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ERFOLG Magazin

Erstausgabe vom ERFOLG Magazin gratis. Mit Richard Branson, Oliver Kahn, Robin Schulz, Eckart von Hirschhausen, Jürgen von der Lippe, Dirk Nowitzki, Sky du Mont, Carsten Maschmeyer, Donald Trump, Arnold Schwarzenegger uvm.

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Kommunikation<br />

Miteinander reden:<br />

Vergessen Sie m<br />

alle Regeln<br />

Von Isabel García<br />

wenn Sie Ihren Fuss<br />

so hinstellen, dann sieht es<br />

so aus, als ob Sie flüchten<br />

„Vorsicht,<br />

wollen … und NEIN!!! …<br />

Bloss nicht mit den Füßen<br />

wippen, dadurch zeigen Sie, dass Sie sich<br />

über den anderen erheben möchten …<br />

und BLOSS nicht!!! … Schauen Sie nicht<br />

nach rechts oben, wenn Sie eine Frage aus<br />

der Vergangenheit beantworten, sonst<br />

denkt Ihr Gegenüber, dass Sie lügen …<br />

und fuchteln Sie nicht so viel mit den Händen,<br />

aber verschränken Sie die Arme auch<br />

nicht und stecken Sie diese nicht in die<br />

Hosentasche.“<br />

Bilder: Depositphotos, Vipavienkoff, Garcia<br />

Dies ist eine winzige Auswahl an Regeln,<br />

die es in der Rhetorik gibt. Ähm … nein, es<br />

„gibt“ sie nicht, aber sie werden von vielen<br />

Trainern erzählt, erklärt, beigebracht und<br />

dies führt häufig zu Verunsicherungen.<br />

Denn die Teilnehmer sagen zwar hinterher:<br />

„Wow, interessant! Was es nicht alles<br />

gibt!“, aber wissen nicht mehr, wie sie<br />

stehen sollen, wie sie gehen sollen, wie sie<br />

ihre Arme bewegen sollen, wie sie lächeln<br />

sollen, wie die Stimme klingen soll … Natürlich<br />

haben sie Anregungen bekommen,<br />

nur ist die Frage, ob dies noch ihrer normalen<br />

Körpersprache entspricht. Wenn sie<br />

all diese Regeln im Schlaf können und ihre<br />

authentische Art zu reden komplett verloren<br />

haben, dann spreche ich von Kommunikations-Robotern.<br />

Es geht auch anders. Und ich behaupte, dass<br />

es anders sogar besser geht. Wenn Sie nämlich<br />

eine Todesangst vor Präsentationen<br />

haben, dann wäre es schlau, wenn Sie sich<br />

so viel Sicherheit wie möglich geben. Und<br />

das schaffen Sie, wenn Sie zum Beispiel<br />

auf eine Körpersprache zurückgreifen, die<br />

Ihnen auch privat gefällt. Gerade bei Präsentationen<br />

erlebe ich es häufig, dass die<br />

Redner nach vorne gehen, sich hüftbreit<br />

hinstellen, die Arme anwinkeln, sich vorne<br />

das Patschehändchen geben, dem Publikum<br />

nie den Rücken zukehren, die Stimme<br />

entsprechend abdunkeln und mit offenen<br />

Gesten und kurzen Sätzen ihren Vortrag<br />

halten. Perfekt. In der Tat wird dies häufig<br />

als perfektes Auftreten beigebracht. Nur ist<br />

perfekt auch der richtige Weg zu einem guten<br />

Gespräch? Möchten Ihre Kunden einen<br />

perfekten Auftritt sehen?<br />

Ich erinnere mich, wie der Körpersprache-Experte<br />

Samy Molcho 1987 bei Hans-<br />

Joachim Kulenkampff zu Gast war und<br />

dort erklärte, wie eine gute Körpersprache<br />

funktioniert. Molcho stand perfekt und<br />

ruhig da. Und Kulenkampff tippelte wie<br />

gewohnt hin und her und wand sich in seinem<br />

Körper. Der große Kulenkampff war<br />

ein lebendiger, quirliger Typ und stand<br />

dazu. Ich fand bei diesem Gespräch Kulenkampff<br />

um einiges sympathischer und viel<br />

glaubwürdiger. Er war nicht perfekt, aber<br />

menschlich und damit einer der größten<br />

Showmaster, die wir je hatten.<br />

Mir geht es bei der Rhetorik stets um<br />

Selbstbewusstsein. Und damit meine ich,<br />

Isabel García<br />

ist Sängerin, Radiomoderatorin<br />

(R.SH und NDR) und Diplomsprecherin.<br />

Ihr Lehr-Institut „Ich<br />

REDE.“ bekam ein Qualitätssiegel<br />

verliehen. Ihr erstes Hörbuch „Ich<br />

REDE. Kommunikationsfallen<br />

und wie man sie umgeht“ ist das<br />

erfolgreichste Rhetorik-Hörbuch in<br />

Deutschland.<br />

dass Sie sich selbst bewusst wahrnehmen.<br />

Wie stehen Sie privat gerne da? Hüftbreit?<br />

Super. Mit einem angewinkelten Bein?<br />

Genauso gut. Wo haben Sie Ihre Hände?<br />

Verschränkt? Super. Oder lassen Sie sie an<br />

den Seiten herunterhängen? Genauso gut.<br />

Lernen Sie sich im ersten Schritt selbst<br />

kennen. Wie ist Ihre Atmung, wenn Sie<br />

entspannt sind. Wie fühlt sich Ihr Körper<br />

an, wenn Sie sich richtig gut fühlen. Wie<br />

stehen Sie gerne und wie bewegen Sie Ihre<br />

Hände, wenn Sie sich durchsetzen? Welche<br />

Mimik wenden Sie häufig an? Fragen<br />

Sie Ihre Kinder, die beobachten ihre Eltern<br />

genau und können jede kleine Macke<br />

nachmachen. Wenn Sie nun wissen, wie<br />

Sie normalerweise reden und stehen, dann<br />

überlegen Sie im nächsten Schritt, in welchem<br />

Umfeld Sie Ihre Präsentation beziehungsweise<br />

Ihr Verkaufsgespräch halten.<br />

Wenn Sie bei einer Bank sind, dann würde<br />

ich die Arme nur selten verschränken, aber<br />

beim Geschäftsführer für LKW-Waschanlagen<br />

können Sie längere Zeit so stehen<br />

bleiben, wenn die verschränkten Arme für<br />

Sie eine bequeme und entspannte Körpersprache<br />

bedeuten und Sie dies privat häufig<br />

machen.<br />

70 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2016 . Erfolg magazin

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