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ego Magazin Trier - Ausgabe 9

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ENGEL&HELDEN<br />

DES ALLTAGS<br />

: Eine starke Region besteht aus<br />

starken Persönlichkeiten<br />

Es gibt viele Menschen in unserer Gesellschaft, die nicht<br />

mehr wegzudenken sind. Ehrenamtliche Mitarbeiter, Kollegen<br />

oder Menschen, die ein Schicksal besonders gut meistern.<br />

Wir alle können von ihnen lernen. Lebenssituationen und<br />

ehrenamtliche Arbeit geben neue Impulse und interessante<br />

Kontakte. •<br />

BRUDER LOTHAR ARBEITET IM DOM<br />

ROSTOM KHALIL<br />

Lothar Wagner, 41 Jahre, aus Aach<br />

Fachkraft für interkulturelle Arbeit und Integration<br />

der katholischen KiTa gGmbH <strong>Trier</strong><br />

“WER EINEN MENSCHEN RETTET,<br />

RETTET DIE GANZE WELT.”<br />

„JEDER MENSCH, EGAL<br />

WELCHER HERKUNFT<br />

ODER KONFESSION, SOLLTE<br />

ANERKENNUNG UND<br />

WERTSCHÄTZUNG ERFAHREN“<br />

wBettina Bartzen Iprivat<br />

wISabrina Lambers<br />

Don Bosco Zentrum Fambul in Sierra Leone. Kinder liegen in<br />

einem großen Schlafsaal ohne Betten, das Licht brennt die ganze<br />

Nacht, Betreuer verhindern die Gewalt unter den Kindern so<br />

gut es geht. Ein eigenes Kuscheltier oder eine warme Mahlzeit<br />

ist Luxus. Für Bruder Lothar ist die Arbeit mit Kindem eine Lebensaufgabe.<br />

Seit sechs Jahren leitet er das Don Bosco Zentrum<br />

Fambul in Freetown, Sierra Leone. Rund 120 Mitarbeiter<br />

kümmern sich um 2000 Kinder, die durch verschiedene Projekte<br />

eine Chance fürs Leben bekommen. Darunter befinden sich ein<br />

Waisenhaus, telefonische Seelsorge für Kinder und Jugendliche<br />

und ein Bus, den Bruder Lothar günstig von den <strong>Trier</strong>er Stadtwerken<br />

erwarb. In diesem Bus werden Straßenkinder medizinisch<br />

versorgt, erhalten ein warmes Essen und Unterricht.<br />

“Kinder sind unsere Zukunft. Deshalb müssen sie geschätzt<br />

und gefördert werden”, sagt Bruder Lothar. Wer lesen und<br />

schreiben kann, hat gute Chancen, eine Arbeit zu finden. Wegen<br />

des sich ausbreitenden Ebola-Virus ist die Arbeit von “Fambul”<br />

erheblich schwerer geworden. Mit drei Isolierstationen<br />

und Aufklärungskampagnen kämpft er gegen die ansteckende<br />

Krankheit. Die Ebola-Waisen stehen unter Schock und müssen<br />

betreut werden.<br />

Das “Don Bosco Zentrum Fambul” ist auf Spenden angewiesen.<br />

Deshalb organisiert die ganze Familie von Bruder Lothar<br />

Spendenaktionen mit Benefizkonzerten und Sammlungen.<br />

Bei diesen Aktionen kommt jeder Euro direkt an der richtigen<br />

Stelle an. •<br />

Spendenkonto: Marathonstiftung<br />

IBAN: DE68 7002 0500 3741 0301 03<br />

BIC: BFSWDE33MUE<br />

Seit 15 Jahren arbeitet Rostom Khalil bei der katholischen KiTa<br />

gGmbH <strong>Trier</strong> und ist dabei spezialisiert auf das Thema Interkulturalität<br />

und Integration. Er selbst stammt aus Ägypten und<br />

interessierte sich schon früh für andere Kulturen. So begann er<br />

ein Bachelor of Arts Studium in Germanistik und Orientalistik<br />

in Kairo, das ihm die deutsche Sprache näher brachte. 1982<br />

dann der große Schritt – der Umzug nach Deutschland. Rostom<br />

Khalil begann ein Magister-Studium an der Universität in<br />

Gießen, das er 1989 abschloss. Schon die Themenwahl seiner<br />

Abschlussarbeit ebnete seinen weiteren Weg: „Die Toleranzidee<br />

bei Wolfram von Eschenbach am Beispiel Parzivals", denn<br />

Toleranz und Akzeptanz sind Grundwerte, die er tagtäglich lebt.<br />

Das passte perfekt zu den Vorstellungen der katholischen KiTa<br />

gGmbH <strong>Trier</strong>, die 2001 eine Fachkraft für interkulturelle Arbeit<br />

und Integration suchte. In der KiTa St. Martin begann Rostom<br />

Khalil seine Arbeit und brachte sich sofort voll ein: „Ich habe<br />

nicht nur die Kinder betreut, sondern auch den Eltern meine<br />

Hilfe angeboten, wenn sie sie gebraucht haben“. Von gemeinsamen<br />

Festen über Sprachkurse half Rostom Khalil, wo er nur<br />

konnte, und das hat sich auch bis heute nicht geändert. Der Vater<br />

von zwei Kindern spricht inzwischen fünf Sprachen fließend<br />

und hat Einblick in viele Kulturen erhalten. Bei seiner Arbeit in<br />

der KiTa St. Augustinus in Neu-Kürenz fungiert er daher oft als<br />

Vermittler, auch wenn seine Kollegen oder die Eltern ein Anliegen<br />

haben.<br />

Über 22 Nationalitäten sind in der KiTa St. Augustinus untergebracht<br />

und so hat es sich Rostom Khalil zur Aufgabe gemacht,<br />

die Kinder für andere Kulturen und Nationalitäten zu sensibilisieren.<br />

Bei regelmäßigen Projekten stellt er die unterschiedlichsten<br />

Länder mit ihren Sitten und Bräuchen vor und scheut<br />

dafür keine Mühen: „Das letzte Projekt war „Indien“ und da wir<br />

eine indische Familie in unserem Kreis haben, hat die Mutter für<br />

alle traditionell gekocht und Saris mitgebracht.“<br />

Seine Arbeit bereichert nicht nur die Kinder und Eltern der KiTa<br />

St. Augustinus, sondern auch sein eigenes Leben. Rostom Khalil<br />

kann sich über viele gewonnene Freundschaften fürs Leben<br />

freuen. •<br />

44 <strong>ego</strong><br />

Engel & Helden<br />

Engel & Helden <strong>ego</strong> 45

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