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Verfahrenstechnik 10/2016

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19098<br />

<strong>10</strong><br />

www.verfahrenstechnik.de<br />

Oktober <strong>2016</strong><br />

Mehr<br />

Anlagenverfügbarkeit<br />

Modernisierte EMSR-Technik für<br />

Pharmarohstoffe<br />

JUBILÄUMSAUSGABE: 50 JAHRE VERFAHRENSTECHNIK<br />

Trenntechnik<br />

Hochleistungszentrifuge mit<br />

Doppelfunktion<br />

5J AHRE<br />

Temperaturmessung<br />

Problemloser Einsatz im<br />

Ex-Bereich


STEVI ® Vario, eine neue<br />

ZETRIX ® , CONA ® P und<br />

vieles andere mehr …<br />

NEU<br />

bei ARI!<br />

NEU<br />

bei ARI!<br />

STEVI ® Vario<br />

DP<br />

STEVI ® Vario<br />

PREMIO ®<br />

NEU<br />

bei ARI!<br />

NEU<br />

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NEU<br />

bei ARI!<br />

NEU<br />

bei ARI!<br />

NEU<br />

bei ARI!<br />

NEU<br />

bei ARI!<br />

Stellventile Prozessarmaturen Stopfbuchsventile Sicherheitsventile SAFE<br />

Pump-Kondensatableiter Kondensat-Heber<br />

STEVI ® Vario<br />

ZETRIX ® in<br />

Gewindeflansch-<br />

Ausführung<br />

STOBU ® für<br />

Mitteldruck<br />

(jetzt bis DN <strong>10</strong>0)<br />

mit Premium-Weichdichtung<br />

„SHR“. Jetzt<br />

auch in DN 200 und<br />

DN 250.<br />

CONA ® P<br />

CONLIFT ®<br />

Erleben Sie die Premieren bei ARI:<br />

■ STEVI ® Vario, die neuen variabel-kompakten Stellventile in <strong>10</strong>0.000<br />

Varianten. Standardversionen lieferbar innerhalb von 48 Stunden!<br />

Eine wichtige Ergänzung des bisherigen Programms der bereits<br />

bekannten STEVI ® Smart (der Klassiker, die Standard-Ventile für<br />

universelle Anwendungen – BR 440/441) und STEVI ® Pro (die Hochleistungs-Stellventile<br />

für kritische Anwendungen – BR 470/471)!<br />

■ ZETRIX ® – die Prozessarmaturen, jetzt auch in Gewindeflansch-<br />

Ausführung. Bis DN 600 und: Doppelflansch jetzt bis DN 1200!<br />

■ Die Mitteldruck-Offensive (PN 63-160): Stopfbuchsventile STOBU ®<br />

(jetzt auch in DN 65-<strong>10</strong>0) komplettieren das Programm gemeinsam<br />

mit Rückschlag-Ventilen und Schmutzfängern!<br />

■ Sicherheitsventile SAFE mit Premium-Weichdichtung „SHR“ (Steam-/<br />

Hot Water-Resistance) für Dampf und Heißwasser bis max. 200°C!<br />

■ CONA ® P – die neuen Pump-Kondensatableiter. Eine Kombination von<br />

Pumpe und Ableiter.<br />

Weitere Innovationen bei ARI:<br />

■ CONLIFT ® – die neuen schwimmergesteuerten Kondensatheber!<br />

■ CONA ® All-in-One – Multi-Valving jetzt auch in DIN-Baulänge!<br />

www.ari-armaturen.com


EDITORIAL<br />

Was bleibt<br />

Vor 50 Jahren erschien die erste Ausgabe der Zeitschrift<br />

VERFAHRENSTECHNIK im Krausskopf-Verlag für Wirtschaft in<br />

Mainz unter dem Namen „verfahrenstechnik international“. <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />

war zu der Zeit eine neue wissenschaftliche und<br />

technische Disziplin, dementsprechend theoretisch waren auch die<br />

Abhandlungen in der Zeitschrift. Heute wird <strong>Verfahrenstechnik</strong> als<br />

Ingenieurwissenschaft der Stoffumwandlung bezeichnet, die<br />

Fachbeiträge sind viel praxis- und anwenderorientierter als früher,<br />

und natürlich haben sich nicht nur<br />

Anspruch an Qualität,<br />

Aktualität und<br />

wertvolle Kontakte<br />

die Themen und die Art der Berichterstattung,<br />

sondern auch die Optik<br />

der Fachzeitschrift verändert. Die mit<br />

Abstand größte Veränderung hat<br />

jedoch im Bereich Informationsverbreitung<br />

stattgefunden. Früher<br />

wurde die Zeitschrift gedruckt und dann mit der Post verschickt. Das<br />

ist auch heute noch so, aber ergänzend dazu werden Beiträge und<br />

wichtige Informationen in den verschiedensten digitalen Kanälen<br />

veröffentlicht.<br />

Was auf jeden Fall bleibt, ob gedruckt oder digital, ist unser Anspruch<br />

an Qualität und Aktualität der Berichterstattung und an wertvolle<br />

Kontakte, die wir auf zahlreichen Messen und Veranstaltungen<br />

knüpfen. Ohne diese Kontakte zu LeserInnen, AutorInnen und<br />

Inserenten könnten wir das Jubiläum nicht so feiern – ein herzliches<br />

Dankeschön an dieser Stelle.<br />

Aber jetzt blicken Sie in unserem Jubiläums-<br />

Special ab Seite 49 mit uns zurück auf die<br />

vergangenen 50 Jahre, genießen Sie Einblicke<br />

in aktuelle Technologien und lassen Sie sich<br />

von den Ausblicken überraschen, die<br />

unsere Experten bieten. Die vielen<br />

Gespräche und positiven Rückmeldungen im<br />

Vorfeld dieser Jubiläums-Ausgabe haben uns<br />

darin bestätigt, dass wir mit der VERFAH-<br />

RENSTECHNIK auf einem guten Weg<br />

sind – und das bleibt.<br />

Eva Linder<br />

Chefredakteurin<br />

e.linder@vfmz.de


VTK_SO_Innentitel_Jubi_<strong>2016</strong>_<strong>10</strong>.indd 49 21.09.<strong>2016</strong> 13:55:40<br />

INHALT<br />

<strong>10</strong><br />

28<br />

44<br />

Gedreht: Mischer verarbeitet pulverförmige<br />

Produkte mit einer mittleren<br />

Korngröße<br />

Gesperrt: Tri-exzentrische Absperrklappe<br />

mit hochwertigem Dichtsystem entspricht<br />

modernem Umweltschutz<br />

Gemessen: 2-Leitermessumformer<br />

mit 24 VDC ermöglichen kontinuierliche<br />

Füllstandmessung<br />

AKTUELLES<br />

5 Personen, Märkte, Unternehmen<br />

9 Seminare, Tagungen, Kurse<br />

VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

<strong>10</strong> Fassmischer überzeugen durch einfache Handhabung<br />

und Produktschonung<br />

12 Reinstwasser für die Herstellung von pharmazeutischen<br />

Primärpackmitteln<br />

14 Hochleistungszentrifuge zum Klassieren und Dekantieren<br />

von Fein- und Feinstpartikeln<br />

16 Produktinformationen<br />

TOP-THEMA KUNSTSTOFFTECHNIK<br />

24 Intelligente Lösungen sind gefragt<br />

25 Produktinformationen<br />

KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

28 Tri-exzentrische Klappe entspricht Anforderungen<br />

gemäß TA Luft und ISO 15848<br />

30 Produktinformationen<br />

SUMMER OF ENGINEERINGG<br />

40 Zu Gast bei Schulz Systemtechnik<br />

MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

34 TITEL Modernisierung der EMSR-Technik eines Tanklagers<br />

für Arzneimittel<br />

36 Drahtloses Temperaturmesssystem für Mühlen und<br />

Mischfutter-Produktionsanlagen<br />

38 Chemical Color Imaging: Evolution der industriellen<br />

Bildverarbeitung<br />

40 Summer of Engineering: Durchgängigkeit im Prozess<br />

44 Redundante Füllstandsmessung zur Überfüllsicherung<br />

für Chemikalien<br />

45 Produktinformationen<br />

RUBRIKEN<br />

3 Editorial<br />

48 <strong>Verfahrenstechnik</strong> im Alltag<br />

82 Impressum<br />

46 Inserentenverzeichnis<br />

83 Vorschau<br />

JUBILÄUMS-SPECIAL<br />

50 Jahre<br />

VERFAHRENSTECHNIK<br />

In einem halben Jahrhundert hat<br />

sich in der Prozessindustrie einiges<br />

getan. Erfahren Sie in unserem<br />

Jubiläums-Special etwas über<br />

Geschichte und Zukunft der<br />

Branche. 49<br />

1966<br />

5J AHRE<br />

1986<br />

2006<br />

1976<br />

1996<br />

<strong>2016</strong><br />

MASSARBEITKORNFÜRKORN<br />

H-D-M.COM<br />

Bauermeister.indd 02_2015_Anzeige_HDM_BM_<strong>Verfahrenstechnik</strong>.indd 1 2 03.02.2015 03.02.1515:22:39<br />

14:21<br />

4 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


AKTUELLES<br />

Bungartz<br />

Meisterwerke<br />

NEWSTICKER<br />

Die Gebr. Lödige Maschinenbau<br />

GmbH kann den<br />

größten Auftrag der<br />

Firmengeschichte verbuchen:<br />

Ein chinesisches<br />

Unternehmen hat vier<br />

Mischreaktoren vom Typ<br />

DVT geordert. Die maßgefertigten<br />

Geräte mit einem<br />

Gesamtwert im oberen<br />

einstelligen Millionenbereich<br />

sollen in der zweiten<br />

Jahreshälfte 2017 nach<br />

China ausgeliefert werden. <br />

Mit dem Conexo-System<br />

wurde Gemü als einer der<br />

Preisträger des Wettbewerbs<br />

„<strong>10</strong>0 Orte für Industrie 4.0 in<br />

Baden-Württemberg“ ausgezeichnet.<br />

„Conexo überführt<br />

das Schlagwort Industrie 4.0<br />

in echten Kundennutzen. Es<br />

freut uns, dass dieser Ansatz<br />

Beachtung findet“, so<br />

Marco Becker, Leiter<br />

Vertriebsmarketing bei<br />

Gemü. <br />

Frost & Sullivan zeichnete<br />

Endress+Hauser als „Global<br />

Company of the Year“ in der<br />

Wasseranalysetechnik aus.<br />

Ein solides Produktportfolio,<br />

gepaart mit einem<br />

starken Sinn für Innovation<br />

und einer klaren Kundenzentrierung,<br />

war maßgeblich,<br />

um Endress+Hauser<br />

inmitten des Wettbewerbs<br />

auf dem globalen Markt für<br />

Flüssigkeitsanalyse stark zu<br />

positionieren“, sagt<br />

Frost & Sullivan Branchenanalyst<br />

Krishnan<br />

Ramanath. <br />

Im Frühjahr 2017 eröffnet<br />

die Schütz GmbH & Co.<br />

KGaA ein neues Werk in<br />

Hamburg für die Produktion<br />

von IBCs und die IBC-Rekonditionierung.<br />

Die Investition<br />

in neue, hochmoderne<br />

Produktionsanlagen und<br />

zusätzliche Kapazitäten soll<br />

ein Zeichen setzen für die<br />

Verbundenheit mit der<br />

deutschen Wirtschaft und<br />

den Kunden. <br />

MSR-Spezialmesse Rhein-Ruhr<br />

in Bochum<br />

Die Meorga veranstaltet am 9. November <strong>2016</strong> im<br />

Ruhrcongress Bochum eine regionale Spezialmesse<br />

für Mess-, Steuerungs- und Regeltechnik,<br />

Prozessleitsysteme und Automatisierungstechnik.<br />

165 Fachfirmen zeigen Geräte und Systeme, Engineering-<br />

und Serviceleistungen sowie neue Trends<br />

im Bereich der Automatisierung. 36 begleitende<br />

Fachvorträge informieren den Besucher umfassend.<br />

Die Messe wendet sich an Fachleute und Entscheidungsträger,<br />

die in ihren Unternehmen für<br />

die Optimierung der Geschäfts- und Produktionsprozesse<br />

entlang der gesamten Wertschöpfungskette<br />

verantwortlich sind. Der Eintritt zur Messe<br />

und die Teilnahme an den Fachvorträgen sind für<br />

die Besucher kostenlos.<br />

www.meorga.de<br />

Jahresfachtagung Gefahrstoffe<br />

bei Denios<br />

Die 5. Jahresfachtagung der Denios AG stand ganz im<br />

Zeichen der Themen Arbeitssicherheit und Umweltschutz,<br />

den beiden Kernkompetenzen des Unternehmens<br />

in Bad Oeynhausen. In der hauseigenen Akademie<br />

wird ein umfangreiches Seminarprogramm rund<br />

um diese Aspekte angeboten. Nun sind bereits zum<br />

fünften Mal mehr als 80 betriebliche Fachkräfte der<br />

Bereiche Sicherheit, Umwelt und Gefahrstoffe der Einladung<br />

zum praxisnahen Austausch gefolgt. Höhepunkt<br />

und Abschluss der Fachtagung bildete der Experimentalvortrag,<br />

bei dem eindrucksvoll unter Beweis<br />

gestellt wurde, wie stark die chemische Reaktion auch<br />

kleiner Mengen an Gefahrstoffen bereits sein kann.<br />

www.denios.de<br />

Die LeHre<br />

Der geLeerten<br />

Vertreter der wegweisenden Spezialkreiselpumpen<br />

aus der Sammlung Bungartz,<br />

Fertigung in Serie<br />

Es ist eine Kunst, Tank- oder Kesselwagen<br />

bis aufs Letzte zu entleeren.<br />

Dem zeitgenössischen Opus VKg<br />

gelingt dies vortrefflich.<br />

Die trockenlaufsichere Kreiselpumpe<br />

ist detailreich gearbeitet. Form und<br />

Funktion werden eins. Das Objekt<br />

dominiert das Geschehen, vor allem<br />

bei der Begegnung mit Flüssiggasen.<br />

Eine lohnende Investition!<br />

Mehr unter 0211 57 79 05 - 0 und:<br />

www.bungartz.de/meisterwerke4


AKTUELLES<br />

PERSONALIEN<br />

Niels Due Jensen, Vorstandsvorsitzender der<br />

Poul Due Jensen Stiftung und bis vor kurzem<br />

Vorstandsmitglied der Grundfos Holding A/S,<br />

bekommt in diesem Jahr die Luther-Rose<br />

<strong>2016</strong> für gesellschaftliche Verantwortung<br />

und Unternehmercourage der Internationalen<br />

Martin Luther Stiftung verliehen. <br />

LDT Dosiertechnik mit neuem Standort<br />

Rainer Cordes hat am 1. September die<br />

Position des Geschäftsbereichsleiters<br />

Industriedruckluft der Atlas Copco Kompressoren<br />

und Drucklufttechnik GmbH in Essen<br />

übernommen. Er folgt auf Jürgen Wisse, der<br />

eine andere Position im Konzern angenommen<br />

hat. <br />

Thomas Kusterer (links),<br />

Finanzvorstand bei der<br />

EnBW Energie Baden-Württemberg<br />

AG, ist neuer<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

der VNG – Verbundnetz<br />

Gas AG. Sein Vorgänger, Ulf<br />

Heitmüller (rechts), Leiter der Geschäftseinheit Handel bei<br />

EnBW, wurde zum Vorstandsmitglied und neuen Vorstandsvorsitzenden<br />

der VNG bestellt. <br />

Seinen 80. Geburtstag konnte vor kurzem<br />

Karlheinz Wobser, der langjährige geschäftsführende<br />

Gesellschafter der Firma Lauda<br />

feiern. Neben Beruf und Familie prägten<br />

zahlreiche ehrenamtliche Engagements den<br />

Lebensweg von Karlheinz Wobser. <br />

In diesem Jahr feiert die LDT Dosiertechnik GmbH ihr 25-jähriges<br />

Bestehen als Lieferant von Dosierpumpen führender internationaler<br />

Pumpenhersteller an fast sämtliche Industriebereiche. Um sowohl<br />

den Anforderungen eines schwierigen Geschäftsumfelds gerecht<br />

zu werden, als auch seine Kunden besser unterstützen zu<br />

können, ist das Unternehmen jetzt nach Hamburg umgezogen. Das<br />

neue Gebäude verfügt über eine größere Werkstattfläche und bietet<br />

darüber hinaus auch mehr Lagerkapazitäten.<br />

www.ldt.info<br />

Workshop bei Romaco Kilian<br />

STC, Lewa und Bungartz veranstalten<br />

Tag der Technik<br />

Am 26. Oktober <strong>2016</strong><br />

werden die Pumpenhersteller<br />

Bungartz<br />

und Lewa gemeinsam<br />

mit den<br />

Rührwerksspezialisten<br />

von STC-Engineering<br />

einen Tag<br />

der Technik im Chemiepark<br />

Bitterfeld<br />

durchführen. Zielgruppe<br />

sind Projektingenieure<br />

der Maschinen-<br />

und <strong>Verfahrenstechnik</strong>, Betreiber, Verantwortliche der<br />

Instandhaltung, Berufseinsteiger, auch Einkäufer oder Sicherheitsfachkräfte.<br />

In Fachvorträgen werden technische Neuerungen<br />

rund um Pumpen und Rührtechnik vorgestellt sowie die Einsparung<br />

von Invest-, Energie- und Wartungskosten diskutiert. Referenzbeispiele<br />

und eine Fachausstellung stellen den praktischen<br />

Bezug in den Mittelpunkt. Infos und Anmeldung unter meusel@<br />

bungartz.de.<br />

www.stc-engineering.de<br />

Die Romaco Group bietet mit den Marken Kilian und Innojet ganzheitliche<br />

Tableting- und Processing-Lösungen für die Pharmabranche<br />

an. In dem Praxisseminar am 29. und 30. November, das<br />

Romaco Kilian in Köln ausrichtet, werden die Technologien live<br />

bei der Verarbeitung von Tablettierhilfsstoffen des Herstellers JRS<br />

Pharma (Rosenberg) vorgestellt. Die Workshops richten sich an<br />

interessierte Anwender von Granulier-, Tablettier- und Coating-<br />

Technologien, die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung unter<br />

kilian@romaco.com.<br />

www.romaco.com<br />

6 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


AKTUELLES<br />

​Dechema und VDI-GVC zu Digitalisierung in der Chemieindustrie<br />

Auf der Processnet-Jahrestagung in Aachen wurde das Thema Digitalisierung in der Chemieindustrie<br />

auch im Rahmen eines Pressegesprächs diskutiert. Prof. Dr. Kurt Wagemann, Geschäftsführer<br />

der Dechema, stellte ein Whitepaper vor, dessen Anliegen es ist, die verschiedenen Themenbereiche<br />

der Digitalisierung und ihre Auswirkungen in Bezug zur chemischen Industrie zu setzen. „Wir<br />

wollen mit diesem Whitepaper auch einen Anstoß geben, die Diskussion über neue Geschäftsmodelle,<br />

die in unserer Industrie erst begonnen hat, weiter zu intensivieren und die Chancen zu nutzen“,<br />

so Wagemann. Das Whitepaper ist im Dechema-Blog veröffentlicht, um Rückmeldungen und<br />

Ergänzungen aus der Community zu ermöglichen. (dechema.wordpress.com).<br />

Dr.-Ing. Claas-Jürgen Klasen, Vorsitzender der VDI-Gesellschaft <strong>Verfahrenstechnik</strong> und Chemieingenieurwesen,<br />

fasste die Ergebnisse einer Mitgliederumfrage zusammen: „Die Digitalisierung<br />

wird für die deutsche Prozessindustrie zunehmend wichtiger. Im internationalen Vergleich befinden<br />

wir uns aktuell nur im Mittelfeld. Auch<br />

wenn wir gut aufgestellt sind und eine hohe<br />

Ausbildungsqualität in der <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />

genießen, können wir uns insbesondere im<br />

Hinblick auf den bevorstehenden Wandel verbessern.“<br />

Laut Klasen fehlen in den Betrieben<br />

derzeit noch geeignete Managementstrukturen<br />

und Fachkompetenzen. Dementsprechend erhöhe<br />

sich der Bedarf an Fortbildungsangeboten.<br />

Doch erfreulicherweise begreife die überwiegende<br />

Mehrheit die zunehmende Digitalisierung<br />

als Chance und sei zu lebenslangem<br />

Lernen bereit. „Die Ergebnisse unterstreichen nach unserer ersten Umfrage 2014 erneut die positive<br />

und innovative Stimmung in unserer Branche“, so das Resümee von Klasen. (www.vdi.de/gvc/<br />

mitgliederumfrage<strong>2016</strong>).<br />

Ein erstes Produkt im Bereich Digitalisierung stellte Prof. Dr. Thomas Scheper von der Leibniz Universität<br />

Hannover vor: die digitale Laborbrille soll den Siegeszug der Digitalisierung in der Biotechnologie<br />

beweisen. „Im Labor der Zukunft wird der Mensch über „Smart Lab Glasses“ mit den Laborgeräten<br />

in seiner Umgebung und mit anderen Forschern über das Internet interaktiv verbunden<br />

sein“, so Scheper.<br />

Dr. Wilhelm Otten, Vorsitzender der Namur, diskutierte im Anschluss nochmal die Frage, wie die<br />

Entwicklungen von Industrie 4.0 genutzt werden können, um die Produktivität zu erhöhen: „Die für<br />

die Prozessindustrie relevanten Entwicklungen betreffen die Vernetzung in drei Dimensionen: Horizontale<br />

Vernetzung entlang der Wertschöpfungskette (Supply Chain), Vernetzung entlang des Lebenszyklus<br />

einer Anlage, von der Produkt-/Prozessentwicklung über den Anlagenbau bis zum Betrieb<br />

und vertikale Vernetzung von der Feldebene über das ERP-System bis ins Internet.“ Aus seiner<br />

Sicht deuten sich für die Prozessindustrie Lösungen an, die wesentliche Beiträge zur Produktivitätssteigerung<br />

leisten werden; effizientere und flexiblere Supply Chains durch „Smart Logistics“ und<br />

„Modulare Anlagen“; integriertes Datenmanagement entlang des Asset Life Cycle und „Smart<br />

Maintenance“ sowie „Remote Operation“ und die Nutzung von „Cloud Solutions“.<br />

www.dechema.de<br />

Schüttgut-Messe<br />

in Basel<br />

Die 5. Fachmesse für Pulver-,<br />

Granulat- und Schüttguttechnologien<br />

am 16. und 17. November<br />

<strong>2016</strong> in Basel zeigt die gesamte<br />

Bandbreite der mechanischen<br />

<strong>Verfahrenstechnik</strong>. „Für jeden<br />

Prozess die richtige Technik“, so<br />

lautet das Leitmotto der diesjährigen<br />

Schüttgut Basel.<br />

Beim Schweizer Top-Event für<br />

Schüttgut- und <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />

dreht sich wieder alles um<br />

die Verarbeitung und Bearbeitung<br />

von Granulaten, Pulvern<br />

und Schüttgütern jeglicher Art.<br />

Im Fokus der Fachmesse stehen<br />

die vielfältigen Verarbeitungsund<br />

Verfahrensschritte. Besucher<br />

können die Fachmesse<br />

kostenfrei besuchen, wenn sie<br />

Vertrauen g<br />

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sich vorab online anmelden.<br />

Der Code für das Gratis-Ticket<br />

lautet 3008.<br />

www.schuettgut-basel.ch<br />

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Explosionsschutz für Geräte,<br />

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VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 7


AKTUELLES<br />

BMBF mit neuer Methode zur<br />

Schaumstoffherstellung<br />

Electrosuisse: Veranstaltung zu<br />

CE-Richtlinien und Product Compliance<br />

Die Firma Electrosuisse bietet am 26. und 27. Oktober im Kursaal in<br />

Bern in der Schweiz ein Seminar zum Thema CE-Richtlinien und<br />

Product Compliance an. Die Veranstaltung besteht aus fundierten<br />

Referaten mit Praxis- und Anwenderbezug und interessanten Diskussionsrunden<br />

und Sessions. Die beiden Tage/Themen können<br />

auch einzeln gebucht werden. Infos und Anmeldung unter weiterbildung@electrosuisse.ch.<br />

www.electrosuisse.ch<br />

Containment-Seminar bei DEC<br />

Am 22. und 23. November veranstaltet die Firma DEC in Wolnzach<br />

und Geisenfeld ein Seminar zum Thema Containment – geschlossenes<br />

Schüttgut-Handling. Neben einem theoretischen Teil werden<br />

vor allem Praxiskenntnisse vermittelt: die verschiedenen Systeme<br />

können bedient und getestet werden. Das Seminar richtet sich an<br />

alle Mitarbeiter in der Anlagenplanung und im Produktionsprozess<br />

der Sparten Chemie & Pharma. Infos und Anmeldung unter c.ewersbach@dec-group.de.<br />

www.dec-group.de<br />

311 Mrd. Tonnen Kunststoffe werden weltweit jährlich hergestellt,<br />

diese „Zahl der Woche“ gab das Bundesministerium für Bildung<br />

und Forschung (BMBF) Ende August raus. Kunststoffe werden zum<br />

überwiegenden Teil aus Erdöl hergestellt. Die Suche nach alternativen<br />

nachhaltigen Rohstoffen zur Herstellung von Kunststoffen<br />

wird immer wichtiger, um den Verbrauch von Erdöl zu verringern<br />

und um umweltfreundlichere Produktionsverfahren zu finden.<br />

Kohlendioxid ist ein solcher Rohstoff, der den benötigten Kohlenstoff<br />

bietet. In BMBF geförderten Forschungs- und Entwicklungsprojekten<br />

ist es Partnern aus Industrie und Wissenschaft gelungen,<br />

mit neu entwickelten Katalysatoren CO 2<br />

in Polyurethanschäume<br />

einzubauen. Damit wird ein ca. 20 % verminderter Treibhausgas-<br />

Ausstoß gegenüber der herkömmlichen Herstellungsmethode erreicht.<br />

Zudem wird aufgrund der Nutzung regenerativer Energie<br />

durch geschlossene Kohlenstoffkreisläufe das Klima weniger belastet.<br />

Diese CO 2<br />

-basierten Schaumstoffe sind umweltfreundlicher<br />

und qualitativ ebenso hochwertig wie die nach herkömmlichen,<br />

rein erdölbasiert Verfahren hergestellten Schaumstoffe.<br />

www.bmbf.de<br />

Tagung zum Thema Aufbereitung und<br />

Recycling<br />

Die nächste Tagung „Aufbereitung und Recycling <strong>2016</strong>“ findet am 9.<br />

und <strong>10</strong>. November <strong>2016</strong> im Tagungszentrum „Alte Mensa“ in Freiberg<br />

statt. Themen sind: Mineralische Rohstoffe, Wertstoffe aus Abfall,<br />

Forschungsergebnisse, industrielle Praxis sowie Apparate und<br />

Verfahren.<br />

www.uvr-fia.de<br />

19.<strong>10</strong>. - 26.<strong>10</strong>.<strong>2016</strong><br />

Halle 12; Stand A21<br />

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Prozess-Schnecken<br />

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Mischen / zerkleinern<br />

Staubsauganlagen<br />

Wiegen / steuern / regeln<br />

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8 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


Fachtagung Contractor Management<br />

www.tacook.com<br />

Vom 23. bis 24. November <strong>2016</strong> treffen sich Vertreter aus Industrie und<br />

technischen Dienstleistungsunternehmen in Berlin, um Optimierungspotenziale<br />

der Zusammenarbeit auszuloten. Die Fachtagung „Contractor Management<br />

in der Instandhaltung und in technischen Projekten" greift die<br />

Herausforderungen eines erfolgreichen Kontraktorenmanagements auf<br />

und hat dabei den gesamten Prozess im Blick. Mit zahlreichen Praxisberichten<br />

bietet die Tagung eine ideale Plattform, um Erfahrungen auszutauschen<br />

und sich zu vernetzen.<br />

TUS Messung<br />

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kalibriert (auf Wunsch DKD)!<br />

VDMA: Digitalisierung in der Pumpen- und Kompressorenindustrie<br />

Gegenwärtig steht die Digitalisierung in der Pumpenund<br />

Kompressorenindustrie erst am Anfang. Die<br />

künftige Bedeutung, Chancen und Herausforderungen<br />

standen im Fokus des Plenarvortrags auf der International<br />

Rotating Equipment Conference <strong>2016</strong>, die<br />

vom 14. bis 15. September in Düsseldorf stattfand.<br />

Die Veranstaltung wurde von zwei VDMA-Fachverbänden<br />

organisiert und bündelte drei Foren unter einem<br />

Dach: das Internationale Pumpen-Anwenderforum,<br />

das Internationale Kompressoren-Anwenderforum<br />

und das EFRC.<br />

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SEMINARE, TAGUNGEN, KURSE<br />

Veranstaltung Datum, Ort Anmeldung<br />

TRAINING Pumpenwissen für die Praxis 18.–21.<strong>10</strong>.16,<br />

Pegnitz<br />

KOLLOQUIUM Colloquium Chimicum XIV 20./21.<strong>10</strong>.16,<br />

Kirchheim bei<br />

München<br />

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Betreiberverantwortung und Anlagendokumentation<br />

SEMINAR Ex-Schutz für Betreiber von<br />

Maschinen, Geräten und Anlagen<br />

24./25.<strong>10</strong>.16,<br />

Essen<br />

24./25.<strong>10</strong>.16,<br />

Regensburg<br />

SERVICE-PRAXISSCHULUNG Analyse 25./26.<strong>10</strong>.16,<br />

Weil am Rhein<br />

FACHTAGUNG Process Safety Excellence 27./28.<strong>10</strong>.16,<br />

Essen<br />

ANWENDERSEMINAR Chemie und Pharma 27./28.<strong>10</strong>.16,<br />

Schiltach<br />

SEMINAR Eigensicherheit 03.11.16,<br />

Bochum<br />

KURS Der Betriebsleiter in der chemischen<br />

Industrie und Prozessindustrie<br />

07.–11.11.16,<br />

Essen<br />

MESSE MSR-Spezialmesse Rhein-Ruhr 09.11.16,<br />

Bochum<br />

KURS Hydraulische Grundlagen 09.11.16,<br />

Bruchsal<br />

SEMINAR Schüttgut besser beherrschen <strong>10</strong>.11.16,<br />

Leipzig<br />

KURS Lebensmittelkontaktmaterialien:<br />

Update Sicherheit und Recht<br />

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Anlagenbau und Industrieservice<br />

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www.de.endress.com<br />

T.A. Cook Conferences, Tel. 030/884307-0,<br />

www.tacook.de<br />

Vega, Tel. 07836/50-0, www.vega.com<br />

Dekra Exam, Tel. 0234/3696-180,<br />

www.dekra-exam.eu<br />

Haus der Technik, Tel. 0201/1803-1,<br />

www.hdt-essen.de<br />

Meorga, Tel. 06838/8960035,<br />

www.meorga.de<br />

Sulzer Pumpen, Tel. 07251/76450,<br />

www.sulzer.com<br />

Martin Engineering, Tel. 06123/9782-0,<br />

www.martin-eng.de<br />

GDCh, Tel. 069/7917-485,<br />

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Rohrleitungsbau, Tel. 0211/49870-32,<br />

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VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Homogenität bestimmt Qualität<br />

Fassmischer überzeugen durch einfache Handhabung und Produktschonung<br />

Beate Kerkhoff<br />

Feststoffe homogen zu mischen,<br />

ist nicht immer einfach. Täglich<br />

werden in der Lebensmittel- oder<br />

Pharmaindustrie Produkte<br />

gefertigt, die aus unterschiedlichen<br />

Zusammensetzungen bestehen.<br />

Trotz oder gerade wegen der<br />

Einfachheit sind Fassmischer<br />

vorzüglich geeignet, die einzelnen<br />

Bestandteile sicher und<br />

produktschonend zu vermischen.<br />

In einem international agierenden Lebensmittelkonzern<br />

stand die Anschaffung von<br />

Taumelmischern an. Verschiedene Fassmischer<br />

waren im Gespräch und wurden<br />

getestet. Entschieden hat man sich für den<br />

kippbaren Mixomat C-HE des Schweizer<br />

Herstellers Fuchs Maschinen AG. Bisher<br />

wurden ebenfalls Taumelmischer des Typs<br />

Mixomat in einzelnen Werken des Lebens-<br />

Autorin: Beate Kerkhoff, Öffentlichkeitsarbeit<br />

FUCHS Maschinen AG, Granges-Paccot<br />

und dem Mischer zugeführt. Über eine integrierte<br />

SPS-Steuerung wird der Mischer<br />

gesteuert. Funktionen wie das Starten und<br />

Stoppen des Mischprozesses, Heben und<br />

Senken des Mischbehälters sowie die Einstellung<br />

der Mischzeit und Drehzahl werden<br />

über das intuitiv bedienbare Touchscreen-<br />

Panel eingegeben. Dabei lässt sich der<br />

Mischvorgang einfach beschreiben: Der mit<br />

Durch die Austauschbarkeit der Mischbehälter kann<br />

eine Kreuzkontamination ausgeschlossen werden<br />

mittelkonzerns mit einem sehr positiven<br />

Feedback eingesetzt. Überzeugt haben<br />

dabei die kompakte Bauweise, die einfache<br />

Handhabung sowie die absolut schonende<br />

Mischung des Produktes. Weiterhin war<br />

ausschlaggebend für den Einsatz, dass ein<br />

Fassmischer für 200 l-Fässer benötigt wurde<br />

mit einer mechanischen Aufnahme der<br />

Fässer für ergonomisches und kräfteschonendes<br />

Arbeiten zum Wohle der Mitarbeiter<br />

im Unternehmen.<br />

Einsatz im Foodbereich<br />

Der Mixomat C-HE wird zum Mischen von<br />

pulverförmigen Produkten (Premixes) mit<br />

einer mittleren Korngröße von < 300 µm im<br />

Unternehmen eingesetzt. Die Nutzlast liegt<br />

bei ca. 60 kg, der Fettgehalt der Produkte<br />

liegt zwischen <strong>10</strong> und 12 %. Die Produkteigenschaften<br />

sind leicht fließend bis stockend.<br />

Gemischt werden ca. 25 Chargen pro<br />

Woche, der Mischvorgang findet in einem<br />

Trockenraum statt.<br />

Die Rohprodukte werden zum Standort des<br />

Fassmischers angeliefert, von Hand verwogen<br />

max. 70 % seines Volumens gefüllte Mischbehälter<br />

wird während der vorgewählten<br />

Mischzeit (ca. <strong>10</strong> Min.) über Kopf gedreht.<br />

Da der Mischbehälter in geneigter Stellung<br />

auf der Fasshalterung montiert ist, ergibt<br />

sich ein dreidimensionaler Mischeffekt. Zusätzlich<br />

kann die Mischung mit einem am<br />

Deckel befestigten sogenannten statischen<br />

Mischkreuz beschleunigt werden. Das<br />

Mischgut wird dadurch absolut schonend<br />

und rückstandsfrei gemischt. Nach dem<br />

Mischprozess wird das fertige Mischprodukt<br />

einem großen Mischer portionsweise zur<br />

weiteren Verarbeitung hinzugefügt.<br />

Aus Sicherheitsgründen hat man sich für<br />

die einfach bedienbare und vielfach bewährte<br />

HR-Halterung entschieden, die mit<br />

einem Schnellspannverschluss die Selbstöffnung<br />

der Halterung während des Mischvorgangs<br />

verhindert.<br />

Worauf es ankommt<br />

Das System ist für höchste Mischansprüche<br />

geeignet. Kleinere bis mittlere Unterschiede<br />

in der Schüttdichte beeinflussen die Mischqualität<br />

kaum. Mischungen mit sehr unterschiedlichen<br />

Anteilen der Komponenten<br />

sind realisierbar.<br />

Geliefert wird dieser mit kippbarer, abgedichteter<br />

Welle und geschlossenem Gehäuse,<br />

dadurch genügt er den hohen hygienischen<br />

Ansprüchen und kann bedenkenlos im<br />

Reinraum eingesetzt werden. Die Ausführung<br />

erfolgt in Edelstahl, mit diversen Halterungssystemen,<br />

die auch an kundenseitig<br />

beigestellte Behälter angepasst werden können<br />

sowie einem Adaptersystem zur Ver-<br />

01 Der Mixomat C-HE wird zum Mischen von<br />

pulverförmigen Produkten (Premixes) mit<br />

einer mittleren Korngröße von


Weitere Fassmischertypen<br />

n Der Labormischer Mixomat mini ist für Kleinmengen oder Bedarfsmischungen von<br />

0,2 bis 2-l-Edelstahl-Behälter konzipiert. Dieser Mischer ist ausgestattet mit den<br />

Eigenschaften der großen Fassmischer und ermöglicht den Einsatz direkt vor Ort,<br />

für Schüttgüter mit einem max. Gewicht von 2 kg/l.<br />

n Für Behältergrößen von 3 bis 25 l bietet sich der Mixomat A als Tischmodell zum<br />

Mischen an. Auch dieser Labormischer wird in Edelstahl geliefert und ist seit<br />

Jahren erfolgreich im Einsatz. Optional kann dieser Labormischer mit Unterbau<br />

und mit ein- oder zweiseitiger Ausführung geliefert werden.<br />

n Der Mixomat B (Standmischer ohne Kippfunktion) deckt Behältergrößen von 30<br />

bis 400 l ab.<br />

02 Der Labormischer Mixomat mini ist für<br />

Kleinmengen von 0,2 bis 2 l konzipiert<br />

03 Der Labormischer Mixomat A kann in<br />

ein- oder zweiseitiger Ausführung geliefert<br />

werden<br />

04 Der Mixomat B deckt als Standmischer<br />

ohne Kippfunktion Behältergrößen von 30<br />

bis 400 l ab<br />

02<br />

03<br />

04<br />

wendung unterschiedlicher Behältergrößen.<br />

Der Antrieb wird mit einem Schneckengetriebemotor<br />

realisiert, der elektrische Hub<br />

mithilfe eines Linearantriebes. Eine Atex-<br />

Ausführung für die Zonen 2/22 oder 1/21 ist<br />

ebenfalls lieferbar.<br />

Die Reinigung des Fassmischers ist unproblematisch,<br />

da die produktberührten<br />

Teile grundsätzlich nur aus dem Mischbehälter,<br />

seinem Deckel und ggfs. einer<br />

Mischschikane bestehen, die für eine problemlose<br />

Reinigung konzipiert sind. Außerdem<br />

sind die Mischbehälter austauschbar<br />

und müssen bei manchen Anwendungen<br />

nicht immer nach jeder Mischung gereinigt<br />

werden, wenn man pro Produkt je einen<br />

Mischbehälter verwendet. Ein weiterer<br />

Vorteil der Mischer liegt darin, dass diese<br />

äußerst wartungsarm sind.<br />

Für die Mixomat Fassmischer steht ein<br />

umfangreiches Zubehörsortiment bereit,<br />

das stetig erweitert wird. Zurzeit umfasst es<br />

u. a. Fässer in Edelstahl oder Kunststoff,<br />

Trichter mit Klappen zum Entleeren der<br />

Behälter, Fassrollis zum Transportieren von<br />

Fässern, Standardschutzkäfige sowie pneumatische<br />

Behälterbeschickungs- und Entleersysteme.<br />

Fotos: Fuchs, Fotolia<br />

www.fuchsag.com<br />

VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 11<br />

Turkish-Machinery.indd 1 21.09.<strong>2016</strong> 07:47:36


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Keine Kompromisse mit Kunststoff<br />

Reinstwasser für die Herstellung von pharmazeutischen Primärpackmitteln<br />

Barbara Träger<br />

Spritzgießen im Reinraum<br />

stellt höchste Ansprüche an<br />

das Unternehmen. Hier treffen<br />

sich Pharma- und Technologie-<br />

Know-how, um jegliche<br />

Kontamination der Kunststoffartikel<br />

zu vermeiden. Höchste<br />

Prozessgenauigkeit garantiert<br />

maximale Sicherheit und<br />

Ausbringungsmenge für<br />

anspruchsvolle<br />

Produktionsprozesse.<br />

Autorin: Barbara Träger, Geschäftsführung,<br />

Wilhelm Werner GmbH Reinstwassertechnik,<br />

Leverkusen<br />

Der Systemlieferant Braunform plante im<br />

Zuge der Expansion in Endingen in einer<br />

neuen Produktionshalle die Errichtung eines<br />

Reinraumbereiches der Klasse C und D gem.<br />

GMP für die Fertigung und Montage von<br />

Kunststoffartikeln und Stanzteilen. Für den<br />

neuen Standort wurde eine Reinstwasseranlage<br />

benötigt, die Purified Water sowohl für<br />

den Reinraum-Luftbefeuchter als auch für<br />

Spül- und Ansatzzwecke für Kunststoff artikel<br />

produziert. Ebenso bestand die Aufgabe, ein<br />

neues Lager- und Verteilsystem zu planen, das<br />

eine 24-Stunden-Produktion über 50 Wochen<br />

im Jahr gewährleisten soll.<br />

Dabei ging es z. B. um die Einhaltung der<br />

Grenzwerte PW (PharmEUR/USP) im Routinebetrieb<br />

plus Stillstandszeiten sowie umgehend<br />

nach erfolgter Desinfektion. Die Reinstwasser-Erzeugung<br />

sollte in Abhängigkeit vom<br />

Behälterfüllstand der Pufferspeicher betrieben<br />

werden. Eine Festlegung der Ein- und<br />

Ausschaltpunkte erfolgte im Rahmen der<br />

Detailplanung. Das gesamte System sollte<br />

chemisch sanitisierbar sein (Enthärtung,<br />

Erzeugung, Lagerung und Verteilung), und<br />

dementsprechende Materialien waren zu<br />

verwenden. Das Ziel: neben einer absolut<br />

sicheren und konstanten Gewährleistung der<br />

Spezifikationen im Lastenheft eine ökonomisch<br />

optimal angepasste Wasseraufbereitungsanlage<br />

zu liefern.<br />

Technologien und Materialien<br />

Hinsichtlich der Auslegung einer Wasseraufbereitungsanlage<br />

steht zu Beginn jeder Planung<br />

die quantitative Ermittlung der in den<br />

Produktionsprozessen tatsächlich benötigten<br />

Wassermengen. Dazu wurden im Vorfeld<br />

Berechnungen erstellt und in einem detaillierten<br />

Lastenheft durch die Braunform GmbH<br />

fixiert. Neben den Investitions- und Betriebskosten<br />

standen aber die hygienischen Aspekte<br />

bei der Lieferantenauswahl und dem Anlagenengineering<br />

im Vordergrund.<br />

Die PW (Purified Water) Erzeugeranlage<br />

mit einer Leistung von 850 l/h wurde als<br />

vorqualifizierte Package-Unit geliefert. Der<br />

Aufbau der Anlage gliedert sich wie folgt: Das<br />

aufzubereitende Trinkwasser wird zunächst<br />

über einen rückspülbaren 90-µm-Vorfilter zur<br />

Rückhaltung grober partikulärer Verunreinigungen<br />

geführt. Der nachfolgende Systemtrenner<br />

sichert im Fall eines Druckabfalls im<br />

Trinkwassernetz die Trinkwasserqualität<br />

gemäß EN1717 gegen Rückfluss aus der<br />

Erzeugeranlage. Im Anschluss erfolgt der erste<br />

Konditionierungsschritt des Trinkwassers,<br />

ausgeführt als konventionelle Enthärtungsanlage.<br />

Zur Sicherstellung der mikrobiologischen<br />

Wasserqualität erfolgt spätestens alle<br />

24 h eine Regeneration der Anlage, die sowohl<br />

durch die anlagenspezifische Kapazität, als<br />

auch durch eine frei programmierbare<br />

Zwangsregenration gewährleistet wird.<br />

Zusätzlich wird das Harzbett der Enthärtungsanlage<br />

bei jeder Regeneration durch<br />

eine integrierte Chlor-Alkali-Elektrolyse mit<br />

Natrium-hypochlorit desinfiziert.<br />

Ein Feinfilter mit einer Trenngrenze von<br />

3 µm (absolut) schützt die folgende Umkehrosmose<br />

vor feinsten Partikeln, zusätzlich<br />

erfolgt hinter dem Feinfilter eine kontinuierliche<br />

Überwachung der Resthärte über einen<br />

Quellharzsensor. Das zur Messung erforderliche<br />

Wasser wird anschließend dem Produktstrom<br />

zurückgeführt.<br />

Einfache Reinigung<br />

Der erste Schritt der Entsalzung erfolgt in der<br />

Umkehrosmose-Anlage, der zum Schutz vor<br />

mikrobiologischen Verunreinigungen eine<br />

UV-Desinfektion mit einer Intensität von<br />

1200 J/m² (3-fache Dosis der Trinkwasserverordnung)<br />

vorgeschaltet ist. Weiterhin kann die<br />

Umkehrosmose-Anlage mit einer installierten<br />

Membranfläche von ca. 32 m² sehr einfach<br />

und hocheffektiv über einen Desinfektionsport<br />

mit integrierter Wasserstrahlpumpe<br />

sanitisiert werden.<br />

Das über die Umkehrosmose weitgehend<br />

entsalzte Permeat wird zur weiteren Reduktion<br />

der Leitfähigkeit über einen qualitätsgesteuerten<br />

Verwurf der Cedi (continous electro-<br />

12 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


02 Die Reinstwasseranlage mit einer Leistung von 850 l/h wurde<br />

als vorqualifizierte Package-Unit geliefert<br />

01 Die Kunststoffartikel und Stanzteile werden als pharmazeutische<br />

Primärpackmittel eingesetzt<br />

Zukünftige Lösungen,<br />

bereits heute<br />

entwickelt<br />

chemical deionisation) zugeführt. Hier erfolgt<br />

eine weitere Entsalzung bis auf < 0,1 µS/cm,<br />

die Regeneration der Mischbetttauscher in<br />

der Cedi erfolgt permanent. Durch das damit<br />

verbundene alkalische Milieu am Anionenbzw.<br />

saure Milieu am Kationentauscher wird<br />

ein mögliches mikro biologisches Wachstum<br />

drastisch reduziert. Eine pharmakonforme,<br />

unkompensierte Leitfähigkeitsmessung überwacht<br />

die Qualität des aufbereiteten PW.<br />

Der folgende Lagertank mit einem Nutzvolumen<br />

von 2000 l deckt den kurzzeitigen<br />

Spitzenbedarf von bis zu 80 l/min ab. Der<br />

Tank wurde aus hochinertem PP natur gefertigt.<br />

Über einen Schrägboden ist die restlose<br />

Entleerung gewährleistet. Die Füllstandsüberwachung<br />

erfolgt über zwei Drucksensoren<br />

und eine zusätzliche Schwinggabel; der Tank<br />

ist zur Atmosphäre mit einem hydrophoben<br />

0,2-µm-Belüftungsfilter und einem CO 2<br />

-<br />

Adsorber abgesichert. Das PW wird über zwei<br />

redundante, mehrstufige, drehzahlgeregelte<br />

Edelstahlkreiselpumpen sowie eine UV-Desinfektion<br />

mit einer Intensität von 1700 J/m² bei<br />

6,5 m³/h über die Ringleitung den Verbrauchern<br />

zugeführt.<br />

Flexible Nutzung<br />

Im Endausbau können bei Braunform drei<br />

Waschmaschinen (je 20–26 l/min), zwei<br />

Handentnahmestellen sowie ein Reinraumbefeuchter<br />

mit PW versorgt werden. Die<br />

Ringleitung wurde aus PVDF-HP im WNF-<br />

Schweißverfahren erstellt und zeichnet sich<br />

neben den positiven physiologischen Eigenschaften<br />

dieses Werkstoffs vor allem<br />

durch eine durchgängige Oberflächengüte<br />

von Ra < 0,2 µm aus.<br />

Bedingt durch die kurzzeitig hohen Entnahmemengen<br />

der Waschmaschinen wurde der<br />

Vorlauf der Ringleitung in DN40 realisiert,<br />

der Rücklauf zum Lagertank und zur Versorgung<br />

der Raumluftbefeuchtung in DN25. Die<br />

chemisch sanitisierbare Ring leitung wird<br />

über T-Membranventile unmittelbar bis an<br />

die Verbraucher herangeführt. Im Rücklauf<br />

kurz vor Eintritt in den Behälter erfolgt erneut<br />

eine Leitfähigkeitsmessung, um ggf.<br />

Kontaminationen schnell zu erfassen. Neben<br />

einem abflammbaren Probenahmeventil<br />

wird an dieser Stelle der Durchfluss überwacht,<br />

um zu jedem Zeitpunkt eine mehrfach<br />

turbulente Strömung (Re > <strong>10</strong> 000) im<br />

gesamten Ringleitungssystem sicherzustellen.<br />

Eine Sprühkugel im oberen Behälterdom<br />

sorgt für eine permanente Benetzung<br />

der Behälteroberfläche und den entsprechenden<br />

Reinigungseffekt. Die Automatisierung<br />

der gesamten Anlage erfolgt via Siemens<br />

S7-300-Steuerung mit einem anwenderfreundlichen<br />

grafischen Touchdisplay.<br />

Bei Braunform ist man mit dem Ergebnis<br />

der PW-Aufbereitung sehr zufrieden. Die<br />

geforderten Grenzwerte werden eingehalten<br />

bzw. übertroffen. Dominik Penteker von<br />

Braunform bestätigt: „Werner wurde unseren<br />

hohen Anforderungen gerecht und<br />

lieferte uns termingetreu eine GMP- und<br />

lastenheftkonform umgesetzte Anlage<br />

inklusive pharmakonformer Qualifizierung<br />

und Dokumentation. Die sehr guten Monitoring-Ergebnisse,<br />

insbesondere hinsichtlich<br />

Mikrobiologie, sprechen für sich.“<br />

Fotos: Fotolia, Werner<br />

www.werner-gmbh.com<br />

GEA bietet ein breites Angebot<br />

an Hochdruckhomogenisatoren,<br />

passend für viele Branchen und<br />

Anwendungen.<br />

Die Vorteile der Hochdruck-Homogenisierung<br />

sind in der Milch-, Lebensmittel-<br />

und Getränkeindustrie sowie der<br />

pharmazeutischen und biotechnologischen<br />

Industrie bekannt.<br />

Als weltweit führender Anbieter,besitzt<br />

GEA das beste Know-how in jedem dieser<br />

genannten Felder und bietet die größte<br />

Flexibilität für jede Art von Individualisierungen,<br />

um die Prozessanforderungen<br />

des Kunden optimal zu erfüllen.


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Mit Doppelfunktion<br />

Hochleistungszentrifuge zum Klassieren und Dekantieren von Fein- und Feinstpartikeln<br />

Marco Falciani<br />

Für die industrielle Klassierung von<br />

Fein- und Feinstpartikeln bis in den<br />

Nanobereich gibt es<br />

Hochleistungszentrifugen, die<br />

sowohl für die Nassklassierung als<br />

auch für das Dekantieren in Chemie<br />

und Feinchemie sowie in der<br />

Pharma-, Kosmetik- und<br />

Lebensmittelindustrie ihren Einsatz<br />

finden. Die hier vorgestellte<br />

Zentrifuge arbeitet mit präzisem<br />

Trennschnitt, hohem Durchsatz und<br />

durchgängiger Verfügbarkeit. Sie<br />

liefert optimale Klassierergebnisse<br />

bei zugleich hoher Effizienz.<br />

Autor: Marco Falciani, Area Sales Manager,<br />

Heinkel Process Technology GmbH, Besigheim<br />

Die Separation kleiner und kleinster Partikel<br />

aus Suspensionen im Größenbereich<br />

von 1-5 µm für industrielle Anwendungen<br />

stellt besondere Anforderungen an Verlässlichkeit<br />

und Präzision des Trennverfahrens.<br />

Steigende Ansprüche an Ergebnisqualität<br />

und Leistungsfähigkeit machen eine hocheffiziente<br />

Arbeitsweise der Maschinen unverzichtbar.<br />

Diese Eigenschaften vereinen<br />

Tiocent-Klassierzentrifugen von Heinkel, die<br />

je nach Präferenz und gewünschtem Ergebnis<br />

als Dekanter- oder Nassklassierzentrifuge<br />

eingesetzt werden können.<br />

Exakte Trennung<br />

Im Nassklassierverfahren trennt die Zentrifuge<br />

Grob- und Feinkorn in diskontinuierlicher<br />

Arbeitsweise exakt gemäß des vorgegebenen<br />

Trennschnitts. Dabei fließen die zu<br />

separierenden Partikel bei vergleichsweise<br />

geringer Radialkraft axial aus der Trommel<br />

ab. Temperatur und Feststoffkonzentration,<br />

der Gewichtsunterschied zwischen Flüssigkeit<br />

und Feststoff sowie die geforderte<br />

Durchsatzleistung sind wichtige Ergebnisparameter.<br />

Denn die Temperatur hat entscheidenden<br />

Einfluss auf die Viskosität der<br />

Suspension, der Gewichtsunterschied entscheidet<br />

darüber, wie einfach sich die Partikel<br />

klassieren lassen: Je größer er ist, desto leichter<br />

löst sich der Feststoff aus der Flüssigkeit.<br />

Soll ein Trennschnitt im submikronalen<br />

Bereich erzielt werden, können bestimmte<br />

Einflussgrößen anwenderseitig angepasst<br />

werden, darunter die Temperatur sowie die<br />

Viskosität der Suspension und damit verbunden<br />

die Feststoffkonzentration. Außerdem<br />

lassen sich die generellen technologischen<br />

Parameter wie die Art der Zentrifugentrommel,<br />

der Trommeldurchmesser<br />

oder die Trommelhöhe den spezifischen<br />

Anforderungen entsprechend ausrichten.<br />

Der gewünschte Trennschnitt kann mittels<br />

Trommeldrehzahl und Zulaufvolumen der<br />

Suspension beeinflusst werden.<br />

Effiziente Arbeitsweise<br />

Die Separation des Feinkorns erfolgt mit der<br />

diskontinuierlich und voll automatisch arbeitenden<br />

Tiocent-Zentrifuge im gesonderten<br />

Schritt „Klassieren“. Hierin besteht der Unterschied<br />

zu anderen Verfahren der Nassklassierung,<br />

bei denen im kontinuierlichen Betrieb<br />

das Klassieren der Suspension und das Austragen<br />

der Grobfraktion gleichzeitig stattfinden.<br />

Um einen gleichmäßigen Kuchenaufbau<br />

zu gewährleisten, wird die Zentrifugentrommel<br />

zunächst bei geringer Drehzahl befüllt<br />

und schließlich auf die maximale Drehzahl<br />

von 3000 1/min beschleunigt. Ist diese erreicht,<br />

wird weiterhin Suspension zugeführt.<br />

Je nach Menge des Zulaufstromes unterliegt<br />

das Produkt kürzer oder länger der<br />

Zentrifugalkraft. Dabei sedimentieren die<br />

groben Partikel an die Trommelwand, während<br />

die klassierte Suspension die Trommel<br />

über das pneumatisch betätigte Flüssigkeitsschälrohr<br />

verlässt.<br />

Die Klassierzeit beträgt ein bis drei Stunden,<br />

abhängig von der Feststoffkonzentration<br />

im Zulauf. Ist die Trommel zu ca. 70 % mit Sediment<br />

gefüllt, bremst die Zentrifuge auf eine<br />

Austragsdrehzahl. Unter gleichzeitiger Zugabe<br />

einer Spülflüssigkeit schwenkt der Verwirbelungsschaber<br />

in den Produktkuchen ein.<br />

Um die Kontamination mit der Partikelfraktion<br />

zu vermeiden, verlässt der beim Austragen<br />

resuspendierte Feststoff das Zentrifugengehäuse<br />

über Bohrungen am Trommelboden<br />

und kann nach Einmaischen für einen neuen<br />

Klassierprozess wiederverwendet werden.<br />

Nach Beendigung des Feststoffaustrags<br />

kommt die Trommel zum Stillstand, damit<br />

die verbliebene Restflüssigkeit ablaufen<br />

kann, bevor ein neuer Zyklus startet.


01 Grobe Partikel<br />

sedimentieren an<br />

der Trommelwand<br />

der Tiocent-Zentrifuge;<br />

die klassierte<br />

Suspension fließt<br />

über das Flüssigkeitsschälrohr<br />

ab<br />

Made by<br />

Elaflex.<br />

02 Unter Zulauf<br />

einer Spülflüssigkeit<br />

(Ethylenglykol oder<br />

Wasser) schwenkt der<br />

Verwirbelungsschaber<br />

ein, das<br />

redispergierte<br />

Sediment verlässt<br />

die Trommel über<br />

einen separaten<br />

Austrag<br />

NEU<br />

Anspruchsvolle Anwendungen<br />

Anwendung findet das Verfahren der industriellen<br />

Nassklassierung beispielsweise in<br />

der Herstellung von Pigmenten und Schleifmitteln,<br />

bei denen Über- oder Unterkorn<br />

aus Suspensionen getrennt werden soll,<br />

oder in der Produktion von Nanopartikeln<br />

zur Beschichtung von Oberflächen. Auch<br />

bestimmte pharmazeutische Produkte, bei<br />

denen nur ein spezieller Bereich des Kornspektrums<br />

einer Suspension von Bedeutung<br />

ist, machen eine Nassklassierung erforderlich.<br />

Bei der Solarzellen- und Halbleiter-Waferproduktion<br />

wird das Klassierverfahren<br />

zur Abtrennung von Feinstpartikeln<br />

aus den Sägeschlämmen angewendet.<br />

Dekanterfunktion<br />

Tiocent ist entweder als Klassierzentrifuge<br />

oder als Dekanterzentrifuge einsetzbar.<br />

Beim Dekantierverfahren setzen sich die<br />

Feststoffpartikel an der ungelochten Trom-<br />

melwand ab. Die Suspension wird bei<br />

hoher Drehzahl kontinuierlich zugeführt,<br />

im mitrotierenden Konus gleichmäßig<br />

verteilt und durch den Spalt zwischen<br />

Grundring und Trommelboden unter den<br />

Flüssigkeitsspiegel in den Sedimentationsraum<br />

geleitet. Auf der Länge der Trommelhöhe<br />

sedimentiert der Feststoff, während<br />

die Flüssigkeit am oberen Teil der Trommel<br />

abläuft.<br />

Anwendung findet dieses Verfahren vor<br />

allem dann, wenn der zu separierende<br />

Feststoff schwerer ist als die Flüssigkeit,<br />

aber gleichzeitig so fein, dass eine Filtration<br />

nicht möglich wäre – beispielsweise<br />

bei Partikeln im Nano- oder submikronalen<br />

Bereich, bei Suspensionen mit<br />

höherer Viskosität oder sehr geringem<br />

Feststoffanteil. Das Verfahren findet beispielsweise<br />

Anwendung in der Biotechnologie<br />

oder bei der Herstellung von Lacken<br />

und Pigmenten.<br />

www.heinkel.de<br />

Camlock-Kupplungen<br />

<strong>10</strong>0% normgerecht.<br />

Elaflex liefert fortan Hebelarmkupplungen<br />

aus eigener Produktion –<br />

garantiert normgerecht nach<br />

EN 14420-7, betriebssicher, leckagefrei<br />

und zuverlässig.<br />

Die neue, robuste Hebelanbringung<br />

als auch die ergonomisch geformten<br />

Hebel sorgen für ein noch sicheres<br />

und leichteres Kuppeln.<br />

Camlock-Kupplungen aus Edelstahl<br />

sind mit Innengewinde oder integriertem<br />

Schlauchstutzen in den Größen<br />

DN 19 bis <strong>10</strong>0mm ab Lager lieferbar.<br />

www.elaflex.de


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Doppelschneckenextruder aus Edelstahl<br />

Um den immer umfassender werdenden Hygiene- und Sicherheitsanforderungen<br />

der Lebensmittelhersteller Folge zu leisten,<br />

hat Coperion einen seiner Doppelschneckenextruder insgesamt<br />

überarbeitet und ihm ein neues Maschinendesign verpasst. Es<br />

erfüllt alle Hygienestandards und verbessert sowohl die Produkt-,<br />

als auch die Produktionssicherheit. Im Zentrum dieser Überarbeitung<br />

steht das neue, offene Untergestell des Doppelschneckenextruders.<br />

Es ist aus Edelstahl gefertigt, besitzt ausschließlich<br />

glatte Oberflächen und öffnet Anwendern zahlreiche Vorteile:<br />

Der Reinigungsaufwand für die Anlage reduziert sich dank ihrer<br />

sehr guten Zugänglichkeit deutlich, Produkt- und Produktionssicherheit<br />

steigen. Die für die Reinigung benötigte Standzeit der<br />

Maschine sinkt auf ein Minimum. Mit Edelstahl verwendet<br />

Coperion ein Baumaterial, das alle europäischen und weltweiten<br />

Richtlinien erfüllt.<br />

www.coperion.com<br />

Filterbeutel mit hoher Schmutzkapazität<br />

Die jüngste Entwicklung aus dem Hause<br />

Wolftechnik ist der WFB-P Filterbeutel mit<br />

innen liegender Faltung. Durch sein doppellagiges<br />

Filtermedium aus Polypropylen-Vlies<br />

oder Polyester-Vlies ergibt sich je nach<br />

Beschaffenheit des Filterkuchens und der<br />

Deckschichtbildung eine Qualitätsverbesserung<br />

in der Filterwirkung. Verunreinigungen können besser<br />

ausgefiltert werden. Gleichzeitig führt die neuartige Faltung des<br />

innen liegenden Vlieses zu einer Verdopplung der wirksamen<br />

Filterfläche und damit zu einer Erhöhung der Standzeit. Der Filter<br />

kann deutlich länger verwendet werden. Die Filterbeutel mit<br />

Filterfeinheiten von 1–<strong>10</strong>0 µm passen in alle Wettbewerbsgehäuse<br />

(Druckbehälter und Körbe). Praktisch ist zudem der bewährte<br />

Abdichtkragen für sicheres Abdichten, mit dem der Filterbeutel<br />

ausgerüstet ist.<br />

www.wolftechnik.de<br />

Hygienic Design als Summe vieler Details<br />

Die Kontrollwaage Flexus<br />

wurde konsequent nach den<br />

Hygienic Design-Richtlinien<br />

der EHEDG entwickelt.<br />

Kontaktflächen und auch<br />

horizontale Flächen wurden<br />

minimiert. Das offene Gestell<br />

verzichtet auf Hohlkörper.<br />

Zusammen mit der erhöhten Bodenfreiheit gewährleistet Flexus<br />

damit eine einfache Inspektion sowie schnelle und sichere<br />

Reinigung. Die dynamische Kontrollwaage wartet für schnelle<br />

Produktwechsel mit einer Vielzahl praktischer Details auf. So<br />

können zum Beispiel Zusatzmodule mühelos am Oberrahmen<br />

der stabilen Konstruktion angebracht werden.<br />

www.minebea-intec.com<br />

Absaugung von Zuckerstäuben<br />

Zuckerstäube als Luft-Staub-Gemisch<br />

können entzündlich sein. Dabei gilt der<br />

Grundsatz: Je feiner der Staub ist, der sich<br />

mit der Umgebungsluft vermischt, desto<br />

größer die Explosionsgefahr. Deshalb<br />

gehört das Absaugen der explosiven Stäube<br />

zu den notwendigen Prozessen der Zuckerverarbeitung.<br />

Der Ruwac-Industriesauger<br />

vom Typ DA 1300 für Staub-Ex-Zone 22<br />

und der Nassabscheider NA 250 lassen sich<br />

individuell an den jeweiligen Einsatzfall<br />

anpassen. Das System bindet die entzündlichen<br />

Zuckerstäube in einem flüssigen Medium und macht sie<br />

damit unschädlich. Die Absaugung erfüllt somit zwei Funktionen:<br />

Sie sorgt für die gewünschte Sicherheit, weil sie Explosionsrisiken<br />

minimiert, und sie leistet auch einen Beitrag zu Hygiene und<br />

Sauberkeit.<br />

www.ruwac.de<br />

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Kasten spart Kosten ... drylin<br />

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igus® dry-tech ® ... schmierfrei Lagern leicht gemacht.<br />

Schmierfreie Lineartechnik aus dem größten Baukasten<br />

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W: Linearlager für leisen und leichten Lauf und dabei<br />

unempfindlich gegen Staub und Schmutz. Schnell und einfach<br />

konfiguriert und montiert, bis hin zu leichten Linien-,<br />

Flächen- und Raumportalen. Als Sonderlösung individuell<br />

entwickelt oder als Einzelkomponente und Komplettsystem<br />

ab 24 h geliefert.<br />

www.linearbaukasten.de<br />

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16 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


Kunststoffrecycling aus einer Hand<br />

Herbold bietet Technologien zur effizienten und kostengünstigen<br />

Aufbereitung von Kunststoffabfällen an, die sich durch geringere<br />

Betriebskosten und höheren Wirkungsgrad auszeichnen. Bei der<br />

Vorzerkleinerung werden Shredder, Granulatoren, Guillotinescheren<br />

und Hammermühlen verwendet. Die Granulator Baureihe<br />

HGM ist z. B. für die Zerkleinerung schwieriger, besonders zäher<br />

oder fremdkörperhaltiger Materialien konzipiert, bei denen<br />

normale Mühlen zu kurze Messerstandzeiten haben und herkömmliche<br />

Shredder nicht das gewünschte Endprodukt erzeugen können.<br />

Die Zerkleinerungsmaschinen des Herstellers vermahlen alle<br />

Kunststoffabfälle, egal ob aus Spritzguss, Blasformen, Tiefziehen,<br />

Rotomoulding, Flachfolien- oder Blasfolienextrusion, Kalandrierung<br />

oder Abfälle, die bei der Herstellung von Rohren, Profilen und<br />

Platten oder bei der Fertigung anderer Plastik-Erzeugnisse<br />

entstehen. Auch die weiteren Arbeitsschritte Feinmahlen, Waschen,<br />

Trennen, Trocknen, Agglomerieren und Verdichten können durch<br />

das Portfolio des Herstellers abgedeckt werden.<br />

www.herbold.com<br />

Stationäres Mischen und Abfüllen mit<br />

einem System<br />

APE hat eine Fassmischsäule mit Klappengreifer und Einhausung<br />

als All-in-one Lösung zum Mischen und Abfüllen auf den Markt<br />

gebracht. Die stationäre Fassmischsäule kann mit jedem<br />

handelsüblichen Handhubwagen, Fasshubwagen oder Stapler<br />

bestückt werden. Das Fass wird<br />

sicher im robusten Klappengreifer<br />

mittels Kniehebelverschluss<br />

eingespannt.<br />

Auf Knopfdruck hebt der<br />

elektronische Hub das Fass an.<br />

Anschließend wird es mit dem<br />

Greifer-Handrad nach vorn in<br />

die gewünschte Taumel-<br />

Position geschwenkt. Integrierte<br />

Sicherheitsschalter erkennen, ob die Einhausung ordnungsgemäß<br />

geschlossen und ob eine ausreichende Mischhöhe<br />

angefahren wurde. Am Schaltschrank kann nun das Zeitintervall<br />

frei eingestellt werden. Die Dauer der Mischrotation (Mischen<br />

über die Längsachse) kann somit einige Sekunden bis ganze Tage<br />

betragen. Bei Erreichen der gewählten Zeitspanne stoppt der<br />

Fassmischer automatisch.<br />

www.ape-porta.de


Bunkeraufsatzfilter für Bogenbandsichter<br />

Die integrierte Filteranlage von<br />

Contec sorgt für den sauberen Umluftbetrieb<br />

eines Bogenbandsichters und<br />

gewährleistet den notwendigen<br />

Unterdruck im Sichtersystem. Damit<br />

ist eine nachhaltige und emissionsfreie<br />

Abfallverwertung und Wertstoff-<br />

Rückgewinnung möglich. Der<br />

eingesetzte Bunkeraufsatzfilter BH180<br />

arbeitet als integrierte Filteranlage im<br />

Bogenbandsichter. Um Unterdruck im<br />

Umluftbetrieb des Windsichters zu<br />

gewährleisten, saugt ein zweiter<br />

Ventilator die staubhaltige Luft aus der Beruhigungskammer durch den Bunkeraufsatzfilter<br />

und gibt sie gereinigt an die Umgebung ab. Der separierte Staub wird der Leichtstoff-Fraktion<br />

zugeführt. Die Filterfläche des Bunkeraufsatzfilters beträgt 90 m² mit<br />

45 konischen und beschichteten Filterpatronen je 2 m². Eine Abreinigung erfolgt über<br />

einen Rüttler und Pulsjet.<br />

www.contec-filtration.de<br />

Dosierung von langen und unregelmäßigen Fasern<br />

Brabender Technologie öffnet mit einem Faserdosierer<br />

neue Optionen in der Dosierung von langen und<br />

unregelmäßigen Fasern. War die Faserdosierung<br />

bislang eher auf sehr kurze, kompakte Faserbündel wie<br />

zum Beispiel Glasfasern ausgerichtet, so ist mit dem<br />

neuen Gerät jetzt auch die exakte Verarbeitung von<br />

Naturfasern, Holzfasern, langen Karbonfasern oder<br />

Folienschnitzeln möglich. Machbar wird die<br />

Dosierung solch langer Fasern durch die Verwendung<br />

einer speziellen Faserschnecke, eines großflächigen<br />

Steilwandbehälters und einer besonderen Rührwerksgeometrie<br />

und -platzierung.<br />

Essenziell ist auch das konkrete Verhältnis der<br />

Schnecken- zur Rührwerksdrehzahl, es kann in<br />

Versuchen im hauseigenen Technikum individuell<br />

ermittelt und bei der Inbetriebnahme nachjustiert<br />

werden.<br />

www.brabender-technologie.com<br />

CO 2<br />

-Extrusionsschäumen mit neuer Dosiereinheit<br />

Mit Plastinum Foam E bietet Linde ein leistungsfähiges<br />

Versorgungs- und Dosierkonzept, das speziell für die<br />

Anforderungen beim Extrusionsschäumen von Kunststoffen<br />

mit Kohlendioxid konzipiert ist. Jetzt hat das Unternehmen<br />

sein Portfolio um die Hochdruck-Dosiereinheit DSD 400 für<br />

das kontinuierliche Schäumen mit CO 2<br />

erweitert. Die<br />

Lösung ist genau auf die erforderlichen Leistungsmerkmale<br />

beim Extrusionsschäumen zugeschnitten und bietet damit<br />

hohe Präzision zu niedrigen Kosten. Dank der neuartigen<br />

Technologie gewährleistet die DSD 400 einen konstanten<br />

Massestrom und erzielt so auch bei schwankenden Drücken<br />

im Extruder sowie unter schwierigen klimatischen<br />

Bedingungen sehr gute Ergebnisse. Gleichzeit schont der<br />

Einsatz des Treibmittels CO 2<br />

, das als Nebenprodukt bei<br />

anderen Produktionsprozessen anfällt, die Umwelt.<br />

www.linde-gas.de


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Roboterarm präzisiert<br />

Schüttguttechnik<br />

Filtermedienprüfstand für spezielle<br />

Prozessbedingungen<br />

Für kleinere Anwendungsgebiete im Bereich der Wiege-, Mischund<br />

Dosieraufgaben haben die Experten von Opdenhoff kürzlich<br />

einen Roboterarm in ihre Technologie integriert. Dieser wurde<br />

speziell für Schüttgut-Anwendungen ausgestattet, wie sie beispielsweise<br />

in der chemischen Industrie vorkommen. Der Roboter kann<br />

anhand eines zuvor ausgewählten Rezeptes genaue Dosierungen<br />

vornehmen und das Schüttgut in die entsprechende Wiegevorrichtung<br />

füllen. Dabei erkennt die integrierte Steuerungstechnik<br />

unmittelbar, wann die exakte Menge erreicht ist und beendet den<br />

Füllprozess. Als Vorteil erweist sich die Mobilität des Gerätes, denn<br />

der Roboterarm befindet sich auf einem Rollgestell, wodurch er<br />

flexibel einsetzbar ist. Je nach Einsatz ist aber auch die feste<br />

Montage an einem bestimmten Punkt möglich. Darüber hinaus<br />

birgt seine automatische Kollisionserkennung Pluspunkte.<br />

Aufgrund dieses integrierten Sicherheitsmechanismus sind keine<br />

zusätzlichen Vorkehrungen wie etwa eine Abgrenzung des<br />

Bereiches nötig.<br />

www.opdenhoff.de<br />

Mit dem neuen Filtermedienprüfstand MMTC 2000 EHF kann<br />

Palas nun ein Gerät mit Heizung bis zu 250 °C und einstellbarer<br />

relativer Feuchte von bis zu 80 % anbieten. Diese Prüfstände<br />

bieten besondere Vorteile im Hinblick auf ihr kompaktes Design<br />

und ihre große Flexibilität für unterschiedliche, simulierbare<br />

Testanforderungen und ermöglichen das Testen von Filtermedien<br />

mit diversen Teststäuben und vergleichsweise geringen<br />

Rüstzeiten. Spezielle Probenahmen ermöglichen In-situ-<br />

Messungen am Filterschlauch. Mit Hilfe von besonders geformten<br />

Filterhaltern kann der sogenannte „Girlandeneffekt“ eines Filterschlauchs<br />

während der Reinigung simuliert werden. Die Vorteile<br />

des MMTC Systems erlauben einen eindeutigen, kostengünstigen<br />

und praxisnahen Vergleich abreinigbarer Filtermedien und<br />

übertreffen die Anforderungen der Richtlinien VDI 3926 und<br />

ISO 1<strong>10</strong>57.<br />

www.palas.de<br />

Vakuumfördertechnik und innovative<br />

Lösungen für das Schüttguthandling<br />

Produktaufgabestationen<br />

Systeme<br />

zum staubfreien Entleeren von<br />

Säcken, Fässern, Big-Bags;<br />

Produktabsendestationen;<br />

Lösungen für das Containment<br />

Lösungen<br />

zum Absaugen, Entnehmen<br />

und Zuführen von Schüttgütern<br />

aller Art aus einer Hand:<br />

• Vakuumförderer<br />

• stationäre/mobile Hubsäulen<br />

• Wiege- und Dosiersysteme<br />

• Klumpenbrecher<br />

• Schwerpunkte ATEX,<br />

cGMP, HEPA ...<br />

VOLKMANN GmbH,59494Soest/Germany, Tel.+49(0)292196040<br />

www.Volkmann.eu<br />

Starke Ideen fürs Schüttguthandling


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Dispenser mit Endloskolben-Prinzip<br />

Abfüllungen und Dosierungen in der Kosmetikindustrie<br />

unterliegen strengen Richtlinien. Die enthaltenen Mikropartikel<br />

sind sehr abrasiv, für die Dosieranlagen von Viscotec stellt dies<br />

keine Herausforderung mehr<br />

dar. Speziell für kleinere Mengen<br />

im Kosmetikbereich wurde ein<br />

Dispenser entwickelt, der sowohl<br />

dem Hygieneanspruch als auch<br />

den Anforderungen der<br />

abrasiven Inhalte standhält. Der<br />

Viscotec Hygienic Dispenser<br />

(VHD) garantiert, unter höchsten<br />

hygienischen Bedingungen,<br />

hochviskose und anspruchsvolle,<br />

abrasive Flüssigkeiten oder<br />

Pasten, wie in diesem Fall<br />

Peeling Pasten, perfekt<br />

abzufüllen. Durch die kleinen<br />

und sehr genauen Dosiermengen<br />

können individuelle<br />

Produkte oder auch Kleinstchargen<br />

verarbeitet werden. Mit der neuen Dispensergeneration<br />

ist es gelungen, das bewährte Endloskolben-Prinzip von großen<br />

Pumpsystemen auf moderne und innovative Dispensersysteme zu<br />

übertragen und unter hygienischen Anforderungen und Gesichtspunkten<br />

weiterzuentwickeln.<br />

www.viscotec.de<br />

Mit WIESE sicher ans Ziel!<br />

Schüttgut effizient transportieren.<br />

Flexibel für alle Dispergieraufgaben<br />

Das Europäische Zentrum für Dispersionstechnologien (EZD)<br />

führt Entwicklungsarbeiten auf dem Gebiet „Herstellung und<br />

Charakterisierung von Dispersionen (Suspensionen und Emulsionen)“<br />

durch. Nach einem Messekontakt hat das EZD seinen<br />

Maschinenpark um einen Eirich Evactherm-Dispergiermischer<br />

erweitert. Im dem Gerät übernimmt ein drehender Behälter die<br />

Materialbewegung, weshalb das darin exzentrisch angeordnete<br />

Werkzeug optimal auf den Dispergiervorgang ausgelegt sein kann.<br />

Die Trennung zwischen Materialtransport und Misch- bzw.<br />

Dispergiervorgang ermöglicht es zudem, die Geschwindigkeit des<br />

Werkzeuges (und so den Leistungseintrag in die Mischung) in<br />

weiten Grenzen zu variieren und der jeweiligen Dispergieraufgabe<br />

anzupassen. Somit können in diesem einzigartigen System<br />

alle Viskositätsbereiche und Konsistenzen (von trocken über<br />

plastisch bis hin zur Suspension) verarbeitet werden; häufig<br />

werden damit besonders wirtschaftliche Single-Unit-Prozesse<br />

möglich.<br />

www.eirich.com<br />

Kristallisation und Trocknung von<br />

Kunststoffen<br />

Kreyenborg informiert über sein breites Angebot zum effizienten<br />

Schüttguthandling von Kunststoffen. Besonderes Augenmerk legt<br />

das Unternehmen auf die Themenkomplexe Trocknen und Kristallisieren.<br />

Die Anwendungsgebiete des Infrarot-Drehrohrtrockners IRD<br />

sind nahezu unbegrenzt. So wird der Trockner zur Kristallisation<br />

und Trocknung von Neuware oder Mahlgut für eine Reihe von<br />

Kunststoffen verwendet. Durch den Einsatz des kontinuierlich<br />

In WIESE Pendelbecherwerken kommt Schüttgut<br />

jeder Art immer zuverlässig und ohne Verluste ans Ziel.<br />

Unsere Förderelemente sind dabei extrem wartungsarm<br />

und pflegeleicht. Den Streckenverlauf bestimmen<br />

natürlich Sie, individuell nach Ihrem Bedarf.<br />

WIESE – Innovation seit über 50 Jahren.<br />

www.wiese-germany.com<br />

arbeitenden Trockners entfällt die sehr energieintensive Luftaufbereitung<br />

komplett. Energieeinsparungen von durchschnittlich 30 %<br />

sind so leicht realisierbar. Daher ist das Gerät vor allem für<br />

Anwendungen mit hohen und wechselnden Eingangsfeuchten<br />

geeignet. Erstmals präsentiert der Hersteller den neuen PET-Booster,<br />

das kontinuierlich arbeitende System trocknet PET innerhalb von<br />

7 bis <strong>10</strong> Minuten. Gerade bei Anwendungen in der Extrusion von<br />

Folien oder Fasern mit Entgasungsextrudern (Doppelschnecken-<br />

Planeten- und Mehrwellenextruder) hat dieser Trockner seinen<br />

Schwerpunkt.<br />

www.kreyenborg.com<br />

20 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

Wiese.indd 1 23.09.<strong>2016</strong> 14:<strong>10</strong>:07


INTEVI<br />

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Der JDN Global Service: Vom Projekt-Management über die Wartung<br />

bis zur Generalüberholung der JDN-Hebezeuge und -Krananlagen. Weltweit<br />

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Siebtechnik zum Einsatz in der<br />

Lebensmittelindustrie<br />

Bereits im Frühjahr beauftragte ein führender Futtermittelhersteller<br />

den Ludwigshafener Prozesstechnikhersteller mit der<br />

Lieferung von vierzehn Vibrationssiebmaschinen des Modells<br />

JEL Easyvib, die für die Staubabsiebung von Futterpellets<br />

F. H. Papenmeier GmbH & Co.KG<br />

Telefon 02304-205-0<br />

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Gefahrstoffdepots<br />

Gefahrstoffschränke<br />

Chemikalienschränke<br />

Gefahrstoffregale<br />

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eingesetzt werden. Insbesondere der wartungsarme Betrieb der<br />

Maschine gaben den Ausschlag für den Auftrag. Übertroffen in<br />

der Stückzahl wurde diese Order von einem Projekt aus dem<br />

Lebensmittelbereich. Für die Grobabsiebung von Agglomeraten<br />

wurden von den Ingenieuren individuell zugeschnittene<br />

Siebrinnen konzipiert, die fetthaltiges Brühwürfelpulver fördern<br />

und dabei vorhandene Verklumpungen absieben. Die sechzehn<br />

bestellten Siebrinnen wurden im September geliefert und in<br />

Betrieb genommen.<br />

Seit 1919<br />

Will & Hahnenstein GmbH<br />

Spezialisten in Sachen Beheizung !<br />

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Wir haben viele Möglichkeiten<br />

Ihre Produkte zu temperieren:<br />

z. B. mit<br />

Industrie-Tauchsiedern<br />

Fass- und IBC-Heizern<br />

Schmelzbehältern<br />

Wärmekammern und Temperöfen<br />

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E www.will-hahnenstein.de<br />

www.engelsmann.de<br />

Bunkersystem mit hoher Variabilität<br />

Westeria Fördertechnik beweist Technologiekompetenz im<br />

Bereich der Bunker als vorgelagerte Anlagenstufe. In kongenialer<br />

Ergänzung zu den großen Bunkern mit einer Breite von bis zu<br />

4000 mm, ausgelegt für die Aufnahme von mehreren hundert<br />

Kubikmetern<br />

Eingabematerial,<br />

stellten die Fördertechnikspezialisten<br />

die Neuheit<br />

Multifeeder vor. Die<br />

neuen Bunker<br />

decken ein<br />

Speichervolumen<br />

zwischen <strong>10</strong> und 47<br />

m³ ab. Sie sind<br />

somit für kleinere<br />

Aufnahmemengen<br />

und individuelle Anforderungen konzipiert. Mittels eines<br />

speziellen Baukastensystems ist die Erweiterung in Breite und<br />

Länge genauso möglich wie die lineare Weitergabe verschiedenster<br />

Eingabematerialien mittels vier darauf abgestimmter<br />

Varianten von Förderbändern. Hinzu kommen drei Ausführungen<br />

der Anlagenstatik, die die Robustheit gezielt den Eingabematerialien<br />

anpasst. Zusätzlich können die Anwender zwischen einem<br />

elektrischen oder hydraulischen Antrieb wählen.<br />

www.westeria.de<br />

22 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

Will+Hahnenstein.indd 1 22.09.<strong>2016</strong> 07:49:58


Lösungen für Feinstaub speziell im PM1-Bereich<br />

Die Experten von Camfil sehen höchste Dringlichkeit<br />

und auch eine große Chance darin, Entscheider für die<br />

Feinstaubgefahr speziell im PM1-Bereich zu sensibilisieren,<br />

denn Ende <strong>2016</strong> wird voraussichtlich die Norm<br />

ISO 16890 zur Prüfung und Bewertung von Luftfiltern<br />

eingeführt. Nach einer Übergangszeit von circa<br />

18 Monaten steht die Ablösung der EN 779:2012 an. In<br />

Zukunft werden die Ergebnisse aus dem Labor viel<br />

mehr dem Verhalten von Luftfiltern in realen<br />

RLT-Anlagen gerecht. In Anlehnung an Veröffentlichungen<br />

von WHO und Umweltbehörden ersetzen die<br />

Feinstaubfraktionen ISO ePM1, ISO ePM2,5,<br />

ISO ePM<strong>10</strong> sowie Grobstaub mit ISO coarse die<br />

bisherigen Filterklassen G1 bis F9. Außerdem<br />

informiert ein Produktlabel über die prozentuale<br />

Abscheideleistung des Filters für seine höchste Feinstaubgruppe. Diese Modifikationen<br />

bieten Facility Managern und Anwendern künftig zielgerichtetere Planungsmöglichkeiten<br />

in Bezug auf die gesundheitlichen und hygienischen Aspekte ihrer Räume.<br />

www.camfil.de<br />

Größter Taktbandfilter verbessert<br />

Aufbereitungsprozess<br />

BHS-Sonthofen hat von einem amerikanischen Kunden den Auftrag<br />

erhalten, einen Taktbandfilter für das Extrahieren von Wertstoffen<br />

aus faserigen Pflanzenresten zu liefern. Mit einer Filterfläche von<br />

knapp 90 m² ist die neue Filteranlage vom Typ BF 350-255 nicht nur<br />

die größte, die BHS je gebaut hat, sondern auch eine der weltweit<br />

leistungsfähigsten ihrer Art. Dieser Taktbandfilter wird stündlich bis<br />

zu 5 t faserige Pflanzenreste verarbeiten und aus ihnen flüssige<br />

Wertstoffe herauslösen, die in einem vorherigen Produktionsprozess<br />

entstehen. Das Filtrat wird für die Herstellung von Grundchemikalien<br />

genutzt, der verbleibende Feststoff wird einer Zweitverwertung<br />

zugeführt. Der Auftraggeber hatte bei der Planung des Projektes ursprünglich einen<br />

mehrstufigen Prozess vorgesehen. Der Vorschlag von BHS-Sonthofen, einen Taktbandfilter<br />

zu verwenden, der nur einen Prozessschritt umfasst, überzeugte jedoch. Der<br />

Prozess ist deutlich einfacher und konzentriert die Wertstoffe auch höher.<br />

www.bhs-sonthofen.de<br />

Kryogene Probenzerkleinerung für<br />

empfindliche Proben<br />

Die analysengerechte Zerkleinerung und Homogenisierung<br />

von Feststoffproben ist ein wichtiger Schritt in der Probenvorbereitung.<br />

Die ideale Lösung für die Homogenisierung<br />

empfindlicher Proben ist die Kalt- bzw. Kryogenvermahlung,<br />

bei der Trockeneis oder Flüssigstickstoff als Mahlhilfe<br />

eingesetzt wird. Durch die Kühlung versprödet das Material<br />

und lässt sich so leichter brechen. Außerdem werden negative<br />

Effekte der Reibungswärme, die bei der Vermahlung entsteht,<br />

eliminiert, so dass z. B. flüchtige Probenbestandteile, welche<br />

häufig Gegenstand der Analyse sind, erhalten bleiben. Retsch bietet ein breites Programm<br />

an Labormühlen, die für die Kryogenvermahlung unterschiedlichster Produkte geeignet<br />

sind. Die Cryomill wurde speziell für diese Anwendung entwickelt und verfügt über ein<br />

integriertes Kühlsystem. Die kontinuierliche Kühlung von Mahlbecher und Probe mit<br />

Flüssigstickstoff sorgt für einen sehr effektiven Mahlprozess.<br />

www.retsch.com


TOP-THEMA I KUNSTSTOFFTECHNIK<br />

Neue Wege, schnelle Produktion<br />

Kunststofftechnik: Intelligente Lösungen sind gefragt<br />

Im Oktober wird sich in Düsseldorf<br />

acht Tage lang wieder (fast) alles<br />

um Kunststoffe drehen: Die K <strong>2016</strong><br />

begrüßt mehr als 3000 Aussteller<br />

und rund 200 000 Fachbesucher<br />

zum Jahres-Event der Kunststofftechnologie.<br />

Wie es um die Kunststoffbranche bestellt<br />

ist und was aktuelle Entwicklungen<br />

und Trends betrifft, dafür bietet die alle<br />

drei Jahre turnusgemäßig auf dem Gelände<br />

der Messe Düsseldorf stattfindende K einen<br />

guten Ein- und Überblick. Diskutiert werden<br />

unter anderem der Status quo und Wachstumsperspektiven<br />

der Kunststoff- und Kautschukindustrie,<br />

aktuelle Trends und Entwicklungen<br />

sowie Highlights.<br />

Als eine der wichtigsten Fachmessen für<br />

die Branche und deren industrielle Anwendungen<br />

führt die K die zentralen Trends<br />

und Zukunftsfelder zusammen. Sie hat sich<br />

etabliert als die Innovations- und Businessplattform<br />

nicht nur für Rohstofferzeuger,<br />

Hersteller von Kunststoff- und Gummimaschinen<br />

und verarbeitende Unternehmen,<br />

sondern auch für die Interessenten<br />

aus den wichtigsten Anwendersparten.<br />

Werner M. Dornscheidt, Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung der Messe Düsseldorf, ist<br />

überzeugt: „Nirgendwo auf der Welt ist die<br />

Bandbreite der Rohstoff-, Verarbeitungsund<br />

Anwendungstechnik so vollständig zu<br />

erleben wie auf der K in Düsseldorf.<br />

Sie ist die Premierenplattform der globalen<br />

Kunststoff- und Kautschukindustrie, jedes<br />

Unternehmen will sich hier mit zukunftsweisenden<br />

Innovationen präsentieren. Ein<br />

weiteres Alleinstellungsmerkmal ist die<br />

hohe Internationalität auf Aussteller- wie<br />

auf Besucherseite.“<br />

Besonders stark sind die Anbieter aus Europa,<br />

vor allem aus Deutschland, Italien,<br />

Österreich, der Schweiz, Frankreich sowie<br />

der Türkei vertreten, ebenso aus den USA.<br />

Gleichzeitig spiegelt die K die Veränderungen<br />

im Weltmarkt deutlich wider: Die Anzahl<br />

und die Präsentationsfläche der Unternehmen<br />

aus Asien nehmen seit einigen Jahren<br />

deutlich zu, mit starken Auftritten werden<br />

vor allem China, Taiwan, Indien, Japan<br />

und Südkorea beeindrucken. Die Vielfalt<br />

und die Internationalität der Unternehmen<br />

gewährleisten, dass die großen Themen der<br />

Branche – allen voran Energie-, Ressourcen-<br />

und Materialeffizienz – ebenso aufgegriffen<br />

werden wie Spezialsegmente.<br />

Maschinen und Ausrüstung<br />

Mit einer Fülle von Weltpremieren wird die<br />

größte Ausstellergruppe der K, die Hersteller<br />

von Maschinen und Anlagen, aufwarten.<br />

Sie belegen rund zwei Drittel der gesamten<br />

Ausstellungsfläche und sind in den Hallen 1<br />

bis 4 und 9 bis 17 zu finden. Ulrich Reifenhäuser,<br />

Vorsitzender des Ausstellerbeirates<br />

der K <strong>2016</strong>, rechnet fest damit, dass von der<br />

Messe neue Impulse für die Branche ausgehen<br />

werden: „Bereits im Vorfeld der Messe<br />

kündigt sich eine Fülle von Neuheiten an,<br />

die echten Kundennutzen versprechen. Ich<br />

bin insbesondere gespannt, welche Neu-<br />

Auf einen Blick<br />

Termin: 19. bis 26. Oktober <strong>2016</strong><br />

Öffnungszeiten: täglich <strong>10</strong> bis<br />

18:30 Uhr<br />

Eintrittspreise: 1-Tageskarte ab<br />

49 EUR, 3-Tageskarte ab <strong>10</strong>8 EUR<br />

Ort: Messe Düsseldorf<br />

Aussteller: rund 3<strong>10</strong>0<br />

Internet: www.k-online.de<br />

entwicklungen im Bereich Industrie 4.0 zu<br />

erleben sein werden. Die Begleitung der<br />

Produktion mit den Möglichkeiten der Digitalisierung<br />

und die Vernetzung von Maschinen<br />

im Prozess bieten den Kunststoffverarbeitern<br />

neue Wege zum schnelleren Produktionsanlauf,<br />

zur Flexibilisierung der<br />

Produktion, aber auch zur Qualitätssicherung<br />

und Wartung. Ich bin sicher, auf der K<br />

<strong>2016</strong> wird es dazu hochinteressante Angebote<br />

geben.“<br />

Biokunststoffe haben als Ergänzung und<br />

teilweise Alternative zu herkömmlichen<br />

Kunststoffen in den vergangenen Jahren viel<br />

Beachtung gefunden. Eine Diskussion um<br />

das Für und Wider, die zukünftige Rolle und<br />

das Marktpotenzial von Biokunststoffen –<br />

sowohl biobasierten als auch biologisch abbaubaren<br />

Kunststoffen – bewegt die zukunftsgerichtete<br />

Industrie. Wer sich über<br />

Potenziale und Chancen informieren möchte,<br />

findet auf der K <strong>2016</strong> dazu viele Möglichkeiten<br />

an den Ständen der Aussteller.<br />

www.messe-duesseldorf.de<br />

24 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


KUNSTSTOFFTECHNIK I TOP-THEMA<br />

Rollenschneider verarbeitet<br />

unterschiedliche elastische Materialien<br />

Mischeraspiration sorgt für<br />

konstante Prozessbedingungen<br />

Mit Vent Tec 2.0 stellt MTI eine neue Generation seiner bewährten<br />

Hochleistungs-Aspirationen für Heiz-/Kühlmischer-Kombinationen<br />

vor. Anders als herkömmliche Systeme regeln sie erstmals<br />

ihre Wirkung selbstständig in Abhängigkeit von den tatsächlichen<br />

Prozessparametern und sorgen so für konstante Verarbeitungsbedingungen,<br />

unabhängig von sich ändernden Prozess- und<br />

Umgebungseinflüssen. Damit erleichtern sie signifikant das<br />

Einhalten gleichbleibend hoher Produktqualitäten in der<br />

Kunststoff- und Chemieindustrie. Hauptanwendungen sind die<br />

Herstellung von Hart- und Weich-PVC-Dryblends, Naturfaser-<br />

Compounds (WPC/NFC/PPC) sowie thermische Verfahren, in<br />

denen die Aspirationen dem Mischgut Feuchtigkeit entziehen<br />

und/oder flüchtige Bestandteile reduzieren. Die neue Generation<br />

Atlas Converting präsentiert sein Produktsortiment an primären<br />

und sekundären Rollenschneidern. Das Unternehmen ist auf die<br />

Entwicklung und Herstellung von Rollenschneidern und Rollenwicklern<br />

für viele verschiedene elastische Materialien spezialisiert,<br />

zum Beispiel unbeschichtete und metallisierte Plastikfolie, Etikettenmaterial,<br />

Papier und Karton. Dank der ständigen Weiterentwicklung<br />

von Technik und Prozesssteuerung können die Rollenschneider<br />

<strong>10</strong>,6 m breite Rollen abwickeln und mit einer Geschwindigkeit<br />

von bis zu 1500 m/min (5000 ft/min) verarbeiten. Das<br />

Unternehmen hat weltweit bereits 2600 sekundäre Titan- und<br />

<strong>10</strong>00 primäre Atlas-Rollenschneider installiert, wobei über<br />

250 Folienschneider mehr als 6 Meter (236 Zoll) breit sind. Zu den<br />

sekundären Titan-Rollenschneidern gehören ER6<strong>10</strong> mit kleiner<br />

Grundfläche, der hochflexible SR800 und zwei Modelle der<br />

hochproduktiven SR9-Reihe, wovon eines eine Duplex-Rollenschneidmaschine,<br />

das andere ein Duplex-Wendewickler ist, die es<br />

Bedienern ermöglichen, die Maschine normalerweise bereits<br />

30 Sekunden nach einem Stopp wieder zu starten.<br />

K<strong>2016</strong>: Halle 3, Stand B91<br />

www.atlasconverting.com<br />

ist in mehreren Baugrößen für alle Mischervolumina verfügbar<br />

und für nahezu alle Atex-Umgebungen und Mischerbauarten<br />

einsetzbar. Aufgrund ihrer autarken Steuerung lässt sie sich auch<br />

für Maschinen anderer Hersteller nachrüsten.<br />

K<strong>2016</strong>: Halle 9, Stand B22<br />

www.mti-mixer.de<br />

Wir haben anlagenbau im bluT –<br />

und ihre ZukunfT im kopf<br />

The architect of your visions<br />

Zeppelin Systems GmbH<br />

Graf-Zeppelin-Platz 1<br />

88045 Friedrichshafen, Germany<br />

www.zeppelin-systems.de<br />

Statt Baukasten freie Auswahl: wir<br />

integrieren Prozesse – und nicht Bauteile.<br />

Damit sichern Sie sich mehr Effizienz, Flexibilität und Sicherheit.<br />

Innovatives Anlagen-Design vom Anlagen-Architekten.<br />

Halle 9/B41


TOP-THEMA I KUNSTSTOFFTECHNIK<br />

Infrarot-Thermometer für die<br />

Folien-Herstellung<br />

Um eine präzise Temperaturmessung zur Qualitätssicherung bei<br />

der Herstellung dünner Folien aus z. B. PE oder PP zu ermöglichen,<br />

hat Optris das Infrarot-Thermometer Optris CT P3<br />

entwickelt. Es<br />

misst in einem<br />

schmalen<br />

Spektralbereich<br />

von 3,43 µm. Das<br />

miniaturisierte,<br />

robuste Pyrometer<br />

steckt in einem<br />

Massivgehäuse und eignet sich für Nachrüstungen und OEM. Es<br />

ist ungekühlt in Umgebungen bis 75 °C einsetzbar und hat die<br />

Schutzklasse IP 65. Die Elektronik ist separat vom Sensorkopf und<br />

hat leicht zugängliche Programmiertasten sowie ein beleuchtetes<br />

LCD-Display. Die Analogausgänge sind wählbar zwischen<br />

0/4-20 mA, 0-5 V, 0-<strong>10</strong> V, Thermoelement Typ K oder J. Als digitale<br />

Ausgänge stehen USB-, RS485-, RS232-Schnittstellen, Relaisausgänge,<br />

CAN-Bus, Profibus DP oder Ethernet zur Verfügung.<br />

K<strong>2016</strong>: Halle 11, Stand B<strong>10</strong><br />

www.optris.de<br />

Zentrale und dezentrale<br />

Zerkleinerungstechnik<br />

Getecha zeigt Lösungen für die zentrale und dezentrale Zerkleinerungstechnik<br />

in der Kunststoffverarbeitung. Im Mittelpunkt steht<br />

vor allem die neue Generation der großen Trichtermühlen der<br />

Baureihe RS 45000 sowie eine neue<br />

Steuerung für die Einzugsmühle RS<br />

3004-E. Mit von der Partie sind zudem die<br />

staubdicht ausgeführte Sauberraummühle<br />

GRS 180 und die kompakte Beistellmühle<br />

RS 1615. Stellvertretend für sein Automatisierungs-Portfolio<br />

zeigt das Unternehmen<br />

den preiswerten Angusspicker<br />

Getpick 700. Wie sich hohe Effizienz in der<br />

Zerkleinerungstechnik mit Ergonomie am<br />

industriellen Arbeitsplatz gekonnt<br />

verbinden lassen, zeigt die Mühlen-<br />

Baureihe RS 45000. Denn diese Generation<br />

von Trichtermühlen für Stundendurchsätze<br />

von 700 bis 1200 kg ist mit einem neuen Mahlgehäuse<br />

versehen worden. Das Besondere daran ist die hochwirksame<br />

integrierte Schalldämmung, die das Betriebsgeräusch der Zentralmühle<br />

auf ein Minimum senkt.<br />

K<strong>2016</strong>: Halle 9, Stand A21<br />

www.getecha.de<br />

Effizientes Materialhandling<br />

Mit den leistungsfähigen, energieeffizienten<br />

Geräten und Anlagen für die<br />

Aufbereitung von rieselfähigen<br />

Kunststoffen deckt Protec Polymer<br />

Processing die gesamte Prozesskette<br />

in der Kunststoffverarbeitung ab. Ein<br />

Schwerpunkt des Messeauftritts ist<br />

die Kompetenz des Unternehmens<br />

als Systemlieferant von Anlagen zur<br />

Herstellung von langfaserverstärkten<br />

Thermoplasten (LFT): Planung, Bau<br />

und Inbetriebnahme komplett aus<br />

einer Hand. Erstmals vorgestellt<br />

werden mehrere Neuentwicklungen,<br />

u. a. das Chargendosiergerät Somos Batchmix XL für Durchsätze<br />

bis zu 1920 kg/h und der stationäre Trockenlufttrockner Somos<br />

RDT-200 für mittlere Materialdurchsätze. Das Dosier- und<br />

Mischsystem Batchmix XL eignet sich sowohl zur Versorgung von<br />

Spritzgießmaschinen als auch von Extrudern mit Mehrkomponentenmischungen.<br />

Ausgelegt ist dieser Chargendosierer für bis<br />

zu sechs rieselfähige Komponenten. Er lässt sich mit einem<br />

Saugfördergerät zum automatischen Befüllen der Materialvorlagebehälter<br />

ausrüsten.<br />

K<strong>2016</strong>: Halle 9, Stand D60<br />

www.sp-protec.com<br />

Trennung von schwarzen Kunststoffen<br />

Mit der Unisort Blackeye von Steinert sollen sich Wertstoffe aus<br />

Fraktionen mit einem hohen Anteil dunkler Kunststoffe effizient<br />

zurückgewinnen lassen. Das Herzstück aller Sortiersysteme ist die<br />

Detektionseinheit über dem<br />

Förderband, die mit der<br />

sogenannten Hyper Spectral<br />

Imaging (HSI) Technologie<br />

arbeitet. Sie funktioniert wie<br />

folgt: Eine Leuchtquelle<br />

beleuchtet die Kunststoffflakes<br />

auf dem Förderband. Ein<br />

Kamerasystem analysiert das<br />

reflektierte Licht. Im Spektrum<br />

dieses reflektierten Lichts fehlen<br />

Frequenzen, die für jeweiligen Kunststoffarten charakteristisch<br />

sind. Dann schickt eine entsprechende Software die Positionsdaten<br />

an das Druckluftsystem, das am Ende des Förderbandes<br />

installiert ist. Es öffnet in einem Sekundenbruchteil das passende<br />

High-Speed-Ventil, sodass ein gezielter Druckluftstoß das Zielmaterial<br />

ausscheidet. Der Sortierer erreicht einen Durchsatz von<br />

einer Tonne Kunststoffflakes pro Stunde.<br />

K<strong>2016</strong>: Halle 9, Stand B23<br />

www.steinert.de<br />

Jensen.indd 1 23.03.<strong>2016</strong> 11:22:19<br />

26 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


Anlagen und Services für gasebasierte<br />

Prozesse<br />

Unter der Dachmarke Plastinum bündelt Linde ein breites<br />

Portfolio an Verfahren, Anlagen und Services für gasebasierte<br />

Prozesse in der Kunststoff verarbeitenden Industrie, die Zykluszeiten<br />

um bis zu 30 % verkürzen können. Mit Plastinum Foam E<br />

bietet der Hersteller ein leistungsfähiges Versorgungs- und<br />

Dosierkonzept,<br />

das speziell für<br />

die Anforderungen<br />

beim<br />

Extrusionsschäumen<br />

von<br />

Kunststoffen mit<br />

Kohlendioxid<br />

konzipiert ist.<br />

Zuletzt hat das<br />

Unternehmen<br />

sein Portfolio<br />

um die<br />

Hochdruck-<br />

Dosiereinheit DSD 400 für das kontinuierliche Schäumen mit CO 2<br />

erweitert. Die Lösung ist genau auf die erforderlichen Leistungsmerkmale<br />

beim Extrusionsschäumen zugeschnitten und bietet<br />

damit hohe Präzision zu niedrigen Kosten. Dank der neuartigen<br />

Technologie gewährleistet die Hochdruck-Dosiereinheit einen<br />

konstanten Massestrom und erzielt so auch bei schwankenden<br />

Drücken im Extruder sowie unter schwierigen klimatischen<br />

Bedingungen beste Ergebnisse. Als weiteres Thema wird die<br />

Lösung Cryoclean vorgestellt, bei der Trockeneis als hocheffizientes<br />

Reinigungsmittel zum Einsatz kommt.<br />

K<strong>2016</strong>: Halle 13, Stand A<strong>10</strong><br />

Wir saugen<br />

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Neuer Weg in der Anlagenplanung<br />

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DICHTUNGSTECHNIK<br />

PREMIUM-QUALITÄT SEIT 1867<br />

Zeppelin Systems demonstriert auf der K seinen Weg bei der<br />

Planung und dem Design von Anlagen in der Kunststoffbranche.<br />

Das Unternehmen beherrscht als Architekt von Anlagen<br />

sämtliche Prozesse und fungiert als Systemintegrator. Damit lässt<br />

sich der Zeitraum für Time-to-Market erheblich verkürzen. Das<br />

Unternehmen bedient sich hierfür mehrerer moderner<br />

Planungswerkzeuge. Dazu gehört etwa das Konzept Value<br />

Engineering, mit<br />

dem zu einem<br />

sehr frühen<br />

Stadium eine<br />

ausführliche<br />

Diskussion und<br />

Optimierung des<br />

Anlagenentwurfes<br />

im digitalen<br />

Modell möglich<br />

ist. Aus diesen<br />

Ergebnissen<br />

resultiert eine bessere konzeptionelle Lösung, die etwa zu<br />

optimierten Rohrleitungen, einer geschickteren Raumaufteilung<br />

bzw. einer perfekten Aufstellung aller Anlagenteile und kürzeren<br />

Wegen führt. Eine neuartige Planungssoftware unterstützt den<br />

Prozess.<br />

K<strong>2016</strong>: Halle 9, Stand B41<br />

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Moderner<br />

Umweltschutz<br />

Tri-exzentrische Klappe<br />

entsprichtAnforderungen<br />

gemäß TA Luft und ISO 15848<br />

Michael Vullhorst<br />

Wenn in der Prozessindustrie<br />

Absperr- und Regelorgane zum<br />

Einsatz kommen, stellt sich oft die<br />

Frage nach dem Dichtsystem und<br />

den flüchtigen Emissionen. Hier<br />

helfen Regelwerke und Normen<br />

beim Vergleich der unterschiedlichen<br />

Armaturen-Ausführungen und<br />

-Fabrikate.<br />

Sowohl die TA Luft [1] als auch die DIN EN<br />

ISO 15848-1 [2] [3] verfolgen das Ziel,<br />

umwelt- und gesundheitsschädliche flüchtige<br />

Emissionen zu begrenzen bzw. zu reduzieren.<br />

Dabei ist die TA Luft ein gesamtheitlich<br />

deutsches Regelwerk, das verbindliche<br />

technische Anforderungen für genehmigungspflichtige<br />

Anlagen nach der 4. Bundesimmissionsschutzverordnung<br />

spezifiziert.<br />

Die EN ISO 15848-1 ist eine internationale<br />

Norm, die dem Anwender Bewertungskriterien<br />

zur Klassifizierung von<br />

Armaturen (Absperr- und Regelorgane) mit<br />

dem Ziel der Vergleichbarkeit unterschiedlicher<br />

Ausführungen und Fabrikate an die<br />

Hand gibt. Die Einhaltung der Vorgaben<br />

nach TA Luft gelten zwar nicht nur deutschlandweit<br />

als Nachweis hochwertiger Dichtsysteme,<br />

allerdings gewinnt gerade die<br />

EN ISO 15848-1 im Umfeld der chemischen-,<br />

petrochemischen und Prozessindustrie<br />

immer mehr an Bedeutung.<br />

Autor: Michael Vullhorst, Versuchsleiter,<br />

ARI-Armaturen Albert Richter GmbH & Co. KG,<br />

Schloß Holte-Stukenbrock<br />

Prüfgrundlagen<br />

Unter dem Absatz 5.2.6.4 „Absperrorgane“<br />

der TA Luft wird als Stand der Technik zur<br />

Abdichtung der Spindeldurchführungen<br />

von Absperr- und Regelorganen der metallische<br />

Faltenbalg mit nachgeschalteter<br />

Stopfbuchse oder gleichwertige Dichtungssysteme<br />

genannt. Die technisch bessere<br />

Wahl wäre oftmals der teurere Faltenbalg,<br />

allerdings wird weiterhin die bewährte<br />

Stopfbuchspackung als Spindelabdichtung<br />

gewählt. Als gleichwertig werden solche<br />

Dichtsysteme angesehen, die im Nachweisverfahren<br />

nach VDI 2440 [4] die temperaturspezifischen<br />

Leckageraten einhalten.<br />

Der Nachweis nach 3.1.3.3 der VDI ist an<br />

einem für das Dichtsystem repräsentativen<br />

Prüfling bei Temperaturen, Drücken und<br />

Spindel- bzw. Wellenbewegungen zu erbringen,<br />

die die Betriebsbedingungen abdecken.<br />

Die Gleichwertigkeit des Dichtsystems ist<br />

nachgewiesen, wenn die spez. Leckage für<br />

Temperaturen < 250 °C mit einer Leckagerate<br />

von <strong>10</strong> -4 mbar.l/(s.m) und für Temperaturen<br />

≥ 250 °C von <strong>10</strong> -2 mbar.l/(s.m) eingehalten ist.<br />

Die EN ISO 15848-1 spezifiziert die Prüfbedingungen-<br />

und Voraussetzungen wesentlich<br />

detaillierter, indem die Einstufung<br />

der Armaturen vorrangig nach Dichtheits-,<br />

Festigkeits- und Temperaturklasse erfolgt.<br />

In den Prüfvorgaben wird durch unterschiedliche<br />

Schaltzyklen und Hubbewegungen<br />

den signifikanten Anforderungen<br />

an Absperr- und Regelarmaturen Rechnung<br />

getragen. Im Unterschied zur TA Luft wird<br />

ein Dichtheitskriterium für die statische<br />

Gehäusedichtung spezifiziert (≤ 50 ppmv).<br />

Der Anwender hat damit die Möglichkeit,<br />

die zu erwartenden flüchtigen Emissionen<br />

der kompletten Armatur zu bewerten.<br />

Die Qualifizierung bzw. Einstufung der<br />

Armatur ist durch eine Bauartenprüfung<br />

nachzuweisen, die Ergebnisse sind bei identischer<br />

Konstruktion auf Ausführungen<br />

zwischen Schaft- bzw. Wellendurchmesser<br />

von 50 bis 200 % des Prüfmusters übertragbar.<br />

Leckageraten<br />

Auch in der Norm ist die unter den Prüfbedingungen<br />

erreichte spez. Leckagerate entscheidend.<br />

Insgesamt werden drei temperaturunabhängige<br />

Dichtheitsklassen (A, B<br />

und C) spezifiziert, wobei die Klasse A eine<br />

Gleichwertigkeit für Dichtsysteme von z. B.<br />

Schwenkarmaturen mit einem Faltenbalg<br />

erwarten lässt. Seit November 2015 ist die<br />

Ausgabe 2015 gültig, deren Vergrößerung<br />

der Leckagerate für Klasse A näher an die<br />

TA Luft adaptiert. Die Dichtheitsklasse A<br />

01 Tri-exzentrische Absperrklappe Zetrix mit<br />

hochwertigen Dichtsystemen: oben Wellendichtung,<br />

unten Dichtung Bodenflansch<br />

28 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

02 Amtec-Prüfbericht: Prüfungsverlauf und Ergebnisse EN 15848-1,<br />

Ari-Armaturen 14-476, Absperrklappe Zetrix DN200/PN40<br />

erfüllt in jedem Fall das TA Luft-Kriterium, die<br />

Klassen B und C sind auf das jeweilige temperaturabhängige<br />

Kriterium zu prüfen.<br />

Absperrklappe in der Praxis<br />

Ein Prüfmuster der tri-exzentrischen Absperrklappe<br />

Zetrix (Schwenkarmatur-90°<br />

Verstellweg), versehen mit einer hochwertigen,<br />

unbefederten Grafitpackung zur Abdichtung<br />

der Wellendurchführung und eine<br />

Kammprofildichtung zur statischen Abdichtung<br />

des Bodenflansches wurde im akkreditierten<br />

Prüflabor von Amtec entsprechend<br />

der DIN EN15848-1 in unterschiedlichen<br />

Temperaturklassen (Temperaturklasse 1: RT<br />

bis 200 °C, Temperaturklasse 2: RT bis 400 °C)<br />

getestet und zertifiziert.<br />

•Temperaturklasse 1:<br />

Nach 2500 mechanischen Zyklen lagen die<br />

gemessenen Leckageraten immer im Bereich<br />

der Dichtheitsklasse AH (Gesamtergebnis:<br />

ISO FE AH – CO 3<br />

– SSA0 – t (RT; 200 °C)<br />

– 40/35 bar). Unter den Bedingungen ist<br />

auch das entsprechende TA-Luft Kriterium<br />

eingehalten. Somit kann das Dichtsystem<br />

unter den beschriebenen Prüfparametern<br />

als hochwertig im Sinne der TA Luft angesehen<br />

werden [5].<br />

•Temperaturklasse 2:<br />

Die Ergebnisse unter der erhöhten Temperaturanforderung<br />

erreichen immer noch<br />

die Dichtheitsklasse B (Gesamtergebnis:<br />

ISO FE BH – CO 3<br />

– SSA 0 – t (RT; 400 °C) –<br />

40/23,6 bar). Das TA-Luft Kriterium wir<br />

noch bis zu einer Anzahl von 500 mechanischen<br />

Zyklen eingehalten und ist unter<br />

den beschriebenen Bedingungen als<br />

entsprechend hochwertiges Dichtsystem<br />

anzusehen.<br />

Herausforderungen<br />

Die Wellenabdichtung der tri-exzentrischen<br />

Absperrklappe Zetrix erreicht in der Temperaturklasse<br />

bis 200 °C unter den Anforderungen<br />

der DIN EN ISO 15848-1 vollumfänglich<br />

das TA Luft-Kriterium. In der Temperaturklasse<br />

bis 400 °C wird das Kriterium noch bis<br />

500 Lastspiele in zwei Temperaturzyklen<br />

unterschritten, dadurch ist die Gleichwertigkeit<br />

mit einer Faltenbalg-Abdichtung nachgewiesen.<br />

Durch die Möglichkeit der spezifischen<br />

Klassifizierung nach der DIN EN ISO kann,<br />

wie im beschriebenen Beispiel aufgezeigt, die<br />

Leistungsfähigkeit einer Armatur hinsichtlich<br />

der Reduzierung und Begrenzung flüchtiger<br />

Emissionen eingestuft werden. Ein direkter<br />

Vergleich unterschiedlicher Ausführungen<br />

oder Einsatzparameter ist somit möglich.<br />

Die Einhaltung beider technischer Regelwerke<br />

stellt nicht unerhebliche fertigungsund<br />

montagetechnische Herausforderungen<br />

bzw. Anforderungen an die Armatur. Nur<br />

durch Einhaltung enger Grenzen der Oberflächengüten<br />

von Welle und Stopfbuchsenbohrung,<br />

einer hochwertigen Lagerung in<br />

Verbindung mit einer gewissenhaft verspannten<br />

Stopfbuchse, sind entsprechende<br />

Leckageraten möglich.<br />

Betriebsbewährung<br />

Eine Zetrix-Klappe der Nennweite 350 wurde<br />

in einem ca. dreimonatigem Dauertest mit<br />

synthetischem Thermalöl auf der hauseigenen<br />

Anlage getestet. Dabei durchlief die<br />

Armatur elf Temperaturzyklen und<br />

<strong>10</strong> 000 mechanische Zyklen zwischen RT <strong>10</strong>0<br />

bis 350 °C bei einem Mediendruck von ca.<br />

<strong>10</strong> bar. Mögliche Leckagen an der Wellendichtung<br />

werden dabei über einen Laternenring<br />

unterhalb der Stopfbuchsbrille<br />

abgeführt und aufgefangen. Über den gesamten<br />

Test traten keinerlei Leckagen auf.<br />

Das zeigt die Hochwertigkeit der beschriebenen<br />

Wellendichtung, auch unter praxisnahen<br />

Einsatzbedingungen, und sichert die<br />

im Labor ermittelten Ergebnisse zusätzlich ab.<br />

Fotos: Fotolia, Ari-Armaturen<br />

www.ari-armaturen.com<br />

Literaturhinweise<br />

[1] TA Luft: Erste Allgemeine Verwaltungsvorschrift<br />

zum Bundes–Immissionsschutzgesetz (Technische<br />

Anleitung zur Reinhaltung der Luft – TA Luft), 24.<br />

Juli 2002.<br />

[2] DIN EN ISO 15848-1: Industriearmaturen –<br />

Mess-, Prüf- und Qualifikationsverfahren für<br />

flüchtige Emissionen – Teil 1: Klassifizierungssystem<br />

und Qualifikationsverfahren für die Bauartprüfung<br />

von Armaturen (ISO 15848-1:2015), Deutsche<br />

Fassung EN ISO 15848-1:2015.<br />

[3]: DIN EN ISO 15848-1: Industriearmaturen –<br />

Mess-, Prüf- und Qualifikationsverfahren für<br />

flüchtige Emissionen –Teil 1: Klassifizierungssystem<br />

und Qualifikationsverfahren für die Bauartprüfung<br />

von Armaturen (ISO 15848-1:2006); Deutsche<br />

Fassung EN ISO 15848-1:2006.<br />

[4] VDI 2440: Emissionsminderung Mineralöl–<br />

November 2000.<br />

[5] Amtec: Prüfungsbericht-302 586 2/-, 2014.<br />

[6] Amtec: Prüfungsbericht-302 586 4/-, 2015.<br />

VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 29


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Saugförderung benötigten Saugvolumina ab. Außerdem<br />

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zentralisierten Vakuumversorgungen, an die mehrere Förderanlagen<br />

angeschlossen werden können. Diese Klauen-Vakuumpumpen<br />

können frequenz geregelt direkt an den Leistungsbedarf<br />

angepasst werden. Dadurch ist es auch bei sich ändernden<br />

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Hebelarmkupplungen sind Armaturen zur schnellen und<br />

einfachen Verbindung von Schläuchen und Rohrleitungen.<br />

Elaflex will mit Camlock aus eigener<br />

Produktion eine nach EN 14420-7<br />

<strong>10</strong>0 % normgerechte, betriebssichere<br />

und zuverlässige Kupplung auf den<br />

Markt bringen. Die ergonomisch<br />

geformten Hebel liegen sehr gut in der<br />

Hand und sorgen durch eine<br />

optimierte Geometrie für mehr Sicherheit<br />

beim Kuppeln und Entkuppeln.<br />

Für alle Materialien gilt als Betriebsdruck<br />

PN 16 bar mit hohem Sicherheitsfaktor<br />

und die Montage ist sowohl<br />

mit genormten Maul- als auch Hakenschlüsseln möglich. Alle<br />

Kupplungstypen in Edelstahlausführung sind in den Größen<br />

DN 19 bis <strong>10</strong>0 bereits ab Lager verfügbar.<br />

www.elaflex.de<br />

Effiziente Motoren für erhöhte Sicherheit<br />

• schnell und sicher montiert<br />

• problemlos für alle CIP und<br />

SIP Prozesse einsetzbar<br />

• in allen gängigen Anschlussarten lieferbar<br />

Mehr erfahren Sie online<br />

unter www.markert.de oder<br />

Telefon +49 4321 8701-0.<br />

WEG hat seine Motorenbaureihe W22X für explosionsgefährdete<br />

Bereiche um Modelle für erhöhte Sicherheit (Ex e) erweitert. Der<br />

W22Xe ist in den Energieeffizienzklassen IE2 und IE3 erhältlich<br />

und außerdem für den Einsatz in Verbindung mit Frequenzumrichtern<br />

zertifiziert. Damit können die Motoren z. B. in der Ölund<br />

Gasindustrie oder der chemischen und pharmazeutischen<br />

Industrie helfen, Energiekosten zu reduzieren. Es gibt sie in<br />

Baugrößen von IEC 63 bis 355 und Nennleistungen bis 250 kW.<br />

Darüber hinaus gibt es eine Variante, die den Empfehlungen des<br />

deutschen Verbands der Industriellen<br />

Energie- und Kraftwirtschaft (VIK)<br />

entspricht. Die Motoren sind in Schutzarten<br />

bis IP66 erhältlich.<br />

www.weg.net<br />

30 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

Markert.indd 1 15.09.<strong>2016</strong> 08:12:41


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

Druckluft für die<br />

Kunststoffindustrie<br />

Druckluft ist ein wichtiger<br />

Energieträger in der Kunststoffund<br />

Kautschuk-Industrie.<br />

Kaeser Kompressoren sorgt mit<br />

modernen Steuerungen,<br />

neuartigen Industrie 4.0-Konzepten, hocheffizienten Kompressoren<br />

und leistungsstarken Trocknern dafür, dass sie so wirtschaftlich<br />

wie möglich erzeugt und eingesetzt wird und das gesamte<br />

System zukunftsfähig ist. Mit hocheffizienten IE4 Motoren<br />

punkten die neuen Schraubenkompressoren der Baureihe CSD/<br />

CSDX. Sie sind damit nicht nur der derzeit geltenden gesetzlichen<br />

Regelung voraus, die Super Premium Efficiency Motoren arbeiten<br />

mit dem derzeit höchsten Wirkungsgrad und sorgen für eine<br />

weitere Energiekostenersparnis von rund 1 %. Mit Motorleistungen<br />

von 45 bis 90 kW decken die fünf Modelle der beiden<br />

Baureihen Liefermengen von 8,3 bis 16,1 m³/min (bei 8,5 bar) ab<br />

und sind für Drücke bis 15 bar ausgelegt.<br />

Frequenzumformer regelt elektrische<br />

Kreiselpumpen<br />

DAB Pumpen bringt mit dem Active Driver<br />

Plus einen neuen Frequenzumformer für<br />

elektrische Kreiselpumpen auf den Markt.<br />

Mittels elektronischer Steuerung des<br />

Konstantdruckes soll dieser in Komfort,<br />

Vielseitigkeit und Installationsfreundlichkeit<br />

einen neuen Maßstab in seiner Leistungsfähigkeit<br />

setzten. Der konstante Druck, realisiert über<br />

die Regelung der Motordrehzahl in Anpassung an den<br />

eingestellten Pumpenleistungsbereich, führt zu erheblichen<br />

Energieeinsparungen, niedrigerem Geräuschpegel und einer<br />

Verlängerung der Pumpen-Lebensdauer. Mit der Installation auf<br />

alle Pumpen als All-in-one-Lösung zeigt der Frequenzumformer<br />

seine Vielseitigkeit, die auch den Einsatz in Druckerhöhungsanlagen<br />

einschließt.<br />

www.dabpumps.de<br />

www.kaeser.com<br />

Überwachung ex-geschützter Prozesse<br />

Papenmeier Lumiglas hat langjährige<br />

Erfahrungen beim Bau von elektrischen<br />

Anlagen mit den höchsten<br />

Ex-Schutz-Anforderungen. Die ferngesteuerte<br />

Visulex Ex-Kamera liefert z. B.<br />

Daten zur Überwachung und Auswertung<br />

von jedem beliebigen Ort.<br />

Fernbetätigte Scheibenwischer mit<br />

Sprühdüse sorgen für einen ungehinderten<br />

Einblick. Mit der patentierten<br />

Halbmondleuchte für die Kombination aus Licht und Sicht<br />

wurden diese Fragen bereits 1960 innovativ beantwortet. Der<br />

Grundstein für den Fachbereich Lumiglas war gelegt. Die breite<br />

Produktpalette umfasst heute das gesamte Schauglasleuchten-<br />

Programm, Ex- und Nicht-Ex, Halogen und LED, bis hin zu den<br />

unterschiedlichsten Schauglas-Armaturen, Schauglas-Platten<br />

sowie Kamerasysteme für explosionsgefährdete Bereiche. Die<br />

Ex- und UL-zertifizierten Lumiglas Komponenten werden in der<br />

Pharmazie, Chemie und Lebensmittelindustrie eingesetzt.<br />

www.papenmeier.de<br />

Kunststoffe schweißen und fördern<br />

Munsch Kunststoff-Schweißtechnik<br />

bietet Kunststoff-<br />

Schweißgeräte und Zubehör an.<br />

Das Produktportfolio umfasst<br />

derzeit mehr als 40 bürstenbehaftete<br />

und bürstenlose<br />

Handschweißextruder. Ihre<br />

stündliche Ausstoßmenge reicht<br />

von 0,6 bis 6,5 kg. Auch das Thema „automatisiertes<br />

Schweißen 4.0“ wird diskutiert, dafür wurden die erforderlichen<br />

Schnittstellen definiert. Dazu passend gibt es einen entsprechenden<br />

Extruder und einen neuen großen Universal-Extruder<br />

mit der Eignung zur Verarbeitung unter anderem von<br />

PVC-Schweißdraht. Das Unternehmen Munsch Chemiepumpen<br />

stellt die Pumpe Mega-Mammut vor. Es handelt sich dabei um die<br />

laut Hersteller weltgrößte, voll gepanzerte Kunststoff-Kreiselpumpe.<br />

Sie ist besonders zur Förderung von aggressiven und<br />

abrasiven Medien geeignet. Ihre Förderleistung beträgt bis zu<br />

5000 m³/h bei einer Förderhöhe von 40 m. Für diesen Pumpentyp<br />

entwickelte das Unternehmen eine spezielle Gleitringdichtung.<br />

Mehr Informationen dazu über den Link.<br />

www.munschwelding.com<br />

Pumpen für die Kunststoffindustrie. Neues Design für mehr Effizienz!<br />

Das neue AT-Design der WITTE Zahnradpumpen:<br />

Höherer Durchsatz bei gesteigerter Effizienz durch neuartige Zahnradgeometrie.<br />

Besuchen Sie uns auf der K-Messe und erfahren Sie alles über das neue<br />

Design und das Witte Pumpenprogramm.<br />

Halle <strong>10</strong><br />

Stand B55<br />

Extrusion<br />

Monomere- / Pre-Polymerherstellung<br />

Polymerisation<br />

Druckerhöhung<br />

CHEM<br />

Chemiepumpen für<br />

Dosieraufgaben in<br />

höchster Präzision.<br />

POLY<br />

Austragspumpe mit<br />

gesteigertem Durchsatz bei<br />

gleichem Einbaumaß.<br />

BOOSTER<br />

Pumpe zum Druckaufbau im<br />

Compoundierungs- /<br />

Polymerprozess für optimale<br />

Produktqualität.<br />

EXTRU<br />

Schonende Förderung/<br />

Druckaufbau für Extrusionsund<br />

Granulierungsprozesse.<br />

Pumpenkompetenz seit 1984<br />

WITTE PUMPS & TECHNOLOGY GmbH<br />

Lise-Meitner-Allee 20<br />

D-25436 Tornesch/Hamburg<br />

Tel.: + 49 (0) 4120 706590<br />

Fax: + 49 (0) 4120 7065949<br />

info@witte-pumps.de<br />

www.witte-pumps.de


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

Schutzbrief für Abwasserpumpen<br />

Xylem präsentiert einen Schutzbrief für Flygt-<br />

Abwasserpumpen. Diese mit der selbstreinigenden<br />

N-Technologie ausgestatteten Experior-Pumpen<br />

bieten zusammen mit der intelligenten Smartrun-<br />

Steuerung eine besonders effiziente Leistung. Da<br />

war es nur logisch, für diese zuverlässigen<br />

Pumpen einen exklusiven und in Deutschland<br />

einzigartigen Schutzbrief anzubieten.<br />

In Verbindung mit einem 2-Jahres-<br />

Wartungsvertrag kann damit die Sicherheit für Anlagenbetreiber<br />

deutlich erhöht werden. Ein Bestandteil des Schutzbriefes ist die<br />

Beseitigung von Verstopfungen innerhalb der zwei Jahre, ohne dass<br />

zusätzliche Kosten anfallen. Das Ausstellen eines Schutzbriefes<br />

erfolgt immer mit der individuellen Prüfung der jeweiligen Anlage,<br />

für bestehende Anlagen bietet Xylem darüber hinaus Probeeinsätze<br />

an. Die Möglichkeit, Verstopfungen zu reduzieren hat direkten<br />

Einfluss auf die Wartungskosten.<br />

www.xylemwatersolutions.com/de<br />

Schläuche sicher verbinden<br />

SSKV Nickel entwickelt und<br />

fertigt sichere und leicht<br />

montierbare Schlauchkupplungen<br />

individuell. Bei Konstruktion<br />

und Materialien für die<br />

Steckschalen-Klemmverbindungen<br />

werden unterschiedliche<br />

Viskositäten, Temperaturen,<br />

Drücke und Einsatzumgebungen<br />

beachtet. Werden mehrere mit<br />

Schlauchkupplungen verbundene<br />

Leitungen in einer Konstruktion genutzt, können einzelne<br />

Geräte und Aggregate schnell gewechselt und die Schläuche an<br />

den Einsatzzweck angepasst werden. Zur Installation sind keine<br />

Werkzeuge notwendig: Die Steckschalen-Klemmverbindung<br />

drückt sich, sobald Druck auf die Leitung kommt, auseinander<br />

und wird somit untrennbar.<br />

www.sskv-nickel.de<br />

Vielseitige Drehkolbenpumpen<br />

Börger stellte im Mai seine neu<br />

entwickelte Onixline Drehkolbenpumpe<br />

vor und verspricht verbesserte<br />

Wirkungsgrade auch bei hohen<br />

Drücken. Es werden verschiedene<br />

Pumpenvarianten, Mobilpumpen,<br />

Tauchpumpen und Zerkleinerer<br />

angeboten. Die Pumpen sind aufgrund<br />

ihrer hohen Förderleistungen (zwischen 1 und 1500 m³/h) bei sehr<br />

kompakter Bauweise vielseitig einsetzbar. Das Unternehmen<br />

konfiguriert und baut jede Pumpe individuell für den jeweiligen<br />

Einsatzzweck.<br />

www.boerger.de<br />

Vakuumlösungen zum Entgasen von<br />

Kunststoffen<br />

Busch Vakuumpumpen und Systeme bietet weiterentwickelte<br />

Vakuumlösungen für die Kunststoffund<br />

Kautschukindustrie an. Neben<br />

der neuen Baugröße der Mink MV<br />

Klauen-Vakuumpumpe hat der<br />

Hersteller auch ein Extruder-<br />

Entgasungssystem im Programm.<br />

Mit der neuen Mink MV Serie ist<br />

es gelungen, Klauen-Vakuumpumpen<br />

zu entwickeln, die<br />

einen deutlich niedrigeren<br />

Geräuschpegel als vergleichbare Vakuumpumpen auf dem Markt<br />

aufweisen. Außerdem sind sie äußerst kompakt und effizient.<br />

Diese Klauen-Vakuumpumpen werden bei der pneumatischen<br />

Materialzuführung an Extruder und Spritzgießmaschinen zur<br />

Erzeugung des notwendigen Unterdrucks eingesetzt. Durch ihre<br />

hohe Energieeffizienz und durch den verschleißfreien Betrieb<br />

sind sie eine wirtschaftliche Lösung bei der pneumatischen<br />

Saugförderung von Granulaten.<br />

www.buschvacuum.com<br />

Öleinspritzgekühlte<br />

Schraubenkompressoren<br />

Die neuen Boge C 16 F(D)-Kompressoren<br />

ermöglichen dank ihrer sehr guten Spezifikation<br />

hohe Energieeinsparungen und können<br />

mit ihrem großen Regelbereich stark schwankende<br />

Druckluftbedarfe bedienen. Ein schallgedämmter<br />

Ansaugfilter und ein solides<br />

Grauguss-Gehäuse sorgen bei voller Arbeitslast<br />

für einen extrem leisen Lauf – so lassen<br />

sich die Maschinen auch direkt am Arbeitsplatz betreiben. Die<br />

optionale, intelligente Maschinensteuerung Focus Control 2.0<br />

erlaubt die Anbindung von bis zu vier Kompressoren sowie die<br />

Einbindung in Industrie 4.0 Anwendungen. Nach Herstellerangaben<br />

bieten diese Kompressoren die höchste Liefermenge im<br />

Segment der 11-kW-Kompressoren – und das trotz eines extrem<br />

niedrigen Drehzahlniveaus.<br />

www.boge.de<br />

Optimierte Schäumtechnologie<br />

Mit Lewa Ecofoam lassen sich Treibmittel wie CO 2<br />

, Propan,<br />

Butan, halogenierter Kohlenwasserstoff und Pentan mengengenau<br />

in die Kunststoffschmelze eines Extrusionsprozesses<br />

eindosieren. Da die Qualität des Endprodukts in erster Linie von<br />

der gleichmäßigen Expansion des Treibmittels abhängt, wurde<br />

das Dosiersystem dahingehend optimiert: Bestehend aus einer<br />

Ecoflow Dosierpumpe, einem saugseitigen Schmutzfänger und<br />

zwei Kontaktmanometern zur Drucküberwachung in<br />

der Rohrleitung, eignet sich die Anlage für<br />

einen Druck von 50 bis 500 bar, wobei<br />

zwischen 0,5 und 250 kg/h gefördert<br />

werden können. Weitere Systeme für die<br />

Kunststoffindustrie sind die hydraulisch<br />

angelenkte Membranpumpe Ecosmart<br />

und beheizbare Systeme zur<br />

Additivdosierung.<br />

www.lewa.de<br />

32 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


Unterwassertaugliche Stellantriebe<br />

Auma stellt zahlreiche Neuerungen und Weiterentwicklungen rund<br />

um elektrische Stellantriebe für die Bereiche Wasser, Wasserkraft<br />

und Stahlwasserbau vor. An erster Stelle zu nennen ist die neue<br />

Baureihe drehzahlvariabler Stellantriebe, bei denen sich die<br />

Motordrehzahl während des Stellweges<br />

verändern lässt. Eine Reduzierung der<br />

Drehzahl am Ende des Stellweges<br />

beispielsweise schont die Armatur und<br />

vermeidet Druckstöße in Rohrleitungen.<br />

Zur Baureihe gehören auch Regelantriebe<br />

mit hervorragender Positioniergenauigkeit.<br />

Absolut wasserdicht sind die neuen<br />

Unterwasserantriebe. Durch ein spezielles Dichtungskonzept,<br />

vollständig non-intrusive Parametrierung und eine separat installierte<br />

Steuerung sind sie für den dauerhaften Unterwasserbetrieb<br />

geeignet. Passend dazu gibt es neue Profinet und Modbus TCP/IP<br />

Schnittstellen, mit deren Hilfe sich die Stellantriebe auch in Industrial<br />

Ethernet Anwendungen integrieren lassen.<br />

www.auma.com<br />

Schlauchanschluss in Hygienic Design<br />

Eisele präsentiert einen komplett nach Hygienic Design-Kriterien<br />

konstruierten Schlauchanschluss für die Lebensmittelindustrie.<br />

Der neue Edelstahlanschluss der Cleanline-Baureihe erfüllt alle<br />

Kriterien, die für den Einsatz in der Lebensmittelindustrie<br />

wichtig sind und ist komplett<br />

nach den Regeln der European Hygienic<br />

Engineering & Design Group (EHEDG)<br />

konstruiert. Außen und speziell an der<br />

Oberseite ist er durch FDA-konforme<br />

Dichtungen aus EPDM komplett abgedichtet. Die Außenkontur ist<br />

abgerundet und auf minimale Rauigkeitswerte (Ra


Mehr Anlagenverfügbarkeit<br />

Modernisierung der EMSR-Technik eines Tanklagers für Arzneimittel<br />

Sabrina Weiland<br />

Die Herstellung von Medikamenten setzt einen hohen Qualitätsstandard<br />

voraus – gleiches gilt auch für die Tanks, in denen die benötigten Medien<br />

gelagert sind. In einer zentralen Tankfarm bei Boehringer Ingelheim<br />

wurde im laufenden Betrieb EMSR-Technik modernisiert, dabei mussten<br />

gegebene Strukturen und Produktionsprozesse berücksichtigt werden.<br />

Das Unternehmen setzt bei der Datenübertragung auf I/O-Systeme, die<br />

die Anbindung der Feldgeräte aus dem explosionsgefährdeten Bereich an<br />

das Prozess-Leitsystem gewährleisten.<br />

Vorschriften, sondern verbessert auch stetig<br />

seine Produktionsprozesse, um am neuesten<br />

Stand der Technik anzuknüpfen.<br />

Viele der zur Herstellung von Medikamenten<br />

benötigten Medien sind im zentralen<br />

Tanklager gelagert. Aufgeteilt ist die<br />

Anlage in Verladestationen, in denen die<br />

Anlieferung der Medien erfolgt, und Entnahmestationen,<br />

in denen die Lagerung<br />

und Förderung in die Produktionsbetriebe<br />

zusammengefasst ist.<br />

Erhöhte Anforderungen<br />

Autorin: Sabrina Weiland, Pepperl+Fuchs<br />

GmbH, Mannheim<br />

Voraussetzung dafür, dass ein Medikament<br />

die gewünschte Wirkung entfaltet,<br />

ist der richtige Wirkstoff in der angegeben<br />

Dosierung und Qualität: Damit diese<br />

Bedingungen erfüllt sind, unterliegt die<br />

Herstellung von Medikamenten sehr hohen<br />

Qualitätsstandards; so auch bei Boehringer<br />

Ingelheim. Das international agierende<br />

Pharmaunternehmen mit Schwerpunkt<br />

Forschung, Entwicklung und Produktion<br />

von Arzneimitteln für die Human- und Tiermedizin<br />

erfüllt nicht nur diese strengen<br />

Bis jetzt stellte eine Punkt-zu-Punkt-Lösung<br />

eine Verbindung zwischen den Feldgeräten<br />

der zentralen Medienversorgung und der<br />

Steuerungsebene dar. Die Signalebene war<br />

in Schaltschränken installiert und die Signalkabel<br />

wurden in über 80 Feldverteilern in der<br />

Anlage gesammelt und an den Schaltraum<br />

geführt. Die Erhöhung der Anlagenverfügbarkeit<br />

durch Vermeidung technischer Störungen,<br />

ein begrenzter Platz im Schaltraum<br />

und eine hohe Modularität zählen zu den erhöhten<br />

Anforderungen an die EMSR-Technik<br />

bei der Modernisierung des Tanklagers.<br />

Die Vermeidung von Ausfallzeiten der<br />

Produktion bei der Umstellung der bisheri-<br />

34 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


TITEL I MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Geringerer Platzbedarf, hohe Modularität und reduzierter Instandhaltungsaufwand<br />

waren die Anforderungen an die neue Technik<br />

gen auf die neue Technik stellte durch den<br />

erforderlichen Parallelbetrieb eine große<br />

Herausforderung dar – denn die Ausfallzeit<br />

war auf zwei bis drei Tage pro Medium limitiert,<br />

was eine genaue Anpassung des Umbauzeitpunktes<br />

an die Produktionsplanung<br />

erforderte.<br />

Um die gewünschte Modernisierung zu<br />

erreichen, erfolgte der Austausch des veralteten<br />

Leitsystems, der 24 V-Versorgung und<br />

die Erneuerung der E/A-Ebene mit dem Anschluss<br />

der über 900 Sensoren und Aktoren.<br />

Durch eine besondere Topologie im Steuerungskonzept<br />

des Tanklagers konnten sonst<br />

übliche Änderungen an den Steuerungssystemen<br />

der Produktionsbetriebe vermieden<br />

werden. Diese sind bei Einbindung einer<br />

zusätzlichen Steuerung üblicherweise an<br />

der Datenkopplung erforderlich.<br />

Reduzierter Aufwand<br />

Eine Voraussetzung zur Erreichung der genannten<br />

Ziele war die Verlegung der Signalebene<br />

vom Schaltraum in das Freigelände<br />

des Tanklagers. Die Wahl für das Übertragungssystem<br />

fiel dabei auf das FB-Remote-<br />

I/O-System von Pepperl+Fuchs. Die Schaltschränke<br />

des FB-Remote-I/O-System wurden<br />

entsprechend den Projektanforderungen<br />

gestaltet.<br />

„Das Design erfüllt die Anforderungen an<br />

die Topologie (Segmentierung der Anlagenfunktionen),<br />

der Anschaltung von Exe-Magnetventilen<br />

und Exi-Feldgeräten innerhalb<br />

eines Schrankes und zusätzliche<br />

Klemmleisten mit Rangiermöglichkeiten<br />

für die Anbindung von Sammel- und Stichkabel.<br />

Die über 20 nahezu identisch aufgebauten<br />

Schaltschränke reduzieren den Aufwand<br />

für Planung, Montage und Systemkonfiguration<br />

gegenüber dem bisherigen<br />

Installationskonzept erheblich“, erklärt Michael<br />

Angelov als Projektverantwortlicher<br />

bei Boehringer Ingelheim.<br />

Ein weiteres Argument für dieses System<br />

ist die mögliche Erhöhung der Verfügbarkeit<br />

durch Redundanz von Netzteil und<br />

Gateway. Darüber hinaus ist dieses System<br />

bereits am Standort Ingelheim eingeführt,<br />

dadurch sind Kenntnisse beim Personal der<br />

Instandhaltung vorhanden.<br />

Viel Kabel eingespart<br />

Wo genau hat Boehringer Ingelheim nun<br />

die FB-Remote I/O Systeme eingesetzt? Installiert<br />

sind die Systeme in Edelstahlgehäusen<br />

in direkter Nähe der Tanktassen und der<br />

Verladestation, in der LKWs über Entnahmeeinrichtungen<br />

abgetankt werden. Bis zu<br />

vier Stationen sind hierbei zu einer Insellösung<br />

zusammengefasst, um somit genau<br />

definierte Anlagenteile abzudecken. Die Inseln<br />

in der Entnahmezone sind entsprechend<br />

der Steuerungs-Topologie definierten<br />

Tanktassen zugeordnet; eine Profibuslinie<br />

ist jeweils an eine Insel gekoppelt.<br />

Da die Ausstattung der Tanks mit Sensoren<br />

und Aktoren untereinander ähnlich ist, gibt<br />

es im Detail nur drei Layouts in der Modulbestückung<br />

des FB-Remote-I/O-Systems. Dieser<br />

Unterschied begrenzt sich durch den Typ<br />

der E/A-Module auf zwei Steckplätze. Das<br />

schaffte Synergien für die Planung, Montage<br />

und insbesondere die Systemkonfiguration<br />

und reduzierte mögliche Fehlerquellen.<br />

Der modulare Aufbau der Einheiten<br />

macht das System sehr übersichtlich und<br />

wirkt sich dadurch positiv auf die Instandhaltung<br />

aus. Im Tanklager sind insgesamt<br />

23 Stationen auf acht Profibuslinien verteilt,<br />

um Druck-, Temperatur- und Füllstandsmessungen<br />

sowie die Steuerung von Magnetventilen<br />

und auch Stellungsregler von<br />

Armaturen aufzunehmen. Ein Profibuskabel<br />

abgehend von dem Mastersystem ersetzt<br />

dabei die vielen Sammelkabel zum<br />

Leitsystem. Dadurch wurden mehr als fünf<br />

Kilometer des am Standort typischen<br />

50-adrigen Sammelkabels eingespart.<br />

Die nach Vorgaben von Boehringer Ingelheim<br />

gebauten Gehäuse haben den Vorteil,<br />

dass neben der mit Modulen bestückten<br />

Backplane auch ein Klemmbereich als Verteilerstützpunkt<br />

genutzt wird. Dieser wird<br />

zur Anschaltung der Überfüllsicherungen<br />

und des Trockenlaufschutzes verwendet,<br />

da diese Sensorik als Ausnahme auch künftig<br />

mit Auswerteelektronik im Schaltraum<br />

verbunden ist.<br />

„Somit konnte die bestehende Sensorik<br />

erhalten bleiben, ohne zusätzliche Feldverteiler<br />

einzusetzen“, erklärt Michael Angelov.<br />

„Diese Lösung ist sehr flexibel, wir können<br />

beim Ersatz der alten Sensoren des Trockenlaufschutzes<br />

künftig auf die Auswerteelektronik<br />

im Schaltraum verzichten und den<br />

Sensor direkt auf ein Modul verdrahten.“<br />

Selektiver Wechsel<br />

Die Verlegung der Signalebene in die Anlage<br />

unter Verwendung des FB-Remote-I/O-<br />

Systems in einem auf das Projekt optimal<br />

angepassten Aufbau im Edelstahlgehäuse<br />

zeigt deutliche Vorteile im Vergleich zur bisherigen<br />

Lösung:<br />

n nur ein Feldbuskabel für jede Insel anstelle<br />

vieler Verteiler und Sammelkabel,<br />

n eine hohe Verfügbarkeit durch redundante<br />

Netzteile,<br />

n Exe-Feldanschlüsse für die verbauten<br />

Magnetventile sowie<br />

n die Möglichkeit einer kostensparenden<br />

und schnell realisierbaren Erweiterung.<br />

Während der Umbauphase konnte durch<br />

Parallelbetrieb alter und neuer Technik die<br />

Ausfallzeit für jedes Tankmedium auf das<br />

erforderliche Maß reduziert werden. Beim<br />

Medienumschluss war es möglich, durch die<br />

eigenständige EMR- und PLT-Struktur die<br />

zugehörigen Messstellen selektiv von der<br />

alten auf die neue Steuerung zu wechseln.<br />

www.pepperl-fuchs.com<br />

VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 35


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Problemloser Einsatz im Ex-Bereich<br />

Drahtloses Temperaturmesssystem für Mühlen und Mischfutter-Produktionsanlagen<br />

Michael Braun<br />

Bei der Be- und Verarbeitung von<br />

Getreide und Futtermittelvorprodukten<br />

fällt unweigerlich<br />

Staub an, der mit einer wirksamen<br />

Zündquelle eine Explosion auslösen<br />

kann. Daher müssen neben den<br />

eigentlichen Produktionsanlagen<br />

auch sämtliche eingesetzten<br />

Messgeräte entsprechend den<br />

Atex-Richtlinien konstruiert und<br />

zugelassen sein.<br />

Autor: Michael Braun, internationaler Verkauf,<br />

Jumo GmbH & Co. KG, Fulda<br />

In Deutschland werden jährlich etwa<br />

30 Mio. t Getreide von Genossenschaften<br />

und Landhandel erfasst. Hinzu kommen<br />

etwa 6 Mio. t an importiertem Getreide<br />

und 5 Mio. t an Futtermittelvorprodukten.<br />

Diese über 40 Mio. t müssen in entsprechenden<br />

Produktionsanlagen be- und<br />

verarbeitet werden, der Bedarf an explosionsgeschützter<br />

Messtechnik zur Ausrüstung<br />

der Anlagen steigt stetig an.<br />

Temperaturmesswerte<br />

übertragen<br />

Die Funk-Temperaturfühler zur Messung<br />

an stationären und beweglichen Messorten<br />

sowie die zum System passenden Multifunktionsempfänger<br />

mit vier Analogausgängen<br />

(oder mit zwei Analogausgängen<br />

und zwei Relais) wurden entwickelt, um<br />

Temperaturmesswerte mit hoher Flexibilität<br />

und Bewegungsfreiheit drahtlos übertragen<br />

zu können. Die Elektronikkomponenten<br />

befinden sich im Fühlergriff und sind<br />

durch ein wasserdichtes, doppelt abgedichtetes<br />

Gehäuse mit der Schutzart<br />

IP67 geschützt.<br />

Der Sender ist im Messfühler integriert<br />

oder als abgesetzte Sendeeinheit für<br />

kabelgebundene Temperaturfühler mit<br />

M12-Maschinensteckverbinder erhältlich.<br />

Einbaulängen von 50 bis 1 000 mm sind<br />

mit einem Platin-Chip-Widerstand als<br />

Messelement verfügbar. Senderseitig<br />

wurde ein maximaler Temperaturmessbereich<br />

von - 200 bis + 600 °C mit der M12-<br />

Variante realisiert. Die dabei benutzte<br />

Funkfrequenz von 868 MHz ist weitgehend<br />

unempfindlich gegenüber externen Störeinflüssen<br />

und erlaubt die Übertragung<br />

auch in rauer Industrieumgebung mit<br />

diversen hochfrequenten Störquellen wie<br />

z. B. Drehzahlreglern oder Frequenzumrichtern.<br />

36 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Zulassung nach Atex-Richtlinien<br />

Der Sender mit Atex-Zulassung kann<br />

direkt in einem explosionsgefährdeten<br />

Bereich platziert werden. Der Empfänger<br />

wird außerhalb der eigentlichen Ex-Zone<br />

installiert. Kostenintensive Installationen<br />

mit Schutzbarrieren und Speisetrennern<br />

sind bei dieser Konstellation unnötig.<br />

Die Funktechnologie zeigt hierbei einen<br />

völlig neuen Weg auf und ermöglicht<br />

Anwendern die grenzüberschreitende<br />

Übermittlung von Temperaturmesswerten<br />

aus dem Ex-Bereich heraus. Dabei darf<br />

sich der Sender bei gewünschter Zonentrennung<br />

sogar bis zum Prozessanschluss<br />

in Zone 0 befinden. Der Fühlergriff sitzt in<br />

diesem Beispiel dann in Zone 1. Selbstverständlich<br />

kann auch das Komplettgerät in<br />

Zone 0 betrieben werden.<br />

Die Bauartzulassung, die dem Gerät<br />

zugeordnet ist, unterscheidet sich danach,<br />

ob eine Zonentrennung gewünscht ist oder<br />

nicht. Erstmals kann durch den Einsatz<br />

dieser zukunftsweisenden Geräte ein<br />

Ex-Bereich als komplett von der Außenwelt<br />

abgekoppelt betrachtet werden. Die<br />

Sender befinden sich auch weiterhin im<br />

Fühlergriff und sind durch ein wasser- und<br />

staubdichtes Gehäuse geschützt.<br />

Als äußeres Unterscheidungsmerkmal<br />

zum bewährten Produktprogramm wurde<br />

ein mit blauer Kappe gekennzeichneter<br />

Kunststoffgriff gewählt. Das Gerät ist<br />

eigensicher und aufgrund spezieller Konstruktionsprizipien<br />

ist sicherstellt, dass<br />

selbst im Fehlerfall kein unsicherer<br />

Zustand auftritt. Dies ist zum einen durch<br />

Sollbruchstellen auf der Elektronikbaugruppe<br />

und einen Teilverguss derselben sowie<br />

zum anderen durch eine spezielle Lithium-<br />

Batterie erreicht worden, sodass eine gefährliche<br />

Situation nicht entstehen kann.<br />

Stromstärke und Spannung sind auf Werte<br />

begrenzt, bei denen keine zündfähige Energie<br />

auftritt, sodass eine mögliche Funkenbildung<br />

keine Explosion des Brennstoff-<br />

Luft-Gemisches auslöst. Die Skalierung des<br />

jeweiligen Ausgangswertes obliegt dem<br />

Anwender und kann individuell an die<br />

Messaufgabe angepasst werden.<br />

Drahtlos auf der Überholspur<br />

Die Temperaturfühler sind durch die Funkübertragung<br />

der Messwerte für die genaue<br />

Temperaturmessung in mehreren Prozessschritten<br />

der Mischfutterproduktion und<br />

-weiterverarbeitung besonders geeignet.<br />

Beispielsweise muss bei der Herstellung der<br />

Futterwaren stets die Temperatur genau<br />

überwacht werden, um einen festgelegten<br />

Bereich nicht zu verlassen.<br />

Das Über- oder Unterschreiten der<br />

erforderlichen und für eine gleichbleibende<br />

Produktqualität wesentlichen Temperaturen<br />

lässt sich durch den Einsatz der Funktechnologie<br />

vermeiden. Durch diese Messdatenerfassung<br />

können Futterproduzenten<br />

jetzt über die Temperaturmessdaten in<br />

jedem der einzelnen Prozessschritte andauernd<br />

verfügen, auch in den verschiedenen<br />

rotierenden oder fahrbaren Herstellungsbehältern.<br />

Beinahe unbegrenzte Einsatzmöglichkeiten eröffnen dem Anwender einen völlig neuen Weg,<br />

um Temperaturmesswerte aus dem Ex-Bereich heraus zu übertragen<br />

Da die verschiedenen Transportwagen in<br />

der Produktion meist individuell codiert<br />

sind, um eine einwandfreie Zuordnung<br />

der Waren zu den Prozessschritten zu<br />

gewährleisten, lassen sich auch die Sender<br />

individuell codieren. Zum einen durch<br />

vom Kunden aufgebrachte, mitgelieferte<br />

Farbringe, zum anderen durch eine<br />

eineindeutige, in der Produktion vergebene<br />

fünfstellige ID, welche jeden Sender<br />

des Systems einzigartig macht und durch<br />

die der entsprechende, vom Kunden<br />

gewünschte Sender mit dem gewünschten<br />

Empfänger „verlinkt“ bzw. gekoppelt<br />

werden kann. Hierdurch wird eine eindeutige<br />

Zuordnung der einzelnen Messstellen<br />

zu den am Empfänger befindlichen<br />

Ausgängen vorgenommen.<br />

Unter Berücksichtigung der derzeit<br />

gültigen Gesetzestexte sowie unter Beachtung<br />

der verfügbaren Normen und Industriestandards<br />

wurde für die Anwendung<br />

des Systems eine Funklösung mit proprietärem<br />

Protokoll im SRD Band auf<br />

der Frequenz 868 MHz (Europa) ausgewählt.<br />

Zusätzlich zu den bereits weiter<br />

oben erwähnten Funktionalitäten steht<br />

an jedem Tragschienen-Empfänger noch<br />

eine busfähige RS485-Schnittstelle mit<br />

MOD-Bus-Protokoll zur Verfügung. Pro<br />

Empfänger können über die Schnittstelle<br />

RS485 bis zu 16 Wtrans-Sender (Einstichtemperaturfühler)<br />

verwaltet, parametriert<br />

und ausgelesen werden.<br />

Vorteile überzeugen<br />

Durch den Einsatz zukunftsweisender<br />

Funkübertragungstechnologie ergibt sich<br />

insbesondere beim Einsatz in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen eine starke Reduzierung<br />

des Installationsaufwandes, da lange<br />

Anschlussleitungen in kabelgebundenen<br />

Systemen fast immer hinderlich für den<br />

Anwender sind. Funkbasierte Temperatursensoren<br />

bieten hier im Vergleich zu<br />

drahtgebundenen Lösungen mit Speisetrennern<br />

effektive und günstige Alternativen.<br />

Im Vergleich zur drahtgebundenen Messdatenübertragung<br />

reduzieren sich die<br />

Kosten bei Wartung, Reparatur und Neuinstallation.<br />

Durch die Funktechnologie – auch mit<br />

Zulassungen nach Atex-Richtlinie – werden<br />

völlig neue Anwendungsgebiete für die<br />

Übertragung von Temperaturdaten im<br />

Rahmen der Be- und Verarbeitungsprozesse<br />

in der Ernährungsindustrie oder bei der<br />

Mischfutterproduktion – aber natürlich auch<br />

bei Non-Food-Produkten – erschlossen.<br />

www.jumo.net<br />

VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 37


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Der Blick aufs Ganze<br />

Chemical Color Imaging: Evolution der industriellen Bildverarbeitung<br />

Peter Stiefenhöfer<br />

Chemical Color Imaging (CCI)<br />

macht komplexe Hyperspektraldaten<br />

auf molekularer Ebene für<br />

die industrielle Bildverarbeitung<br />

nutzbar. So lassen sich z. B.<br />

Nahrungsmittel oder Kunststoffe<br />

aufgrund ihrer unterschiedlichen<br />

Molekularstruktur und der<br />

chemischen Eigenschaften<br />

eindeutig unterscheiden.<br />

Hyperspektral-Bildverarbeitungssysteme<br />

auf Basis einer generischen, intuitiv konfigurierbaren<br />

Datenverarbeitungsplattform<br />

machen wissenschaftliche Methoden der hyperspektralen<br />

Analyse intuitiv zugänglich und<br />

erschließen damit neue Anwendungsgebiete.<br />

Moderne 3-D-Bildverarbeitungssysteme<br />

mit Farbkameras erzeugen hochpräzise<br />

räumliche Bilder der untersuchten Objekte.<br />

Allerdings sind diese Systeme ausgelegt auf<br />

die Analyse von Oberflächen und finden<br />

ihre Grenzen immer dann, wenn die zu<br />

untersuchenden Objekte eine unterschiedliche<br />

molekulare Struktur besitzen oder gar<br />

einem Veränderungsprozess unterliegen.<br />

Ersteres ist beispielsweise bei der Trennung<br />

von Kunststoffen im Recycling der Fall,<br />

während etwa im Lebensmittelbereich der<br />

Reife grad von Früchten und möglicher<br />

Schimmel befall eine große Rolle spielen.<br />

Autor: Dipl.-Ing. Peter Stiefenhöfer, Leiter<br />

Marketing & Öffentlichkeitsarbeit, Stemmer<br />

Imaging GmbH, Puchheim<br />

Chemischer Fingerabdruck<br />

Solche Informationen können nur mit Hyperspektralkameras<br />

gewonnen werden, denn<br />

anhand ihrer chemischen Eigenschaften<br />

hinterlassen Objekte mit ihrer spektralen<br />

Signatur einen einzigartigen „Fingerabdruck“.<br />

Diese spektralen Signaturen ermöglichen<br />

eine Materialerkennung durch die<br />

Molekülstruktur einzelner Objekte.<br />

Allerdings war hyperspektrale Kameratechnologie<br />

bislang noch nicht flächendeckend<br />

im industriellen Umfeld anwendbar.<br />

„Ein Grund dafür ist, dass die Entwicklung<br />

hyperspektraler Applikationen bisher nur<br />

Experten der Spektroskopie und Chemometrie<br />

vorbehalten war“, erklärt Markus<br />

Burgstaller, Geschäftsführer bei Perception<br />

Park. „Viele Anwendungsversuche scheitern<br />

zudem daran, dass die Farbbildverarbeitungssysteme<br />

bestehender Maschinen<br />

in der Regel nicht in der Lage sind, hyperspektrale<br />

Kameras sinnvoll zu integrieren.<br />

Als Folge muss jede einzelne Anwendung<br />

basierend auf hyperspektraler Kameratechnologie<br />

von Grund auf neu entwickelt und<br />

umgesetzt werden, was im industriellen<br />

Umfeld meist nicht wirtschaftlich darstellbar<br />

ist.“ Die hyperspektrale Kameratechnologie<br />

ist jetzt auch im industriellen Umfeld<br />

anwendbar.<br />

Aussagekräftige Kombination<br />

Chemical Color Imaging (CCI) schließt diese<br />

technologische Lücke und ermöglicht erstmals,<br />

dass die chemischen Eigenschaften<br />

von Objekten mittels Bildverarbeitung in<br />

Echtzeit bewertet werden können. Die damit<br />

verbundenen Vorteile der Spektroskopie<br />

werden dabei in einem ganzheit lichen Ansatz<br />

mit denen der industriellen Bildverarbeitung<br />

zusammengeführt.<br />

„Kernelement von CCI ist die Extraktion<br />

von zweidimensionalen Feature-Bildern,<br />

den Chemical Color Images, aus komplexen,<br />

multidimensionalen Hyperspektral-Daten.<br />

In diesen Feature-Bildern werden dem An-<br />

wender die gesammelten, ortsaufgelösten,<br />

spektroskopischen Informationen in Farbe<br />

codiert dargestellt. Durch den Einsatz von<br />

CCI erscheint die hyperspektrale Kamera<br />

im System des Anwenders also wie eine<br />

Farbkamera. Die Farben (Chemical Colors)<br />

spiegeln molekulare Eigenschaften der untersuchten<br />

Objekte wider“, erläutert Markus<br />

Burgstaller.<br />

Die Vorzüge der Spektroskopie hinsichtlich<br />

ihrer Selektivität werden um den „örtlich<br />

verstehenden“ Charakter erweitert, den<br />

die Bildverarbeitung ermöglicht. Ein besonderer<br />

Vorteil liegt dabei darin, dass keine<br />

Klassifikation, sondern eine gezielte Reduktion<br />

der spektroskopischen Information hin<br />

auf interpretierbare chemische Eigenschaften<br />

stattfindet.<br />

Intuitive Plattform<br />

Perception Park hat mit dem Perception-<br />

System eine generische, intuitiv konfigurierbare<br />

Datenverarbeitungsplattform entwickelt,<br />

die wissenschaftliche Methoden<br />

gekapselt zur Verfügung stellt und für jedermann<br />

intuitiv zugänglich macht. Diese<br />

Abstraktion von komplexen spektralen Informationen<br />

über vorhandene chemische<br />

Eigenschaften macht die Handhabung der<br />

Kamera auch für Benutzer ohne Expertenwissen<br />

über Spektroskopie und Chemometrie<br />

möglich und interpretierbar.<br />

„Aufgrund dieses generischen Zuganges<br />

müssen neue Anwendungen nicht von<br />

Grund auf programmiert werden. Vielmehr<br />

können Anwender selbstständig Applikationen<br />

entwickeln und konfigurieren, ohne<br />

dass Spezialkenntnisse in Chemometrie,<br />

Spektroskopie oder hyperspektraler Datenverarbeitung<br />

zwingend erforderlich sind“,<br />

erklärt Burgstaller. Einmal konfiguriert,<br />

läuft das Perception-System im Stand-alone-Betrieb<br />

als Adapter zwischen Kamera<br />

und Maschine. Als Schnittstelle zur Maschine<br />

dient dabei stets ein bekanntes Bildverarbeitungsformat,<br />

über das der Anwender<br />

eigenständig eine Entscheidung treffen<br />

38 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

automatische Trennung von Kunststoffen.<br />

Hier besteht die Aufgabe z. B. darin, Kunststoffteile<br />

aus Polyethylen (PE) und Polypropylen<br />

(PP) anhand ihrer chemischen<br />

Zusammensetzung zu erkennen und zu<br />

trennen. Das Perception-System kann<br />

unterschiedliche Kunststoffe im selben<br />

Prozessschritt zuverlässig identifizieren.<br />

Gesamtsystem verfügbar<br />

Im Realbild (links) zeigen Zucker, Salz und Zitronensäure kaum Unterschiede, während sie im<br />

CCI-Bild (rechts) klar zu identifizieren sind<br />

kann, die auf dem Chemical Color Imaging<br />

basiert.<br />

Viele Möglichkeiten<br />

Chemical Color Imaging wird typischerweise<br />

von Lösungsanbietern wie Maschinenbauern<br />

vornehmlich in industriellen Prozessen<br />

angewendet. Für sie bedeutet CCI<br />

eine größere Unabhängigkeit von externen<br />

Tech nologielieferanten und mehr Flexibilität<br />

bezüglich der eigenen Applikation. Dies<br />

schlägt sich beispielsweise in der lebensmittelverarbeitenden<br />

Industrie, wo sich das<br />

Sortiergut z. B. durch Nachreifung schnell<br />

verändert, positiv auf Weiterentwicklungen<br />

und Anpassungen nieder.<br />

Neben der Lebensmittelbranche sind die<br />

Hauptanwenderindustrien von Chemical<br />

Color Imaging derzeit der Bergbau, die<br />

Pharmaindustrie sowie das Recycling. Bei<br />

Letzterem ermöglicht die Technologie eine<br />

Durch die Zusammenarbeit zwischen Perception<br />

Park und Stemmer Imaging steht<br />

die Hyperspektraltechnologie nun erstmals<br />

auch industriellen Anwendern ohne Fachwissen<br />

in den Themen Spektroskopie und<br />

Chemometrie als modulares System zur<br />

Verfügung. Die intuitiv konfigurierbare<br />

Softwareplattform namens Perception Studio<br />

stellt dabei wissenschaftliche Methoden der<br />

hyperspektralen Analyse gekapselt zur Verfügung.<br />

Diese Software dient als Basis für die<br />

Systeme, die Stemmer Imaging durch die Ergänzung<br />

um Hardwarekomponenten wie geeignete<br />

CMOS- und InGaAs-Industrie-kameras,<br />

Beleuchtungen, Optiken und Bilderfassungskarten<br />

sowie Bildverarbeitungsrechner<br />

zu CCI-Komplettsystemen erweitert.<br />

Fotos: Fotolia, Stemmer Imaging<br />

www.stemmer-imaging.de<br />

E I N L A D U N G<br />

Mittwoch, 9. Nov. <strong>2016</strong><br />

8:00 bis 16:00 Uhr<br />

RuhrCongress Bochum<br />

Stadionring 20<br />

44791 Bochum<br />

Messtechnik Steuerungstechnik Regeltechnik Prozessleitsysteme Automatisierung<br />

Führende Fachfirmen der Branche präsentieren ihre Geräte und Systeme und zeigen neue Trends im<br />

Bereich der Automatisierung auf. Die Messe wendet sich an Fachleute und Entscheidungsträger die in ihren<br />

Unternehmen für die Automatisierung verantwortlich sind.<br />

Der Eintritt zur Messe und die Teilnahme an den Fachvorträgen ist für die Besucher kostenlos.<br />

MEORGA GmbH<br />

Sportplatzstraße 27<br />

66809 Nalbach<br />

Tel. 06838 / 8960035<br />

Fax 06838 / 983292<br />

www.meorga.de<br />

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VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 39


SUMMER OF ENGINEERING<br />

ZU GAST BEI<br />

SCHULZ SYSTEMTECHNIK<br />

DURCHGÄNGIGKEIT<br />

IM PROZESS<br />

Nicole Steinicke<br />

Die Automatisierung von Produktionsabläufen gehört seit vielen Jahren<br />

zu den Kernkompetenzen der Schulz Systemtechnik. Vom firmeneigenen<br />

Prozessleitsystem über Steuerungstechnik bis hin zu Schaltanlagen<br />

und Energiemanagament bietet das Unternehmen ganzheitliche<br />

Lösungskonzepte für zahlreiche Branchen an. Die Digitalisierung spielt<br />

bei all dem eine wesentliche Rolle. Der Automatisierungsspezialist ist<br />

schon heute ganz vorne mit dabei und macht Sie fit für Industrie 4.0.<br />

SUMMER OF ENGINEERING<br />

Die Bedürfnisse der Kunden verstehen, technologische Herausforderungen<br />

meistern und die Technik beherrschen – dafür<br />

steht die Schulz Systemtechnik GmbH. Das Familienunternehmen<br />

mit Sitz in Visbek hat sich auf die Entwicklung individueller<br />

Automatisierungslösungen spezialisiert und betreut mit<br />

rund 1 000 Mitarbeitern Projekte unterschiedlichster Bereiche, die<br />

kaum vielseitiger sein können. Industrieauto mation, Sondermaschinen<br />

und Robotik, Automotive und Agrartechnik sind nur einige<br />

Beispiele aus dem umfangreichen Feld möglicher Applikationen.<br />

Eine erstaunliche Leistung, wenn man bedenkt, dass für all die<br />

verschiedenen Themen das erforderliche Fachwissen rund um<br />

Mechanik, Elektronik und Informatik verfügbar ist. Und somit<br />

finden auch die neuen Anforderungen der Hightech-Strategie<br />

Industrie 4.0 bereits heute umfassend Berücksichtigung in den<br />

Lösungskonzepten des Unternehmens und sind Anspruch und<br />

Vision zugleich. Damit wird der Grundstein gelegt, um auch in<br />

Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben.<br />

GEMEINSAM ENTWICKELTE LÖSUNGEN IM<br />

ZEITALTER VERNETZTER PRODUKTIONSPROZESSE<br />

Das Zukunftsprojekt Industrie 4.0 wandelt sich mehr und mehr von<br />

einer Strategie in konkrete technologische und praktische Aufgabenstellungen.<br />

Unternehmen stehen damit vor der Herausforderung,<br />

den zunehmenden Grad der Digitalisierung und Vernetzung von<br />

Produkten und Wertschöpfungsketten abzubilden und beherrschbar<br />

zu machen. Aber genau das stellt für viele mittelständische Unternehmen<br />

eine schwer zu überwindende Hürde dar. Mit Lösungen<br />

für die Industrieautomation, beispielsweise mit durchgängigen<br />

Prozessleitsystemen sowie mit Konzepten aus dem Sondermaschinenbau<br />

und der Robotik, nimmt Schulz Systemtechnik seine Kunden<br />

an die Hand auf dem Weg in die vernetzte Welt. Wie das aussehen<br />

kann, haben wir uns vor Ort ansehen können und sind der digitalen<br />

Zukunft einen Schritt näher gekommen.<br />

DEN OPTIMIERUNGSBEDARF SINNVOLL<br />

ANALYSIEREN UND DEFINIEREN<br />

Um sich zukunftssicher für Industrie 4.0 zu rüsten, bietet Schulz<br />

einen sogenannten I4.0-Check an. Spezialisten analysieren beim<br />

Kunden vor Ort, was sich digitalisieren, vernetzen und automatisieren<br />

lässt. Nach der Bestandsaufnahme und Analyse der Fertigungsprozesse<br />

werden das Automatisierungspotenzial sowie mögliche<br />

Lösungswege aufgezeigt. Damit ist transparent, in welchen Bereichen<br />

das größte Potenzial liegt und wo gestartet werden sollte,<br />

um den schnellsten und größten Return on Investment zu erzielen.<br />

Und das Beste daran: Der Automatisierungsspezialist bietet die<br />

komplette Lösung aus einer Hand – Mechanik, Elektrotechnik und<br />

Informatik.<br />

Eines der Kernthemen bei Schulz ist das Product Lifecycle<br />

Manage ment (PLM) mit der Entwicklung des firmeneigenen MESund<br />

Prozessleitsystems Schulz productionstar. Es bietet u. a. Auswertung,<br />

Analyse und Verarbeitung vorhandener Daten, transparente<br />

und flexible Produktionsplanung und erlaubt die Bedienung durch<br />

mobile Endgeräte. „Durch die gezielte Analyse und Produktionsplanung<br />

lässt sich die Wertschöpfung um bis zu <strong>10</strong> % steigern“,<br />

bekräftigt der Geschäftsführer Ralf Soltwedel bei unserem Besuch<br />

in Bremen.<br />

VIDEO<br />

I4.0: Digitale Durchgängigkeit von der<br />

virtuellen Fabrik bis zum Prozess – warum<br />

dies so wichtig ist, erfahren Sie hier:<br />

http://bit.ly/SOE16_Schulz<br />

40 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/ <strong>2016</strong>


01 Kann man Lösungen<br />

bauen? Aber ja! Wie, verrät<br />

Ralf Soltwedel im Gespräch mit<br />

Redakteurin Nicole Steinicke<br />

SUMMER<br />

of<br />

DAS HIGHLIGHT DES JAHRES<br />

ENGINEERING<br />

<strong>2016</strong><br />

INNOVATION-SCOUTS AUF DER SPUR<br />

VON INDUSTRIE 4.0<br />

Im Sommer <strong>2016</strong> ging unsere Redaktion auf Deutschland-Tour,<br />

um mehr über die vernetzte Produktion zu erfahren. Eine Station<br />

dieser Roadshow führte uns zum Automatisierungsspezialisten<br />

Schulz Systemtechnik nach Bremen. Wir wollten wissen, auf<br />

welche Aspekte von Industrie 4.0 sich das Unternehmen fokussiert<br />

hat. SUMMER of ENGINEERING ist aber noch viel mehr. In<br />

unserem Blog und in unseren Social-Media-Kanälen berichten<br />

wir über Ideen, Visionen und Umsetzungen in Sachen Internet<br />

of Things. Was sagen Experten? Welche Umsetzungen gibt es<br />

bereits? Was verstehen verschiedene Berufsgruppen unter<br />

diesem Thema? Wie wird sich die Arbeitswelt verändern?<br />

Welche konkreten Aufgaben sind zukünftig zu lösen?<br />

Lassen Sie sich von unseren Artikeln und Videos inspirieren.<br />

Wir laden Sie ein, unsere Beiträge zu kommentieren oder uns<br />

einfach nur zu liken, zu posten und weiterzuempfehlen.<br />

www.summer-of-engineering.de<br />

INDUSTRIE 4.0 WIRD ZUR TEAM-ARBEIT<br />

Industrie 4.0 bringt auch eine Veränderung der Arbeitswelt mit<br />

sich. Zum Beispiel in der Mensch-Roboter-Interaktion: Menschen<br />

und Roboter werden zu realen Kollegen und arbeiten Hand in<br />

Hand. Von der Montage bis zum Etikettieren, von Pick-and-Place<br />

bis zum Schweißen, vom Verpacken bis zum Polieren – es sind<br />

kaum noch Grenzen gesetzt. Und das lässt sich sogar ohne Schutzzäune<br />

realisieren. Auch hier setzt Schulz Maßstäbe und bietet mit<br />

einem eigenen Schulungszentrum praxisnahe Qualifizierungsmaßnahmen<br />

in Industrie- und Leichtbaurobotik an. Aber auch Firmenseminare<br />

sind möglich. Das Schulungsprogramm richtet sich an<br />

Anlagenbediener, Techniker und Programmierer, die in Theorie<br />

und Praxis u. a. den Umgang mit dem Leichtbauroboter erlernen<br />

möchten, den Aufbau des Robotersystems, wie man Applikationen<br />

starten und ablaufen lassen kann bis hin zur Programmierung.<br />

Der Automatisierungsspezialist präsentiert sich einmal mehr als<br />

Unternehmen mit Weitblick, Innovationsstärke, Vielseitigkeit und<br />

nahezu grenzenlosen Lösungskonzepten. Ja, es stimmt also: Schulz<br />

Systemtechnik kann Lösungen bauen!<br />

02 Das Schulz Schulungszentrum bietet eine<br />

ganzheitliche Qualifizierung in Industrie- und<br />

Leichtbaurobotik unter realen Bedingungen<br />

03 Die Schulungszelle vereint modernste<br />

Technologien – Sicherheitssysteme, Wechselund<br />

Greiferwerkzeuge sowie Visionsysteme<br />

04 Mithilfe einer Datenbrille<br />

können Mitarbeiter direkt im<br />

Prozess relevante Daten einsehen


DER ZEIT EINEN<br />

SCHRITT VORAUS:<br />

„CREATING 4.0“<br />

Sie erstellen ganzheitliche<br />

Automatisierungslösungen<br />

für unterschiedliche Branchen<br />

und Aufgaben. Was genau<br />

zeichnet die Kernkompetenz<br />

der Schulz Systemtechnik aus<br />

und wie decken Sie dieses<br />

umfassende Portfolio ab?<br />

Wir gehören heute zu den führenden Entwicklern von Automatisierungslösungen für verschiedenste<br />

Branchen. Diese reichen u. a. von der Automobilindustrie, der Prozessindustrie,<br />

dem Maschinen- und Anlagenbau bis zur Logistik. Was uns dabei auszeichnet, ist das<br />

Leistungsspektrum aller drei Disziplinen der Automatisierungstechnik – von der Mechanik<br />

über die Elektrotechnik bis zur Informatik. So können wir unseren Kunden die gesamte<br />

Wertschöpfungskette aus einer Hand bieten. Dabei ent wickeln wir speziell auf den jeweiligen<br />

Kundenwunsch zugeschnittene Lösungskonzepte für Unternehmen vom Mittelstand bis zur<br />

Großindustrie. Die umfangreichen Synergieeffekte innerhalb der Unternehmensgruppe und<br />

unser umfassendes Fachwissen und Know-how in den einzelnen Branchen und deren<br />

Techniken sind dabei wesentliche Vorteile.<br />

Die Hightech-Strategie<br />

Industrie 4.0 ist für Sie nicht<br />

nur eine Vision. Schon heute<br />

spiegelt sich die Verzahnung<br />

der industriellen Produktion<br />

mit Informations- und<br />

Kommunikationstechnik in<br />

Ihren Lösungen wider. Wie<br />

führen Sie Ihre Kunden in eine<br />

digitale Welt von morgen?<br />

Vielen ist der Ausdruck Industrie 4.0 zu schwammig oder die Erwartungen dahinter variieren<br />

stark. So stellen sich Unternehmen die Frage, wie sie sich hier positionieren sollen oder ob das<br />

Thema überhaupt für sie relevant ist. Dabei bietet Industrie 4.0 ein hohes Potenzial, besonders<br />

für den Mittelstand. Man muss es nur erkennen, bewerten und die richtigen Maßnahmen<br />

ergreifen. Dafür braucht es eine gute Beratung und vor allem eine Analyse aller Geschäftsprozesse<br />

im Unternehmen. Hierfür haben wir einen speziellen I4.0-Check. Mit ihm analysieren<br />

Teams vor Ort beim Kunden, was sich digitalisieren, vernetzen und automatisieren lässt.<br />

Dabei werden immer die Bereiche ausgewählt, die für den Kunden den schnellsten und<br />

größten Return on Investment haben.<br />

Sie bieten Konzepte, mit<br />

deren Hilfe Mensch und<br />

Maschine zusammenarbeiten<br />

können. Wie müssen wir uns<br />

eine derartige Lösung<br />

vorstellen?<br />

Ein realisiertes Beispiel ist der MRK-Roboter mit einem Pinsel als Werkzeug zum Verstreichen<br />

von PVC-Nähten. MRK steht für Mensch-Roboter-Kollaboration und damit für eine sichere<br />

Zusammenarbeit zwischen Mensch und Roboter ohne Schutzzaun. In unserem Beispiel wird<br />

so ein Kollaborationsroboter in einem Arbeitsbereich zusammen mit einem Menschen eingesetzt,<br />

der die gleiche Aufgabe hat. Dabei übernimmt der Roboter die Stellen,<br />

die für einen Menschen schwer zugänglich und erreichbar sind.<br />

SUMMER OF ENGINEERING<br />

06 Roboter, die in der Mensch-Maschine-Kollaboration<br />

zum Einsatz kommen, erlauben auch manuelle Eingriffe,<br />

um Abläufe zu ändern<br />

05 Kollaborative Roboter übernehmen<br />

Handling- und Palettieraufgaben


Herkömmliche Roboter würden einen Sicherheitsbereich in Form einer Umhausung erfordern.<br />

Dies macht das gleichzeitige Arbeiten eines Menschen nicht möglich und erhöht damit den<br />

Platz bedarf an der Produktionslinie. Wechselt dagegen der MRK-Roboter das Werkzeug (Pinsel),<br />

kann einfach der Mensch kurzfristig die Aufgabe übernehmen. Muss der Mitarbeiter seinen<br />

Arbeitsplatz temporär verlassen, übernimmt der Roboter dessen Arbeit – also Hand in Hand.<br />

Industrie 4.0 ist mittlerweile<br />

auch zu einem gesellschaftlichen<br />

Thema geworden.<br />

Unsicherheiten darüber,<br />

wie sich die Arbeitswelt<br />

verändern wird, machen sich<br />

breit. Was denken Sie, wie<br />

sich Industrie 4.0 auf Mensch<br />

und Arbeit auswirken wird?<br />

Aufgrund der schnellen technischen Veränderungen im Automatisierungsbereich haben wir<br />

innerhalb unseres Unternehmens bereits in der Vergangenheit unsere Mitarbeiter fortlaufend<br />

weiterqualifiziert. Im Zuge unseres Slogans „Creating 4.0“ erweitern wir dies seit 2012 auf die<br />

Digitalisierung und Informationstechnologie. Unsere eigenen Mitarbeiter haben somit die<br />

Sicherheit, dass wir neben der Ausrichtung auf die Marktsituation auch ihre Befähigung und<br />

Qualifizierung begleiten und vorantreiben. Gleichzeitig können wir in unseren eigenen<br />

Schulungszentren auch Kundenmitarbeiter qualifizieren. Oftmals gehen solche Fortbildungsmaßnahmen<br />

mit einer Neuinvestition einher oder eilen dieser voraus.<br />

Wenn Unternehmen in die Qualifizierung ihrer Mitarbeiter investieren, sind diese für den<br />

unaufhaltbaren technologischen Fortschritt gerüstet, sie können mit den neuen Technologien<br />

umgehen und akzeptieren diese auch. Damit wird nicht nur die Marktposition des Unternehmens<br />

gesichert und ausgebaut, sondern es werden auch zukunftssichere Arbeitsplätze<br />

mit qualifizierten Fachkräften geschaffen.<br />

Die Arbeit wird sich im Gegensatz zur Automatisierung im Sinne von Industrie 3.0 dahingehend<br />

ändern, dass der Mensch nicht nur Anlagen und Maschinen bedient oder wartet,<br />

sondern durch die Digitalisierung und Sensorik Mensch und Roboter direkt kollaborieren<br />

können. Noch fährt mein Auto nicht autonom. Aber durch sensorgeführte Assistenzsysteme<br />

hält es die Spur, den Abstand, unterstützt mich beim Einparken und bremst auch. So ist es<br />

auch bei vielen MRK-Lösungen, wo Mensch und Maschine echte Teamplayer sind.<br />

Wie wird sich Ihr Unternehmen<br />

im Umfeld zukünftiger<br />

Digitalisierung verändern und<br />

welche Vorteile ergeben sich<br />

dadurch für Ihre Kunden?<br />

Wir digitalisieren und vernetzen unseren kompletten Planungs-, Konstruktions- und<br />

Fertigungsprozess weiter. Der sogenannte digitale Zwilling ist dann über alle Phasen für<br />

das Kundenprodukt wie auch die Produktions- oder Fertigungsanlage vorhanden.<br />

Dadurch können wir komplette Abläufe virtuell nur anhand von digitalen Daten und Modellen<br />

simulieren und testen. Damit geht einher, dass Arbeitsabläufe, die klassisch nacheinander<br />

erfolgten, auf einmal simultan auf einer gemeinsamen Datenbasis umgesetzt werden, bei<br />

gleichzeitigen Optimierungsschleifen. Das beschleunigt die Umsetzungsphase bis zur<br />

Lieferung, aber insbesondere die Inbetriebnahme beim Kunden. Diese findet oftmals im<br />

bestehenden Produktionsumfeld statt und hat damit kürzere Unterbrechungen und ein<br />

schnelles Erreichen der Leistungsdaten zur Folge.<br />

Mit der digitalen Fabrikplanung optimieren wir bereits heute unsere Baustellenlogistik und<br />

können in größeren Modulgrößen unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten liefern.<br />

Der Kunde kann anhand dieser Daten bereits im Vorfeld seine Fabrik dreidimensional<br />

‚begehen‘, die technische Gebäudeausrüstung und Einrichtungsplanung integrieren und<br />

anpassen. Insbesondere logistische- und Taktzeitanalysen aus diesen Daten helfen uns und<br />

den Kunden, alle Abläufe und Schnittstellen im Blick zu behalten.<br />

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Soltwedel!<br />

www.schulz-gruppe.st<br />

07 Mit seiner über 60-jährigen Firmengeschichte zählt Schulz Systemtechnik heute zu<br />

einem der führenden Unternehmen im Bereich der Prozess- und Industrieautomatisierung;<br />

das Bild zeigt den Standort Bremen


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Kein Überlaufen<br />

Redundante Füllstandsmessung zur Überfüllsicherung für Chemikalien<br />

Bob Botwinski<br />

In der chemischen Industrie ist eine<br />

kontinuierliche Füllstandsmesstechnik<br />

u. a. erforderlich, um<br />

die Füllhöhe in entflammbaren<br />

Tanks zu messen und eine mögliche<br />

Überfüllung zu verhindern.<br />

Zuverlässigkeit hat dabei selbstverständlich<br />

oberste Priorität.<br />

Die chemische Industrie setzt Managementsysteme<br />

für Gesundheit, Sicherheit<br />

und Umwelt strikt um und erwartet<br />

von ihren Zulieferern eine ähnliche Kultur.<br />

Eine Möglichkeit, ein hohes Maß an Zuverlässigkeit<br />

bei der Instrumentierung zu erreichen,<br />

ist die redundante Füllstandsmessung<br />

mittels separater Technologien.<br />

In diesem Fall handelt es sich einerseits<br />

um eine Technologie zur Dauermessung<br />

und andererseits um einen Schalter für<br />

hohen Füllstand zur Überfüllsicherung.<br />

Autor: Bob Botwinski, Sr. Global Product<br />

Manager, Guided Wave Radar, Magnetrol<br />

International N.V., Zele, Belgien<br />

Technik auf engstem Raum<br />

Die Echotel Grenzschalter sind für<br />

die Füllstandsmessung mit einem<br />

oder zwei Schaltpunkten erhältlich<br />

Aufgrund von Platzbeschränkungen und<br />

der Zusatzkosten für mehrfache Prozessanschlüs<br />

se wurde bei einem Kunden<br />

gewünscht, sowohl die Dauerfüllstandsmessung<br />

als auch den Grenzschalter über<br />

denselben Prozessanschluss einzusetzen –<br />

einen einzelnen 3"-Flansch. Offene Kommunikation<br />

und präzises Feedback ermöglichten<br />

die Einbindung der speziellen<br />

Anordnung.<br />

Für die Dauerfüllstandmessung entschied<br />

man sich für die GWR-Technologie<br />

(Guided Wave Radar) in Verbindung mit<br />

Ultraschallgrenzschaltern. Die GWR-Technologie<br />

verzeichnet auf dem Markt das<br />

schnellste Wachstum unter den Füllstandmesstechnologien<br />

– und Magnetrol führte<br />

als Wegbereiter Ende der 1990er-Jahre bereits<br />

die ersten Geräte dieser<br />

Art ein. Ultraschallgrenzschalter<br />

sind eine beliebte<br />

Technologie zur Anzeige<br />

hoher Füllstände. Die<br />

Ultraschallgrenzschalter<br />

sind mit einzelnem<br />

oder doppeltem Messspalt<br />

und mit Relais oder<br />

als elektronische Zwei-Leiterausführung<br />

mit Stromumschaltung über die<br />

Elektronik erhältlich. Beide Technologien<br />

eignen sich für den Einsatz in SIL-2-Messketten<br />

(Safety Integrity Level). Zudem wurde<br />

vom Kunden eine drahtlose Kommunikation<br />

gewünscht, und die Füllstandsgeräte<br />

wurden nahtlos in den Funk-Messumformer<br />

eines Drittanbieters integriert.<br />

Funktionsprinzip<br />

Der Eclipse 706 GWR ist ein 2-Leitermessumformer<br />

mit 24 VDC. Er funktioniert nach<br />

dem TDR-Prinzip (Time Domain Reflectometry).<br />

Die TDR-Technologie basiert dabei<br />

auf elektromagnetischen Impulsen, die entlang<br />

einer Messsonde geführt werden.<br />

Wenn ein solcher messsondengeführter<br />

Startimpuls eine Oberfläche erreicht, deren<br />

Epsilonwert höher ist als der der Luft, wird<br />

ein Teil des Signals reflektiert. Dabei wird<br />

die Übertragungsdauer des Impulses gemessen.<br />

Echotel Grenzschalter arbeiten mit Ultraschallenergie,<br />

um das Vorhandensein oder<br />

Fehlen von Flüssigkeit zu ermitteln. Sie sind<br />

für die Füllstandsmessung mit einem (Modell<br />

961) oder zwei Schaltpunkten (Modell<br />

962) erhältlich. Fortschrittliche Selbsttestfunktionen<br />

ermöglichen Überprüfungen<br />

von Elektronik und Sensor.<br />

Fotos: Magnetrol, Fotolia<br />

de.magnetrol.com<br />

44 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


Verpackungsset für pH-Elektroden<br />

optimiert Klimabilanz<br />

Die Messung und Steuerung des<br />

pH-Werts ist in zahlreichen Prozessen<br />

der Pharma-, Chemie-, Lebensmittelund<br />

Getränkeindustrie unverzichtbar –<br />

Mettler Toledo bietet mit seinen Inlab<br />

pH-Elektroden für jede Anwendung<br />

den perfekten Sensor. Seit Frühjahr<br />

<strong>2016</strong> vermarktet der weltweit tätige<br />

Hersteller von Präzisionsinstrumenten<br />

seine sechs verschiedenen Produkttypen in einer neuen Verkaufsverpackung.<br />

Das aus drei Größen bestehende Set löst die bis dato<br />

im Einsatz befindliche Lösung aus Karton und Styropor ab. Die<br />

clevere Konstruktion aus <strong>10</strong>0 % Wellpappe sorgt bei Mettler Toledo<br />

für weniger Komplexität, höhere Effizienz und mehr Umweltschutz<br />

entlang des gesamten Supply Cycle.<br />

DYNAInstruments<br />

Messtechnik für Schüttgut Prozesse<br />

• Massedurchsatzmessung<br />

• Durchflussüberwachung<br />

• Geschwindigkeitsmessung<br />

• Staubmessung<br />

Durchflusswächter<br />

DYNAguard<br />

www.mt.com<br />

Datenlogger optimiert Wärmebehandlung<br />

Die Temperaturaufzeichnung in<br />

der Wärmebehandlung<br />

entwickelt sich stetig weiter.<br />

PhoenixTM reagiert darauf mit<br />

der neuen Logger-Generation<br />

PTM1-200. Basierend auf der<br />

<strong>10</strong>00er-Serie hat der Hersteller die neuen Datenlogger mit<br />

6-Kanal, <strong>10</strong>-Kanal und 20-Kanal entwickelt. Optimierungen<br />

finden sich vor allem in den Bereichen Messtakt, Speicherkapazität,<br />

Computeranbindung und Kalibrationsdaten.<br />

Die neue Zwei-Wege-Telemetrie erlaubt den Neustart und<br />

Download auch während sich das System im Ofen befindet. Die<br />

Datenverbindung wird bei einer eventuellen Trennung der Verbindung<br />

automatisch wieder aufgenommen. So gehen auch Datenpakete,<br />

die während der Unterbrechung aufgezeichnet wurden,<br />

nicht verloren, sondern werden nachgesendet. Ein schneller<br />

Messtakt von 0,2 s ermöglicht es, dass Prozesse mit hohen<br />

Gradienten, wie beispielsweise Abschreckprozesse, noch exakter<br />

und detaillierter verfolgt und analysiert werden. Damit auch bei<br />

hohen Messraten lange Prozesse aufgezeichnet werden können,<br />

wurde der Messwertspeicher auf 3,8 Mio. Messwerte erhöht.<br />

Rufen Sie uns an. Wir beraten Sie gern.<br />

DYNA Instruments<br />

Instrumentation for Powder and Bulk Industries<br />

Telefon 040 79 01 85-0 · www.dynainstruments.com<br />

Füllstand<br />

DYNA.indd 1 30.06.<strong>2016</strong> 12:01:43<br />

Altbewährtes hat ausgedient.<br />

Jetzt: Ultraschall-Grenzschalter von AFRISO!<br />

www.phoenixtm.de<br />

Professionelle Onlinepräsenz<br />

Eine Homepage ist die moderne Visitenkarte eines Unternehmens.<br />

Mit Zeta Producer in der neuen Version 13 soll es besonders leicht<br />

sein, selbstständig eine eigene Website zu erstellen. Zeta Producer<br />

ist ein windows-basiertes Desktop-Content-Management-System,<br />

bei dem Websites nach dem Baukastenprinzip gestaltet werden<br />

können. Das Programm macht den Bau der Homepage nach<br />

Angaben des Anbieters nicht nur einfacher, das Ergebnis sei durch<br />

die Vorgabe von modernen Layouts außerdem besonders<br />

zeitgemäß und professionell. Die Layouts setzen sich aus Content-<br />

Blöcken zusammen, die individuell arrangiert werden können.<br />

Auch mit geringen Kenntnissen soll sich damit eine Internetseite<br />

auf einem professionellen Niveau konstruieren lassen.<br />

www.zeta-producer.com<br />

USG 20<br />

www.afriso.de/usg<br />

Meorga Rhein-Ruhr Rhein-Main 09.11.16 13.4.16<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

Molchfähig: Frontbündiger<br />

Einbau ohne Störkonturen<br />

für beste Reinigungsergebnisse<br />

Integrierbar, selbst bei<br />

kleinen Rohrquerschnitten<br />

Unterschiedliche Prozessanschlüsse<br />

für verschiedenste<br />

Einsatzmöglichkeiten:<br />

G½, G¾, G1, Einschweißmufffe,<br />

Tri-Clamp,<br />

Milchrohr, VARIVENT,<br />

u.v.m.<br />

Non-invasive Messung<br />

durch Kunststoffbehälter<br />

oder -Rohrwände möglich<br />

AFRISO.indd 1 02.03.<strong>2016</strong> 11:36:48


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Mehrkanal-Messumformer mit einfacher<br />

Systemintegration<br />

Endress+Hauser stellt den<br />

Mehrkanal-Messumformer Liquiline<br />

CM44P vor, der gleichzeitig Prozessphotometer<br />

und Memosens-<br />

Sensoren wie z. B. pH, Sauerstoff<br />

oder Leitfähigkeit bedienen kann. Er<br />

vereinfacht den Aufbau kompletter<br />

Messstellen zur Überwachung von<br />

Prozessen wie Fermentation, Chromatographie-Phasentrennung<br />

und Filtration in der Biotechnologie. Mit diesem Messumformer<br />

sparen Anwender Zeit und Geld durch eine nahtlose Systemintegration,<br />

eine einfache Bedienung und eine reduzierte Ersatzteilhaltung.<br />

Der Messumformer ist für alle Parameter einschließlich der<br />

Prozessphotometer geeignet. Er kann nahtlos in Prozessleitsysteme<br />

über digitale Feldbusprotokolle wie Modbus, Profibus und<br />

Ethernet/IP integriert werden. Zudem können über den<br />

integrierten Webserver aus der Ferne Diagnosedaten angesehen,<br />

Konfigurationen vorgenommen oder auf Geräteparameter in<br />

jedem beliebigen Webbrowser zugegriffen werden.<br />

www.de.endress.com<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Package units als Rühranlagen<br />

Basic Engineering<br />

Planung für Genehmigung<br />

Kosteneinschätzung<br />

Detail Engineering<br />

Device Type Manager für besseren Service<br />

Mit dem Device Type Manager (DTM) steht nun eine weitere<br />

Möglichkeit zur Verfügung, das LB 480 (Füllstand) und das LB 414<br />

(Dichte) zu bedienen. Als Betriebsoberfläche benötigt man einen<br />

FDT2-Container wie z. B. Pactware, in den das DTM eingebunden<br />

werden kann. Die Bedienoberfläche ist allerdings deutlich<br />

übersichtlicher und intuitiver.<br />

Sowohl das Archivieren und Drucken der Parametereinstellungen,<br />

als auch das Zurücklesen der Daten in den Detektor, ist komfortabler.<br />

Der Manager kann als Service-Tool oder für die Anlagenbetreuung<br />

im Leitsystem eingesetzt werden.<br />

www.berthold.com<br />

Engineering-System optimiert Planung<br />

Aucotec hat mit Brückner Maschinenbau, einen Hersteller von<br />

In-der-Folien-Strecktechnologie, für sein Softwaresystem<br />

Engineering Base (EB) gewonnen. Entscheidend dabei war der<br />

Wunsch der Folien-Experten, ihre verschiedenen Planungsprozesse<br />

bereichsübergreifend<br />

zu<br />

optimieren. In den<br />

vergangenen Jahren<br />

hat Brückner die<br />

Standardisierung der<br />

Maschinen stark<br />

vorangetrieben. Vor<br />

diesem Hintergrund<br />

sollten auch die Schnittstellen zwischen Elektrik und Mechanik<br />

optimiert werden. Disziplinen vernetzen, externe Daten leicht<br />

einbinden, zentrale Dateneingabe, eindeutige und durchgängige<br />

Gerätebezeichnungen und ein übergreifendes Versionierungsund<br />

Release-Management: Das alles war maßgeblich für die Wahl<br />

des neuen Engineeringsystems.<br />

<br />

<br />

Beschaffung<br />

Montage, Inbetriebnahme<br />

Inserentenverzeichnis Heft <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

www.stc-engineering.de<br />

info@stc-engineering.de<br />

STC-Engineering.indd 1 12.08.<strong>2016</strong> 07:41:48<br />

Afriso, Güglingen 45<br />

APE, Porta Westfalica 71<br />

ARI-Armaturen, Schloß Holte-<br />

Stukenbrock 2. US<br />

AZO, Osterburken 17<br />

Bauermeister, Norderstedt4<br />

BOT Oberflächentechnik, Kulmbach 69<br />

Bungartz, Düsseldorf5<br />

COG C. Otto Gehrckens GmbH & Co. KG,<br />

Pinneberg 27<br />

Denios, Bad Oeynhausen 22<br />

DYNA Instruments, Hamburg 45<br />

Elaflex, Hamburg 15<br />

Electrosuisse, CH-Fehraltorf7<br />

Emde, Nassau8<br />

GEA Refrigeration Technologies,<br />

Bönen 13<br />

GreCon, Alfeld 30<br />

Grundfos, Erkrath / Wahlstedt 50<br />

Igus, Köln 16<br />

IKA-Werke, Staufen 18<br />

Jensen, Kappeln 26<br />

Markert, Neumünster 30<br />

Meorga, Nalbach 39<br />

Neuhaus, Witten 21<br />

Papenmeier, Schwerte 22<br />

PhoenixTM, Bad Oeynhausen9<br />

Rippert, Herzebrock-Clarholz3<br />

Ruwac, Melle 27<br />

Samson, Frankfurt 33<br />

STC-Engineering, Waldenburg 46<br />

Tridelta Siperm, Dortmund 23<br />

Turkish Machinery Promotion Group<br />

(TMPG), TR-Ankara 11<br />

Vega Grieshaber, Schiltach 47<br />

Volkmann, Soest 19<br />

Wiese, Burgwedel 20<br />

Will & Hahnenstein, Herdorf 22<br />

Witte, Tornesch 31<br />

Zeppelin Systems, Rödermark 25<br />

Ziehl-Abegg, Künzelsau 4. US<br />

Beilagen:<br />

easyFairs Switzerland, CH-Muttenz<br />

(Teilbeilage)<br />

Meorga, Nalbach (Teilbeilage)<br />

www.aucotec.com<br />

Automatische Schwenkspiegelvorrichtung<br />

für Pyrometer<br />

Mit der neuen Schwenkspiegelvorrichtung Spotscan von Fluke<br />

lassen sich mittels eines Infrarot-Punktsensors größere Bereiche<br />

überwachen und mehr Temperaturdaten und Informationen über<br />

den Produktionsprozess erlangen. Die Schwenkspiegelvorrichtung<br />

ist mit allen Modellen der Pyrometerserie Endurance kompatibel.<br />

Darüber hinaus ist eine Verwendung mit allen Infrarotsensoren der<br />

Serien Raytek Marathon, Ircon Modline 5 und Ircon Modline 7<br />

möglich. Die Vorrichtung beherbergt einen rotierenden Spiegel, der<br />

die Sensorblickrichtung umlenkt. Die kleine Messfleckgröße und<br />

damit die hohe Präzision der Sensoren werden beibehalten. Der<br />

Schwenkwinkel kann zwischen 2 und 15° frei gewählt werden. Somit<br />

lassen sich größere Flächen auf Temperaturabweichungen (Hot<br />

Spots oder Cold Spots) untersuchen. Die Mittel- oder Endposition<br />

des Schwenkbereichs sowie die Scanfrequenz lassen sich mit den<br />

integrierten Steuerelementen einfach einstellen. Anwender können<br />

die Visieroptionen des Sensors zur Justierung<br />

nutzen: Durchsichtvisier, Laser oder<br />

die optional integrierte Videokamera der<br />

Endurance-Pyrometer.<br />

www.flukeprocessinstruments.com<br />

46 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


Ein Radarstrahl, fast so<br />

fokussiert wie ein Laser!<br />

Mit 80 GHz in die Zukunft: Die neue Generation<br />

in der Radar-Füllstandmessung<br />

Die neueste Spitzentechnologie vom Weltmarktführer:<br />

Die große Stärke des VEGAPULS 64 ist seine einzigartige<br />

Fokussierung. Dadurch lässt sich der Radarstrahl fast<br />

punktgenau auf die Flüssigkeit ausrichten, vorbei an<br />

Behältereinbauten wie Heizschlangen und Rührwerken.<br />

Diese neue Generation von Füllstandsensoren ist<br />

unempfindlich gegen Kondensat und Anhaftungen<br />

und ausgestattet mit der kleinsten Antenne<br />

ihrer Art. Einfach Weltklasse!<br />

www.vega.com/radar


VERFAHRENSTECHNIK IM ALLTAG<br />

I SERIE<br />

Ob blond, ob braun …<br />

In Haarfärbemitteln sorgt ein Chemiecocktail für das gewünschte Ergebnis<br />

Das Färben von Haaren hat eine<br />

lange Tradition. So nutzten<br />

beispielsweise schon die Römer<br />

Bleiacetat als Oxidationsmittel, um<br />

die Haarfarbe an modische<br />

Vorgaben anzupassen. Heute<br />

kommt statt Naturstoffen ein<br />

genau aufeinander abgestimmtes<br />

Potpourri an Spezialchemikalien<br />

zum Einsatz.<br />

Sollen Haare dauerhaft ihre Farbe ändern,<br />

führt kein Weg an einer permanenten<br />

Färbung vorbei. Im Gegensatz zu einer reversiblen<br />

Tönung, bei der sich der Farbstoff<br />

nur von außen um das Haar legt, dringen<br />

bei einer permanenten Färbung die Farbstoffteilchen<br />

in das Haar ein und verbinden<br />

sich dauerhaft mit der Haarstruktur.<br />

Bei der Haarfärbung werden Oxidationsbasen,<br />

das heißt, leicht oxidierbare aromatische<br />

Verbindungen (z. B. Phenylendiamin,<br />

Toluylendiamin, Aminophenol)<br />

zusammen mit Nuancierern auf das Haar<br />

gebracht. Diese unentwickelten Pigmente<br />

können aufgrund ihrer geringen molekularen<br />

Größe sehr gut ins Haar vordringen und<br />

damit eine gleichmäßige Anfärbung erreichen.<br />

Damit die Farbstoffteilchen überhaupt<br />

in das Haarinnere eindringen können,<br />

wird das Haar durch ein alkalisches<br />

Medium wie Ammoniak aufgequollen. Alkalien<br />

sind daher für das Haarefärben unabdingbar,<br />

da diese das Haar aufnahmefähig<br />

machen. Erst dadurch kann die Farbe in<br />

den Faserstamm (Cortex) vordringen.<br />

Oxidativer Vorgang<br />

Durch die Zugabe von Wasserstoffperoxid<br />

wird der oxidative Vorgang ausgelöst. Durch<br />

den aktiven Sauerstoff werden die farblosen<br />

Farbvorstufen zum sichtbaren Pigment entwickelt.<br />

Da sich diese Pigmente miteinander<br />

und mit dem Haarkeratin verbinden, entsteht<br />

eine Art „Käfigwirkung“. So können<br />

sich Pigmente im Cortex des Haares festhalten.<br />

Nuancierer sind teils entwickelte oder<br />

anoxidierte Farbbildner, die einer Farbe darüber<br />

hinaus eine bestimmte Farbrichtung/<br />

Nuancierung geben. Beim Blondieren wird<br />

Wasserstoffperoxid in Konzentrationen zwischen<br />

1,9 bis maximal 12 Prozent eingesetzt;<br />

höhere Konzentrationen würden die Haarstruktur<br />

verändern und schädigen.<br />

Das Haar besteht aus mehreren Peptidketten,<br />

deren Grundbausteine einzelne Aminosäuren<br />

sind. Die Aminosäuren in Peptiden<br />

enthalten funktionelle Gruppen, die<br />

durch Wechselwirkungen (Wasserstoffbrückenbindungen)<br />

mit anderen Aminosäuren<br />

und deren funktionellen Gruppen und Salzen<br />

dem Haar die bestimmte Festigkeit und<br />

Elastizität geben. Beim Blondieren wird das<br />

Farbpigment Melanin gelöst, viele Wasserstoffbrücken<br />

verlieren ihren Halt. Persulfate<br />

verstärken als Aufhellbeschleuniger die<br />

Wirkung.<br />

Weitere Zusatzstoffe<br />

Neben Farbstoffbasen und Oxidationsmitteln<br />

enthält ein Haarfärbeprodukt noch<br />

Verdickungsmittel, beispielsweise Fettalkohole<br />

und Lanolin, sodass die Mischung cremiger<br />

wird. Antioxidantien, zum Beispiel<br />

Natriumsulfit beziehungsweise Natriumformaldehydsulfoxylat<br />

oder Ascorbinsäure,<br />

sorgen dafür, dass die Oxidationsbasen<br />

nicht unter Lufteinfluss vorzeitig oxidiert<br />

werden. Um die Anwendung weiter zu verbessern,<br />

kommen außerdem Netzmittel,<br />

Pufferstoffe, Reduktionsmittel sowie Duftstoffe<br />

zum Einsatz. <br />

(kf)<br />

Foto: Fotolia<br />

48 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


5J AHRE<br />

1966<br />

1986<br />

2006<br />

1976<br />

1996<br />

<strong>2016</strong>


Einfacher Austausch, mehr Wirtschaftlichkeit und höhere<br />

Zuverlässigkeit mit Norm- und Blockpumpen von Grundfos.<br />

Ein Anwendungsbeispiel: Auf einer im Oman gebaute Anlage muss das<br />

Sickerwasser einer Deponie behandelt werden – eine hoch belastete und sehr<br />

aggressive Flüssigkeit. Die Lösung von Grundfos: Äußerst robuste Norm- und<br />

Blockpumpen widerstehen nicht nur dem Fördermedium, sondern auch den<br />

hohen Salzgehalten der Umgebungsluft. Das Ergebnis: Eine extrem hohe<br />

Zuverlässigkeit der Anlage bei sehr geringen Betriebskosten.<br />

Erfahren Sie jetzt mehr auf www.grundfos.de/move und erleben Sie Grundfos<br />

bei einem exklusiven Event selbst.


GRUSSWORT I JUBILÄUMS-SPECIAL<br />

Die Fachzeitschrift<br />

bleibt ein beständiger<br />

Leitfaden<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

liebe Leserinnen und Leser der Zeitschrift VERFAHRENSTECHNIK,<br />

es kommt selten vor, dass man ein Grußwort zum 50-jährigen Jubiläum einer Fachzeitschrift<br />

schreiben darf. Als Vorsitzender des Fachverbandes Verfahrenstechnische<br />

Maschinen und Apparate des VDMA gratuliere ich herzlich zu diesem bedeutsamen<br />

Ereignis. Bis heute ist die Zeitschrift VERFAHRENSTECHNIK ein führendes Informationsorgan<br />

für Anwender und Hersteller, aber insbesondere auch für Ingenieurinnen und<br />

Ingenieure der <strong>Verfahrenstechnik</strong>. Auch wenn sich die Mediennutzung geändert hat und<br />

verschiedenste Informationskanäle auf uns Fachleute einprasseln, so bleibt doch die<br />

Fachzeitschrift ein wichtiger, beständiger Leitfaden. Besonders dann, wenn sie es<br />

versteht, dem Leser einen kompakten, aktuellen Marktüberblick zu bieten und dem<br />

Inserenten ermöglicht, die neuesten Produktinformationen direkt der Zielgruppe zu<br />

präsentieren. Auch das ist eine wichtige Aufgabe in unserem Markt, wo eine Vielzahl<br />

teilweise kleinster Spezialunternehmen hochwertige Nischenprodukte anbieten. Der<br />

Redaktion, den Herausgebern und allen Mitarbeitern der<br />

VERFAHRENSTECHNIK gehören die Glückwünsche<br />

unseres gesamten Industriesektors. Mit Einsatz und<br />

Können haben sie über all die Veränderungsprozesse der<br />

Jahre hinweg für konstante Qualität und damit für eine<br />

verlässliche Informationsquelle in unserer Branche<br />

gesorgt. So, wie sich der Herstellprozess einer Zeitschrift in 50 Jahren radikal verändert<br />

hat, so haben sich auch in unserer gesamten Industrie viele Dinge grundsätzlich geändert.<br />

Kommunikations- und Herstellprozesse sind digitalisiert, die Abnehmer sind in fast allen<br />

Ländern der Erde zu finden, sodass die Exportquote extrem hoch ist. Nicht verändert<br />

haben sich die Kundenerwartungen an Zuverlässigkeit, Qualität, Produktsicherheit und<br />

Haltbarkeit Made in Germany. Neben vollelektronischen, vernetzten Produkten gibt es<br />

heute und auch in Zukunft Anforderungen an solide verfahrenstechnische Maschinen<br />

und Apparate, die nur mit langjährigem Know-how und hohem Expertenwissen<br />

hergestellt werden können. So, wie sich Maschinen und Produktionsprozesse zunehmend<br />

mit der Datenwelt verbinden und die Fähigkeit dafür für unsere Branche von enormer<br />

Bedeutung ist, so kommt es auch für die VERFAHRENSTECHNIK darauf an, sich<br />

crossover zu vernetzen und eine Plattform für die Fachleute der Branche zu bieten. Mit<br />

verfahrenstechnischen Maschinen und Anlagen wurde 2015 ein Umsatz von rund<br />

7 Mrd. EUR erzielt. Dabei gingen 5,5 Mrd. EUR in den Export. Dieses wichtige Exportsegment<br />

braucht auch in Zukunft eine gute Fachpresse, die mithilft, die Zukunftsfähigkeit<br />

unserer Branche sicherzustellen. Auch im Namen aller Verbandsmitglieder wünsche ich<br />

der Zeitschrift VERFAHRENSTECHNIK und ihrem gesamten Team für die Zukunft alles<br />

Gute und weitere erfolgreiche Jahre.<br />

Es kommt darauf an, sich<br />

crossover zu vernetzen<br />

Gottlieb Hupfer, Vorsitzender des VDMA-Fachverbandes<br />

Verfahrenstechnische Maschinen und Apparate<br />

VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 51


INHALT JUBILÄUMS-SPECIAL<br />

58 72<br />

80<br />

RÜCKBLICKE<br />

54 Die 1960er-Jahre: Messen,<br />

Medizin und Mondlandung<br />

56 Die 1970er-Jahre: Fullerene,<br />

Förderung und Fußball<br />

58 Die 1980er-Jahre: Software,<br />

Sauberkeit und Supergau<br />

60 Die 1990er-Jahre: Ex-Schutz,<br />

Euterzellen und Einheit<br />

62 Die 2000er-Jahre: Anlagenbau,<br />

Autorisation und Alternativenergie<br />

64 Die 20<strong>10</strong>er-Jahre: Initiativen,<br />

Interaktion und Internet<br />

EINBLICKE<br />

68 Entwicklung der Automatisierungstechnik<br />

von analog bis wireless<br />

70 Elastomerbeschichtete<br />

Drehkolbenpumpen – 50 Jahre<br />

stetige Weiterentwicklung<br />

72 Was in Zukunft für Unter nehmen<br />

unerlässlich sein wird<br />

AUSBLICKE<br />

66 Die 2020er-Jahre: Wachstum,<br />

Wagen und Wissensströme<br />

74 Interviews: Wo wird die Reise in<br />

der Prozess industrie hingehen?<br />

75 Günter Kech, Vega Grieshaber<br />

76 Sevda Kayhan Yilmaz,<br />

Turkish Machinery<br />

76 Dr. Sven Wieczorek, Witte<br />

77 Dr.-Ing. Gunther Kegel,<br />

Pepperl+Fuchs<br />

78 Werner Kanzinger, IKA-Werke<br />

78 Axel Runge, Ruwac Industriesauger<br />

79 Dr. Jörg Kiesbauer, Samson<br />

80 Frank Bungartz, Paul Bungartz<br />

80 Axel Kiefer, Zeppelin Systems<br />

81 Rainer Stierle, Grundfos<br />

TITELSEITE<br />

Ein Wegbegleiter der VERFAHRENS-<br />

TECHNIK ist die Firma Amandus Kahl<br />

aus Hamburg, die 1876 gegründet<br />

wurde. Die Schwarz-Weiß-<br />

Aufnahmen oben stammen aus dem<br />

Jahr 1966, die neuen Bilder unten<br />

zeigen das Thema Pelletierpressen<br />

52 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


Mühlen Pumpen<br />

TECHNIKWISSEN FÜR INGENIEURE<br />

Handbuch Prozesstechnologie<br />

Sonderausgabe<br />

www.verfahrenstechnik.de<br />

19098<br />

6<br />

Juni 2015<br />

www.industrie-service.de<br />

19098<br />

2015<br />

der Zeitschrift<br />

<strong>Verfahrenstechnik</strong><br />

<strong>10</strong> Print-Ausgaben im Jahr<br />

+ Sonderausgabe VERFAHRENSTECHNIK<br />

Handbuch Prozesstechnologie (1x jährlich)<br />

+ Sonderausgabe ACHEMA-Report (im Messejahr)<br />

+<br />

Kommentare – Marktübersichten: Lieferantenverzeichnisse:<br />

Messtechnik Dosiertechnik<br />

Alle wichtigen<br />

Informationen von ca.<br />

800 Anbietern<br />

VTK_SO_Handbuch_Titel_2014.indd 1 27.11.2014 13:37:08<br />

Einheitliche<br />

Datenplattform<br />

Verbesserte Engineering-Qualität in<br />

der verfahrenstechnischen Planung<br />

Membranfilter<br />

Recycling von Abwasser aus<br />

der Lebensmittelindustrie<br />

Zahnradpumpen<br />

Robust durch Komponenten<br />

aus Keramik<br />

Mobile Computer<br />

Durchgängige<br />

Chargendokumentation<br />

VTK_AG_2015_06_001 1 18.05.2015 09:44:23<br />

Abo-Begrüßungsgeschenk:<br />

Die Powerbank von VOLTCRAFT<br />

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mit Zubehör<br />

Sichern Sie sich den lückenlosen Bezug wertvoller Informationen!<br />

6 Telefax: 06131-992/<strong>10</strong>0 @ E-Mail: vertrieb@vfmz.de Internet: engineering-news.net & Telefon: 06131-992/147<br />

Ja, ich möchte die Zeitschrift „VERFAHRENSTECHNIK“ abonnieren<br />

Das Jahresabonnement umfasst <strong>10</strong> Ausgaben und kostet € 96,- (Ausland € 111,- netto) inkl. Versandkosten. Als Begrüßungsgeschenk<br />

erhalte ich die Powerbank von VOLTKRAFT. Das Abonnement verlängert sich jeweils um ein weiteres Jahr, wenn es nicht spätestens<br />

4 Wochen zum Ende des Bezugsjahres schriftlich gekündigt wird.<br />

Die Bestellung kann innerhalb von 14 Tagen ohne Begründung bei der Vereinigte Fachverlage GmbH widerrufen werden. Zur Wahrung der Frist genügt die rechtzeitige Absendung.<br />

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genutzt, um Sie über berufsbezogene Produkte und Dienstleistungen zu informieren. Dieser Speicherung und Nutzung kann jederzeit schriftlich beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />

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Abteilung<br />

Straße oder Postfach<br />

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Telefon/E-Mail<br />

Datum, Unterschrift<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH . Vertrieb . Postfach <strong>10</strong> 04 65 . 55135 Mainz . Telefon: 06131/992-0 . Telefax: 06131/992-<strong>10</strong>0<br />

E-Mail: vertrieb@vfmz.de . Internet: www.engineering-news.net<br />

„VERFAHRENSTECHNIK“ ist eine Zeitschrift der Vereinigten Fachverlage GmbH, Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz, HRB 2270, Amtsgericht Mainz,<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Umsatzsteuer-ID: DE 149063659, Gerichtsstand: Mainz


JUBILÄUMS-SPECIAL I RÜCKBLICKE<br />

60er-<br />

Jahre<br />

1969<br />

Der erste bemannte Flug<br />

zum Mond (ohne<br />

Landung auf dem<br />

Trabanten) war im<br />

Dezember 1968 Apollo 8.<br />

Frank Borman, William<br />

Anders und James<br />

(„Jim“) Lovell umkreisten<br />

den Mond zehnmal. Am<br />

21. Juli 1969 um 3:56<br />

Uhr MEZ betraten im<br />

Zuge der Mission Apollo<br />

11 die ersten Menschen<br />

den Mond, Neil<br />

Armstrong und Edwin<br />

Aldrin.<br />

1964<br />

1967<br />

Fotos: Nasa, Fotolia, Dechema, Lauda<br />

Erste industrielle<br />

Heiz- und Kühlsysteme<br />

übernehmen<br />

Temperieraufgaben<br />

in Technikum und<br />

Produktion, sie<br />

erleichtern damit die<br />

Prozessführung.<br />

Die weltweit erste<br />

erfolgreiche kurative<br />

Herztransplantation<br />

am Menschen<br />

vollführte 1967<br />

Christiaan Barnard<br />

in Kapstadt. Der<br />

Patient Louis<br />

Washkansky erlag<br />

jedoch 18 Tage nach<br />

der Operation einer<br />

Lungenentzündung.<br />

54 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


RÜCKBLICKE I JUBILÄUMS-SPECIAL<br />

Messen, Medizin<br />

und Mondlandung<br />

1961<br />

Die Achema fand in den<br />

60er-Jahren dreimal statt<br />

und schon damals<br />

standen die Themen<br />

Sicherheit und Automatisierung<br />

im Fokus Daneben<br />

beschäftigten u. a. auch<br />

Entstaubungslösungen<br />

und Energieeffizienz<br />

Aussteller wie Besucher<br />

gleichermaßen.<br />

1969<br />

1969 schlug mit dem<br />

„solid-state sequential logic<br />

solver“ (Halbleiterbasierende<br />

sequentielle<br />

Verriegelungslösung) die<br />

Geburtsstunde der speicherprogrammierbaren<br />

Steuerung (SPS). Damit<br />

ließen sich Messaufgaben<br />

zunehmend digital und<br />

automatisiert erledigen.<br />

VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 55


JUBILÄUMS-SPECIAL I RÜCKBLICKE<br />

70er-<br />

Jahre<br />

1974<br />

Die Bundesrepublik<br />

Deutschland gewann<br />

1974 die Fußball-<br />

Weltmeisterschaft mit<br />

einem 2:1-Sieg über die<br />

Niederlande im Finale<br />

von München.<br />

1973<br />

Fotos: Fotolia<br />

Die Erhöhungen der<br />

Rohölpreise 1973 und<br />

1979/80 gingen als<br />

Ölkrisen in die Geschichte<br />

ein, da beide in den<br />

Industrieländern schwere<br />

Rezessionen auslösten.<br />

Die Offshore-Förderung<br />

von Öl und die nachträgliche<br />

Ausbeutung von<br />

älteren Vorkommen<br />

wurden aufgrund der<br />

gestiegenen Preise wieder<br />

profitabel.<br />

56 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


RÜCKBLICKE I JUBILÄUMS-SPECIAL<br />

Fullerene, Förderung<br />

und Fußball<br />

1974<br />

1970<br />

Volkswagen baut seit<br />

1974 mit dem Golf<br />

eine der erfolgreichsten<br />

Pkw-Modellreihen.<br />

Mit über 30<br />

Millionen Exemplaren<br />

ist der Golf eines der<br />

meistgebauten Autos<br />

der Welt.<br />

Als Fullerene werden<br />

hohle, geschlossene<br />

Moleküle aus<br />

Kohlenstoffatomen<br />

bezeichnet, die sich in<br />

Fünf- und Sechsecken<br />

anordnen. Die erste<br />

Veröffentlichung zu<br />

Fullerenen erfolgte<br />

im Jahr 1970 von dem<br />

japanischen Chemiker<br />

Eiji Osawa.<br />

1979<br />

1979 fand die erste<br />

Weltklimakonferenz<br />

in Genf statt. Ursache<br />

war die Erkenntnis,<br />

dass es sich beim<br />

Klimawandel um ein<br />

ernstzunehmendes<br />

Problem handelt. In<br />

den folgenden<br />

Jahrzehnten sollten<br />

Verträge die Klimaänderungen<br />

verhindern<br />

oder zumindest<br />

abschwächen.<br />

VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 57


JUBILÄUMS-SPECIAL I RÜCKBLICKE<br />

80er-<br />

Jahre<br />

1986<br />

Die Nuklearkatastrophe<br />

von Tschernobyl ereignete<br />

sich am 26. April<br />

1986 in Block 4 des<br />

Kernkraftwerks nahe der<br />

ukrainischen Stadt<br />

Prypjat. Die Region ist<br />

dauerhaft unbewohnbar,<br />

die Aufräumarbeiten<br />

dauern bis heute an.<br />

1984<br />

1989<br />

Fotos: Fotolia, NürnbergMesse<br />

Schüttguthandling ist<br />

seit über 30 Jahren<br />

Messefokus der<br />

Powtech. Seit 1984<br />

findet die Messe im<br />

Anderthalb-Jahres-<br />

Rhythmus in Nürnberg<br />

statt und zieht<br />

immer mehr Aussteller<br />

und Besucher an.<br />

Meist sind auch die<br />

Vereinigten Fachverlage<br />

mit einem Stand<br />

vertreten.<br />

Die European<br />

Hygienic Engineering<br />

and Design Group<br />

(EHEDG) wurde 1989<br />

mit dem Ziel gegründet,<br />

Hygienemaßnahmen<br />

während der<br />

Herstellung und<br />

Verpackung von<br />

Lebensmitteln zu<br />

unterstützen.<br />

58 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


RÜCKBLICKE I JUBILÄUMS-SPECIAL<br />

Software, Sauberkeit<br />

und Supergau<br />

1983<br />

Die Polymerase-Kettenreaktion<br />

(PCR), eine<br />

Methode zur Vervielfältigung<br />

der DNA, wird von<br />

Kary Mullis entwickelt.<br />

Die PCR wird in biologischen<br />

und medizinischen<br />

Laboratorien zum Beispiel<br />

für die Erkennung von<br />

Erbkrankheiten und<br />

Virusinfektionen sowie<br />

für das Erstellen und<br />

Überprüfen genetischer<br />

Fingerabdrücke<br />

verwendet.<br />

1981<br />

Nach dem Verkaufserfolg<br />

des Apple II und des<br />

Commodore PET in den<br />

späten 1970er-Jahren<br />

begann auch IBM mit der<br />

Entwicklung eigener<br />

Produkte. Am 12. August<br />

1981 wurde der erste IBM-PC<br />

5150 vorgestellt. Der IBM-PC<br />

wurde ausschließlich mit<br />

dem Betriebssystem von<br />

IBM, PC-DOS, vertrieben, das<br />

von Microsoft an IBM<br />

lizenziert worden war.<br />

VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 59


JUBILÄUMS-SPECIAL I RÜCKBLICKE<br />

90er-<br />

Jahre<br />

1990<br />

Die deutsche Wiedervereinigung<br />

war der<br />

Endpunkt des durch eine<br />

friedliche Revolution in<br />

der DDR angestoßenen<br />

Prozesses der Jahre 1989<br />

und 1990. Die damit<br />

vollzogene deutsche<br />

Einheit beendete den als<br />

Folge des Zweiten<br />

Weltkrieges in der Ära<br />

des Kalten Krieges vier<br />

Jahrzehnte währenden<br />

Zustand der deutschen<br />

Teilung.<br />

Fotos: Fotolia<br />

1995<br />

Die Chemiebranche<br />

unterzog sich gravierenden<br />

Umstrukturierungen,<br />

verstärkte ihre<br />

F&E-Aktivitäten deutlich<br />

und gewann neue Märkte<br />

durch die Ausrichtung auf<br />

ertragreiche Spezialchemikalien<br />

und eine<br />

Internationalisierung der<br />

Produktion.<br />

60 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


RÜCKBLICKE I JUBIÄUMS-SPECIAL<br />

Ex-Schutz, Euterzellen<br />

und Einheit<br />

1991<br />

1991 beginnt das<br />

Projekt Biosphere 2,<br />

eines sich selbst<br />

erhaltenden Ökosystems<br />

in einem<br />

abgeschlossenen<br />

Glashaus in Arizona.<br />

Eine der Erkenntnisse<br />

war, dass es nicht<br />

ohne Weiteres<br />

möglich ist,<br />

außerhalb der Erde<br />

einen für Menschen<br />

nutzbaren Lebensraum<br />

zu schaffen.<br />

1994<br />

1996<br />

Die Atex-Leitlinie ist<br />

eine europäische<br />

Richtlinie und wurde<br />

ursprünglich im Jahr<br />

1994 als Richtlinie<br />

94/9/EG veröffentlicht.<br />

Sie deckt Geräte<br />

und Schutzsysteme<br />

ab, die in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen<br />

Verwendung finden<br />

sollen und sorgt für<br />

einheitliche<br />

Standards.<br />

Das erste geklonte<br />

Säugetier der Welt,<br />

das Schaf Dolly, wird<br />

1996 geboren. Die<br />

implantierten<br />

Zellkerne stammten<br />

aus den Euterzellen<br />

eines erwachsenen<br />

Spendertiers. Im<br />

Laufe ihres Lebens<br />

bekam Dolly mehrere<br />

Lämmer, die alle auf<br />

natürliche Weise<br />

geboren wurden.<br />

VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 61


JUBILÄUMS-SPECIAL I RÜCKBLICKE<br />

2000er-<br />

Jahre<br />

2006<br />

Fotos: Fotolia, BASF, Apple<br />

Auf der Achema 2006<br />

zeichnete sich ein<br />

Paradigmenwechsel im<br />

Anlagenbau ab: Die<br />

klassische World-Scale-<br />

Anlage verliert an<br />

Bedeutung, da Projekte<br />

dieser Dimension durch<br />

lange Bauzeiten immer<br />

den Marktzyklen<br />

hinterherhinken. Auch<br />

ist ein Wechsel von der<br />

Mono- zur Mehrproduktanlage<br />

festzustellen.<br />

2007<br />

Das erste iPhone<br />

wurde 2007 von Steve<br />

Jobs vorgestellt. Die<br />

Merkmale des iPhone,<br />

wie die weitgehende<br />

Steuerung über den<br />

Multi-Touch-Bildschirm,<br />

hatten wesentlichen<br />

Einfluss auf die<br />

heutige Gestaltung<br />

von Smartphones.<br />

62 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


RÜCKBLICKE I<br />

JUBILÄUMS-SPECIAL<br />

Anlagenbau, Autorisation<br />

und Alternativenergie<br />

2003<br />

Seit April 2003 gilt das<br />

menschliche Genom<br />

offiziell als vollständig<br />

entschlüsselt. Zwar ist die<br />

Bedeutung aller Gene<br />

noch nicht bekannt, diese<br />

werden jedoch seit 2003<br />

in Folgeprojekten des<br />

HGPs (Humangenomprojektes)<br />

erforscht.<br />

2000<br />

2007<br />

Im Jahr 2000 wurde<br />

das Gesetz für den<br />

Vorrang erneuerbarer<br />

Energien (Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />

(EEG)) in der ersten<br />

Form erlassen. Ziel<br />

war es u. a., fossile<br />

Energieressourcen zu<br />

schonen und die<br />

Weiterentwicklung<br />

von Technologien zur<br />

Erzeugung von Strom<br />

aus erneuerbaren<br />

Quellen zu fördern.<br />

REACH, die EU-Chemikalienverordnung,<br />

ist<br />

am 1. Juni 2007 in<br />

Kraft getreten ist. Das<br />

Akronym steht für<br />

Registration, Evaluation,<br />

Authorisation and<br />

Restriction of<br />

Chemicals. Durch<br />

REACH wird das<br />

bisherige Chemikalienrecht<br />

grundlegend<br />

harmonisiert und<br />

vereinfacht.<br />

VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 63


JUBILÄUMS-SPECIAL I RÜCKBLICKE<br />

<strong>10</strong>er-<br />

Jahre<br />

2013<br />

Fotos: Fotolia, , Endress+Hauser, Grundfos, KSB<br />

Das Internet der Dinge<br />

setzt sich ab etwa 2013<br />

als Begriff für die<br />

allgegenwärtige Vernetzung<br />

durch. Elektronikund<br />

IT-Konzerne sowie<br />

Spezialisten und<br />

Start-Ups investieren<br />

hohe Summen zur<br />

Entwicklung entsprechender<br />

Lösungen.<br />

2012<br />

2015<br />

Seit dem Start in<br />

2012 haben sich fast<br />

400 Unternehmen der<br />

Nachhaltigkeitsinitiative<br />

Blue Competence<br />

angeschlossen. Die<br />

Herausforderungen<br />

durch die großen<br />

Megatrends unserer<br />

Zeit können nur mit<br />

Spitzentechnologie<br />

und technischen<br />

Innovationen<br />

gemeistert werden.<br />

Smartphonegestützte<br />

Applikationen ziehen<br />

allmählich in die<br />

Prozessindustrie ein.<br />

So lässt sich zum<br />

Beispiel der Betriebszustand<br />

einzelner<br />

Komponenten ohne<br />

die Kenntnis der<br />

technischen Daten<br />

mittels Mikrofon und<br />

App überwachen.<br />

64 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


RÜCKBLICKE I JUBILÄUMS-SPECIAL<br />

Initiativen, Interaktion<br />

und Internet<br />

20<strong>10</strong><br />

Messtechnik und<br />

Prozessanalytik<br />

bieten immer<br />

ausgefeiltere<br />

Methoden, Daten zu<br />

erfassen und<br />

auszuwerten. Dabei<br />

steht nicht mehr nur<br />

die Sicherheit von<br />

Mensch und Anlage<br />

im Fokus, sondern<br />

auch die möglichst<br />

effiziente<br />

Prozessführung.<br />

2012<br />

Social Media wird als<br />

Kommunikationskanal<br />

immer wichtiger, die<br />

sozialen Netzwerke Facebook,<br />

Twitter und Google+<br />

erreichen bei ihren Mitgliedern<br />

die 1-Mrd.-Marke.<br />

Daneben konkurrieren auch<br />

zahlreiche Messenger, Blogs,<br />

Spiele, Foren, Foto- und<br />

Video-Sharing-Seiten um die<br />

Gunst der Nutzer.<br />

VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 65


JUBILÄUMS-SPECIAL I AUSBLICKE<br />

20er-<br />

Jahre<br />

19073<br />

6/25<br />

www.verfahrenstechnik.de<br />

SPECIAL<br />

Safety<br />

NEUE ENERGIE: Wärme aus<br />

dem Abwassersystem von Städten<br />

für Prozessanlagen nutzen<br />

2023<br />

Big Data<br />

Vernetzte Produktion in der<br />

Chemieanlage<br />

3-D-Druck<br />

Individuelle Armaturen aus<br />

dem Drucker<br />

Nachhaltigkeit<br />

Wärmeübertragung ohne<br />

Verluste<br />

Fotos: Fotolia, Google<br />

Damit das Internet der<br />

Dinge funktionieren<br />

kann, müssen gigantische<br />

Datenmengen<br />

gesammelt, verarbeitet<br />

und analysiert werden.<br />

Big Data ermöglicht<br />

jedoch nicht nur eine<br />

erweiterte Kommunikation<br />

zwischen Menschen<br />

und Maschinen, sondern<br />

auch ungeahnte<br />

Potenziale für Marketing<br />

und Marktforschung.<br />

2021<br />

Der „War for Talents“<br />

wird sich künftig<br />

dramatisch durch den<br />

demografischen<br />

Wandel verschärfen.<br />

Auch die Ausbildung<br />

muss reformiert<br />

werden, damit die<br />

Ressourceneffizienz<br />

und die ökonomischen,<br />

ökologischen<br />

und sozialen Gesichtspunkte<br />

zu<br />

einem integralen<br />

Bestandteil des<br />

Ingenieurberufs<br />

werden.<br />

66 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


AUSBLICKE I<br />

JUBILÄUMS-SPECIAL<br />

Wachstum, Wagen<br />

und Wissensströme<br />

2027<br />

Verkehrschaos in den<br />

Innenstädten und<br />

kilometerlange Staus auf<br />

den Autobahnen – neue<br />

Mobilitätskonzepte sind<br />

gefragt. Neben dem<br />

Ausbau von öffentlichen<br />

Transportsystemen<br />

könnten auch fahrerlose<br />

Autos den Straßenverkehr<br />

sicherer und komfortabler<br />

machen.<br />

2026<br />

2029<br />

Waren- und Wissensströme<br />

rund um die<br />

Welt wachsen weiter.<br />

Doch die Globalisierung<br />

hat damit<br />

gerade erst<br />

begonnen. Eine der<br />

Aufgaben wird sein,<br />

globale Standards zu<br />

etablieren, um z. B.<br />

Technik weltweit<br />

ohne länderspezifische<br />

Anpassungen<br />

verfügbar zu machen.<br />

Die zunehmende<br />

Alterung der Gesellschaft<br />

wird einer der<br />

Megatrends der<br />

Zukunft. In der „Silver<br />

Society“ stehen<br />

Rentensysteme,<br />

Pflege und Lebensarbeitszeiten<br />

auf dem<br />

Prüfstand und<br />

müssen an die<br />

Anforderungen<br />

angepasst werden.<br />

VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 67


JUBILÄUMS-SPECIAL I EINBLICKE<br />

AUCH EINE ART EVOLUTION<br />

Entwicklung der Automatisierungstechnik von analog bis wireless<br />

Ralf Küper<br />

Es gab Zeiten, da beschäftigte sich<br />

das Personal in den Prozessanlagen<br />

damit, Schreiberpapier zu wechseln<br />

und Handventile zu betätigen. Das<br />

Wartungspersonal war mit einem<br />

Spray zur Lecksuche ausgerüstet,<br />

um die Fehlersuche an den pneumatischen<br />

Messstellen von Hand<br />

durchzuführen. Das ist alles Schnee<br />

von gestern…<br />

Heute ist alles anders. Aber wir beginnen<br />

mal ganz am Anfang der Automatisierung.<br />

Die ersten pneumatischen Messungen<br />

zur Fehlersuche mit dem Einheiten-<br />

Signal 0,2–1 bar boten nur eine geringe<br />

Autor: Ralf Küper, Business Development<br />

Manager Wireless, Emerson Process Management<br />

GmbH & Co. OHG, Haan<br />

Genauigkeit. Durch pneumatische PID-<br />

Faltenbalgregler wurden erste Regelkreise<br />

realisiert und der erste Schritt in Richtung<br />

Automatisierung und Zentralisierung der<br />

Prozessführung in einer Messwarte war<br />

getan.<br />

4–20 mA-Analogtechnik<br />

1969 folgte ein großer Schritt mit der<br />

4–20 mA (0–20 mA/0–<strong>10</strong> V) Analogtechnik<br />

(DIN IEC 60381-1). Es wurden mehr<br />

Messungen installiert, um die Sichtbarkeit<br />

des Produktionsprozesses zu optimieren.<br />

Die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der<br />

Messungen erhöhte sich im Vergleich zur<br />

pneumatischen Verfahrensweise.<br />

Für die Verkabelung musste eine<br />

komplett neue Infrastruktur geschaffen<br />

werden. Es wurden Kabelbühnen errichtet<br />

und Rangierverteiler in den Schalträumen<br />

aufgebaut – mit der entsprechenden<br />

Rangierung zu den Messtafeln. Die ersten<br />

Prozessrechner wurden zur Visualisierung<br />

eingesetzt, um Messwerte zu verknüpfen<br />

und Berechnungen durchzuführen. Die<br />

4–20 mA-Technik ist bis heute die am<br />

meisten genutzte Signalübertragung.<br />

Vom Hart-Protokoll zum Feldbus<br />

1986 begann die Digitalisierung basierend<br />

auf dem Hart-Protokoll, ein auf dem<br />

4–20 mA-Signal aufmoduliertes digitales<br />

Signal, mit dem die Geräte konfiguriert und<br />

diagnostiziert werden können. Der große<br />

Vorteil besteht darin, dass die Feldgeräte an<br />

ein zentrales Asset Management System<br />

gekoppelt werden können und der Zustand<br />

der Feldgeräte kontinuierlich überwacht<br />

wird. Auch die Konfiguration kann von<br />

zentraler Stelle aus erfolgen. Das Hart-<br />

Protokoll ist heute Standard für die digitale<br />

Kommunikation bei 4–20 mA-Signalen.<br />

Im weiteren Verlauf kamen noch Feldbusse<br />

mit Profibus PA (1987) und Foundation<br />

Fieldbus (1994) hinzu (DIN IEC-61158-2).<br />

Die Vorteile der Feldbussysteme sind:<br />

n hohe Genauigkeit durch digitale Signal-<br />

Übertragung,<br />

n höhere Anzahl übertragbarer Messwerte,<br />

n geringer Aufwand bei der Verkabelung,<br />

n verbesserte Diagnose.<br />

Die digitale Bus-Messtechnik fand in erster<br />

Linie beim Bau von Neuanlagen Anwendung,<br />

da hier der Aufwand für die Verkabelung<br />

geringer war. Für den korrekten<br />

68 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


EINBLICKE I JUBILÄUMS-SPECIAL<br />

Umgang mit den Bussystemen musste das<br />

Wartungspersonal geschult werden; die<br />

Digitalisierung ermöglicht jedoch im<br />

Gegenzug exaktere Messungen. Darüber<br />

hinaus wurde Remote IO mit Profibus DP<br />

als Kommunikationsprotokoll eingesetzt,<br />

da die altbewährte 4–20 mA-Technik direkt<br />

an ein Bussystem gekoppelt wird und somit<br />

die Vorteile von 4–20 mA hinsichtlich vereinfachter<br />

Handhabung und Profibus DP<br />

als Bus-Backbone genutzt werden.<br />

Wireless-Hart<br />

Eine weitere Innovation kam 2007 mit dem<br />

Wireless Hart-Protokoll auf den Markt.<br />

Anfangs wurde diese Technologie belächelt<br />

und als absolute Nische angesehen. Doch<br />

inzwischen hat Wireless Hart mit seiner<br />

einfachen Handhabung, Flexibilität und<br />

Zuverlässigkeit bewiesen, dass es eine<br />

kostengünstige Alternative zu den oben<br />

genannten Übertragungsprotokollen darstellt.<br />

Mit über 27 000 Netzwerken weltweit<br />

stellte es schon sehr bald seine Daseinsberechtigung<br />

unter Beweis.<br />

Das standardisierte (DIN IEC-62591)<br />

Wireless Hart-Protokoll basiert auf selbstorganisierenden<br />

Netzwerken, die eine hohe<br />

Datenzuverlässigkeit durch redundante<br />

Kommunikationswege gewährleisten. Die<br />

Wireless Hart-Messumformer werden<br />

durch Batterien gespeist, die eine Lebensdauer<br />

von ca. <strong>10</strong> Jahren erreichen. Das<br />

Haupteinsatzgebiet sind Monitoring-Messstellen,<br />

um eine bessere Sichtbarkeit des<br />

Produktionsprozesses zu gewährleisten,<br />

um Assets in den Prozessanlagen – wie beispielsweise<br />

Pumpen, Wärmetauscher,<br />

Kühltürme – online zu überwachen, um<br />

Energie zu sparen und die Sicherheit zu erhöhen.<br />

Auch nichtkritische Regelungen wurden<br />

bereits vielfach umgesetzt. Die Vorteile der<br />

Feldbus-Technologie gelten auch für die<br />

Wireless-Technik, hinzukommt, dass sie<br />

kostengünstiger und flexibler ist. Bei einem<br />

Anlagenneubau kann der Loop Check<br />

bereits früher als üblich erfolgen, somit<br />

werden Zeit und Kosten bei der Inbetriebnahme<br />

gespart.<br />

Viele ungeklärte Fragen<br />

Welche Veränderungen sind mit Industrie<br />

4.0 in der Prozessindustrie zu erwarten? Das<br />

Entwicklungspotenzial von Industrie 4.0 ist<br />

immens und wird z. T. kontrovers diskutiert.<br />

01 Automatisierung und Scada heute<br />

02 Die Vision mit IoT<br />

Wie wird sich die Prozessindustrie den<br />

neuen Technologien anpassen? Wird die<br />

Automatisierungspyramide weiter Bestand<br />

haben, oder wird es eine vernetzte Welt<br />

geben, in der die Sensoren direkt mit den<br />

ERP-Systemen kommunizieren?<br />

Um eine bessere Sichtbarkeit der Prozesse<br />

zu erreichen, werden mehr Messpunkte<br />

benötigt, denn jeder Messpunkt ist ein<br />

zusätzliches Fenster in den Prozess: „Sie<br />

können nur optimieren, was Sie sehen.“<br />

Energieeinsparung, Zustandsüberwachung<br />

sowie Sicherheit und Umweltschutz<br />

bieten ein großes Potenzial für Optimierungen.<br />

Reden wir bzgl. zusätzlicher Messungen<br />

unter dem Gesichtspunkt Industrie<br />

4.0 noch von Sensoren, Speisetrennern<br />

und Eingangskarten der Prozessleitsysteme?<br />

Oder werden Applikationen (Apps)<br />

eingesetzt, um Assets und Prozessanlagen<br />

online zu überwachen – mittels smarter<br />

Sensoren, die über selbstorganisierende<br />

Netzwerke Daten liefern und mit selbstlernenden<br />

Algorithmen den Gesundheitszustand<br />

der Anlagen-Assets sowie deren Effizienz<br />

berechnen, um daraus klare Handlungsanweisungen<br />

zu generieren und Fehler<br />

vorausschauend zu eliminieren?<br />

Fazit<br />

Technisch ist heute bereits Vieles möglich,<br />

doch warum wird trotz des Industrie<br />

4.0-Hypes so wenig davon eingesetzt?<br />

Fehlen die nötigen Algorithmen und<br />

Lösungen, um aus den Big Data sinnvolle<br />

Handlungsrichtlinien zu generieren? Verursacht<br />

das Thema Security zu viel Pessimismus?<br />

Viele Fragen stehen im Raum, auf<br />

die jetzt Antworten gefunden werden<br />

müssen. Wir befinden uns im Zeitalter<br />

der Digitalisierung, und es ist spannend,<br />

wie Industrie 4.0 unsere Arbeitswelt verändern<br />

wird.<br />

Fotos: Fotolia, Emerson<br />

www.emersonprocess.de<br />

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VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 69


JUBILÄUMS-SPECIAL I EINBLICKE<br />

VIELSEITIGER KLASSIKER<br />

Elastomerbeschichtete Drehkolbenpumpen –<br />

50 Jahre stetige Weiterentwicklung<br />

Martina Ekert<br />

Die elastomerbeschichtete Drehkolbenpumpe hat seit ihrer<br />

Erfindung vor 50 Jahren den gesamten Markt für Pumpentechnik<br />

mitgeprägt. Sie ist unter den Verdrängerpumpen ein echter<br />

Alleskönner und eignet sich besonders für das Verpumpen<br />

zähflüssiger und abrasiver Flüssigkeiten.<br />

Das niedersächsische Familienunternehmen<br />

Vogelsang hat „seine“ Drehkolbenpumpe<br />

seit der Erfindung der ersten Prototypen<br />

vor ca. 50 Jahren immer wieder perfektioniert<br />

und verkauft sie mittlerweile in über<br />

40 Länder der Welt. Bis heute bildet die Drehkolbenpumpe<br />

die Grundlage für ein breites<br />

Technologiespektrum und wird sowohl in<br />

der Agrar- und Biogasbranche als auch im<br />

Abwasserbereich oder in der Chemie-, Ölund<br />

Lebensmittelindustrie eingesetzt.<br />

Die Technik der Drehkolbenpumpen basiert<br />

auf dem Roots-Gebläse. Bereits 1860<br />

Autorin: Martina Ekert, Leitung Marketing, Hugo<br />

Vogelsang Maschinenbau GmbH, Essen/Oldb.<br />

erfanden die amerikanischen Gebrüder<br />

Roots dieses Drehkolbengebläse. Es besteht<br />

aus einem Gehäuse, in dem sich zwei Rotoren<br />

gegenläufig drehen. Die Rotoren transportieren<br />

in den Lücken zwischen den<br />

Rotorflügeln und der Außenwand ein Gas<br />

(meistens Luft) von der Saug- zur Druckseite.<br />

Anfangs setzten vor allem Hochofenbetreiber<br />

die Gebläse zur Winderzeugung ein. Nach<br />

dem gleichen Prinzip – jedoch für Flüssigkeiten<br />

– arbeiten auch die heutigen Drehkolbenpumpen.<br />

Leistungsstark und zuverlässig<br />

Im Jahr 1965 begann Helmut Vogelsang,<br />

Sohn des Firmengründers Hugo Vogelsang,<br />

mit ersten Versuchen, die Drehkolbenpumpe<br />

für das Fördern von Gülle einzusetzen.<br />

Mit Drehkolben aus Metall war dies<br />

jedoch problematisch. Erst mit der Elastomerbeschichtung<br />

der Drehkolben gelang<br />

ihm der Durchbruch. Die auf die Kolben<br />

aufvulkanisierte Beschichtung macht die<br />

Drehkolbenpumpe besonders robust und<br />

unempfindlich gegenüber Fremdkörpern.<br />

1970 fand man schließlich einen Lieferanten<br />

für die passend gummierten Drehkolben<br />

und konnte diese international zum Patent<br />

anmelden. Die beschichteten Kolben ermöglichten<br />

erstmals den Einsatz der<br />

Vogelsang-Drehkolbenpumpe als selbst<br />

ansaugende Pumpe im landwirtschaftlichen<br />

Bereich.<br />

70 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


EINBLICKE I JUBILÄUMS-SPECIAL<br />

01 Bei der IQ-Serie legte Vogelsang 2012 besonderen Wert auf schnelle<br />

Wartung, kostensparenden Service und ein einfaches Handling<br />

02 Im Jahr 1965 begann Helmut Vogelsang, Sohn des Firmengründers<br />

Hugo Vogelsang, mit den ersten Versuchen an der Drehkolbenpumpe<br />

Heute bietet Vogelsang viele verschiedene<br />

Kolbenmaterialien, da jede Anwendung spezielle<br />

Anforderungen an die Kolben mit sich<br />

bringt: Manchmal ist das zu pumpende Medium<br />

hoch viskos, manchmal abrasiv, oder<br />

es ist fremdkörper- oder faserstoffbelastet.<br />

Die Anerkennung als Patent war die<br />

Grundlage für umfangreiche Weiterentwicklungen<br />

und führte zu immer neuen<br />

Varianten der Drehkolbenpumpe, die die<br />

Anforderungen der jeweiligen Branchen<br />

erfüllen mussten. Schon kurz nach Herstellung<br />

der ersten Pumpe kam 1971 das Modell<br />

R12 mit einer 35 mm Welle auf den<br />

Markt, das bereits eine Förderleistung von<br />

bis zu 1200 l/min hatte und selbst ansaugen<br />

konnte. Vier Jahre später folgte das Modell<br />

R21 (60 mm Welle) mit einer Förderleistung<br />

bis 2000 l/min. In den folgenden Jahren<br />

arbeitete Vogelsang kontinuierlich an der<br />

Verbesserung der Pumpenkonstruktion<br />

und Optimierung der Fertigung. Ab 1985<br />

dominierten Pumpen bis 4000 l/min für<br />

Befüllung und Entleerung landwirtschaftlicher<br />

Güllesilos und für die Entsorgung von<br />

Vorgruben das Geschäft.<br />

Die nächste Stufe der Pumpenevolution<br />

setzte in den Neunziger Jahren ein: Die<br />

V-Pumpen (Modelle V186, V136, V<strong>10</strong>0)<br />

waren erstmalig in Quickservice-Bauform<br />

gefertigt, die den Tausch von Kolben, Dichtung<br />

und Schutzplatten ohne einen Ausbau<br />

der Pumpe ermöglicht. Dadurch konnten<br />

Vogelsang-Pumpen in immer größerem<br />

Umfang für industrielle Anwendungen,<br />

besonders in Klärwerksanlagen eingesetzt<br />

werden.<br />

Pulsationsfreie Kolbenbauweise<br />

Die pulsationsfreie Kolbengeometrie (Hiflo-<br />

Technologie) – erfunden vom damaligen technischen<br />

Geschäftsführer Hugo Vogelsang –<br />

bewirkte ab 1996 einen ruhigen, schwingungsarmen<br />

Lauf der Drehkolbenpumpen,<br />

der sowohl den Antrieb als auch die gesamte<br />

Anlage schont. Hierfür erhielt Vogelsang den<br />

DLG-Innovationspreis.<br />

Im selben Jahr erweiterte Vogelsang das<br />

Einsatzgebiet der Drehkolbenpumpe um<br />

Vakuum-Pumpsysteme zur Entsorgung von<br />

Fäkalien: Die von Vogelsang entwickelte<br />

Vakuum-Entsorgungstechnik ermöglicht<br />

seitdem die umweltfreundliche Entsorgung<br />

zum Beispiel von Fäkaltanks in Personenzügen,<br />

Reisebussen, auf Schiffen oder auch<br />

in Gebäuden. Vogelsang ist Marktführer für<br />

Vakuum-Entsorgungssysteme bei Schienenfahrzeugen<br />

in Deutschland und Österreich.<br />

Kurz vor der Jahrtausendwende (1998)<br />

brachte Vogelsang die Pumpen der VX-Serie<br />

auf den Markt. Mit fünf Baureihen und bis zu<br />

acht Baugrößen pro Baureihe ist die VX-<br />

Drehkolbenpumpe bis heute für nahezu jede<br />

gewünschte Fördermenge und bei jedem<br />

Druckbereich im Einsatz – mit Fördervolumen<br />

von 3 bis zu 1234 m 3 /h und Drücken bis<br />

max. 16 bar. Die Pumpen der VX-Serie fördern<br />

abrasive und viskose sowie fremdkörperund<br />

faserstoffreiche Medien. Zudem weisen<br />

sie eine gute Ansaugfähigkeit sowie Trockenlaufunempfindlichkeit<br />

auf; die Förderrichtung<br />

lässt sich einfach umkehren.<br />

Im Jahr 2012 folgte dann die Marktreife der<br />

IQ-Serie. Bei dieser Serie legte Vogelsang<br />

besonderen Wert auf schnelle Wartung, kostensparenden<br />

Service und das einfache<br />

Handling. Die Fördermenge der IQ-Pumpen<br />

beträgt bis zu 154 m 3 /h bei Drücken bis max.<br />

7 bar. Die IQ-Serie ist für anspruchsvolle<br />

Anwendungen bei abrasiven Medien – so<br />

zum Beispiel für den Entsorgungsbereich –<br />

geeignet.<br />

Eine Pumpe für viele Branchen<br />

Pumpen von Vogelsang sind weltweit im Einsatz<br />

– zum Beispiel bei der Deutschen Bahn,<br />

für die Vogelsang zu den Hauptausrüstern<br />

zählt. Ebenso spielen Vogelsang-Pumpen<br />

immer wieder eine zentrale Rolle bei der<br />

Ölabsaugung nach Schiffs- oder Bohrinselhavarien.<br />

Durch ihre kompakte Bauweise<br />

sind sie auch für den Einbau in Fahrzeugen<br />

und an Güllefasswagen mit hydraulischem<br />

Antrieb geeignet. Nach fünfzig Jahren stetiger<br />

03 Die V-Pumpen waren erstmalig in<br />

Quickservice-Bauform gefertigt, die den<br />

Tausch von Kolben, Dichtung und Schutzplatten<br />

ohne einen Ausbau der Pumpe<br />

ermöglicht<br />

04 Pulsationsfreie Hiflo-Kolben aus<br />

verschiedenen Materialien<br />

05 Die Pumpen der VX-Serie fördern<br />

abrasive und viskose sowie fremdkörper- und<br />

faserstoffreiche Medien<br />

Innovation bietet Vogelsang heute robuste<br />

und leistungsfähige Drehkolbenpumpen für<br />

nahezu jeden Anwendungsfall an – im Agrar-,<br />

Biogas- und Abwasserbereich sowie in der<br />

Industrie und dem Personentransport.<br />

www.vogelsang-gmbh.com


JUBILÄUMS-SPECIAL I EINBLICKE<br />

QUO VADIS DIGITALISIERUNG?<br />

Was in Zukunft für Unternehmen unerlässlich sein wird<br />

Die Gründung der Zeitschrift<br />

VERFAHRENSTECHNIK fällt in eine<br />

Zeit, als Computer ganze<br />

Kellerräume füllten und der<br />

Personal Computer – also eine<br />

Anwendung für jedermann – selbst<br />

für Fachleute genauso wenig<br />

vorstellbar wie das World Wide<br />

Web war. Ein halbes Jahrhundert<br />

später ist die Welt aus damaliger<br />

Sicht nicht mehr wiederzuerkennen.<br />

Wie selbstverständlich tragen wir heute<br />

ein Vielfaches der Rechenleistung mit<br />

uns herum, die für das Apollo-Programm<br />

der 1960er-Jahre – die Reise zum Mond – genügen<br />

musste. Und wohin führt die Reise in<br />

den nächsten 50 Jahren? Angesichts steigender<br />

Komplexität wird es immer schwieriger,<br />

langfristige Zukunftsprognosen abzugeben.<br />

Obwohl wir gerade erst die Anfänge der vierten<br />

industriellen Revolution erleben, hat die<br />

mit ihr einhergehende Disruption schon tiefe<br />

Spuren hinterlassen – klar zu sehen etwa<br />

in den Bereichen Handel und Logistik oder<br />

in der Medienbranche. Auch die Automobilindustrie<br />

zum Beispiel steht vor gewaltigen<br />

Umbrüchen. Was gemessen an ihrer Bedeutung<br />

für den Industriestandort Deutschland<br />

besonders spannend sein wird.<br />

Bei allen Unwägbarkeiten steht doch eines<br />

bereits fest: Die Veränderungen werden<br />

mittel- bis langfristig keine Branche auslassen<br />

– und kein Unternehmen; der kleine<br />

Handwerksbetrieb wird das ebenso spüren<br />

wie große Industriebetriebe.<br />

Veränderung als Teil der DNA von<br />

<strong>Verfahrenstechnik</strong><br />

„Was die <strong>Verfahrenstechnik</strong> betrifft, könnte<br />

man sagen, dass Veränderungsprozesse<br />

quasi ohnehin Teil ihrer DNA sind“, so Michael<br />

Graef, Chefredakteur der TM 2.0 – ein<br />

vom Haus der Technik (HDT) herausgegebenes<br />

Journal für Forschung und Technik.<br />

„Doch auch in diesem Bereich wird das Innovationstempo<br />

weiter zunehmen – und<br />

somit die Notwendigkeit, in Zukunft noch<br />

flexibler und schneller auf Impulse von außen<br />

und innen zu reagieren“, so Michael<br />

Graef weiter.<br />

Es ist keine leichte Aufgabe, das in Unternehmen,<br />

die meist in einer analogen Welt<br />

entstanden, in ihr gewachsen und in ihrer<br />

Organisation und den Abläufen an diese<br />

angepasst sind, darzustellen. „Zumal<br />

Change-Prozesse“ – wie Graef erklärt –<br />

„künftig nicht länger unwillkommene Ausnahmen<br />

von der Regel sein werden, sondern<br />

tägliche Normalität“.<br />

72 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


EINBLICKE I JUBILÄUMS-SPECIAL<br />

01 Heinrich Reisners, erster Geschäftsführer des HDT, wies bereits 1927 mit seinem Vortrag<br />

„Ingenieur, Chemiker und Kaufmann Hand in Hand“ den Weg für ein erfolgreiches Unternehmen<br />

Wenn es Unternehmen nämlich nicht gelingt,<br />

mittels intensiver Marktbeobachtung,<br />

engem Austausch mit Lieferanten<br />

und Kunden sowie auf Basis des Inputs der<br />

eigenen Mitarbeiter die permanente Optimierung<br />

aller Prozesse und die Entwicklung<br />

smarter neuer Ideen im Sinne des<br />

Kunden Tag für Tag voranzutreiben, erledigt<br />

das ein Mitbewerber. Denn neben der<br />

Digitalisierung lässt weiterhin die Globalisierung<br />

den Wettbewerbsdruck immer<br />

weiter steigen.<br />

Einerseits bedeutet das eine enorme Belastung,<br />

andererseits liegen hierin riesige<br />

Chancen zur Verbesserung der Wertschöpfung.<br />

„Es wird daher vor allen Dingen darauf<br />

ankommen“, so Graef, „das gesamte verfügbare<br />

Know-how der Mitarbeiter jederzeit<br />

rasch für neue Lösungen rekombinieren<br />

zu können und Routinen permanent zu<br />

hinterfragen.“<br />

Das wird zunehmend zu einer zentralen<br />

Frage der Unternehmenskultur: „Es gilt, die<br />

Verantwortung des Einzelnen für die gemeinsamen<br />

Ziele zu stärken. Außerdem<br />

müssen Mitarbeiter und Teams bei Kommunikation<br />

und Vernetzung teilweise neu<br />

aufgestellt werden, damit Projekte beispielsweise<br />

nicht durch die Art der Entscheidungsprozesse<br />

oder Unsicherheiten,<br />

die sich aus Informationsdefiziten ergeben,<br />

ausgebremst werden – Stichwort: smarte<br />

Kollaboration“, erläutert Graef.<br />

Gleichermaßen wird es in Zukunft unerlässlich<br />

sein, dass Mitarbeiter ihr Wissen<br />

sehr viel intensiver als bis dato auf den jeweils<br />

neuesten Stand bringen. Die Verkürzung<br />

der Halbwertszeit des Wissens hat<br />

längst dafür gesorgt, dass ein Studium nicht<br />

mehr ausreicht. Dass Karriereverläufe heute<br />

sehr viel kurztaktiger als früher sind, trägt<br />

dazu bei. Allein sporadische Seminarbesuche<br />

werden ebenfalls nicht genügen, um<br />

mit der Entwicklung Schritt zu halten – geschweige<br />

denn den entscheidenden Schritt<br />

voraus zu sein.<br />

Interdisziplinär und<br />

praxisorientiert<br />

Entscheidend für den persönlichen und<br />

den Unternehmenserfolg werden in Zukunft<br />

nicht zuletzt Querschnittsqualifikationen<br />

sein: technisches Verständnis kombiniert<br />

mit Marketingwissen zum Beispiel.<br />

„Das stellt zusammen mit der immer stärkeren<br />

Beschleunigung besondere Anforderungen<br />

an den Wissenstransfer“, wie Sabine<br />

Zukünftige Veränderungen werden mittel- bis langfristig keine<br />

Branche auslassen – und kein Unternehmen<br />

Gebauer, Leiterin der Unternehmenskommunikation<br />

des Haus der Technik zu berichten<br />

weiß. „Neueste branchenübergreifende<br />

Erkenntnisse müssen den Unternehmen<br />

deshalb möglichst schnell und nahtlos<br />

zur Verfügung gestellt werden.“<br />

Für das HDT als Plattform für Wissenstransfer<br />

und Weiterbildung ist das nichts<br />

Neues. Mit seiner interdisziplinären und<br />

praxisorientierten Zielsetzung war es bei<br />

seiner Gründung vor knapp 90 Jahren die<br />

erste Einrichtung dieser Art. So ist es kein<br />

Zufall, sondern Ausdruck der wegweisenden<br />

Vision Heinrich Reisners, erster Geschäftsführer<br />

des HDT, dass der allererste<br />

Vortrag 1927 den Titel trug: „Ingenieur,<br />

Chemiker und Kaufmann Hand in Hand“.<br />

Seither hat das HDT viele gesellschaftliche<br />

und technologische Umbrüche erlebt<br />

02 Statt nur passiv<br />

Wissensinhalte zu<br />

offerieren, bietet das<br />

HDT Consulting-<br />

Programme, die aktiv in<br />

Zusammenarbeit mit<br />

Unternehmen Bedarfe<br />

ermitteln und<br />

gemeinsam konkrete<br />

projekt- und praxisbezogene<br />

Lösungen<br />

kreieren<br />

und aktiv begleitet. Und auch für die digitale<br />

Zukunft sieht es sich gut gewappnet. Hier<br />

verbindet sich die Erfahrung mit innovativen<br />

neuen Ansätzen wie den HDT-Consulting-Angeboten,<br />

die – statt nur passiv Wissensinhalte<br />

zu offerieren – aktiv in Zusammenarbeit<br />

mit Unternehmen Bedarfe eruieren<br />

und gemeinsam konkrete projekt- und<br />

praxisbezogene Lösungen kreieren.<br />

Interdisziplinarität, Praxisorientierung und<br />

Innovation sind auch die Stichworte für ein<br />

anderes neu geschaffenes Format: Das<br />

HDT-Forum beleuchtet technische Sachverhalte<br />

gleich von mehreren Seiten und<br />

setzt sich über die Einengung durch Branchen-<br />

und Technologiegrenzen hinweg. So<br />

entstehen neue Sichtweisen auf den Wettbewerb,<br />

andere Marktteilnehmer und das<br />

eigene Tun.<br />

Aber auch beim klassischen Seminar –<br />

egal ob zu Themen der <strong>Verfahrenstechnik</strong>,<br />

der Chemie, zu Normen, Gesetzgebung<br />

oder Sicherheit – stehen Praxisrelevanz und<br />

unmittelbarer Benefit im Vordergrund. Es<br />

schafft daneben eine einzigartige Möglichkeit<br />

der Vernetzung mit Kolleginnen und<br />

Kollegen aus anderen Firmen, Branchen<br />

und Arbeitsfeldern. Diese Netzwerke werden<br />

vom HDT ausgebaut und gepflegt und<br />

dienen weit über den Tag hinaus dem weiteren<br />

Gedankenaustausch und der fachlichen<br />

Diskussion.<br />

Mittler zwischen den Welten<br />

Forschung und Praxis<br />

„Im HDT sehen wir die fortschreitende Digitalisierung<br />

als Chance zur konsequenten<br />

Erhöhung des Mehrwertes unserer Plattform.<br />

Über sie können wir unsere Reichweite<br />

steigern, Raum für Vor- und Nachbereitung<br />

der Inhalte schaffen und die zeitliche<br />

Belastung für unsere Teilnehmer und deren<br />

Firmen verringern“, so Gebauer.<br />

Egal wie sich Arbeitswelt und Wissensinhalte<br />

in Zukunft verändern: von der bedeutenden<br />

Rolle des HDT als Partner von renommierten<br />

Unternehmen und Forschungseinrichtungen<br />

und Mittler zwischen den Welten<br />

Forschung und Anwendungspraxis werden<br />

künftige Generationen genauso profitieren.<br />

www.hdt.de<br />

VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 73


JUBILÄUMS-SPECIAL I AUSBLICKE<br />

DER PROZESS 4.0 KOMMT<br />

Wir haben unsere Experten gefragt, wie sich die Prozessindustrie in den<br />

nächsten Jahren entwickeln wird und welche Visionen sie haben. Sie<br />

erzählen aber auch, warum sie in der <strong>Verfahrenstechnik</strong> arbeiten und<br />

was ihr Unternehmen erfolgreich macht. Ergebnis aller Gespräche: Der<br />

Mensch oder auch der Kunde steht im Mittelpunkt, Kompetenz und<br />

Leidenschaft sind gefragt, das Internet und die sozialen Medien werden<br />

weiter wachsen, gedruckte Medien werden bleiben, Digitalisierung und<br />

Globalisierung sind die Aufgaben der Zukunft.<br />

74 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


AUSBLICKE I JUBILÄUMS-SPECIAL<br />

DER MENSCH STEHT IM MITTELPUNKT<br />

Wie wird sich aus Ihrer Sicht die<br />

Prozessindustrie in den<br />

nächsten 50 Jahren<br />

entwickeln? Wo wird der Weg<br />

hingehen?<br />

Die dezentrale Vernetzung wird in Zukunft immer bedeutender, sowohl in unserem<br />

alltäglichen Leben, als auch in den verschiedensten Bereichen der Industrie. Prozessleitsysteme,<br />

wie wir sie heute kennen, wird es in 50 Jahren nicht mehr geben. Die Herausforderungen,<br />

die an Sensoren gestellt werden, wachsen stetig und eine kontinuierliche<br />

Anpassung an den Markt und seine Anforderungen ist unerlässlich. Sensoren und<br />

Aktoren werden zukünftig verstärkt direkt miteinander kommunizieren. Durch die<br />

Kommunikation, auch über Ländergrenzen hinweg, bedarf es auch der Entwicklung<br />

neuer Sicherheitskonzepte. Wir entwickeln alle unsere Technologien konsequent weiter,<br />

um ihre Genauigkeit und Zuverlässigkeit weiter zu verbessern. Für jede neue Software<br />

und jedes neue Tool stellen wir aber auch die Abwärtskompatibilität sicher. Dies<br />

ist ein wichtiger Nutzen für unsere Kunden. Die jeweils neueste Bediensoftware muss<br />

automatisch alle Gerätegenerationen bedienen können.<br />

Welches waren Ihre ungewöhnlichsten<br />

Projekte in den<br />

vergangenen Jahren? Was war<br />

das Besondere daran?<br />

Definitiv die Entwicklung der Radarsensoren mit der hohen Signalfrequenz von<br />

80 GHz. Vega fungiert seit vielen Jahren als Vorreiter in der Füllstandsmessung mit<br />

Radar. Die Sensoren für Schüttgüter (Vegapuls 69) und Flüssigkeiten (Vegapuls 64)<br />

haben sich bereits bei zahlreichen Anwendungen in der Praxis bewährt. Bei der Entwicklung<br />

des jüngsten Radarsensors für Flüssigkeiten profitierten wir aus der bereits<br />

gesammelten Erfahrung mit dem nur zwei Jahre zuvor eingeführten Radarmessgerät<br />

für Schüttgüter. Dadurch konnten wir unseren Kunden diese zukunftsweisende Technologie<br />

schnell zur Verfügung stellen. Außergewöhnlich ist nach wie vor unsere 2003<br />

eingeführte Geräteplattform Plics. Das modular aufgebaute Baukastensystem bietet<br />

eine einheitliche Bedienung über alle Messprinzipien hinweg. Das ist in dieser Form<br />

immer noch einzigartig.<br />

Was macht Ihr Unternehmen<br />

erfolgreich?<br />

Der Mensch steht im Mittelpunkt. Dies gilt für unsere Kunden und<br />

Mitarbeiter.<br />

„Ich arbeite gerne für Vega,<br />

weil …<br />

… ich für unsere Kunden einen Mehrwert schaffen kann und zusammen mit den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern die Arbeitsplätze sichern kann.“<br />

Was wird sich am Informationsverhalten<br />

Ihrer Kunden in den<br />

nächsten zehn Jahren<br />

verändern und welche Rolle<br />

werden Fachzeitschriften und<br />

Facebook & Co. dabei spielen?<br />

Das Internet spielt heute eine immens wichtige Rolle und die private sowie<br />

geschäftliche Kommunikation über die Online-Plattformen wächst stetig.<br />

Die Menschen erreicht aber auch tagtäglich massenweise Online-Werbe-<br />

Content. Diese mediale Reizüberflutung wird wieder zu einer verstärkten<br />

Selektion der gewählten Medien führen. Durch die<br />

immense Popularität des Internets hatte man schon das Ende der<br />

Printwerbung prophezeit. Das Papier als Arbeits- und Informationsmedium<br />

wird jedoch noch lange nicht von der Bildfläche<br />

verschwinden. Über die Anregung von mehr als einem Sinn<br />

bleiben uns Botschaften besser in Erinnerung. Bedrucktes<br />

Papier kann man nicht nur anschauen, sondern auch fühlen.<br />

Vega wird über crossmediales Marketing die Vorzüge<br />

von beidem miteinander kombinieren.<br />

www.vega.com<br />

Günter Kech, Geschäftsführer,<br />

Vega Grieshaber KG


JUBILÄUMS-SPECIAL I AUSBLICKE<br />

TÜRKISCHE MASCHINENBAU-UNTERNEHMEN<br />

SIND QUALITÄTSBEWUSST UND FLEXIBEL<br />

Für welche Branchen/<br />

Anwendungen entwickeln und<br />

produzieren Ihre Mitgliedsfirmen<br />

hauptsächlich?<br />

Als Turkish Machinery vertreten wir derzeit etwa 8000 türkische Mitgliedsunternehmen und<br />

decken damit das gesamte Spektrum der Maschinenhersteller und der dazu gehörigen Zulieferindustrie<br />

ab. Die Top 8 Export-Sektoren des türkischen Maschinenbaus sind: Klimaund<br />

Kühlaggregate, Motoren und Komponenten, Wasch- und Trockenmaschinen,<br />

Bau- und Bergbaumaschinen, Pumpen und Kompressoren, Land- und Forstwirtschaftsmaschinen,<br />

Werkzeugmaschinen sowie Reaktoren und Kessel.<br />

Was ist für Sie das Faszinierende<br />

an Maschinenbau und<br />

Technik?<br />

Die Möglichkeit, mit der Kombination aus Technik, Intelligenz und Kreativität<br />

technische Lösungen für die Anforderungen des Marktes bzw. der<br />

Kunden zu entwerfen.<br />

Welche Visionen haben Sie für<br />

die nächsten zehn Jahre?<br />

Wir sehen die großen Herausforderungen im Bereich Industrie 4.0<br />

und Digitalisierung. Darüber hinaus arbeitet der türkische Maschinenbausektor<br />

weiter an der Entwicklung hochqualitativer Produktgruppen<br />

sowie der Stabilisierung des gesamten Sektors international<br />

im mittleren Segment sowohl im Bereich des Technologieals<br />

auch des Preisniveaus.<br />

www.turkishmachinery.org<br />

Sevda Kayhan Yilmaz,<br />

Vorstandsmitglied Turkish Machinery<br />

ALS WICHTIGSTE ERFINDUNG IST DER<br />

3D-DRUCK ZU NENNEN<br />

Was macht Ihr Unternehmen<br />

erfolgreich?<br />

Absolute Kundenorientierung verbunden mit hohem technischen Wissen, Flexibilität<br />

und tollen Mitarbeitern.<br />

Was sind für Sie die wichtigsten<br />

Erfindungen der vergangenen<br />

50 Jahre?<br />

Für mich ist das Internet eine der wichtigsten Erfindungen. Es hat die Welt zu einem Dorf<br />

gemacht und bietet ungeahnte Kommunikationsmöglichkeiten. Aus Sicht eines Maschinenbauunternehmens<br />

ist als wichtigste Erfindung der 3D-Druck zu nennen, der Ersatzteile<br />

an jedem Ort der Welt in kürzester Lieferzeit zur Verfügung stellen kann.<br />

Was ist für Sie das Faszinierende<br />

an einer Pumpe?<br />

Dass es selbst nach über 2000 Jahren Pumpentechnik immer wieder neue Anwendungsfälle<br />

und Konstruktionen gibt. Die Pumpe hält – wie das menschliche<br />

Herz – den Anlagenkörper am Leben und macht den Prozess erst möglich.<br />

Welches Ziel haben Sie in den<br />

nächsten Jahren?<br />

Unser Ziel ist eine Pumpe, die man in der Anlage nicht merkt, die verschleißarm<br />

arbeitet, sich im Servicefall selbstständig meldet, automatisch<br />

und rechtzeitig die Ersatzteilbestellung auslöst und somit die Anlagenverfügbarkeit<br />

erhöht.<br />

www.witte-pumps.de<br />

Dr. Sven Wieczorek, Geschäftsführer, Witte GmbH<br />

76 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


AUSBLICKE I JUBILÄUMS-SPECIAL<br />

BIS 2025 WIRD DIE DIGITALE<br />

TRANSFORMATION VOLLZOGEN SEIN<br />

Wie wird sich aus Ihrer Sicht<br />

die Prozessindustrie in den<br />

nächsten 50 Jahren entwickeln?<br />

Ich bin kaum imstande, eine belastbare Prognose für das Jahr 2017 abzugeben, da scheint<br />

es mir gewagt, mir über 2050 Gedanken zu machen. Bis 2025 wird nach meiner Meinung<br />

die digitale Transformation auch in den Prozessindustrien vollzogen sein. Die Anlagen<br />

der Prozessindustrie werden mit deutlich verbesserten Ressourcen, ohne nennenswerten<br />

Einfluss auf die Umwelt, sehr betriebssicher und mit höchster Verfügbarkeit betrieben.<br />

Welches waren Ihre ungewöhnlichsten<br />

Projekte in den<br />

vergangenen Jahren?<br />

Die supergroßen Öl- und Gas-Projekte mit bis zu 35 000 Fieldbus-Foundation-Geräten<br />

im Mittleren Osten und in Indien waren schon sehr ungewöhnlich, aber auch Entwicklungsprojekte<br />

wie DART oder APL rütteln die konservative Prozessautomation nochmal<br />

richtig durcheinander.<br />

Was macht Ihr Unternehmen<br />

erfolgreich?<br />

Wir begleiten unsere Kunden in ihren Automatisierungsprojekten mit Kompetenz und<br />

Leidenschaft.<br />

„Ich arbeite gerne für die<br />

Prozessindustrie, weil …<br />

… man hier global denkt und lokal agiert.<br />

Was wird sich am Informationsverhalten<br />

Ihrer Kunden in<br />

Zukunft verändern?<br />

Wenn ich das Informationsverhalten der Generation meiner Kinder betrachte, dann<br />

glaube ich zu erkennen, dass der Informationskanal für die zukünftigen Ingenieure und<br />

Facharbeiter die sozialen Medien sein werden. Ein leistungsstarkes, superleichtes Tablet<br />

und überall verfügbares High-Speed-Internet wird für alle überall und jederzeit die<br />

Informationsquelle der Zukunft sein.<br />

Was sind für Sie die wichtigsten<br />

Erfindungen der vergangenen<br />

50 Jahre – einmal persönlich<br />

und einmal aus<br />

Unternehmenssicht?<br />

Nachdem die erste Hälfte des letzten Jahrhunderts durch bahnbrechende Erfindungen<br />

des Automobilbaus, des Maschinenbaus und der Elektrotechnik geprägt war, gehört die<br />

zweite Hälfte definitiv den Informationstechnologien. Hier haben der PC, die Betriebssysteme,<br />

die Spielekonsolen, Microsofts „Office“, das Internet und zuletzt die mobilen<br />

Endgeräte und die sozialen Medien unser Leben verändert. Diese breite technologische<br />

Welle erfasst im Moment alle anderen Bereiche unseres Lebens – von der Industrie<br />

über das Gesundheitswesen bis hin zum intelligenten Haus. Diese Veränderungen sind<br />

auch für mich persönlich sehr eindrucksvoll; gleichzeitig bewundere ich aber die vielen<br />

kleinen und doch weltweit verbreiteten Erfindungen wie z.B. das erste minimalistische<br />

Computerspiel, das eine ganze Generation begeisterte – Tetris.<br />

Was ist für Sie das Faszinierende<br />

an den Produkten Ihres<br />

Unternehmens<br />

Im mittelständischen Investitionsgüterbereich sind Produktmarke und -design weniger<br />

von Bedeutung. Wir müssen unseren Kunden jeden Tag aufs Neue den Nutzen und die<br />

Einzigartigkeit unserer Produkte darstellen um erfolgreich zu sein. Innovation orientiert<br />

sich ausschließlich am Nutzen. Trends, Modeerscheinungen und Gewohnheiten haben<br />

einen vergleichsweise geringen Einfluss auf die Kaufentscheidung. Mich fasziniert, dass<br />

es uns gelingt, den Nutzen und die Einzigartigkeit unserer Produkte jedes Mal noch ein<br />

Stück zu steigern und unsere Kunden so mit Leidenschaft über viele Jahre zu begleiten.<br />

www.pepperl-fuchs.com<br />

Dr.-Ing. Gunther Kegel, Geschäftsführer,<br />

Pepperl+Fuchs GmbH<br />

VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 77


JUBILÄUMS-SPECIAL I AUSBLICKE<br />

LANGWEILIGE TAGE GIBT ES IN DER<br />

VERFAHRENSTECHNIK NICHT<br />

Was war eines Ihrer ungewöhnlichsten<br />

Projekte?<br />

Die Entwicklung, Patentierung und Markteinführung unserer neuen Produktionsanlagen<br />

zur Herstellung von Mayonnaise, Ketchup und Saucen. Dies war eine echte Herausforderung,<br />

da dieses Segment früher durch andere Hersteller langjährig besetzt war. Hier ist es<br />

uns gelungen, einen neuen Homogenisierer zu entwickeln, der völlig neue Maßstäbe setzt<br />

und unseren Kunden erlaubt, deutlich wettbewerbsfähiger zu produzieren.<br />

„Ich arbeite in der <strong>Verfahrenstechnik</strong>,<br />

weil ...<br />

… es einer der interessantesten Bereiche in der Industrie ist. Jede Aufgabenstellung ist neu<br />

und einzigartig. Sie bietet die Möglichkeit, das eigene Wissen in unterschiedlichste Branchen<br />

einzubringen, weltweit tätig zu werden und gemeinsam mit den Partnern ein Projekt<br />

von A-Z umzusetzen. Langweilige Tage gibt es in der <strong>Verfahrenstechnik</strong> nicht.<br />

Was glauben Sie, wie sich Ihre<br />

Kunden in zehn Jahren<br />

informieren werden?<br />

Messen sind und bleiben eine der wichtigsten Kommunikationsplattformen,<br />

Ähnliches gilt für Fachzeitschriften. Ob gedruckt oder digital – durch die Präsenz<br />

in Fachzeitschriften bleibt ein Unternehmen im Gedächtnis. Über neue Technologien,<br />

bahnbrechende Entwicklungen oder die Wirtschaftslage wird man sich auch<br />

in Zukunft dort informieren. Die sozialen Medien sind aus dem Privatleben kaum<br />

mehr wegzudenken und werden zukünftig auch Einfluss auf die Kunden-Lieferanten-Bindung<br />

und somit auf geschäftliche Entscheidungen haben.<br />

www.ikaprocess.com<br />

Werner Kanzinger, Geschäftsführer,<br />

IKA-Werke GmbH & Co. KG<br />

PC, INTERNET UND SMARTPHONE HABEN<br />

UNSER LEBEN GRUNDLEGEND VERÄNDERT<br />

Was macht Ihr Unternehmen<br />

erfolgreich?<br />

Kundenorientierung, Qualität, „made in Germany“, Innovation, persönliche<br />

Beratung und unser Baukastensystem.<br />

Was sind für Sie die wichtigsten<br />

Erfindungen der letzten<br />

50 Jahre – einmal persönlich und<br />

einmal aus Unternehmenssicht?<br />

Persönlich: PC, Internet und Smartphone. Diese drei Innovationen haben<br />

unser Leben grundlegend verändert. Aus Unternehmenssicht: die Entscheidung<br />

für GFK als Gehäusewerkstoff schon bei der Firmengründung<br />

im Jahr 1976. Das war ein unkonventioneller Schritt und sehr<br />

weitsichtig. Unsere Kunden und wir profitieren bis heute davon.<br />

Was ist für Sie das Faszinierende<br />

an den Produkten Ihres<br />

Unternehmens?<br />

Das sind vor allem zwei Eigenschaften: die wirklich extreme<br />

Langlebigkeit unser Sauger auch unter widrigen Bedingungen.<br />

Und die immense Vielfalt, die das Baukastensystem bietet. Ob<br />

unsere Kunden Metallspäne saugen, gesundheitsgefährdende<br />

Fasern, abrasive Stäube oder explosible Gase: Mit unserem modularen<br />

System lässt sich immer eine Sauganlage konfigurieren,<br />

die perfekt passt.<br />

www.ruwac.de<br />

Axel Runge, Geschäftsführender Gesellschafter,<br />

Ruwac Industriesauger GmbH<br />

78 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


AUSBLICKE I JUBILÄUMS-SPECIAL<br />

FASZINIERENDE SYMBIOSE AUS MECHANIK,<br />

ELEKTRONIK, SOFTWARE UND DATEN<br />

Was verbinden Sie mit „50 Jahre<br />

VERFAHRENSTECHNIK“?<br />

Die Zeitschrift VERFAHRENSTECHNIK begleitet mich durch mein Berufsleben. Samson<br />

entwickelt und fertigt Stellventile für die Prozessindustrie und <strong>Verfahrenstechnik</strong>.<br />

Das Magazin gibt einen kompakten Überblick über die wichtigen Themen dieses Bereichs.<br />

Neben unseren Kunden, zu denen wir ein enges Verhältnis haben, sind Fachzeitschriften<br />

für uns Gerätehersteller wichtig, um zu erfahren, was die Branche bewegt und<br />

welche Anforderungen an uns gestellt werden.<br />

Wie wird sich aus Ihrer Sicht die<br />

Prozessindustrie in den<br />

nächsten 50 Jahren<br />

entwickeln? Wo wird der Weg<br />

hingehen?<br />

Das Zeitalter von Industrie 4.0 hat gerade erst begonnen. Deshalb denke ich, dass die<br />

nächsten Jahre vor allem durch die zunehmende Digitalisierung bestimmt werden. Es wird<br />

darum gehen, die gesamte Wertschöpfungskette von der Rohstoffbeschaffung über die<br />

Regelung und Überwachung der Prozessabläufe bis hin zum Vertrieb des chemischen<br />

Produkts miteinander zu verknüpfen und dadurch die Effektivität in der Prozessindustrie<br />

zu erhöhen. Diese Entwicklung kommt auch den Abnehmern chemischer Produkte entgegen,<br />

die sich individuelle, auf sie zugeschnittene Erzeugnisse wünschen. Dafür werden<br />

modularisierte und intelligent verknüpfte Anlagenelemente benötigt, deren Automatisierung<br />

auf die spezifischen verfahrenstechnischen Rezepte und Fahrweisen abgestimmt ist.<br />

Was macht Ihr Unternehmen<br />

erfolgreich?<br />

Wichtig sind uns: Innovationen, Technologie- und Qualitätsführerschaft, kurze Entscheidungswege,<br />

Unabhängigkeit, weltweite Kundennähe.<br />

Was sind für Sie die wichtigsten<br />

Erfindungen der vergangenen<br />

50 Jahre – einmal persönlich<br />

und einmal aus<br />

Unternehmenssicht?<br />

Mich persönlich begeistert beispielsweise die rasante Entwicklung des Internets. Die<br />

Möglichkeit, jederzeit und dank des Smartphones auch von jedem Ort aus, auf Informationen<br />

zugreifen und Nachrichten austauschen zu können, hat meinen privaten und<br />

beruflichen Alltag verändert. Aus Unternehmenssicht ist die fortschreitende Miniaturisierung<br />

von elektronischen Komponenten eine wichtige Entwicklung. Durch sie konnten<br />

wir unsere analogen Feldgeräte zu intelligenten kommunikationsfähigen Feldgeräten<br />

weiterentwickeln. Damit sind die Voraussetzungen gegeben, die mechanische Einheit<br />

aus Ventil und Antrieb in eine digital vernetzte Produktionslandschaft einzubinden.<br />

Was ist für Sie das Faszinierende<br />

an den Produkten Ihres<br />

Unternehmens?<br />

An unseren Produkten fasziniert mich die Symbiose aus Mechanik, Elektronik, Software<br />

und Daten. Unsere Stellventile regeln nicht nur genau und zuverlässig, sie sind auch mit<br />

der Prozessleitebene verbunden und geben Hinweise zur vorbeugenden Wartung. Die<br />

Integrations- und Datenauswertungsmethoden entwickeln sich ständig weiter. Die Ventiltechnik<br />

wurde bereits in der Vergangenheit und soll auch in Zukunft maßgeblich von<br />

uns beeinflusst werden.<br />

Welche Visionen haben Sie für<br />

die nächsten zehn Jahre?<br />

„Smart in Flow Control“- dem fühlen wir uns verpflichtet. Um Prozesse noch sicherer und<br />

zuverlässiger zu machen, sind prozessintelligente Ventile notwendig. Deshalb ist es unsere<br />

Aufgabe, die vorhandene dezentrale Intelligenz des Ventils auszubauen.<br />

Das Ventil muss zum Prozesswissen beitragen und Daten verwertbar<br />

machen. Eine Vision ist die direkte Vernetzung auf der Feldebene,<br />

durch die beispielsweise ein Aktor-Sensor-Element entsteht.<br />

Wie wird sich die Branche in<br />

den kommenden Jahren<br />

verändern?<br />

Neben den bereits genannten Entwicklungen stelle ich mir zusätzliche<br />

Serviceangebote vor, bei denen die Anwender vom Expertenwissen<br />

des Geräteherstellers profitieren. Über einen Remote-<br />

Zugriff, natürlich in zuvor definierten Grenzen, könnte der<br />

Hersteller den Anwender direkt bei Wartungs- und Optimierungsmaßnahmen<br />

unterstützen.<br />

www.samson.de<br />

Dr. Jörg Kiesbauer, Vorstand für Forschung<br />

und Entwicklung, Samson AG


JUBILÄUMS-SPECIAL I AUSBLICKE<br />

GLOBALISIERUNG UND DIGITALISIERUNG<br />

WERDEN VORANSCHREITEN<br />

Wie wird sich aus Ihrer Sicht die<br />

Prozessindustrie in den<br />

nächsten Jahren entwickeln?<br />

Globalisierung und Digitalisierung werden ebenso voranschreiten wie der<br />

Trend zur Individualisierung. Für Bungartz bedeutet das eine Weiterentwicklung<br />

unserer kundenorientierten Innovationen auf der Basis unserer<br />

seit Jahrzehnten zuverlässigen und sicheren Spezialkreiselpumpen.<br />

Was ist für Sie das Faszinierende<br />

an den Produkten Ihres<br />

Unternehmens?<br />

Mein Großvater hat zum Beispiel mit seinen Patenten wie der hydrodynamischen<br />

Abdichtung den Grundstein für unser Unternehmen gelegt.<br />

Jetzt mit mir in der dritten Generation entwickeln wir auf dieser Basis<br />

immer weitere Innovationen für und mit Kunden in der ganzen Welt.<br />

Das fasziniert mich jeden Tag aufs Neue.<br />

Welches waren die ungewöhnlichsten<br />

Projekte in den letzten<br />

Jahren? Was war das Besondere<br />

daran?<br />

Das war zum einen der Großauftrag, den wir in einem riesigen Zelt bewältigen<br />

mussten, bevor unsere Hallenneubauten fertig waren. Und dann sind da immer<br />

wieder die Fragen nach Ersatzteilen von Pumpen, die vor mehr als 50 Jahren geliefert<br />

worden sind. Eine unserer Pumpen aus dem Jahr 1949 war immer noch ohne Probleme<br />

im Einsatz. Spannend finde ich auch die stetig neuen Anwendungen, auf die wir<br />

mit unseren maßgeschneiderten Spezialkreiselpumpen sehr gut reagieren können.<br />

www.bungartz.de<br />

Dip.-Ing. Frank Bungartz, Geschäftsführer,<br />

Paul Bungartz GmbH & Co. KG<br />

DAS THEMA MODULARISIERUNG WIRD<br />

VERSTÄRKT IN DEN FOKUS RÜCKEN<br />

Für welche Branchen<br />

produzieren Sie hauptsächlich?<br />

Zeppelin Systems plant und baut Anlagen für die kunststoffherstellende und -verarbeitende<br />

Industrie, für die Reifen- und Gummi-Industrie sowie für die Nahrungsmittel-Industrie.<br />

Hierbei verstehen wir uns als Architekt – das bedeutet, dass wir in unseren Planungen<br />

sämtliche Prozesse miteinander verbinden und so ein optimales Ergebnis für unsere Kunden<br />

sicherstellen. Das Entscheidende ist das Anlagendesign – nicht nur in Bezug auf die<br />

Kosten, sondern vor allem auch in Bezug auf die Effizienz. Abgerundet wird das durch ein<br />

Komponenten-Programm sowie Service-und Modernisierungsangebote.<br />

Welches waren in Ihrem<br />

Unternehmen die ungewöhnlichsten<br />

Projekte in den<br />

vergangenen Jahren?<br />

Der Anlagenbau hat mit immer kürzeren Zeitfenstern zu kämpfen. Auch die zunehmende<br />

Internationalisierung stellt uns vor besondere Aufgaben: Unsere Anlagen<br />

stehen von Sibirien bis Saudi Arabien. Grundsätzlich aber ist jedes Projekt auf<br />

seine Weise ungewöhnlich, da die Anlagen sehr individuell ausgelegt sind.<br />

Wie wird sich Ihre Branche in<br />

den nächsten <strong>10</strong>-20 Jahren<br />

verändern?<br />

Natürlich spielen Digitalisierung und vernetzte Produktion eine wichtige Rolle.<br />

Das bedeutet, dass wir neben der Produktentwicklung noch flexibler auf die<br />

Wünsche der Kunden eingehen müssen. Auch das Thema Modularisierung<br />

wird verstärkt in den Fokus rücken.<br />

www.zeppelin-systems.com<br />

Axel Kiefer, Vorsitzender Geschäftsführung,<br />

Zeppelin Systems GmbH<br />

80 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


AUSBLICKE I JUBILÄUMS-SPECIAL<br />

DIE FACHZEITSCHRIFT WIRD EHER NOCH AN<br />

BEDEUTUNG GEWINNEN<br />

Was verbinden Sie mit „50 Jahre<br />

VERFAHRENSTECHNIK“?<br />

50 Jahre VERFAHRENSTECHNIK bedeutet: Die Zeitschrift hat damit auch 50 Entwicklungsjahre<br />

der Pumpentechnik bei Grundfos begleitet – die in dieser Zeit immer effizienter<br />

und smarter wurde. Die zunehmende Automatisierung in allen verfahrenstechnischen<br />

Industrien war nur denkbar in Kombination mit dezentraler Intelligenz bei Pumpen.<br />

Was macht Ihr Unternehmen<br />

erfolgreich?<br />

Die Entwicklung innovativer Fertigungstechniken, das Ausreizen technologischer Möglichkeiten<br />

und der Mut zu neuen Denkrichtungen.<br />

Ich arbeite in der <strong>Verfahrenstechnik</strong>,<br />

weil …<br />

… wir nur eine Erde haben und wir alle Ressourcen möglichst schonend behandeln<br />

müssen.<br />

Wie wird sich aus Ihrer Sicht die<br />

Prozessindustrie in den<br />

nächsten Jahren entwickeln?<br />

In der chemischen bzw. pharmazeutischen Produktion sind derzeit zwei Entwicklungen<br />

zu beobachten: Kontinuierliche Verfahren und die Modularisierung – beides mit<br />

dem Ziel, die Produktion zu beschleunigen, die Qualität zu verbessern und Nebenprodukte<br />

zu verringern. Mit Blick auf die hier einzusetzenden Pumpen bedeutet das die<br />

Forderung nach einer hohen Flexibilität – die Möglichkeit zu einer Drehzahlanpassung<br />

per Frequenzumrichter ist ein „must have“, ebenso die Einbindung des Pumpensystems<br />

per Bus & Co.<br />

Was sind für Sie die wichtigsten<br />

Erfindungen der vergangenen<br />

50 Jahre – einmal persönlich<br />

und einmal aus<br />

Unternehmenssicht?<br />

Aus Unternehmenssicht war die Segment-Bauweise ein entscheidendes Merkmal der<br />

Grundfos-Pumpentechnik: Geometrisch komplizierte Lauf- und Leiträder werden in exakt<br />

formbare Einzelteile aufgelöst, mit äußerster Präzision gefertigt und zusammengefügt.<br />

Persönlich ist für mich die Entwicklung von immer perfekteren Sicherheitssystemen in der<br />

Automobiltechnik, die schon Millionen Leben gerettet haben, am wichtigsten.<br />

Was ist für Sie das Faszinierende<br />

an den Produkten Ihres<br />

Unternehmens<br />

Unsere Pumpen und Systeme helfen weltweit bei der Bereitstellung von hygienisch<br />

einwandfreiem Trinkwasser. Und sie sind zu 90 bis 98 % recycelbar – so viel kann nach<br />

der Außerbetriebnahme direkt in den Materialkreislauf zurückfließen.<br />

Welche Visionen haben Sie für<br />

die nächsten <strong>10</strong> Jahre?<br />

In der Industrie ist unsere Branche verstärkt aufgerufen, vormontierte, verrohrte und verdrahtete<br />

Einheiten (Pumpen-Skids) anzubieten – die Modularisierung im Anlagenbau der<br />

Prozessindustrie erfordert solche Lösungen. Denn zukünftig wird der Planer bevorzugt in<br />

Funktionen – sprich: Modulen & Systemlösungen – denken. Sein Vorteil: Er muss dann<br />

nicht immer wieder alle Details der Komponenten wie der Pumpe neu durchdenken.<br />

Wichtiger noch: Modularisierte Baugruppen machen es möglich, fertige und bewährte<br />

Lösungen in neuen Projekten wiederzuverwenden<br />

– das spart Zeit und Kosten.<br />

Wie wird sich das Informationsbedürfnis<br />

Ihrer Kunden in<br />

Zukunft verändern?<br />

Die persönliche Begegnung auf Messen ist<br />

durch nichts zu ersetzen. Die Fachzeitschrift<br />

wird zur Auswahl und Einordnung der zunehmenden<br />

Informationsflut in den kommenden<br />

Jahren eher noch an Bedeutung gewinnen.<br />

Über Facebook & Co. werden sicher weniger<br />

technische Botschaften abgefordert – da geht<br />

es eher um Themen wie die User Experience,<br />

wie also der Kunde uns als Unternehmen<br />

insgesamt wahrnimmt.<br />

www.grundfos.de<br />

Rainer Stierle, Vertriebsdirektor<br />

Wasserwirtschaft, Grundfos GmbH


VTK_AG_2015_99_hb_001 1 07.12.2015 13:49:55<br />

IMPRESSUM<br />

vereinigt mit BioTec<br />

erscheint <strong>2016</strong> im 50. Jahrgang, ISSN 0175-5315<br />

Redaktion<br />

Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Eva Linder (eli)<br />

Tel.: 06131/992-325, E-Mail: e.linder@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />

Redaktion: Dipl.-Chem. Katja Friedl (kf), Tel.: 06131/992-336,<br />

Dipl.-Ing. (FH) Inga Ronsdorf (iro), Tel.: 06131/992-259,<br />

Dipl.-Ing. (FH) Anne Schaar (as), Tel.: 06131/992-330<br />

Redaktionsassistenz: Angelina Haas, Tel.: 06131/992-361,<br />

E-Mail: a.haas@vfmz.de,<br />

Gisela Kettenbach, Melanie Lerch, Ulla Winter<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Gestaltung<br />

Doris Buchenau, Anette Fröder, Sonja Schirmer,<br />

Mario Wüst<br />

Chef vom Dienst<br />

Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Anzeigen<br />

Oliver Jennen, Tel. 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Helge Rohmund, Anzeigenverwaltung<br />

Tel. 06131/992-252, E-Mail: h.rohmund@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 50: gültig ab 1. Oktober <strong>2016</strong><br />

www.vereinigte-fachverlage.info<br />

Leserservice<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub <strong>10</strong>, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige<br />

Änderungen Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

Preise und Lieferbedingungen:<br />

Einzelheftpreis: € 12,50 (zzgl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement: Inland: € 96,- (inkl. Versandkosten)<br />

Ausland: € 111,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

Verlag<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-0, Fax: 06131/992-<strong>10</strong>0<br />

E-Mail: info@engineering-news.net,<br />

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Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Handelsregister-Nr. HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

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Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Gesamtanzeigenleiterin: Beatrice Thomas-Meyer<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Tel.: 06131/992-265,<br />

E-Mail: b.thomas-meyer@vfmz.de<br />

Vertrieb: Lutz Rach, Tel.: 06131/992-148<br />

Druck und Verarbeitung<br />

Limburger Vereinsdruckerei GmbH<br />

Senefelderstraße 2, 65549 Limburg<br />

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Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />

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zur Feststellung der Verbreitung von<br />

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82 VTK_Handbuch_Vertriebsanzeige_185x130_2015_11.indd VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

1 23.12.2015 09:37:45


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 11/<strong>2016</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 04. 11. <strong>2016</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 19. <strong>10</strong>. <strong>2016</strong><br />

03<br />

01<br />

02 04<br />

01 Mit cleveren Betriebsführungsprojekten können in der industriellen<br />

Abwasserbehandlung Betriebskosten optimiert werden<br />

02 Die UV-Leistung dieser Desinfektionsanlage wird über eine<br />

Regelung immer der Wasserqualität und Durchsatzmenge angepasst, so<br />

dass die Betriebskosten besonders gering sind<br />

03 Funkenlöschanlagen sorgen bei der Aufbereitung von Aluminium-<br />

Schrott für Sicherheit<br />

Der direkte Weg<br />

Internet:<br />

www.verfahrenstechnik.de<br />

E-Paper:<br />

www.engineering-news.net<br />

Redaktion:<br />

redaktion@verfahrenstechnik.de<br />

04 Eine Software versorgt die Bediener eines Drehrohrofens rund um<br />

die Uhr mit Echtzeit-Ansichten zu Betrieb und Leistung<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 83


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