02.09.2016 Aufrufe

www.ihk-muenchen.de

2bLJfon

2bLJfon

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

TITELTHEMA l AUSBILDUNG<br />

Damit <strong>de</strong>r Start gelingt<br />

Auch viele junge Flüchtlinge beginnen im September eine Ausbildung.<br />

Ihre Betriebe können sich über verbesserte gesetzliche Bedingungen und<br />

erweiterte IHK-Angebote freuen. GABRIELE LÜKE<br />

Gut integriert – seit<br />

einem Jahr absolviert<br />

Mustafa Moma (5. v. l.,<br />

hintere Reihe) eine<br />

Ausbildung zum<br />

Feinmechaniker bei<br />

<strong>de</strong>r Bauer Unternehmengruppe,<br />

vorne,<br />

3. v. r., Werksleiter<br />

Martin Lindner<br />

Foto: Bauer Unternehmensgruppe<br />

Für Mustafa Moma bot eine Betriebsbesichtigung<br />

<strong>de</strong>n Einstieg in die<br />

Ausbildung. Der 27-jährige Syrer<br />

besuchte mit seiner Berufsintegrationsklasse<br />

die Weilheimer Bauer Unternehmensgruppe,<br />

als er <strong>de</strong>m Werksleiter Martin<br />

Lindner (35) auffiel: „Moma sprach gut<br />

Deutsch und stellte gute Fragen.“ Lindner<br />

lud <strong>de</strong>n Flüchtling zu einem Praktikum ein.<br />

Auch dabei stellte sich Moma überaus clever<br />

an. Also bot das auf Maschinen und<br />

Baugruppen spezialisierte Unternehmen<br />

ihm einen Ausbildungsplatz an. Seit einem<br />

Jahr absolviert Moma, <strong>de</strong>r eine sichere<br />

Aufenthaltserlaubnis besitzt, nun eine Ausbildung<br />

zum Feinmechaniker. „Er ist ein<br />

sehr vorausschauen<strong>de</strong>r Mensch, <strong>de</strong>r weiß,<br />

dass die Ausbildung eine wichtige Grundlage<br />

für sein weiteres Fortkommen ist“,<br />

lobt Lindner. „Er arbeitet sehr motiviert<br />

und engagiert.“<br />

Bauer gehörte zu <strong>de</strong>n ersten oberbayerischen<br />

Unternehmen, die Flüchtlinge beschäftigten.<br />

Seither haben sich die rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen verän<strong>de</strong>rt.<br />

Auch die Zahl <strong>de</strong>r Unterstützungsangebote<br />

ist stark gewachsen. Womit können Betriebe<br />

nun konkret rechnen, wenn sie Flüchtlinge<br />

ausbil<strong>de</strong>n wollen?<br />

Die IHK für München und Oberbayern<br />

setzt sich seit Beginn <strong>de</strong>r großen Flüchtlingsströme<br />

dafür ein, dass junge Geflüchtete<br />

in Deutschland während einer dreijährigen<br />

Ausbildung und zwei anschließen<strong>de</strong>n<br />

Berufsjahren ohne Gefahr <strong>de</strong>r Abschiebung<br />

im Land bleiben dürfen. Dieses sogenannte<br />

3+2-Konzept ist jetzt Bestandteil<br />

<strong>de</strong>s im Sommer in Kraft getretenen Integrationsgesetzes.<br />

„Die Regelung ist im<br />

ökonomischen wie humanitären Sinne ein<br />

echter Fortschritt im Hinblick auf Rechtsund<br />

Planungssicherheit für Unternehmen<br />

und Flüchtlinge“, erklärt Hubert Schöffmann,<br />

bildungspolitischer Sprecher <strong>de</strong>s<br />

Bayerischen Industrie- und Han<strong>de</strong>lskammertags.<br />

Konkret sieht die Regelung vor:<br />

• Flüchtlinge, die noch keine Aufenthaltserlaubnis<br />

haben, nicht aus einem sicheren<br />

Herkunftsland stammen und für die<br />

unter an<strong>de</strong>rem keine konkreten aufenthaltsbeen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Maßnahmen bevorstehen,<br />

erhalten eine Duldung und damit<br />

Abschiebungsschutz über die im Ausbildungsvertrag<br />

festgelegte Dauer <strong>de</strong>r Berufsausbildung.<br />

• Nach erfolgreichem Abschluss erhalten<br />

sie eine Aufenthaltserlaubnis für weitere<br />

zwei Jahre, wenn u. a. die Bun<strong>de</strong>sagentur<br />

für Arbeit zugestimmt hat.<br />

• Wer nach <strong>de</strong>r Ausbildung nicht bei seinem<br />

Arbeitgeber bleiben kann, erhält<br />

eine halbjährige Duldung für die Suche<br />

16<br />

Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 09/2016

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!