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ERFOLG Magazin

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Kommunikation<br />

Mit Klartext<br />

zum Erfolg<br />

Sagen, was Sache ist und machen, was weiterbringt<br />

Von Dominic Multerer<br />

Überall wird Klartext gefordert,<br />

ob in der Politik, den<br />

Medien oder in Unternehmen.<br />

Selbst im privaten<br />

Alltag. Nur: Klartext geredet<br />

wird nicht. Warum? Und was ist Klartext,<br />

was gehört dazu?<br />

Klar ist: Viele finden Klartext gut, aber<br />

nur wenige trauen sich zu sagen, was eigentlich<br />

Sache ist. Warum das so ist, liegt<br />

auf der Hand: Klartext kann unangenehm<br />

sein. Klartext gefährdet die Komfortzone.<br />

Wer Klartext redet, lehnt sich aus dem<br />

Fenster. Logisch, dass es da wesentlich<br />

bequemer ist, sein Fähnchen nach dem<br />

Wind zu richten und anderen nach dem<br />

Mund zu reden. Der Haken an der Sache:<br />

Das bringt niemandem etwas. Klartext ist<br />

der Schlüssel zum Erfolg. Ich habe in unterschiedlichen<br />

Unternehmen erlebt, dass<br />

Klartext den Konzern voranbringt und<br />

wettbewerbsfähiger, produktiver und wirtschaftlicher<br />

macht. Wieso? Weil Themen<br />

und Probleme frühzeitig angesprochen<br />

werden und so schneller und effektiver auf<br />

Entwicklungen und Herausforderungen<br />

reagiert werden kann.<br />

Ohne Standpunkt kein Klartext<br />

Ohne Klartext geht es nicht. Und ohne<br />

Standpunkt gibt es keinen Klartext. So<br />

einfach ist das – im Prinzip. Wer nicht<br />

weiß, was er will, und trotzdem etwas<br />

sagen soll, der wird nur nebulös fabulieren.<br />

Sich eine Meinung zu bilden und<br />

einen Standpunkt zu kommunizieren ist<br />

anstrengend. Doch Klartext heißt, einen<br />

Standpunkt zu haben, bevor man den<br />

Mund aufmacht. Und Klartext heißt auch,<br />

diesen einmal kommunizierten Standpunkt<br />

nicht willkürlich zu ändern.<br />

Verbindlichkeit<br />

Klartext beginnt mit Verbindlichkeit im<br />

Alltag. Wer die Verbindlichkeit im Businessalltag<br />

schon nicht drauf hat, der<br />

braucht sich mit Klartext als Unternehmensstrategie<br />

gar nicht erst zu beschäftigen.<br />

Verbindlichkeit fängt mit Kleinigkeiten<br />

an. Zum Beispiel: „Ich melde mich<br />

bis nächste Woche Mittwoch mit einer<br />

Entscheidung.“ statt „Sie hören von uns.“.<br />

Wer verbindlich sein will, der muss erstens<br />

einen Standpunkt haben. Über was<br />

sollte er sich mit anderen denn auch ohne<br />

Standpunkt einig werden? Verbindlichkeit<br />

bedeutet zweitens, zu seinem Wort zu<br />

stehen. Einzulösen, was man versprochen<br />

hat. Und zwar auch dann, wenn der Wind<br />

zwischenzeitlich dreht. Die Amerikaner<br />

drücken es weniger kompliziert aus: Walk<br />

your talk. Mach das, was du angekündigt<br />

hast, und nicht plötzlich und grundlos<br />

etwas anderes. Klartext beginnt also mit<br />

einem verbindlichem Verhalten im Alltag.<br />

Dominic Multerer ist Redner, Autor und<br />

Unternehmensberater.<br />

Bild: Stefan Veres<br />

Prinzip 1: Klarheit<br />

Klarheit ist beim Thema<br />

Klartext die halbe Miete.<br />

Klarheit bedeutet, Dinge<br />

analytisch zu betrachten:<br />

Was gehört zusammen?<br />

Was muss einzeln betrachtet<br />

werden? Was ist<br />

die Folge wovon? Wer<br />

Klarheit will, sollte den<br />

Weg von der Meinung zum Standpunkt<br />

als offenen Prozess betrachten. Wenn ich<br />

Themen getrennt habe, muss ich sie wieder<br />

zusammensetzen. Das klingt erst einmal<br />

trivial. In der Praxis ist es aber alles<br />

andere als das. Es gehört im Gegenteil zu<br />

den wichtigsten Denkprozessen, die Manager<br />

beherrschen müssen. Sie müssen die<br />

Themen trennen, aber Sie müssen sie dann<br />

auch wieder clustern: Was hängt womit<br />

zusammen? In der Konsequenz heißt das:<br />

Wo sind die Hebel, an denen wir ansetzen<br />

können?<br />

Prinzip 2: Ehrlichkeit<br />

Ehrlichkeit bedeutet nicht, dass wir ungefiltert<br />

sagen, was uns gerade im Kopf herumspukt.<br />

Es geht nicht darum, Tacheles<br />

zu reden. Um ehrlich zu sein, ist es nicht<br />

nötig, alles zu sagen, was wir denken, sondern<br />

es genügt, wenn das, was wir sagen,<br />

dem entspricht, was wir auch denken. Ehrlichkeit<br />

bedeutet, so zu reden, dass andere<br />

wissen, woran sie sind. Ich darf ihnen<br />

nichts vorenthalten, was wichtig ist, um<br />

meinen Standpunkt zu verstehen. Ich darf<br />

auch nichts so selektiv wiedergeben, dass<br />

es zwangsläufig zu falschen Annahmen<br />

führt. Warum funktioniert Klartext nicht<br />

ohne Ehrlichkeit? Ehrlichkeit schafft Vertrauen.<br />

Wenn in Unternehmen keine Ehrlichkeit<br />

herrscht, dann nimmt das Misstrauen<br />

zu und der gegenseitige Respekt<br />

72 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2016 . Erfolg magazin

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