Verfahrenstechnik 10/2016
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JUBILÄUMS-SPECIAL I EINBLICKE<br />
VIELSEITIGER KLASSIKER<br />
Elastomerbeschichtete Drehkolbenpumpen –<br />
50 Jahre stetige Weiterentwicklung<br />
Martina Ekert<br />
Die elastomerbeschichtete Drehkolbenpumpe hat seit ihrer<br />
Erfindung vor 50 Jahren den gesamten Markt für Pumpentechnik<br />
mitgeprägt. Sie ist unter den Verdrängerpumpen ein echter<br />
Alleskönner und eignet sich besonders für das Verpumpen<br />
zähflüssiger und abrasiver Flüssigkeiten.<br />
Das niedersächsische Familienunternehmen<br />
Vogelsang hat „seine“ Drehkolbenpumpe<br />
seit der Erfindung der ersten Prototypen<br />
vor ca. 50 Jahren immer wieder perfektioniert<br />
und verkauft sie mittlerweile in über<br />
40 Länder der Welt. Bis heute bildet die Drehkolbenpumpe<br />
die Grundlage für ein breites<br />
Technologiespektrum und wird sowohl in<br />
der Agrar- und Biogasbranche als auch im<br />
Abwasserbereich oder in der Chemie-, Ölund<br />
Lebensmittelindustrie eingesetzt.<br />
Die Technik der Drehkolbenpumpen basiert<br />
auf dem Roots-Gebläse. Bereits 1860<br />
Autorin: Martina Ekert, Leitung Marketing, Hugo<br />
Vogelsang Maschinenbau GmbH, Essen/Oldb.<br />
erfanden die amerikanischen Gebrüder<br />
Roots dieses Drehkolbengebläse. Es besteht<br />
aus einem Gehäuse, in dem sich zwei Rotoren<br />
gegenläufig drehen. Die Rotoren transportieren<br />
in den Lücken zwischen den<br />
Rotorflügeln und der Außenwand ein Gas<br />
(meistens Luft) von der Saug- zur Druckseite.<br />
Anfangs setzten vor allem Hochofenbetreiber<br />
die Gebläse zur Winderzeugung ein. Nach<br />
dem gleichen Prinzip – jedoch für Flüssigkeiten<br />
– arbeiten auch die heutigen Drehkolbenpumpen.<br />
Leistungsstark und zuverlässig<br />
Im Jahr 1965 begann Helmut Vogelsang,<br />
Sohn des Firmengründers Hugo Vogelsang,<br />
mit ersten Versuchen, die Drehkolbenpumpe<br />
für das Fördern von Gülle einzusetzen.<br />
Mit Drehkolben aus Metall war dies<br />
jedoch problematisch. Erst mit der Elastomerbeschichtung<br />
der Drehkolben gelang<br />
ihm der Durchbruch. Die auf die Kolben<br />
aufvulkanisierte Beschichtung macht die<br />
Drehkolbenpumpe besonders robust und<br />
unempfindlich gegenüber Fremdkörpern.<br />
1970 fand man schließlich einen Lieferanten<br />
für die passend gummierten Drehkolben<br />
und konnte diese international zum Patent<br />
anmelden. Die beschichteten Kolben ermöglichten<br />
erstmals den Einsatz der<br />
Vogelsang-Drehkolbenpumpe als selbst<br />
ansaugende Pumpe im landwirtschaftlichen<br />
Bereich.<br />
70 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>