08.09.2016 Aufrufe

KÜCHENPLANER Ausgabe 9 2016

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten. Zielgruppe sind Küchenplaner und Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und die Küchenindustrie.

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten. Zielgruppe sind Küchenplaner und Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und die Küchenindustrie.

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Küchenplanung<br />

Virtuelle Küchenwelten<br />

Virtual-Reality-(VR-)Brillen sollen Küchen in dreidimensionaler Umgebung erlebbar machen.<br />

Der Münchner VR-Spezialist Innoactive Digital Realities GmbH hat jetzt eine Komplettlösung<br />

einschließlich Hardware, Software und diversen Services speziell für Point-of-Sale-Anwendungen<br />

entwickelt. Eine Idee mit Zukunft, die allerdings noch Schwächen hat.<br />

Die Idee von Innoactive Digital<br />

Realities ist genauso simpel wie einleuchtend.<br />

„Kunden treffen immer häufiger<br />

Kaufentscheidungen zu Hause<br />

als im Markt – und wir sind es, die die<br />

Kaufentscheidung durch die VR-Lösung<br />

nach Hause bringen“, sagt Geschäftsführer<br />

Daniel Seidl. Seit 2014 hat sich<br />

das Unternehmen auf Virtual-Reality-<br />

Lösungen spezialisiert.<br />

Auch die Vorteile der Händler liegen<br />

auf der Hand. Zumindest für diejenigen,<br />

die sich mit hohen Mietpreisen in Stadtzentren<br />

herumplagen. Die VR-Lösungen<br />

sollen die Ausstellungen ersetzen. Stattdessen<br />

schieben sich die Kunden nur<br />

noch die dicken Brillen über die Augen<br />

und bewegen sich sofort in den virtuellen<br />

Küchenwelten. Bei aller Realität gibt es<br />

allerdings auch Schwächen: Kunden können<br />

das Material nicht sinnlich erleben.<br />

Wie fühlt sich denn Lacklaminat an? Oder<br />

Beton? Oder die Struktur von Echtholz?<br />

Das Virtual Reality Showroom-Konzept<br />

von Innoactive Digital Realities umfasst<br />

alle Bestandteile, die für einen flächendeckenden<br />

Einsatz von VR-Technik zur Produktpräsentation<br />

nötig sind – einschließlich<br />

eines Displays für die Zuschauer.<br />

Die Steuerung ist bewusst einfach gehalten, sodass sich Benutzer gleich zurechtfinden.<br />

Ein Knopf am linken Controller öffnet das Auswahlmenü,<br />

ein Knopf am rechten Handstück ruft einen<br />

„Laserpointer“ auf, mit dem sich<br />

Objekte anwählen lassen.<br />

Einfach und bedienfreundlich<br />

Hinzu kommt: Die Deutschen sind eher<br />

skeptisch gegenüber neuen Technologien.<br />

Asiaten oder Amerikaner haben dagegen<br />

kaum Berührungsängste gegenüber neuen<br />

Errungenschaften. Dennoch glauben<br />

Daniel Seidl und sein Team zur richtigen<br />

Zeit am richtigen Ort zu sein: „Wahrscheinlich<br />

hätten wir in den USA mehr<br />

Kapital, aber wir haben uns bewusst für<br />

München als Standort entschieden. Wir<br />

sind hier verwurzelt und sehen den europäischen<br />

Markt als unseren“, erklärt der<br />

Geschäftsführer.<br />

Um den Einstieg den Skeptikern zu<br />

erleichtern, hat Innoactive Digital Realities<br />

eine Technik ent wickelt, die sich<br />

möglichst einfach und bedienfreundlich<br />

integrieren lässt. Der modulare Virtual-Reality-Showroom<br />

ist ein ganzheitliches<br />

Konzept, das alle notwendigen<br />

Bestandteile und Leistungen umfasst,<br />

um flächendeckend an jedem beliebigen<br />

Point-of-Sale (POS) ein virtuelles Shopping-Erlebnis<br />

einzurichten. Das kann<br />

auch das Wohnzimmer des Kunden sein.<br />

„Die große Herausforderung war, eine<br />

Bedienungsform zu entwickeln, die auch<br />

für Menschen ohne große Computer-Erfahrung<br />

leicht zu verstehen ist und intuitiv<br />

wirkt“, erklärt Dirk Christoph, der das<br />

Unternehmen zusammen mit Seidl leitet.<br />

Die POS-Lösung nutzt deshalb nur jeweils<br />

eine Funktionstaste der Steuereinheiten.<br />

Links wird damit das Einstellungsmenü<br />

aufgerufen, rechts wird eine<br />

Art Laserpointer eingeschaltet, mit dem<br />

einzelne Objekte oder Punkte im Menü<br />

angewählt werden können. Zudem gehören<br />

auch Einführungsschulungen für<br />

Mitarbeiter, die den Kunden im Laden die<br />

Bedienung erklären und beim Anlegen<br />

der Brille helfen, zum Service-Paket des<br />

VR-Showrooms.<br />

„Ungeahnte Chancen“<br />

Obwohl die Technik noch nicht vollends<br />

ausgereift ist, ist Daniel Seidl fest<br />

davon überzeugt, dass Virtual Reality ungeahnte<br />

Chancen für die Branche bietet:<br />

„Die dreidimensionale Simulation ermöglicht<br />

es, auf kleinstem Raum Produkte in<br />

einem realitätsnahen Szenario vorzustellen,<br />

die in ihrer Größe oder Typenvielfalt<br />

nie in einen Laden passen würden.“<br />

Um eine fotorealistische Wiedergabe<br />

der Objekte und ihrer Umgebung sicherzustellen,<br />

entschieden sich die Experten<br />

für die VR-Technologie der HTC Vive. Das<br />

ist die Hardware-Basis des Showrooms<br />

und bietet eine Bildauflösung von 2160<br />

x 1200 dpi. Die notwendigen Inhalte und<br />

3-D-Modelle für das virtuelle Shopping-<br />

Erlebnis erstellt Innoactive Digital Realities<br />

anhand von CAD-Modellen oder<br />

3-D-Scans. Dadurch können auch große<br />

Produktmengen schnell virtualisiert werden,<br />

verspricht das Unternehmen.<br />

Bewährungsprobe in der Praxis<br />

Das POS-Konzept bewährt sich bereits<br />

in der Praxis. In zwei Saturn-Märkten ist<br />

seit Herbst vergangenen Jahres der Virtual-Reality-Showroom<br />

im Einsatz. Dort<br />

können Kunden verschiedene Musterküchen<br />

von Kiveda erkunden und teilweise<br />

nach eigenen Wünschen verändern. So<br />

lassen sich etwa die Fronten umfärben<br />

oder die Elektrogeräte austauschen.<br />

Dazu ist an die Wohnraum-Simulation<br />

ein virtueller Elektromarkt gekoppelt, in<br />

Fotos: Innoactive Digital Realities<br />

22 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2016</strong>

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