansprüche.<br />
Als einer der führenden Energiezähler-Hersteller hat sich<br />
EMH metering GmbH & Co. KG dem Thema Elektromobilität<br />
gewidmet und bietet mit seinem heutigen Sortiment Lösungen<br />
für die Strom-»Tank«-stellen der Zukunft.<br />
Besuchen Sie uns auf der E-world in Halle 2 Stand 2-128<br />
und lassen Sie sich informieren.<br />
Scooter Skill 1/2 Seite Rauterberg
IHR ANSPRUCH: E-<strong>MOBILITÄT</strong>SLÖSUNGEN.<br />
UNSER ANTRIEB: ALLTAGSKOMPOSITION STATT ZUKUNFTSMUSIK.<br />
Wer an die Zukunft glaubt, muss sie auch gestalten. Mit dem STROMOS,<br />
dem von German E-Cars, einem Schwesterunternehmen der FRÄGER-Gruppe,<br />
bereits in Serie produzierten Elektrofahrzeug, entwickeln wir die mobile Welt weiter.<br />
Und das ist erst der Anfang.<br />
Mehr unter: www.german-e-cars.de<br />
German E-Cars GmbH · D-34393 Grebenstein · Telefon: +49(0)5674 9983-300 · E-Mail: info@german-e-cars.de<br />
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Neue Mobilität<br />
19
E-world ENERGY & WATER 2011 - Energie Parken<br />
eMobility<br />
Eine Chance für die öffentliche Hand<br />
Eigene Säulen aufbauen, ja oder nein? Gemeinden suchen<br />
den Einstieg ins Geschäft mit dem Strom für den eVerkehr<br />
der Zukunft. Den soll ein neues Ladesystem jetzt erleichtern.<br />
Während einige Konzerne bereits an die tausend »Zapfsäulen«<br />
für eFahrzeuge betreiben, warten Städte, Gemeinden<br />
und Stadtwerke meist noch ab - aus Kostengründen: Eine<br />
Ladesäule kostet bis zu 20.000 Euro, das »Volltanken« einer<br />
55 kWh-Batterie bringt aber kaum zehn Euro Umsatz.<br />
Die Abnehmerzahl ist klein, höhere Strompreise sind kaum<br />
durchzusetzen. Das klingt nach einem Draufzahl-Geschäft,<br />
wie es sich keine Gemeinde leisten kann.<br />
Eine Fehleinschätzung, meint Uwe Hahner, beim Verkehrstechnik-Hersteller<br />
Swarco Traffic Systems verantwortlich für<br />
den Geschäftsbereich Parking und E-Mobility. »Wer es richtig<br />
macht, kann mit dem Säulenbetrieb durchaus die Gemeindekasse<br />
füllen.«<br />
Seine Geschäftseinheit bietet einen Parkscheinautomaten<br />
an, der gleichzeitig als Ladesäule dient und somit den getrennten<br />
Verkauf von Parkzeit und Ladestrom an einem Gerät<br />
erlaubt: »EnergieParken« heißt das System, eine Gemeinschaftsentwicklung<br />
von Swarco Traffic Systems, Schroff,<br />
ABB, Dambach-Werke, telmasol consulting und stadtraum.<br />
Sein Betrieb soll sich rechnen, weil die Parkgebühren die<br />
Kosten mit der Zeit selbst dann decken, wenn nur sehr wenig<br />
Strom verkauft wird. Die getrennte Abrechnung von Parkzeit<br />
und Strom gewährleistet außerdem, dass jeder Energie<br />
Parken-Parkplatz ein Parkplatz für alle bleibt.<br />
»Unsere Anlagen lassen sich modular aufbauen und so günstig<br />
an steigenden Ladeplatz-Bedarf anpassen«, erläutert<br />
Hahner. »Für den Aufbau ist zudem keine Raumnutzungsänderung<br />
erforderlich, da die Säulen als Parkscheinautomaten<br />
gelten«. Außerdem erlauben die Geräte die freie Stromanbieterwahl,<br />
nehmen jedes Zahlungsmittel an und sind bestens<br />
gegen Umwelteinflüsse und Vandalismus geschützt.<br />
Uwe Hahner<br />
Swarco Traffic Systems GmbH, www.swarco.com/sts
E-world ENERGY & WATER 2011 - PROTEAN ELECTRIC<br />
Green-Club 1.000<br />
First-Mover Initiative<br />
Mit dem E-Drive Power Kit haben die NewTechAutomotive<br />
GmbH in Zusammenarbeit mit dem Radnabenmotorenentwickler<br />
PROTEAN-Electric eines der leistungsfähigsten elektrischen<br />
Antriebssysteme zur einfachen und preiswerten<br />
Um- bzw. Nachrüstung von bestehenden und neuen Lieferfahrzeugen<br />
entwickelt. Die Rückmeldungen und Erfahrungsberichte<br />
der ersten Testkunden sind äußerst zufriedenstellend<br />
und die ersten Bestellungen liegen vor.<br />
Um insbesondere innovativen Flottenbetreibern ein besonderes<br />
Incentive zu bieten, wurde die Initiative »Green-Club<br />
1.000« ins Leben gerufen. Für die ersten Members des Green-<br />
Club-1000 wird es besonders attraktiv, zu den ersten zu gehören,<br />
die ihre bestehenden Fahrzeuge mit dem E-DRIVE-KIT<br />
nachrüsten:<br />
1.) Für jeden E-DRIVE-KIT, der an die ersten 1.000 Gründungsmitglieder<br />
verkauft wird, wird bis zur Erreichung der Stückzahlschwelle<br />
von 35.000 Stück, eine Rückstellung getätigt.<br />
2.) Unmittelbar nach Erreichen dieser Schwelle, wird die gesamte<br />
Rückstellung anteilig an die ersten 1.000 Mitglieder<br />
ausgeschüttet, so dass die ersten Gründungsmitglieder Ihre<br />
Investition in den E-DRIVE-KIT (nur 15.000,- EURO inkl. Batterie),<br />
in voller Höhe zurückerhalten.<br />
Mitglieder können ab sofort Firmen oder Personen werden,<br />
die beabsichtigen mindestens ein mit dem E-DRIVE-KIT<br />
ausgerüstetes Fahrzeug neu anzuschaffen bzw. einen oder<br />
mehrere E-DRIVE-KITs nachträglich in ihre Bestandsfahrzeuge<br />
zu integrieren. Ferner erhalten die ersten Club-1000<br />
Mitglieder die Möglichkeit, direkte Kundenwünsche mit<br />
einfließen zu lassen.<br />
Garantie- und Serviceleistungen sind in diesen Konditionen<br />
selbstverständlich enthalten.<br />
Dr. Frank Meyer-Köhler<br />
info@newtechautomotive.de<br />
GET YOUR<br />
FLEET<br />
GREEN<br />
NOW<br />
GREEN-CLUB<br />
1000<br />
www.newtechautomotive.de<br />
www.proteanelectric.com<br />
Der E-Drive Power Kit zur Um- und Nachrüstung<br />
für Flotten- und Gewerbefahrzeuge.<br />
»Green-Club 1.000« - die Initiative innovativer<br />
Flotten- oder Nutzfahrzeugbetreiber.<br />
Werden Sie Mitglied im Green-Club 1.000<br />
Hotline: 0511 72 82 566
Bundesverband eMobilität<br />
»Deutschland muss aufhören zu analysieren und zu<br />
diskutieren und jetzt anfangen zu handeln.«<br />
BEM-Präsident Kurt Sigl<br />
Bundesverband eMobilität<br />
Wir setzen uns dafür ein, die Mobilität langfristig mit dem Einsatz<br />
Erneuerbarer Energien auf elektrische Antriebsarten umzustellen,<br />
um so den Weg in eine postfossile Gesellschaft aktiv zu begleiten.<br />
www.bem-ev.de<br />
BEM eMobile Ticker<br />
Jetzt im App-Store
ERSTE<br />
ELEKTRO<br />
FLOTTEN<br />
Elektroautos 2011. Fuhrparks. Erfahrungsberichte.<br />
Neue Mobilität<br />
23
Elektroautos in Deutschland<br />
Audi R8 e-tron<br />
BMW Megacity Vehicle<br />
BYD E6<br />
Citroën C-Zero<br />
Daimler E-Cell<br />
e-WOLF DELTA 1<br />
Fiat 500 ev<br />
Ford Focus Elektro<br />
German E Cars Stromos<br />
Heuliez Mia<br />
Mitsubishi i-MiEV<br />
Nissan Leaf<br />
Peugeot iOn<br />
Renault Fluence Z.E.<br />
Renault Kangoo Z.E.<br />
Renault Twizy Z.E.<br />
Renault Zoe Z.E.<br />
Smart ed<br />
Tesla Roadster<br />
Toyota EV 2<br />
Volvo C30 BEV<br />
VW Golf blue e-motion<br />
VW e-Up<br />
24 Neue Mobilität<br />
bereits<br />
verfügbar<br />
2011 2012 2013
Erste Flotten - EnBW<br />
Deutschlands größte Elektroflotte<br />
zieht Zwischenbilanz<br />
Elfmal rund um den Äquator oder anders ausgedrückt: Einmal zum Mond.<br />
EnBW<br />
Die rund 500 E-Bikes aus der Testflotte der EnBW Energie<br />
Baden-Württemberg AG sind seit Sommer 2010 in der Region<br />
Stuttgart unterwegs. Die Ergebnisse aus den ersten knapp 6<br />
von insgesamt 12 Monaten Feldtest liegen jetzt vor.<br />
Ergebnisse der EnBW Elektroflotte in Zahlen<br />
• Insgesamt wurden rund 430.000 Kilometer zurückgelegt.<br />
Das entspricht einer Strecke von elfmal rund um den<br />
Äquator oder anders ausgedrückt: einmal bis zum Mond.<br />
• Die meisten Testfahrer haben das E-Bike für den Weg zur<br />
Arbeit genutzt.<br />
• Viele der Testfahrer gaben an, das E-Bike mit dem ÖPNV zu<br />
kombinieren.<br />
• 16.270 Kilowattstunden Strom haben die Testfahrer getankt,<br />
das entspricht dem Durchschnittsverbrauch von fünf<br />
Privathaushalten pro Jahr.<br />
• Das Onlineportal für die Testfahrer hatte bisher insgesamt<br />
rund 17.000 Aufrufe und wurde außerdem mit dem renom<br />
mierten if-Designpreis in der Kategorie Produkt-Interfaces<br />
und mit dem Web Service Award 2010 ausgezeichnet.<br />
Bisheriges Fazit der Beteiligten<br />
EnBW Testfahrer Thiemo Erb: »Privat fahre ich einen Sportwagen<br />
aus Stuttgart Zuffenhausen, doch der musste dieses<br />
Jahr schon öfters in der Garage bleiben, nämlich immer dann,<br />
wenn ich mit meinem EnBW E-Bike in die Stadt gefahren bin<br />
und keine Lust auf Parkplatzsuche hatte.«<br />
EnBW Testfahrer Harald Methsieder: »Ich bin nach wie vor<br />
begeistert von der sauberen und geräuschlosen Art der Fortbewegung.<br />
Ich versuche das E-Bike so oft wie möglich zu<br />
nutzen, weil ich mit meinen Erfahrungen dazu beitragen will,<br />
dass in Deutschland bald mehr Menschen emissionsfrei fahren<br />
und tanken. Gespannt bin ich auf mein eigenes Durchhaltevermögen<br />
- und auf das meines E-Bikes.«<br />
EnBW Projektleiter Lars Walch: »Bei Schnee und eisigen<br />
Temperaturen lassen viele ihre E-Bikes in der Garage. Wir<br />
nutzen im Projektteam die Zeit, um die Daten auszuwerten<br />
und gemeinsam mit den zuständigen Ämtern und unseren<br />
Projektpartnern den Ausbau der Ladestationen voranzutreiben.<br />
Die bisher gewonnenen technischen Erfahrungen<br />
und Erkenntnisse geben der Herstellerfirma der E-Bikes<br />
wertvolle Hinweise für die Weiterentwicklung und künftige<br />
Produktion. Allen Testfahrern<br />
und Beteiligten aber erstmal ein<br />
frohes neues Jahr. Bitte immer<br />
vorsichtig fahren und natürlich<br />
den Helm nicht vergessen.«<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.enbw.com/elektronauten<br />
Neue Mobilität<br />
25
Erste Flotten - BerlinelektroMobil<br />
v.l.n.r. Der chinesische Wissenschaftsminister Prof. Dr. Wan Gang, Staatssekretär Rainer Bomba (BMVBS) und Prof. dr. Andreas<br />
Knie (InnoZ) mit dem Toyota Prius Plug-in<br />
BeMobility<br />
BerlinelektroMobil<br />
Deutsche Bahn zum Projekt BeMobility<br />
Eine von insgesamt acht Modellregionen des Bundesministeriums<br />
für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung ist die Region<br />
Berlin-Potsdam, in der 2009 mehrere Einzelvorhaben<br />
initiiert wurden. Darunter das Projekt BeMobility - Berlin<br />
elektroMobil, welches sich mit der Integration von Elektroautos<br />
und Elektrofahrrädern befasst, die als Bestandteil des<br />
öffentlichen Verkehrssystem in Berlin als Mietangebot betrieben<br />
werden.<br />
Die Bandbreite der Projektbeteiligten umfasst beinahe die<br />
gesamte Kette von der Stromerzeugung bis zum Carsharingund<br />
Mietrad-Anbieter. Die Versorger DB Energie, RWE und<br />
Vattenfall sorgen für zertifizierten Strom aus erneuerbaren<br />
Quellen und richten die Ladeinfrastruktur ein. Der Zulieferer<br />
Bosch, der Parkhausbetreiber Contipark und der Auskunftsspezialist<br />
HaCon sorgen für passende Betriebsbedingungen.<br />
Die technologische und sozialwissenschaftliche Begleitforschung<br />
wird durch das DAI-Labor an der Technischen Universität<br />
Berlin sowie das Innovationszentrum für Mobilität und<br />
gesellschaftlichen Wandel (InnoZ) besorgt. Der eigentliche<br />
Flottenbetrieb erfolgt innerhalb der bestehenden Angebote<br />
der Deutschen Bahn: Flinkster und DB Call a Bike.<br />
Die neue Variante, e-Flinkster genannt, kann seit Sommer<br />
2010 in Berlin von allen Flinkster-Kunden genutzt werden.<br />
Dazu wurden bereits an neun Standorten zentrale Entleihstationen<br />
elektrifiziert, die sich gemäß dem Integrationsansatz<br />
auch an Knotenpunkten des Öffentlichen Verkehrs befinden.<br />
Stationen mit e-Flinkster-Fahrzeugen befinden sich<br />
beispielsweise im Parkhaus des Berliner Hauptbahnhofes<br />
26 Neue Mobilität
Erste Flotten - BerlinelektroMobil<br />
»Das Ziel ist vernetzte Mobilität mit elektrischen Mietfahrzeugen<br />
als Teil des Öffentlichen Verkehrs.«<br />
sowie am Ostbahnhof, Südkreuz und Potsdamer Platz. Erklärzentrale<br />
und Erprobungsstelle ist die vom InnoZ betrieben<br />
Plattform Elektromobilität auf dem EUREF-Campus am<br />
Gasometer Schöneberg. Dort können der Smart ed, der C1<br />
Citröen (Umbau) sowie der Prius-Plug-In-Hybrid von Toyota<br />
getestet und entliehen werden. Etwa 20 Stationen mit bis<br />
zu 40 Elektro- und Hybridautos sollen 2011 folgen und zur<br />
öffentlichen Nutzung bereit stehen.<br />
Das Ziel ist vernetzte Mobilität mit elektrischen Mietfahrzeugen<br />
als Teil des Öffentlichen Verkehrs. eMobilität soll also keine<br />
Konkurrenz zum klassischen Öffentlichen Verkehr darstellen,<br />
sondern als Bestandteil die Erschließung in Großstädten<br />
komplettieren. Eine Integration von BeMobility und Berliner<br />
Nahverkehr mittels gemeinsamen Auskunfts- und Tarifsystem<br />
ist beabsichtigt. Da sich heutige Elektrofahrzeuge aufgrund<br />
ihrer begrenzten Reichweite sowieso primär für kleinere<br />
Einsatzradien eignen, bilden insbesondere die Bahnverbindungen<br />
die perfekte Ergänzung zum Elektro-Carsharing der<br />
Deutschen Bahn. Im Nahbereich stellen zudem die Pedelecs<br />
als Fahrräder mit elektrischer Trethilfe ein interessantes<br />
Zusatzangebot zum bestehenden Mietradsystem DB Call a<br />
Bike dar. 2011 sollen erste Mietradstationen errichtet werden,<br />
an denen die Pedelecs geladen und entliehen werden.<br />
Neukunden von e-Flinkster gewährt die Deutsche Bahn<br />
attraktive Aufnahmebedingungen:<br />
Die einmalige Startgebühr von sonst 99 Euro wird auf 50<br />
Euro reduziert, die vollständig als Fahrtguthaben nutzbar<br />
sind. Noch einmal 50 Euro Fahrtguthaben erhalten Kunden,<br />
nachdem sie an der freiwilligen Befragung im Rahmen der<br />
Begleitforschung teilgenommen haben. Damit werden Nutzererfahrungen<br />
gesammelt, die für die Früherkennung von<br />
Problemen und Kundenbedürfnissen von großem Nutzen<br />
sind. Erste Auswertungen zeigen, dass die hohen Anschaffungskosten<br />
und das noch geringe Angebot von vollwertigen<br />
Elektroautos viele Kunden von einem Privatkauf abschrecken.<br />
Die generelle Bereitschaft zum Ausprobieren alternativer<br />
Angebote ist aber nichtsdestotrotz vorhanden.<br />
Weitere Informationen unter www.bemobility.de<br />
Neue Mobilität<br />
27
erste flotten - OPEL<br />
Opel Ampera<br />
gewinnt Auto Trophy 2010<br />
Opel Vice President Marketing Sales und Aftersales Alain Visser nahm die Auto Trophy entgegen.<br />
Quelle: Opel<br />
Bei der von der Auto Zeitung veranstalteten Leserwahl Auto<br />
Trophy 2010 gewann der Opel Ampera in der zum ersten Mal<br />
zur Wahl stehenden Klasse der Elektrofahrzeuge. Mehr als<br />
100.000 Leser der Fachzeitschrift beteiligten sich an dem<br />
zum 23. Mal ausgetragenen Wettbewerb. Der Opel Ampera<br />
wird im vierten Quartal 2011 zu einem Preis von 42.900 Euro<br />
auf den deutschen Markt kommen.<br />
Der Ampera ist für Opel ein Meilenstein. Er ist das erste permanent<br />
elektrisch angetriebene Fahrzeug eines deutschen<br />
Herstellers, das ohne Kompromisse genutzt werden kann<br />
und uneingeschränkte Alltagstauglichkeit bietet. Der fünftürige<br />
Ampera bietet vier Personen samt Gepäck bequem<br />
Platz und ermöglicht eine verlängerte Reichweite von über<br />
500 Kilometern.<br />
Opel Vice President Marketing Sales und Aftersales Alain<br />
Visser nahm die Auto Trophy bei einer Gala-Veranstaltung<br />
im Düsseldorfer Meilenwerk entgegen. »Der Ampera unterstreicht<br />
die Innovationskraft unserer Marke und die Fähigkeit,<br />
die richtigen Antworten für die Mobilität der Zukunft zu<br />
geben.«<br />
senken und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu<br />
verringern, ohne Einschränkungen bei der alltäglichen Nutzung<br />
des Fahrzeugs in Kauf nehmen zu müssen.«<br />
Der Ampera wird zu jeder Zeit und Geschwindigkeit elektrisch<br />
angetrieben. Die Energie für Strecken zwischen 40 und<br />
80 Kilometer (je nach Fahrbedingungen) liefert eine 16 kWh<br />
starke Lithium-Ionen-Batterie. Damit kann der Ampera völlig<br />
CO2-frei fahren. Danach dient ein Benzinmotor als sekundäre<br />
Energiequelle und erzeugt den Strom, um das Fahrzeug auch<br />
weiterhin elektrisch anzutreiben. Das stellt eine kontinuierliche<br />
Energieversorgung sicher und ermöglicht Fahren ohne<br />
Ladeaufenthalt mit einer Reichweite von über 500 Kilometern.<br />
Die Batterie kann an einer normalen 230-Volt-Steckdose<br />
in drei Stunden wieder aufgeladen werden.<br />
Enno Fuchs<br />
e-mobility Launch Director<br />
Adam Opel GmbH<br />
enno.fuchs@de.opel.com<br />
Visser weiter: »Der elektrische Antrieb mit Reichweitenverlängerung<br />
bietet die einmalige Chance, CO2-Emissionen zu<br />
28 Neue Mobilität
ERSTE flotten - Stadtwerke Konstanz<br />
Abgefahren!<br />
Stadtwerke Konstanz setzen auf eMobilität<br />
Das E-Bike-Förderprogramm stöSSt bei den Kunden der Stadtwerke Konstanz auf positive Resonanz. Aber auch die Geschäftsführer<br />
Kuno Werner (li.) und Konrad Frommer (re.) sowie die Mitarbeiter haben groSSe Freude an den eRollern des eigenen Fuhrparks.<br />
Seit 2009 engagieren sich die Stadtwerke Konstanz mit Erfolg<br />
im Bereich eMobilität: Ein Förderprogramm für Elektrofahrräder<br />
stößt auf positives Kundenecho, und im Fuhrpark<br />
greifen Mitarbeiter auch selbst auf Elektrofahrzeuge zurück.<br />
Wer umsteigt, kommt besser weg - und das in jeder Beziehung.<br />
So lautet das Motto des eBike-Förderprogramms der<br />
Stadtwerke Konstanz. Seit September 2009 unterstützt das<br />
Unternehmen seine Stromkunden, wenn sich diese zum Kauf<br />
eines Elektrofahrrads entschließen. Dieses Angebot kommt<br />
denkbar gut an, denn schon 133 Kunden haben sich Fördermöglichkeiten<br />
gesichert. Sogar im letzten November, einem<br />
Wintermonat, haben sich allein vier Personen für ein eBike<br />
entschieden. Auch sonst ist das Kundenecho ein Gutes: So<br />
gut wie alle Käufer sind mit ihrem neuerworbenen eBike<br />
zufrieden und finden das Förderprogramm der Stadtwerke<br />
Konstanz hervorragend.<br />
Ein Grund für die positive Resonanz liegt nahe: Das eBike ist<br />
eine praktische Bereicherung im Alltag. Auf Nachfrage gab<br />
der Großteil der Käufer an, das Rad vor allem für den täglichen<br />
Einkauf oder Besorgungen in der Stadt zu nutzen. Denn mit<br />
dem Rad ist man gerade in Konstanz oft schneller unterwegs<br />
als mit dem PKW. Dadurch ersetzt das Elektrofahrrad auf<br />
Kurzstrecken bei vielen sogar das Auto. So werden nicht nur<br />
Nerven und Geldbeutel geschont, sondern auch die Gesundheit<br />
freut sich über zusätzliche Bewegung. Ein interessanter<br />
Aspekt am Rande: Sehr viele Befragte können sich vorstellen,<br />
in Zukunft auch einen eRoller oder ein eAuto zu fahren.<br />
Die Stadtwerke Konstanz haben in das Förderprogramm zudem<br />
eine umweltfreundliche Besonderheit eingebaut: Man<br />
kann sich nämlich entscheiden, ob man 50 Euro in bar oder<br />
vier Bus-Monatstickets für den Preis von dreien möchte.<br />
Letzteres bedeutet, dass man bei schlechtem Wetter dem<br />
Rad auch mal eine Pause gönnen kann und mit dem ÖPNV<br />
trotzdem umweltschonend unterwegs ist. »Wir stehen für<br />
umweltfreundliche Mobilität« so Kuno Werner, Geschäftsführer<br />
der Stadtwerke Konstanz GmbH. »Durch unser eBike<br />
Förderprogramm wollen wir einen weiteren Beitrag zur Entlastung<br />
des PKW-Verkehrs in Konstanz leisten.«<br />
Dabei gehen die Stadtwerke selbst mit gutem Beispiel voran.<br />
Denn die Mitarbeiter können für Dienstfahrten selbst auf<br />
drei eBikes und zwei Elektroroller zurückgreifen. Dieser Bestand<br />
wird in Zukunft ausgebaut. Gerade haben die Stadtwerke<br />
ein eAuto angeschafft, auf das weitere folgen sollen.<br />
Stadtwerke Konstanz GmbH<br />
www.stadtwerke.konstanz.de<br />
Neue Mobilität<br />
29
Erste flotten - Tim Baack<br />
Einstieg für Stadtwerke in<br />
die Energieversorgung der<br />
Zukunft<br />
Tim Baack, BEM-Beirat<br />
Stadtwerke stehen vor großen Veränderungen. Dezentrale<br />
Erzeugung, Smart Grid, Elektromobilität, Demand Side<br />
Management, Renditedruck und die Neuausrichtung vieler<br />
Konkurrenten werden Markt, Wettbewerb und Technologie<br />
in der Welt der Stadtwerke entscheidend verändern. Elektromobiltät<br />
ist ein Teil dieser »neuen Welt« und bietet den<br />
Stadtwerken - trotz vieler bestehender technischer, kommerzieller<br />
und politischer Unklarheiten - eine große Chance,<br />
sich bereits jetzt auf die bevorstehende Neuordnung der<br />
Energieversorgung vorzubereiten.<br />
Die zukünftigen Herausforderungen für Stadtwerke sind<br />
groß. Die dezentrale Energieerzeugung (vor allem Photovoltaik)<br />
und die Elektromobilität werden den Betrieb der<br />
Niederspannungsnetze deutlich erschweren. In der Zukunft<br />
werden viele Kunden mit Hilfe von Smart-Grid-Anwendungen<br />
aktiv gemanaged werden müssen. Die Stadtwerke werden<br />
erhebliche Mittel investieren müssen, um diese neue IT-<br />
Welt abbilden zu können. Gleichzeitig werden sich neue und<br />
alte Wettbewerber intensiv um die Kunden der Stadtwerke<br />
bemühen. Die Neuausrichtung der Energieversorgung bietet<br />
den Stadtwerken aber auch große Chancen. Sie können auf<br />
bereits bestehende Strukturen zurückgreifen und aus ihrem<br />
Kerngeschäft - unter Nutzung ihrer existierenden Infrastruktur,<br />
Kunden und Ressourcen - in neue Märkte expandieren.<br />
Die Unternehmen befinden sich im Moment in einem Dilemma.<br />
Bei steigendem Kostendruck und bei unklarer technischer<br />
und politischer Lage sollen sie sich neu ausrichten<br />
und umfangreiche Investitionen in neuen Technologien und<br />
Strukturen tätigen. Der Handlungsdruck ist groß und die<br />
kommerzielle Lage angespannt. Was ist jetzt zu tun?<br />
Elektromobilität ist der ideale Einstieg in die neuen Märkte<br />
der Energieversorgung und die Stadtwerke sollten jetzt anfangen<br />
den Markt für Elektromobilität in ihren Kommunen zu<br />
besetzen. Entgegen vieler Aussagen ist es durchaus möglich,<br />
schon jetzt zu überschaubaren Kosten erste marktgerechte<br />
Produkte und Leistungen anzubieten bzw. vorzuhalten. So<br />
können z.B. leistungsfähige Ladeboxen für die heimische<br />
Garage bereits für wenige hundert Euro angeboten werden.<br />
Dabei geht es vorrangig darum, jetzt Produkte anzubieten,<br />
auch wenn es noch länger dauern wird, bis diese Produkte<br />
tatsächlich gekauft werden. Stadtwerke sollten klar kommunizieren,<br />
dass sie ihren Kunden als Anbieter für Elektromobilität<br />
schon zur Verfügung stehen.<br />
Damit ist es aber nicht getan. Stadtwerke sollten umgehend<br />
eine langfristige Strategie zur Besetzung der neuen Märkte<br />
entwickeln und ihre Organisation entsprechend aufstellen.<br />
Wenn Stadtwerke diese neuen Märkte aktiv gestalten wollen,<br />
müssen sie schnell handeln, denn die Konkurrenz steht<br />
längst in den Startlöchern. Dabei sollten sie sich auf ihre<br />
ureigenen Stärken besinnen und ihre lokale Vertriebsorga-<br />
30 Neue Mobilität
»eMobilität ist der ideale Einstieg<br />
in den neuen Markt der<br />
Energieversorgung.«<br />
nisation, den großen Stamm an Haushalts- und Gewerbekunden<br />
und ihre Nähe zu den örtlichen Behörden und Interessengruppen<br />
nutzen. Stadtwerke wissen besser als jeder<br />
andere, wo sich in ihrer Kommune interessante Standorte<br />
für Ladesäulen befinden und es ist möglich, solche Standorte<br />
bereits heute ohne große Investitionen zu sichern.<br />
Die neuen Märkte basieren auf dem umfangreichen Einsatz<br />
von IT. Elektromobilität kann nur in Verbindung mit Smart-<br />
Grid-Lösungen wirklich sinnvoll genutzt werden. Solche IT-<br />
Lösungen basieren allerdings auf Skaleneffekten, und die<br />
meisten Stadtwerke sind wohl zu klein, um entsprechende<br />
Ressourcen selber aufzubauen und zu unterhalten. Stadtwerke<br />
sollten IT-Themen im Rahmen von Netzwerken oder<br />
mit strategischen Partnern umsetzen, sonst werden sie die<br />
Produkte der Zukunft nicht zu attraktiven Konditionen anbieten<br />
können.<br />
Elektromobilität ermöglicht einen einfachen und populären<br />
Einstieg in die neuen Märkte der Energieversorgung<br />
und erlaubt es den Stadtwerken bereits jetzt, anhand von<br />
konkreten Produkten, die Neuordnung der Energieversorgung<br />
vorzubereiten.<br />
Tim Baack, E-Mobility Partners GmbH<br />
www.empartners.de
ERSTE flotten - Europcar<br />
Die Zukunft hat begonnen:<br />
Auf dem Weg zur CO 2 -freien<br />
Mobilität<br />
Stefanie Dargel, Pressesprecherin Europcar<br />
Grün ist nicht nur das Logo von Europcar, grün ist auch das<br />
Unternehmen selbst. Denn Umweltschutz und nachhaltige<br />
Mobilitätskonzepte sind seit Jahren fester Bestandteil der<br />
Unternehmensstrategie. ISO-zertifizierte Qualitäts- und Umweltmanagementsysteme<br />
gehören zur Unternehmensphilosophie.<br />
Seit 2008 verpflichtet sich der Mietwagenanbieter<br />
einer durch das Bureau Veritas zertifizierten Umweltcharta<br />
und damit zu umweltbewusstem Verhalten in den Kernbereichen<br />
Fahrzeugflotte, Flottenwartung, interne Prozesse<br />
und der Sensibilisierung seiner Kunden. Über 50% der Fahrzeugflotte<br />
ist mit effizienten Motoren neuester Standards<br />
ausgestattet. Außerdem hat Europcar in den letzten Jahren<br />
den durchschnittlichen CO2-Ausstoß seiner Fahrzeugflotte<br />
um 10% gesenkt.<br />
Auf Technologien zur emissionsfreien Mobilität liegen große<br />
Erwartungen seitens der Automobilhersteller und Umweltverbände.<br />
Den entscheidenden Beitrag auf dem Weg zur<br />
CO2-freien Mobilität leisten eAutos. Das hat der Mietwagenprofi<br />
längst erkannt und ist in diesem Jahr intensiv in die Forschung<br />
und Förderung »grüner Mobilität« zur Verbreitung<br />
von Elektromobilen im Mietwagensegment eingestiegen.<br />
Und das auf breiter Front: Im letzten Jahr ist Europcar eine<br />
Kooperation mit Renault und Nissan eingegangen. Die ersten<br />
500 eFahrzeuge sind bereits bestellt und werden den Europcar-Kunden<br />
in ausgewählten europäischen Metropolen ab<br />
Herbst 2011 zur Verfügung stehen. Außerdem hat Europcar<br />
im Herbst einen Partnerschaftsvertrag mit dem PSA-Konzern<br />
zur Markteinführung der Elektromobile Peugeot iOn und Citroën<br />
C-Zero unterzeichnet. Schon im kommenden Jahr werden<br />
die Fahrzeuge in die Flotte aufgenommen. Der Einsatz<br />
von Elektromobilen im Mietwagengeschäft, so sind sich die<br />
Automobilanbieter sicher, wird die Akzeptanz der Fahrzeuge<br />
steigern, da die Kunden einen ersten und unkomplizierten<br />
Kontakt mit der Technologie üben können.<br />
Erfahrungen im Bereich Elektromobilität sammelt der Mietwagenspezialist<br />
jedoch nicht nur über Kooperationen innerhalb<br />
der Automobilbranche. Europcar engagiert sich auch in<br />
der Forschung. Im Rahmen des Forschungsprojektes eE-Tour<br />
Allgäu vermietet Europcar seit Oktober 2010 Elektrofahrzeuge<br />
in den Stationen Memmingen und Memmingen Airport.<br />
Mit der Teilnahme an dem Projekt unterstützt der Autovermieter<br />
eine wichtige Untersuchung der Fachhochschule<br />
Kempten über die Möglichkeiten von Elektromobilität im Tourismus<br />
und im ländlichen Raum. Die Stromversorgung für die<br />
Fahrzeuge sichern elf Ladestationen in der Region, die über<br />
ein spezielles Navigationsgerät angezeigt werden. Buchbar<br />
sind die Elektroautos bereits ab 49,- Euro pro Tag. Gefördert<br />
wird das Projekt, das bis Ende September 2011 läuft,<br />
vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie.<br />
32 Neue Mobilität
ERSTE flotten - Europcar<br />
»Europcar ist im Mietwagensegment im Bereich der Elektromobilität<br />
ganz vorn dabei. Durch unsere Partnerschaften mit<br />
den in dieser Technologie führenden Automobilkonzernen<br />
wollen wir unsere Leistungsfähigkeit bei der Entwicklung<br />
und Markteinführung von neuen Mobilitätslösungen unterstreichen.<br />
Das Interesse an dieser Technologie ist hoch und<br />
wird mit zunehmendem Einsatz der Elektrofahrzeuge weiter<br />
steigen. Wir sind bestens aufgestellt«, so Roland Keppler,<br />
Geschäftsführer Europcar zur aktuellen Marktsituation. Geräuschlose<br />
Fortbewegung bei null Schadstoffausstoß - diese<br />
Vision ist längst aus der Ferne in die Realität gerückt. Die<br />
Zukunft hat begonnen.<br />
Stefanie Dargel<br />
Pressesprecherin Europcar<br />
www.europcar.de
ERSTE flotten - TWIKE<br />
Revolution des<br />
Automobilmarktes<br />
Ziel: Effizienz und Umweltfreundlichkeit<br />
TWIKE beim Automotive X Prize auf dem Michigan International Speedway<br />
Wer sich näher mit dem Thema Elektromobilität beschäftigt,<br />
stellt fest, dass Leichtbau und Effizienz zentrale Themen<br />
zeitgemäßer Fahrzeugkonzeption sind. Im hessischen Rosenthal<br />
bei Marburg ist die Firma FINE Mobile ansässig, die<br />
seit Jahren das Elektrofahrzeug TWIKE als Musterbeispiel<br />
dieser beiden Prinzipien in Kleinserie herstellt und vertreibt.<br />
Ein TWIKE wiegt um die 300 kg und benötigt lediglich ca.<br />
5 kWh/100 km, was etwa dem Energieinhalt eines halben<br />
Liters Benzin entspricht und sich leicht über eine Photovoltaikanlage<br />
auf dem Carport erzeugen lässt.<br />
Die Wurzeln des TWIKE gründen in einem Liegeradkonzept<br />
für zwei Personen. Heute fährt das TWIKE 85 km/h schnell<br />
und je nach Batterie auch über 200 km weit - kein Fahrzeug<br />
für lange Autobahnfahrten - wohl aber für den täglichen Weg<br />
zur Arbeit in der Stadt und über Land.<br />
Um auf dem sich entwickelnden Markt der eMobilität auch<br />
weitere Kundengruppen zu erschließen, gründeten die Gesellschafter<br />
der FINE zusammen mit weiteren Visionären eine<br />
neue Firma. Die ebenfalls in Rosenthal ansässige E-mobile<br />
Motors GmbH entwickelt ein vom TWIKE inspiriertes Elektrofahrzeug,<br />
welches dieses Jahr durch seine Erfolge beim internationalen<br />
Wettbewerb für hoch effiziente Fahrzeuge,<br />
dem Automotive X Prize, Schlagzeilen gemacht hat. Der internationale<br />
Wettbewerb für serientaugliche Fahrzeuge hat<br />
sich zum Ziel gesetzt, den automobilen Markt zugunsten von<br />
Effizienz und Umweltfreundlichkeit zu revolutionieren. Im<br />
Sommer diesen Jahres fand nach drei Jahren Entwicklungsarbeit<br />
das Finale auf dem Michigan International Speedway<br />
statt. Das hessische Projektfahrzeug TW4XP erreichte Platz<br />
drei in der Klasse Side-by-Side, der teilnehmerstärksten der<br />
drei Klassen des Wettbewerbes, in welchem zu Beginn 136<br />
Fahrzeuge gemeldet wurden. Bei glühender Hitze erreichte<br />
es die drittschnellste Zeit und den besten Verbrauch im Rennen<br />
mit dem Energieäquivalent von 1,7 Liter/100 km.<br />
Zurück in Deutschland hat sich das Team wieder in die Entwicklerstube<br />
begeben, Erfahrungen ausgewertet und die<br />
nächsten Weichen gestellt. Zielwert für das neue, in den USA<br />
als Motorrad zugelassene Fahrzeug, ist ein durchschnittlicher<br />
Verbrauch von unter 10 kWh/100 km bei einer Höchstgeschwindigkeit<br />
von 130 km/h.<br />
Die hohe Effizienz soll helfen die Batteriekosten zu reduzieren<br />
und ermöglicht in Verbindung mit rückspeisetauglichen<br />
22kW Ladeleistung bei Bedarf kurze Ladeaufenthalte. Auch<br />
wir freuen uns schon auf die Serie.<br />
Martin Möscheid<br />
FINE Mobile GmbH<br />
www.twike.com<br />
34 Neue Mobilität
ERSTE flotten - Interview Belectric Drive<br />
Photovoltaik & eMobilität<br />
als ideale Partner<br />
Interview mit Sebastian Bachmann, Geschäftsführer BELECTRIC Drive<br />
Was hat Sie dazu motiviert in den Bereich der Elektromobilität<br />
einzusteigen?<br />
BELECTRIC Drive ist im unterfränkischen Photovoltaik-Zentrum<br />
Kolitzheim ansässig. Die Unternehmen dort haben ein<br />
gemeinsames Ziel: umweltfreundliche Energieerzeugung<br />
und sinnvolle Energienutzung. Vor gut drei Jahren sind wir<br />
auf die Idee gekommen, dass man unsere Photovoltaik-<br />
Kraftwerke sehr gut mit Elektromobilität verknüpfen könnte.<br />
So haben wir eine eigene Elektrofahrzeug-Flotte aufgebaut,<br />
die direkt mit dem lokal erzeugten Strom aus Sonnenenergie<br />
geladen wird. Damit haben wir eine reale Verknüpfung von<br />
Elektromobilität und Photovoltaik geschaffen. Wir kooperieren<br />
vor allem mit Stadtwerken und kleineren bis mittleren<br />
Energieversorgern, die sich in Richtung Erneuerbare Energien<br />
engagieren. In der Regel werden sie zunächst Ladeboxbetreiber<br />
und schaffen damit die Grundlage für eine spätere<br />
Netzintegration der Elektrofahrzeuge, da sich das System<br />
problemlos zu einem großen Ladeboxnetz ausbauen lässt.<br />
BELECTRIC Drive bietet mehr als 60 Elektrofahrzeuge zur<br />
langfristigen Vermietung an. Woher beziehen Sie die Fahrzeuge<br />
und wie ist die Resonanz in der Bevölkerung darauf?<br />
Die in Serie produzierten Elektrofahrzeuge beziehen wir von<br />
verschiedenen Partnern in Frankreich. Wir vermieten in einem<br />
Umkreis von 70 bis 80 Kilometern rund um Kolitzheim,<br />
damit wir unseren Kunden einen Rund-um-Service gewährleisten<br />
können. Die Servicearbeiten übernehmen wir für<br />
unsere Kunden. Und die Leute sind begeistert! Zu unseren<br />
Kunden zählen sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen.<br />
Viele von ihnen lassen ihr konventionell betriebenes<br />
Auto sogar ganz stehen, da sich 95% ihrer täglichen Fahrten<br />
problemlos mit dem Elektroauto bewältigen lassen.<br />
Ist Elektromobilität Ihrer Meinung nach auch im ländlichen<br />
Raum sinnvoll einsetzbar?<br />
Ich sehe Elektromobilität vor allem im ländlichen Raum. In<br />
großen Städten stehen die Elektrofahrzeuge in Konkurrenz<br />
zum gut funktionierenden Netz des öffentlichen Personennahverkehrs.<br />
Die meisten Menschen werden dort auf Bus<br />
und Bahn zurück greifen. Aber auf dem Land sind die Menschen<br />
auf individuelle Mobilität angewiesen, um täglich<br />
von A nach B zu kommen. Elektroautos sind für Pendler im<br />
ländlichen Raum, die Wert auf eine saubere Mobilität legen,<br />
deshalb ideal. Wir wollten mit BELECTRIC Drive zeigen, dass<br />
sich Elektromobilität heute schon rechnet und problemlos<br />
im Alltag einsetzbar ist. Deshalb haben wir rund um unser<br />
günstiges, flexibles Ladebox-System unsere Elektrofahrzeug-Flotte<br />
aufgebaut.<br />
Mehr Informationen unter www.belectric-drive.com<br />
Neue Mobilität<br />
35
Erste Flotten - smartlab Innovationsgesellschaft<br />
Neueste Technik auf Linienkurs: Im November wurde dieser eBus im Osnabrücker Nahverkehr bereits getestet und von den<br />
Bürgern mit Begeisterung aufgenommen. Schon ab August 2011 soll er im Linienverkehr fahren.<br />
Elektromobilität sichtbar und<br />
erlebbar machen<br />
Drei Stadtwerke sammeln erste Erfahrungen bei der Flottennutzung von Elektrofahrzeugen<br />
mit der Infrastruktur von ladenetz.de, einer Initiative von smartlab.<br />
Elektromobilität erlebbar machen - und das möglichst<br />
schnell und unkompliziert. Das war erklärtes Ziel der<br />
STAWAG, Stadtwerke Aachen Aktiengesellschaft, als sie<br />
im Frühjahr 2009 ihre Flotte um 28 eRoller erweiterte. Sie<br />
sind wendig, erinnern an den letzten Italienurlaub und<br />
fahren lokal emissionsfrei. »Das alles prädestiniert sie dafür,<br />
die Bürger mit Elektromobilität vertraut zu machen«,<br />
erklärt STAWAG-Vorstand Dr. Christian Becker. Zehn Roller<br />
nutzt die Stadt, zehn weitere stehen der Technischen<br />
Hochschule, der RWTH Aachen, zur Verfügung. Von Mitarbeitern<br />
der Stadtwerke werden acht Roller gefahren.<br />
Thomas Jung, Fahrzeugverantwortlicher bei der STAWAG,<br />
ist überzeugt: »Die Erfahrungen aus diesem Feldversuch<br />
spiegeln ein reelles Bild über Rollerqualität, Nutzerverhalten,<br />
Akzeptanz und Anforderungen an eine Infrastruktur.<br />
Die ersten Ergebnisse zeigen, dass anfängliche Produktprobleme<br />
in eine zuverlässige Nutzung überführt werden<br />
konnten und eine grundsätzliche Begeisterung für Elektromobilität<br />
zu verzeichnen ist«.<br />
Sämtliche Resultate fließen in das vom Bundeswirtschaftsministerium<br />
geförderte Forschungsprojekt Smart<br />
Wheels ein, in das der Feldversuch eingebettet ist. Im Rahmen<br />
dieses Projektes nutzt die STAWAG außerdem zwei<br />
von insgesamt zehn Fiat 500, die die FEV Motorentechnik<br />
GmbH zu eAutos umgerüstet hat. Auch zum Fuhrpark der<br />
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH<br />
36 Neue Mobilität
Erste Flotten - smartlab Innovationsgesellschaft<br />
Im September hat die FEV Motorentechnik zehn zu Elektro-Autos umgerüstete Fiat 500 vor dem Aachener Rathaus an vier Partner<br />
aus dem Forschungsprojekt Smart Wheels übergeben. Für zunächst ein Jahr werden die RWTH Aachen, das FIR, Forschungsinstitut<br />
für Rationalisierung e.V., die STAWAG, Stadtwerke Aachen Aktiengesellschaft, sowie die Stadtwerke Duisburg AG die Elektroautos<br />
in einem Feldversuch fahren.<br />
(DVV) gehört ein solcher eFlitzer. Er wird, zusätzlich zu<br />
fünf eRollern und einem eMotorrad, für Vertrieb, Zählerablesung<br />
und Veranstaltungen eingesetzt. »Wir sind in<br />
Duisburg mit dem Thema Elektromobilität noch lange<br />
nicht da, wo wir hinwollen. Aber wir haben das Ziel, Duisburg<br />
elektromobil zu machen«, sagt Dr. Hermann Janning,<br />
Geschäftsführer der DVV.<br />
Die Stadtwerke Osnabrück AG sind noch einen Schritt weiter:<br />
Ab August 2011 wird ein eBus in den Linienverkehr geschickt.<br />
Dieser soll schon in wenigen Wochen neben vier Pedelecs,<br />
zwölf eRollern und einem Tazzari Zero zur Flotte gehören.<br />
Damit ist der Verkehrsbetrieb der Stadtwerke Osnabrück der<br />
erste in Deutschland, der mit sogenannten Lithium-Polymer-<br />
Traktionsbatterien neueste Technik auf Linienkurs bringt. Im<br />
November wurde der Kleinbus eine Woche lang im Nahverkehr<br />
getestet und von den Osnabrückern mit Begeisterung<br />
aufgenommen. Der Bus wird zwei Krankenhäuser in einer<br />
verkehrsberuhigten Zone mit der Innenstadt verbinden. »So<br />
erfüllen wir die Anforderungen an ein Verkehrskonzept mit<br />
einem Höchstmaß an Innovation«, erklärt Dr. Stephan Rolfes,<br />
Vorstand der Stadtwerke Osnabrück. Als Nächstes sind<br />
ein Forschungsprojekt zu eRollern und die Anschaffung weiterer<br />
eAutos geplant. Diesen Schritt will auch die STAWAG<br />
gehen: eAutos sollen endlich Einzug ins Straßenbild erhalten.<br />
Für die nötige Infrastruktur sorgt die smartlab Innovationsgesellschaft<br />
mit »ladenetz.de - erfahre die Zukunft«,<br />
eine Kooperation von Stadtwerken. Durch ein kommunales<br />
Netz von Ladestationen und einen Roaming-Verbund bringt<br />
ladenetz.de grünen Strom auf die Straße und ermöglicht<br />
das flächendeckende Aufladen von eFahrzeugen. Hinter ladenetz.de<br />
steckt die smartlab Innovationsgesellschaft, ein<br />
Gemeinschaftsunternehmen der STAWAG, der DVV und der<br />
Stadtwerke Osnabrück. Lokale Energieversorger können ladenetz.de<br />
als Partner beitreten und so zukunftsorientiert in<br />
die Elektromobilität einsteigen. Neben den Stadtwerken Aachen,<br />
Duisburg und Osnabrück sind bereits die Stadtwerke<br />
München, die Allgäuer Überlandwerke GmbH und die Stadtwerke<br />
Trier-AöR Partner im Ladenetz. Weitere Stadtwerke<br />
werden in naher Zukunft folgen.<br />
Dipl.-Kfm. Andreas Pfeiffer<br />
Geschäftsführer der smartlab Innovationsgesellschaft mbH<br />
pfeiffer@smartlab-gmbh.de<br />
Neue Mobilität<br />
37
erste flotten - Interview David Mola<br />
Wir sprechen intern bereits von<br />
Erneuerbarer Elektromobilität<br />
Interview mit David Mola, Geschäftsführer Mola Solar Systems GmbH<br />
Welche Motivation steckt hinter Ihrem Engagement im Bereich<br />
der Elektromobilität?<br />
Wir sehen sowohl aus ökologischen als auch aus ökonomischen<br />
Gründen ein großes Zukunftsfeld für unser Unternehmen.<br />
Für uns ist klar: Elektromobilität ist nur dann sinnvoll,<br />
wenn die Batterien der Elektroautos aus Erneuerbaren<br />
Energien gespeist werden. Die Weiterentwicklung der Speicher<br />
hilft uns zudem beim Ausbau unserer Aktivitäten im Bereich<br />
der autarken Solarstromanlagen in Gebieten fern von<br />
Stromnetzen.<br />
Deshalb setzen wir ganz klar auf Erneuerbare Energien und<br />
sprechen intern bereits von Erneuerbarer Elektromobilität.<br />
Erneuerbare Energien & Elektromobilität als ideale Partner<br />
einer Neuen Mobilität - welche Voraussetzungen müssen<br />
für ein erfolgreiches Zusammenspiel geschaffen werden?<br />
Der Ausbau Erneuerbarer Energien muss weiterhin vorangetrieben<br />
werden. Elektrofahrzeuge müssen zu 100 % aus<br />
Erneuerbaren Energien gespeist werden, die Emissionen<br />
dürfen nicht einfach nur verlagert werden. Außerdem muss<br />
eine entsprechend intelligente, flächendeckende Ladeinfrastruktur<br />
geschaffen werden. Der Kunde sollte ohne Mehrkosten<br />
überall Ladestrom aus erneuerbaren Quellen bekommen<br />
können. Dezentrale Stromanlagen aus Erneuerbaren<br />
Energien zum Beispiel auf dem Hausdach oder einem Solar-<br />
Carport sind bestens geeignet, um die Batterien eines eAutos<br />
zu laden. Und auch die Verkehrswege selbst bieten hervorragende<br />
Möglichkeiten für Photovoltaik-Anlagen zum Beispiel<br />
an Lärmschutzwänden entlang der Autobahnen.<br />
Seit einiger Zeit bieten Sie selbst Elektrofahrzeuge an. Wie<br />
ist die Resonanz bei Ihren Kunden?<br />
Die Resonanz ist groß. Allerdings erschweren aktuell die<br />
mangelnde flächendeckende Ladeinfrastruktur und der noch<br />
hohe Preis die Akzeptanz bei den Kunden. Die Reichweite<br />
der Akkus spielt bei den Kunden keine große Rolle. In Zukunft<br />
wird es darauf ankommen, was das Elektroauto kann.<br />
Wir vergleichen die momentane Situation jedoch gerne mit<br />
der des Mobiltelefons. Es kommt bei einem Handy darauf<br />
an, welche Funktionen es bietet und nicht wie leistungsstark<br />
der Akku ist. Auch beim Preis wird es Änderungen geben:<br />
Je mehr Menschen Elektroautos nutzen, desto billiger werden<br />
diese. Eine ähnliche Entwickung gab es auch, als das<br />
Automobil die Kutsche abgelöst hat. Wir blicken daher sehr<br />
optimistisch in die elektromobile Zukunft.<br />
Mehr Informationen unter<br />
www.mola-solar-systems.com<br />
38 Neue Mobilität
erste flotten - Interview katharina tomoff<br />
Wir wollen Verantwortung<br />
übernehmen<br />
Interview mit Katharina Tomoff, Vice President GOGREEN<br />
Was hat DHL dazu motiviert in den Bereich der Neuen Mobilität<br />
zu investieren?<br />
Als weltweit tätiger Post- und Logistikdienstleister wollen wir<br />
Verantwortung übernehmen, um die Belastung durch unser<br />
Geschäft so gering wie möglich zu halten. Dabei spielt die<br />
Entwicklung von neuen Antrieben im Nutzfahrzeugbereich<br />
eine wichtige Rolle. Bisher gibt es kaum marktreife Fahrzeuge<br />
für den Einsatz in der Logistik, darum ist die Erprobung<br />
und Weiterentwicklung von Prototypen umso wichtiger.<br />
Da unsere Öl-Ressourcen endlich sind, ist es wichtig, heute<br />
schon in neue Technologien zu investieren. Nur dadurch<br />
können wir mittelfristig von serienreifen Modellen mit zum<br />
Beispiel Elektro- oder Hybridantrieb profitieren.<br />
Wie sind Ihre Erfahrungen bis dato mit den eingesetzten<br />
Elektrofahrzeugen? Lässt sich Elektromobilität in die alltägliche<br />
Arbeit Ihres Unternehmens integrieren?<br />
Der Einsatz von eFahrzeugen steht noch am Anfang, lohnt<br />
sich aber, um möglichst bald kosteneffiziente und serienreife<br />
Modelle auf dem Markt zu haben. Tatsächlich sind die bisher<br />
verfügbaren eFahrzeuge noch teuer in ihrer Entwicklung und<br />
Anschaffung und jeder Pilotversuch ist zunächst eine Investition<br />
mit unbekanntem Return on Investment. Trotzdem<br />
sind wir überzeugt, dass die Fahrzeuge wichtige Erkenntnisse<br />
gerade in unserem Alltagsbetrieb liefern können.<br />
Im Rahmen des GoGreen-Programms wollen Sie die CO2-<br />
Effizienz des gesamten Konzerns bis 2<strong>02</strong>0 um 30% verbessern.<br />
Bedeutet das auch, dass Ihre Elektrofahrzeuge mit<br />
Strom aus Erneuerbaren Energien geladen werden?<br />
Ein klares ja. Elektrofahrzeuge als grüne Alternative machen<br />
nur dann Sinn, wenn sie mit Erneuerbaren Energien geladen<br />
werden. Wir beziehen bereits heute Ökostrom in allen eigenen<br />
Gebäuden, womit wir unsere rund 50 eFahrzeuge laden.<br />
Katharina Tomoff<br />
Vice President GOGREEN<br />
Corporate Public Policy and<br />
Responsibility<br />
www.dhl.de<br />
Neue Mobilität<br />
39
Erste Flotten - eRoadshow<br />
BEM eRoadshow<br />
Begeisterung & Faszination für eMobilität<br />
eSCOOTER, STROMOS, SEGWAY UND PEDELEC A2B HYBRID<br />
Die BEM eRoadshow bietet die Möglichkeit einer emotionalen<br />
und öffentlichkeitswirksamen Imagepositionierung<br />
in einem innovativen und nachhaltigen Umfeld. Ziel ist,<br />
Elektromobilität vor dem Hintergrund des Klima- und<br />
Umweltschutzes und der Steigerung urbaner Lebensqualität<br />
ohne Verzicht als Lifestyleprodukt zu präsentieren. Insbesondere<br />
gilt es, die Chancen der eMobilität im Bewusstsein<br />
der Menschen zu verankern und sie für eine nachhaltige und<br />
zukunftsweisende Erneuerbare Mobilität zu gewinnen.<br />
Die eRoadshow bietet Unternehmen, Stadtwerken und<br />
Kommunen die Möglichkeit, Elektromobilität als erfahrbare<br />
und realistische Mobilitätsalternative aufzuzeigen und damit<br />
ein großes Publikum zu begeistern. Die neuesten eBikes,<br />
Pedelecs, eMotorräder und eCity-Autos können vom interessierten<br />
Publikum vor Ort selbst ausprobiert, getestet und<br />
gefahren werden.<br />
In Kooperation mit der Trianel GmbH ermöglichten die<br />
eRoadshows zwischen Mai und Oktober 2010 interessierten<br />
Stadtwerken, das Thema Elektromobilität aktiv zu besetzen.<br />
2011 wird das gemeinsame Engagement in weiteren eRoadshows<br />
fortgesetzt, um die Begeisterung und Faszination für<br />
eine Neue Mobilität in der Gesellschaft zu verankern.<br />
Vorteile der BEM-eRoadshow<br />
• Elektromobilität positiv besetzen und erfahrbar machen<br />
• Langfristig wirtschaftlichen Erfolg durch neue Geschäftsmodelle<br />
generieren<br />
• Synergien durch innovationsorientiertes Beschaffungsmanagement<br />
• Elektromobilität setzt positive Signale in der Region, für die<br />
Stadtwerke, Unternehmen oder Kommunen stehen<br />
• eMobilität bietet daher die Möglichkeit, sich in der Energieerzeugung<br />
aus Erneuerbaren Energiequellen nachhaltig,<br />
klima- und umweltschonend zu positionieren<br />
• Positionierung im Bereich Elektromobilität, nachhaltige<br />
Unternehmenswahrnehmung und Kundenbindung durch<br />
innovatives Engagement<br />
• Vorreiter-Funktion setzt Zeichen für die zukünftige Entwicklung<br />
im Bereich Mobilität<br />
Weitere Informationen zu<br />
den Konditionen erhalten<br />
Sie beim BEM.<br />
Frank Müller<br />
frank.mueller@bem-ev.de<br />
40 Neue Mobilität
Erste flotten - eroadshow<br />
BEM eRoadshow<br />
Subline Subline Subline Subline Subline Subline<br />
Elektromobilität im<br />
Stadtwerkenetzwerk<br />
BEM eRoadshow<br />
Das Netzwerk e-Mobilität der Trianel GmbH gewinnt immer<br />
mehr neue Mitglieder - zur Jahreswende waren es bereits<br />
26. Konkrete Beitrittsgespräche werden mit zahlreichen<br />
weiteren Interessenten geführt. Neben der Neugewinnung<br />
von Netzwerkmitgliedern kommt auch der gestartete Vertrieb<br />
von Pedelecs für Stadtwerke ins Rollen.<br />
Das Stadtwerke EnergieRad © bietet Stadtwerken auf dem stark<br />
wachsenden Markt der Elektromobilität die Möglichkeit, sich<br />
frühzeitig und nachhaltig zu positionieren. Das Stadtwerke-<br />
Pedelec wurde auf Basis umfangreicher Tests bei netzwerkbeteiligten<br />
Unternehmen konzipiert und ist ein Premiumprodukt<br />
aus deutscher Produktion. Es kann die Marke für<br />
kommunale Unternehmen und deren Engagement im Bereich<br />
der Elektromobilität werden. Das Stadtwerke EnergieRad ©<br />
kann sowohl für den Eigenbedarf von Stadtwerken genutzt,<br />
als auch über den Fachhandel als Koppelprodukt mit einem<br />
Ökostromvertrag vermarktet sowie in Verleihkonzepten eingesetzt<br />
werden.<br />
Ab 2011 werden Interessierte auch ihren Bedarf an verschiedenen<br />
Elektrorollern beim Netzwerk in Aachen anmelden<br />
können. Denn diese werden seitens des Netzwerks vom preislich<br />
attraktiven Einstiegsmodell bis zum High-End-Produkt<br />
angeboten werden. »Wir sind zuversichtlich, gerade für<br />
das kommende Jahr unseren Mitgliedern noch interessantere<br />
Geschäftsmodelle auch in diesem Bereich anbieten zu<br />
können«, so Thomas Spinnen. »Elektromobilität wird auch<br />
zukünftig ein wichtiges Thema für die Stadtwerke bleiben.<br />
Unser gemeinsames Vorgehen senkt hier die Kosten und<br />
schafft einen Marktvorteil für die Beteiligten, den sie allein<br />
nur mit deutlich höherem Aufwand realisieren könnten.«<br />
Nachdem im letzten Jahr bereits einige sehr gut besuchte<br />
Roadshows gemeinsam von Trianel und dem Bundesverband<br />
eMobilität durchgeführt wurden, wird das Netzwerk auch<br />
2011 wieder Roadshows in den Städten der Partnerunternehmen<br />
organisieren und somit die Stadtwerke weiterhin<br />
als lokale Partner für Elektromobilität in der öffentlichen<br />
Wahrnehmung etablieren. Im Fokus der Roadshows werden<br />
die Stadtwerke EnergieRäder © stehen, die für Stromkunden ab<br />
dem Frühjahr auch in den Städten der an der Aktion teilnehmenden<br />
Netzwerkpartner im Zweiradfachhandel erhältlich<br />
sein werden.<br />
Thomas Spinnen, Trianel GmbH<br />
Leiter Neue Technologien www.trianel.de<br />
Neue Mobilität<br />
41
Erste flotten - LOVE GREEN<br />
Love Green<br />
Die erste cross-mediale Kampagne zum Thema Nachhaltigkeit.<br />
Interview mit den Initiatoren Markus Schmidt und Philipp A. Thode<br />
© Mini D auf flickr.<br />
Mit Love Green wollen Sie in diesem Jahr die Menschen für<br />
das Thema Nachhaltigkeit begeistern. Wie?<br />
Über unterschiedliche Kanäle: Eine bundesweite Werbekampagne<br />
mit Schwerpunkt TV und Online wird die Menschen<br />
auf ungewöhnliche Weise ansprechen und sie zum Nachdenken,<br />
ja Umdenken bewegen. Dabei zeigen wir keine Horrorszenarien,<br />
sondern Situationen, die jeder kennt und beeinflussen<br />
kann - verbunden mit einem Augenzwinkern. Unser<br />
Online-Portal im Magazinstil liefert Informationen und<br />
spannende Geschichten, über Chancen, Technologien und<br />
Macher - mit opulenten Fotos, schnellen Videos und direkter<br />
Einbindung sozialer Netze. Last, but not least wird es Love<br />
Green Events geben.<br />
Und dabei spielt sicherlich auch Mobilität eine Rolle?<br />
Selbstverständlich, eine wichtige sogar! Aus unserer Sicht<br />
werden neue Technologien, gerade auch die eMobilität, einen<br />
entscheidenden Beitrag zur nachhaltigeren Lebensweise<br />
leisten. Daher wird Mobilität direkt in den TV-Spots thematisiert<br />
und im Online-Magazin wird es eine eigene Rubrik<br />
geben. Hier freuen wir uns auch auf die Zusammenarbeit mit<br />
dem Bundesverband eMobilität.<br />
Love Green ist nicht die erste Initiative zum Thema Nachhaltigkeit.<br />
Was unterscheidet sie?<br />
In der Tat gab und gibt es eine Reihe von Kampagnen. Love<br />
Green ist jedoch die erste cross-mediale Kampagne, die<br />
bewusst auf die Massenmedien setzt, eine hohe Reichweite<br />
erzielen will und dabei vorhandene Kräfte bündelt. Nicht<br />
gegeneinander, sondern miteinander. Unser Initial-Ermöglicher<br />
ist ProSiebenSat.1. Mit großer Medienpower werden<br />
viele Menschen unsere TV-Spots sehen, unsere Online-Maßnahmen<br />
wahrnehmen und so Love Green als soziale Marke<br />
für mehr Nachhaltigkeit in Deutschland erleben. Zudem wird<br />
Love Green direkt in TV-Formate integriert. Hier entwickeln<br />
wir gerade mit ProSiebenSat.1 spannende Dinge.<br />
Sie haben Love Green aus privatem Engagement ins Leben<br />
gerufen. Wie erfolgt die Umsetzung?<br />
Als Initiatoren werden wir für die Entwicklung und Realisierung<br />
der Maßnahmen verantwortlich zeichnen. Getragen<br />
wird Love Green von engagierten Unternehmen, die durch<br />
die Partnerschaft nicht nur ein medienwirksames Zeichen für<br />
mehr Nachhaltigkeit setzen, sondern mit ihrem finanziellen<br />
Beitrag Love Green ermöglichen - allen voran ProSiebenSat.1.<br />
Da wir noch Großes vor haben, freuen wir uns natürlich über<br />
Interesse von weiteren Unternehmen.<br />
Markus Schmidt | Philipp A. Thode<br />
markus@unitedsenses.tv | philipp@unitedsenses.tv<br />
www.unitedsenses.tv | www.love-green.de<br />
42 Neue Mobilität
Erste Flotten - Stadtwerke Düsseldorf<br />
Elektromobilität »erobert«<br />
Düsseldorf<br />
Das Thema Elektromobilität hat in Düsseldorf in den letzten<br />
Wochen und Monaten deutliche Fortschritte gemacht.<br />
»Neben einem Autostromtarif, der ab sofort verfügbar ist,<br />
haben wir unseren Fahrzeugpool um ein weiteres Auto<br />
sowie fünf Elektroroller erweitert. Für diese Fahrzeuge<br />
suchen wir Testfahrer, die Erfahrungen damit sammeln.<br />
Die Ergebnisse werden wissenschaftlich ausgewertet und<br />
sind ein wichtiger Beitrag auf dem Weg, Elektromobilität<br />
alltagstauglich zu gestalten. Wichtig hierfür war es, ein<br />
sogenanntes »Roaming-System« zu entwickeln. Erst dieses<br />
ermöglicht es Elektromobilisten eTankstellen in verschiedenen<br />
Städten zu nutzen. Hier sind wir gerade einen entscheidenden<br />
Schritt weiter gekommen«, fasst Dr. Udo Brockmeier,<br />
Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Düsseldorf, die aktuellen<br />
Entwicklungen rund um Elektromobilität bei dem<br />
Energieversorger zusammen. Die Stadtwerke stehen hierbei<br />
in enger Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt.<br />
Wer ein Elektrofahrzeug testen möchte, kann sich unter<br />
www.emobil-nrw.de bewerben. Für einige Tage oder einen<br />
Monat stehen die Fahrzeuge Interessierten zur Verfügung.<br />
Die Testfahrer werden anschließend vom Wuppertal Institut zu<br />
ihren Erfahrungen befragt und die Ergebnisse wissenschaftlich<br />
ausgewertet, um so »Kinderkrankheiten« der Elektromobilität<br />
zu ermitteln und alltagsfähige Lösungen zu entwickeln.<br />
Die ersten 25 Standorte auf Unternehmensparkplätzen<br />
und in Parkhäusern sind ausgewählt. Die Säulen werden<br />
in den nächsten Wochen aufgestellt. Weitere Interessenten<br />
werden gesucht und können sich bei den Stadtwerken<br />
Düsseldorf melden. Die Partnerunternehmen im Rahmen des<br />
Projekts werden rund 17 weitere Ladesäulen aufstellen. Alle<br />
Düsseldorfer Säulen werden eine aus dem Haushalt bekannte<br />
Schuko-Steckdose haben, ergänzt durch einen neu entwickelten<br />
siebenpoligen Steckplatz. Damit soll gewährleistet<br />
werden, dass alle Fahrzeuge - Autos, Roller, Fahrräder und<br />
auch Seniorenfahrzeuge - dort aufgeladen werden können.<br />
Die Ladesäulen werden durch eine Software der Firma<br />
Logica, die in den Niederlanden bereits zum Einsatz kommt,<br />
gemanagt. Mit diesem System, das mit offenen Schnittstellen<br />
arbeitet, ist es möglich, unterschiedliche Säulen zu integrieren.<br />
Auch die Möglichkeit für die Kunden, an Ladesäulen<br />
in anderen Städten zu laden, wird durch die Software grundsätzlich<br />
ermöglicht.<br />
Mit dem Autostrom-Tarif »Naturrheinstrom-mobil« bieten die<br />
Stadtwerke Düsseldorf ein günstiges Ökostrom-Produkt an.<br />
Einzige Voraussetzung ist der Nachweis, dass ein eFahrzeug<br />
angeschafft wurde.<br />
Stadtwerke Düsseldorf AG<br />
www.swd-ag.de<br />
Neue Mobilität<br />
43
Erste flotten - Mainova AG<br />
Elektromobilität praktisch<br />
erfahren<br />
Julia Häusler, Konzernkommunikation Mainova AG<br />
Das Thema Elektromobilität spielt eine zunehmend wichtige Rolle bei der Beantwortung<br />
der Frage nach einem effizienten und klimaschonenden Mobilitätskonzept der Zukunft.<br />
Doch funktioniert das elektromobile Konzept auch in der Praxis?<br />
Gemeinsam mit der Wohnungsbaugesellschaft ABG FRANK-<br />
FURT HOLDING ist die Mainova AG als aktiver Partner der Aktion<br />
Modellregion Rhein-Main gegenwärtig daran beteiligt,<br />
den Verkehr in und um Frankfurt buchstäblich unter Strom<br />
zu setzen. Seit September 2009 läuft bei der Mainova AG<br />
daher ein Pilotprojekt, bei dem 15 Elektro-Roller für externe<br />
Langzeittests und Probefahrten zur Verfügung gestellt<br />
werden. Aktuell sind unter anderem fünf Roller am Klinikum<br />
der J.W. Goethe-Universität Frankfurt im Einsatz. »Fahrzeuge<br />
ohne Feinstaub-Emissionen und mit leisem Motor wirken<br />
sich gerade auf einem Gelände wie der Uniklinik, wo Menschen<br />
krank und ruhebedürftig sind, positiv auf die Atmosphäre<br />
aus«, so Dr. Hans-Joachim Conrad, Kaufmännischer<br />
Direktor des Frankfurter Uniklinikums.<br />
Zukünftig plant die Mainova AG zudem, den Einsatz von<br />
Elektroautos wie dem Citroën C1 oder dem Mitsubishi iMiev<br />
im eigenen Fuhrpark weiter auszubauen. Sobald die benötigten<br />
Modelle serienmäßig erhältlich sind, werden die<br />
konventionellen Autos sukzessive ausgemustert und durch<br />
Elektrofahrzeuge ersetzt. »Dann werden vermutlich auch die<br />
derzeitigen Kinderkrankheiten des Elektroantriebs, wie die<br />
geringe Reichweite oder die relativ langen Ladezeiten, ausgemerzt<br />
sein«, prognostiziert Mainova-Fuhrparkmanager<br />
Richard Steinmetz.<br />
Wenn die Technik dann in die Serienproduktion gehe, werde<br />
wahrscheinlich der aktuell noch relativ hohe Anschaffungspreis<br />
auf ein wettbewerbsfähiges Niveau sinken. Das dann<br />
zu erzielende Einsparpotential sei gerade für Firmenflotten<br />
enorm, da Elektromobile sehr viel kostengünstiger unterwegs<br />
seien, als die fossilen Modelle mit Verbrennungsmotor,<br />
so der Fachmann. Hinzu kommt der Aspekt des Umweltschutzes.<br />
»Die Vorgabe der EU zur Reduzierung der<br />
CO2-Emissionen im Straßenverkehr lässt sich nur mithilfe<br />
von Elektrofahrzeugen erreichen«, ist Steinmetz überzeugt.<br />
Dies gilt jedoch nur dann, wenn der getankte Strom aus regenerativen<br />
Quellen stammt. An den Mainova-Stromtankstellen<br />
kommt daher generell der Naturstrom Novanatur<br />
zum Einsatz. In Frankfurt ist man damit auf direktem Weg in<br />
die elektromobile Zukunft.<br />
Weitere Informationen zur Elektromobilität unter<br />
www.mobil-mit-e.de<br />
44 Neue Mobilität
stadt<br />
LAND<br />
strom<br />
Neue Mobilität auf dem Land. Intelligente Infrastruktur.<br />
Neue Mobilität<br />
45
Stadt - Land - Strom - B.A.u.M. Consult<br />
Elektromobilität -<br />
nicht nur für die Metropolen<br />
Ludwig Karg, B.A.U.M. Consult, Leiter der BMWi Begleitforschung<br />
E-Energy und Elektromobilität verändern die Energielandschaft. Quelle: BMWi<br />
Städte brauchen einen umwelt- und menschenverträglichen<br />
Verkehr. Für Pendler aus den Speckgürteln der Metropolen<br />
kann die Elektromobilität neue Impulse setzen. Es gibt bereits<br />
erste ePark&Ride-Plätze mit Lademöglichkeiten für<br />
Elektrofahrzeuge - und reserviertem Parkplatz. Wer mit dem<br />
eBike zum Bahnhof fährt, sollte dort selbstverständlich eine<br />
Steckdose finden. Oder gleich den Weg ins Büro mit dem Pedelec<br />
antreten, dort unverschwitzt ankommen und abends<br />
ohne Elektrounterstützung heimtreten. Umwelt und Gesundheit<br />
würden es danken!<br />
Es gibt Alternativen zu leeren Bussen auf der Landstraße. Mit<br />
der Diskussion um Elektromobilität ist die Bereitschaft gestiegen,<br />
Mobilitätskonzepte neu zu denken. Manche Kleinstadt<br />
will ihr Stadtbus-System wieder aufleben lassen.<br />
Oder einen Pool kleiner Fahrzeuge am Busparkplatz bereitstellen.<br />
Könnten sogar Fahrzeuge, die am Morgen auf dem<br />
ePark&Ride-Parkplatz abgestellt wurden, tagsüber von anderen<br />
Menschen genutzt werden? Das setzt neue Fahrzeugmanagement-<br />
und Geschäftsmodelle voraus, die nur mit<br />
intelligenten Informations- und Kommunikationssystemen<br />
denkbar sind. Und die Bereitschaft der Nutzer, sich mit den<br />
neuen Angeboten auseinanderzusetzen.<br />
Die ländlichen Räume sind Energieversorger der Zukunft.<br />
Doch in den wind- und sonnenreichen Gebieten können die<br />
willkommenen dezentralen Anlagen zur Belastung für die<br />
Stromnetze werden. Um Flauten und Erzeugungsspitzen aus-<br />
zugleichen, bedarf es eines erzeugungsangepassten Verbrauchs<br />
oder leistungsfähiger Speicher. Das Elektroauto<br />
kann beides bieten. Intelligente Ladestationen betanken das<br />
Fahrzeug, wenn es Strom aus erneuerbaren Quellen gibt.<br />
Intelligenz im Fahrzeug hilft Batterien als Puffer für solche<br />
Energien zu nutzen. Ob das Fahrzeug in der Garage, auf dem<br />
ePark&Ride-Platz oder dem Parkplatz der Firma steht: als<br />
»Stehzeug« kann es helfen, dass mehr Erneuerbare Energien<br />
ans Netz gehen können. Angebote rund um Elektrofahrzeuge<br />
und dezentrale Energieerzeugung stärken die Wertschöpfung<br />
in ländlichen Räumen. Dafür braucht es Smart-Homeund<br />
Smart-Grid-Technologien, wie sie im Bundesprogramm<br />
E-Energy (www.e-energy.de) entwickelt werden.<br />
Die Fahrstrecken im ländlichen Raum sind länger und es<br />
geht oft bergauf und bergab. Umsichtige Bürgermeister lassen<br />
Konzepte erstellen, bevor sie Ladestationen errichten,<br />
die gar nicht benötigt werden. In den 7 IKT-Modellprojekten<br />
von BMWi und BMU (www.ikt-em.de) werden Mobilitätszentralen<br />
entwickelt, die die Höhenprofile der Landschaft und<br />
die Fahrprofile der Fahrzeuge abgleichen und an Fahrassistenzsysteme<br />
melden. Dass sich die Projekte in Cuxhaven,<br />
im Harz und im Allgäu mit Fragestellungen dünn besiedelter<br />
Räume beschäftigen, ist kein Zufall.<br />
Ludwig Karg, B.A.U.M. Consult GmbH<br />
46 Neue Mobilität
Stadt - Land - Strom - audi<br />
Solarenergie für den e-tron<br />
Öko-Strom für neue Ladestationen: Künftige Audi e-tron Modelle werden am Stammsitz Ingolstadt mit Strom aufgeladen, der<br />
direkt aus Photovoltaik-Anlagen vom Werksgelände stammt. Quelle: Audi AG<br />
Audi setzt für die Mobilität der Zukunft auf Solarenergie: Am<br />
Stammsitz Ingolstadt werden die Audi e-tron-Modelle künftig<br />
mit Strom versorgt, der direkt aus Photovoltaik-Anlagen<br />
vom Werksgelände stammt. Dafür baut das Unternehmen<br />
seine Solar-Kapazitäten deutlich aus: Bis Ende des Jahres<br />
werden zusätzliche Photovoltaik-Module auf 7.500 Quadratmetern<br />
Dachfläche des neuen Karosseriebaus für den Audi<br />
A3 montiert.<br />
»Dieses Konzept zeigt, mit welcher Konsequenz wir bei Audi<br />
an das Thema Elektromobilität herangehen«, sagt Werksleiter<br />
Peter Kössler. So erfüllen die innovativen Dünnschichtmodule<br />
der Photovoltaik-Anlage höchste Anforderungen in<br />
Sachen Umweltschutz, Effizienz und Flexibilität. »Wir wollen<br />
schließlich in allen Bereichen Maßstäbe setzen«, betont<br />
Kössler.<br />
Dazu baut Audi seine Zusammenarbeit mit Green City Energy<br />
weiter aus. Das Münchner Unternehmen hatte bereits 2009<br />
am Standort Ingolstadt Photovoltaik-Module auf einer Fläche<br />
von 11.600 Quadratmetern montiert. Nun stellt der Automobilhersteller<br />
weitere 7.500 Quadratmeter auf dem A3-<br />
Karosseriebau zur Verfügung, ausgelegt auf eine Leistung<br />
von 500 Kilowatt-Peak. Die hier produzierte Strommenge<br />
von rund 460 Megawatt-Stunden entspricht dem jährlichen<br />
Verbrauch von rund 180 Haushalten. Mit der Erweiterung erhöht<br />
sich der Gesamtertrag aller Anlagen im Werk auf circa<br />
1.500 MWh pro Jahr, wobei davon rund ein Drittel direkt vor<br />
Ort genutzt werden wird.<br />
Erstmals wird damit die auf dem Werksgelände erzeugte Solarenergie<br />
direkt im Audi-Netz verbraucht. Neben den neuen<br />
Ladestationen für Elektroautomobile werden auch verschiedene<br />
Produktionsanlagen den Öko-Strom verwenden. Der<br />
Einsatz vor Ort verringert Übertragungsverluste und leistet<br />
damit einen wichtigen Beitrag zur klimafreundlichen Energieerzeugung.<br />
Auch am zweiten deutschen Audi-Standort in Neckarsulm<br />
nutzt das Unternehmen bereits die Kraft der Sonne. Die dortige<br />
Photovoltaik-Anlage ist auf den Dächern mehrerer Parkhäuser<br />
montiert und produziert mehr als 1.000 MWh elektrische<br />
Energie pro Jahr.<br />
AUDI AG<br />
info@audi-mediaservices.de<br />
Neue Mobilität<br />
47
Stadt - Land - Strom - BAW<br />
Nutzungsmöglichkeiten<br />
von Elektromobilität in<br />
städtischen und<br />
ländlichen Räumen<br />
Christian Hanke, BAW Institut für regionale Wirtschaftsforschung GmbH<br />
Das Thema Elektromobilität wird momentan viel diskutiert.<br />
Einigkeit besteht in der Fachwelt darin, dass elektrisch angetriebene<br />
Fahrzeuge zukünftig einen relevanten Anteil bei den<br />
Neuzulassungen erzielen werden. Aufgrund der derzeit noch<br />
eingeschränkten Reichweite batterieelektrisch betriebener<br />
Fahrzeuge wurden bisher vorwiegend Städte für die effektive<br />
Umsetzung elektromobiler Konzepte betrachtet. Die Modellregion<br />
Elektromobilität Bremen/Oldenburg zeichnet sich<br />
durch drei städtische Verdichtungsräume - Bremen, Oldenburg,<br />
Bremerhaven - sowie ein ländlich geprägtes Umfeld aus.<br />
Daher fokussieren sich unsere Untersuchungen im Bereich<br />
Mobilitätsstrukturen bewusst auch auf den ländlichen Raum.<br />
Aus verschiedenen Untersuchungen wissen wir, dass für<br />
die individuelle Mobilität in ländlichen Regionen wesentlich<br />
häufiger PKW eingesetzt werden, als in städtischen Zentren.<br />
In der Stadt spielt der öffentliche Nahverkehr, das Fahrrad<br />
oder die Mobilität zu Fuß eine größere Rolle. Während z.B.<br />
in Bremen 42 Prozent der Einwohner den ÖPNV nutzen, ist<br />
es im ländlichen Umland der Modellregion nur etwa jeder<br />
Zehnte. Gruppen mit verfügbarem PKW legen pro Tag über<br />
40 Kilometer zurück, Gruppen ohne PKW - Ausnahme sind<br />
Studenten und Auszubildende - sind dagegen täglich weniger<br />
als 30 km unterwegs. Insgesamt zeigt sich, dass Menschen<br />
mit Auto weitere Strecken zurücklegen als ohne PKW<br />
und auch mehr Zeit für Mobilität aufwenden. Dies trifft vor<br />
allem auf Berufspendler aus dem Umland städtischer Ballungszentren<br />
zu.<br />
Das unterschiedliche Mobilitätsverhalten lässt darauf<br />
schließen, dass sich eMobilität in naher Zukunft zwischen<br />
Stadt und Land unterscheiden wird. Für die ländliche Bevölkerung<br />
wird weiterhin der Pendelverkehr und damit zum<br />
großen Teil die Nutzung des PKW im Mittelpunkt stehen.<br />
Die ersten PKW-Tests in der Modellregion zeigen, dass bereits<br />
heute batterieelektrisch betriebene PKW Strecken von<br />
mehr als 100 km problemlos zurücklegen können und sich<br />
für den täglichen Pendelverkehr eignen. Die Aufladung kann<br />
zu Hause erfolgen. Viel diskutiert werden in Städten eCar-<br />
Sharing-Modelle. Für den ländlichen Raum sind bisher kaum<br />
oder wenig überzeugende Umsetzungskonzepte entwickelt<br />
worden. Denkbar ist jedoch der Einsatz von Elektromobilität<br />
im Bereich Tourismus, um den Urlaubern ohne eigene Fortbewegungsmittel<br />
größtmögliche Flexibilität und Mobilität zu<br />
ermöglichen.<br />
In der Stadt hingegen gibt es vielfältige Überlegungen zur<br />
Nutzung der eMobilität. Unter dem Aspekt der knappen Parkraumverfügbarkeit<br />
wird z.B. eCarSharing ein Thema nachhaltiger<br />
Verkehrsplanung sein. Allerdings schränken lange<br />
Ladezeiten die Nutzung durch mehrere aufeinanderfolgende<br />
Kunden noch stark ein. Es ist auch denkbar, dass Bewohner<br />
48 Neue Mobilität
Stadt - Land - Strom - BAW<br />
Ein Zweirad der Elektrofahrzeug-Flotte in der Modellregion Elektromobilität Bremen/Oldenburg (Quelle: DFKI)<br />
von Städten herkömmliche PKW durch Elektromobile ersetzen<br />
und für wenige längere Distanzen im Jahr andere Angebote<br />
(Bahn, PKW-Verleih) wahrnehmen. In Städten wird<br />
Elektromobilität insbesondere im Bereich Logistik auf großen<br />
Betriebsgeländen oder in Fahrzeugflotten interessant.<br />
eMobilität wird kurz- bis mittelfristig in städtischen Räumen<br />
die größten Verbreitungschancen sowohl bei Privatnutzern<br />
als auch bei Unternehmen besitzen. Daraus ergeben<br />
sich ganz neue Fragestellungen. Wie können unterschiedliche<br />
Verkehrsmittel effektiver miteinander kombiniert werden<br />
oder wer wird künftig das Thema Elektromobilität bestimmen?<br />
Pressekontakt Birthe Çil<br />
DFKI GmbH - Robotics Innovation Center Bremen<br />
birthe.cil@dfki.de<br />
www.personal-mobility-center.de
Stadt - Land - Strom - Schletter<br />
Sonne im Tank<br />
Das Carportsystem Park@Sol<br />
Mit dem neuesten Forschungs- und Entwicklungsprojekt<br />
hat die Firma Schletter auf dem eigenen Firmenparkplatz<br />
das Carportsystem Park@Sol mit insgesamt 550 kWp umgesetzt.<br />
Nun stehen insgesamt 275 Parkplätze für Kunden oder<br />
Mitarbeiter zur Verfügung.<br />
Der Vorteil dieses Projektes war die gezielte Schulung der<br />
Monteure in der korrekten und schnellen Errichtung aller Gewerke.<br />
Außerdem bestand die Möglichkeit der experimentellen<br />
Untersuchungen zur Verifizierung der Mikropfähle. Diese<br />
Technik macht es möglich, ohne großes Fundament Gewichte<br />
sowie Volumina nur mit Hilfe von Fertigteilfundamenten<br />
und der gezielten Fundamentierung bis zu 1 MWp Anlage in<br />
nur 14 Tagen zu errichten. Anschließende Testmontagen zur<br />
Entwässerung runden das Produkt als marktreife Lösung ab.<br />
Ein Plusnutzen beim Bau für alle Gemeinden und Kommunen,<br />
Stromversorgungsunternehmen wie auch Supermarktketten<br />
und Einkaufszentren.<br />
Als nächsten Schritt plant die Fa. Schletter die Erweiterung<br />
der Ladeinfrastruktur mit Ihren Ladesäulen P-Charge. »Hier<br />
möchten wir als Vorreiter in der Region unseren CO2-neutral<br />
erzeugten Strom unseren Mitarbeitern und Kunden kostenlos<br />
zur Verfügung stellen. Geplant sind hier Elektro-Tankstellen,<br />
die P-Charge mit Park@Sol kombinieren, um nachhaltig<br />
die Elektromobilität mit sauberem Strom voran zu treiben«,<br />
so Hans Urban von der Schletter GmbH.<br />
Weitere Informationen über www.schletter.de<br />
Die<br />
Coolsten<br />
sind<br />
eBikes<br />
www.speed-e.me<br />
speed-e.me<br />
Premium eBike Shop Berlin
Stadt - Land - Strom - Lautlos<br />
Berufspendler als ideale<br />
eMobilitäts-Nutzer<br />
Ein Kommentar von Sven Strube<br />
photo: Neugebauer & Partner<br />
Das steigende Mobilitätsbedürfnis auf Basis verbrennungsmotorisch<br />
angetriebener Fahrzeuge führt zu ökologischen<br />
und verkehrlichen Herausforderungen. Hohe Lärmpegel<br />
und Schadstoffemissionen wie Stickoxide und Feinstaub<br />
beeinträchtigen die Lebensqualität in urbanen Wohnquartieren.<br />
Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb stellen eine Antwort<br />
auf diese Herausforderungen dar.<br />
Viele Gründe sprechen für das Elektroauto in der Stadt - ist<br />
dies aber das beste Umfeld, um heute ein Elektroauto zu<br />
fahren? Dafür sprechen vor allem der gute Wirkungsgrad im<br />
städtischen Verkehr, die lokale Emissionsfreiheit und das<br />
deutlich leisere Fahrgeräusch. Herausforderungen ergeben<br />
sich aber durch die nicht vorhandene Ladeinfrastruktur und<br />
das unregelmäßige Nutzerverhalten.<br />
Stadtbewohner nutzen ihr Auto häufig nicht für den alltäglichen<br />
Weg zur Arbeit, besitzen keinen Zweitwagen, haben<br />
geringe Jahresfahrleistungen und wollen mit dem Auto am<br />
Wochenende ins Grüne fahren. Dieses Nutzerverhalten erschwert<br />
- neben der Infrastrukturproblematik - einen schnellen<br />
Umstieg. Der idealtypische Nutzer sollte das Elektroauto<br />
wie folgt nutzen:<br />
• Regelmäßige Tagesfahrstrecken zwischen 50 und 100 km<br />
• Lademöglichkeit zu Hause<br />
• Möglichst großer Anteil der Fahrleistung in der Stadt<br />
• Mindestens zwei Fahrzeuge im Haushalt<br />
Diese Bedingungen sind am ehesten bei einem Berufspendler<br />
erfüllt. Dieser wohnt typischerweise im Umland einer<br />
Großstadt, pendelt täglich zur Arbeit in die Stadt und in<br />
seinem Haushalt gibt es mindestens zwei Autos. Heutige<br />
Elektroautos werden zunächst als Zweitwagen vorwiegend<br />
aus dem Agglomerationsgürtel in Großstädte pendeln und<br />
weniger von Großstadtbewohnern gekauft. Die Vorteile der<br />
größeren, regelmäßigeren Fahrstrecken und die Ersparnis<br />
teurer Infrastruktur werden hier den Ausschlag geben.<br />
In den Metropolen werden wir dagegen wieder mehr<br />
(Elektro)-Zweirad fahren!<br />
Das eBike kann in Städten eine gute Alternative zum eigenen<br />
Auto sein. Die Anschaffungs- und Betriebskosten sind<br />
niedrig und Ergänzungen, wie der öffentliche Personennahverkehr<br />
und das Carsharing, sind verfügbar. Das Elektrozweirad<br />
hilft schon heute die persönlichen Mobilitätskosten<br />
zu senken und Umweltwirkungen zu verringern. Eine Kombination<br />
aus einem Monatsticket für den ÖPNV und einem<br />
Elektroroller kostet mit 100 -150 Euro pro Monat schon heute<br />
deutlich weniger als allein der Tiefgaragenstellplatz in der<br />
Innenstadt für ein Auto.<br />
Sven Strube<br />
Lautlos durch Deutschland GmbH<br />
www.lautlos.com<br />
Neue Mobilität<br />
51
Stadt - Land - Strom - Enbw<br />
Wir machen<br />
Baden-Württemberg E-mobil!<br />
Elektromobilität ist eines der bedeutendsten Zukunftsthemen<br />
und könnte künftig dazu beitragen, die verkehrsbedingten<br />
CO2-Emissionen sowie die zunehmende Lärmentwicklung<br />
im urbanen, aber auch im ländlichen Raum, deutlich zu<br />
reduzieren. Doch konzentrieren sich die meisten der derzeit<br />
laufenden E-Mobilitätsprojekte auf größere Städte, ländliche<br />
Regionen werden kaum betrachtet. Dabei haben besonders<br />
ländliche Regionen einen hohen Bedarf an Mobilität. Ob und<br />
wie Elektromobilität eingesetzt und genutzt werden kann und<br />
wie sich das Mobilitäts- und Nutzungsverhalten ländlicher<br />
Regionen vom urbanen Raum unterscheidet, erforscht die<br />
EnBW im Rahmen ihrer E-Mobilitätsinitiative »Wir machen<br />
Baden-Württemberg E-mobil!«.<br />
Ziel der von Frühjahr 2011 bis Herbst 2012 dauernden Initiative<br />
ist es, Erkenntnisse zum Aufbau eines landesweiten<br />
Infrastrukturkonzepts zu gewinnen und zur Förderung der<br />
E-Mobilität im ländlichen Raum beizutragen. Alle teilnehmenden<br />
Städte und Gemeinden aus ganz Baden-Württemberg<br />
erhalten zu diesem Zweck ein E-Mobilitätspaket der EnBW zu<br />
einem vergünstigten Teilnahmepreis. Im Gegenzug erklären<br />
sich die Kommunen bereit, regelmäßig Fragebögen über<br />
Mobilitätsmuster und Ladeverhalten zu beantworten, die<br />
zusammen mit in den EnBW Ladestationen gespeicherten<br />
Informationen zu Forschungszwecken ausgewertet werden.<br />
Jedes E-Mobilitätspaket besteht aus einer EnBW Ladestation<br />
mit mehreren RFID-basierten Ladekarten sowie einem EnBW<br />
E-Bike. Die Höchstgeschwindigkeit des E-Bikes beträgt<br />
rund 45 km/h, die Reichweite liegt bei etwa 60 Kilometern.<br />
Aufgeladen werden kann das Zweirad innerhalb von sechs<br />
Stunden an jeder herkömmlichen Steckdose oder aber<br />
unterwegs an den EnBW Ladestationen. »Die zahlreichen<br />
Interessensbekundungen der Städte und Gemeinden zeigen,<br />
dass Elektromobilität auch hier ein Thema ist«, so Thomas<br />
Gunkel, Projektleiter der EnBW Energie Baden-Württemberg<br />
AG. Rund 500 der E-Mobilitätspakete stellt die EnBW aus<br />
diesem Grund im Rahmen der Initiative zur Verfügung.<br />
Einer der ersten Teilnehmer: die Gemeinde Grossbettlingen<br />
im Landkreis Esslingen. »Wir sehen die Notwendigkeit uns<br />
auch als kleinere Gemeinde mit den neuen Themen zu<br />
befassen und mit gutem Beispiel voranzugehen«, so Eduard<br />
Baier, Amtsleiter der Gemeinde Grossbettlingen. Eingesetzt<br />
wird das elektrische Zweirad für Dienstfahrten in und um<br />
Grossbettlingen. Und das komme bisher gut an, auch bei den<br />
Bürgern, teilte er mit.<br />
Für die Initiative können sich interessierte Kommunen noch<br />
bis zum 15. März 2011 bewerben:<br />
www.enbw.com/kommunalinitiative<br />
52 Neue Mobilität
Stadt - Land - Strom - EDAG<br />
Elektromobilität<br />
mit Mehrwert<br />
Elektromobilität ist in aller Munde aber aufgrund der Vielzahl<br />
von technischen Herausforderungen sehr komplex. Es<br />
bedeutet nicht nur einen Wechsel von einem fossilen auf<br />
einen elektrisch betriebenen Antriebsträger. eMobilität verlangt<br />
nach neuen, nach ganzheitlichen Mobilitätskonzepten<br />
im Sinne einer Zero-Emissions-Lösung. Und dies alles<br />
unter Berücksichtung einer nutzerfreundlichen Bedienung.<br />
Nur dann kann sich das Potential einer neuen und sauberen<br />
Mobilität nachhaltig entfalten.<br />
Chancen und Potentiale im Zukunftsmarkt Elektromobilität<br />
sind damit bei der Automobilindustrie als auch bei Energieversorgern<br />
zu finden. Im Zuge einer erfolgreichen Einführung<br />
und Verbreitung elektrischer Antriebssysteme ist eine<br />
Zusammenarbeit beider Bereiche Voraussetzung. Die Automobilindustrie<br />
fungiert als Lieferant für eine nachhaltige und<br />
nutzerspezifische Mobilität. Der Energieversorger garantiert<br />
nicht nur die Bereitstellung der notwendigen Infrastruktur,<br />
sondern kann zusätzliche Geschäftsmodelle generieren. Die<br />
EDAG Group sieht sich in dem wachsenden Markt Elektromobilität<br />
als Katalysator zwischen den genannten Industrien<br />
und will eine nachhaltige Mobilitätsversorgung sicherstellen.<br />
Intelligente Infrastrukturlösungen sind gefragt. Fest steht:<br />
Elektrisch angetriebene Fahrzeuge verlangen zukünftig nach<br />
intelligenten Infrastrukturlösungen in Form von Ladestationen<br />
sowie funktionierenden Kommunikationswegen von der<br />
Station zum Fahrzeug. Hierbei müssen die verschiedenen<br />
Anforderungen des Netzes, der Energieversorger sowie des<br />
Fahrers und Fahrzeuges standardisiert in Einklang gebracht<br />
werden. Ein Schlüsselthema für ein benutzerfreundliches Laden<br />
von Elektrofahrzeugen ist eine standardisierte Kommunikation<br />
zwischen Fahrzeug und Benutzer. Neue Dienste, wie<br />
eine automatisierte Legitimation und die Auswahl von individuellen<br />
Tarifen oder Preisen pro kWh sind nur einige Beispiele<br />
für Herausforderungen, die eine intelligente Vernetzung<br />
zwischen Energieversorgung und Fahrzeug verlangen.<br />
Kommunikation mit intelligentem Mehrwert. Die bestehende<br />
Möglichkeit der Kommunikation erlaubt dem Nutzer<br />
bestehende Lastschwankungen im Energienetz zukünftig<br />
intelligent zu nutzen. Ist zum Beispiel ein Überangebot an<br />
Energie im Netz vorhanden, kann das Laden von Elektrofahrzeugen<br />
initiiert und automatisiert abgerechnet werden.<br />
Mit aufeinander aufbauenden Systemen aus Ladesäule und<br />
onBoard-Ladegerät wird ein wichtiger Beitrag für ein zukünftiges<br />
Gesamtkonzept einer standardisierten, elektrisch betriebenen<br />
Mobilität dargestellt.<br />
Heiko Herchet, heiko.herchet@edag.de<br />
Leiter Kompetenzzentrum Elektromobilität, EDAG<br />
Neue Mobilität<br />
53
Stadt - Land - Strom - Stadtraum<br />
Das Carportsystem Park@Sol<br />
eLadesäulen im<br />
öffentlichen Straßenraum<br />
eMobilität wird in Zukunft die Entwicklung nachhaltiger, kommunaler<br />
Verkehrssysteme bestimmen. Bis 2<strong>02</strong>0 sollen beim<br />
Verkehrsmittel Auto bereits 1 Mio. Fahrzeuge mit Elektromotoren<br />
auf deutschen Straßen fahren. Die Vorteile liegen<br />
insbesondere in der Möglichkeit der drastischen Reduzierung<br />
von Schadstoff- und Lärmemissionen und in der Dezentralität<br />
der Auflade-Standorte. Die Entwicklung und Planung<br />
von eMobilität hat deshalb eine enorme gesellschaftspolitische<br />
Bedeutung, da gesundheitliche Aspekte mit ökologischen<br />
und ökonomischen Faktoren kombiniert werden.<br />
Der Verkehr verursacht in Deutschland etwa 20% der klimaschädlichen<br />
Treibhausgase. Eine emissionsarme Mobilität<br />
ist deshalb ein wichtiger Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels.<br />
Eine saubere Form von Mobilität verbessert unmittelbar<br />
die Lebensqualität in den oft von Verkehr stark belasteten<br />
Wohnquartieren. Die Aussicht auf eine weitere Reduzierung<br />
des Klimakillers CO2 durch den Ausbau Erneuerbarer<br />
Energien und den Einsatz für die Automobilität motiviert auch<br />
die Ingenieurgesellschaft stadtraum, sich verstärkt mit der<br />
verkehrlichen Analyse und bautechnischen Realisierung der<br />
Ladeinfrastruktur im öffentlichen Straßenraum zu befassen.<br />
Der Auf- und Ausbau der erforderlichen und überall verfügbaren<br />
Stromtankstellen ist neben der Entwicklung neuer<br />
Antriebskonzepte sowie effizienterer Speichertechnologien<br />
eine maßgebliche Voraussetzung für den Erfolg der Elektromobilität.<br />
Eine ideale Lösung sieht stadtraum in der Kombination<br />
von Parkscheinautomaten und Elektro-Ladesäulen.<br />
Das Konzept EnergieParken verknüpft in idealer Form die bewährte<br />
Bezahlung von Stellplatzgebühren mit der Möglichkeit<br />
das Elektroauto während des Parkens zu laden. Der<br />
Nutzer kann zwischen verschiedenen Stromanbietern und<br />
Stromarten wählen. So können die örtlichen Stadtwerke den<br />
Einsatz Erneuerbarer Energien fördern.<br />
54 Neue Mobilität
Stadt - Land - Strom - Stadtraum<br />
»Der Auf- und Ausbau der überall verfügbaren Stromtankstellen<br />
ist eine maßgebliche Voraussetzung für den Erfolg<br />
der Elektromobilität.«<br />
Dipl.-Ing. Stefan Dittrich<br />
Anders als beim Parkscheinautomaten muss jedoch bei der<br />
Elektro-Ladesäule die Standortplatzierung unmittelbar am<br />
Bordstein erfolgen, um eine direkte Kabelverbindung zwischen<br />
Auto und Ladesäule zu gewährleisten. Unter Berücksichtigung<br />
eines seitlichen Sicherheitsraumes von 50 cm<br />
zum Bordstein muss darüber hinaus beurteilt werden, inwieweit<br />
der verbleibende Geh-/Radweg durch die Ladesäule<br />
eingeschränkt wird.<br />
Erst durch die ganzheitliche Betrachtung der verkehrlichen<br />
Notwendigkeit, der räumlichen Realisierbarkeit, der Baufreiheit<br />
gegenüber anderen Leitungsträgern und der wirtschaftlichen<br />
Umsetzung des Stromanschlusses kann eine Elektro-<br />
Ladesäule optimal im öffentlichen Straßenraum platziert<br />
werden. Hier bietet sich die Ingenieurgesellschaft stadtraum<br />
als Generalplaner an, um Fragen des Tiefbaus, der Leitungsträger<br />
(Elektro, Gas, Wasser, Telekom), des Denkmalschutzes,<br />
der Stadtplanung sowie der Genehmigungsbehörden<br />
aus einer Hand zu koordinieren.<br />
Im öffentlichen Raum können jedoch trotz umfangreicher<br />
Planung Nutzungskonflikte vor Ladestationen durch andere<br />
Parker entstehen. Da das Straßenverkehrsrecht keine Bevorrechtigung<br />
für bestimmte Nutzungsgruppen zulässt, ausgenommen<br />
Behinderte und Taxen, werden die Parkstände für<br />
Elektroautos heute weitgehend ignoriert. Deshalb sind mit<br />
der Aufstellung der Ladeinfrastruktur für Elektroautos auch<br />
kreative Ideen für deren Bevorrechtigung gefordert. Auf Vorschlag<br />
von stadtraum wurden in Berlin im Rahmen des Pilotprojektes<br />
eMobility alle Lade-Stellplätze mit dem Verkehrszeichen<br />
283 StVO und einem Zusatzzeichen versehen,<br />
das das Parken von Elektrofahrzeugen während des Ladevorgangs<br />
vorrangig erlaubt. Im öffentlichen Raum bietet die<br />
Kombination aus Parkscheinautomat und Elektro-Ladesäule<br />
deshalb entscheidende Vorteile, da der Bewegungsraum für<br />
Fußgänger nicht durch neue technische Infrastruktureinrichtungen<br />
zusätzlich eingeschränkt wird.<br />
Der Ausbau der erforderlichen Energieversorgungsinfrastruktur<br />
umfasst sowohl den öffentlichen Raum als auch den<br />
privaten Bereich. Die vielfältigen Standortmöglichkeiten von<br />
Elektro-Ladestationen können außerhalb der städtischen<br />
Räume eine neue Qualität der »Mobilitätsenergie« in ländlich-dörflichen<br />
Siedlungsstrukturen sowie in halböffentlichen<br />
und privaten Zusammenhängen haben. Warum sollte<br />
nicht z.B. jeder Fußballverein auf seiner Platzanlage eine<br />
eigene Ladestation für die Fans, Zuschauer oder wartenden<br />
Elternteile haben, die mit einem kleinen Sonderbeitrag zudem<br />
noch die Vereinsarbeit unterstützen können.<br />
Dipl.-Ing. Stefan Dittrich, stadtraum GmbH<br />
Fon 030 556 75 111<br />
stefan.dittrich@stadtraum.com<br />
www.stadtraum.com<br />
Neue Mobilität<br />
55
Stadt - Land - Strom - RWE<br />
Die Systeme im Hintergrund<br />
IKT-Förderprojekt im Bereich Elektromobilität<br />
Welches ist die passende Informations- und Kommunikationstechnologie?<br />
Was sind die richtigen Protokolle und wie<br />
müssen die Prozesse ausgestaltet sein, um den Endkunden<br />
elektrisches Laden so benutzerfreundlich und sicher wie<br />
möglich zu machen? Wie kann Ladesäulen-Roaming funktionieren?<br />
Das Förderprojekt »e-mobility: IKT-basierte Integration der<br />
Elektromobilität in die Netzsysteme der Zukunft« untersucht,<br />
wie ein intelligentes und netzfreundliches Ladeinfrastruktursystem<br />
ausgestaltet sein muss, um umweltfreundliche Elektromobilität<br />
erfolgreich zu gestalten. Das Förderprojekt wird<br />
unterstützt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie.nter<br />
der Konsortialführung der RWE Effizienz GmbH<br />
und gemeinsam mit verschiedenen Partnern aus der Industrie<br />
sowie mit den Technischen Universitäten Dortmund und<br />
Berlin werden umfangreiche Lade-, Steuerungs- und Abrechnungs-prozesse<br />
definiert und unter Alltagsbedingungen in<br />
der Projektlaufzeit bis September 2011 weiter getestet.<br />
Testgegenstand ist das öffentliche Ladeinfrastruktursystem,<br />
das RWE bereits heute deutschlandweit installiert und betreibt.<br />
Geografische Schwerpunkte im Aufbau der Ladeinfrastruktur<br />
von RWE sind Ballungszentren wie Berlin oder das<br />
Ruhrgebiet. An über 500 öffentlichen Ladepunkten, mit ausschließlich<br />
regenerativ erzeugtem Strom, stehen schon heute<br />
im Rahmen des Förderprojektes entwickelte Protokolle<br />
für die automatische Kundenerkennung des eFahrzeugs, für<br />
die Datenerfassung und -übertragung sowie für die Kundenabrechnung<br />
auf dem Prüfstand.<br />
Deutschland geleistet, indem wir die Systeme im Hintergrund<br />
definiert haben und heute schon funktionierende Schnell-<br />
Ladeinfrastruktur aufbauen und betreiben«, so Torsten<br />
Günter, Leiter des Bereichs Infrastruktur und Systeme der<br />
RWE Effizienz GmbH. »Unsere Vorschläge haben wir in alle<br />
relevanten Standardisierungsgremien eingebracht - sei es<br />
auf nationaler oder EU-Ebene. Neben der Standardisierung<br />
der physikalischen Steckverbindung an der Ladesäule ist<br />
aus meiner Sicht eine einheitlich definierte Datenkommunikation<br />
eine der dringendsten Herausforderungen im Bereich<br />
der Elektromobilität.«<br />
Projektleiter Torsten Günter<br />
RWE Effizienz Gmbh<br />
torsten.guenter@rwe.com<br />
Erkenntnisse über die Rückwirkung der intelligenten Ladeinfrastruktur<br />
auf bestehende Stromnetze werden von der<br />
Technischen Universität Dortmund gewonnen. Die Erhebung<br />
und Interpretation des Nutzerverhaltens an den Ladesäulen<br />
durch die Technische Universität Berlin hat zum Ziel,<br />
Empfehlungen für die günstigsten Standorte einer flächendeckenden<br />
öffentlichen Ladeinfrastruktur herauszuarbeiten.<br />
»Wir haben in diesem IKT-Projekt schon viel Vorarbeit für<br />
den Beweis der Alltagstauglichkeit von Elektromobilität in<br />
56 Neue Mobilität
Stadt - Land - Strom - Fraunhofer IFF, Magdeburg<br />
Elektromobilität<br />
ganzheitlich denken<br />
Dr.-Ing. Przemyslaw Komarnicki, Fraunhofer IFF, Magdeburg<br />
Die wachsende Leistungsfähigkeit von Elektrofahrzeugen<br />
ist wichtig - für die Weiterentwicklung der Technologie genauso<br />
wie für ihre Akzeptanz in der Bevölkerung. Wie jedoch<br />
der Alltag zukünftiger Elektromobilität aussehen soll,<br />
wird oft noch zu selten hinterfragt. Dabei steht ihre erfolgreiche<br />
Einführung nicht nur in engem Zusammenhang mit<br />
dem technologischen Entwicklungsstand des bloßen Fahrzeugs.<br />
Sie steht und fällt mindestens ebenso mit der Frage:<br />
Wie wird die Elektromobilität von morgen organisiert?<br />
Gemeinsamer Ausbau des ÖPNV und der eMobilität<br />
Solche Konzepte werden nicht umhin kommen, das Problem<br />
ganzheitlich anzugehen. Zu dieser Ganzheitlichkeit gehört<br />
es, an Elektrofahrzeuge ebenso zu denken wie an die dafür<br />
erforderliche Ladeinfrastruktur, inklusive leistungsfähiger<br />
elektrischer Netze. Sollen einmal tatsächlich viele Millionen<br />
Elektroautos über unsere Straßen rollen, ließen sich diese<br />
nur schwer mit der heute bestehenden Energieinfrastruktur<br />
versorgen. Noch anspruchsvoller wird es durch die Vorgabe,<br />
die Fahrzeuge verstärkt mit Energie aus erneuerbaren Quellen<br />
zu laden. Dafür braucht es neue, intelligente Netze, die<br />
das dann flukturierende Energieangebot ausgleichen und<br />
für eine dauerhafte Netzsicherheit und -stabilität sorgen.<br />
Außerdem ist es nicht undenkbar, ergänzend zum Individualverkehr<br />
wieder stärker auf die Einbindung öffentlicher<br />
Verkehrsmittel zurückzugreifen - etwa für die Überwindung<br />
längerer Strecken zwischen den urbanen Zentren. Diese und<br />
ähnliche Überlegungen erfordern jedoch die Auseinandersetzung<br />
mit den bisherigen infrastrukturellen Rahmenbedingungen<br />
und ihren Perspektiven. Der Ausbau der elektrischen<br />
Netze gehört ebenso dazu, wie eine qualitativ wie quantitativ<br />
nachhaltige Verbesserung des Angebotes öffentlicher<br />
Verkehrsmittel.<br />
Es ist unstrittig: Ein Elektrofahrzeug, das in unserem Alltag<br />
ankommen will, braucht genügend Reichweite. Was jedoch<br />
ist »genügend«? Im Durchschnitt fahren wir in Deutschland<br />
mit unserem Auto gerade einmal 40 km am Tag. Aktuelle<br />
eFahrzeuge schaffen das spielend. Dabei zeigen sich allerdings<br />
deutliche Unterschiede zwischen Bewohnern städtischer<br />
und ländlicher Gebiete. Erfahrungsgemäß liegen die<br />
täglichen Fahrstrecken auf dem Land oft weit über denen in<br />
Städten. Folgerichtig sind die Ansprüche an Elektromobilität<br />
Solarenergie für den e-tron<br />
dort auch ganz andere als in infrastrukturell gut versorgten<br />
Zentren. Solange wir nicht über einen Antrieb verfügen, der<br />
den Verbrennungsmotor nahezu gleichwertig ersetzt, sind<br />
wir gezwungen, über Mobilitätskonzepte nachzudenken, die<br />
diese unterschiedlichen Szenarien berücksichtigen.<br />
Zukünftige Ladeleistungen brauchen andere Netze<br />
Am Fraunhofer IFF in Magdeburg arbeitet man seit Jahren<br />
intensiv an den logistischen Herausforderungen der Elektromobilität,<br />
also auch an der Anpassung der elektrischen Versorgungs-<br />
und Übertragungsnetze. Da spielt es auch eine<br />
Rolle, dass in naher Zukunft wohl überwiegend schnellladefähige<br />
Elektrofahrzeuge mit Ladeleistungen im Bereich von<br />
20 bis 40 Kilowatt und mehr das Bild bestimmen werden.<br />
Während heute vorhandene Elektrofahrzeuge mit Ladeleistungen<br />
im Bereich weniger Kilowatt jederzeit und überall geladen<br />
werden können, ist zukünftig eine intelligente Abstimmung<br />
der Fahrzeugladung auf die jeweiligen Netzzustände<br />
erforderlich. Besondere Anforderungen stellen auch die<br />
erwähnten ländlichen Gebiete. Hier wird zusätzlich ein gut<br />
ausgebautes Netz von öffentlichen Verkehrsmitteln für längere<br />
Fahrstrecken eine Voraussetzung für ein realistisches<br />
Elektroverkehrskonzept sein.<br />
Das Fraunhofer IFF in Magdeburg leistet an dieser Stelle<br />
wichtige Vorarbeiten. Beispielsweise via Internet sollen bald<br />
die Verkehrs- und die Energielogistik miteinander verknüpft<br />
werden können. Ganz bewusst werden dabei sämtliche Verkehrsbereiche<br />
mit eingeschlossen, um so die Durchsetzung<br />
einer neuen, elektrisch geprägten Mobilität zu unterstützen.<br />
Dr.-Ing. Przemyslaw Komarnicki<br />
Koordinator eMobilität / Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb<br />
und -automatisierung IFF in Magdeburg<br />
www.iff.fraunhofer.de<br />
Neue Mobilität<br />
57
Stadt - Land - Strom - eMo<br />
Von eMO und Berlin ist noch<br />
einiges zu erwarten!<br />
Interview mit Gernot Lobenberg, Leiter eMO<br />
eMO ist die neue Berliner Agentur für Elektromobilität. Wer<br />
steckt hinter der eMO?<br />
eMO wird getragen von der Berlin Partner GmbH und von<br />
der TSB Technologiestiftung - das sind die Gesellschaften für<br />
Wirtschaftsförderung und Standortmarketing einerseits und<br />
für Technologietransfer und Innovationsförderung andererseits.<br />
Die Anschubfinanzierung kommt von der Senatsverwaltung<br />
für Wirtschaft, Technologie und Frauen. Weiterhin<br />
beteiligt ist die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Ein<br />
wichtiger Partner ist auch die Wirtschaft. So unterstützt uns<br />
die Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und<br />
Brandenburg (uvb). Ich hoffe und erwarte, dass weitere Unternehmen<br />
sich beteiligen werden. Das Energieunternehmen<br />
Vattenfall hat seine Unterstützung bereits signalisiert.<br />
Berlin als führendes Zentrum für eMobilität? Wie schätzen<br />
Sie die Chancen der Hauptstadt in diesem Bereich ein?<br />
Berlins Chancen sind hervorragend, wir müssen sie nur nutzen!<br />
Hier laufen heute schon gemeinsame Praxistests der<br />
großen deutschen Autohersteller BMW, Daimler und VW<br />
mit den Stromversorgern Vattenfall, RWE und EON. Ab 2012<br />
baut Daimler Elektromotoren in Berlin-Marienfelde. BAE und<br />
Continental entwickeln hier neue Batterien.<br />
Sollte die im Mai 2010 initiierte Nationale Plattform Elektromobilität<br />
demnächst der Bundesregierung empfehlen, sich<br />
von zehn Leuchtturm-Regionen auf nur noch zwei zu konzentrieren,<br />
wollen wir als Berlin natürlich dabei sein.<br />
Was können wir 2011 in Sachen Projekte, Veranstaltungen<br />
und Aktionen von der eMO erwarten?<br />
In diesem Jahr starten wir mit voller Kraft durch. Wir werden<br />
den Aufbau der noch sehr jungen Agentur vorantreiben und<br />
vor allem weitere Partner aus der Wirtschaft und Wissenschaft<br />
für unser Netzwerk gewinnen. Unsere Jahresplanung<br />
ist noch nicht abgeschlossen. Daher bitte ich noch um etwas<br />
Geduld. Bündelung der vorhandenen Themen, eine Strategie<br />
bis 2<strong>02</strong>0 sowie Marketing und Kommunikation werden<br />
unsere Schwerpunkte sein. Berlin hat schon sehr viel vorzuweisen.<br />
eMO will diesen Schatz an Expertise und Kreativität,<br />
in Forschung, Entwicklung und Produktion heben, weiterentwickeln<br />
und sichtbar machen. Lassen Sie sich überraschen.<br />
Von eMO und Berlin ist noch einiges zu erwarten!<br />
Viele andere Berliner Unternehmen wie IAV GmbH, Carmeq<br />
GmbH, Siemens AG, Brose Fahrzeugteile GmbH & Co. KG<br />
oder Geyer Gruppe Industrieholding GmbH arbeiten ebenfalls<br />
am Thema Elektromobilität. Auch eZweiräder (z.B.<br />
eROCKIT) werden hier entwickelt und produziert. Berlin hat<br />
zudem das dichteste Netz von Ladestationen (550 bereits<br />
vorhanden oder in Planung) in Deutschland.<br />
Alles in Allem werden derzeit in Berlin Forschungsprojekte<br />
zur Elektromobilität mit einem Gesamtvolumen von 80 Millionen<br />
Euro durchgeführt. Das ist heute schon mehr als in<br />
jeder anderen deutschen Region. Berlin und Potsdam bilden<br />
ja bereits eine der deutschen Modellregionen.<br />
Gernot Lobenberg<br />
Leiter Berliner Agentur für Elektromobilität eMO<br />
www.emo-berlin.de<br />
58 Neue Mobilität
KLEINER bekennt Farbe.<br />
Wir entwickeln Schnappscheiben mit vierfarbigen LEDs zur Energieersparnis<br />
und fertigen Stanzgitter als Leiterplattenersatz. Aber<br />
auch gestanzte Stecker für zukünftige Elektrotankstellen, die<br />
durch geringen Materialbedarf Ressourcen schonen.<br />
Kleiner GmbH . Stanztechnik . 75179 Pforzheim . www.kleiner-gmbh.de . Wir denken Lösungen.
STATUS<br />
QUO<br />
DER<br />
ELEKTRO-<br />
<strong>MOBILITÄT</strong><br />
Fachbeiträge. Stand der Technik. Kommentare. Was kommt 2011?<br />
Neue Mobilität<br />
61
status quo der ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> - Dr.-Ing. jan Traenckner<br />
Das Elektroauto ist serienreif!<br />
Nur nicht bei uns in Deutschland!<br />
Dr.-Ing. Jan Traenckner, BEM-Beiratsvorsitzender<br />
Der Dezember 2010 wird in die Geschichte der Elektromobilität<br />
eingehen. Die ersten Elektroautos, die nach Großserienmaßstäben<br />
entwickelt wurden und die nun in entsprechend<br />
dafür aufgebauten Fabriken produziert werden, erreichen<br />
die ersten echten Endkunden. Die »Wetten« in der Autoindustrie<br />
laufen. Sind diese Autos beim Kunden nachhaltig<br />
erfolgreich, so wird das in der globalen Autoindustrie eine<br />
mittlere Revolution auslösen. Und das ist man in dieser technisch<br />
eher evolutionär ausgerichteten Industrie so nicht gewohnt.Trotzdem<br />
sind die Voraussetzungen für einen Erfolg<br />
denkbar gut.<br />
Zum einen bringt General Motors den Chevrolet Volt, der in<br />
den letzten vier Jahren zur Serienreife gebracht wurde. Dieses<br />
Auto folgt dem revolutionären Design-Prinzip des »Range<br />
Extender«. Eine nur mittelgroße Lithium-Ionen-Batterie<br />
(16 Kilowattstunden) kann dieses Fahrzeug bis zu 80 km als<br />
reines Elektroauto antreiben. Ist die Batterie leer, springt ein<br />
kleiner Benzinmotor an und versorgt den Elektromotor direkt<br />
mit Energie. Der Volt ist dann wie jedes gewöhnliche Benzinauto<br />
nutzbar. Zielkunden für dieses Fahrzeug sind vor allen<br />
Dingen in den USA die relativ jungen, ökologisch und patriotisch<br />
ausgerichteten Bildungsbürger.<br />
Die USA verbraucht derzeit ca. 70% seiner Ölimporte in seiner<br />
durstigen PKW-Flotte. Der Irak-Krieg und die Katastrophe<br />
im Golf von Mexico haben Spuren hinterlassen. In der Emanzipation<br />
von Ölimporten sieht der gebildete Amerikaner ein<br />
kurzfristiges Ziel. Elektroautos sollen dabei helfen. Und es<br />
funktioniert! Der erste Kunde, der nun seit einigen Tagen einen<br />
Chevrolet Volt fahren darf, ist Arzt in New York. Er pendelt<br />
jeden Morgen zu seinem Krankenhaus ca. 30 Meilen (48<br />
km), kann dort sein Auto aufladen und fährt abends zurück.<br />
Nachts wird sein PKW in der heimischen Garage geladen.<br />
Ein Standardfall wie es ihn millionenfach in den USA und im<br />
Rest der Welt gibt. In den ersten drei Wochen und nach 2.500<br />
km Nutzung brauchte dieser »early adopter« im Schnitt nur<br />
1,6 Liter Benzin auf 100 km. Den größten Teil seiner täglichen<br />
Strecken konnte der Arzt mit billigem Strom aus der Steckdose<br />
fahren.<br />
Zeitgleich mit dem Chevrolet Volt kommt zunächst in Japan<br />
und den USA ein reines Großserien-Elektroauto auf den<br />
Markt, der Nissan Leaf. Dieses Auto hat im Vergleich zum<br />
Volt eine deutlich größere Lithium-Ionen-Batterie (24 Kilowattstunden).<br />
Nissan zielt mit diesem Fahrzeug auf die<br />
Kunden, deren täglicher Mobilitätsbedarf weit unter 150 km<br />
liegt: Die vielen Pendler oder Zweitwagenbesitzer, die ein<br />
solches Fahrzeug lediglich für die täglich anfallenden (Kurz-)<br />
Strecken einsetzen werden. Diesen Kunden wird ein Angebot<br />
gemacht, dass sich sehen lassen kann: Das Auto ist nicht<br />
teurer als ein vergleichbarer Benziner.<br />
Dies gilt natürlich zunächst nur für Kunden, die das Glück<br />
haben in einer Region zu leben, in der der Staat den Systemwechsel<br />
hin zur Elektromobilität subventioniert. Zum<br />
Beispiel in Kalifornien. Hier kostet ein Nissan Leaf in der Anschaffung<br />
genauso viel wie ein VW Golf.<br />
Allerdings zahlt man später nur etwa ein Drittel der »Benzinkosten«.<br />
Die Angst vor einer »kaputten Batterie« wird<br />
den Kunden mit einer sehr großzügigen Garantieregelung<br />
genommen: 8 Jahre und 150.000 km.<br />
62 Neue Mobilität
status quo der ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> - Dr.-Ing. jan Traenckner<br />
Welche »Wette«, gehen diese beiden Neuzeit-Pioniere der<br />
Autoindustrie ein?<br />
Sie wetten auf ihre Fähigkeit eAutos in Massenproduktion<br />
kostengünstig herzustellen. In diese Fähigkeit haben beide<br />
Unternehmen bislang schon Milliarden investiert. Hierbei<br />
spielt die Lithium-Ionen-Batterie die mit Abstand größte<br />
Rolle. Nicht nur, dass sie, bezogen auf die Gesamtkosten,<br />
die größte Einzelkomponente darstellt. Vielmehr sind die<br />
Herstellprinzipien für solche Batterien für die Autoindustrie<br />
gänzlich neu. Deshalb sind GM und Nissan Kooperationen<br />
mit etablierten Unternehmen aus der Batterieszene eingegangen.<br />
Diese Gemeinschaftsunternehmen haben nun die<br />
Aufgabe Produktionsanlagen aufzubauen, in denen hochwertige<br />
Lithium-Ionen-Batterien in riesigen Stückzahlen zu<br />
günstigen Kosten hergestellt werden können. Der Partner<br />
von GM, der koreanische Spezialist LG Chem, investiert dazu<br />
in Michigan in der Nähe des GM-Stammwerkes in Detroit<br />
ca. 500 Mio. Dollar in neue Produktionsanlagen. Und LG ist<br />
nicht alleine. Insgesamt werden im Großraum Michigan in<br />
den nächsten drei Jahren fast vier Milliarden Dollar in den<br />
Aufbau von Mega-Batterie-Fabriken investiert. Auch hier ist<br />
der Staat als Mit-Finanzierer kräftig dabei. Ca. 1,4 Milliarden<br />
Dollar stehen in Form von Steuervergünstigungen oder Billigkrediten<br />
zur Verfügung.<br />
Lohnt sich eine solche Wette?<br />
Aus der Sicht der beiden Industrieunternehmen könnte<br />
die »Wette« aus zwei Gründen aufgehen. Einerseits würden<br />
sich beide Unternehmen zu den globalen Marktführern bei<br />
der neuen Fahrzeuggeneration aufschwingen, und damit<br />
ihren Wettbewerbern empfindliche Marktanteile abluchsen.<br />
Andererseits halten diese Unternehmen auf Jahre hin den<br />
Schlüssel für die Massenproduktion von Batterien in ihren<br />
Händen. Kaum ein Wettbewerber wird die so entstehende<br />
Know-How-, Kosten- und Zeitlücke bei der Batteriefertigung<br />
schließen können. Ein lukratives Zusatzgeschäft würde so<br />
entstehen: Den Wettbewerbern (selektiv) Batterien für deren<br />
eAutos verkaufen und kräftig daran mit verdienen.<br />
Ist die Massenfertigung von Batterien wirklich ein so bedeutender<br />
Schlüssel?<br />
Lithium-Ionen-Batterien sind nur kostengünstig in Massenproduktion<br />
herzustellen. Der Rohstoffanteil ist relativ zum<br />
Gesamtpreis ein geringer Faktor. Die Investitionen in die<br />
Produktionsanlagen hingegen sind enorm. Insbesondere<br />
schlägt hier die Zellenfertigung zu Buche. Lithium-Ionen-<br />
Zellen sind die kleinsten Elemente, aus denen Batterien hergestellt<br />
werden. Die Investitionen in die Produktionsanlagen<br />
amortisieren sich nur über sehr große Stückzahlen. Sind die<br />
gegeben, besteht allerdings kein Grund mehr, dass Lithium-<br />
Ionen-Batterien vom heutigen Niveau aus nicht viel, viel billiger<br />
werden. Genau das wurde bereits bei den Zellen für Laptops<br />
und Handys erreicht. Erst mit der Massenfertigung der<br />
Lithium-Ionen-Zellen wird das Elektroauto gegenüber dem<br />
Benzinauto wirtschaftlich und damit auch massentauglich.<br />
Und was passiert bei uns in Deutschland?<br />
Deutschland ist in Bezug auf Elektromobilität noch ein Entwicklungsland.<br />
Das liegt hauptsächlich an drei wesentlichen<br />
Faktoren:<br />
Erstens beginnt die heimische Autoindustrie erst gegen Mitte<br />
des Jahrzehnts mit der Fertigung größerer Stückzahlen,<br />
wenn denn die Pläne auch wirklich so umgesetzt werden.<br />
Zwar bringt BMW »bereits« 2013 sein durchaus bahnbrechendes<br />
»Project i«. Dieses Fahrzeug wird aber eher »Premium«<br />
sein und wohl - verglichen mit den Plänen von Nissan<br />
und GM - zunächst in homöopathischen Stückzahlen<br />
produziert. Daimler und VW werden bis 2015 nur umgebaute<br />
Benzinautos präsentieren. Auch hier kann von echter Massenproduktion<br />
kaum die Rede sein. Einzig Opel bringt den<br />
Ampera, der baugleich mit dem Volt ist, allerdings vollständig<br />
in den USA gebaut wird.<br />
Zweitens gibt es keine bedeutende Produktionsbasis für<br />
Lithium-Ionen-Batterien in Deutschland. Auch bislang keine<br />
Pläne dafür. Lediglich Bosch wird zusammen mit seinem<br />
Partner Samsung Batterien anbieten. Deren Produktion wird<br />
aber hauptsächlich in Korea stattfinden. Daimlers Zellenfabrik<br />
Li-Tec steht erst ganz am Anfang und kämpft mit der Aufholjagd<br />
gegenüber der asiatischen Konkurrenz. Die Investitionen<br />
in die Fertigungsanlagen sind verglichen mit denen in<br />
Asien und USA verschwindend gering, somit ist nicht damit<br />
zu rechnen, dass die Lücke schnell geschlossen wird. Auch<br />
der Bedarf der heimischen Industrie (siehe Erstens) hält sich<br />
eben auch in Grenzen, so dass der Anreiz für weitere Investitionen<br />
so nicht gegeben ist.<br />
Drittens wird der Staat in Deutschland beim Systemwechsel<br />
zur Elektromobilität relativ wenig beitragen. Die politische<br />
Bereitschaft, massiv zu investieren und damit die einheimische<br />
Industrie zu fördern, ist (verständlich) außerordentlich<br />
gering. Die deutsche Autoindustrie ist dazu viel zu erfolgreich.<br />
Deshalb sind Subventionen politisch nicht durchsetzbar.<br />
Weder durch Förderung von Produktionsanlagen, noch<br />
durch direkte Förderung eines Autokaufs bei Endkunden.<br />
Letzteres wäre ohnehin im Moment nicht zielführend da<br />
man damit nur die ausländische Autoindustrie fördern würde<br />
(siehe Erstens). Folglich verkaufen Nissan und GM ihre<br />
innovativen eAutos wohl zuletzt bei uns in Deutschland.<br />
Natürlich beginnt man zunächst dort, wo es die meisten<br />
Erfolgsaussichten sprich Subventionen gibt. Und das ist<br />
nicht in Deutschland sondern z.B. USA (5.780 €), Frankreich<br />
(5.000 €), Spanien (5.000 €), Japan (bis zu 6.000 €)<br />
und China (bis zu 8.000 €). »Early Adopter« in Deutschland<br />
müssen ihre eAutos teuer importieren. Nichts Neues! War<br />
so auch schon bei Fax, Flachbildschirmen und vielen anderen<br />
Innovationen, die ursprünglich hier mal erfunden wurden.<br />
Und die deutsche Autoindustrie wird dann wohl sagen: Seht<br />
mal unsere eAutos will keiner kaufen. Viel zu teuer. Nehmt<br />
doch einen Diesel. Auch ne Wette!<br />
Dr.-Ing. Jan Traenckner, VentureCheck Company<br />
jan.traenckner@venturecheck.com<br />
Neue Mobilität<br />
63
status quo der ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> - Prof. Dr.-Ing. Christian Voy<br />
Elektromobilität in Deutschland<br />
Ein Statusbericht<br />
Prof. Dr.-Ing. Christian Voy, BEM-Beirat<br />
Vor 18 Jahren starteten Herr Dr. Riesenhuber, in seiner Funktion<br />
als Forschungsminister, und Frau Merkel als zuständige<br />
Landespolitikerin in Binz das vom BMBF geförderte Projekt<br />
»Erprobung von Elektrofahrzeugen der neuesten Generation<br />
auf der Insel Rügen«. Das Forschungsvorhaben war<br />
seiner Zeit nicht nur mit Abstand das größte und vor allen<br />
Dingen wissenschaftlich fundierteste weltweit, sondern es<br />
demonstrierte eindrucksvoll die technologische Führung<br />
Deutschlands auf dem Gebiet der Elektromobilität. Dabei<br />
waren allein vier Unternehmen der Batterieindustrie mit<br />
einer Komplettfertigung in Deutschland angesiedelt. Wenn<br />
man den langen Zeitraum seit Abschluss des Projektes Ende<br />
1996 betrachtet, drängt sich die Frage auf, was Industrie und<br />
Regierungsverantwortliche denn am Standort Deutschland<br />
aus diesem Wettbewerbsvorteil gemacht haben und wie bei<br />
uns heute der Status Quo der Elektromobilität zu sehen ist.<br />
Elektromobilität ist unabdingbar für die Absicherung zukünftiger<br />
Mobilität<br />
Um die globale Erwärmung auf zwei Grad Celsius weltweit zu<br />
begrenzen, wie unter den G8-Staaten grundsätzlich vereinbart,<br />
wäre bis 2050 eine Pro-Kopf-Emissionsreduzierung an<br />
CO2 um bis zu 85% gegenüber 2000 erforderlich. Daraus ergibt<br />
sich nach einer Studie von McKinsey für Deutschland als<br />
Industrieland in 2050 ein rechnerisches Reduktionsziel von<br />
82 - 95% gegenüber 2005. Das liefe auf einen jährlichen Pro-<br />
Kopfausstoß von 0,7 bis 2,4 Tonnen hinaus - derzeit sind es 13<br />
Tonnen. Setzen wir einen konstanten Anteil PKW-Verkehr an<br />
den Gesamtemissionen von 12,4% wie 2005 und eine leichte<br />
Reduzierung der Fahrzeugdichte, entsprechend der Vorhersage<br />
von 0,56 auf 0,52 Fahrzeugen/Kopf voraus, so müsste<br />
das CO2-Limit von 221 g/km im Jahre 2005 auf 43 g/km<br />
sinken, damit 2,4 Tonnen pro Kopf erreicht werden. Für 0,7<br />
Tonnen pro Kopf wären sogar nur noch 13 g CO2/km über die<br />
gesamte PKW-Flotte zugelassen.<br />
Für die Erzeugung Erneuerbarer Energien setzt McKinsey 30<br />
g CO2/kWh an, damit fährt ein Elektrofahrzeug etwa 6,6 km,<br />
ein Brennstoffzellen-PKW ca. 3 km, das bedeutet für diese<br />
Fahrzeuge eine bezogene CO2-Emissionen von 4,5 bzw. 10 g<br />
CO2/km. Aus diesen Überlegungen resultiert die Erkenntnis,<br />
dass auch bei weiterer Optimierung der Verbrennungsmotoren<br />
bis 2050 68 -93% elektrisches Fahren mit Strom oder<br />
Wasserstoff notwendig ist, um die gesteckten Ziele zu erreichen,<br />
selbstverständlich auf Basis Erneuerbarer Energien.<br />
Selbst wenn international die Ziele deutlich reduziert werden,<br />
könnte der notwendige Beitrag des PKW-Verkehrs zur<br />
Verminderung der CO2-Emissionen kaum ohne die Elektromobilität<br />
erbracht werden.<br />
Elektromobilität hat ein hohes Marktpotential und kann<br />
neue Arbeitsplätze schaffen<br />
Die eMobilität bietet zudem immense industrielle Wachstumschancen.<br />
Nach neuesten Studien von McKinsey soll<br />
das Elektro-/Hybridfahrzeug im Jahr 2<strong>02</strong>0 einen weltweiten<br />
Marktanteil von bis zu 33% der Neufahrzeuge erreichen.<br />
Das würde weltweit ein Umsatzvolumen von 470 Mrd. € bedeuten.<br />
Der Anteil reiner Elektrofahrzeuge beträgt daran 110<br />
Mrd. und der von Hybridmodellen 360 Mrd.€. Unter der Annahme<br />
gleich bleibender Marktanteile der deutschen Automobilhersteller<br />
bedeutet das ein erschließbares Potential in<br />
Deutschland von 85 Mrd.€. Dieses optimistische Szenario<br />
baut auf einem Ölpreis von 110 US $/Barrel auf. Selbst eine<br />
konservative Schätzung mit 60 US $/Barrel ergibt für 2<strong>02</strong>0<br />
noch eine Marktgröße von 290 Mrd.€.<br />
Für die weltweite Zulieferindustrie würde aus dem optimistischen<br />
Szenario ein Komponentenmarkt von rund 75 Mrd.€<br />
entstehen. Zwei Drittel, also 50 Mrd.€ entfallen dabei allein<br />
auf die Herstellung geeigneter Batteriesysteme. Der daraus<br />
resultierende Beschäftigungseffekt wird bis 2<strong>02</strong>0 auf rund<br />
250.000 neue Stellen geschätzt. Diesen Wachstumschancen<br />
steht jedoch eine sinkende Anzahl verkaufter Fahrzeuge<br />
mit herkömmlichem Verbrennungsmotor gegenüber, wodurch<br />
bei den konventionellen Antriebskomponenten weltweit<br />
46.000 Stellen zur Disposition stehen. Davon wird der<br />
Standort Deutschland auf Grund seiner starken Position im<br />
Bereich der Verbrennungsmotortechnologie besonders be-<br />
64 Neue Mobilität
status quo der ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> - Prof. Dr.-Ing. Christian Voy<br />
troffen sein. Deshalb ist es dringend notwendig, die Technologieführerschaft<br />
im Bereich der Batterietechnik als bedeutendsten<br />
Wertschöpfer sicher zu stellen.<br />
Industrialisierung der Elektromobilität in Deutschland verliert<br />
den Anschluss<br />
Hochtechnologiebatterien sowie zusätzliche Komponenten<br />
für Elektro- und Hybridfahrzeuge können nur sehr kapitalintensiv<br />
produziert werden. Sowohl der erforderliche hohe<br />
Automatisierungsgrad als auch die benötigten hochqualifizierten<br />
Fachleute prädestinieren Deutschland als idealen<br />
Produktionsstandort. Aktuell verliert Deutschland jedoch<br />
im Bereich der Batteriefertigung eher den Anschluss an<br />
ausländische Konkurrenten. Nur 2% der heutigen Li-Ionen-<br />
Zellproduktion sind am Standort Deutschland angesiedelt,<br />
während die deutschen Autobauer für 20% der gesamten<br />
Weltproduktion an PKW stehen.<br />
Da Li-Ionen-Zellen zentrale Komponenten der Elektromobilität<br />
sind, begibt sich die deutsche Automobilindustrie in ein<br />
nicht zu unterschätzendes strategisches Risiko.<br />
Hinzu kommt, dass die Budgets zum Ausbau der Elektromobiltät<br />
in Deutschland, höflich ausgedrückt, bescheiden<br />
sind. Die in Deutschland leider übliche »föderalistisch« auf<br />
Kleinprojekte ausgerichtete Förderung nach dem Gießkannenprinzip<br />
tut das Übrige dazu, dass wir drauf und dran<br />
sind, beim Zukunftsthema Elektromobiltät international die<br />
Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren. Innerhalb der EU hat<br />
Frankreich uns deutlich überholt, wie z.B. der von McKinsey<br />
definierte Electric Vehicle Index (EVI) mit 38,6% gegenüber<br />
28,6% für Deutschland unzweideutig dokumentiert. Frankreich<br />
lässt sich alles in allem die Anschubhilfen für das Auto<br />
der Zukunft rund 2,2 Mrd.€ kosten.<br />
Elektromobilität muss in Deutschland eine integrierte Neuausrichtung<br />
wagen<br />
Um die ehrgeizigen Ziele bei der Reduzierung von Treibhausgasen<br />
durch Einführung eines bedeutenden Anteils an<br />
Elektromobilität auch in Deutschland zu erreichen, sind drei<br />
Schwerpunkte zu setzen:<br />
1. Es ist eine Neuausrichtung der Forschungspolitik zu fordern<br />
und zwar in Richtung einer deutlichen Budgeterhöhung zur<br />
Sicherstellung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit<br />
und mehr Mut und Konsequenz zur Ausrichtung von Leuchtturmprojekten<br />
z.B. Mega-City-Projekten anstelle uneffektiver<br />
Zersplitterung der Fördermittel.<br />
2. Zur Erreichung des Ziels der Bundesregierung, bis zum Jahr<br />
2<strong>02</strong>0 eine Millionen eAutos in Deutschland auf die Straße<br />
zu bringen, und zur Vermeidung von Wettbewerbsverzerrungen,<br />
besonders auch in der EU, sind Kaufanreize für Elektrofahrzeuge<br />
in der Markteinführungsphase unabdingbar.<br />
3. Es müssen neue urbane Verkehrsstrukturen in unseren<br />
Großstädten initiiert werden, in denen das Elektroauto eine<br />
zentrale Rolle spielt und seine speziellen Vorteile voll zum<br />
Tragen kommen. Für den City-Verkehr hat z.B. BMW in seinem<br />
neuesten Flottenversuch resümieren können, dass weder<br />
Reichweite, noch Ladezeit, noch öffentliche Ladesäulen<br />
ein Problem darstellen, wohlgemerkt mit heute verfügbarer<br />
Technik. Und warum soll man den Menschen nicht vermitteln<br />
können, für notwendige oder wünschenswerte längere<br />
Reisen ein konventionell angetriebenes Fahrzeug zu mieten,<br />
ebenso wie sie für weitergehende Reiseansprüche selbstverständlich<br />
Bahn und Flugzeug benutzen. Die Absicherung der<br />
zukünftigen Mobilitätsbedürfnisse der Menschen, besonders<br />
unter dem Druck nachhaltig gestalteter Umweltpolitik,<br />
lässt sich nur mit komplexen, vernetzten Denkansätzen realisieren<br />
und nicht mit den überholten linearen Strukturen.<br />
Prof. Dr.-Ing. Christian Voy<br />
PROAUTOMOTIVE<br />
Consulting - Projektmanagement<br />
c.voy@proautomotive.de
Status quo der Elektromobilität - Dr. carolin Bock<br />
Finanzierungskonzept<br />
Elektromobilität<br />
Dr. Carolin Bock, TU München<br />
Wesentliche Aspekte, die mit der möglichen Verbreitung von Elektrofahrzeugen<br />
zusammenhängen, sind die Finanzierbarkeit von Elektroautos aus Hersteller- und<br />
Kundensicht. Nur wenn die Herstellung für die Produzenten langfristig profitabel ist<br />
und die Kunden für Elektrofahrzeuge weniger als für herkömmliche Benzinfahrzeuge<br />
zahlen, werden sich Elektrofahrzeuge langfristig am Markt durchsetzen können.<br />
Grundsätzlich sind an einem erfolgreichen Finanzierungskonzept<br />
drei Akteure maßgeblich beteiligt: die Hersteller,<br />
der Staat als Förderer und zur Schaffung von Rahmenbedingungen<br />
sowie die Kunden (siehe Grafik). Damit sich Elektrofahrzeuge<br />
am Markt etablieren, müssen die damit in Zusammenhang<br />
stehenden Kosten von den drei Akteuren getragen<br />
werden können. Zum einen handelt es sich dabei um die<br />
Kosten bei den Produzenten für die Erforschung und Entwicklung<br />
der Fahrzeuge und damit in Verbindung stehender<br />
Technologien, z.B. für Batterien oder Leichtbaumaterialien.<br />
Zum anderen muss für eine Verbreitung der Elektromobilität<br />
die nötige Infrastruktur zur Verfügung gestellt werden,<br />
welche eine flächendeckende Nutzung ermöglicht. Hierzu<br />
zählen die Finanzierung von möglichen Ladestationen für<br />
schnelle Ladevorgänge oder die Austauschbarkeit von Batterien<br />
oder gesamten Elektrofahrzeugen an flächendeckenden<br />
Mietstationen.<br />
Diese Kosten treten in erster Linie auf der Anbieterseite auf.<br />
Von Kundenseite stehen zwei Kostentypen im Vordergrund:<br />
Die Kosten für den Kauf eines Elektrofahrzeugs und die anfallenden<br />
Kosten bei der Nutzung des Fahrzeugs.<br />
Der Hauptkostentreiber von Elektroautos ist derzeit noch die<br />
Batterie. Während ein Elektroauto der Kompaktklasse heute<br />
aufgrund der zu Buche schlagenden Batterie rund 50.000<br />
Euro kosten würde, läge der Verkaufspreis eines vergleichbaren<br />
Benzinfahrzeugs ungefähr bei 20.000 Euro.<br />
Legt man nach Berechnungen des KfW-Stiftungslehrstuhls<br />
für Entrepreneurial Finance an der TU München Benzin-<br />
Staat<br />
Unterstützung<br />
Unterstützung<br />
Unterhaltskosten<br />
eCar-<br />
Produzenten<br />
eCar-<br />
Kunden<br />
Akteure des Finanzierungskonzepts Elektromobilität<br />
Kosten für<br />
Bereitstellung der<br />
Infrastruktur<br />
kosten von 1,40 Euro pro Liter und Stromkosten von 0,18<br />
Euro/KWh zugrunde, lägen die Verbrauchskosten bei<br />
15.000 km/Jahr beim Benzinfahrzeug bei 1.113 Euro und<br />
beim eFahrzeug bei 540 Euro. Insgesamt fielen für Kaufpreis<br />
und Verbrauch bei 10-jähriger Nutzungsdauer beim<br />
Benzinfahrzeug Kosten von 32.759 Euro, beim Elektrofahrzeug<br />
56.190 Euro an - vorausgesetzt die Batterie ist 10 Jahre<br />
in diesem Maße nutzbar (Szenario A). Mit steigendem Benzinpreis<br />
und fallenden Batteriekosten kann sich diese Relation<br />
zugunsten des Elektrofahrzeugs verschieben. Nimmt<br />
man im Jahr 2<strong>02</strong>0 Benzinkosten in Höhe von 4,00 Euro pro<br />
Liter und Stromkosten von 0,22 Euro/KWh und dann vielleicht<br />
mögliche Batteriekosten in Höhe von 250 Euro/KWh<br />
an, summieren sich die Kosten für Anschaffung und 10 Jahre<br />
Betrieb mit moderaten Preissteigerungsraten beim Elektro-<br />
Entwicklungskosten<br />
Anschaffungskosten<br />
66 Neue Mobilität
Status quo der Elektromobilität - Dr. carolin bock<br />
€<br />
60 000<br />
€<br />
70 000<br />
50 000<br />
40 000<br />
30 000<br />
20 000<br />
10 000<br />
Benzinautos<br />
Elektroautos<br />
60 000<br />
50 000<br />
40 000<br />
30 000<br />
20 000<br />
10 000<br />
Benzinautos<br />
Elektroautos<br />
0<br />
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019<br />
0<br />
2<strong>02</strong>0 2<strong>02</strong>1 2<strong>02</strong>2 2<strong>02</strong>3 2<strong>02</strong>4 2<strong>02</strong>5 2<strong>02</strong>6 2<strong>02</strong>7 2<strong>02</strong>8 2<strong>02</strong>9<br />
Szenario A<br />
Szenario b<br />
fahrzeug auf 36.455 Euro und beim Benziner auf 63.333 Euro<br />
(Szenario B). Trotz aller Unsicherheiten solcher Hochrechnungen<br />
wird klar, dass eine realistische Chance für Elektromobilität<br />
aufgrund von Kosteneinsparungen besteht.<br />
Auch neuartige Verkaufskonzepte könnten den Kauf von<br />
Elektrofahrzeugen ankurbeln. Die Möglichkeit, Batterie und<br />
Fahrzeug getrennt anzubieten, wie es bei dem Konzept des<br />
Unternehmens Better Place erfolgt, ist nur eine davon.<br />
Außerdem ließe sich der Kaufpreis durch eine Art Leasingvertrag<br />
für die Abnehmer finanzieren. Käufer von Elektrofahrzeugen<br />
entrichten dann beim Kauf eine Anzahlung für das<br />
Fahrzeug und zahlen anschließend monatliche Nutzungsraten.<br />
So wird es für Kunden attraktiver und leichter finanzierbar,<br />
sich ein Elektrofahrzeug zu beschaffen, wenn der<br />
beim Kauf anfallende Preis nicht wesentlich über dem herkömmlicher<br />
Autos liegt. Durch diese Finanzierungsform<br />
lässt sich das Problem umgehen, dass die Kunden für Elektroautos<br />
bei der Anschaffung insgesamt einen höheren Preis<br />
zahlen müssen als für Benzinfahrzeuge, aber während der<br />
Nutzungsdauer geringere Kosten für die Elektroautos auftreten.<br />
Andere Modelle sehen vor, dass beispielsweise ein hochpreisiges<br />
Fahrzeug mit Benzinmotor zusammen mit einem<br />
als Zweitwagen genutzten Elektroauto gekauft wird. Auch<br />
am CarSharing angelehnte Modelle sind denkbar, bei denen<br />
die Kunden kein eigens genutztes Fahrzeug erwerben, sondern<br />
sich eAutos mit mehreren Nutzern teilen. Ein Konzept<br />
wie »E-Mobility2go« würde es ermöglichen, dass Autos an<br />
verschiedenen Stationen flexibel für gewisse Strecken entliehen<br />
werden können.<br />
Für eine Verbreitung von Elektrofahrzeugen werden allerdings<br />
nicht nur unterschiedliche Verkaufskonzepte relevant<br />
sein. Es ist zunächst einmal notwendig, dass von staatlicher<br />
Seite Zuschüsse für die Entwicklungskosten und auch<br />
für den Kauf von Elektrofahrzeugen gewährt werden. Nur so<br />
ist es möglich, dass schnell eine ausreichende Anzahl Fahrzeugnutzer<br />
gewonnen wird, um eine Etablierung am Markt<br />
zu ermöglichen.<br />
Dr. Carolin Bock<br />
KfW-Stiftungslehrstuhl für Entrepreneurial Finance<br />
Technische Universität München (TUM)<br />
carolin.bock@wi.tum.de, www.ef.wi.tum.de<br />
© www.designwelt.com / Stefan Ellbrueck<br />
Walther-Werke<br />
Ferdinand Walther GmbH<br />
Ramsener Straße 6<br />
67304 Eisenberg/Pfalz<br />
Telefon + (49) 6351 / 475-0<br />
Fax + (49) 6351 / 475-227<br />
www.walther-werke.de<br />
mail@walther-werke.de<br />
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World will change ... e-mobility
Status Quo der Elektromobilität - Dr. Gregor Matthies<br />
2011 wird das Jahr der<br />
ersten eAutos<br />
Dr. Gregor Matthies, Bain & Company<br />
Im nächsten Jahr werden die ersten eAutos der großen Hersteller<br />
in die Verkaufsräume kommen, zunächst von Nissan,<br />
Mitsubishi und GM, später auch von Citroën, Ford und anderen.<br />
Opel wird mit dem Ampera eine europäische Version<br />
des Chevrolet Volt auf den Markt bringen, ein eAuto mit zusätzlichem<br />
Benzingenerator. Mit diesen noch sehr teuren<br />
Fahrzeugen - der Opel Ampera etwa soll ab 42.900 Euro<br />
kosten - wird hierzulande zunächst nur das obere Ende des<br />
Markts bedient.<br />
Eine aktuelle Bain-Studie zeigt, dass es bereits heute einen<br />
weltweiten Markt für 350.000 rein batteriebetriebene eFahrzeuge<br />
im Jahr gibt, ein Drittel davon in Europa - und dies auch<br />
ganz ohne öffentliche Förderung. Die potenziellen eAuto-<br />
Käufer von heute sind überwiegend sehr kaufkräftige Konsumenten,<br />
die bereits ein Premiumfahrzeug besitzen. Sie sind<br />
vom innovativen Umweltimage, aber auch von den flotten<br />
Fahrleistungen der neuen eFahrzeuge begeistert. Diese ersten<br />
eAutos werden ausschließlich zuhause aufgeladen und<br />
urban für die täglichen Fahrten zur Arbeit, zur Schule und<br />
in den Supermarkt genutzt. Damit decken sie vollwertig die<br />
Funktion eines Zweitwagens ab.<br />
Finanziell attraktiv ist die eMobilität in diesem Stadium allerdings<br />
noch nicht. Eine echte Kostendegression wird erst durch<br />
Großserienfertigung möglich. Und die benötigt auch Förderprogramme<br />
der öffentlichen Hand und Mut zu Zukunftsinvestitionen<br />
seitens der Automobilindustrie.<br />
In Deutschland zeichnet sich bisher keine konkrete Förderung<br />
ab, in Frankreich dagegen gibt es sie schon. International<br />
gesehen kann man für die Zukunft fest mit einer Förderung<br />
des eAutos rechnen. Zusätzlich werden weltweit,<br />
ähnlich wie bereits heute schon in London, viele emissionsgeplagte<br />
Ballungsgebiete entweder lokale eAuto-Förderprogramme<br />
starten oder Benzinautos stark benachteiligen.<br />
Für den teuersten Teil des eAutos, die Batterie, hat Bain<br />
anhand vergleichbarer Industriekostenkurven eine Simulationsrechnung<br />
erstellt, die zeigt, dass eine heute zwischen<br />
7.000 und 8.500 Euro teure eAuto-Batterie, wie sie etwa im<br />
Smart ED oder im Chevrolet Volt zum Einsatz kommt, durch<br />
Massenproduktion bis zum Jahr 2<strong>02</strong>0 um 60 bis 65 Prozent<br />
günstiger zu fertigen sein wird. Zum Vergleich: Der Preis von<br />
Lithium-Ionen-Standardzellen für Laptop-Akkus sank durch<br />
die Massenproduktion innerhalb von 10 Jahren um mehr als<br />
80 Prozent. So könnten die oben genannten Batteriekosten<br />
eines Smart ed durch Serienfertigung im Jahr 2015 auf rund<br />
3.500 Euro sinken und bereits dann eAutos auch finanziell<br />
attraktiv machen.<br />
Wie bei entsprechender staatlicher Förderung eine konkrete<br />
eAuto-Rechnung bereits nächstes Jahr schon aussehen<br />
könnte, zeigt ein Beispiel aus Frankreich: Der 2011 auf den<br />
Markt kommende elektrische Renault Kangoo Express ZE<br />
soll dann für den gewerblichen Endkunden genau so viel<br />
kosten wie die Dieselvariante. Gleichzeitig wird die Batterie<br />
für 72 Euro im Monat geleast. Ab einer Jahresfahrleistung von<br />
16.000 km ist die Elektro-Variante in seinen Betriebskosten<br />
gleich teuer. Die jährliche Diesel Rechnung über 1.300 Euro<br />
fällt weg. Der elektrische Strom hingegen kostet für dieses<br />
Auto in Frankreich nur 320 Euro. Dazu fährt der Kunde lokal<br />
absolut emissionsfrei.<br />
Das eAuto wird innerhalb dieses Jahrzehnts seinen<br />
festen Platz im Angebotsspektrum der Automobilindustrie<br />
erobern. Dabei wird es künftig ein breites Spektrum an Antrieben<br />
geben. Lange Strecken und große Autos werden die<br />
Domäne des Verbrennungsmotors und der Hybride bleiben.<br />
Mittlere Distanzen in Ballungsgebieten werden am besten<br />
mit intelligenten Kombinationen aus Elektro- und Benzinantrieb<br />
bewältigt. Das rein batteriebetriebene eAuto wird dank<br />
seiner überragenden Energieeffizienz und der lokalen völligen<br />
Emissionsfreiheit das ideale Stadtauto der Zukunft sein.<br />
Dr. Gregor Matthies<br />
Partner und Automobilexperte<br />
Bain & Company<br />
www.bain.de<br />
68 Neue Mobilität
Status Quo der ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> - Dr. Ronald Große<br />
Der erste personenbezogene<br />
eDienstwagen Deutschlands<br />
Interview mit Dr. Ronald Große<br />
Sie fahren den ersten personenbezogenen Elektro-Dienstwagen<br />
Deutschlands. Welchen Unterschied gibt es zum<br />
konventionellen Dienstwagen?<br />
Der wichtigste Unterschied ist, dass ich jetzt mit Energie aus<br />
erneuerbaren Quellen fahren kann und somit die Umwelt<br />
weder direkt beim Fahren noch bei der Erzeugung des benötigten<br />
Stroms belaste. Ich habe mich sehr schnell daran gewöhnt,<br />
den Stecker in die Ladesäule zu stecken, sobald ich<br />
morgens bei juwi ankomme. Mit den bei uns aufgestellten<br />
Ladesäulen, können wir bereits jetzt bis zu 40 eFahrzeuge<br />
mit Strom aus Erneuerbaren Energien laden. Mein Arbeitsweg<br />
von rund 20 Kilometern lässt sich mit meinem Mitsubishi<br />
i-MiEV problemlos bewältigen. Da ich diese Strecke<br />
täglich zusammen mit einer Kollegin aus meinem Wohnort<br />
zurücklege, sind wir wahrscheinlich auch die erste Fahrgemeinschaft<br />
mit einem Elektro-Dienstwagen in Deutschland.<br />
Wie sind Ihre täglichen Erfahrungen mit dem Elektroauto?<br />
Lassen sich alle dienstlichen Wege damit zurücklegen?<br />
Da ich für längere Dienstfahrten auch gerne die Bahn nutze,<br />
passt das eAuto sehr gut, denn die Fahrt zum Bahnhof<br />
mache ich mit meinem i-MiEV. Für die übrigen Dienstreisen<br />
nutze ich ein Pool-Fahrzeug mit Verbrennungsmotor aus<br />
unserem Firmenfuhrpark. Dieses steht mir auch für längere<br />
Privat- und Urlaubsfahrten zur Verfügung. Sollte einmal<br />
kurzfristig kein Fahrzeug zur Verfügung stehen, kann ich auf<br />
einen Mietwagen zurückgreifen. Somit ist gewährleistet,<br />
dass ich immer mobil bin.<br />
eFahrzeug als Dienstwagen zu versteuern, das mindestens<br />
doppelt so teuer ist wie eines mit Verbrennungsmotor. Für<br />
juwi ist die Zukunft der Mobilität elektrisch - angetrieben mit<br />
sauberer und günstiger Energie aus erneuerbaren Quellen.<br />
Das Unternehmen forciert den Umstieg auf eMobilität und<br />
hat deshalb beschlossen, allen Nutzern eines Elektrodienstwagens<br />
den steuerlichen Mehraufwand für das Elektro-Auto<br />
zu erstatten. In meinem Fall heißt das konkret: Ich versteuere<br />
den Mitsubishi iMiEV ganz normal; von meinem Arbeitgeber<br />
bekomme ich jedoch einen Gehaltsausgleich, sodass<br />
ich faktisch den Mitsubishi Colt zum Preis von rund 16.000<br />
Euro versteuere. Auf juwi kommen in meinem Fall dadurch<br />
Mehrkosten von rund 300 Euro pro Monat zu. Das kann aber<br />
kein Modell für die Zukunft sein. Der Gesetzgeber muss handeln<br />
und Elektroautos steuerlich gerecht behandeln, damit<br />
Elektromobilität vorankommt.<br />
Dr. Ronald Große<br />
Abteilungsleiter Solare Mobilität / juwi<br />
www.juwi.de<br />
Gab es Probleme oder spezielle Hürden, vor die Sie in diesem<br />
Zusammenhang gestellt wurden?<br />
Notwendig wäre eine Sonderregelung für die Versteuerung<br />
von Elektrofahrzeugen, wenn diese als Dienstwagen genutzt<br />
werden. Aufgrund des wesentlich höheren Anschaffungspreises<br />
eines eAutos, muss ich derzeit einen sehr viel höheren<br />
geldwerten Vorteil versteuern, als bei einem vergleichbaren<br />
Auto mit Verbrennungsmotor. Aus unserer eigenen Erfahrung<br />
werden es nur die Idealisten sein, die bereit sind, ein<br />
Neue Mobilität<br />
69
Status Quo der Elektromobilität - Legal corner<br />
§Elektrofahrzeuge als<br />
Dienstwagen<br />
Modifizierung der steuerrechtlichen Regelungen<br />
Wenn es nach der Bundesregierung geht, soll Deutschland bald eine Vorreiterrolle<br />
bei der Entwicklung und Einführung neuer Mobilitätsformen übernehmen. Dieses<br />
ehrgeizige Ziel erfordert die Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen, damit Automobilhersteller<br />
in diese Zukunftstechnologie investieren und Elektrofahrzeuge für<br />
Kunden attraktiv werden. Hierzu zählt unter anderem auch die Modifizierung steuerrechtlicher<br />
Regelungen wie etwa bei der Gestellung von Elektrofahrzeugen als<br />
Dienstwagen vom Arbeitgeber an den Arbeitnehmer.<br />
Zum steuerpflichtigen Arbeitslohn des Arbeitnehmers zählen<br />
sämtliche geldwerte Vorteile, die dieser für eine Beschäftigung<br />
im öffentlichen oder privaten Dienst erhält. Stellt der<br />
Arbeitgeber dem Arbeitnehmer zur privaten Nutzung einen<br />
Dienstwagen unentgeltlich oder verbilligt zur Verfügung, so<br />
führt auch dies zur Bereicherung des Arbeitnehmers und damit<br />
zum Lohnzufluss.<br />
Die Bewertung dieses geldwerten Vorteils erfolgt regelmäßig<br />
nach der sog. Ein-Prozent-Methode. Danach ist der geldwerte<br />
Vorteil steuer- und sozialversicherungsrechtlich mit (monatlich)<br />
1% des auf volle 100 Euro abgerundeten Bruttolistenpreises<br />
des genutzten Fahrzeugs im Zeitpunkt seiner Erstzulassung<br />
zuzüglich der Kosten für Sonderausstattungen (z.B.<br />
Standheizung, Navigationsgerät oder Diebstahlsicherungssystem)<br />
anzusetzen. Die tatsächlichen Anschaffungskosten<br />
sind unerheblich; selbst übliche Händlerrabatte dürfen nicht<br />
abgezogen werden. Die Bruttolistenpreisregelung nach dem<br />
Zeitpunkt der Erstzulassung des Fahrzeugs gilt ebenso für<br />
Gebrauchtwagen und Leasingfahrzeuge.<br />
Kann der vom Arbeitgeber überlassene Dienstwagen vom<br />
Arbeitnehmer auch für Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte<br />
genutzt werden, so ist für diese Nutzungsmöglichkeit,<br />
unabhängig von der Nutzung des Fahrzeugs zu<br />
Privatfahrten, als zusätzlicher geldwerter Vorteil monatlich<br />
0,03% des inländischen Bruttolistenpreises des Fahrzeugs<br />
für jeden Entfernungskilometer zwischen Wohnung und Arbeitsstätte<br />
anzusetzen.<br />
Mit den pauschalen Nutzungswerten sind sämtliche geldwerten<br />
Vorteile im Zusammenhang mit der Privatnutzung des<br />
überlassenen Fahrzeugs abgegolten. Für den monatlichen<br />
Ansatz der pauschalen Nutzungswerte ist es grundsätzlich<br />
unerheblich, ob und in welchem Umfang das überlassene<br />
Fahrzeug tatsächlich privat genutzt wird.<br />
Vor dem Hintergrund, dass Elektrofahrzeuge im Vergleich zu<br />
Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor um einiges teurer sind,<br />
führt die pauschale Nutzungswertbesteuerung bei Arbeitnehmern<br />
mit Elektrofahrzeugen als Firmenwagen zu einer<br />
steuerlichen Benachteiligung: Arbeitnehmer mit Elektrofahrzeugen<br />
haben einen wesentlich höheren geldwerten<br />
Vorteil mit ihrem individuellen Steuersatz (bis zu 47,475%)<br />
zu versteuern als Arbeitnehmer mit Fahrzeugen einer vergleichbaren<br />
Klasse mit Verbrennungsmotor.<br />
70 Neue Mobilität
Status Quo der Elektromobilität - Legal Corner<br />
»Zur Steigerung der Attraktivität von Elektrofahrzeugen als<br />
Dienstwagen ist es unerlässlich, dass steuerliche Nachteile<br />
bei der Pauschalbewertung vermieden werden.«<br />
Für die Arbeitnehmer kann sich daher die Zur-Verfügung-<br />
Stellung eines Elektrofahrzeugs zur privaten Nutzung als<br />
teurer Spaß herausstellen. Die derzeitige Regelung führt<br />
zu einem klaren Wettbewerbsnachteil der Elektrofahrzeuge<br />
gegenüber Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor und verhält<br />
sich damit diametral zu der Absicht der Bundesregierung die<br />
Elektromobilität fördern zu wollen.<br />
Zur Steigerung der Attraktivität von Elektrofahrzeugen als<br />
Dienstwagen ist es unseres Erachtens unerlässlich, dass<br />
steuerliche Nachteile bei der Ermittlung des geldwerten Vorteils<br />
der Privatnutzung vermieden werden.<br />
Denkbar wäre insoweit etwa die derzeitige Dienstwagenbesteuerung<br />
um eine Neuregelung für Elektrofahrzeuge zu<br />
ergänzen, wonach für die Ermittlung des geldwerten Vorteils<br />
der Privatnutzung eines Elektrofahrzeugs auf den inländischen<br />
Listenpreis eines Fahrzeugs einer vergleichbaren<br />
Klasse mit Verbrennungsmotor abzustellen ist.<br />
Solange eine derartige auf Elektrofahrzeuge angepasste<br />
gesetzliche Regelung fehlt, ist Arbeitnehmern mit einem<br />
Elektrofahrzeug als Dienstwagen in jedem Fall anzuraten, zu<br />
prüfen, ob es für sie nicht steuerlich günstiger ist, den geldwerten<br />
Vorteil der Privatnutzung (einschließlich der Fahrten<br />
zwischen Wohnung und Arbeitsstätte) alternativ anhand der<br />
tatsächlichen Aufwendungen, durch Führen eines Fahrtenbuches,<br />
zu ermitteln.<br />
Arbeitnehmer könnten auf diese Weise eine offensichtlich<br />
nachteilige Besteuerung aufgrund der Pauschalbewertung<br />
vermeiden.<br />
Julia Wirges<br />
Rechtsanwältin<br />
Noerr LLP, München<br />
julia.wirges@noerr.com<br />
NEW MOBILITY<br />
Noerr ist eine führende europäische Wirtschaftskanzlei – mit 450 Rechtsanwälten,<br />
Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern an 14 Standorten in Deutschland, Großbritannien,<br />
Mittel- und Osteuropa und den USA. Unser Kerngeschäft ist exzellente<br />
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und wirtschaftlichen Mehrwert schafft. Das gilt auch für „New Mobility“.<br />
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Dr. Peter Bachmann | Leiter des Teams New Mobility | Noerr LLP | Brienner Straße 28 |<br />
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Neue Mobilität<br />
71
Status Quo der Elektromobilität - Thomic Ruschmeyer<br />
Führen Berichte & Normen<br />
ans Ziel?<br />
Thomic Ruschmeyer, Präsident Bundesverband Solare Mobilität e.V.<br />
Im Rahmen der Bundespressekonferenz am 30. November<br />
2010 hat Prof. Dr. Kagermann, Vorsitzender der Nationalen<br />
Plattform Elektromobilität (NPE), den Zwischenbericht der<br />
NPE an die Ministerien von Wirtschaft und Verkehr übergeben.<br />
Auf 48 Seiten diskutiert der Bericht verschiedene Fragestellungen,<br />
um Deutschland zum Leitmarkt und Leitanbieter<br />
in Sachen Elektromobilität werden zu lassen.<br />
Leider konzentriert sich die NPE fast ausschließlich auf das<br />
Automobil und lässt die anderen Optionen, wie Elektro-<br />
Zweiräder, den ÖPNV und neue Mobilitätsformen, wie das<br />
CarSharing außen vor. Gerade im Zweiradbereich ließe sich<br />
eine schnelle Einführung bereits jetzt problemlos umsetzen.<br />
Hier passen die Anforderungsprofile im Nahverkehr, die großen<br />
Stückzahlen und überschaubaren Kosten für Batterie<br />
und Fahrzeug schon jetzt gut zusammen.<br />
Im Zwischenbericht fehlen Empfehlungen für konkrete Rahmenbedingungen,<br />
wie beispielsweise die spezielle Kennzeichnung<br />
von Elektrofahrzeugen. Es scheint, als wolle die<br />
NPE allein über Normierung und Qualifizierung zum Leitmarkt<br />
und -anbieter für Elektromobilität werden. Aus anderen<br />
Ländern kommen aber bereits heute käufliche Serienprodukte<br />
auf den Markt und auch deutsche mittelständische<br />
Unternehmen bieten eine Bandbreite an Elektrofahrzeugen<br />
an. Dies findet wenig Berücksichtigung im Zwischenbericht<br />
und hinterlässt den Eindruck einer Verzögerungstaktik zugunsten<br />
der, noch nicht lieferfähigen, deutschen OEMs.<br />
Der Zwischenbericht der Nationalen Plattform Elektromobilität<br />
dokumentiert, dass die enge Verknüpfung von Erneuerbaren<br />
Energien und Elektromobilität wichtig ist. Nur wenn<br />
Elektrofahrzeuge mit Strom aus Erneuerbaren Energien betrieben<br />
werden, wird das Klimaschutzpotenzial dieser Antriebstechnologie<br />
vollständig genutzt. Bis dies soweit ist,<br />
sind nach Ansicht der Experten der NPE noch umfassende<br />
Forschungsarbeiten notwendig. Als Beispiele werden, neben<br />
dem Einsatz von IKT, auch mehr Energieeffizienz sowie insbesondere<br />
der Bereich der Batterieentwicklung genannt.<br />
Deutlich wird im Zwischenbericht und den vielen begleitenden<br />
Veranstaltungen, dass die beteiligten Akteure eines<br />
erkannt haben: Uns steht ein Paradigmenwechsel in der<br />
Mobilität bevor. Hier reicht es nicht mehr aus, nur Tank und<br />
Motor zu wechseln, sondern es sind an zentralen Stellen der<br />
Wertschöpfung massive Änderungen zu erwarten. Künftig<br />
werden die Kompetenz der Batterietechnologie und elektrische<br />
Energie hier den Ton angeben. Dies wird aber leider im<br />
neuen Energiekonzept der Bundesregierung nicht berücksichtigt.<br />
Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle erklärte dazu:<br />
»Mit der Elektromobilität entsteht eine neue Wertschöpfungskette,<br />
die weit über die klassische Automobilindustrie<br />
hinausgeht. Diese neuen Chancen werden wir nutzen.«<br />
Leider kommt dieser Bereich im neuen Energiekonzept der<br />
Bundesregierung eher zu kurz. Dort fordert diese lediglich,<br />
dass die Autoindustrie in Deutschland bei der Entwicklung<br />
von Elektrofahrzeugen international eine Führungsrolle einnehmen<br />
soll, präsentiert aber nur wenige Vorschläge und<br />
gibt keine konkreten Zielvorgaben.<br />
Die Experten der NPE machen eines deutlich: Kaufprämien<br />
für Elektroautos sollen zunächst nicht fließen. Auch die Branche<br />
der Erneuerbaren Energien lehnt eine pauschale Kaufprämie<br />
ab, denn dies führt eher zu Mitnahmeeffekten als zu<br />
Lenkungseffekten. Nur Marktanreize in Sachen Effizienz und<br />
Nutzung von Erneuerbaren Energien machen in diesem Zusammenhang<br />
Sinn und können eine sinnvolle Symbiose von<br />
Erneuerbaren Energien und Elektromobilität ermöglichen.<br />
Mit Fortschreiten der Entwicklungen in der Batterietechnologie<br />
können Batterien und intelligente Ladegeräte als Steuerelemente<br />
zur Netzstabilisierung fungieren. Dadurch kann<br />
die Integration Erneuerbarer Energien bei gleichzeitiger<br />
Verbesserung der Netzstabilität gewährleistet werden. Die<br />
Elektromobilität bietet damit das Potenzial für ein effizientes<br />
Zusammenspiel von Mobilitäts- und Energiesystemen.<br />
Sie ist auch die Grundlage für die Entwicklung neuer Technologien<br />
und Geschäftsmodelle. Hier könnten die besonderen<br />
Chancen für die heimische Autoindustrie liegen und<br />
72 Neue Mobilität
Status Quo der Elektromobilität - Thomic Ruschmeyer<br />
»Uns steht ein Paradigmenwechsel in der Mobilität bevor.<br />
Es wird mehr als nur Motor und Tank gewechselt werden,<br />
um »solar« mobil zu bleiben..«<br />
der bsm wird zusammen mit seinen Partnerverbänden aus<br />
der Erneuerbaren-Branche im Fortgang seiner Arbeit bei der<br />
NPE hierzu dezidierte Vorschläge einbringen.<br />
Die deutsche Industrie muss im Zusammenspiel mit allen<br />
gesellschaftlichen Gruppen schnell handeln, um bestehende<br />
Weltmarktpositionen zu halten und weiter ausbauen zu<br />
können. Einen Strukturbruch in der Wertschöpfungskette<br />
und damit den Verlust von Arbeitsplätzen gilt es in jedem<br />
Fall zu vermeiden. Gezielte Industrie-, Innovations- und Verkehrspolitik<br />
sind wichtige ergänzende Maßnahmen, um der<br />
Automobilindustrie den Einstieg in das Zeitalter der Elektromobilität<br />
zu ermöglichen. Ob dies mit dem Nationalen Plan<br />
Elektromobilität zu erreichen ist, wird zu beobachten bleiben<br />
und gemeinsame Anstrengungen in der kommenden<br />
Zeit, nicht nur bis zum NPE-Abschlussbericht, erfordern.<br />
Thomic Ruschmeyer, Bundesverband Solare Mobilität e.V.<br />
www.bsm-ev.de, www.solarmobil.net, www.park-charge.de<br />
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Neue Mobilität<br />
73
Status Quo der ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> - Andreas Varesi<br />
Aktuelle Trends der eMobilität<br />
Andreas Varesi, Technomar GmbH<br />
Die Technomar GmbH hat in den letzten beiden Jahren den<br />
Markt für Elektromobilität in unterschiedlichen Studien gemeinsam<br />
mit dem TÜV SÜD analysiert. Es wurden über 6.000<br />
Konsumenten, 300 Kfz-Werkstätten sowie weit über 100 Experten<br />
befragt. Dabei hat sich ein sehr differenziertes Bild<br />
des deutschen Marktes für Elektromobilität herauskristallisiert.<br />
19 Prozent der Deutschen würden bereits ein eAuto<br />
kaufen, wenn erste Modelle verfügbar oder zumindest eine<br />
entsprechende Werkstätte in der Nähe wäre und weitere 43<br />
Prozent möchten in die eMobilität einsteigen, wenn die ersten<br />
Kinderkrankheiten überwunden sind.<br />
sehen im Geschäft mit dem Strom fürs Auto großes Potential<br />
und haben nicht gewartet, bis deutsche Autobauer sie mit<br />
Fahrzeugen beliefern. Die Oldenburger EWE hat sich für ihre<br />
Feldtests von Karmann ein eigenes Elektroauto entwickeln<br />
lassen und RWE hat bisher seinen Autostrom in Kombination<br />
mit einem umgebauten Fiat 500 von Karabag angeboten.<br />
Während die großen deutschen Autobauer sich noch auf<br />
vage Produktankündigungen für 2013 und 2014 beschränken,<br />
arbeitet RWE schon am nächsten Coup. Im November wurde<br />
recht unspektakulär die Kooperation mit dem chinesischen<br />
Auch Werkstätten stehen der eMobilität durchaus positiv gegenüber.<br />
Knapp 45 Prozent der befragten Werkstätten sehen<br />
in der eMobilität eher eine Chance, nur gut 20 Prozent sehen<br />
sie als Bedrohung. Und auch die Bereitschaft, ein unbekanntes<br />
Elektrofahrzeug zu reparieren, ist erstaunlich hoch.<br />
Doch trotz dieser allgemein positiven Einstellung zur eMobilität<br />
ist die Fahrzeugverfügbarkeit in Deutschland noch immer<br />
ein Problem. Große Energieversorger wie RWE oder EWE<br />
Batteriegiganten BYD angekündigt, der mit seinen Hybridund<br />
Elektroautos bereits 2011 den europäischen Markt erobern<br />
möchte. Dies wird eine deutliche Abwärtsspirale bei<br />
den Preisen für Elektrofahrzeuge zur Folge haben. In den USA<br />
ist bereits heute ein Nissan LEAF nach Steuereinsparungen<br />
für umgerechnet 19.200 Euro bestellbar. Und das inklusive<br />
einer 24 kW/h Lithium-Ionen-Batterie.<br />
Auch bei den Flottenfahrzeugen hat sich in den letzten Monaten<br />
eine Menge getan. Technomar hat über 40 kommer-<br />
74 Neue Mobilität
Status Quo der ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> - Andreas Varesi<br />
»19% der Deutschen würden<br />
bereits ein eAuto kaufen.«<br />
zielle Hersteller von über 200 verschiedenen Elektronutzfahrzeugen<br />
ermittelt. Dabei reicht die Palette von günstigen<br />
Kommunalfahrzeugen wie vom italienischen Anbieter Alké<br />
bis hin zum 12-Tonner von Smith Electric Vehicles. Und auch<br />
hier sind mit den Firmen EcoCraft und e-WOLF lediglich zwei<br />
mittelständische deutsche Unternehmen vertreten.<br />
Sehr spannend ist auch die Entwicklung bei den Energiespeichern.<br />
Auch wenn die Energiespeicherdichte pro Volumeneinheit<br />
von Benzin von keinem alternativen Energieträger<br />
erreicht wird, so kommen neue Speicherverfahren<br />
durchaus in diese Größenordnung. Die von IBM weiterentwickelte<br />
Lithium-Luft-Batterie soll eine bis zu 30-fach höhere<br />
Speicherdichte als herkömmliche Lithium-Ionen-Akkus<br />
erreichen können. Würde ein Tesla mit solch einer idealen<br />
Batterie bestückt, könnte sein derzeit 450 kg schwerer Batterieblock<br />
durch eine handliche 10 kg-Zelle ersetzt werden.<br />
Doch bis es soweit ist, vergehen laut Experten mindestens<br />
noch zehn Jahre.<br />
Andreas Varesi, Technomar GmbH www.technomar.de
Status Quo der ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> - Eckhard Fahlbusch<br />
Die nächste Abwrackprämie<br />
muss kommen<br />
Eckhard Fahlbusch, BEM-Beirat<br />
Das Thema eMobilität ist inzwischen in aller Munde - auch in<br />
Deutschland. Jeder, der es elektrisch probiert, ist begeistert,<br />
egal ob mit Fahrrad, Roller oder Auto - trotz des fehlenden<br />
Motorgeräusches oder gerade deswegen. In Europa und den<br />
USA werden elektrisch angetriebene Fahrzeuge von renommierten<br />
Jurymitgliedern und Fachzeitschriften zu den Autos<br />
des Jahres 2010 gewählt.<br />
In Deutschland arbeiten Politik, Wissenschaft und Industrie<br />
gemeinsam auf der am 03. Mai 2010 durch die Bundeskanzlerin<br />
ins Leben gerufenen Nationalen Plattform Elektromobilität.<br />
Der am 30.11.2010 vorgestellte Zwischenbericht der NPE<br />
zeigt, dass mit der Einführung von rein batterieelektrischen<br />
Fahrzeugen und (Plug-In-)Hybriden eine technologische<br />
Zeitenwende eingeläutet wird. Die NPE sieht vor allem die<br />
Herausforderung und den Erfolgsdruck für die deutsche Industrie<br />
im Vergleich zur Entwicklungsdynamik vor allem in<br />
Japan und China, aber auch den USA und Frankreich.<br />
Zusammengefasst müssen diese Erkenntnisse zu schnellstmöglichen<br />
Kaufanreizen für die Konsumenten in Deutschland<br />
führen - in einer Größenordnung von 5.000 Euro pro<br />
Fahrzeug. Dies würde dazu führen, dass Hybridfahrzeuge<br />
(mit einer elektrischen Reichweite von 50 - 80 km) und kleine<br />
Voll-Elektrofahrzeuge ohne erhebliche Mehrkosten kurz- bis<br />
mittelfristig erworben werden können. 43% der Deutschen<br />
sind grundsätzlich zum Kauf eines Wagens bereit, der Strom<br />
aus der Steckdose tankt. 58% sind es bei entsprechender<br />
steuerlicher Förderung. 67% würden bei direkten Kaufanreizen<br />
einen Wagen mit kombiniertem Benzin-Elektro-Antrieb<br />
kaufen. Berücksichtigt man, dass in Deutschland 70% aller<br />
Fahrten unter 17 km liegen, oder 80% unter 25 km, dann<br />
können 80% der durch den Verkehr verursachten CO2-Emissionen<br />
in Deutschland vermieden werden. Vorausgesetzt<br />
der Ladestrom ist grün.<br />
Kopenhagen, Cancun und was kommt danach? Machen wir<br />
uns nichts vor. Solange es »scheinbare« Gewinner und Verlierer<br />
durch die Klimaänderungen gibt, werden auch keine<br />
wirksamen globalen Programme zur Erreichung der vereinbarten<br />
Ziele verabschiedet. Ohnehin sind die Ziele nur durch<br />
den Einsatz geeigneter Technologien erreichbar. Wir erleben<br />
heute, dass diese insbesondere durch nationale Fördermaßnahmen<br />
und durch den globalen Wettbewerb in der Industrie<br />
vorangetrieben werden. So hat China längst erkannt,<br />
dass der Zug auf dem Gebiet von Otto- und Dieselmotor bereits<br />
abgefahren ist, bzw. der Vorsprung der Autoindustrie<br />
in Europa, Japan und den USA in diesem Bereich nicht mehr<br />
eingeholt werden kann. Bei der eMobilität beginnt das Rennen<br />
dagegen erst. Und hier wollen die Chinesen vorne sein.<br />
Allein die ständig wachsende Größe und Anzahl der Megacitys<br />
in China erzwingt den Durchbruch der eMobilität.<br />
Die Kaufanreize für Hybrid- oder Elektrofahrzeuge betragen<br />
in China bis zu 7.000 Euro, in Frankreich bis zu 5.000 Euro,<br />
in Japan bis zu 15.000 Euro, in UK bis zu 5.000 Euro und in<br />
den USA bis zu 7500 $ (ca. 5.780 Euro) pro Fahrzeug. Unabhängig<br />
von der Entwicklung der eMobilität in Deutschland<br />
werden die deutschen Autohersteller ihre Modellpalette<br />
und Antriebstechnologien - im Hinblick auf den Export - auf<br />
den globalen Markt mit den sich abzeichnenden Änderungen<br />
ausrichten. Dies gilt insbesondere für die geförderten<br />
Regionen (China, Japan, USA etc.) und das durch die oben<br />
genannten Kaufanreize in diesen Regionen ausgelöste Käuferverhalten.<br />
Hierbei ist zu berücksichtigen, dass auch die<br />
Produktion zunehmend stärker an die Märkte herangeführt<br />
wird. Das heißt, wenn Deutschland wettbewerbsfähig und<br />
führend dabei sein will, muss zwangsläufig auch die Bundesregierung<br />
schnell handeln - und zwar gemeinsam mit der<br />
Industrie im Sinne der Deutschen Volkswirtschaft.<br />
Neue technische Lösungen müssen einer gesamtökologischen<br />
Betrachtung standhalten. Die Optimierung des Verbrennungsmotors<br />
kann kurz- bis mittelfristig z.B. in der Golf-<br />
Klasse zu einem 2 - 3 Liter-Verbrauch pro 100 km führen. Das<br />
Hybrid- oder Elektrofahrzeug ist bei gesamtökologischer<br />
76 Neue Mobilität
Betrachtung also nur dann der Gewinner, wenn die zur<br />
Ladung der Antriebsbatterie erforderliche Energie aus<br />
erneuerbaren Ressourcen wie Sonne, Wind und Wasser<br />
gewonnen wird. Insoweit ist das Programm der Bundesregierung<br />
zum schrittweise Ausbau der Erneuerbaren<br />
Energien bis 2050 auf 60% beim Gesamtenergieverbrauch<br />
und bis 80% beim Stromverbrauch zu begrüßen.<br />
Die CO2-Reduktionsziele in Deutschland und Europa<br />
müssen mit der Industrie gemeinsam vereinbart werden,<br />
damit die technischen Lösungen zur Umsetzung<br />
auch global als geeignet anerkannt und demzufolge angewendet<br />
werden. Das heißt aber auch, dass die ansässige<br />
Industrie zeigen muss, was technisch möglich und<br />
wirtschaftlich sinnvoll ist - auch um einen nachhaltigen<br />
globalen Technologietransfer zu erreichen. Egoistische<br />
Verhaltensmuster einzelner Marktteilnehmer, die durch<br />
abgeschlossene Schubladenpolitik blockieren sind hierbei<br />
fehl am Platz. Ansonsten ist die globale Wettbewerbsfähigkeit<br />
insbesondere gegenüber China und den<br />
USA gefährdet. Wir müssen uns erneut darauf besinnen,<br />
dass die Geschichte des wirtschaftlichen Fortschritts<br />
und Erfolgs eine Geschichte der Innovatoren und nicht<br />
der Imitatoren ist. In diesem Zusammenhang teile ich<br />
die Auffassung von Roman Herzog: »Visionen sind Strategien<br />
des Handelns. Das unterscheidet sie von Utopien.<br />
Zur Vision gehören Mut, Kraft und die Bereitschaft, sie<br />
zu verwirklichen.« Wir brauchen eine zweite industrielle<br />
Revolution und ein verändertes Weltbild besonders im<br />
Hinblick auf die Wertschätzung unseres Planeten und<br />
dessen »verfügbaren« Ressourcen. Auch wenn unsere<br />
Generation nicht mehr die vollständigen Früchte aller<br />
neuen Technologien erntet, sollten wir sie heute für die<br />
uns nachkommenden Generationen auf den Weg bringen.<br />
Insgesamt wird ein sich ständig optimierender Mix aus<br />
unterschiedlichen Antriebstechnologien zu einer erheblichen<br />
CO2-Reduzierung führen. Das heißt, der Wettbewerb<br />
unter den Konkurrenten z.B. Elektromotor gegen<br />
Diesel- und Ottomotor oder Antriebsbatterie gegen<br />
Brennstoffzelle und Wasserstoffantrieb wird für einen<br />
längeren Zeitraum (voraussichtlich mehrere Jahrzehnte)<br />
deren Existenz nebeneinander ermöglichen und die jeweilige<br />
Qualität verbessern. Dies ist für alle Beteiligten<br />
gut, auch für den Klimaschutz. In 2009 wurden weltweit<br />
55 Mio. Neufahrzeuge pro Jahr weltweit in Verkehr gebracht.<br />
2050 sollen es 200 Mio. Fahrzeuge pro Jahr sein.<br />
Allein diese Marktexplosion erfordert Technologievielfalt<br />
und fairen Wettbewerb auf dem Weg in eine umweltverträgliche<br />
Zukunft.<br />
<br />
<br />
the electric avenue<br />
3. Expo für nachhaltige Mobilität<br />
2. – 5. Juni 2011<br />
Messe Friedrichshafen<br />
Die Zukunft erfahren auf der<br />
dritten Expo für nachhaltige<br />
Mobilität !<br />
• Großer Ausstellungsbereich<br />
Elektromobilität<br />
• Testfahrten auf dem Messerundkurs<br />
• Parallelveranstaltung:<br />
KLASSIKWELT BODENSEE<br />
(Vergangenheit triff Zukunft)<br />
• INCOVISion Fachkongress e-Mobility*<br />
• Auto Test eCar-award*<br />
* B2B Bereich mit Voranmeldung<br />
Eckhard Fahlbusch<br />
e.fahlbusch@web.de<br />
www.tea-expo.de<br />
Neue Mobilität<br />
77
Status Quo der Elektromobilität - Markus Blume, MdL<br />
Bayern wird elektromobil<br />
Aufbruch in eine elektrische Zukunft<br />
Markus Blume, MdL<br />
Sprecher der Jungen Gruppe der CSU-Landtagsfraktion<br />
Photo: Peter Kneffel, dpa<br />
Die bayerische Automobilindustrie ist für den Wirtschaftsstandort<br />
Bayern von überragender Bedeutung. Nicht minder<br />
wichtig ist der Zukunftstrend Elektromobilität für die<br />
Zukunftsfähigkeit der Automobilindustrie. Es liegt daher<br />
im vitalen Interesse des Freistaats, die Themen eMobilität<br />
und intelligente Energiesysteme in Bayern mittels geeigneter<br />
Leuchtturmprojekte auszurollen, die internationale<br />
Relevanz haben und sich an der industriellen Sinnhaftigkeit<br />
orientieren müssen.<br />
Bayern als Heimat zweier Premium-Fahrzeughersteller und<br />
unzähliger mittelständischer Zuliefererfirmen nimmt diese<br />
Herausforderung an und investiert kräftig: Im Rahmen des<br />
Zukunftsprogramms »Aufbruch Bayern«, das im Doppelhaushalt<br />
2011/2012 verankert ist, soll Elektromobilität mit<br />
einem Volumen von 64 Millionen Euro ein Eckpunkt bayerischer<br />
Innovationspolitik werden. Der »Aufbruch Bayern«<br />
schreibt damit die bereits 2009 gestartete Zukunftsoffensive<br />
Elektromobilität der Bayerischen Staatsregierung konsequent<br />
fort. Um die noch notwendigen Forschungsarbeiten<br />
voranzutreiben, werden 34 Millionen in die einschlägigen<br />
Forschungs- und Entwicklungszentren in Würzburg und<br />
Garching investiert. Gemeinsam mit dem E-Drive-Center<br />
in Nürnberg, dem Fraunhofer Institut IISB in Erlangen und<br />
Nürnberg als eine der führenden Forschungseinrichtungen<br />
auf dem Gebiet der Leistungselektronik und Antriebstechnik<br />
und den FuE-Zentren der Fahrzeughersteller und Zulieferindustrie<br />
bilden sie das Rückgrat bayerischer Elektromobilitätsforschung.<br />
Weitere 30 Millionen Euro sollen für konkrete<br />
Projekte in die Modellregionen Neustadt an der Saale,<br />
Garmisch-Partenkirchen und den Bayerischen Wald fließen.<br />
Damit setzt die Staatsregierung zugleich ein Signal für den<br />
ländlichen Raum.<br />
In der engen Zusammenarbeit aller Beteiligten liegt der<br />
Schlüssel für die Zukunft. Deshalb wurde im November 2010<br />
auch die »Initiative Elektromobilität Bayern« ins Leben gerufen,<br />
die einen Schulterschluss von Arbeitgebern, Gewerkschaften,<br />
Wissenschaft und Politik markiert und Bayerns<br />
elektrische Zukunft entscheidend mitgestalten wird. Das<br />
Motto »Wer rastet, der rostet« gilt aber natürlich auch für<br />
Elektroautos. Deshalb tun wir gut daran, die Anstrengungen<br />
im Rahmen eines Gesamtkonzepts künftig noch zu intensivieren.<br />
Die Kopplung mit intelligenten Energiesystemen und<br />
die Intensivierung der Speichertechnologieforschung sind<br />
logische nächste Schritte. Zu denken ist auch an einen Landeswettbewerb,<br />
in dessen Rahmen Bayerns »Energiedorf«<br />
oder »Elektromobilitätsstadt des Jahres« gekürt werden<br />
könnte - anhand von Kriterien, mit denen man die Entwicklung<br />
in die gewünschte Richtung lenken kann. Bayern ist<br />
jedenfalls auf gutem Weg zu seinem Ziel, Elektromobilitätsland<br />
Nr. 1 in Europa zu werden.<br />
78 Neue Mobilität
status quo der ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> - PHOENIX CONTACT<br />
Elektromobilität am Netz<br />
Integriertes Energiemanagement<br />
Wenn Elektromobilität auch im Massenmarkt zuverlässig funktionieren soll, ist eine umfassende Netzintegration erforderlich.<br />
Elektromobilität ist Chance und Herausforderung - für alle<br />
Beteiligten. Nur wenn die Integration der Elektrofahrzeuge<br />
in die Netze gelingt, kann Elektromobilität auch bei zunehmender<br />
Marktdurchdringung zuverlässig funktionieren und<br />
sich zum Vorteil für Nutzer und Netzbetreiber entwickeln.<br />
Für die Integration der Fahrzeuge in die Netze gibt es gute<br />
Gründe. Der Netzbetreiber muss sein Netz stabil halten.<br />
Durch gesteuertes Laden, zum Beispiel durch Tarifanreize,<br />
kann er die Ladezyklen auf Zeiten mit geringer Netzbelastung<br />
oder hohem Wind- oder Solarstrom-Aufkommen verlagern.<br />
Der Verantwortliche für den Energiebezug im Unternehmen<br />
möchte Lastspitzen vermeiden, die etwa durch elektromobile<br />
Pendler oder Flotten entstehen. Denn bei unkontrollierter<br />
Aufladung steigt das jeweilige Tagesmaximum, und damit<br />
der Leistungspreis, überproportional zur benötigten Fahrstrommenge,<br />
und damit zum Arbeitspreis. Der Betreiber einer<br />
PV-Anlage möchte - auch aufgrund der Neuregelung des<br />
EEG 2010 - möglichst viel von seinem Solarstrom selbst verbrauchen.<br />
Denn bei einem Eigenverbrauch von über 30 oder<br />
gar 50 Prozent winken zusätzliche Erlöse.<br />
Die Integration erfordert einheitliche Standards. Im Auftrag<br />
der Nationalen Plattform Elektromobilität wurde in einer<br />
branchenübergreifenden Zusammenarbeit die »Deutsche<br />
Normungsroadmap Elektromobilität« erstellt. Sie setzt auf<br />
Interoperabilität durch eine einheitliche Ladeinfrastruktur<br />
bei Ladetechnik, Schnittstellen und Abrechnung. Als vordringlich<br />
erachtet werden einheitliche Stecker - die NPE<br />
favorisiert den Typ 2 nach IEC 62196-2, das Laden im Mode<br />
3 als bevorzugte Ladevariante sowie die Kommunikation mit<br />
dem Smart Grid.<br />
Die Netzintegration erfolgt beispielsweise durch Anbindung<br />
an ein Energiemanagement-System über eine IT-Schnittstelle.<br />
Die Kompaktsteuerung der Ladestation greift über ein<br />
TCP/IP-Protokoll direkt auf eine SQL-Datenbank zu. Hat sich<br />
ein Nutzer identifiziert, werden seine Daten mit der Datenbank<br />
abgeglichen. Eine Steuerung überwacht die Ladeparameter<br />
vor Ort. Erkennt ein überlagertes Energiemanagement-<br />
System eine Änderung im Netz, werden die Ladeparameter<br />
angepasst.<br />
Über die gleiche Schnittstelle kann der Betreiber Diagnosedaten<br />
erfassen, die Auslastung abfragen und eine Wartung<br />
veranlassen. Programm- oder Prozessparameter werden aus<br />
der Ferne gewartet und modifiziert. Die durchgängige Kommunikation<br />
in die Feldebene mit gängigen IT- und Automatisierungs-Standards<br />
ermöglicht dann eine umfassende Integration<br />
der Ladeinfrastruktur in die Leitebene.<br />
Dipl.-Ing. Thorsten Temme<br />
Technology Management / Corporate Technology<br />
Phoenix Contact GmbH & Co. KG<br />
www.phoenixcontact.de/vorausschauend<br />
Neue Mobilität<br />
79
Status Quo der Elektromobilität - e-Monday<br />
Es wird nicht reichen, nur ein<br />
Elektroauto zu bauen.<br />
Uns steht ein Systemwechsel bevor.<br />
Der Startschuss für die Elektromobilität ist gefallen. Damit<br />
steht nicht nur das Automobil selbst sondern auch die gesamte<br />
Industrie vor einem fundamentalen Wandel. Und es<br />
wird erhebliche Anstrengungen von verschiedenen Seiten<br />
erfordern, um das Verkehrsaufkommen hierzulande signifikant<br />
zu elektrifizieren. Denn das Elektroauto bedeutet bei<br />
weitem mehr als nur eine neue Motorisierungsvariante im<br />
existierenden Baukasten der Automobilhersteller - es bedeutet<br />
einen Systemwechsel für alle Beteiligten.<br />
MARKT. Wenn es nach dem Willen der Bundesregierung<br />
geht, sollen bis zum Jahr 2<strong>02</strong>0 etwa 1 Million Elektrofahrzeuge<br />
auf Deutschlands Straßen unterwegs sein. Auch die<br />
Schätzungen der Industrie oszillieren mehr oder weniger um<br />
diesen Wert. Es wird wohl also noch gut ein Jahrzehnt vergehen,<br />
ehe Elektrofahrzeuge in Stückzahlen heutiger Serienmodelle<br />
produziert werden können.<br />
PRODUKTIONSSYSTEM. Damit werden die bekannten Automobilhersteller<br />
mit ihren vorhandenen Organisationsstrukturen<br />
und Produktionssystemen auf absehbare Zeit nicht in<br />
der Lage sein Elektroautos kostendeckend zu produzieren.<br />
Nur mit neuen, flexiblen und skalierbaren Produktionskonzepten<br />
wird es gelingen, sich von Beginn an mit wirtschaftlichem<br />
Erfolg als Hersteller von Elektroautos zu etablieren.<br />
FAHRZEUGARCHITEKTUR. Der Elektromotor ersetzt den Verbrennungsmotor<br />
und damit den gesamten Motorraum samt<br />
Antriebsstrang. Die Batterie löst den Tank ab und verschwindet<br />
platzsparend im Unterflur des Fahrzeugs. Dadurch sind<br />
völlig neue Raumnutzungskonzepte möglich. Das Raumangebot<br />
eines Mittelklassefahrzeugs kann plötzlich auf der<br />
Länge eines Kleinwagens untergebracht werden.<br />
ENERGIESPEICHER. Die Batterien für Elektroautos werden<br />
zumindest in den nächsten Jahren noch überproportional<br />
schwer und teuer sein, Ladezeiten von mehreren Stunden<br />
benötigen und nur etwa ein Drittel der gewohnten Reichweite<br />
erlauben. Deshalb wird in vielen Forschungs- und Entwicklungsvorhaben<br />
an der Verbesserung der Leistungsdaten von<br />
Traktionsbatterien, an intelligenten Batteriemanagementsystemen<br />
und Konzepten zur Nutzbremsung gearbeitet.<br />
LEICHTBAU. Neue großserientaugliche Leichtbauverfahren<br />
sind gefragt, um das Mehrgewicht der Batterie zu kompensieren<br />
und so den Energieverbrauch und die damit verbundenen<br />
Emissionen weiter zu senken.<br />
INFRASTRUKTUR. Aufgrund der langen Ladezeiten und geringen<br />
Reichweiten der Batterien bedarf es einer flächendeckenden<br />
Infrastruktur aus insbesondere öffentlich zugänglichen<br />
80 Neue Mobilität
Status Quo der Elektromobilität - e-Monday<br />
Werte<br />
Billigauto<br />
Staat<br />
Invesonssicherheit<br />
Kaufanreiz<br />
Umweltschutz<br />
Energiesparen<br />
Innovaonsförderung<br />
Markt<br />
Produkon<br />
Elektroauto<br />
Infrastruktur<br />
Absatz<br />
Verfahren<br />
Architektur<br />
Renewable Energy<br />
?<br />
Flexible Strukturen<br />
L-Bau<br />
Motor<br />
Smart<br />
Grid<br />
Preis<br />
Baerie<br />
Ladestaonen<br />
Vertrieb & Service<br />
Nutzer<br />
Newcomer<br />
Alt./erg<br />
Energiespeicher<br />
Autarke<br />
Energiegewinn.<br />
Tauschstaonen<br />
Betreibermodelle Finanzierung Versicherung Wartung Strom Mobilität<br />
Lade-, Schnelllade- oder Tauschstationen. Darüber hinaus<br />
muss in diesem Zusammenhang auch ein international<br />
standardisiertes Lade- und Abrechnungssystem geschaffen<br />
werden.<br />
KOSTEN. Durch die Etablierung von Batterietauschkonzepten<br />
à la Better Place aber auch durch sogenannte Betreibermodelle,<br />
wie sie für die Mobiltelefonie längst üblich sind,<br />
können die vergleichsweise hohen Anschaffungskosten der<br />
Batterie entlastend auf die Nutzungsdauer oder den Energieverbrauch<br />
verteilt werden.<br />
STAAT. Um die beschriebenen Herausforderungen zu meistern<br />
und im globalen Wettbewerb vorne mit dabei zu sein,<br />
ist der Staat gefragt. Die notwendigen Innovationen müssen<br />
gezielt gefördert werden, die zu tätigenden Investitionen<br />
gesichert werden und der Absatz in geeigneter Form unterstützt<br />
werden.<br />
NUTZER. Aufgrund der erforderlichen Infrastruktur und der<br />
vorerst kurzen Reichweiten ist davon auszugehen, dass<br />
Elektroautos anfangs vor allem als private Zweitwagen und<br />
in gewerblichen Flotten im innerstädtischen Verkehr von<br />
Ballungszentren zum Einsatz kommen werden.<br />
CO2-EMISSIONEN. Der unmittelbare Energieverbrauch von<br />
eFahrzeugen ist auf Grund des effizienteren Elektromotors<br />
zunächst deutlich geringer als der eines vergleichbaren Autos<br />
mit Verbrennungsmotor. Aber erst durch neue Leichtbaukonzepte<br />
sowie die Möglichkeit der gezielten Nutzung von<br />
Erneuerbaren Energien zum Laden der Batterien wird sich<br />
die CO2-Bilanz von Elektroautos deutlich positiver darstellen.<br />
Dr. Claus Hornig & Stefan Kasserra, e-Monday Initiatoren<br />
initiatoren@e-Monday.de<br />
e-Monday<br />
Jeden letzten Montag im Monat in München.<br />
Mehr Informationen unter: www.e-monday.de<br />
Neue Mobilität<br />
81
Status quo der Elektromobilität - hans-Jürgen Esch<br />
CAD-Modell eines Lithium-Zell-Arrays<br />
Die Batterie als Schlüssel<br />
zur eMobilität<br />
Hans-Jürgen Esch<br />
Wer sich mit Elektrofahrzeugen beschäftigt, weiß um die Bedeutung<br />
der Batterie, die heute mehr ist als nur ein elektrochemisches<br />
System. Das Batteriesystem entscheidet über<br />
Reichweite, Fahrleistungen, Fahrzeugpreis, Ladezeiten, Lebensdauer,<br />
beeinflusst Sicherheit und Recyclingfähigkeit.<br />
Schon vor über 100 Jahren wurden Elektroautos mit Bleiakkus<br />
betrieben. Das moderne Elektroauto setzt auf leichte<br />
und kompakte Lithium-Ionen-Batterien. Die Basis dafür bilden<br />
Zellen mit z.B. Graphit, Zinndioxid, Lithium-Titanat am<br />
Minuspol und Lithium-Metalloxyd-Verbindungen mit Mangan,<br />
Nickel, Eisen oder Kobalt am Pluspol, getrennt mittels<br />
für Lithium-Ionen durchlässigem Separator, und wasserfreiem<br />
Elektrolyten. Diese Technologie stammt aus Deutschland<br />
und wurde 1989 vom Berliner Peter Busch zum Patent angemeldet,<br />
ohne jedoch das Interesse der hiesigen Industrie<br />
zu wecken. Der erste Li-Ionen-Akku kam Jahre später aus<br />
Japan.<br />
Batteriesysteme für Elektrofahrzeuge, egal ob eBike oder<br />
Elektrosportwagen, bestehen aus vielen Akkuzellen, um<br />
Spannung und Stromstärke an den Antrieb anzupassen. Um<br />
z.B. direkt aus der Batterie einen 36-Volt-Motor betreiben zu<br />
können, ist bei Lithium-Ionen-Zellen mit 3,6 Volt Nennspannung<br />
eine Serienschaltung - hier addieren sich die Spannungen<br />
- von 10 Zellen erforderlich. Angenommen, die Maschine<br />
soll max. 3,6 Kilowatt aufnehmen, ein typischer Wert für<br />
Leichtfahrzeuge, so fließen 100 Ampere Strom (Leistung in<br />
Watt = Spannung in V * Strom in A). Nehmen wir Zellen an,<br />
die 10 Ampere liefern, so müssen wiederum 10 miteinander<br />
82 Neue Mobilität
Status quo der Elektromobilität - Hans-Jürgen Esch<br />
verschaltet werden, diesmal parallel - hier addieren sich die<br />
Ströme. Es entsteht ein Array mit 100 Zellen. Solche Anordnungen<br />
sind üblich, auch wesentlich umfangreichere.<br />
Noch eine Betrachtung zur Kapazität der Beispiel-Batterie.<br />
Liefert sie eine Stunde lang 100 A bei 36 V beträgt ihre Kapazität<br />
3,6 Kilowattstunden (kW/h). Das bedeutet, wir können<br />
mit dem damit versorgten Fahrzeug eine Stunde lang<br />
»Vollgas« fahren, im Teillastbetrieb natürlich entsprechend<br />
länger.<br />
Würden wir das Array aus Blei-Akkuzellen bauen, was bei 2V<br />
Zellenspannung schon eine Serienschaltung von 18 Zellen<br />
bedeutet, müssten wir uns kaum weitere Gedanken machen.<br />
Die Batterie wäre anspruchslos wie eine Starterbatterie und<br />
bräuchte kaum Elektronik, wäre jedoch schwer und mäßig leistungsfähig.<br />
Moderne Lithium-Ionen-Akkus bieten eine etwa<br />
vier- bis sechsfach höhere Kapazität, benötigen allerdings ein<br />
Batteriemanagementsystem, kurz »BMS«. Da in Lithium-Ionen-<br />
Zellen keine elektrolytischen Ausgleichs- und Sicherheitsreaktionen<br />
wie in Bleibatterien ablaufen, müssen Betriebsbedingungen,<br />
Überlastzustände und überhöhte Temperaturen<br />
erkannt werden, da Zerstörung, schlimmstenfalls Brand oder<br />
Explosion droht.<br />
Wir benötigen eine Elektronik, die den Ladezustand aller Zellen<br />
angleicht, um ein Auseinanderdriften zu vermeiden, und<br />
die den Ladezustand kontrolliert. Ferner muss das System<br />
Zellentemperaturen und weitere Parameter, etwa Ströme<br />
überwachen. Die Zuverlässigkeit und Genauigkeit dieses<br />
BMS entscheidet über Sicherheit und Lebensdauer der Batterie,<br />
intelligente Zusatzfeatures ermöglichen eine Einschätzung<br />
der verbleibenden Kapazität und Lebensdauer des Batteriesystems.<br />
Ladung besitzt. Im folgenden Schritt wird von der Zelle mit<br />
der höchsten Ladung eine bestimmte Ladungsmenge abgezogen<br />
und an die Zelle mit der niedrigsten Ladung abgegeben.<br />
Diesen Ladungstransfer kann ein Kondensator als Zwischenspeicher<br />
erledigen, der per Schaltermatrix zwischen<br />
beliebigen Zellen wechselt. Der steuernde Mikrokontroller<br />
sorgt dafür, dass der beschriebene Vorgang wiederholt wird,<br />
bis alle Zellen die gleiche Ladung besitzen. Einleuchtend,<br />
dass so ein System effizienter arbeitet, weil Ladungen nur<br />
umgeschichtet werden. Ein Nachteil ist die Abnahme der<br />
transferierbaren Ladungsmengen mit zunehmendem Zellenausgleich,<br />
also abnehmenden Spannungsdifferenzen.<br />
Ein weiterentwickeltes digitales BMS* arbeitet mit gleichbleibender<br />
Transferleistung. Die Idee ist, die für den Zellausgleich<br />
benötigte Energie aus den Ladungsdifferenzen zu<br />
bestimmen und per Transfereinheit bereitzustellen. Die Ausgleichsenergie<br />
wird hierbei dem Batteriesystem insgesamt<br />
und nicht einzelnen Zellen entnommen und lässt sich dadurch<br />
unabhängig von Spannungsdifferenzen exakt bestimmen.<br />
Diese Transfereinheit gibt die aufgenommene Energie<br />
nun in einer ermittelten Reihenfolge an die Zellen ab, die<br />
weniger Ladung besitzen. Die Ausgleichszyklen werden fortgesetzt,<br />
bis alle Zellen die gleiche Ladung haben. Natürlich<br />
muss die Elektronik auch den absoluten Wert der einzelnen<br />
Zellenspannungen präzise ermitteln, um Lade- und Entladevorgänge<br />
zu steuern. Dieses System erreicht sehr hohe<br />
Ausgleichsleistungen, wie sie bei Schnelladung, Rekuperation,<br />
nach langen Gebrauchspausen oder kurz vor Ende der<br />
Lebensdauer benötigt werden und bietet einen optimalen<br />
Ladewirkungsgrad.<br />
* Gewerbliche Schutzrechte/Patente des Autors beachten!<br />
Üblich zur Angleichung der Zellen ist eine einfache Methode.<br />
Bevor eine Zelle eine kritische Spannung erreicht, lenkt man<br />
den Ladestrom an der Zelle vorbei. Dazu muss die Zellenspannung<br />
von der Elektronik kontrolliert werden, um den<br />
Ladestrom rechtzeitig über einen Bypass, meist einen Widerstand,<br />
zu leiten. Die Schaltungen benötigen präzise Analogelektronik,<br />
überdies wird in den Bypässen Energie vernichtet,<br />
die das Batteriesystem aufheizt und die Energiebilanz<br />
verschlechtert.<br />
Nun können vorteilhaft zum Angleichen der Zellen und zur<br />
Lade- und Entladesteuerung auch digital arbeitende Schaltungen<br />
verwendet werden. Die nötige Präzision ist damit<br />
einfacher und kostengünstiger realisierbar.<br />
Obwohl es unterschiedlich arbeitende digitale BMS-Systeme<br />
gibt, beschränken wir uns hier auf ein einleuchtendes<br />
System, das die Zellangleichung per Ladungstransfer vornimmt.<br />
Dazu wird zunächst ermittelt, welche Zelle innerhalb<br />
des Batteriesystems die höchste und welche die niedrigste<br />
Zellenarray, 2x seriell, 5x parallel<br />
Hans-Jürgen Esch<br />
selbständiger Erfinder, Entwickler, Konstrukteur<br />
Inhaber der Esch Projekt Systementwicklung<br />
Geschäftsführender Gesellschafter ELAN Technologie GmbH<br />
esch@esch-pro.com<br />
Neue Mobilität<br />
83
Status Quo der ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> - Dieter Lindauer<br />
Smart Cities<br />
Sechs Mobilitätsthesen für die Stadt von morgen<br />
Dieter Lindauer<br />
Leiter Elektromobilität der Modellregion Rhein-Main für das BMVBS und HMWK a.D.<br />
Dezentrale und Erneuerbare Energien sowie Elektromobilität können eine Lösung<br />
für eine saubere Mobilität, für weniger Lärm und weniger Schadstoffemissionen in<br />
lebenswerteren Innenstädten sein - Smart Cities.<br />
Neue Automobile<br />
Heute haben nur ca. 1.600 von 45 Millionen in Deutschland<br />
zugelassenen Autos einen Elektromotor, doch das soll sich<br />
ändern. In den kommenden Jahren werden Elektrofahrzeuge<br />
entwickelt, bei denen in jedem der Räder eine Antriebseinheit<br />
sitzt, was den Designern neue Möglichkeiten bietet. Der<br />
Verzicht auf eine starre Lenksäule wie auch auf Pedale ist<br />
möglich - das Auto mit Joystick.<br />
Nutzen statt Besitzen<br />
Die Shell-Jugend-Studie 2010 führt aus, dass der Status des<br />
Autos bei Jugendlichen geringer wird, dafür Klimafreundlichkeit<br />
bei 2/3 im Vordergrund steht. Neue Mobilitätskonzepte<br />
wie car2go werden erprobt. Nicht mehr das Auto wird im Vordergrund<br />
stehen, sondern das eingelöste Mobilitätsversprechen.<br />
Durch den im Führerschein installierten Chip wird das<br />
Fahrzeug geöffnet, und nach Eingabe des Fahrzeugzustandes<br />
per Bildschirm kann die Fahrt beginnen.<br />
Energie- und Mobilitätscenter<br />
Parkhäuser am Hauptbahnhof könnten zu eMobilitätscentern<br />
werden. Pendler können zwischen Wohn- und Arbeitsort<br />
bzw. zum »Businesstermin« den Zug und das eAuto nutzen<br />
und somit möglichst CO2-neutral reisen. Das Energie- und<br />
eMobilitätscenter managed ein analoges car2go-Konzept,<br />
verleast eBikes, eRoller und eAutos.<br />
Super-Batterie<br />
Der Energieinhalt von 50 Liter Benzin entspricht 450 kWh<br />
bei einem Gewicht von 38 kg. Der Lithium-Ionen-Akku eines<br />
Teslas verfügt über 55 kWh bei ca. 450 kg. Eine neue Art<br />
von Lithium-Ionen-Akkus, am MIT von Gerbrand Ceder und<br />
Byoungwoo Kang entwickelt, sorgt für Gesprächsstoff und für<br />
Ladezeiten von rd. 5 Minuten. Sie verknüpfen zwei Batterieeigenschaften<br />
- Energiedichte und Leistungsdichte. Im Rahmen<br />
der Entwicklung wird die Kathode mit einer veränderten<br />
Lithium-Eisen-Phosphat-Substanz beschichtet und damit<br />
die Leistungsdichte stark erhöht.<br />
Intelligentes Stromnetz<br />
Das denkende Stromnetz soll ein intelligentes Verteilnetz<br />
von unterschiedlichen Ein- und Ausspeisepunkten sein.<br />
200.000 eFahrzeuge, die mit 40 kW Leistung am Netz hängen,<br />
könnten kurzfristig eine Leistung von 8 GW zur Verfügung<br />
stellen - das ist mehr, als Deutschland an Regelleistung<br />
zur Abfederung von Verbrauchsspitzen benötigt.<br />
Gestaltet unsere Städte jetzt<br />
Stadtwerke und Automobilunternehmen können bei künftiger<br />
Mobilität eine bedeutende Rolle übernehmen. Die Geschäftsmodelle<br />
umfassen Mobilität, Erneuerbare Energien<br />
und Gebäude/Infrastruktur. Bund und Länder sollten durch<br />
Smart-City-Förderprogramme den integrativen Stadtumbauansatz<br />
Energie - Mobilität - Gebäude gezielt fördern.<br />
Dipl.-Betriebswirt Dieter Lindauer<br />
dieter.lindauer@googlemail.com<br />
84 Neue Mobilität
Status Quo der Elektromobilität - Frank Müller<br />
Shanghai wird elektromobil<br />
Ein Kommentar von Frank Müller, Geschäftsführer Bundesverband eMobilität<br />
Vom 19. bis 22. Oktober fand in Shanghai der International<br />
Alternative Fuels & Vehicles Summit 2010 statt. Auf der<br />
4-tägigen Konferenz trafen sich Vertreter der chinesischen Regierung,<br />
der Automobil- und Zulieferindustrie, der Batterietechnik<br />
und Forschung mit ihren internationalen Kollegen,<br />
um sich über künftige Entwicklungen im Bereich alternativer<br />
Treibstoffe und Fahrzeuge auszutauschen.<br />
Als Referent vom Bundesverband eMobilität wurde ich eingeladen,<br />
um über den Stand der Elektromobilität in Deutschland<br />
und Europa zu berichten. Die konsequente Verknüpfung<br />
Erneuerbarer Energien mit der Neuen Mobilität ist auf großes<br />
Interesse in den Reihen der Kongressteilnehmer gestoßen.<br />
In China ist Elektromobilität im Zweiradbereich bereits heute<br />
Realität. Ein Grund für die Marktdurchdringung sind unter anderem<br />
die Verbote benzinbetriebener Mopeds und Roller in<br />
den chinesischen Ballungszentren, darunter auch Shanghai.<br />
Chinas Politiker und Wirtschaftsgrößen sind sich einig: Das<br />
Land soll möglichst rasch zur Nummer 1 im Bereich Elektromobilität<br />
werden. Um dieses Ziel zu erreichen, hat die chinesische<br />
Regierung jetzt den »Entwicklungsplan für Elektroautos<br />
2011-2<strong>02</strong>0« aufgelegt, der Subventionen in Höhe von<br />
umgerechnet rund 3,3 Milliarden Euro vorsieht.<br />
Die pragmatische Herangehensweise der chinesischen Regierung<br />
ist bemerkenswert. So wird die 20-Millionen-Metropole<br />
Shanghai zu einer leiseren und lebenswerteren Stadt.<br />
Auch in Deutschland ist das machbar - in dem wir konsequent<br />
die bereits existierende Euro-Norm 4 umsetzen. Benzinbetriebene<br />
Zweiräder wären damit im Innenstadtbereich<br />
nicht mehr zugelassen, was eine direkte Auswirkung auf die<br />
erfolgreiche Marktdurchdringung von Elektrozweirädern<br />
auf deutschen Straßen zur Folge hätte.<br />
Frank Müller, BEM-Geschäftsführer<br />
frank.mueller@bem-ev.de<br />
Faszinierend: 30 Scooter, eine Ampel und kein Geräusch beim<br />
Umschalten auf Grün. Hut ab für die Stadt Shanghai. Ein Zuwachs<br />
an Lebensqualität dank Elektromobilität.<br />
Neue Mobilität<br />
85
Sie wollen die Energie der Sonne nutzen?<br />
Gerne bieten wir Ihnen eine Photovoltaikanlage an. Angefangen mit der Bestandsaufnahme<br />
vor Ort, begleiten unsere Techniker Ihr komplettes Projekt bis zur Inbetriebnahme.<br />
Dabei beraten wir Sie auf Wunsch auch zu Finanzierungskonzepten.<br />
Sie sind gerne mit dem Auto unterwegs?<br />
Auch hier bieten wir Ihnen regenerative Lösungen an. Unsere Elektrofahrzeuge<br />
bieten den gewohnten Komfort moderner Autos kombiniert mit innovativer Tech-<br />
freundlich.<br />
Das genügt Ihnen nicht?<br />
<br />
gehören ebenso die Bereiche Solarthermie, Windkraft, Biomasse, Umwelttechnik,<br />
Wasserkraft und LED-Technik.<br />
Gemeinsam mit Ihnen wollen wir dazu beitragen, die Ressourcen unseres Planeten<br />
zu schützen: we renew the world. come and join us.<br />
Mola Solar Systems GmbH <br />
<br />
86 Neue Mobilität
elektromobilität<br />
in<br />
europa<br />
ein europäischer<br />
vergleich<br />
von Skandinavien bis Zypern. Fachbeiträge. Erlebnisberichte.
43,75<br />
Island<br />
Elektromobilität<br />
in Europa<br />
Elektroautos pro Million Einwohner<br />
Die Karte gibt einen Überblick über die aktuelle Verbreitung von<br />
Elektroautos in Europa (Stand 2009/2010) und zeigt beispielhaft<br />
die staatliche Unterstützung und die Elektromobilitätsziele verschiedener<br />
Länder. Man sieht, dass sowohl die aktuelle Nutzung<br />
als auch die Förderung der Implementierung der Elektromobilität<br />
sehr unterschiedlich ausgeprägt sind.<br />
Eins fällt auf: die Kleinstaaten Zypern, Malta und Liechtenstein<br />
verfügen über die größte Elektroauto-Dichte in ganz Europa. Aber<br />
auch in Norwegen, der Schweiz, Dänemark und Frankreich sind<br />
bereits jetzt viele Elektrofahrzeuge im täglichen Einsatz. Im Osten<br />
Europas ist die Nutzung von Elektroautos dagegen deutlich geringer,<br />
oft gibt es hier gar keine verfügbaren Datenerhebungen.<br />
Auch was die staatliche Unterstützung zur Förderung der Elektromobilität<br />
angeht, ergibt sich ein differenziertes Bild: So haben einige<br />
Staaten, wie beispielsweise Portugal, Spanien, Frankreich,<br />
Dänemark und Irland, sehr ambitionierte langfristige Förderprogramme<br />
im Bereich der Elektromobilität initiiert. Dort wird<br />
es schon in den nächsten Jahren zu einer deutlich verstärkten<br />
Nutzung von Elektromobilität kommen. Andere Länder wie etwa<br />
Deutschland haben hingegen nur mittelfristige Ziele und fördern<br />
vor allem Forschung und Entwicklung und weniger die praktische<br />
Anwendung.<br />
Lesen Sie auf den nächsten Seiten mehr zu den unterschiedlichen<br />
Förderprogrammen, Projekten und Initiativen in Europa.<br />
Irland<br />
• 5.000 € Kaufprämie + Befreiung<br />
von der KFZ-Steuer<br />
• Ziel bis 2011: 6.000 Elektroautos,<br />
bis 2<strong>02</strong>0 10% der Flotte elektrisch<br />
(230.000 Autos)<br />
• 3.500 Ladestationen + 30 Schnellladestationen<br />
bis Ende 2011<br />
Großbritannien<br />
• 400 Mio. Pfund für eMobilität bis 2015<br />
• Steuervorteile beim Kauf von Elektroautos<br />
von 25%, max 5000 Pfund<br />
• In 2<strong>02</strong>0 soll jedes neue Auto ein<br />
Hybrid- oder Elektrowagen sein<br />
• Befreiung von City-Maut in London<br />
8,07<br />
Irland<br />
23,35<br />
Großbritannien<br />
Belgien<br />
• bis zu 15% Rabatt auf die<br />
Zulassungssteuer, max. 3.280 €,<br />
für Fahrzeuge unter 105 g CO2/km<br />
• zusätzliche 15% Steuergutschrift,<br />
max. 3.280 € bei Kauf eines eAutos<br />
Frankreich<br />
• 2,2 Mrd € bis 2015 für eMobilität<br />
• 5.000 € Kaufprämie + Entfall der<br />
Zulassungssteuer<br />
• 100.000 EVs bis 2012<br />
• 1 Mio. öffentliche & private Ladestationen<br />
bis 2015<br />
• Ankauf von 50.000 EVs durch<br />
öffentliche Stellen bis 2012<br />
42,6<br />
Spanien<br />
©2011 BEM<br />
Portugal<br />
• 5.000 € Kaufanreiz für die ersten 5.000<br />
Käufer + mögliche 1.500 € Abwrackprämie<br />
• 20% der neubeschafften staatlichen<br />
Fahrzeuge sollen elektrisch sein<br />
• Ziel: 180.000 EVs in 2<strong>02</strong>0<br />
• 1.300 Ladestationen + 50 Schnelladestationen<br />
bis Mitte 2011<br />
Spanien<br />
• 590 Mio€ in den nächsten<br />
2 Jahren für Elektromobilität<br />
• 20% des Kaufpreises werden<br />
subventioniert, max. 6.000 €<br />
• Ziel: 1 Mio Elektroautos 2014<br />
(25% EVs/PHEVs, 75%HEVs)<br />
• 500 Ladestationen bis Ende 2010,<br />
bis 2012 über 140.000<br />
88 Neue Mobilität
Norwegen<br />
• 100 Mio. NKR (12 Mio €) für den<br />
Aufbau von Ladestationen<br />
• Kaufanreize von etwa 3.800 €,<br />
verschiedene Steuerbefreiungen<br />
• 500.000 Ladestationen bis 2<strong>02</strong>0<br />
• freie Busspurnutzung und<br />
kostenlose Fährüberfahrten<br />
3,75<br />
Finnland<br />
Dänemark<br />
362,55<br />
Norwegen<br />
• eAutos sind von der 180%-igen<br />
Luxusteuer und der 25%-igen<br />
Umsatzsteuer befreit<br />
• Maximale Vorteile von ~20.000 €<br />
• Ziel: 500.000 Elektroautos 2<strong>02</strong>0<br />
• Aufbau von 150 Batteriewechselstationen<br />
bis 2012<br />
39,6<br />
Dänemark<br />
Schweden<br />
• 5-jährige Befreiung von der KFZ-Steuer<br />
• bis 2030 soll Autoflotte unabhängig<br />
von fossilen Rohstoffen sein<br />
16,81<br />
Schweden<br />
2,24<br />
Estland<br />
0,6<br />
Litauen<br />
Estland<br />
• 5.000 € Kaufprämie<br />
• 10% der Flotte sollen<br />
bis 2<strong>02</strong>0 elektrisch sein<br />
Niederlande<br />
• Steuererleicherungen für eAutos<br />
• Befreiung von der PKW-Maut<br />
• Ziel: 200.000 EVs/PHEVs 2<strong>02</strong>0<br />
• 10.000 Schnelladestationen 2013<br />
15,85<br />
Niederlande<br />
0,93<br />
Belgien<br />
3,98<br />
Luxemburg<br />
19,44<br />
Deutschland<br />
1,26<br />
Polen<br />
Deutschland<br />
• 500 Millionen € für Forschungsprojekte<br />
im Bereich Elektromobilität<br />
• 5-jährige PKW-Steuerbefreiung<br />
bei Zulassung bis 2015<br />
• Ziel: 1 Mio. eAutos & PHEVs 2<strong>02</strong>0<br />
36,17<br />
Frankreich<br />
65,7<br />
Schweiz<br />
43,75<br />
Liechtenstein<br />
26,55<br />
Österreich<br />
3,34<br />
Kroatien<br />
6,69<br />
Ungarn<br />
Österreich<br />
• 19 Mio € jährlich für eMobilität<br />
• Entfall der Neuwagen- und<br />
Versicherungssteuer<br />
• Oft regionale Kaufzuschüsse für<br />
eAutos, eScooter und Pedelecs<br />
21,16<br />
Italien<br />
Italien<br />
• Kaufanreize für Elektroroller,<br />
20%, max. 1.500 €<br />
• Regionale Kaufanreize für eAutos<br />
78,05<br />
Malta<br />
997,16<br />
Zypern
Elektromobilität in Europa - Bachmann & Mayer<br />
Förderungen im<br />
europäischen Vergleich<br />
Dr. Peter Bachmann und Christian Alexander Mayer, Noerr LLP<br />
Der PKW-Verkehr in Deutschland verursacht derzeit rund<br />
14% der gesamten deutschen CO2-Emissionen. Bereits<br />
heute sind elektrische Antriebe in der Energiebilanz effizienter<br />
als Verbrennungsmotoren und können so zu einer<br />
Verringerung des CO2-Ausstoßes beitragen. Elektrische<br />
Fahrzeuge verursachen weder lokale CO2-Emissionen noch<br />
Luftschadstoffe, sie sind leise und reduzieren den erdölbasierten<br />
Kraftstoffverbrauch, was zudem die Abhängigkeit<br />
von diesem Rohstoff verringert. Darüber hinaus bieten die<br />
zukunftsweisenden Technologien der Elektromobilität eine<br />
gute Chance, die in Deutschland bestehenden Arbeitsplätze<br />
in der Automobilindustrie langfristig zu sichern. Diese<br />
Vielzahl vernünftiger Gründe hat die Politik in Deutschland<br />
bewogen, Elektromobilität zu fördern und Deutschland zu<br />
einem Leitmarkt für Elektromobilität zu entwickeln. Ein Blick<br />
auf die deutsche Förderung zeigt jedoch, insbesondere im<br />
internationalen Vergleich, dass hier noch viel mehr Mut und<br />
Initiative nötig ist und stärkere Anreize für Elektromobilität<br />
gesetzt werden können.<br />
Nationale und internationale Förderung von eMobilität<br />
Ende November 2010 hat die Nationale Plattform Elektromobilität<br />
ihren ersten Zwischenbericht vorgelegt und darin<br />
einige Handlungsfelder für Politik, Wirtschaft und Forschung<br />
identifiziert. Insgesamt wurde ein Handlungsbedarf mit einem<br />
Gesamtprojektvolumen von rund 4,5 Milliarden Euro<br />
bis 2014 ermittelt.<br />
Um die Ziele aus dem Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität<br />
zu erreichen, wird in Deutschland jedoch bislang<br />
nahezu ausschließlich die Forschung und Entwicklung im<br />
Bereich Elektromobilität gefördert. Im Konjunkturpaket II<br />
hat die Bundesregierung hierfür insgesamt 500 Millionen<br />
Euro bereitgestellt, wobei dies die Förderung der Modellregionen<br />
in Höhe von 115 Millionen Euro umfasst. Individuelle<br />
Kaufanreize für den Erwerb eines Elektromobils sind nach<br />
heutigen Aussagen der Bundesregierung für die nächste Zukunft<br />
nicht vorgesehen. Ein ursprünglich geplantes Konzept<br />
der direkten Bezuschussung in Höhe von je 5.000 Euro für<br />
die ersten 100.000 Käufer von Elektromobilen wurde nicht<br />
umgesetzt. Neben industriepolitischen Gründen wird dabei<br />
auch auf die nicht ausschließlich positive Erfahrung und die<br />
öffentliche Wahrnehmung der Umwelt-/Abwrackprämie verwiesen.<br />
Bis heute profitiert der Käufer eines Elektrofahrzeuges<br />
deshalb - neben den von selbst eintretenden geringeren<br />
Lebenshaltungskosten - lediglich von einer Befreiung von<br />
der Kfz-Steuer für einen Zeitraum von fünf Jahren.<br />
Während sich die Bundesrepublik Deutschland also bisher<br />
allein auf ihr Potential als herausragenden Wirtschafts-,<br />
insbesondere Automobilstandort verlässt, ergreifen andere<br />
Staaten deutlich konkretere Fördermaßnahmen. In zahlreichen<br />
europäischen Staaten, wie etwa in Frankreich, Großbritannien,<br />
Spanien und Portugal, wird die Anschaffung eines<br />
Elektrofahrzeugs direkt durch eine Prämienzahlung in einer<br />
Größenordnung von durchschnittlich 5.000 Euro (4.500 Euro<br />
in Portugal bis zu 8.000 Euro in Monaco) gefördert. In anderen<br />
Staaten wiederum wird Elektromobilität durch teilweise<br />
sehr beachtliche Steuernachlässe gefördert, so etwa in Dänemark<br />
mit Nachlässen bis zu 30.800 Euro. Hinzu kommen<br />
in zahlreichen Staaten weitere Vorteile, wie etwa das kostenlose<br />
Parken für Elektrofahrzeuge, ermäßigte bis erlassene<br />
(City-)Mautgebühren oder die Erlaubnis zur Nutzung von<br />
Busspuren.<br />
Auch die Europäische Union, dort die Europäische Kommission,<br />
misst der Elektromobilität große Bedeutung zu und<br />
zeigt Initiative. Eine Förderung erfolgt jedoch überwiegend<br />
technologieneutral im Rahmen der sogenannten Green-<br />
Cars-Initiative. Bis 2013 will die Europäische Union, gemeinsam<br />
mit der Industrie, eine Milliarde Euro für Forschung und<br />
Entwicklung bereitstellen. Einen ersten wichtigen Schritt<br />
zur Förderung des Absatzes von energieeffizienten Fahrzeugen,<br />
wie es Elektromobile selbstverständlich sind, hat die<br />
Europäische Union mit ihrer Richtlinie 2009/33 unternommen.<br />
Die Richtlinie fördert die Markteinführung sauberer<br />
und energieeffizienter Straßenverkehrsfahrzeuge dadurch,<br />
90 Neue Mobilität
Elektromobilität in Europa - bachmann & Mayer<br />
»Neben der Förderung von Forschung und Entwicklung sollte<br />
Deutschland auch die Nachfrage nach Elektromobilität<br />
stimulieren.«<br />
dass für das öffentliche Beschaffungswesen nunmehr seit<br />
dem 05. Dezember 2010 die Pflicht besteht, beim Kauf neuer<br />
Fahrzeuge deren Umweltauswirkungen zu berücksichtigen.<br />
Auch wenn es der deutsche Gesetzgeber versäumt hat, die<br />
Vorgaben der Richtlinie bis zum 04. Dezember 2010 in nationales<br />
Recht umzusetzen, dürfte wegen des hinreichend<br />
bestimmten Inhalts der Richtlinie von ihrer unmittelbaren<br />
Anwendung auszugehen sein. Darüber hinaus hat die Europäische<br />
Kommission ein Internet-Portal freigeschaltet, wo,<br />
seitdem allen interessierten Käufern die Möglichkeit eröffnet<br />
wird, sehr transparent unterschiedliche Fahrzeuge nach<br />
ihren Umweltauswirkungen miteinander zu vergleichen. Die<br />
Berechnung der Umweltauswirkungen erfolgt auf der Grundlage<br />
der Vorgaben in der Richtlinie 2009/33.<br />
Aber auch außerhalb Europas fördern konkurrierende Volkswirtschaften<br />
die Zukunftstechnologie Elektromobilität - und<br />
zwar nicht nur im Rahmen von Forschungsinitiativen. So erhält<br />
der Käufer eines Elektromobils in den USA (umgerechnet)<br />
bis zu 4.500 Euro, in China rund 7.000 Euro sowie in Japan<br />
bis zu 10.000 Euro direkte Förderung. Insbesondere die<br />
chinesische Regierung räumt der Entwicklung von Elektromobilität<br />
eine zentrale Stellung ein. Ihr ab 2011 laufender<br />
Fünfjahresplan sieht eine nationale Initiative vor, die staatliche<br />
Förderung von Forschung und Entwicklung ebenso beinhaltet<br />
wie Finanzspritzen von Kommunen und Provinzen an<br />
lokale Produzenten. Offensichtlich unternimmt China große<br />
Anstrengungen, um das Rennen um die Zukunftstechnologie<br />
Elektromobilität möglichst früh zu entscheiden. Dabei soll<br />
auch nicht unerwähnt bleiben, dass die für Elektromobilität<br />
erforderlichen Rohstoffvorkommen der chinesischen Volkswirtschaft<br />
zusätzlich »in die Karten« spielen.<br />
Anreize für mehr Elektromobilität<br />
Neben der Förderung von Forschung und Entwicklung sollte<br />
Deutschland auch die Nachfrage nach Elektromobilität stimulieren.<br />
Nur dadurch entsteht der notwendige Markt, auf<br />
dem dann auch die deutschen Hersteller mit ihren Elektrofahrzeugen<br />
Geld verdienen können. Für die Entwicklung eines<br />
solchen Marktes in Deutschland bedarf es nicht zwingend<br />
monetärer Anreize. Häufig reicht es aus, dass Bund<br />
und Länder den Rechtsrahmen entsprechend ändern oder<br />
schaffen, damit neue Anreize gesetzt werden können. Aber<br />
auch Kommunen können im Rahmen ihrer Selbstverwaltungshoheit<br />
eigene Initiativen für mehr Elektromobilität in<br />
ihrer Stadt initiieren. So sind etwa Vergünstigungen im Rahmen<br />
der Stellplatzsatzung ebenso möglich, wie konkrete<br />
Vorgaben zum Aufbau von Ladeinfrastruktur in der Bauleitplanung.<br />
Deshalb sind nicht nur die Bundes- und Landesregierungen<br />
gefordert, sondern auch der Mut und die Kreativität<br />
der Entscheidungsträger in den Kommunen. Auch sie<br />
können einen ganz erheblichen Beitrag für mehr Elektromobilität<br />
in Deutschland leisten.<br />
Dr. Peter Bachmann & Christian Alexander Mayer<br />
Rechtsanwälte, Noerr LLP, München<br />
peter.bachmann@noerr.com<br />
christian.mayer@noerr.com<br />
Neue Mobilität<br />
91
Elektromobilität in Europa - andreas schröder<br />
Staatliche Förderung der<br />
eMobilität im<br />
internationalen Vergleich<br />
Ein Einblick in die Praktiken bei der Förderung von Elektromobilität<br />
in europäischen Ländern zeigt: Die meisten Regierungen<br />
haben die Zeichen der Zeit erkannt. Es ist ein Wettrennen<br />
um die Entwicklung von Leitmärkten entstanden.<br />
Die deutsche Bundesregierung ist nicht unbeteiligt, allerdings<br />
weniger konsequent als andere Länder.<br />
Staatliche Förderinstrumente in Europa umfassen einerseits<br />
angebotsseitige Maßnahmen wie die finanzielle Unterstützung<br />
von Forschung und Entwicklung in Batterietechnik<br />
und Antriebssysteme. Ebenso fällt darunter der Aufbau von<br />
Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum, der in Deutschland<br />
anders als in Frankreich und Großbritannien nur bei Modellprojekten<br />
kofinanziert ist. Ausnahmen existieren auf kommunaler<br />
Ebene. Auf der anderen Seite wird in vielen Ländern<br />
der Absatz von Elektrofahrzeugen durch nachfrageseitige<br />
Konsumanreize stimuliert, die monetärer (Kaufprämien und<br />
Steuererleichterungen, Gebührenbefreiung) oder nicht-monetärer<br />
Natur sein können (Benutzung von Sonderspuren,<br />
Parkplätze, Umweltzone). 17 EU-Staaten haben entschieden,<br />
Mehrkosten bei der Anschaffung eines Elektrofahrzeugs<br />
durch finanzielle Erleichterungen beim Kauf oder während<br />
der Laufzeit auszugleichen. Die meisten europäischen Staaten<br />
haben eine Mischung aus angebots- und nachfrageseitigen<br />
Maßnahmen beschlossen. Die Debatte über Gewichtung<br />
und Ausmaß ist in vollem Gange. Die einen behaupten, ein<br />
Leitmarkt könne erst entstehen, wenn man zum Leitanbieter<br />
geworden ist. Zunächst müsse die Infrastruktur da sein,<br />
dann kommen die eAutos von selbst. Andere wiederum behaupten,<br />
erst durch niedrige Kaufpreise kann Nachfrage generiert<br />
werden, die daraufhin eine Stärkung der Angebotsseite<br />
induziert.<br />
Der finanzielle Umfang der Förderinitiativen anderer Länder<br />
übersteigt den Umfang derer Deutschlands zum Teil erheblich.<br />
Mehrfach war der Presse jüngst zu entnehmen, Frankreich<br />
»hänge Deutschland ab«. Diese Schlussfolgerung erlaubt<br />
ein einfacher Vergleich zwischen den jeweiligen Gesamtausgaben<br />
von ca. 615 Millionen Euro und 2,2 Milliarden Euro,<br />
respektive. Großbritannien investiert ca. 530 Millionen, China<br />
3,3 Mrd. und die USA 22 Mrd. Euro auf föderaler Ebene.<br />
Als Kaufanreiz wirkt die 5-jährige Kfz-Steuerbefreiung in<br />
Deutschland wie Peanuts gegenüber Prämien von 17.500<br />
Euro in Dänemark. Ein Motiv für die Zurückhaltung der<br />
Bundesregierung bei Kaufanreizen mag die noch bis 2013<br />
ausbleibende Serienproduktion von eAutos durch die klassischen<br />
deutschen Automobilkonzerne sein. Im Leichtbau<br />
gibt es allerdings jetzt schon deutsche Anbieter, die von einer<br />
Kaufprämie profitieren könnten (Stromos, Zweiräder).<br />
Auch über Kaufprämien hinaus winken in anderen Ländern<br />
für Benutzer von Elektrofahrzeugen mehr Privilegien als in<br />
Deutschland. Hier sticht besonders Norwegen hervor, wo<br />
kostenlose Fährfahrten und die Nutzung von Busspuren sowie<br />
Parkplätzen Teil der Förderung sind. Letzteres gilt auch<br />
für Dänemark. In Teilen der USA sind zudem Mautbahnen<br />
kostenfrei nutzbar.<br />
Nicht nur bei der Nachfragestimulierung sondern auch in<br />
punkto Forschungsförderung nimmt Deutschland keine<br />
Spitzenposition im internationalen Vergleich ein. Dies gilt<br />
insbesondere im Bereich Batterietechnologie, wo die Entwicklung<br />
der deutschen Patentanmeldungen weit von der<br />
Dynamik Chinas und Japans entfernt ist. Besorgniserregend<br />
ist diese Lage vor dem Hintergrund, dass die Batterietechnologie<br />
je nach Kapazität 50-80% der Gesamtkosten in der<br />
Wertschöpfungskette ausmachen wird.<br />
Trotz dieses ernüchternden Vergleiches kann Deutschland<br />
zukünftig Leitmarkt für Elektromobilität werden. Hoffnungen<br />
nähren sich aus der Binsenweisheit, dass am Ende nicht<br />
immer der gewinnt, der beginnt. Ein Land, welches spät auf<br />
den Zug der Zeit steigt, konnte möglicherweise viele Kosten<br />
bei der initialen Forschung und Entwicklung vermeiden<br />
und dadurch in der Marktdurchdringungsphase kosten-<br />
92 Neue Mobilität
Elektromobilität in Europa - andreas schröder<br />
»Deutschland nimmt im internationalen Vergleich keine<br />
Spitzenposition ein.«<br />
Andreas Schröder, DIW Berlin Graduate Center<br />
günstiger produzieren. Die Karten werden also nochmal neu<br />
gemischt.<br />
In der Gesamtschau schlägt sich Deutschland relativ gut.<br />
Ein von der Unternehmensberatung McKinsey entwickelter<br />
Index sieht die Bundesrepublik im Oktober 2010 an dritter<br />
Stelle, noch vor Japan und China. Die gute Stellung ist trotz<br />
schwieriger Absatzbedingungen auf die Innovationskraft der<br />
Angebotsseite zurückzuführen. Dennoch: Wenn Deutschland<br />
von dem sich abzeichnenden Paradigmenwechsel im<br />
motorisierten Individualverkehr langfristig profitieren will,<br />
muss der Anschluss an das weltweite technologische Entwicklungsniveau<br />
gefunden werden und die Förderpolitik<br />
angepasst werden. Ohne ausreichende staatliche Förderung<br />
über das bloße Koordinieren und Setzen von Rahmenbedingungen<br />
und Standards hinaus werden Elektrofahrzeuge<br />
hierzulande Exoten bleiben.<br />
Andreas Schröder, Doktorand<br />
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin)<br />
aschroeder@diw.de<br />
0 €<br />
615 Mio €<br />
Förderung Forschung und Infrastruktur<br />
Kaufprämie<br />
3.500 €<br />
583 Mio €<br />
5.000 €<br />
5.000 €<br />
2.181 Mio €<br />
5.000 €<br />
5.300 €<br />
22.187 Mio €<br />
1.324 Mio €<br />
1.390 Mio €<br />
5.700 €<br />
6.000 €<br />
3.337 Mio €<br />
6.800 €<br />
208 Mio €<br />
10.000 €<br />
47 Mio €<br />
17,500 €<br />
Neue Mobilität<br />
93
Elektromobilität in Europa - Dr. Peder Jensen<br />
Das Elektroauto - eine grüne<br />
Mobilitätsrevolution?<br />
Ein Kommentar von Dr. Peder Jensen<br />
Das Elektroauto scheint, vor allem aufgrund seiner umweltschonenden<br />
Eigenschaften im städtischen Einsatz, kurz vor<br />
dem Durchbruch zu stehen. Innovative Geschäftsmodelle<br />
werden umgesetzt, die die Akzeptanz des Elektroautos beim<br />
Verbraucher erhöhen und bestehende Hürden verringern<br />
werden, wie z.B. im Bereich der Batteriekosten, der notwendigen<br />
Versorgung mit Erneuerbaren Energien und der Ladeinfrastruktur.<br />
Mehrere europäische Staaten haben - ebenso<br />
wie die USA, Japan, China und einige andere - ambitionierte<br />
Pläne für die Einführung von Elektroautos vorgestellt. Diese<br />
umfassen steuerliche Anreize, die Finanzierung von Forschung<br />
in Batterietechnologie und Elektrofahrzeuge sowie<br />
Pläne für die Entwicklung einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur.<br />
Großstädte, wie z.B. London und Paris, haben Car-<br />
Sharing-Systeme mit Elektrofahrzeugen angekündigt bzw.<br />
umgesetzt, während öffentliche Einrichtungen und Unternehmen<br />
mit großen Firmenflotten Elektrofahrzeuge ordern.<br />
Zur selben Zeit beteiligen sich Zulieferer, Fahrzeugproduzenten,<br />
Batteriehersteller und Forscher an europäischen Initiativen,<br />
wie der EURELECTRIC, einer Task Force für Elektrofahrzeuge<br />
und EpoSS, der europäischen Technologieplattform<br />
zur Integration von Smart Systems. Gemeinsam mit der Europäischen<br />
Investmentbank hat die Europäische Kommission<br />
die Europäische Green Cars-Initiative gestartet. Fünf Milliarden<br />
Euro werden für Forschung, Entwicklung und Herstellung<br />
von Batterien und Elektroautos sowie für Demonstrationsprojekte<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
Um dem eFahrzeug zu einer flächendeckenden Verbreitung<br />
zu verhelfen, werden intelligente Technologie- und Energiesysteme<br />
nicht ausreichen. Elektrofahrzeuge werden nur einen<br />
positiven Einfluss auf die Umwelt haben, wenn sie einen<br />
signifikanten Anteil der automobilen Gesamtfahrleistung<br />
übernehmen. Dafür ist ein grundlegendes Umdenken im<br />
Kauf- und Mobilitätsverhalten zwingend notwendig. Dies ist<br />
der Punkt, an dem die Wahl des Lifestyles und der Mobilitätsplanung<br />
ins Spiel kommen.<br />
Die meisten Europäer fahren weniger als 40 Kilometer täglich<br />
mit ihrem PKW. Dies bedeutet, dass die meisten unserer<br />
Fahrten ohne weiteres mit einem Elektroauto zurückgelegt<br />
werden können. Viele Autokäufer neigen immer noch dazu,<br />
Fahrzeuge zu kaufen, die ihre täglichen Bedürfnisse um ein<br />
Vielfaches übertreffen und bevorzugen den Kauf von großen<br />
Fahrzeugen, die beispielsweise auch für die gelegentlichen<br />
Urlaubsfahrten geeignet sind. Um dieses Konsumentenverhalten<br />
zu ändern, müssen Alternativen verfügbar werden.<br />
Zum Beispiel könnten Elektrofahrzeuge für die kurzen täglichen<br />
Strecken genutzt werden, während für gelegentlich<br />
anfallende Langstrecken ein Hybridfahrzeug geliehen wird.<br />
Umfragen ergeben, dass Autonutzer mit der Zeit immer<br />
zugänglicher für flexible Mobilitätskonzepte werden und<br />
im Jahre 2<strong>02</strong>0 die Abhängigkeit vom Besitz eines eigenen<br />
Fahrzeugs sehr viel geringer sein wird. CarSharing-Systeme<br />
auf Basis von Elektrofahrzeugen können diese Entwicklung<br />
beschleunigen und werden bereits in Städten wie z.B. Paris<br />
(Autolib) und Oslo (Move About) umgesetzt.<br />
Zu guter Letzt muss Elektromobilität in ein allumfassendes<br />
Mobilitätskonzept eingebunden werden, das neue Vernetzungen<br />
zwischen unterschiedlichen Transportbedürfnissen<br />
zulässt. Eine Kombination aus elektrischem CarSharing mit<br />
Massentransport-Services (z.B. Bahn) würde die Netzabdeckung<br />
der Anbieter des öffentlichen Transports über ihre<br />
traditionellen Möglichkeiten hinaus erweitern.<br />
Politiker, Forscher, Autohersteller und Zulieferer müssen<br />
gewährleisten, dass smarte Technologien und neue Geschäftsmodelle<br />
zugänglich sind, um sicherzustellen, dass<br />
Elektromobilität seine volle umweltschonende Wirkung<br />
entfalten kann. Dafür braucht es informierte und unterstützende<br />
Konsumenten.<br />
Dr. Peder Jensen, Head of Energy and Transport Group<br />
European Environment Agency<br />
www.eea.europa.eu<br />
94 Neue Mobilität
Vorausschauend<br />
und begeistert …<br />
Strom und Daten fließen – mit innovativen<br />
Produkten von Phoenix Contact<br />
…schaffen wir zusammen mit unseren<br />
Kunden und Partnern Konzepte für<br />
die Elektromobilität – z.B. Lösungen<br />
für Strom-Tankstellen.<br />
Und das Ganze basierend auf unserer<br />
industriell bewährten Verbindungsund<br />
Automatisierungstechnik.<br />
phoenixcontact.de/vorausschauend<br />
© PHOENIX CONTACT 2010
Elektromobilität in Europa - österreich<br />
Österreich<br />
VLOTTE - elektrisch mobil<br />
Gerhard Günther, Geschäftsführer der Modellregion VLOTTE in Vorarlberg<br />
Im Dezember 2009 veröffentlichte die österreichische Bundesregierung<br />
über den Klima- und Energiefonds die Ausschreibung<br />
zur Förderung einer Modellregion für Elektromobilität.<br />
In dieser Region soll über mehrere Jahre die Einführung<br />
von Elektrofahrzeugen konzentriert unterstützt werden.<br />
Der Vorarlberger Energieversorger illwerke vkw bewarb<br />
sich mit dem Projekt VLOTTE und erhielt den Zuschlag. Die<br />
Einführung der elektrischen Mobilität wird mit insgesamt<br />
rund 5,3 Millionen Euro gefördert.<br />
Die Bilanz nach knapp zwei Jahren VLOTTE: 80 Elektrofahrzeuge<br />
sind auf der Straße, über 65 Stromstellen wurden<br />
errichtet. Insgesamt legte die VLOTTE beeindruckende<br />
500.000 km zurück. Ab 2011 bekommt die Vorarlberger<br />
VLOTTE Zuwachs: Mit der Einführung der ersten Elektrofahrzeuge<br />
renommierter Großserienhersteller (Mitsubishi, Citröen)<br />
werden bis Mitte 2011 rund 200 Fahrzeuge auf der Straße<br />
sein. Unter den zahlreichen Neukunden finden sich neben<br />
Gebietskörperschaften, Unternehmen und Organisationen<br />
auch erstmals zahlreiche Privatkäufer.<br />
Geschäftsmodell Mobilitätsrate<br />
VLOTTE-Kunden wird für eine Mobilitätsrate von durchschnittlich<br />
etwa 450 Euro pro Monat ein komplettes Mobilitätspaket<br />
geboten. Die Mobilitätsrate beinhaltet neben dem<br />
Fahrzeugleasing auch ein Ganzjahresticket für den Verkehrsverbund<br />
Vorarlberg und die kostenlose Lademöglichkeit an<br />
allen öffentlichen Stromstellen. Zusätzlich erhalten VLOTTE-<br />
Kunden eine kostenlose Mitgliedschaft im österreichischen<br />
Automobilclub ÖAMTC.<br />
CO2 neutraler Betrieb der Fahrzeuge<br />
Die gesamte Energie, die im Rahmen des VLOTTE-Versuchs<br />
für die Betankung der Elektrofahrzeuge benötigt wird, wird<br />
durch zusätzliche erneuerbare Energiequellen aufgebracht.<br />
Im August 2009 entstand auf dem Betriebsgelände von illwerke<br />
vkw in Bregenz in Rekordbauzeit eine<br />
Photovoltaikanlage, die die benötigte Energie für den Jahresverbrauch<br />
von rund 50 Elektroautos erzeugt. Auf einer<br />
Gesamtfläche von insgesamt 1.330 Quadratmeter wurden<br />
auf dem Dach einer bereits vorhandenen Hochgarage insgesamt<br />
270 PV-Module montiert. Die Module verfügen über<br />
eine Gesamtnutzfläche von rund 460m² und liefern eine Jahreserzeugung<br />
von ca. 60.000 kWh. Mit Ende 2010 konnten<br />
weitere Projekte realisiert werden.<br />
VLOTTE-Stromstellen errichtet - Kontinuierlicher Ausbau<br />
illwerke vkw sorgt im Rahmen des Projekts für den kontinuierlichen<br />
Ausbau der Stromstellen-Infrastruktur in Vorarlberg:<br />
VLOTTE-Stromstellen verfügen über ein Park & Charge-<br />
Zugangssystem und zwei 16-Ampere Steckdosen. VLOTTE<br />
Kunden und Park & Charge-Teilnehmer können ihr Fahrzeug<br />
während der Parkzeit kostenlos aufladen. Bis dato konnten<br />
in Vorarlberg insgesamt 65 Stromstellen realisiert werden.<br />
VLOTTE II - Elektromobilität für alle<br />
2010 startete das Projekt VLOTTE in eine neue Phase und gewährleistet<br />
mit VLOTTE II den niederschwelligen Zugang zur<br />
Elektromobilität. Im Rahmen der nächsten Projektphase soll<br />
jeder dritte Vorarlberger mittelfristig Zugang zur Elektromobilität<br />
erhalten. Erreicht werden soll dies durch die Errichtung so<br />
genannter VLOTTE e-Stationen. An solchen Verleihstationen<br />
für Elektromobilität sollen zukünftig Elektroautos, Elektro-<br />
Roller und eFahrräder ausgeliehen werden können. VLOTTE II<br />
beinhaltet zusätzlich einen Ausbau der CarSharing-Möglichkeiten<br />
für Unternehmen. Firmenfuhrparks sollen zukünftig<br />
auf die Vorteile der gemeinsamen Nutzung von Elektrofahrzeugen<br />
zurückgreifen können. Einen weiteren Schritt<br />
in die Zukunft setzt VLOTTE II mit der Implementierung von<br />
eFahrzeugen in das Vorarlberger Tourismusangebot.<br />
GF DI Gerhard Günther<br />
Vorarlberger Elektroautomobil Planungs- und Beratungs<br />
GmbH (VEA)<br />
www.vlotte.at<br />
96 Neue Mobilität
Elektromobilität in Europa - österreich<br />
Lebensland Kärnten<br />
Interview mit Projektleiter Gerald Milkin, Landesregierung Kärnten<br />
Weitere Informationen unter www.lebensland.com<br />
Was hat sich das Projekt »Lebensland Kärnten« zur Aufgabe<br />
gemacht und von wem wird es getragen?<br />
Das »Lebensland Kärnten«, welches von der Kärntner Landesregierung<br />
getragen wird, hat sich all das zur Aufgabe<br />
gemacht, was der Markt von sich aus im Bereich der Elektromobilität<br />
nicht von allein leistet. Wir schaffen für die aufkommende<br />
Elektromobilität die nötige Infrastruktur, erarbeiten<br />
neue Mobilitätskonzepte und fördern die Marktentwicklung<br />
in den Bereichen Elektromobilität und Erneuerbare Energien.<br />
So gibt es beispielsweise bereits zahlreiche Anbieter von Infrastrukturlösungen,<br />
aber noch keine konkreten Abnehmer,<br />
die im großen Stil in finanzielle Vorleistung gehen würden,<br />
um damit ein Zeichen in Richtung Neue Mobilität zu setzen.<br />
Welche Vision steckt hinter dem Projekt und wie wird diese<br />
aktuell umgesetzt?<br />
Unsere Vision: »In Zukunft soll es in keiner Region Europas<br />
komfortabler, einfacher und attraktiver sein, ein Elektrofahrzeug<br />
zu fahren als in Kärnten!«<br />
Unser Konzept für eine zukunftsfähige Mobilität in Kärnten<br />
besteht aus verschiedenen Elementen. Wir bauen ein dichtes<br />
Netz an Ladestationen auf, um dem zu erwartenden Ladeverhalten<br />
Rechnung zu tragen. Auf der anderen Seite werden<br />
Anlagen für Erneuerbare Energien als Gegengewicht zum erhöhten<br />
Strombedarf von Elektrofahrzeugen geschaffen. Darüber<br />
hinaus gibt es zahlreiche finanzielle Förderungen, um<br />
die Anschaffung von Elektrofahrzeugen für die Endkunden<br />
attraktiver zu machen. Außerdem setzen wir auf Information,<br />
um künftige Kunden zu guten Kunden zu machen. Über unsere<br />
Webseite, unsere eBooks zur Elektromobilität und die<br />
Lebensland Messe versuchen wir den vielen Fragen rund um<br />
die Neue Mobilität aktiv zu begegnen.<br />
Elektromobilität und Erneuerbare Energien als ideale Partner<br />
einer Neuen Mobilität?<br />
Für mich persönlich sind Elektromobilität und Erneuerbare<br />
Energien eindeutig die idealen und vor allem wünschenswerten<br />
Partner. Im Rahmen von »Lebensland Kärnten« beteiligen<br />
wir uns aktiv an der größten Photovoltaik-Anlage Klagenfurts<br />
und an einem Windpark in Kärnten. Beide Anlagen zusammen<br />
produzieren aktuell Strom für 17.500 Elektrofahrzeuge.<br />
Ich befürchte jedoch, dass es dem Kunden letztendlich egal<br />
sein wird, womit sein Fahrzeug beladen wird. Wenn er mit<br />
Atom- oder Kohlestrom günstiger von A nach B kommt, wird<br />
er sich in den meisten Fällen für diese Variante entscheiden.<br />
Elektromobilität in Österreich: wo sehen Sie die Chancen<br />
und Herausforderungen?<br />
Eine große Chance sehe ich vor allem im Bereich der Zulieferbranche.<br />
Hier ist die österreichische Wirtschaft exzellent<br />
aufgestellt. Bei Magna & Co. wird aktuell bereits im Bereich<br />
Elektromobilität geforscht und getestet. Die Branche ist bereit,<br />
wenn es darum geht, Elektromobilität in Serie auf die<br />
Straße zu bringen. Auch für Geschäftsleute, die jetzt in den<br />
Handel mit Elektrofahrzeugen einsteigen, sehe ich große Entwicklungschancen.<br />
Da wird sich in Österreich ein komplett<br />
neuer Geschäftszweig entwickeln. Ganz neue Geschäftsmodelle<br />
werden den Markt künftig bestimmen und einen<br />
komplett neuen Markt entstehen lassen. Die wesentliche<br />
Herausforderung für uns besteht jetzt vor allem darin, dass<br />
wir den Markt so viel wie nötig und so wenig wie möglich beeinflussen.<br />
Der Kunde soll möglichst selbst entscheiden, für<br />
welches Produkt er sich entscheidet. Nur so haben wir eine<br />
gesunde und nachhaltige Marktentwicklung im Bereich der<br />
Elektromobilität.<br />
Welche Unterschiede erkennen Sie in Hinblick auf die Entwicklungen<br />
in Deutschland?<br />
Die Herangehensweise ist grundverschieden. In Deutschland<br />
gibt es immer einen konkreten Plan. Daran wird lange<br />
geforscht, entwickelt und gefeilt. Wenn der Plan dann nach<br />
langer Entwicklungszeit umgesetzt wird, passiert das meist<br />
mit einer geringen Fehlerquote. In Österreich setzen wir eher<br />
auf »learning by doing«. Wir kalkulieren von Anfang an ein<br />
gewisses Fehlermanagement mit ein. Deshalb gibt es in Österreich<br />
aktuell mehr konkrete Projekte und Elektrofahrzeuge<br />
pro Person. Welcher Weg am Ende der erfolgreichere ist,<br />
wird sich in ein paar Jahren zeigen.<br />
Neue Mobilität<br />
97
Elektromobilität in Europa - österreich<br />
ElectroDrive Salzburg<br />
steckt an.<br />
Interview mit Alois Schößwendter, Geschäftsführer von ElectroDrive Salzburg<br />
Was war die Motivation hinter dem Projekt ElectroDrive<br />
Salzburg?<br />
Wir wissen aus Studien, dass vor allem beim Verkehr der<br />
CO2-Ausstoss in den vergangenen Jahren stark zugenommen<br />
hat. Ohne Umdenken in diesem Bereich, werden wir die Klimaziele<br />
nicht erreichen. Elektromobilität ist heute an einem<br />
Punkt, wo wir sicher sagen können: das wird sich durchsetzen.<br />
Wir stehen am Anfang eines Megatrends, denn in den<br />
kommenden Jahren werden immer mehr eFahrzeuge auf den<br />
Markt kommen. Als Energieversorger und Verkehrsanbieter<br />
(Lokalbahnen, Stadtbusse) liegen sowohl Stromversorgung<br />
als auch Verkehr natürlich in unserer Kernkompetenz, darum<br />
war es logisch, dass wir uns diesem Thema annahmen.<br />
Salzburg soll zur Vorzeigeregion für Elektromobilität werden.<br />
Wie wird das aktuell umgesetzt?<br />
Wir betreiben sehr viel Aufklärungsarbeit in der Region, bauen<br />
kontinuierlich die Infrastruktur aus und kümmern uns darum,<br />
dass genügend Fahrzeuge für Salzburg verfügbar sind.<br />
Als wir Anfang 2009 mit Elektrorädern anfingen, konnte man<br />
die noch nicht im Fahrradhandel kaufen. Heute sind sie dort<br />
der Verkaufsschlager.<br />
ElectroDrive Salzburg setzt stark auf den Faktor Erfahrbarkeit.<br />
Wie ist die Resonanz der Bevölkerung auf das Projekt?<br />
Wir haben seit 2009 über 600 Elektrofahrzeuge auf den<br />
Markt gebracht. Die positive Entwicklung hat uns zum Teil<br />
selbst (positiv) überrascht. Im März 2010 hatten wir sogar<br />
einen Lieferengpass bei den Elektrorädern.<br />
Welche Rolle spielt Elektromobilität für Energieversorger<br />
heute und wie sehen Sie die Entwicklung in den nächsten<br />
zehn Jahren?<br />
Im Moment sehen wir uns auch als Marktbereiter. Wir tun,<br />
was wir tun können, um das Thema am Markt einzuführen.<br />
Natürlich nur in Kooperation mit dem Autohandel, denn dort<br />
liegt ja die Kernkompetenz für die Fahrzeuge. In Zukunft sehen<br />
wir uns als eine Art Kompetenzzentrum in Sachen Elektromobilität.<br />
Unser Kern-Know-how wird sicher die Stromversorgung<br />
und das sichere Laden sein.<br />
Weitere Informationen unter www.electrodrive-salzburg.at<br />
98 Neue Mobilität
Elektromobil im Öffentlichen Dienst<br />
Lösungen für Behördenfahrzeuge und öffentliche Fuhrparks<br />
Beteiligen Sie sich am Themenschwerpunkt Elektromobilität<br />
in der April-Ausgabe 2011 des Behörden Spiegel.<br />
Themenauswahl:<br />
> Vorbild Staat und Kommune für Umwelt- und Energieeffizienz<br />
> Anwendungsbeispiele: kommunale Fuhrparks, Polizei, Landes- und Bundesbehörden<br />
> Optimierungsmöglichkeiten und Implementierungsstrategien im Fuhrpark<br />
> Speichertechnologien, Infrastruktur<br />
> Antriebs- & Motorentechnik; Engineering & Zulieferung; Dienstleistung<br />
> Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten, Steuervergünstigungen<br />
> Übersicht ausgewählter Hersteller und Lösungen<br />
Komplette Mediadaten und weitere Informationen unter: eCar@behoerdenspiegel.de<br />
Planungsschluss: 21. März 2011<br />
Deutschlands Leitmedium für den Public Sector!<br />
Der Behörden Spiegel leitet Ihre Information mit 104.000 Exemplaren einmal monatlich an die<br />
wichtigsten Führungskräfte in Verwaltung und Politik weiter.<br />
Deutschlands größte unabhängige Zeitung für den Öffentlichen Dienst.<br />
Kongresse und Konferenzen, Tagungen und Parlamentarische Abende, Newsletter und Online-Portal.<br />
www.behoerdenspiegel.de<br />
Neue Mobilität<br />
99
Elektromobilität in Europa - Norwegen<br />
Die Elektromobilitäts-Politik<br />
in Norwegen<br />
Die starke Stellung Norwegens im Sektor Elektromobilität<br />
ist unter anderem mit der Ansässigkeit von 2 Elektroauto-<br />
Herstellern wie auch mit umfassenden staatlichen Kaufanreizen<br />
zu erklären. Zudem ist Norwegen der größte europäische<br />
Produzent Erneuerbarer Energien. Aktuell gibt es 3.250<br />
eAutos, im nächsten Jahr wird mit einem Zuwachs von weiteren<br />
1.500 Autos gerechnet. Dabei sind weniger als 100 dieser<br />
Fahrzeuge in öffentlichem Besitz.<br />
Fahrzeugbesteuerung in Norwegen<br />
Konventionell angetriebene Autos sind durch eine Importsteuer<br />
von 100% in Norwegen doppelt so teuer wie im restlichen<br />
Europa. Auch die Betriebskosten sind durch die Mineralölsteuer<br />
sehr hoch. Innerhalb der letzten 20 Jahre wurden<br />
zudem vermehrt Mautstraßen eingeführt, zusammen mit<br />
den hohen Parkgebühren und den Steuern ist die Nutzung<br />
eines fossilen Fahrzeugs in Norwegen daher sehr teuer.<br />
Strategie für Elektrofahrzeuge<br />
Schon 1989 wurden durch die Bellona Stiftung die ersten e-<br />
Autos nach Norwegen importiert. Nur wenige Monate später<br />
wurde die Importsteuer für eFahrzeuge aufgehoben. Durch<br />
eine starke Allianz der Bellona Stiftung mit der Popgruppe<br />
A-HA wurde die Regierung dazu gebracht, eine Strategie zur<br />
Verbreitung von eFahrzeugen zu entwickeln. So wurden 1995<br />
die Mautgebühren für eAutos erlassen, auch Parkgebühren<br />
und die Kfz-Steuer wurden in der Folge gestrichen. Dies war<br />
ein großer Schub für die norwegische eFahrzeuge-Industrie,<br />
Think wurde aufgebaut und die bankrotte dänische Firma<br />
Kewet übernommen. Das dort hergestellte eAuto wurde neu<br />
designt und unter dem Namen »Buddy« bekannt.<br />
Entfall der Mehrwertsteuer<br />
1992 wurde Norstat, eine Organisation von eFahrzeuge-Nutzern,<br />
gegründet. Ziel war es, die 25%ige Mehrwertsteuer<br />
für eFahrzeuge abzuschaffen und so Elektroautos weiter zu<br />
begünstigen. Das norwegische Parlament entschied 1999<br />
eFahrzeuge zwar im Mehrwertsteuersystem zu belassen,<br />
den Steuersatz jedoch auf 0% zu setzen.<br />
Nutzung der Busspuren<br />
Ein wichtiger Anreiz ist die seit 2003 erlaubte Nutzung von<br />
Busspuren durch Elektroautos. Da der norwegische Verkehr<br />
normalerweise sehr dicht ist, können eAuto-Fahrer bis zu einer<br />
Stunde sparen. Dies führte zu einem massiven Import<br />
von Elektroautos aus Frankreich und anderen Ländern, in<br />
denen kaum jemand an eine elektromobile Zukunft glaubte.<br />
Kostenlose Lademöglichkeiten<br />
Vor zwei Jahren wurde in der Hauptstadt Oslo damit begonnen<br />
Ladestationen aufzubauen. Bis Ende 2011 soll es 400<br />
Lademöglichkeiten mit kostenlosem Strom geben. Die öffentlichen<br />
Ladepunkte werden von den Kommunen betrieben,<br />
die auch für den Aufbau privater Ladeinfrastruktur eine<br />
100%ige Finanzierung anbieten. Seit 2009 gibt zudem die<br />
Zentralregierung Zuschüsse für den Bau öffentlicher und privater<br />
Ladestationen.<br />
Ladesäulen-Datenbank<br />
Durch Norstat wurde in den letzten Jahren eine landesweite<br />
Datenbank der Ladestationen aufgebaut. Der Aufbau der<br />
Datenbank wie auch die Installation von 1.500 neuen Ladepunkten<br />
wurde durch Transnova, eine staatliche Institution<br />
zur Förderung umweltfreundlichen Transports, finanziert.<br />
Die Datenbank ist sowohl über Internet als auch über Smartphones<br />
und über Navigationssysteme abrufbar (www.ladestasjoner.no).<br />
Norstat arbeitet aktuell daran, schwedische<br />
Ladestationen einzuarbeiten und eine schwedische Version<br />
der Seite anzubieten. Später soll Dänemark folgen, und auch<br />
die Integration weiterer Länder ist denkbar.<br />
Rune Haaland<br />
Generalsekretär Norstart und Vorsitzender des Regierungsrates<br />
zur Elektrifizierung des Straßentransportes<br />
rune@elbil.no<br />
www.elbil.no/<br />
100 Neue Mobilität
eCarTec - BEM-Gemeinschaftsstand - German E-Cars<br />
Elektromobilität in Europa - portugal<br />
Mobi.E<br />
Portugal an der Spitze der Elektromobilitäts-Bewegung<br />
Das portugiesische Elektromobilitätsprojekt Mobi.E zum<br />
Aufbau einer landesweiten Ladeinfrastruktur ist einzigartig.<br />
Die Basis des Projekts ist eine marktorientierte Open-<br />
Access-Philosophie, wodurch private Investoren angezogen<br />
und den Nutzern direkte Vorteile geboten werden. Diese Philosophie<br />
verspricht eine umfassende Beteiligung und eine<br />
rasche Expansion des Systems.<br />
Die Verwirklichung einer Initiative<br />
Im Juni 2010 eröffnete José Socrates, der portugiesische<br />
Premierminister, die erste Ladesäule des Mobi.E-Projektes.<br />
Diese Säule war der Startpunkt für den Aufbau einer Pilot-<br />
Infrastruktur, die am Ende 1.350 normale Ladestationen,<br />
verteilt über 25 Kommunen, sowie zusätzliche 50 Schnellladepunkte<br />
an den Hauptverkehrsverbindungen umfassen<br />
soll. Bis Juni 2011 soll dieses Ladenetzwerk komplettiert<br />
werden. Damit wäre es das erste flächendeckende nationale<br />
Ladenetzwerk weltweit. Durch den offenen Ansatz des<br />
Projektes investieren schon heute private Betreiber in zusätzliche<br />
eigene Ladestationen und vervollständigen so die<br />
Infrastruktur des Pilotprojektes. Dabei sind die Ladesäulen<br />
nur das sichtbarste Ergebnis der Anstrengungen des schon<br />
Anfang 2008 entwickelten Programms. Vorhergehende Aktivitäten<br />
waren beispielsweise die gemeinschaftliche Entwicklung<br />
von Wirtschaftsmodellen durch Forschungszentren,<br />
Softwareunternehmen und Ladetechnikhersteller, die<br />
Standardisierung von IT und Technik sowie die Ausarbeitung<br />
des gesetzlichen Rahmens. Zudem wurde eine Reihe von<br />
Anreizen für den Kauf von Elektroautos, auch in der öffentlichen<br />
Beschaffungspolitik, etabliert. Mobi.E ist im Gegensatz<br />
zu Modellprojekten in anderen europäischen Städten ein<br />
landesweites Projekt.<br />
Nutzerorientiertes System<br />
Mit einer einzigen SmartCard kann der Nutzer an jedem Ladepunkt<br />
des Landes sein Auto mit Strom von jedem Versorger<br />
laden. Dies ist der wichtigste Aspekt des Mobi.E-Projektes:<br />
Das System orientiert sich am Nutzer und nicht an einem<br />
monopolistischen Versorger oder System. Um Wettbewerb<br />
zu fördern und ein möglichst robustes System zu kreieren,<br />
basiert Mobi.E auf einer Politik des universellen Zugangs.<br />
Das heißt, dass jeder Fahrzeughersteller, jeder Elektrizitätsversorger<br />
und jeder Betreiber an Mobi.E teilnehmen kann.<br />
Um diese universelle Funktionsfähigkeit zu gewährleisten,<br />
sind vier grundlegende Rollen im System definiert:<br />
Der Nutzer ist der Bürger oder das Unternehmen, welche<br />
das System zum Laden Ihrer Elektroautos nutzen wollen.<br />
Der Betreiber ist der Manager der jeweiligen Ladesäule. Jeder<br />
Ladepunkt wird durch das Mobi.E-Logo identifiziert, wodurch<br />
die Nutzer unabhängig vom jeweiligen Betreiber ihr<br />
eFahrzeug laden können. Die Vergütung der Betreiber richtet<br />
sich nach der Menge an Elektrizität, die über die jeweilige<br />
Infrastruktur abgewickelt wird. Die Stromversorger liefern<br />
den Strom über die Ladepunkte der Betreiber. Da Betreiber<br />
und Stromversorger nicht identisch sein müssen, können<br />
die Lieferanten individuelle Stromtarife anbieten. Zudem<br />
können über die Mobi.E-Karte auch Services wie Bezahlung<br />
von Parkgebühren, Kombitickets des öffentlichen Verkehrs<br />
etc. angeboten werden. An der Spitze des Systems steht die<br />
Verwaltungsbehörde, welche die Integration aller am Projekt<br />
beteiligten Akteure im Hinblick auf den Finanz-, Energie- und<br />
Informationsfluss sicherstellt.<br />
Der Standard für Elektromobilität<br />
Als eines der weltweit anspruchsvollsten Elektromobilitätsprogramme<br />
stand Mobi.E vor einer Reihe von Herausforderungen,<br />
die durch innovative Lösungen der portugiesischen<br />
Unternehmen überwunden werden konnten. Durch die offene<br />
und modulare Charakteristik von Mobi.E kann das System<br />
problemlos auch in anderen Ländern und Regionen genutzt<br />
werden, die so von den portugiesischen Erfahrungen profitieren<br />
können.<br />
João Dias<br />
Koordinator der portugiesischen Behörde für<br />
Elektromobilität<br />
gamep@meid.gov.pt | www.mobi-e.pt<br />
Neue Mobilität<br />
101
Elektromobilität in Europa - Niederlande<br />
Umsetzung und Innovation<br />
Elektromobilität in den Niederlanden<br />
Aufgrund der geographischen und sozio-ökonomischen<br />
Faktoren eignen sich die Niederlande hervorragend für die<br />
Einführung von Elektromobilität. In den Niederlanden gibt<br />
es etwa 7,2 Mio. PKW, also fast 0,5 Autos pro Einwohner,<br />
mit denen täglich etwa 15 bis 30 km im Durchschnitt zurückgelegt<br />
werden. Dies sind ideale Vorraussetzung für eine<br />
Substitution des fossilen Verkehrs durch elektrische Fahrzeuge<br />
und so die Möglichkeit zur lokalen Reduzierung von<br />
CO2-Emissionen und Luftverschmutzung. Förderlich ist auch,<br />
dass die niederländische Bevölkerung über einen relativ<br />
hohen Bildungsstandard und ein gutes Einkommen verfügt,<br />
was zu einer besseren Adaption von innovativer Technologie<br />
wie Elektrofahrzeugen führt. Zudem sind die Niederlande<br />
schon heute mit einer guten und effizienten Infrastruktur<br />
bezüglich Straßen, öffentlichem Verkehr, Energie- und IKT-<br />
Netzen ausgestattet.<br />
2008 wurden die ersten großen Pilotprojekte von den niederländischen<br />
Energieversorgern gestartet. 2009 initiierte<br />
dann die niederländische Regierung das »Formula E«-Team,<br />
eine Regierungs-Taskforce mit der Aufgabe, die großflächige<br />
Implementierung von Elektrofahrzeugen voranzubringen.<br />
Bis heute wurden so schon 9 große Pilotprojekte auf den<br />
Weg gebracht. Die meisten dieser Projekte betreffen die Nutzung<br />
von Elektrofahrzeugen in Fahrzeugflotten, etwa beim<br />
innerstädtischen Lieferverkehr, bei Leasinggesellschaften,<br />
Taxiunternehmen, Unternehmensflotten oder kommunalen<br />
Fahrzeugen. In den bisherigen 9 Pilotprojekten werden insgesamt<br />
210 Elektroautos eingesetzt und die erforderliche<br />
Ladeinfrastruktur aufgebaut. Die Projekte laufen bis 2011,<br />
wobei nach erfolgter Evaluation die Erfolgreichsten in größerem<br />
Maßstab fortgesetzt werden.<br />
Neben diesen Aktivitäten haben auch einige Städte eigene<br />
Pilotprojekte mit lokalen Partnern gestartet. So bieten<br />
unter anderem Rotterdam, Amsterdam, Utrecht, Den Haag<br />
und Den Bosch Kaufanreize für Elektrofahrzeuge und lokale<br />
Unterstützung beim Aufbau der Ladeinfrastruktur. 2010<br />
wurde zudem von allen Netzbetreibern der Niederlande das<br />
Konsortium „e-laad“ mit dem Ziel gegründet, in den nächsten<br />
3 Jahren 10.000 Ladestationen aufzubauen. Aktuell sind<br />
bereits mehr als 100 Kommunen Partner des Netzwerks und<br />
es sind über 500 Ladestationen aufgebaut oder geplant.<br />
Komplettiert werden diese Aktivitäten durch eine Initiative<br />
großer niederländischer Unternehmen zur Anschaffung von<br />
3.000 Elektroautos in 2011.<br />
Auch neben den öffentlich unterstützten Pilotprojekten<br />
agieren viele niederländische Unternehmen im Innovationsmarkt<br />
Elektromobilität. Aktuell sind über 100 Firmen und<br />
Forschungsinstitute in diesem Feld tätig. Trotz fehlender<br />
OEMs arbeiten in den Niederlanden über 38.000 Menschen<br />
in Zulieferbetrieben.<br />
Zusammenfassend bietet die niederländische Entwicklung<br />
hervorragende Voraussetzungen für die Etablierung von<br />
Elektromobilität. Die Akteure aus Politik, Wirtschaft und Forschung<br />
stimmen darin überein, die Entwicklung der Elektromobilität<br />
beschleunigen zu wollen. Dieser Willen erstreckt<br />
sich von der Ausarbeitung politischer und steuerlicher Regulierungen<br />
über den Aufbau von Lademöglichkeiten, der<br />
Etablierung entsprechender Netz- und IKT-Infrastrukturen<br />
bis hin zum Angebot neuer Mobilitätsdienstleistungen. Die<br />
Niederlande sind bereit für Elektromobilität und warten auf<br />
die Großserien-Einführung elektrischer Fahrzeuge in den<br />
nächsten Jahren.<br />
Stephan van Dijk, PhD<br />
Program Manager D-INCERT<br />
Delft University of Technology<br />
s.j.vandijk@tudelft.nl<br />
1<strong>02</strong> Neue Mobilität
Elektromobilität in Europa - Slowenien<br />
Elektromobilität in Slowenien<br />
Simon Cretnik, DEVS<br />
Elektrische Straßenfahrzeuge - der aktuelle Stand<br />
2010 gab es in Slowenien noch keine kommerziell erhältlichen<br />
Elektroautos der Klasse M1. Allerdings sind schon einige<br />
Elektro-Leichtbauautos verfügbar, beispielsweise von<br />
Tazzari, Aixam oder Biro. Bei Zweirädern gibt es dagegen<br />
mehr Auswahl, es werden Pedelecs und eScooter verschiedener<br />
Hersteller angeboten. Insgesamt waren im vergangenen<br />
Jahr etwa 50 Elektrofahrzeuge auf Sloweniens Straßen<br />
unterwegs, darunter 10 PKW, 20 Nutz- und Kommunalfahrzeuge<br />
sowie 20 bis 30 eScooter. Zudem gibt es bis zu 2.000<br />
Pedelecs und eBikes. In 2011 ist ein deutlicher Anstieg der<br />
Anzahl an Elektrofahrzeugen zu erwarten.<br />
Ladeinfrastruktur<br />
In den letzten drei Jahren ist die öffentliche Ladeinfrastruktur<br />
in Slowenien stark angewachsen, Ende 2010 gab es über 30<br />
Ladesäulen. 13 davon stehen in Ljubliana, die kleinsten Orte<br />
mit Ladesäulen sind Jezersko (
Elektromobilität in Europa - Deutschland & Frankreich - MeRegioMobil<br />
Bequem per<br />
Stromrechnung bezahlen<br />
»Energietanken« bei MeRegioMobil<br />
Bis 2<strong>02</strong>0 sollen eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands<br />
Straßen unterwegs sein. Dafür ist die Errichtung einer<br />
flächendeckenden Ladeinfrastruktur notwendig - für das<br />
Laden zuhause, im öffentlichen Bereich, aber auch in angrenzenden<br />
Ländern, wie beispielsweise Frankreich. Doch<br />
wie soll das Aufladen und Bezahlen künftig funktionieren?<br />
Lösungsansätze für diese und weitere Fragestellungen versucht<br />
die EnBW mit ihren Konsortialpartnern im Rahmen des<br />
vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderten<br />
Projekts »MeRegioMobil« zu verwirklichen.<br />
Ziel des bis September 2011 laufenden Projekts ist es, unter<br />
anderem ein intelligentes Lademanagement für Elektrofahrzeuge<br />
zu entwickeln und dieses im Praxistest mit verschiedenen<br />
Nutzergruppen zu erproben. Hierfür errichtet die<br />
EnBW ab Anfang 2011 mehrere hundert private, gewerbliche<br />
und öffentliche Ladepunkte in Baden-Württemberg.<br />
Bereits Anfang 2011 sollen dann die ersten Testfahrer der<br />
bis zu 40 Smart electric drive (ed) an den öffentlichen Ladestationen<br />
in der Region tanken können - und auch bequem<br />
abgerechnet werden. Gemeinsam mit den Stadtwerken<br />
Karlsruhe hat die EnBW im Rahmen des Projekts ein interoperables<br />
Abrechnungssystem entwickelt, das es ermöglicht<br />
Ladevorgänge an öffentlichen Ladestationen über die jeweilige<br />
Stromrechnung des Kunden monatlich abzurechnen.<br />
Dies soll allerdings nicht nur auf regionaler Ebene zum Beispiel<br />
zwischen mehreren Energieversorgern, sondern auch<br />
über Ländergrenzen hinweg möglich sein. Schon heute sind<br />
»Roaming«-basierte Abrechnungsmodelle, wie aus dem<br />
Mobilfunkbereich, bekannt und etabliert. Aus diesem Grund<br />
beteiligt sich die EnBW am Deutsch-Französischen Flottentest<br />
für Elektrofahrzeuge.<br />
Der Zugang zur Ladeinfrastruktur wird durch eine sogenannte<br />
RFID-Karte (radio-frequency identification) ermöglicht.<br />
Mit der RFID-Karte kann der Nutzer die Ladeklappe an der<br />
Ladestation öffnen und sich identifizieren. Die EnBW stellt<br />
zwei Lademöglichkeiten zur Verfügung: Einfaches bzw. ungesteuertes<br />
Laden via Schukostecker sowie intelligentes<br />
bzw. gesteuertes Laden über den Typ 2 Stecker. Ab Frühjahr<br />
2011 erhalten die Testfahrer ein Lademanagement System<br />
als iPhone Applikation, über welches dann zum Beispiel die<br />
gewünschte Abfahrtszeit eingegeben werden kann. Die Aufladung<br />
der Fahrzeugbatterie erfolgt dann im sogenannten<br />
»Smart Home« unter Berücksichtigung volatiler Einspeisung<br />
aus Erneuerbaren Energien auf Basis eines speziellen Effizienzsignals.<br />
Einen finanziellen Anreiz zum intelligenten Laden<br />
bietet ein speziell entwickeltes Bonussystem.<br />
Noch einen Schritt weiter geht die EnBW gemeinsam mit<br />
dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT). In einem vor<br />
wenigen Wochen eröffneten Demonstrationslabor in Karlsruhe<br />
werden Elektrofahrzeuge der Konsortialpartner Daimler<br />
& Opel als Energiespeicher und Stromverbraucher in das<br />
»Smart Home« integriert. »Die Besonderheit hierbei ist, dass<br />
die Fahrzeuge rückspeisefähig sind. Sie können also bei Bedarf<br />
auch wieder Strom ins lokale Energienetz des Haushalts<br />
abgeben«, so Lars Walch, Projektleiter MeRegioMobil bei<br />
der EnBW Energie Baden-Württemberg AG. Damit möchte<br />
das Forschungsprojekt zeigen, wie Elektrofahrzeuge als Teil<br />
eines intelligenten Netzes künftig helfen können, Energie<br />
aus erneuerbaren Quellen noch sinnvoller einzusetzen.<br />
Weitere Informationen unter www.meregiomobil.de<br />
104 Neue Mobilität
Elektromobilität in Europa - schweiz<br />
Die eMobilitätsprojekte<br />
der Schweiz<br />
Dr. Jörg Beckmann, Geschäftsführer Mobilitätsakademie<br />
Elektromobilität ist in aller Munde. Das gilt auch für die<br />
Schweiz. Dabei ist die Situation in der Schweiz vor allem<br />
durch zwei markante Unterschiede gegenüber Deutschland,<br />
aber auch einigen anderen EU-Ländern gekennzeichnet.<br />
Zum einen fehlt die Dominanz einer nationalen Automobilindustrie,<br />
zum anderen erheben die Schweizer Bundesämter<br />
nicht den gleichen Führungsanspruch wie die politischen<br />
Entscheidungsträger innerhalb der deutschen Bundesregierung.<br />
Staatliche Konjunkturprogramme und Modellregionen<br />
gibt es zur Zeit in der Schweiz keine.<br />
Beides stellt sich sowohl als Hindernis wie auch als Chance<br />
dar. Als Hindernis, da dadurch der Wissenstransfer von der<br />
Forschung in die Marktentwicklung aufwendiger ist. Zudem<br />
konzentrieren sich die Hersteller aufgrund der fehlenden<br />
staatlichen Anreize in der Schweiz mit der Markteinführung<br />
zuerst auf andere europäische Länder; trotz der starken Kaufkraft<br />
und Umweltsensibilität vieler Eidgenossen. Als Chance,<br />
da dadurch das Feld für innovative und kreative Köpfe frei ist<br />
und sich so auch mal ungewöhnliche Ideen durchsetzen.<br />
Die elektromobile Zukunft in der Schweiz begann schon vor<br />
16 Jahren in der Gemeinde Mendrisio mit der Durchführung<br />
eines der bislang grössten europäischen Demonstrationsvorhaben.<br />
Von 1994 bis 2001 wurden über 400 Elektrofahrzeuge<br />
in den Markt eingeführt, zwei Drittel davon für den<br />
privaten Gebrauch. Auch heute werden immer wieder Versuche<br />
gestartet, die Alltagstauglichkeit des Elektroantriebs<br />
zu testen. So startete im Sommer 2010 mit dem Projekt »alpmobil«<br />
ein umfangreiches Praxisprojekt, bei dem sich Urlauber<br />
tageweise für umgerechnet 50 Euro ein Elektroauto<br />
mieten und so die Ferienregion elektrisch erkunden konnten.<br />
Eine win-win-Situation: Die Nutzer machten ihre ersten<br />
Erfahrungen mit der Elektromobilität. Auf der anderen Seite<br />
sammelten die Anbieter wertvolle Informationen über mögliche<br />
Hindernisse und Schwierigkeiten bei den Fahrzeugen.<br />
Um diese Akzeptanz weiter zu erhöhen, engagieren sich<br />
mittlerweile eine Reihe von Verbänden und Interessensgruppen<br />
für die Elektromobilität. So stieg der schweizweit<br />
grösste Lebensmittelhändler Migros mit der Eröffnung eines<br />
Info- und Serviceladen, dem m-way, in die Elektromobilität<br />
ein. Oder »eShare« bietet als erstes CarSharing-Angebot der<br />
Schweiz Elektrofahrzeuge für Privatkunden an, die für 4 Euro<br />
pro Stunde ein Elektroauto mieten können.<br />
Die Schweiz hat zahlreiche industrielle Leuchtturm-Projekte<br />
mit einer bunten Palette an Angeboten, die jedoch Gefahr<br />
laufen, als einzelne Praxisanwendungen unterzugehen. Hier<br />
versuchen andere Institutionen wie die Mobilitätsakademie,<br />
diese Kompetenzen auf dem Gebiet der Elektromobilität zu<br />
bündeln. Die Mobilitätsakademie wurde vom führenden Automobilclub,<br />
dem Touring Club Schweiz (TCS), gegründet.<br />
Mit Unterstützung des Bundesamtes für Strassen und dem<br />
TCS entsteht im Januar 2011 ein neues Kompetenzzentrum,<br />
ein nationales »Power-Haus« in Sachen Elektromobilität. Mit<br />
dem Schweizer Forum Elektromobilität, dass am 25. und 26.<br />
Januar 2011 zum 2. Mal in Luzern stattfindet, wird allen innovativen<br />
Elektromobil-Geistern eine Plattform geboten, sich<br />
auszutauschen. Auch werden »alle Schweizer Macherinnen<br />
und Macher aufgerufen, ihre ambitionierten Vorhaben in<br />
der Luzern Challenge zu verewigen und so neue lokale und<br />
nationale Impulse bei der Elektrifizierung des Individualverkehrs<br />
zu setzen«, so der Geschäftsführer der Mobilitätsakademie,<br />
Dr. Jörg Beckmann. Mit der Unterzeichnung der »Luzern<br />
Challenge« sollen Nägel mit Köpfen gemacht werden.<br />
Einzige Verpflichtung für die Unterzeichnung der »Luzern<br />
Challenge« ist ein nachweisbarer Beitrag zur Realisierung<br />
der Elektromobilität in einem bestimmten Zeitraum. Zum<br />
Beispiel sollen bis zum Jahr 2<strong>02</strong>0 alle Zwei- und Dreiradfahrzeuge<br />
sowie ein Grossteil der Lieferfahrzeuge der Post<br />
elektrisch betrieben werden. Kleine Schritte, die als Ganzes<br />
eine elektrisierende Wirkung haben sollen: schweizweit, europaweit.<br />
Denn selbstverständlich richtet sich die »Luzern<br />
Challenge« auch an die elektromobilen Innovatoren anderer<br />
europäischer Länder wie Deutschland.<br />
Mehr Informationen unter www.mobilityacademy.ch<br />
Neue Mobilität<br />
105
106 Neue Mobilität
Komisch, dass es immer noch<br />
Menschen in Deutschland gibt,<br />
die es gerne 2 Grad wärmer hätten.<br />
Mit denen sprechen wir noch.<br />
Love Green.<br />
Die erste deutschlandweite Kampagne<br />
zum Thema Nachhaltigkeit.<br />
Werden Sie Ermöglicher.<br />
www.love-green.de<br />
green®<br />
love-green.de
Das erwartet Sie in der<br />
<strong>NEUE</strong>N <strong>MOBILITÄT</strong> 03<br />
Vorschau<br />
Die «Neue Mobilität» - das Magazin vom Bundesverband<br />
eMobilität - informiert vierteljährlich über Projekte und<br />
Veranstaltungen der emobilen Branche, die Arbeit seiner<br />
Mitglieder und über relevante Neuigkeiten im Bereich<br />
der Elektromobilität.<br />
Zahlreiche Fachartikel und Kommentare diskutieren Fragen<br />
zum Status Quo der Elektromobilität. Zudem geben<br />
Ihnen Interviews mit verschiedenen eMobilitätsplayern<br />
interessante Einblicke in die Branche. In wechselnden<br />
Themenschwerpunkten informiert das Magazin außerdem<br />
regelmäßig detailliert über konkrete Projekte, Innovationen<br />
und Geschäftsmodelle.<br />
In der Frühjahrs-Ausgabe der <strong>NEUE</strong>N <strong>MOBILITÄT</strong> erfahren<br />
Sie unter anderem mehr über die Geschichte der Elektromobilität.<br />
Die Anfänge der elektrisch basierten Mobilität<br />
werden in Bildserien und Hintergrundartikeln historisch<br />
informativ und anschaulich dargestellt. 200 Jahre weiter<br />
präsentieren wir Ihnen einen umfassenden Überblick über<br />
die aktuellen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten<br />
im Bereich Elektromobilität in Deutschland und Europa.<br />
Die Portrait-Serie »Köpfe der Branche« zeigt elektromobile<br />
Persönlichkeiten, Ihr Engagement und die innovativsten<br />
Unternehmen und Vorreiter für eine Neue Mobilität.<br />
Außerdem beschäftigt sich die nächste Ausgabe mit den<br />
Marketing- und Unternehmensstrategien der eMobiliäts-<br />
Branche und deren Einfluss auf Medien und PR. Weitere<br />
Themenschwerpunkte werden die Hannover Messe 2011,<br />
Michelin Challenge Bibendum, the electric avenue - die<br />
Expo für nachhaltige Mobilität und das Berliner Projekt<br />
»Straße in die Zukunft«.<br />
Aufgrund der großen Nachfrage werden wir ab der nächsten<br />
Ausgabe das Firmenverzeichnis erweitern. Wenn auch<br />
Sie Ihr Unternehmen erfolgreich als Innovationsträger und<br />
eMobilitätsplayer positionieren wollen, wenden Sie sich<br />
bitte direkt an die Anzeigenredaktion.<br />
Sandrine Frideres, Anzeigenredaktion/Abo-Service<br />
sandrine.frideres@bem-ev.de
<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong><br />
Das Magazin vom Bundesverband eMobilität<br />
Abonnement Fax an 030 8638 0866<br />
oder per email an<br />
abo@neue-mobilitaet.info<br />
Unser Fachmagazin wird Sie nun viermal im Jahr über aktuelle Fragestellungen, Entwicklungen<br />
und Projekte der eMobilitätsbranche informieren.<br />
JAHRES-ABO / 4 Ausgaben<br />
zum Bezugspreis von 26,50 € inkl. Porto/Versand und MwSt. (Ausland zzgl. Porto*)<br />
studenten-ABO / 4 Ausgaben<br />
zum Bezugspreis von 18,00 € inkl. Porto/Versand und MwSt. (Ausland zzgl. Porto*). Eine aktuelle<br />
Studienbescheinigung wird dem BEM unter abo@neue-mobilitaet.info geschickt.<br />
Förder-abo / 4 Ausgaben<br />
Lesen Sie 4x jährlich die »Neue Mobilität« und unterstützen Sie damit die Arbeit des Bundesverbands<br />
eMobilität. Nur gemeinsam können wir eMobilität langfristig als realistische Mobilitätsalternative<br />
auf die Straße bringen. Zum Bezugspreis von 45,00 € inkl. Porto/Versand und MwSt. (Ausland<br />
zzgl. Porto*).<br />
firmen-ABO / 4 Ausgaben<br />
Speziell für Unternehmen, die das Magazin für mehrere Personen im Unternehmen bestellen möchten,<br />
gibt es reduzierte Konditionen. Inkl. Porto/Versand und MwSt. (Ausland zzgl. Porto*)<br />
5 Stück (85,00 €) 10 Stück (145,00 €) 25 Stück (265,00 €)<br />
* Porto Ausland: EU-Zone: zzgl. 3,75 € pro Jahr, Europa außerhalb EU zzgl. 11,25 € pro Jahr, restliche Welt zzgl. 22,50 € pro Jahr. Das Abonnement enthält die<br />
regelmäßige Lieferung der »<strong>NEUE</strong>N <strong>MOBILITÄT</strong>« und gilt für jeweils 4 Ausgaben. Es kann jederzeit mit Wirkung zur übernächsten Ausgabe gekündigt werden.<br />
Falls nicht 6 Wochen vor Ablauf des Abonnements gekündigt wird, verlängert sich dieses um ein weiteres Jahr. Bei einer evtl. Erhöhung der Ausgabenfrequenz<br />
ab 2012 erhöht sich auch der Abonnementpreis entsprechend. Widerrufsrecht: Die Bestellung kann innerhalb von 14 Tagen beim Bundesverband eMobilität<br />
e.V., Wallstraße 16, 10179 Berlin widerrufen werden. Zur Wahrung der Frist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs mit Brief, Fax oder eMail.<br />
liefer- und Rechnungsadresse<br />
Unternehmen<br />
Vorname, name<br />
straSSe, nr.<br />
PLZ, Ort<br />
email<br />
Fon<br />
Bitte schicken Sie mir alle 2 Wochen den kostenlosen BEM-Newsletter zu.<br />
Ort, Datum,<br />
Stempel, Unterschrift<br />
Hiermit bestelle ich verbindlich das oben ausgewählte Abonnement.<br />
Neue Mobilität<br />
109
eBike & eScooter Shop Berlin<br />
BEM-<br />
MITGLIEDER<br />
Der Bundesverband eMobilität vernetzt die Akteure aus<br />
Wirtschaft, Politik und Medien miteinander, fördert die öffentliche<br />
Wahrnehmung für Elektromobilität durch zahlreiche<br />
Veranstaltungen und setzt sich für die notwendigen infrastrukturellen<br />
Veränderungen ein. Von Beginn an sind die<br />
Mitglieder das wichtigste Potential des Verbands.<br />
»Die Einbindung unserer Mitglieder in die verschiedensten<br />
BEM-Aktionen, Veranstaltungen und Projekte ist deshalb<br />
eines unserer wichtigsten Aufgaben im tagespolitischen<br />
Geschäft. Darüber hinaus sorgen wir dafür, dass sich unsere<br />
Mitglieder untereinander vernetzen, um über Branchengrenzen<br />
hinaus neue Kooperations- und Geschäftsmodelle<br />
zu entwickeln«, so Kurt Sigl, BEM-Präsident.<br />
Zu den Aufgaben des BEM gehört die Verbesserung der gesetzlichen<br />
Rahmenbedingungen für den Ausbau der Elektromobilität<br />
als nachhaltiges und zukunftsweisendes Mobilitätskonzept<br />
und die Durchsetzung einer Chancengleichheit<br />
bei der Umstellung auf Elektromobilität.<br />
www.bem-ev.de<br />
www.eMobileTicker.de<br />
»Nur gemeinsam können wir eMobilität langfristig als realistische<br />
Mobilitätsalternative auf die Straße bringen.«<br />
Wir danken unseren Mitgliedern und Sponsoren für Ihre Unterstützung und Ihr Engagement für eine Neue Mobilität.<br />
CPM<br />
speed-e.me<br />
110 Neue Mobilität
Bitte Unterstützen Sie uns mit Ihren Ideen, Projekten und<br />
Ihrer Begeisterung. Zeigen Sie sich und Ihr Engagement für<br />
eMobilität.<br />
Die Branche der Elektromobilität wird bei der Schaffung von<br />
Arbeitsplätzen zu den starken Wachstumsbranchen in Deutschland<br />
gehören. Es ist unverzichtbar, sich gemeinsam und<br />
verstärkt den Herausforderungen der eMobilität zu stellen, um<br />
einen nachhaltigen Aufschwung im gesamten Marktumfeld zu<br />
sichern. Diese Aufgabe erfordert eine aktive Teilnahme der<br />
innovativsten Unternehmen Deutschlands, starker Persönlichkeiten<br />
und das kooperative Zusammenwirken aller beteiligten<br />
Akteure aus Wissenschaft und Forschung, Wirtschaft,<br />
Politik, Medien, den Verbänden und Institutionen, sowie das<br />
Engagement jedes einzelnen Bürgers, der sich für eine Neue<br />
Mobilität einsetzen möchte.<br />
Eine Mitgliedschaft im Bundesverband eMobilität verbindet die<br />
soziale, ökonomische und ökologische Herausforderung mit<br />
den Chancen der eMobilität und des Sustainability Developments<br />
und verankert diese nachhaltig in der Gesellschaft.<br />
Seien Sie dabei, wenn die Welt von morgen endlich sauber<br />
und leise wird.<br />
Dafür ist Ihr Engagement und Ihre Unterstützung<br />
notwendig.<br />
Vorteile einer Mitgliedschaft im Bundesverband eMobilität e.V.<br />
• Möglichkeit der aktiven Teilnahme an einem ständig wachsenden<br />
Netzwerkpool emobilitätsbegeisterter Unternehmer<br />
• Branchenübergreifender und interdisziplinärer Austausch<br />
der relevanten Player der Branche<br />
• Gestaltung & Förderung der Branchenziele auf politischer<br />
Ebene für eine nachhaltige Neue Mobilität zur Steigerung<br />
urbaner Lebensqualität<br />
• Unternehmensdarstellung und Verlinkung auf BEM-Webseite<br />
• Bezug des BEM-Magazins »Neue Mobilität«<br />
• Einbindung in Kampagnen, Filme, Interviews, gemeinsame<br />
Pressemitteilungen und Beiträge im BEM-Magazin<br />
• Imagefördernde Positionierung als Innovationsträger und<br />
aktiver eMobilitätsplayer<br />
• BEM-Gemeinschaftsstand auf Messen und Veranstaltungen<br />
• Präsentation auf Veranstaltungen, Symposien, Konferenzen<br />
eShowroom & Kompetenzzentrum, BEM eRoadshow<br />
• Nutzung des Partnerlogos auf Medien und der Webseite<br />
»Mitglied im Bundesverband eMobilität«<br />
• Zugang zu Landesvertretungen und Partnerverbänden<br />
• Vernetzung mit Politik, Wirtschaft, anderen Verbänden und<br />
Instituten<br />
• Event-Einladungen zu Mitgliedskonditionen, bundesweite<br />
eStammtische, Teilnahme am BEM-Roundtable<br />
• Redaktions- und Nachrichtendienst<br />
• eNewsletter, BEM eMobile Ticker als iPhone App, Pressezugang,<br />
Veröffentlichungen<br />
Mitgliedsbetreuung<br />
BEM eMobile Sandrine Ticker Frideres<br />
Jetzt im App-Store.<br />
Fon 030 8638 1874<br />
sandrine.frideres@bem-ev.de<br />
Bundesverband eMobilität e.V.<br />
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10179 Berlin<br />
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Neue Mobilität<br />
111
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112 Neue Mobilität
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Neue Mobilität<br />
113
<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong><br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber<br />
Bundesverband eMobilität e.V.<br />
Wallstr. 16<br />
10179 Berlin<br />
Fon 030 8638 1874<br />
Fax 030 8638 0866<br />
www.bem-ev.de<br />
magazin@bem-ev.de<br />
Chefredaktion V.i.S.d.P.<br />
Christian Heep<br />
christian.heep@bem-ev.de<br />
Redaktionsleitung<br />
Juliane Girke<br />
juliane.girke@bem-ev.de<br />
Fon 030 8961 0800<br />
Mitarbeit<br />
Sven Kirrmann<br />
Klaus Bergerfurth<br />
Konzept, Layout & Druck<br />
CYMAGE MEDIA BERLIN<br />
Oranienplatz 5<br />
10999 Berlin<br />
Fon 030 616 58 511<br />
agentur@cymage-media.com<br />
www.cymage-media.com<br />
Layout, Satz, DTP, Grafik<br />
Christian Heep<br />
Monika Czerminska<br />
Kristin Spiess<br />
Falk Bege<br />
Titelbild / Cover<br />
EnBW AG - Die Elektronauten<br />
Anzeigenredaktion / Abo-Service<br />
Sandrine Frideres<br />
sandrine.frideres@bem-ev.de<br />
Fon 030 8638 1874<br />
Druckerei<br />
primeline.print Berlin<br />
Auflage<br />
10.000 Stück<br />
<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong> <strong>02</strong><br />
Erscheinung Januar 2011<br />
ISSN 2191-5636<br />
BEM-Vorstand<br />
Kurt Sigl, Präsident<br />
Frank Müller, Geschäftsführer<br />
Michael Hofmann, Finanzen<br />
Christian Heep, Marketing<br />
BEM-Beirat<br />
Dr. Jan Traenckner, Vorsitzender<br />
Dr. Dr. Reinhard Löser<br />
Dr. Jan Peter Korthals<br />
Prof. Dr. Frank Behrendt<br />
Dipl. Ing. M.S. Tim Baack<br />
Matthias Groher<br />
Markus Emmert<br />
Prof. Dr.-Ing. Christian Voy<br />
Josef Maier<br />
Dipl. Ing. und Dipl. Wirtsch. Ing.<br />
Johann Georg Friedrich<br />
Prof. Dr. habil. Wolfgang Seiler<br />
Dipl. Ing. Eckhard Fahlbusch<br />
Dr. Gregor Matthies<br />
© 2010-2011 Bundesverband eMobilität e.V. / BEM. Alle veröffentlichten<br />
Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, auch auszugsweise,<br />
nur mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung vom BEM.<br />
Alle Angaben ohne Gewähr. Honorare nur nach Vereinbarung. Das Fachmagazin<br />
<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong> erscheint alle 3 Monate.<br />
Besser Beraten Handeln<br />
Rechtsgebiete:<br />
Energierecht<br />
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Elektro-Mobilität<br />
Unternehmensgründung/<br />
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Urheberrecht/<br />
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Internationale Rechtsund<br />
Steuerberatung<br />
Steuerberatung<br />
Wirtschaftsprüfung<br />
Öffentliche Auftragsvergabe<br />
Wettbewerbs- und Kartellrecht<br />
Zivil- und Arbeitsrecht<br />
Kommunalberatung<br />
Die Sozietät Becker Büttner Held ist einer der führenden deutschen Berater in den Bereichen<br />
Energie- und Infrastrukturrecht mit europaweiter Verflechtung. Als integrierte Sozietät ist BBH<br />
mit über 150 Rechtsanwälten, Wirtschaftsprüfern, Steuerberatern sowie Ingenieuren und insgesamt<br />
über 320 Mitarbeitern an den Standorten Berlin, Köln, München und Stuttgart vertreten.<br />
Becker Büttner Held versteht den interdisziplinären Beratungsansatz sowie die technische und<br />
wirtschaftliche Analyse von Sachverhalten als ein Markenzeichen der Kanzlei:<br />
Unser Ziel ist es nicht, isoliert Rechtsfragen zu bearbeiten. Wir möchten die dahinter liegenden<br />
wirtschaftlichen Zusammenhänge aufklären und langfristige Lösungen für die Praxis anbieten.<br />
Eine langjährige Verwurzelung und umfassende Kenntnis der Branche sichern eine herausragende<br />
Qualität unserer Tätigkeit, von der unsere Mandanten profitieren.<br />
Beratungsschwerpunkte liegen u.a. in den Bereichen Energie, Verkehr und Infrastruktur, Finanzierungen,<br />
Fördermittelberatung, Unternehmensgründung, steuerliche Gestaltung, Zivil- und Arbeitsrecht<br />
sowie Wettbewerbs- und Kartellrecht.<br />
Den Kern der Mandantschaft bilden zahlreiche Energie-, Verkehrs- und Versorgungsunternehmen,<br />
vor allem Stadtwerke, Kommunen, aber auch kleine und mittelständische Unternehmen der Privatwirtschaft<br />
und internationale Konzerne. Diese berät BBH sowohl in allen Rechts- und Steuerfragen<br />
als auch betriebswirtschaftlich und strategisch bei ihrem wirtschaftlichen Engagement.<br />
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Dr. Christian de Wyl<br />
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10179 Berlin<br />
Telefon: +49 (030) 611 28 40 20<br />
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BBH Köln<br />
Dr. Christian Jung, LL.M.<br />
KAP am Südkai/Agrippinawerft 30<br />
50678 Köln<br />
Telefon: +49 (<strong>02</strong>21) 650 25 107<br />
christian.jung@bbh-online.de<br />
BBH München<br />
Untere Weidenstraße 5<br />
81543 München<br />
BBH Stuttgart<br />
Industriestraße 3<br />
70565 Stuttgart<br />
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Wer auch in Zukunft weiter im Wettbewerb vorne mitfahren will, muss den neuen Herausforderungen der Elektro mobilität<br />
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