10.10.2016 Aufrufe

Verfahrenstechnik 10/2016

Verfahrenstechnik 10/2016

Verfahrenstechnik 10/2016

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Mit Doppelfunktion<br />

Hochleistungszentrifuge zum Klassieren und Dekantieren von Fein- und Feinstpartikeln<br />

Marco Falciani<br />

Für die industrielle Klassierung von<br />

Fein- und Feinstpartikeln bis in den<br />

Nanobereich gibt es<br />

Hochleistungszentrifugen, die<br />

sowohl für die Nassklassierung als<br />

auch für das Dekantieren in Chemie<br />

und Feinchemie sowie in der<br />

Pharma-, Kosmetik- und<br />

Lebensmittelindustrie ihren Einsatz<br />

finden. Die hier vorgestellte<br />

Zentrifuge arbeitet mit präzisem<br />

Trennschnitt, hohem Durchsatz und<br />

durchgängiger Verfügbarkeit. Sie<br />

liefert optimale Klassierergebnisse<br />

bei zugleich hoher Effizienz.<br />

Autor: Marco Falciani, Area Sales Manager,<br />

Heinkel Process Technology GmbH, Besigheim<br />

Die Separation kleiner und kleinster Partikel<br />

aus Suspensionen im Größenbereich<br />

von 1-5 µm für industrielle Anwendungen<br />

stellt besondere Anforderungen an Verlässlichkeit<br />

und Präzision des Trennverfahrens.<br />

Steigende Ansprüche an Ergebnisqualität<br />

und Leistungsfähigkeit machen eine hocheffiziente<br />

Arbeitsweise der Maschinen unverzichtbar.<br />

Diese Eigenschaften vereinen<br />

Tiocent-Klassierzentrifugen von Heinkel, die<br />

je nach Präferenz und gewünschtem Ergebnis<br />

als Dekanter- oder Nassklassierzentrifuge<br />

eingesetzt werden können.<br />

Exakte Trennung<br />

Im Nassklassierverfahren trennt die Zentrifuge<br />

Grob- und Feinkorn in diskontinuierlicher<br />

Arbeitsweise exakt gemäß des vorgegebenen<br />

Trennschnitts. Dabei fließen die zu<br />

separierenden Partikel bei vergleichsweise<br />

geringer Radialkraft axial aus der Trommel<br />

ab. Temperatur und Feststoffkonzentration,<br />

der Gewichtsunterschied zwischen Flüssigkeit<br />

und Feststoff sowie die geforderte<br />

Durchsatzleistung sind wichtige Ergebnisparameter.<br />

Denn die Temperatur hat entscheidenden<br />

Einfluss auf die Viskosität der<br />

Suspension, der Gewichtsunterschied entscheidet<br />

darüber, wie einfach sich die Partikel<br />

klassieren lassen: Je größer er ist, desto leichter<br />

löst sich der Feststoff aus der Flüssigkeit.<br />

Soll ein Trennschnitt im submikronalen<br />

Bereich erzielt werden, können bestimmte<br />

Einflussgrößen anwenderseitig angepasst<br />

werden, darunter die Temperatur sowie die<br />

Viskosität der Suspension und damit verbunden<br />

die Feststoffkonzentration. Außerdem<br />

lassen sich die generellen technologischen<br />

Parameter wie die Art der Zentrifugentrommel,<br />

der Trommeldurchmesser<br />

oder die Trommelhöhe den spezifischen<br />

Anforderungen entsprechend ausrichten.<br />

Der gewünschte Trennschnitt kann mittels<br />

Trommeldrehzahl und Zulaufvolumen der<br />

Suspension beeinflusst werden.<br />

Effiziente Arbeitsweise<br />

Die Separation des Feinkorns erfolgt mit der<br />

diskontinuierlich und voll automatisch arbeitenden<br />

Tiocent-Zentrifuge im gesonderten<br />

Schritt „Klassieren“. Hierin besteht der Unterschied<br />

zu anderen Verfahren der Nassklassierung,<br />

bei denen im kontinuierlichen Betrieb<br />

das Klassieren der Suspension und das Austragen<br />

der Grobfraktion gleichzeitig stattfinden.<br />

Um einen gleichmäßigen Kuchenaufbau<br />

zu gewährleisten, wird die Zentrifugentrommel<br />

zunächst bei geringer Drehzahl befüllt<br />

und schließlich auf die maximale Drehzahl<br />

von 3000 1/min beschleunigt. Ist diese erreicht,<br />

wird weiterhin Suspension zugeführt.<br />

Je nach Menge des Zulaufstromes unterliegt<br />

das Produkt kürzer oder länger der<br />

Zentrifugalkraft. Dabei sedimentieren die<br />

groben Partikel an die Trommelwand, während<br />

die klassierte Suspension die Trommel<br />

über das pneumatisch betätigte Flüssigkeitsschälrohr<br />

verlässt.<br />

Die Klassierzeit beträgt ein bis drei Stunden,<br />

abhängig von der Feststoffkonzentration<br />

im Zulauf. Ist die Trommel zu ca. 70 % mit Sediment<br />

gefüllt, bremst die Zentrifuge auf eine<br />

Austragsdrehzahl. Unter gleichzeitiger Zugabe<br />

einer Spülflüssigkeit schwenkt der Verwirbelungsschaber<br />

in den Produktkuchen ein.<br />

Um die Kontamination mit der Partikelfraktion<br />

zu vermeiden, verlässt der beim Austragen<br />

resuspendierte Feststoff das Zentrifugengehäuse<br />

über Bohrungen am Trommelboden<br />

und kann nach Einmaischen für einen neuen<br />

Klassierprozess wiederverwendet werden.<br />

Nach Beendigung des Feststoffaustrags<br />

kommt die Trommel zum Stillstand, damit<br />

die verbliebene Restflüssigkeit ablaufen<br />

kann, bevor ein neuer Zyklus startet.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!