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Verfahrenstechnik 10/2016

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MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Zulassung nach Atex-Richtlinien<br />

Der Sender mit Atex-Zulassung kann<br />

direkt in einem explosionsgefährdeten<br />

Bereich platziert werden. Der Empfänger<br />

wird außerhalb der eigentlichen Ex-Zone<br />

installiert. Kostenintensive Installationen<br />

mit Schutzbarrieren und Speisetrennern<br />

sind bei dieser Konstellation unnötig.<br />

Die Funktechnologie zeigt hierbei einen<br />

völlig neuen Weg auf und ermöglicht<br />

Anwendern die grenzüberschreitende<br />

Übermittlung von Temperaturmesswerten<br />

aus dem Ex-Bereich heraus. Dabei darf<br />

sich der Sender bei gewünschter Zonentrennung<br />

sogar bis zum Prozessanschluss<br />

in Zone 0 befinden. Der Fühlergriff sitzt in<br />

diesem Beispiel dann in Zone 1. Selbstverständlich<br />

kann auch das Komplettgerät in<br />

Zone 0 betrieben werden.<br />

Die Bauartzulassung, die dem Gerät<br />

zugeordnet ist, unterscheidet sich danach,<br />

ob eine Zonentrennung gewünscht ist oder<br />

nicht. Erstmals kann durch den Einsatz<br />

dieser zukunftsweisenden Geräte ein<br />

Ex-Bereich als komplett von der Außenwelt<br />

abgekoppelt betrachtet werden. Die<br />

Sender befinden sich auch weiterhin im<br />

Fühlergriff und sind durch ein wasser- und<br />

staubdichtes Gehäuse geschützt.<br />

Als äußeres Unterscheidungsmerkmal<br />

zum bewährten Produktprogramm wurde<br />

ein mit blauer Kappe gekennzeichneter<br />

Kunststoffgriff gewählt. Das Gerät ist<br />

eigensicher und aufgrund spezieller Konstruktionsprizipien<br />

ist sicherstellt, dass<br />

selbst im Fehlerfall kein unsicherer<br />

Zustand auftritt. Dies ist zum einen durch<br />

Sollbruchstellen auf der Elektronikbaugruppe<br />

und einen Teilverguss derselben sowie<br />

zum anderen durch eine spezielle Lithium-<br />

Batterie erreicht worden, sodass eine gefährliche<br />

Situation nicht entstehen kann.<br />

Stromstärke und Spannung sind auf Werte<br />

begrenzt, bei denen keine zündfähige Energie<br />

auftritt, sodass eine mögliche Funkenbildung<br />

keine Explosion des Brennstoff-<br />

Luft-Gemisches auslöst. Die Skalierung des<br />

jeweiligen Ausgangswertes obliegt dem<br />

Anwender und kann individuell an die<br />

Messaufgabe angepasst werden.<br />

Drahtlos auf der Überholspur<br />

Die Temperaturfühler sind durch die Funkübertragung<br />

der Messwerte für die genaue<br />

Temperaturmessung in mehreren Prozessschritten<br />

der Mischfutterproduktion und<br />

-weiterverarbeitung besonders geeignet.<br />

Beispielsweise muss bei der Herstellung der<br />

Futterwaren stets die Temperatur genau<br />

überwacht werden, um einen festgelegten<br />

Bereich nicht zu verlassen.<br />

Das Über- oder Unterschreiten der<br />

erforderlichen und für eine gleichbleibende<br />

Produktqualität wesentlichen Temperaturen<br />

lässt sich durch den Einsatz der Funktechnologie<br />

vermeiden. Durch diese Messdatenerfassung<br />

können Futterproduzenten<br />

jetzt über die Temperaturmessdaten in<br />

jedem der einzelnen Prozessschritte andauernd<br />

verfügen, auch in den verschiedenen<br />

rotierenden oder fahrbaren Herstellungsbehältern.<br />

Beinahe unbegrenzte Einsatzmöglichkeiten eröffnen dem Anwender einen völlig neuen Weg,<br />

um Temperaturmesswerte aus dem Ex-Bereich heraus zu übertragen<br />

Da die verschiedenen Transportwagen in<br />

der Produktion meist individuell codiert<br />

sind, um eine einwandfreie Zuordnung<br />

der Waren zu den Prozessschritten zu<br />

gewährleisten, lassen sich auch die Sender<br />

individuell codieren. Zum einen durch<br />

vom Kunden aufgebrachte, mitgelieferte<br />

Farbringe, zum anderen durch eine<br />

eineindeutige, in der Produktion vergebene<br />

fünfstellige ID, welche jeden Sender<br />

des Systems einzigartig macht und durch<br />

die der entsprechende, vom Kunden<br />

gewünschte Sender mit dem gewünschten<br />

Empfänger „verlinkt“ bzw. gekoppelt<br />

werden kann. Hierdurch wird eine eindeutige<br />

Zuordnung der einzelnen Messstellen<br />

zu den am Empfänger befindlichen<br />

Ausgängen vorgenommen.<br />

Unter Berücksichtigung der derzeit<br />

gültigen Gesetzestexte sowie unter Beachtung<br />

der verfügbaren Normen und Industriestandards<br />

wurde für die Anwendung<br />

des Systems eine Funklösung mit proprietärem<br />

Protokoll im SRD Band auf<br />

der Frequenz 868 MHz (Europa) ausgewählt.<br />

Zusätzlich zu den bereits weiter<br />

oben erwähnten Funktionalitäten steht<br />

an jedem Tragschienen-Empfänger noch<br />

eine busfähige RS485-Schnittstelle mit<br />

MOD-Bus-Protokoll zur Verfügung. Pro<br />

Empfänger können über die Schnittstelle<br />

RS485 bis zu 16 Wtrans-Sender (Einstichtemperaturfühler)<br />

verwaltet, parametriert<br />

und ausgelesen werden.<br />

Vorteile überzeugen<br />

Durch den Einsatz zukunftsweisender<br />

Funkübertragungstechnologie ergibt sich<br />

insbesondere beim Einsatz in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen eine starke Reduzierung<br />

des Installationsaufwandes, da lange<br />

Anschlussleitungen in kabelgebundenen<br />

Systemen fast immer hinderlich für den<br />

Anwender sind. Funkbasierte Temperatursensoren<br />

bieten hier im Vergleich zu<br />

drahtgebundenen Lösungen mit Speisetrennern<br />

effektive und günstige Alternativen.<br />

Im Vergleich zur drahtgebundenen Messdatenübertragung<br />

reduzieren sich die<br />

Kosten bei Wartung, Reparatur und Neuinstallation.<br />

Durch die Funktechnologie – auch mit<br />

Zulassungen nach Atex-Richtlinie – werden<br />

völlig neue Anwendungsgebiete für die<br />

Übertragung von Temperaturdaten im<br />

Rahmen der Be- und Verarbeitungsprozesse<br />

in der Ernährungsindustrie oder bei der<br />

Mischfutterproduktion – aber natürlich auch<br />

bei Non-Food-Produkten – erschlossen.<br />

www.jumo.net<br />

VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 37

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