Menarini Kongress-News ÖGP 7.10.2016 (public)
Die 40. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie fand in der Messe Wien statt. In der 1. Ausgabe der "Menarini Kongress-News " vom 7.10.2016 sind die Highlights des 1. Kongresstages zusammengefasst: - Fall des Jahres 2016 - Suche nach dem Best BEEP - Allergie & Asthma - Pearls in Infectiuos Diseases - Interview mit ÖGP-Präsident Kneussl
Die 40. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie fand in der Messe Wien statt. In der 1. Ausgabe der "Menarini Kongress-News " vom 7.10.2016 sind die Highlights des 1. Kongresstages zusammengefasst:
- Fall des Jahres 2016
- Suche nach dem Best BEEP
- Allergie & Asthma
- Pearls in Infectiuos Diseases
- Interview mit ÖGP-Präsident Kneussl
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Wien, 7. Oktober 2016<br />
Sekundäre Prävention bei Allergie und Asthma<br />
Allergie soll kein Asthma werden<br />
Als sekundäre Prävention<br />
bezeichnet man die Gesamtheit<br />
aller Maßnahmen, die der<br />
Früherkennung und damit der<br />
Möglichkeit einer rechtzeitigen<br />
Behandlung von Erkrankungen<br />
dienen. „Es geht darum<br />
zu verhindern, dass aus der<br />
Allergie Asthma wird“, erklärte<br />
Priv.-Doz. Dr. Felix Wantke,<br />
Leiter des Floridsdorfer Allergiezentrums.<br />
Obwohl der Fokus auf primärer Allergie-<br />
und Asthmaprävention liegt,<br />
hat dennoch die sekundäre Prävention<br />
einen wichtigen Stellenwert in<br />
der Behandlung des Asthma bronchiale.<br />
„Bei Kindern kann Asthma<br />
schon sehr früh auftreten, wobei<br />
zum Unterschied von Erwachsenen,<br />
meist keine allergische Rhinoconjunctivitis<br />
vorliegt“, so Priv.-Doz. Dr.<br />
Felix Wantke, Leiter des Floridsdorfer<br />
Allergiezentrums.<br />
Bei Rhinoconjunctivitis auf inhalative<br />
Allergene, egal ob saisonell oder<br />
perennial, ist die spezifische Immuntherapie<br />
die einzige Möglichkeit,<br />
Asthma zu verhindern. Denn<br />
eine Rhinoconjunctivitis gilt als<br />
Hauptrisikofaktor für das spätere<br />
Entwickeln von Asthma bronchiale.<br />
Eine sekundäre Asthmaprävention<br />
bei Nahrungsmittelallergien ist bis<br />
dato nicht möglich. Auch schützt<br />
die prophylaktische Gabe von inhalativen<br />
Steroiden oder Antihistaminika<br />
vor Asthma nicht.<br />
Die (allergen-)spezifische Immuntherapie<br />
(SIT) reduziert wissenschaftlichen<br />
Studien zufolge das<br />
Risiko einer Verschlechterung der Asthma-Entwicklung<br />
oder -Symptomatik<br />
eindeutig. Die meisten Patienten<br />
erhalten über drei Jahre<br />
Priv.-Doz. Dr. Felix Wantke<br />
Injektionen mit Allergenextrakten,<br />
anfänglich in wöchentlichen Abständen,<br />
nach Erreichen der Erhaltungsdosis<br />
werden die Injektionen<br />
monatlich gegeben. Wantke: „Wenn<br />
auch die Datenlage nicht ganz eindeutig<br />
ist: Die europäische PAT-<br />
Studie zeigte ein deutlich gesenktes<br />
Risiko für die Entwicklung von Asthma<br />
nach drei Jahren mit einer Wirkung<br />
über insgesamt zehn Jahre.“<br />
Erst kürzlich konnte in einer double-blind,<br />
placebo-kontrollierten,<br />
randomisierten Studie an 812 Kindern<br />
von fünf bis zwölf Jahren mit<br />
allergischer Rhinoconjunctivitis<br />
aber ohne Asthma nach drei Jahren<br />
Immuntherapie eine deutliche<br />
In unseren Breitengraden stellen<br />
vor allem Birkenpollen ein großes<br />
Problem für Allergiker dar.<br />
Reduktion von Asthmasymptomen<br />
und Asthm amedikation bereits im<br />
dritten Jahr gesehen werden. Nach<br />
fünf Jahren konnte das Risiko für<br />
Auftreten von Asthmasymptomen<br />
oder die Asthmamedikation um<br />
34 Prozent reduziert werden (Odds<br />
Ratio 0,66).<br />
Die Immuntherapie kann entweder<br />
subkutan, mittels Spritze, oder sublingual<br />
verabreicht werden. Während<br />
es bei der subkutanen Immuntherapie<br />
unterschiedliche Behandlungsschemata<br />
gibt, nimmt der Patient<br />
bei der sublingualen Immuntherapie<br />
das Allergen täglich in einer standardisierten<br />
Dosis zu sich.<br />
Wantke: „Durch den Einsatz der<br />
neuen, hochdosierten sublingualen<br />
Immuntherapie, welche gegen<br />
Gräser, Hausstaubmilben und bald<br />
auch Birke und eventuell Ragweed<br />
verfügbar ist, steigt der Stellenwert<br />
der spezifischen Immuntherapie<br />
weiter, als der einzigen kausalen<br />
Therapie der Typ-1-Allergie mit der<br />
Option der sekundären Asthmaprävention.“<br />
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