Story Richard Branson Die Virgin-Story Auzug aus dem Buch „Setze dir größere Ziele!“ von Dr. Rainer Zitelmann Heute gehört Richard Branson zu den 300 reichsten Menschen der Welt – sein Privatvermögen wird von Forbes auf 5,4 Milliarden Dollar geschätzt. Angefangen hat er als Schüler mit einer Schülerzeitung und einem Schallplattenversand, den er Virgin nannte. Heute umfasst sein Virgin-Imperium zahlreiche Firmen, unter anderem mehrere Fluggesellschaften, Mobilfunkanbieter, Finanzdienstleistungsunternehmen und mit Virgin Galactic auch ein Unternehmen, das kommerzielle Weltraumflüge organisieren und vermarkten will. Als Branson die Schülerzeitung Student gründete, bewies er schon, dass er sich größere Ziele setzte, als dies normalerweise Schüler tun, die eine Zeitung herausgeben. Es gelang ihm, Interviews mit so bekannten Persönlichkeiten wie dem Philosophen Jean-Paul Sartre oder den Musikern John Lennon und Mick Jagger zu führen. „Ich war so voller Zuversicht, dass ich nie innehielt, um mich zu fragen, warum diese Leute mich bereitwillig über ihre Türschwelle ließen und von Angesicht zu Angesicht mit mir sprechen, und meine Zuversicht muss ansteckend gewesen sein, denn nur wenige gaben mir einen Korb.“ Auch in der Anzeigenakquisition war er kreativ. Obwohl er zunächst kein eigenes Büro hatte und von einem öffentlichen Fernsprecher aus telefonierte, gelang es dem 15-jährigen, große Firmen als Anzeigenkunden zu gewinnen. Bald darauf gründete er die erfolgreiche Plattenfirma Sir Richard Branson fing mit einem Schülermagazin an und gehört mit seinen über fünf Milliarden Dollar Vermögen heute zu den reichsten Menschen Englands. Er gründete über 600 Unternehmen und wurde von der Queen zum Ritter geschlagen. Virgin und eine Kette mit Läden. Ende 1972 besaß Virgin schon 14 Schallplattenläden, mehrere in London und einen in jeder größeren Stadt des Landes. Branson war damals erst 22 Jahre alt – die Schule hatte er übrigens schon im Alter von 16 Jahren verlassen. Virgin wurde schon bald eine der größten Schallplattenketten von Großbritannien. Branson suchte jedoch nach immer neuen Herausforderungen – er sprudelte geradezu vor neuen Ideen. Als er im Urlaub war und sein Flug storniert wurde, ärgerte er sich nicht einfach wie alle anderen Passagiere. Kurzerhand charterte er für 2000 Dollar ein Flugzeug und teilte den Betrag durch die Anzahl der Passagiere. Er lieh sich eine Tafel und schrieb darauf: „Virgin Airways. Einfacher Flug nach Puerto Rico 39 Dollar.“ Dass das so gut funktionierte, brachte ihn später auf die Idee, eine eigene Fluggesellschaft zu gründen. Als ihm 1984 ein junger amerikanischer Anwalt einen Brief schrieb und ihm die Gründung einer transatlantischen Fluggesellschaft vorschlug, war er begeistert. Branson war schon anfangs davor gewarnt worden, dass die staatliche britische Gesellschaft British Airways mit allen fairen und vor allem auch mit allen unfairen Mitteln gegen einen neuen Wettbewerber zu Felde ziehen würde. Und so kam es dann auch. Dabei erwies er sich immer wieder als äußerst einfallsreich und kreativ. Im Juni 1986 startete British Airways eine Werbekampagne und bot 5200 Billigtickets von New York nach London an. Branson konterte und schaltete sofort eine Anzeige mit dem Wortlaut: „Es war schon immer Virgins Devise, Sie zu ermuntern, für so wenig Geld wie möglich nach London zu fliegen. Also ermuntern wir Sie, am 10. Juni mit British Airways zu fliegen.“ Branson verwirklichte in den folgenden Jahren viele neue Ideen und gründete eine Firma nach der anderen. Manche waren erfolgreich, andere nicht. Aber wenn ihm jemand eine neue Idee vortrug, reagierte er erst einmal positiv, was ihm den Beinamen „Dr. Yes“ eintrug. „Der Beiname war offensichtlich entstanden, weil ich automatisch auf jede Frage, Bitte oder jedes Problem eher positiv als negativ reagiere. Ich habe immer versucht, Gründe dafür zu finden, etwas zu tun, wenn es wie eine gute Idee erscheint, als dagegen.“ Bilder: Depositphotos, S.Buckley, Cover: Redline 22 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2016 . Erfolg magazin
Story »Ich war so voller Zuversicht, dass ich nie innehielt« Sie nennen ihn Dr. Yes Erfolg magazin . Ausgabe 01/2016 . www.erfolg-magazin.de 23