08.09.2016 Aufrufe

KÜCHENPLANER Ausgabe 9 2016

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten. Zielgruppe sind Küchenplaner und Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und die Küchenindustrie.

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten. Zielgruppe sind Küchenplaner und Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und die Küchenindustrie.

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28-Jährigen zum Studium der Betriebswirtschaftslehre<br />

nach Köln<br />

und später für ein international geprägtes<br />

Aufbaustudium nach London.<br />

Zwischendurch immer wieder<br />

kombiniert mit praktischen Phasen<br />

in Siershahn. Felix Engel spricht<br />

fließend Englisch und Französisch.<br />

Davon profitiert er in seiner<br />

aktuellen Position in der Exportabteilung<br />

mit Verantwortung für<br />

alle Märkte außer den deutschsprachigen.<br />

Der Export wird auch in<br />

Zukunft der Kompetenzbereich von<br />

Felix Engel sein. Mittelfristig soll<br />

er außerdem die kaufmännische<br />

Leitung der Firma übernehmen.<br />

Kevin Göbel wird, so ist der Plan,<br />

den Inlandsvertrieb aller Produktgruppen<br />

und die Personalangelegenheiten<br />

managen. Hinzu kommt<br />

der Bereich Produktion auf Ebene<br />

der Geschäftsleitung. Die praktische<br />

Umsetzung der Technik im<br />

Tagesgeschäft verantwortet weiterhin<br />

der Betriebsleiter Sven Rasbach.<br />

Eingespieltes Team<br />

Die Junior-Chefs wachsen also<br />

bereits seit einiger Zeit in ihre<br />

neuen Verantwortungsgebiete hinein.<br />

Dabei können sie auf ein intaktes<br />

und eingespieltes Team bauen.<br />

Allen voran Betriebsleiter Sven<br />

Rasbach sowie die beiden Verkaufsleiter<br />

Christoph Erll und Peter Laub.<br />

Aber noch sind Gerhard Göbel<br />

und Manfred Engel mit von der<br />

Partie. Wenngleich sich Veränderungen<br />

konkret abzeichnen. So<br />

wird Manfred Engel Ende <strong>2016</strong> die<br />

operative Verantwortung abgeben.<br />

Er ist dann 68 Jahre alt und blickt<br />

auf ein reich gefülltes Berufsleben<br />

zurück. „54 Jahre und neun Monate“,<br />

sagt er scheinbar nüchtern.<br />

46 Jahre davon hat er sich mit Keramik<br />

beschäftigt, erst bei der<br />

Gießkeramiksparte der KCH Keramchemie<br />

und anschließend in<br />

der eigenen Firma. Ganz aus dem<br />

Unternehmen zurückziehen wird<br />

er sich mit dem Jahreswechsel<br />

<strong>2016</strong>/2017 aber nicht, sondern als<br />

Berater weiter zur Verfügung stehen.<br />

Und er wird die Stühle für den<br />

geplanten Unternehmensbeirat anwärmen.<br />

Den zweiten Platz neben<br />

ihm wird – wie soll es anders sein<br />

– Gerhard Göbel einnehmen. Voraussichtlich<br />

2018, dann hat auch<br />

er die 68 Lebensjahre erreicht und<br />

die Söhne sollen die Geschäftsführung<br />

komplett übernehmen. „Aber<br />

bis dahin werde ich den Übergang<br />

mitgestalten“, betont er. In der Rolle<br />

als Beirat wollen Manfred Engel<br />

und Gerhard Göbel ihren Söhnen<br />

bei wichtigen Entscheidungen beratend<br />

zur Seite stehen, das Tagesgeschäft<br />

aber den beiden sowie den<br />

leitenden Angestellten überlassen.<br />

Anteile übergeben<br />

Dass dieser Wechsel stattfindet,<br />

wurde Ende Juni <strong>2016</strong> auch<br />

rechtlich in die Wege geleitet. Felix<br />

Engel und Kevin Göbel sind nun<br />

Gesellschafter und wurden zu Prokuristen<br />

ernannt. „Wir haben einen<br />

Großteil unserer Gesellschafteranteile<br />

auf unsere Familien verteilt“,<br />

berichtet Gerhard Göbel vom Termin<br />

beim Notar. Er selbst hat zwei<br />

Söhne, Compagnon Manfred Engel<br />

drei Kinder. Dabei fungieren Kevin<br />

Göbel und Felix Engel jeweils als<br />

Leiter eines Familienpools, in dem<br />

die Anteile verwaltet werden. Alle<br />

anderen Geschwister sind stille<br />

Teilhaber. Auch dies soll gewährleisten,<br />

dass beim Unternehmen<br />

systemceram alles stabil bleibt und<br />

es – wie aus Siershahn gewohnt –<br />

mit Kontinuität und Bodenständigkeit<br />

weitergeht.<br />

Anfang der 1980er-Jahre nutzte Gerätehersteller imperial<br />

Feinsteinzeug von systemceram, um den neu eingeführten<br />

Glaskeramikkochfeldern einen adäquaten<br />

Rahmen zu geben.<br />

Feinsteinzeug aus dem Westerwald, hier als Küchenspülen<br />

der Reihe „Mera“.<br />

Spannende Geschichte<br />

Wobei Kontinuität sicher nur ein<br />

Aspekt ist, der das Unternehmen<br />

treffend beschreibt. Denn neben<br />

einem aus Überzeugung gelebten<br />

partnerschaftlichen und bewusst<br />

bodenständigen Verhältnis zu den<br />

Kunden, prägen Mut und Abenteuergeist<br />

die vergleichsweise junge<br />

Historie der am 1. Januar 2000 gegründeten<br />

Firma. Keimzelle des<br />

Unternehmens systemceram ist die<br />

im Jahr 1928 gegründete Gießkeramiksparte<br />

der KCH Keramchemie<br />

– ein Spezialist für Laborkeramik<br />

aus Feinsteinzeug. Der Standort<br />

war schon immer Siershahn im<br />

Wes terwald. Der Vertriebsmann<br />

Manfred Engel kam 1970 zu KCH,<br />

vier Jahre später unterschrieb<br />

Gerhard Göbel seinen Arbeitsvertrag<br />

als Controller. 1990 folgte die<br />

Beförderung Göbels zum Spartenleiter<br />

und Prokurist.<br />

Im Konzernverbund der KCH Keramchemie<br />

war die Gießkeramiksparte<br />

stets ein ungeliebtes Kind,<br />

berichten Göbel und Engel. Auch bei<br />

der KCH-Mutter Goldschmidt in Essen,<br />

eine der Vorgängergesellschaften<br />

des heutigen Evonik-Konzerns,<br />

fremdelten die Verantwortlichen<br />

mit diesem Geschäftsfeld. Anlagenbau,<br />

Kunststofftechnik und Korrosionsschutz<br />

wurden bevorzugt. Diese<br />

Situation war für die Keramik-Verantwortlichen<br />

nicht glücklich, hatte<br />

aber gewisse Vorzüge. „Wir konnten<br />

all die Jahre selbstständig agieren“,<br />

berichtet Gerhard Göbel von<br />

den Vorteilen der langen Leine, die<br />

so lange locker blieb, wie am Jahresende<br />

ein Gewinn stand. Und das<br />

war stets der Fall. Die Einstellung<br />

der Eigentümer zur Gießkeramiksparte<br />

grenzte an Desinteresse. So<br />

wurden keine Investitionen über<br />

3,5 Mio. Mark bewilligt. Als einmal<br />

ein 20-Mio.-Mark-Invest im Raum<br />

stand, musste das Gesamtvorhaben<br />

in viele Einzelmaßnahmen unterhalb<br />

der 3,5-Mio.-Genze gesplittet<br />

werden.<br />

Einstieg ins Küchengeschäft<br />

1979 entschied die KCH-Konzernleitung:<br />

Ab sofort wollen wir<br />

nicht mehr allein Becken und Platten<br />

für Laboranwendungen produzieren<br />

und vertreiben, sondern<br />

9/<strong>2016</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 13

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