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STILPUNKTE Lifestyle Guide Ausgabe 10 Düsseldorf Herbst/Winter 2016/2017

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LEBEN &<br />

WOHNEN<br />

Text: Claudia Wingens / Foto: Krenzer <strong>Winter</strong>gärten/Uli Mayer<br />

WINTERGARTEN:<br />

STILVOLL DIE PURE NATUR GENIESSEN<br />

Sich entspannt zurücklehnen und geschützt vor Wind und<br />

Wetter den ungehinderten Blick in die Natur genießen. Wer<br />

einen <strong>Winter</strong>garten sein eigen nennt, hat sich ein Wohnzimmer<br />

mitten im Garten geschaffen. Denn die Glasfassade mit<br />

der unverstellten Rund-um-Sicht lässt ein außergewöhnliches<br />

Naturerlebnis zu jeder Jahreszeit wahr werden.<br />

ORANGERIEN WAREN VORBILD FÜR WINTERGÄRTEN<br />

Die Ursprünge des <strong>Winter</strong>gartens sollen bis in die Antike zurückreichen.<br />

Nach der Überlieferung wurden spezielle Bauten<br />

geschaffen, um Früchte geschützt anzubauen. Diese Idee<br />

wurde ab dem 16. Jahrhundert weiterentwickelt, als im Zeitalter<br />

der Seefahrer und Entdecker Gewächse aus tropischen<br />

Gefilden in die Heimat mitgebracht wurden und eine entsprechende<br />

Umgebung brauchten, um blühen und gedeihen<br />

zu können. Damals war für diese besondere Art der Gebäude<br />

der Name „Pomeranzenhaus“ üblich, den Vorgängern<br />

der heutigen Orangen. Später entstanden in vielen Städten<br />

Europas die sogenannten „Orangerien“, benannt nach den<br />

Zitrusfrüchten, die angesichts des rauen Klimas einen geschützten<br />

Raum zum Wachstum brauchten. Die Orangerien<br />

wurden besonders im viktorianischen Zeitalter in einer Glasund<br />

Stahl-Konstruktion großzügig und architektonisch anspruchsvoll<br />

gebaut, sogar Wege und Plätze zum Verweilen<br />

entstanden. So werden sie bis heute in Botanischen Gärten<br />

als Gewächs- oder Palmenhäuser für exotische Pflanzen oder<br />

als repräsentative Veranstaltungsbauten genutzt.<br />

VOM GEWÄCHSHAUS ZUM WINTERGARTEN<br />

Der <strong>Winter</strong>garten im heimischen Umfeld geht auf die ersten<br />

gläsernen Anbauten für Landsitze wohlhabender Engländer<br />

im 18. Jahrhundert zurück. Meist zum Überwintern empfindlicher<br />

Pflanzen geschaffen, hatten sie häufig eine direkte<br />

Verbindung zum Haus und erweiterten bereits den Wohnraum<br />

in die Natur. Die damaligen Gewächshäuser erreichten<br />

rasch einen für ihre Zeit beachtlichen technischen Stand,<br />

zum Beispiel bei der Belüftung, und entwickelten sich zu einem<br />

Treffpunkt. So waren die <strong>Winter</strong>gärten bald keine reinen<br />

Ausstellungs- oder Aufbewahrungsräume für Pflanzen<br />

mehr, sondern wurden – mit Möbeln bestückt – zu einem Ort<br />

der Entspannung und des gesellschaftlichen Austauschs. In<br />

Deutschland kamen die <strong>Winter</strong>gärten ab den 1880er-Jahren<br />

in Mode. Jedoch brauchte es noch einige Jahre bis die Produktion<br />

von Flachglas günstiger wurde und damit <strong>Winter</strong>gärten<br />

für die breite Bevölkerung erschwinglich wurden. In<br />

diesem Zuge wurde auch das Design funktioneller. Aus dem<br />

viktorianischen Stil mit kleinen Glasflächen, Rundbögen und<br />

dekorativen Stilelementen entstand der moderne <strong>Winter</strong>garten<br />

unserer Zeit.<br />

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