Fischotter 1_2010
Fischotter 1_2010
Fischotter 1_2010
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
selbstbewusste Leistungsbereitschaft<br />
mit Können, sportliche Einzelleistung mit<br />
eindrücklichem Zusammenspiel, gesellige<br />
Zusammengehörigkeit mit kameradschaftlicher<br />
Hilfestellung. So betrachtet,<br />
wird das Pyramidenfoto zu einem<br />
guten Sinnbild für das Vereinsleben, gerade<br />
auch für unseren Turnverein Männedorf,<br />
der <strong>2010</strong> seinen 125. Geburtstag<br />
feiert. Doch trotz seines Alters ist der<br />
TVM jung und vital geblieben. Er gehört<br />
bis heute zu jenen Vereinen, die für unsere<br />
Dorfgemeinschaft von tragender<br />
Bedeutung sind. Happy Birthday!<br />
Es ist kein Zufall, dass beispielsweise der<br />
Velo-Moto-Club 2002 und die Harmonie<br />
Eintracht 2008 ihr hundertjähriges<br />
Bestehen feiern konnten. Der Dramatische<br />
Verein blickt ja sogar auf eine bald<br />
140-jährige Geschichte zurück. Mit der<br />
Bundesverfassung von 1848 wurde in<br />
der Schweiz die Vereinsfreiheit eingeführt,<br />
und durch private Initiative entstanden<br />
bald unzählige dieser freien<br />
Zusammenschlüsse. Neben dem eigentlichen<br />
Vereinszweck waren dabei auch<br />
stets die Förderung von Gemeinschaftssinn,<br />
Kameradschaft und Geselligkeit<br />
wichtig – eben: «Froh vereint!» In der<br />
Gründerzeit und bis weit ins 20. Jahrhundert<br />
hinein hatten die Vereine aber<br />
auch eine grosse Bedeutung im gesellschaftlichen<br />
und im politischen Bereich,<br />
die weit über ihren Vereinszweck hinausging.<br />
Sie bildeten das Rückgrat der<br />
freiheitlich-demokratischen Bewegung,<br />
die wiederum das Rückgrat des noch<br />
jungen Bundesstaates Schweiz war. Wer<br />
etwas bewirken wollte, musste sich deshalb<br />
zunächst im Verein bewähren.<br />
Zugegeben, da hat sich in der Zwischenzeit<br />
einiges verändert. Manche Vereine<br />
haben zunehmend Mühe, für Ihre Strukturen<br />
und Vorstände engagierte Mitstreiter<br />
zu finden. Die Freizeitgestaltung<br />
findet heute oft auch ohne Verein statt.<br />
Viele Interessen können – vor allem in<br />
Stadtnähe – durchaus auch ohne Vereinsmitgliedschaft<br />
ausgelebt werden, z.B. im<br />
Fitnessclub. Diese Veränderungen sind<br />
wohl zu akzeptieren, und die Konsequenzen<br />
daraus sind zu ziehen. Andererseits<br />
zeigen viele Beispiele, gerade auch<br />
aus jüngster Zeit, dass auch heute immer<br />
mehr Menschen bereit sind, sich projektbezogen<br />
für gemeinsame Ziele zu engagieren.<br />
Mit Begeisterung denke ich z.B.<br />
noch immer gerne zurück an den grossen<br />
Einsatz von rund 500 Freiwilligen am<br />
Männedorf-Fest 2008, an den bunten<br />
Melodienreigen des MänneDorf-Projektchors<br />
am letzten Musigfrüelig oder<br />
an die Versammlung des Elternrats der<br />
Schule im Oktober 2009.<br />
Vieles ist glücklicherweise erhalten geblieben.<br />
Die Vereine sind aus dem Dorfleben<br />
nicht wegzudenken. Auch im veränderten<br />
Umfeld sind die Vereine Träger<br />
von gesellschaftlicher Tradition und Erneuerung.<br />
Sie tragen wesentlich zu einer<br />
lebendigen Dorfgemeinschaft und zur<br />
Integration der vielen Neuzuzüger –<br />
auch aus anderen Kulturen – bei. Viele<br />
Vereine leisten zudem hervorragende<br />
Jugendförderung. Das beste Beispiel dafür<br />
ist unser zweiter Jubilar, der FC Männedorf,<br />
der sein 50-jähriges Bestehen<br />
feiern darf. Was er in den vergangenen<br />
Jahrzehnten gerade auf den Gebieten<br />
Integration und Jugendarbeit Vorbildliches<br />
geleistet hat, verdient unseren<br />
7