Tassilo, Ausgabe November/Dezember 2016 - Das Magazin rund um Weilheim und die Seen
Eisschwimmen, ein cooles Hobby - Marianne Sägebrecht auf der Roten Couch - Lüftlmaler Jürgen Schütt - So macht man Autos winterfest - Der Bahnhof Murnau, Touristentreff mit Sofa-Charme - Edith Eckbauer, Bronzesiegerin bei Olympia 1976 - die Mobile Umweltschule Pähl - Schlossmuseum Murnau - Umweltstreit in Pähl - Heimaträtsel mit Wappenkunde - Kegelbahnen im Tassiloland - Adventsmärkte der Region - Kunsthandwerk, ein ganzer Leonhardizug in Miniaturformat u.v.m.
Eisschwimmen, ein cooles Hobby - Marianne Sägebrecht auf der Roten Couch - Lüftlmaler Jürgen Schütt - So macht man Autos winterfest - Der Bahnhof Murnau, Touristentreff mit Sofa-Charme - Edith Eckbauer, Bronzesiegerin bei Olympia 1976 - die Mobile Umweltschule Pähl - Schlossmuseum Murnau - Umweltstreit in Pähl - Heimaträtsel mit Wappenkunde - Kegelbahnen im Tassiloland - Adventsmärkte der Region - Kunsthandwerk, ein ganzer Leonhardizug in Miniaturformat u.v.m.
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Ausgabe</strong> 9<br />
<strong>November</strong> / <strong>Dezember</strong> <strong>2016</strong><br />
®<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Seen</strong><br />
Eine Produktion von<br />
Titelbild: Mauritius Images, Martin Siepmann<br />
Aidlinger Höhe<br />
mit Veranstaltungskalender für zwei Monate<br />
Illusion an der Wand<br />
Der Lüftlmaler Jürgen Schütt<br />
Ausführliche Übersicht in <strong>die</strong>ser <strong>Ausgabe</strong>:<br />
im <strong>Tassilo</strong>land<br />
Auf der Roten Couch<br />
Marianne Sägebrecht erzählt
Erleuchtend<br />
War das großartig! Mit dem<br />
„1. Lichtkunst-Festival“ t-<br />
s haben<br />
<strong>die</strong> <strong>Weilheim</strong>er imer<br />
Bürger, <strong>die</strong> sich<br />
im veranstaltenden al<br />
ten Verein engagieren,<br />
gi<br />
en, ihre<br />
Stadt <strong>r<strong>und</strong></strong><strong>um</strong><br />
beschenkt — in allen Facet-<br />
ten wörtlich zu<br />
nehmen: Die<br />
vielen en tausend Zuschauer, <strong>die</strong> an<br />
den magisch erhellten Fassaden aden<br />
ihre Altstadt in ganz<br />
neuem Licht entdecken ecke<br />
durften ebenso, enso<br />
wie jene aus<br />
dem ganzen <strong>Tassilo</strong>land, l <strong>die</strong> sich Mitte Oktober nach<br />
<strong>Weilheim</strong> aufgemacht hatten. Sie erlebten ein Fest der<br />
Sinne, das weit über <strong>die</strong> Stadtmauern hinausstrahlte.<br />
Auch <strong>die</strong> Lichtkünstler selbst waren begeistert — <strong>und</strong><br />
das hellauf! Kurator Philipp Geist, in <strong>Weilheim</strong> geboren<br />
<strong>und</strong> für <strong>die</strong> Auswahl der in seiner Heimatstadt<br />
auftretenden Kollegen verantwortlich, schwärmt auf<br />
seinem Facebook-Profil „Videogeist“ von „zwei fantastischen<br />
Nächten“ — samt Ausrufezeichen. Dabei wird<br />
er <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> den Globus für seine junge Kunstform<br />
gefeiert. Er sei „so dankbar <strong>und</strong> glücklich“, schreibt<br />
Geist. Und gibt ein Versprechen, an das ihn der Lichtkunstverein<br />
bitte rechtzeitig erinnern möge: „Auf ein<br />
nächstes Mal 2018!“ Übrigens — Geist hatte noch mehr<br />
„<strong>Weilheim</strong>“ im Gepäck: Der Elektroso<strong>und</strong> zu seiner<br />
Installation am Marienplatz stammte von einem<br />
weiteren, stilprägend, heimischen Kunstpionier: Musiker<br />
<strong>und</strong> DJ Martin Gretschmann alias „Acid Pauli“.<br />
Lustigerweise bedankte sich Geist beim bayerischen<br />
Künstler-Kollegen auf Englisch für seine „amazing<br />
music“. Eine andere hätte in <strong>Weilheim</strong> selbstredend<br />
nicht laufen dürfen! Besser als mit dem Lichtkunst-Festival<br />
kann eine Stadt für sich überregional<br />
als (Kultur-)Standort <strong>und</strong> angehendes „Oberzentr<strong>um</strong>“<br />
nicht werben!<br />
So geht das <strong>Tassilo</strong>and hell erleuchtet in <strong>die</strong> Jahreszeit<br />
der kurzen Tage <strong>und</strong> langen Nächte. Damit alle<br />
Fre<strong>und</strong>e des „tassilo“ den Durchblick behalten, wohin<br />
ein Abstecher einmal lohnenswert wäre, finden<br />
Sie im hinteren Heftteil eine ausführliche Adventsmarkt-Übersicht.<br />
Doch wo <strong>die</strong> anderen Tage oder<br />
Abende verbringen? Beim Studi<strong>um</strong> unseres stets<br />
aktuellen <strong>und</strong> mit viel Fleiß recherchierten Veranstaltungskalenders<br />
dürfte Ihnen immer wieder ein Licht<br />
aufgehen. Die Übersicht ist heiß begehrt, wie wir<br />
inzwischen wissen. Der „tassilo“ wird (mindestens)<br />
zwei Monate lang nicht z<strong>um</strong> Altpapier — es könnte<br />
Ärger mit Mitlesern geben ...<br />
Als inhaltliche „Leuchttürme“ sei Ihnen an <strong>die</strong>ser<br />
Stelle mithin jede Geschichte <strong>die</strong>ser <strong>Ausgabe</strong> ans<br />
Herz gelegt: „Eiskalt erwischt“ haben wir Eisschwimmer;<br />
was „aufgefischt“ wird, kann in Paterzell abgegeben<br />
werden; <strong>und</strong> wir haben zwei Bauernhöfe<br />
besucht, auf denen möglichst nichts „entwischen“<br />
sollte. Überhaupt geht es tierisch zu in <strong>die</strong>sem Heft,<br />
vom Weißstorch bis z<strong>um</strong> Borkenkäfer. Weshalb unser<br />
Themen-Mix mit Geothermie <strong>und</strong> Eisenbahn auch<br />
<strong>die</strong> Technik, mit einem Lüftlmaler das Handwerk <strong>und</strong><br />
einer Olympia-Medaillengewinnerin den Sport <strong>um</strong>fasst,<br />
<strong>und</strong>, <strong>und</strong>, <strong>und</strong>.<br />
Gar ein Weltstar aus Bayern nahm Platz auf der<br />
„Roten Couch“ für ein „tassilo“-Exklusiv-Interview:<br />
Marianne Sägebrecht. Doch wer erwartet, <strong>die</strong> Schauspielerin<br />
<strong>und</strong> Buchautorin schwelge nur in ruhmreichen<br />
Zeiten, kann sich mit der Lektüre der vielen Zeilen<br />
vom Gegenteil überzeugen: Die Anfangs-Siebzigerin<br />
sprüht nur so vor Lebensenergie <strong>und</strong> Zukunftsplänen —<br />
<strong>und</strong> ist damit ein weiteres „Highlight“ in unserem<br />
neuen „tassilo“.<br />
Tobias Sch<strong>um</strong>acher<br />
> > > AUS DEM INHALT<br />
Seite 4<br />
Ein „cooles“ Hobby —<br />
Eisschwimmen in<br />
Starnberger See & Co.<br />
Seite 9<br />
Schauspielerin Marianne<br />
Sägebrecht im Interview auf<br />
der Roten Couch<br />
Seite 14<br />
Die ungewöhnliche<br />
Karriere des Lüftlmalers<br />
Jürgen Schütt<br />
Seite 18<br />
<strong>Das</strong> Auto winterfest machen —<br />
Kfz-Spezialisten plaudern aus<br />
dem Winter-Nähkästchen<br />
Seite 20<br />
Touristentreff mit Sofa-Charme:<br />
Der Bahnhof Murnau ist ein<br />
echtes Schmuckstück<br />
Seite 34<br />
Edith Eckbauer erinnert sich:<br />
Die Tutzingerin gewann Bronze<br />
im Rudern bei Olympia 1976<br />
Seite 42<br />
Heimatunterricht vor der<br />
Haustüre mit der Mobilen<br />
Umweltschule aus Pähl<br />
Seite 46<br />
Ein Besuch lohnt sich!<br />
<strong>Das</strong> Schlossmuse<strong>um</strong> im<br />
Zentr<strong>um</strong> Murnaus<br />
Seite 50<br />
Gemäht oder gemulcht?<br />
Ein Streit in Pähl geht<br />
in <strong>die</strong> nächste R<strong>und</strong>e<br />
Seite 58<br />
Wer kennt <strong>die</strong> Wappen?<br />
Bade-Gutscheine im<br />
Heimaträtsel zu gewinnen!<br />
Seite 61<br />
Eine ruhige Kugel schieben:<br />
Unterwegs auf den<br />
Kegelbahnen im <strong>Tassilo</strong>land<br />
Seite 64<br />
Da kommt der Nikolaus<br />
ins Schwitzen: Adventsmärkte<br />
in der Region<br />
Seite 70<br />
Bayerisches Kunsthandwerk:<br />
ein ganzer Leonhardi-Zug<br />
im Miniatur-Format<br />
Seite 72<br />
Besinnlich, lustig, fetzig:<br />
Der Veranstaltungskalender für<br />
<strong>November</strong>/<strong>Dezember</strong><br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 3
Eisschwimmen im Starnberger See & Co.<br />
Eiskalt erwischt<br />
Kontakt:<br />
M. & T. Schlittenbauer<br />
Sulz 2<br />
82362 Peißenberg<br />
01 71/8 53 37 99<br />
Catering - Kochkurse // Rosmarincatering Peißenberg<br />
4 | tassilo<br />
Starnberg / Taufkirchen | Wie bei so<br />
vielen Sportarten spielt — neben<br />
der Fitness — auch das Mentale<br />
eine große Rolle: Kann man sich<br />
vorstellen, einen Marathon zu laufen?<br />
Kann der Gegner im direkten<br />
Gegenüber, im Kampf geschlagen<br />
werden? Spielt der Körper mit, <strong>die</strong><br />
Kondition, der Geist? Im Falle der<br />
hier vorgestellten Sportart stellen<br />
sich unweigerlich Bilder im Kopf<br />
ein, <strong>die</strong> es dann — in der tatsächlichen<br />
Praxis — nicht nur mental,<br />
sondern auch körperlich zu überwinden<br />
gilt: Schwimmen in eiskaltem<br />
Wasser, sprich Eisschwimmen.<br />
Eher durch Zufall kam der Taufkirchner<br />
Martin Beck mit <strong>die</strong>sem<br />
Sport in Kontakt. Ein Rückenleiden<br />
war der Auslöser, was ihm damals<br />
zu schaffen machte. Auf der Suche<br />
nach einer therapeutischen Lösung<br />
stolperte er über <strong>die</strong> Behandlung<br />
mittels flüssigem Stickstoff. Sehr<br />
gute Ergebnisse seien damit bei<br />
der Behandlung des Bewegungsapparates<br />
erzielt worden. Allerdings<br />
sollte sich eine Therapie für<br />
ihn als schwierig erweisen, da zu<br />
aufwendig <strong>und</strong> fahrtechnisch zu<br />
weit weg. Alternativ, überlegte<br />
Martin Beck, müsste doch<br />
auch eisiges Wasser <strong>die</strong><br />
Bedingungen von Stickstoff<br />
erfüllen, <strong>die</strong> zur Linderung<br />
seiner Rückenbeschwerden<br />
notwendig wären.<br />
Wasser als geistigklärendes<br />
Element<br />
Er hat es ausprobiert — <strong>und</strong> bis<br />
heute nicht bereut. An sein „erstes<br />
Mal“ kann sich Beck noch gut<br />
erinnern. „<strong>Das</strong> eiskalte Wasser<br />
brennt auf der Haut“, schildert er.<br />
„<strong>Das</strong> muss man aushalten können.“<br />
Idealerweise hat das Wasser<br />
unter sieben Grad Celsius, „dann<br />
friert man nicht mehr“, erklärt<br />
der Extremschwimmer. <strong>Das</strong> liege<br />
daran, dass der Körper auf Überlebensmodus<br />
schalte; <strong>die</strong> Kälte<br />
werde als enorme Hitze wahrgenommen<br />
— <strong>und</strong> fast euphorische<br />
Gefühle kämen auf. <strong>Das</strong> eigentlich<br />
Beste am Eisschwimmen komme<br />
jedoch hinterher, meint Martin<br />
Beck. „Schon nach dem ersten<br />
Versuch überraschte mich <strong>die</strong> unglaubliche<br />
Entspannung, <strong>die</strong> sich<br />
in mir breitmachte“, erinnert er<br />
sich. Eine fast schon buddhistische<br />
Ruhe sei der Lohn für <strong>die</strong> Strapaze<br />
gewesen, <strong>die</strong> es dank der Temperaturen<br />
<strong>und</strong> der Vorbereitungszeit<br />
dann doch sei. „Bildlich gesprochen<br />
bleibt <strong>die</strong> Anspannung im<br />
Fluss“, schmunzelt Beck. <strong>Das</strong> Wasser<br />
als geistig-klärendes Element,<br />
sozusagen. Jetzt lacht Beck: „Und<br />
der restliche Tag wird dem friedlichen<br />
Schlaf gewidmet!“<br />
Mittlerweile trifft er sich mit drei<br />
Gleichgesinnten z<strong>um</strong> regelmäßigen<br />
Schwimmen in kalten Gewässern<br />
oder Flüssen. Auch der Starnberger<br />
See war bereits ein Ziel der<br />
unerschrockenen Sportler — wie<br />
<strong>Seen</strong> überhaupt sehr geeignet seien<br />
für Eisschwimmer. Denn gerade<br />
Gewässer mit Strömungen sollten<br />
von Anfängern gemieden werden.<br />
Ob man <strong>die</strong> Erlaubnis der Kommunen<br />
z<strong>um</strong> Eisschwimmen in deren<br />
Gewässern braucht, wird Martin<br />
Beck oft gefragt. „Es versteht sich<br />
natürlich von selbst, dass man<br />
nicht in Naturschutzgebieten unterwegs<br />
ist“, sagt er, „<strong>und</strong> dass<br />
das Baden am gewünschten Ort<br />
primär erlaubt ist“. Ansonsten sei<br />
ihm noch kein Verbot untergekommen<br />
— war<strong>um</strong> auch? „Eisschwimmen<br />
ist ja kein Flächensport. Viele<br />
Menschen haben wahrscheinlich<br />
noch nie einen von uns zu sehen<br />
bekommen.“<br />
Hier wird ein Eispickel z<strong>um</strong> Einsatz kommen.<br />
Selbst das stellt kein Hindernis<br />
für einen Eisschwimmer dar.
Vorsichtig tastet sich Martin Beck voran.<br />
Bei steinigem Unterg<strong>r<strong>und</strong></strong> greift er<br />
auf Neopren-Badeschuhe zurück.<br />
> > >INFORMATIONEN<br />
Tipps <strong>und</strong> Einblicke ins<br />
Eisschwimmen geben u.a.<br />
<strong>die</strong> Internetseiten<br />
www.eisschwimmer.de<br />
oder https://chlorhuhn.<br />
wordpress.com/<br />
Wechseln Sie zu uns!<br />
Gute Preise, guter Service<br />
Ansprechpartner vor Ort!<br />
Wer sich vorstellen kann, in eiskaltem<br />
Wasser zu schwimmen, dem<br />
möchte Martin Beck ein paar Tipps<br />
zur Vorbereitung mit auf den Weg<br />
geben.<br />
Vor dem Schwimmen,<br />
nach dem Schwimmen<br />
Er selbst fängt bereits im Herbst<br />
mit seinen Übungen an, <strong>um</strong> gut<br />
gerüstet ins eiskalte Wasser gehen<br />
zu können. „Man kann mit<br />
den Jahreszeiten trainieren; im<br />
Sommer vielleicht laufen gehen,<br />
Sauna <strong>und</strong> kaltes Duschen dazunehmen.“<br />
Die Lehren des „Wasserdoktors“<br />
Sebastian Kneipp seien<br />
dafür ein guter Ratgeber, verrät<br />
der Sportler. Denn <strong>die</strong> Haut müsse<br />
sich beim Eisschwimmen schnell<br />
<strong>um</strong>stellen können, von Kälte auf<br />
Wärme <strong>und</strong> <strong>um</strong>gekehrt. Hierfür<br />
könne man viel im Vorfeld tun.<br />
Geht es dann ans Schwimmen<br />
selbst, solle man idealerweise<br />
anfänglich nicht alleine unterwegs<br />
sein; auch ein Handy sollte<br />
griffbereit am Ufer liegen, <strong>um</strong><br />
bei Notfällen schnell handeln zu<br />
können. „Etwa 15 Minuten Aufwärmen<br />
vor dem Gang ins Wasser<br />
muss sein“, sagt Beck. <strong>Das</strong> <strong>die</strong>ne<br />
zur Auflockerung der Muskulatur<br />
<strong>und</strong> stärke <strong>die</strong> Durchblutung.<br />
Man dürfe nur nicht dabei ins<br />
Schwitzen kommen, denn „der<br />
Kreislauf geht ansonsten von Null<br />
auf H<strong>und</strong>ert“, sobald das eiskalte<br />
Wasser dazukommt. Ganz wichtig:<br />
auch an das Danach denken!<br />
Handtuch, Wechselkleidung, Mütze<br />
<strong>und</strong> Handschuhe bereit legen,<br />
denn nach dem Schwimmen muss<br />
es schnell gehen. Kalte Luft sorge<br />
für eine sehr schnelle Wasserverdunstung<br />
auf der Haut — komme<br />
dann noch Wind dazu, könne es<br />
„höllisch“ werden, erklärt Beck.<br />
„Bei Böen <strong>und</strong> besonders eisigen<br />
Außentemperaturen rate ich vom<br />
Eisschwimmen ab.“<br />
Auch das eine oder andere Loch<br />
haben der Sportler <strong>und</strong> seine<br />
Mitstreiter schon in <strong>die</strong> Eisdecken<br />
von Gewässern geschlagen. Ein<br />
Eispickel oder eine Säge zählt<br />
deshalb mit zur Ausrüstung der<br />
Eisschwimmer. Gerade in unmittelbarer<br />
Nähe eines Steges lasse<br />
es sich prima ins Wasser gehen,<br />
der Rucksack mit Wechselkleidung<br />
kann trocken gelagert werden.<br />
So einsam <strong>die</strong>se Sportart in der<br />
Regel noch betrieben wird, so<br />
viel überraschtes Publik<strong>um</strong> finde<br />
sich ein, sobald ein Eisschwimmer<br />
entdeckt werde, erzählt Beck.<br />
Bew<strong>und</strong>erung <strong>und</strong> Entsetzen zugleich<br />
zeige sich in manchen Gesichtern.<br />
Über Erfahrungsberichte<br />
anderer Eisschwimmer würde<br />
sich <strong>die</strong> kleine Gruppe <strong>um</strong> Martin<br />
Beck freuen. Eine eigens geschaffene<br />
Internetseite solle, nach dem<br />
Wunsch des Betreibers, irgendwann<br />
<strong>die</strong> Plattform für Eisschwimmer<br />
deutschlandweit werden. Momentan<br />
t<strong>um</strong>melt sich darauf: nur<br />
Martin Beck.<br />
rp<br />
Dann geht es los — <strong>die</strong> Erfahrung<br />
ist für Martin Beck jedes Mal aufs<br />
Neue überwältigend.<br />
Arbeitspreis<br />
25,50 ct/kWh<br />
*Näheres:<br />
www.stawm.de<br />
Wechseln Sie zu uns!<br />
Gute Preise, guter Service<br />
Ansprechpartner vor Ort!<br />
Arbeitspreis<br />
4,5 ct/kWh<br />
*Näheres:<br />
www.stawm.de<br />
Immer<br />
noch<br />
günstig!<br />
Jetzt noch<br />
günstiger!<br />
Stadtwerke <strong>Weilheim</strong> i.OB Energie GmbH<br />
Stadtwerkestraße 1, 82362 <strong>Weilheim</strong> i.OB<br />
www.oberland-strom.de<br />
Stadtwerke <strong>Weilheim</strong> i.OB Energie GmbH<br />
Stadtwerkestraße 1, 82362 <strong>Weilheim</strong> i.OB<br />
www.oberland-gas.de<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 5
Heidi Rothwinklers Auffangstation in Paterzell<br />
Reine Form.<br />
Pure Schönheit.<br />
Eine Fre<strong>und</strong>in der Tiere<br />
Paterzell | Egal ob Reh, Marder,<br />
Igel oder Hase: Seit über 20 Jahren<br />
ist Heidi Rothwinklers Auffangstation<br />
eine Anlaufstelle für<br />
Tierschutzfälle jeglicher Art. „Vom<br />
Frosch bis zur Fledermaus pflege<br />
ich eigentlich alles“, beschreibt<br />
Rothwinkler, <strong>die</strong> in ihrer Paterzeller<br />
Heimat ein beachtliches Gehege<br />
mit Käfigen <strong>und</strong> Freiläufen eingerichtet<br />
hat, <strong>um</strong> möglichst vielen<br />
pflegebedürftigen Tieren z<strong>um</strong>indest<br />
vorübergehend ein Zuhause<br />
bieten zu können. Ideal liegt ihre<br />
Auffangstation am Rande eines<br />
Waldes, was insbesondere <strong>die</strong><br />
Auswilderung entsprechender<br />
Tierarten erleichtert. Denn: „Ein<br />
Wildtier gehört raus!“, betont sie.<br />
Lediglich bestimmte Verletzungen<br />
werden im Haus behandelt.<br />
Eine Heimat<br />
auf Zeit<br />
Heidi Rothwinkler wird dann gerufen,<br />
wenn jemand ein verletztes<br />
Wildtier entdeckt — ihre N<strong>um</strong>mer<br />
Ein großer Schluck für ein kleines Tier: Weit über 30 Katzen ohne Zuhause<br />
konnte Heidi Rothwinkler heuer schon vermitteln.<br />
ist auf zahlreichen Handys gespeichert.<br />
Z<strong>um</strong>eist bekomme sie<br />
Textnachrichten „da ich Zuhause<br />
keinen Handy-Empfang habe“,<br />
wie sie schmunzelnd verrät. Ein<br />
Schwerpunkt in der Auffangstation<br />
für Tierschutzfälle sind Katzen.<br />
Ausgesetzt oder verletzt kommen<br />
sie in Rothwinklers Obhut, wo <strong>die</strong><br />
Tiere wieder fit gemacht werden.<br />
Einige Tage verbringen <strong>die</strong> Katzen<br />
in eigenen Boxen, so kann festgestellt<br />
werden, ob sie Krankheiten<br />
oder etwa Flöhe haben. Ist dem<br />
Uhrmachermeister<br />
Uhren · Juwelen · Schmuck<br />
82362 <strong>Weilheim</strong> · Rathausplatz 16<br />
0881/2686<br />
E-Mail: info@uhren-lutz.de · www.uhren-lutz.de<br />
6 | tassilo
Zahlreiche Rehe hat Heidi Rothwinkler ges<strong>und</strong> gepflegt. Sie bleiben<br />
aber nur solange, bis sie sich wieder selbst versorgen können.<br />
nicht so, können sie sich je nach<br />
Zustand im Gelände frei bewegen.<br />
<strong>Das</strong>s es nur eine Heimat auf Zeit<br />
ist, zeigt <strong>die</strong> Tatsache, dass <strong>die</strong><br />
passionierte Tierexpertin heuer<br />
bereits weit über 30 Katzen vermittelt<br />
hat. Aber nicht ohne sich<br />
auch <strong>um</strong> <strong>die</strong> zukünftige Betreuung<br />
zu kümmern: Zwar bezahlen<br />
<strong>die</strong> neuen „Besitzer“ kein Geld für<br />
ihr Haustier, müssen jedoch einen<br />
Vertrag unterzeichnen, der Aspekte<br />
wie <strong>die</strong> tierärztliche Vorsorge<br />
oder Haftung regelt.<br />
Die Sprache<br />
der Rehe<br />
Ein weiterer Großteil ihrer Arbeit<br />
ist <strong>die</strong> Versorgung verletzter Rehe.<br />
„Sobald <strong>die</strong> Landwirte anfangen<br />
zu mähen, habe ich schon ein<br />
ungutes Gefühl“, beschreibt Heidi<br />
Rothwinkler, schließlich komme es<br />
dabei oft zu Unfällen. Erst kürzlich<br />
war ein Rehbock mit einem Oberschenkelbruch<br />
bei ihr. Gar nicht so<br />
einfach, denn „Böcke sind weitaus<br />
wilder“. Derzeit versorgt sie zwei<br />
zahme Rehe, <strong>die</strong> im angrenzenden<br />
Wald heimisch sind. Selbst bei<br />
der Geburt von deren Kitzen griff<br />
sie unterstützend ein, da sowohl<br />
<strong>die</strong> Jungtiere als auch <strong>die</strong> Mutter<br />
es sonst nicht geschafft hätten.<br />
„<strong>Das</strong> war eine heikle Situation. Ich<br />
habe schon gemerkt, dass da was<br />
nicht stimmt“, blickt sie zurück.<br />
Beobachtet man den Umgang von<br />
Heidi Rothwinkler mit den Rehen,<br />
dann scheint es, als spreche sie<br />
<strong>die</strong> Sprache der Tiere. Einige kurze<br />
Töne — <strong>und</strong> schon kommen sie,<br />
<strong>um</strong> sich an kalten Tagen ihre Nahrung<br />
abzuholen. Obwohl einige<br />
der Wildtiere auf Heidi Rothwinkler<br />
fixiert bleiben, sei es wichtig,<br />
sie individuell wieder auszuwildern.<br />
Igel etwa wandern meist<br />
von selbst nach kurzer Zeit wieder<br />
aus, während Rehe <strong>r<strong>und</strong></strong> ein Jahr<br />
in der Nähe bleiben, bis sie sich<br />
komplett selbst ernähren können.<br />
Damit <strong>die</strong> Zutraulichkeit der Tiere<br />
nicht z<strong>um</strong> Nachteil wird, hat Heidi<br />
Rothwinkler ihnen eigene Halsbänder<br />
<strong>um</strong>gehängt. „Die Jäger<br />
wissen Bescheid“, sagt sie über<br />
ihr generell gutes Verhältnis zu<br />
ihnen. Sie werde mitunter bis aus<br />
Buchloe oder Fuchstal kontaktiert.<br />
Ein Marder<br />
als treuer Begleiter<br />
Während Heidi Rothwinkler auf<br />
der Suche nach „ihren“ Rehen<br />
durch den angrenzenden Wald<br />
spaziert, verfolgt sie Marder<br />
„Knattl“, der ka<strong>um</strong> von ihrer Seite<br />
zu weichen scheint. Bei <strong>die</strong>sem<br />
Anblick, <strong>und</strong> dem nicht von der<br />
Hand zu weisenden Gespür für<br />
Tiere, möchte man ka<strong>um</strong> glauben,<br />
wie rational Heidi Rothwinkler<br />
ihre Aufgabe sieht: „Es sollte alles<br />
ausgeglichen sein. Alles<br />
was zu extrem ist, lehne<br />
ich ab“, sagt sie <strong>und</strong><br />
spricht damit an, dass<br />
Tiere natürlich auch einmal<br />
eingeschläfert werden<br />
müssen. Damit sie ihre<br />
Arbeit ausüben darf, hat sie<br />
eigens eine Prüfung abgelegt,<br />
sonst hätte sie <strong>die</strong> Erlaubnis<br />
vom Veterinäramt nicht bekommen.<br />
Unterstützung erhält sie<br />
bisweilen von Tierärztin Susanne<br />
Gabler-Kau, in deren Marnbacher<br />
Praxis (bei <strong>Weilheim</strong>) sie als<br />
Assistentin tätig ist. Finanzielle<br />
Hilfe bekommt sie indes von der<br />
Tierhilfe Oberland, <strong>die</strong> einige der<br />
Rechnungen übernimmt. Dennoch<br />
bleibt es ein kostspieliges<br />
Engagement, bedenkt man <strong>die</strong><br />
immensen Kosten etwa für Futter<br />
oder so manchen Gang z<strong>um</strong><br />
Tierarzt. „Ich rauche nicht, ich<br />
trinke nicht. Die Aufzucht ist mein<br />
Hobby, auch wenn es viel Geld<br />
<strong>und</strong> Zeit kostet“, sagt Heidi Rothwinkler<br />
über ihre Aufgabe, <strong>die</strong><br />
sie komplett ehrenamtlich betreibt.<br />
Für Beobachter stellt sich bei<br />
so viel Tierliebe nur <strong>die</strong> Frage,<br />
ob es überhaupt Arten<br />
gibt, <strong>die</strong> Heidi Rothwinkler zu<br />
pflegen ablehnt: „Ein Schlangenfre<strong>und</strong><br />
bin ich nicht gerade“,<br />
gibt sie zu. Als sie<br />
jedoch einst eine verletzte<br />
Ringelnatter auf der Straße<br />
entdeckte, hat sie auch <strong>die</strong>se<br />
wieder aufgepäppelt — ganz<br />
selbstverständlich.<br />
tis<br />
Marder „Knattl“ weicht<br />
ka<strong>um</strong> von Heidi Rothwinklers<br />
Seite. Allzu lange<br />
wird er dennoch nicht<br />
bleiben dürfen, denn<br />
<strong>die</strong> Tierexpertin sagt:<br />
„Ein Wildtier gehört raus!“<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 7
291 m<br />
99 m<br />
10 nm<br />
2962 m<br />
Gipfelstürmern bieten wir<br />
in Penzberg <strong>die</strong> beste Basis.<br />
Roche in Penzberg ist aktiver Teil der<br />
Life-Science-Region Greater Munich.<br />
Als Powerhouse für Antikörper haben<br />
wir hohe Ziele. Mit Mut zu neuen Ideen,<br />
dem Willen zur Lösung drängender<br />
Ges<strong>und</strong>heitsfragen <strong>und</strong> gelebter<br />
kultureller Vielfalt arbeiten wir global<br />
vernetzt an den Ges<strong>und</strong>heitslösungen<br />
von morgen.<br />
From Science to Patients.
Auf der Roten Couch<br />
Marianne<br />
Sägebrecht<br />
<strong>und</strong> das<br />
versöhnende<br />
Leben<br />
Fürs Foto-Shooting auf der Roten Couch wählte Marianne Sägebrecht das „Atelier Artfor<strong>um</strong>“ von Bildhauer<br />
<strong>und</strong> Maler Leonard Lorenz. Dessen Bilder mit Segelschiffen hinten an der Wand sind für <strong>die</strong> Schauspielerin eine<br />
prophetische Vorausschau auf ihre Reise nach Surinam — gemäß ihrem Leitspruch: „Was der Schöpfer plant, muss das<br />
Leben halten.“ In Lorenz‘ Atelier bei Schäftlarn pflegen vielfältig kulturell interessierte Menschen einen regen Austausch.<br />
Foto: Johann Jilka<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 9
Dein <br />
Weg z<strong>um</strong> Schwarzgürtel<br />
<br />
Sicherheit für Kinder<br />
<strong>und</strong> Erwachsene<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
10 | tassilo<br />
KFZ-Reparaturen aller Art<br />
Spur- <strong>und</strong> Achsvermessung<br />
Dekra <strong>und</strong> AU im Hause<br />
Pütrichstraße 31<br />
82362 <strong>Weilheim</strong><br />
Tel. 08 81/92 48 20-0<br />
oder 01 71/4 40 04 42<br />
ASC-Wittig@t-online.de<br />
• Reifen-Stoßdämpfer-Bremsen<strong>die</strong>nst<br />
• K<strong>und</strong>en<strong>die</strong>nst<br />
• Unfallinstandsetzung/Lackierung<br />
• Rep. von Ba<strong>um</strong>aschinen aller Art<br />
• Auto-Waschcenter <strong>und</strong> Waschpark<br />
Seit 25 Jahren Ihr Ansprechpartner <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong>‘s Fahrzeug!<br />
<br />
50 € sparen<br />
Bei Vorlage<br />
<strong>die</strong>ser Anzeige!<br />
Starnberg | Der Regisseur <strong>und</strong><br />
Produzent Percy Adlon machte sie<br />
1986 als Jasmin Münchgstettner in<br />
seinem Film „Out of Rosenheim“<br />
fast über Nacht z<strong>um</strong> Weltstar aus<br />
Bayern: Marianne Sägebrecht.<br />
Sieben Jahre zuvor hatte er <strong>die</strong><br />
1945 in Starnberg Geborene in<br />
der Münchner Kleinkunst-Szene<br />
selbst entdeckt. Bis heute sind<br />
sie in Fre<strong>und</strong>schaft verb<strong>und</strong>en.<br />
Adlon sollte, was ges<strong>und</strong>heitliche<br />
Umstände verhindern, auch ein<br />
Projekt begleiten, das Sägebrecht<br />
2015 in einem Buch vorgestellt<br />
hat: Die 71-Jährige ist — so der<br />
Titel — „Auf dem Weg nach Surinam“.<br />
Wie lange <strong>die</strong> Pläne schon<br />
gären <strong>und</strong> war<strong>um</strong> überhaupt, was<br />
das Schauspielen für sie bedeutet<br />
<strong>und</strong> war<strong>um</strong> sie wohl nie eine gute<br />
Mörderin abgeben wird, das verrät<br />
sie im „tassilo“-Interview auf der<br />
Roten Couch.<br />
Marianne Sägebrecht, am 3. <strong>November</strong><br />
kommt „<strong>Das</strong> schönste Weihnachten<br />
überhaupt“ in <strong>die</strong> Kinos,<br />
der zweite „Pettersson & Findus“-<br />
Film, in dem sie mitspielen. Wollen<br />
Sie schon etwas verraten?<br />
Ich spiele wieder Beda Andersson.<br />
Die Frauenfigur entspricht<br />
mir <strong>r<strong>und</strong></strong><strong>um</strong>: Sie lebt alleine <strong>und</strong><br />
ist behände mit dem Fahrrad unterwegs,<br />
sie kümmert sich <strong>um</strong><br />
Pettersson <strong>und</strong> hat ihm übrigens<br />
Findus geschenkt, damit er nicht<br />
allein ist. Würde jemand wie Pettersson<br />
in meiner Nachbarschaft<br />
wohnen, könnte etwas Ähnliches<br />
im realen Leben passieren. Schon<br />
als Kind habe ich viel verschenkt.<br />
Einmal wurde meine Mutter sauer<br />
<strong>und</strong> hat gesagt: „Wenn Dein Arsch<br />
nicht angewachsen wäre, würdest<br />
Du den auch verschenken.“ Ich<br />
habe erwidert: „<strong>Das</strong> kommt doch<br />
alles zurück.“ Davon bin ich bis<br />
heute überzeugt. Jetzt geht’s an<br />
Weihnachten bei Findus wieder<br />
<strong>um</strong>s Schenken.<br />
Was gefällt Ihnen neben <strong>die</strong>sem<br />
Thema noch an dem Film?<br />
„Vivat, crescat, floreat — lebe, wachse, blühe! <strong>Das</strong> Wesen des Menschen<br />
ist eine permanente Entwicklung hin zur Freiheit der Entfaltung, z<strong>um</strong><br />
Aufblühen“: In <strong>die</strong>sem Satz ließe sich das Gespräch von „tassilo“-Redakteur<br />
Tobias Sch<strong>um</strong>acher mit Marianne Sägebrecht zusammenfassen.<br />
Ich spiele gerne in Kinderfilmen,<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Kinder lieben Beda, ich<br />
werde oft von Ihnen gefragt, wo<br />
Beda wohnt. Der Film ist teilweise<br />
animiert, mit dem Szenario wurde<br />
vorgearbeitet. Für mich war Findus<br />
nur eine blaue Kugel, <strong>die</strong> mich<br />
unterstützt hat bei meiner Imagination.<br />
Ähnlich wurde seinerzeit beim P<strong>um</strong>uckl<br />
gearbeitet ...<br />
Genau. Ich weiß jetzt, was Gustl<br />
Bayrhammer bei den Dreharbeiten<br />
Großartiges geleistet hat.<br />
Wie bereitet man sich auf so eine<br />
Rolle vor?<br />
Mir kommt zugute, dass ich ein fotografisches<br />
Gedächtnis habe, das<br />
ich sogar beruflich schulen konnte.<br />
Nach meiner Scheidung habe ich<br />
für einen Fotoverlag gearbeitet.<br />
Ich habe in der Technik der Mehrfachbelichtung<br />
fotografiert. Etwa<br />
<strong>die</strong> Geiger oder <strong>die</strong> Goldmänner<br />
vom Zirkus Roncalli. Dafür musste<br />
ich mir genau merken, wie ihre<br />
Körperhaltung war, <strong>um</strong> <strong>die</strong> Fotos<br />
später überlagern zu können. Bei<br />
den Findus-Einstellungen lief das<br />
ähnlich.<br />
Ihre Fotos wurden damals zur Eintrittskarte<br />
in <strong>die</strong> Münchner Kulturszene.<br />
Ja, sie führten zu einer Ausstellung<br />
im Schwabinger „Mutti-Bräu“, wo<br />
ich später Geschäftsführerin war,<br />
bis <strong>die</strong> Kneipe verkauft wurde.<br />
Dann entstand meine „Opera Curiosa“,<br />
quasi in Untermiete im „Marienkäfer“,<br />
wo Maria <strong>die</strong> Chefin war<br />
<strong>und</strong> ich das Programm machte. An<br />
einem Abend standen teilweise 40,<br />
50 Künstler auf der Bühne. Sie wurden<br />
zu meiner Regenbogenfamilie<br />
mit Künstlern aus allen kulturellen<br />
Ebenen: klassische Opernsänger<br />
<strong>und</strong> Schauspieler, Feuerspucker,<br />
Seiltänzer <strong>und</strong> andere Künstler.<br />
Sogar Konstantin Wecker trat mit<br />
seinem Song „Willy“ auf.<br />
Was Ist aus <strong>die</strong>ser bunten Zeit geblieben?<br />
Fre<strong>und</strong>e in aller Welt — <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
Ursehnsucht, mein Urtrieb, verschiedene<br />
kulturelle <strong>und</strong> religiöse<br />
Gruppen zusammenzubringen! <strong>Das</strong><br />
treibt mich jetzt auch <strong>um</strong> bei den<br />
Plänen für Surinam. In dem Land<br />
gibt es Hinduismus, Buddhismus,<br />
den Islam, <strong>die</strong> ich stu<strong>die</strong>ren will,<br />
auch <strong>die</strong> extremistischen Aus-
wüchse im Islamismus, <strong>um</strong> zu<br />
wissen, wor<strong>um</strong> es in den Religionen<br />
geht. Für mich selbst bin ich<br />
zu dem Punkt gekommen, dass<br />
ich eine heidnische Christin bin ...<br />
— Jesus Christus ist mein symbolischer<br />
Bruder. Ich bin überzeugt,<br />
er war neben seiner göttlichen<br />
Seele auch ein sehr elementarer<br />
Mensch. Bei ihm ging es nicht nur<br />
<strong>um</strong> linke Wange, rechte Wange, er<br />
war auch in der Lage, <strong>die</strong> Priester<br />
aus dem Tempel zu schmeißen.<br />
Was steckt — neben Biografi schem<br />
<strong>und</strong> den gewohnt leckeren Kochrezepten<br />
— hinter dem Buchtitel „Auf<br />
dem Weg nach Surinam“?<br />
Ich koche seit meinem zwölften<br />
Lebensjahr bayerisch-surinamisch.<br />
Surinam durchzieht mein Leben,<br />
seit ich ein Kind war. <strong>Das</strong> Land in<br />
Südamerika ist erst seit 1975 unabhängig.<br />
Früher war es eine niederländische<br />
Sklavenkolonie, aus der<br />
noch im Jahr der Unabhängigkeit<br />
40 000 bis 50 000 Menschen aus<br />
Angst vor weiterer Unterdrückung<br />
vor allem nach Amsterdam geflohen<br />
sind. Vor 15 Jahren wurde ein<br />
großes Schutzgebiet im Amazonas-Regenwald<br />
z<strong>um</strong> Weltkulturerbe<br />
erklärt.<br />
Wie entstand Ihr Interesse?<br />
Es begann mit meinem Großvater,<br />
der in Ebenhausen eine Gärtnerei<br />
leitete, wo ich mit meiner Mutter<br />
bis zu meinem dritten Lebensjahr<br />
gelebt habe. Er war <strong>um</strong> <strong>die</strong> Welt<br />
gekommen, hatte als Gärtner <strong>und</strong><br />
Fischer in San Remo gearbeitet,<br />
viel mit Pferden zu tun, bis der<br />
Erste Weltkrieg kam, der ihn fast<br />
verst<strong>um</strong>men ließ. Dabei hatte er<br />
so viel zu erzählen! Mit mir, dem<br />
Kind, hat er gesprochen. Er erzählte<br />
von Mangrovenbä<strong>um</strong>en,<br />
Krokodilen, Korallenriffen <strong>und</strong> vor<br />
allem vom Regenwald. Schon damals<br />
machte er sich große Sorgen<br />
wegen der Abholzung, weil er <strong>um</strong><br />
seine Bedeutung als ‚Lunge der<br />
Welt‘ wusste. <strong>Das</strong> hat mich als<br />
Kind schon sehr berührt. Irgendwann<br />
fiel das Wort „Surinam“. Ab<br />
da war das mein Land.<br />
<strong>Das</strong> Sie bisher nie betreten haben?<br />
Nicht physisch, aber in Gedanken<br />
<strong>und</strong> Trä<strong>um</strong>en war ich unzählige<br />
Male dort. Meiner Mutter habe ich<br />
als Kind erzählt, dass ich nachts in<br />
Surinam war <strong>und</strong> im Tra<strong>um</strong> mit<br />
den bunten Menschen, den roten,<br />
gelben, schwarzen, weißen<br />
gesprochen habe. Sie hat mir geglaubt<br />
<strong>und</strong> gesagt: „Ja freilich, <strong>und</strong><br />
jetzt bist‘ wieder zu mir geflogen.“<br />
Mein Vater ist im Krieg gefallen,<br />
<strong>und</strong> mit meinem späteren Stiefvater<br />
hatte ich es nicht einfach. Als er<br />
in mein Leben trat, habe ich intensiv<br />
vom Regenwald geträ<strong>um</strong>t.<br />
Ihre Art als Kind, mit einer schwierigen<br />
Situation <strong>um</strong>zugehen?<br />
Ja — <strong>und</strong> mit Phantasie! Mein geliebter<br />
Teddybär hieß Suri, den<br />
habe ich vorausgeschickt. Ich habe<br />
ihn in einen Karton in den Bach bei<br />
uns <strong>um</strong> <strong>die</strong> Ecke gesetzt mit einem<br />
Brief, in dem stand: Suri baut ein<br />
Haus in Surinam für meine Mutter,<br />
meine Schwester <strong>und</strong> mich, <strong>und</strong><br />
mein Stiefvater bekommt unsere<br />
Wohnung. <strong>Das</strong> war sein Auftrag,<br />
fast wie ein Testament, <strong>und</strong> jeder<br />
sollte es wissen. Mit acht Jahren,<br />
vor meiner Kommunion, habe ich<br />
unserem Pfarrer von Surinam erzählt.<br />
Er hat mir z<strong>um</strong> ersten Mal<br />
auf einem Globus gezeigt, wo das<br />
Land überhaupt liegt, <strong>und</strong> gesagt:<br />
„Du bist eine alte Seele. Du bist<br />
von weit hierhergekommen, <strong>um</strong><br />
den Menschen zu helfen, <strong>und</strong> Du<br />
kommst dort auch wieder hin.“<br />
<strong>Das</strong> hat mich geerdet <strong>und</strong> beruhigt,<br />
weil er mir das als katholischer<br />
Priester geglaubt <strong>und</strong> so<br />
erklärt hat. Er wurde damals mein<br />
bester Fre<strong>und</strong> <strong>und</strong> Schutzpatron.<br />
Pfarrer spielten überhaupt eine<br />
große Rolle in ihrer Kindheit...<br />
Ja, mit zehn, elf Jahren habe ich<br />
in Aufkirchen jeden Sonntag in<br />
der Kirche <strong>die</strong> Apostelbriefe vorgelesen,<br />
mit großer Wonne etwa<br />
den Korintherbrief von Paulus. <strong>Das</strong><br />
hat mir Mut gemacht, vor Menschen<br />
zu treten <strong>und</strong> zu lesen. In<br />
der Realschule hatte ich wieder<br />
einen tollen Kaplan. Er war zuvor<br />
lange in China <strong>und</strong> betrachtete<br />
<strong>die</strong> katholische Lehre aus buddhistischer<br />
Sicht. Bei ihm habe<br />
ich erstmals Theater gespielt. Und<br />
wir sind mit ihm ins Krankenhaus<br />
nach Wolfratshausen gefahren, wo<br />
Mitschülerinnen <strong>und</strong> ich sterbenskranken<br />
Patienten vorgelesen <strong>und</strong><br />
sie in den Arm genommen haben.<br />
Ein erster Wink Ihrer medizinischtechnischen<br />
Ausbildung?<br />
Die war vorbestimmt. Ich wollte<br />
zunächst Hebamme werden. Die<br />
Berufsberaterin hatte aber einen<br />
Fre<strong>und</strong>, einen H<strong>um</strong>boldtianer, der<br />
vorher in China <strong>und</strong> am Amazonas<br />
war <strong>und</strong> sich grade als Arzt<br />
in München selbstständig machte.<br />
Ich habe Arzthelferin gelernt <strong>und</strong><br />
war über zehn Jahre bei ihm, bis<br />
ich schwanger wurde. Ganzheitlich<br />
habe ich in <strong>die</strong>ser Zeit unglaublich<br />
viel gelernt. Er war seiner Zeit weit<br />
voraus, hat psychotherapeutisch<br />
beispielsweise mit dem Innenkind<br />
gearbeitet, mit Musik, einem warmen<br />
Kräuterbad, wohltuendem<br />
Licht, Farbe, Klang. Die Behandlung<br />
begann er mit dem Satz:<br />
„Stell‘ Dir vor, Du bist bei Deiner<br />
Mama.“ Indem er zu ihr eine Verbindung<br />
schuf, brachte er Ruhe in<br />
<strong>die</strong> Patienten, nach 15, 20 Minuten<br />
ging es ihnen besser. Er arbeitete<br />
mit Placebo-Effekten wie Umarmungen,<br />
dem „big hugh“ — so,<br />
wie wir ein Baby halten <strong>und</strong> dabei<br />
<strong>die</strong> Stelle zwischen den Schulterblättern<br />
reiben. <strong>Das</strong> beruhigt das<br />
Rückenmark. Er hat unglaubliche<br />
Heilungen hinbekommen als Internist,<br />
Osteopath — <strong>und</strong> auch H<strong>um</strong>orist.<br />
Er hatte sogar eine eigene<br />
Sternwarte, wo er Astronomie <strong>und</strong><br />
Astrologie für sich in Einklang<br />
brachte.<br />
Und sie wieder auf <strong>die</strong> Spur nach<br />
Surinam…<br />
Mit 19 Jahren habe ich in seinem<br />
Wartezimmer Maria Sibylla Merian<br />
entdeckt, <strong>die</strong> Naturforscherin<br />
<strong>und</strong> Künstlerin, meine Schmetterlingsfrau.<br />
Sie lebte von 1647 bis 1717,<br />
von ihrem Leben erzähle ich in meinem<br />
Buch. In Frankfurt am Main<br />
geboren, begann sie schon als<br />
13-Jährige, Pflanzen <strong>und</strong> Insekten<br />
naturgetreu zu malen <strong>und</strong> Seidenspinnerraupen<br />
zu züchten. Von ihrem<br />
Stiefbruder lernte sie das Kupferstechen,<br />
das sie später, als sie in<br />
den Niederlanden lebte, in Perfektion<br />
beherrschte. Merian hat Raupen,<br />
Schmetterlinge, Falter <strong>und</strong> ihre<br />
Metamorphose genau beobachtet<br />
<strong>und</strong> dargestellt. Von 1699 bis 1701<br />
unternahm sie eine Forschungsreise<br />
— nach Surinam! Als Frau, allein<br />
mit ihrer Tochter, über ein halbes<br />
Jahrh<strong>und</strong>ert vor dem Weltreisenden<br />
<strong>und</strong> Naturforscher Alexander von<br />
H<strong>um</strong>boldt! Zurück kam sie mit h<strong>und</strong>erten<br />
von Skizzen, Zeichnungen<br />
<strong>und</strong> Entwürfen, aus denen in Amsterdam<br />
68 Kupfertafeln entstanden<br />
für ihr Hauptwerk, das „Metamorphosis<br />
insector<strong>um</strong> Surinamensi<strong>um</strong>“.<br />
<strong>Das</strong> Buch brachte ihr höchste<br />
Anerkennung als Künstlerin.<br />
Was fasziniert Sie an ihr?<br />
Unsere Leben haben immer wieder<br />
Schnittpunkte: Ich bin als bayerische<br />
Schauspielerin weltweit<br />
bekannt, auch was Merian tat,<br />
war für eine Frau ihrer Zeit eigentlich<br />
<strong>und</strong>enkbar. <strong>Das</strong> Arbeiten als<br />
Kunstmalerin war einer Frau in der<br />
ständischen Gesellschaft verboten.<br />
Die intensive Beschäftigung mit<br />
der Metamorphose, <strong>die</strong> den Menschen<br />
noch unerklärlich war — in<br />
einer Zeit, als Frauen noch als Hexen<br />
verbrannt wurden…! Sie hat<br />
Tagebuch geführt, ein Exemplar<br />
existiert an der Universität in Erlangen,<br />
ich habe es gelesen. Inzwischen<br />
betreibe ich seit fünf Jahren<br />
Quellenarbeit.<br />
Woher <strong>die</strong>se Ausdauer?<br />
Sibylla <strong>und</strong> Surinam sind einfach<br />
meine Geschichte. 2017 werde<br />
<br />
<br />
Die Adresse für persönliche<br />
Geschenke mit dem gewissen Flair!<br />
Geschenkkörbe, Gutscheine u.v.m.<br />
Im <strong>Dezember</strong> verlängerte<br />
Öffnungszeiten am Samstag <strong>und</strong><br />
Verkostung unserer Köstlichkeiten!<br />
Feinkost<br />
Confiserie<br />
Kosmetik<br />
Tischkultur<br />
Dekorationen<br />
Geschenke &<br />
Traditionelles<br />
Französische Lebensart<br />
Hofstraße 3<br />
82362 <strong>Weilheim</strong> i.OB<br />
Unsere Öffnungszeiten:<br />
Di - Sa: 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr<br />
Di, Do, Fr: 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr<br />
Tel.: 0881/92 58 75 50<br />
www.magali-de-france.de<br />
facebook: Magali de France<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 11
Wintergeräte - nur bei Endress!<br />
Für jeden Einsatzbereich das richtige Motorgerät<br />
Schneefräse<br />
HS 750<br />
Beratung · Service · Verkauf<br />
Holzhofstraße 1 · 82362 <strong>Weilheim</strong><br />
Telefon 08 81/98 99 20<br />
www.endress-shop.de<br />
Schneefräse<br />
HSS<br />
760 AW<br />
MOTORSÄGEN LEHRGANG<br />
25./26.<br />
NEU<br />
Abb.<br />
ähnlich.<br />
Angebote solange Vorrat reicht. Alle Preise in Euro inkl. MwSt.<br />
NEU<br />
Termin: 27./28. Nov., es sind noch Plätze frei!<br />
Der Motorgeräte-Fachmarkt in Ihrer Nähe<br />
ich mit einer Fre<strong>und</strong>in, einer Surinamesin,<br />
<strong>und</strong> einem Kameramann<br />
durch Surinam reisen. Ich möchte<br />
<strong>die</strong> Mangroven- <strong>und</strong> Moringa-<br />
Bä<strong>um</strong>e sehen, von denen mir<br />
mein Großvater erzählt hat, von<br />
denen ich als Kind geträ<strong>um</strong>t habe.<br />
Ich will <strong>die</strong> indigenen Stämme<br />
besuchen, <strong>die</strong> Heger <strong>und</strong> Pfleger<br />
des Regenwaldes. Ich interessiere<br />
mich für ihre Urwald-Medizin, ihren<br />
Schamanismus. Ich werde Tagebuch<br />
führen <strong>und</strong> fotografieren.<br />
Angesichts der Gesamtkomplexität<br />
des Themas ist das, was ich vorhabe,<br />
vergleichbar mit einer Seminararbeit.<br />
Einer fi lmischen?<br />
Mit Schauspielerei hat das nichts<br />
zu tun. Ich werde Merian nicht<br />
spielen oder sprechen, trotz Angeboten,<br />
es wird kein Merian-Film<br />
entstehen — selbst wenn sich 2017<br />
ihr Todestag z<strong>um</strong> 300. Mal jährt.<br />
<strong>Das</strong> ist mir zu vordergründig. Ich<br />
habe zwölf Bücher über sie durchforstet.<br />
Sie erlitt einen Schlaganfall<br />
<strong>und</strong> saß bis zu ihrem Tod zwei Jahre<br />
im Rollstuhl. Als ich das gelesen<br />
habe, bekam ich Herzschmerzen.<br />
Sie wurde in Amsterdam in einem<br />
Armengrab bestattet, weil ihr<br />
angehender Schwiegersohn ihre<br />
Mappen verkauft hatte, an den<br />
russischen Zarenhof <strong>und</strong> an <strong>die</strong><br />
Windsors. Den Gewinn zweigte er<br />
vermutlich ab. Deshalb wollen wir<br />
auch Merians Originale in Sankt<br />
Petersburg besuchen <strong>und</strong> in den<br />
Niederlanden eine Büste aufstellen,<br />
<strong>die</strong> an <strong>die</strong> große Frau aus<br />
Amsterdam erinnert. Sie ist meine<br />
Seelenschwester, ich spüre sie.<br />
Für mich ist wichtig, nochmal mit<br />
ihr zu reisen — in unser Surinam.<br />
Wie würden Sie sich heute charakterisieren?<br />
Sind sie Schauspielerin,<br />
Autorin, Künstlerin, Forscherin?<br />
Ich bin eine vielschichtige Persönlichkeit.<br />
Prozentual lässt sich<br />
das nicht ausdrücken, wobei das<br />
Schreiben <strong>und</strong> <strong>die</strong> Schauspielerei<br />
sicher stark ausgeprägt sind. Ich<br />
spiele etwas nicht, ich erlebe es.<br />
Auf Englisch heißt das „method<br />
acting“: Der Schauspieler arbeitet<br />
mit Erinnerungen an eigene<br />
Erlebnisse <strong>und</strong> mit Entspannungstechniken.<br />
Dafür habe ich eine<br />
Begabung. Ich verfüge über große<br />
Empathie <strong>und</strong> kann mich in<br />
<strong>die</strong> Gefühlsebene hineinfinden,<br />
<strong>die</strong> für eine Rolle gebraucht wird.<br />
<strong>Das</strong> ist für mich das Wichtigste.<br />
Ich nehme Worte, <strong>die</strong> ich spreche,<br />
richtig wahr. Für mich gibt es keine<br />
Fiktion. Deshalb kann ich keine<br />
Figur spielen, <strong>die</strong> das außer Kraft<br />
setzen würde. Ich wurde immer<br />
wieder gefragt: „Willst Du nicht<br />
mal eine Mörderin spielen, eine<br />
Giftmischerin?“ <strong>Das</strong> ginge nur,<br />
wenn ein Drehbuch eine Katharsis<br />
beinhalten würde, <strong>die</strong> meiner<br />
Persönlichkeitsstruktur entspricht.<br />
<strong>Das</strong> war bisher nicht der Fall,<br />
meist sind <strong>die</strong> Rollen nur vordergründig<br />
auf Spektakel angelegt.<br />
Wie muss eine Rolle aussehen, damit<br />
Sie zusagen?<br />
Wie <strong>die</strong> eingangs erwähnte Beda<br />
Andersson; oder Frau Holle, <strong>die</strong><br />
ich 2008 gespielt habe. Ich sehe<br />
eine Rolle in der Kontinuität eines<br />
Menschen, der heranwächst, eine<br />
Entwicklung durchläuft, bis ein<br />
Wendepunkt kommt, an dem etwas<br />
passiert, wo <strong>die</strong> Rolle beginnt, der<br />
Film. Hier stelle ich mir <strong>die</strong> Frage:<br />
War<strong>um</strong> erzähle ich <strong>die</strong> Geschichte?<br />
Wenn ich <strong>die</strong> Chance habe, <strong>die</strong>se<br />
Wandlung als eine Folge von Ursache<br />
<strong>und</strong> Wirkung darzustellen,<br />
kann ich eine Person spielen. Wenn<br />
nicht, muss ich gestehen: <strong>Das</strong> Zeug<br />
zu <strong>die</strong>ser Rolle habe ich nicht. <strong>Das</strong><br />
schließt viele Rollen aus.<br />
Ihre Paraderolle war …<br />
… Jasmin Münchgstettner in „Out<br />
of Rosenheim“, ohne Frage! Wenn<br />
ich in eine Person wie sie schlüpfen<br />
kann, dann entfaltet sich meine<br />
Vielfalt, meine Phantasie <strong>und</strong><br />
Lebensenergie. Wenn ich so jemanden<br />
darstellen kann <strong>und</strong> darf,<br />
macht mich das glücklich! Wichtig<br />
für meine persönliche Entwicklung<br />
war aber genauso der Ausstieg<br />
nach dem weltweiten Hype<br />
<strong>um</strong> den Film.<br />
Den haben viele nicht verstanden,<br />
Hollywood stand Ihnen offen. War<strong>um</strong><br />
haben Sie sich entzogen?<br />
Dafür gibt es viele Gründe. Nur<br />
ein Beispiel: Im Film spiele ich<br />
eine Putzszene. Hinterher fragte<br />
der Putztuchhersteller, ob ich das<br />
für einen weltweiten Werbespot<br />
nochmal machen würde. Es wäre<br />
ein riesen Deal gewesen. Ich habe<br />
abgelehnt, weil man den Film zerschnippelt<br />
<strong>und</strong> zerstört hätte, <strong>die</strong><br />
zuvor geschilderte Entwicklung.<br />
Später sollte der Film in Amerika<br />
zur Serie werden, in der Whoopi<br />
Goldberg aus kommerziellen Gründen<br />
Brenda spielen sollte. Im Film<br />
ist <strong>die</strong> Rolle mit Carol Christine Hilaria<br />
alias „CCH“ Po<strong>und</strong>er besetzt.<br />
Zu ihr hatte ich eine sehr tiefe Verbindung<br />
aufgebaut, sie war mit ein<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>, war<strong>um</strong> ich mich auf Jasmin<br />
Münchgstettner so komplett einlassen<br />
konnte. Nur sie <strong>und</strong> ich haben<br />
Brenda <strong>und</strong> Jasmin beim Publik<strong>um</strong><br />
weltweit verankert. Deshalb habe<br />
ich das Serienangebot abgelehnt.<br />
Ich habe gesagt: „Ich verehre<br />
Whoopi, aber Brenda ist nicht ihre<br />
Rolle.“ Außerdem ist CCH in Guyana<br />
geboren, einem Nachbarland<br />
von Surinam. Die Inspiratoren der<br />
Milchstraße haben CCH <strong>und</strong> mich<br />
für den Film gecastet. Im „Bagdad<br />
Café“ entsteht eine neue Situation<br />
des Zusammenlebens. Schlüsselpunkte<br />
sind Liebe <strong>und</strong> Phantasie.<br />
<strong>Das</strong> Titellied „Calling you“ erzählt<br />
davon — ich rufe Dich. Unterschiedliche<br />
Menschen kommen<br />
zusammen, Frauen sind sich gut<br />
gesinnt, Jasmin <strong>und</strong> Brenda lernen<br />
zaubern, <strong>die</strong> Phantasie wird z<strong>um</strong><br />
Ich in höchster Vollendung. Vorher<br />
fehlte Brenda <strong>die</strong> Kommunikation<br />
mit einem Du: Jasmin. Sie musste<br />
<strong>die</strong> Einsamkeit erleben, <strong>um</strong> <strong>die</strong><br />
Zweisamkeit ersehnen zu können.<br />
<strong>Das</strong> hätte eine Serie nie zeichnen<br />
können, selbst nicht mit Whoopi.<br />
12 | tassilo
Wie sehen Sie Ihren damaligen<br />
Ausstieg heute?<br />
Auch wenn ihn mir manche nicht<br />
verziehen haben, ist er für mich<br />
bis heute richtig. Ich bin zufrieden<br />
<strong>und</strong> jammere einer vielleicht verpassten<br />
Chance auf Reicht<strong>um</strong> nicht<br />
nach. Ich bin reich, weil meine<br />
Phantasie reich ist. Durch meine<br />
eigenen Initiativen geht es immer<br />
weiter. Z<strong>um</strong> Glück steckte ich nie<br />
in einem starren Management. Ich<br />
gehöre mir selbst <strong>und</strong> hatte das<br />
Recht z<strong>um</strong> Ausstieg. Außerdem<br />
war es <strong>die</strong> richtige Zeit für den<br />
Rückzug.<br />
Inwiefern?<br />
Ich halte es mit König Salomon:<br />
Alles hat seine Zeit. Ich bin überzeugt,<br />
dass man mit der Geburt<br />
einen Lebensplan unter den Arm<br />
geklemmt bekommt, in dem es<br />
Stationen gibt, <strong>die</strong> vorbestimmt<br />
sind. Dort kann ich Ja oder Nein<br />
sagen. Wenn man älter wird,<br />
denkt man vielleicht mehr darüber<br />
nach, war<strong>um</strong> man welche Entscheidung<br />
gefällt<br />
hat. Wenn sie aber gefallen<br />
ist, sollten wir durch eine Tür auch<br />
gehen, selbst wenn wir Angst haben<br />
— nach dem Motto: „Mach’s,<br />
dann hast Du’s hinter Dir.“ <strong>Das</strong> ist<br />
eine Form der Determination, <strong>die</strong><br />
mir jedenfalls hilft.<br />
Dafür braucht es Kraft <strong>und</strong> Mut —<br />
woher haben Sie <strong>die</strong>?<br />
Mich hat stark gemacht, dass meine<br />
Mutter mir immer vertraut hat.<br />
Wenn ich als Vierjährige gesagt<br />
habe, ich gehe nach Surinam,<br />
hat sie gesagt: „<strong>Das</strong> machst Du<br />
schon.“ Mit zwölf Jahren bin ich<br />
über einen Dachfirst balanciert,<br />
eine Nachbarin hat entsetzt meine<br />
Mutter gerufen, sie kam aus<br />
dem Haus <strong>und</strong> hat nur gemeint:<br />
„Gell, schön wie <strong>die</strong> Marianne das<br />
macht.“ — Hier auf der Erde ist unsere<br />
Arena. Es ist egal, wie man<br />
eine Aufgabe löst, durch Kampf<br />
oder Vereinigung. Ich nehme jeden<br />
Tag an wie er ist, <strong>um</strong> meine<br />
Aufgaben zu lösen. Und bevor ich<br />
schlafen gehe, mache ich eine<br />
Meditationsübung, tion<br />
ng, <strong>die</strong> ich „brainless<br />
diving“ nenne:<br />
Ich lasse<br />
den Tag noch<br />
einmal vorüberziehen<br />
<strong>und</strong><br />
sende meine<br />
Gedanken gezielt<br />
hinaus,<br />
etwa, indem ich<br />
ein Gebet spreche<br />
für Leute,<br />
<strong>die</strong> mir etwas<br />
bedeuten. Dann<br />
gebe ich mir<br />
<strong>die</strong><br />
Anweisung:<br />
„Mein Körper<br />
darf jetzt ruhen.“<br />
Zuletzt<br />
überlege<br />
ich,<br />
was meine<br />
geistige<br />
Ebene<br />
nachts für mich<br />
tun<br />
könnte. Dann<br />
taucht, heute noch,<br />
immer<br />
me wieder,<br />
mein<br />
Opa auf, der<br />
Gärtner <strong>und</strong> Schamane,<br />
ganz stark meine Mutter,<br />
<strong>und</strong> mein Vater…<br />
… den Sie nie erlebt haben!<br />
Mein Vater war auch Gärtner, er<br />
hat in Stuttgart gelernt, wie man<br />
Rosen veredelt. Diese Tatsache ist<br />
ein Zufall, den ich „Vor-Fall“ nenne<br />
— denken Sie an <strong>die</strong> Filme, <strong>die</strong><br />
mich berühmt gemacht haben:<br />
Out of Rosenheim, Rosalie Goes<br />
Shopping, Rosenkrieg. Mit der<br />
Rose hat mein Vater mein Leben<br />
begleitet, auch wenn er nicht bei<br />
mir war. Von seiner Mutter, seinen<br />
Schwestern <strong>und</strong> Tanten wusste ich,<br />
wer <strong>und</strong> wie er war, sie haben mir<br />
von seiner w<strong>und</strong>erbaren, sanften<br />
Persönlichkeit erzählt. So hatte ich<br />
ein Bild von ihm.<br />
Hängt Ihre innere Ruhe, trotz Weltruhm,<br />
auch mit Ihrem Wohnort hier<br />
am Starnberger See zusammen,<br />
der Gegend Ihrer Kindheit?<br />
Nachdem meine Mutter gestorben<br />
war, bin ich 1996 aufs Land gezogen.<br />
Hier kann ich mich <strong>um</strong> meine<br />
Kräuter kümmern, Kinderfilme<br />
drehen, Bücher schreiben. Oder<br />
an Drehbüchern mitarbeiten wie<br />
für <strong>die</strong> drei „Marga Engel“-Filme.<br />
Sie sind auch ein Beispiel, wie sich<br />
mein Wesen <strong>und</strong> meine Persönlichkeit<br />
mit einer Rolle vereinen.<br />
Die Filme waren für mich so etwas<br />
Schönes — bis <strong>die</strong> Verantwortlichen<br />
<strong>die</strong> Geschichte wieder in <strong>die</strong><br />
Endlosschleife schicken wollten.<br />
Aber ich habe gesagt: „<strong>Das</strong> ist<br />
meine, sie ist abgeschlossen, ich<br />
habe sie erzählt.“ Jetzt machen <strong>die</strong><br />
„Pettersson & Findus“-Filme richtig<br />
Spaß <strong>und</strong> es kommen wieder<br />
richtig spannende Angebote.<br />
Sogar in Nebenrollen prägen Sie<br />
Filme ...<br />
Ein ganz wichtiger Film war 2014<br />
„Der Kreis“. Er gewann auf der<br />
Berlinale den „Teddy-Award“, den<br />
weltweit einzigen Transgender-<br />
Preis, <strong>und</strong> den Publik<strong>um</strong>spreis für<br />
Dok<strong>um</strong>entarfilme. Ich spiele <strong>die</strong><br />
Mutter eines Sohnes, der in der<br />
Schweiz der 1960er-Jahre seine<br />
Homosexualität zu leben versucht.<br />
Zu meinen homosexuellen Fre<strong>und</strong>en<br />
habe ich eine ganz besondere<br />
Beziehung. Sie sind meine Eltern.<br />
Jetzt durfte ich eine Mutter in <strong>die</strong>sem<br />
Umfeld spielen, eine, <strong>die</strong> ihren<br />
Sohn annimmt wie er ist, ganz<br />
gleich, ob er schwul ist. In <strong>die</strong>ser<br />
Art sollten sich alle Menschen annehmen.<br />
<strong>Das</strong> ist <strong>die</strong> Botschaft von<br />
„Der Kreis“, weshalb ich mit ihm<br />
auch <strong>um</strong> <strong>die</strong> Welt gereist bin.<br />
Mit welchen Erfahrungen?<br />
Ganz besonders war es in San Francisco.<br />
Mit einer guten Fre<strong>und</strong>in, der<br />
Jazzsängerin Ruth Cameron, Frau<br />
des legendären Jazzbassisten Charlie<br />
Hayden, saß ich bei der Premiere<br />
im Castro Theater, da passen<br />
2 400 Leute rein. Schon nach zwei,<br />
drei Szenen, in denen ich zu sehen<br />
war, hat das Publik<strong>um</strong> im Saal<br />
nach mir gerufen. Stellen Sie sich<br />
das vor — fast drei Jahrzehnte nach<br />
Out of Rosenheim oder Der Rosenkrieg<br />
mit Michael Douglas! <strong>Das</strong> hat<br />
mich zu Tränen gerührt.<br />
Was bedeuten Ihnen <strong>die</strong> USA?<br />
Früher war ich drei Monate im<br />
Jahr drüben. Jetzt war ich acht<br />
Jahre nicht mehr in Los Angeles,<br />
im April will ich im Rahmen der<br />
Surinamreise wieder in meine<br />
Pappendeckelstadt, <strong>die</strong> ich liebe,<br />
weil sie sich immer wieder verwandelt.<br />
Es gibt <strong>die</strong> Wüste, <strong>die</strong><br />
Berge, das Meer, man fährt fast<br />
immer in der Sonne Auto, <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
Menschen fahren trotzdem diszipliniert.<br />
Auch Santa Moncia finde<br />
ich sehr angenehm. Dort trifft man<br />
viele Studenten, <strong>die</strong> politische Gesinnung<br />
ten<strong>die</strong>rt zu den Demokraten,<br />
<strong>die</strong> Menschen sind fre<strong>und</strong>lich<br />
<strong>und</strong> helfen einander. Hier daheim<br />
wechsle ich beim Einkaufen <strong>die</strong><br />
Ortschaften ab — mal Berg, mal<br />
Icking, mal Starnberg, damit keine<br />
Gewohnheit aufkommt. Vor allem<br />
nicht bei den Anderen, damit mir<br />
keiner sagen kann: „Schaust Du<br />
heute aber müde aus.“ (lacht).<br />
Wenn man sich der Gewohnheit<br />
hingibt, ist man ausgeliefert.<br />
Liefern Sie sich als Schauspielerin<br />
nicht auch Menschen aus?<br />
Ausschließlich mit der Rolle. Als<br />
Mensch bin ich eher eine Heilerin,<br />
eine Versöhnerin: Ich habe einen<br />
Sohn zurück zu seiner Mutter gebracht,<br />
der schwul war <strong>und</strong> mit<br />
ihr gebrochen hatte, weil sie ihn<br />
mit fünf Jahren ins Klo gesperrt<br />
hatte. Er überlebte nur, weil er<br />
aus dem Klo trank. <strong>Das</strong> hat er ihr<br />
nicht verziehen. Mir ist gelungen,<br />
dass beide sich aussprachen, wobei<br />
sie ihm erklärte, dass sie ihn<br />
eingesperrt hatte, <strong>um</strong> ihn vor dem<br />
Vater zu schützen, der ein Sexist<br />
war <strong>und</strong> ihm irgendwann Gewalt<br />
angetan hätte. Sie sperrte ihn ein,<br />
weil sie ihn so sehr liebte <strong>und</strong> sich<br />
nicht zu helfen wusste. Heute haben<br />
alle drei wieder eine Beziehung<br />
zueinander.<br />
Wie fi nden Sie solche Menschen?<br />
Ich denke, sie spüren meine<br />
Schwingungen. Ich gebe Menschen<br />
Schutz, weil ich <strong>die</strong> Menschen<br />
liebe. Bei mir kriegt jeder<br />
seinen Platz, der Gescheite, der<br />
D<strong>um</strong>me, der Reiche, der Arme.<br />
Ich kann mich nicht sattsehen an<br />
Menschen! Ich mag z<strong>um</strong> Beispiel<br />
Leute, <strong>die</strong> Gerüste bauen. Sie haben<br />
H<strong>um</strong>or, sind mutig in den Lüften<br />
unterwegs, mich interessiert,<br />
was sie sich zurufen — das ist total<br />
spannend, denen muss ich zuhören.<br />
Für mich ist jeder Mensch ein<br />
Tempel, der heilig ist. Mein Leitspruch<br />
stammt von Rainer Maria<br />
Rilke: „Was der Schöpfer plant,<br />
muss das Leben halten.“<br />
ts<br />
november vember/dezember <strong>2016</strong> | 13
Die ungewöhnliche Karriere des Illusionsmalers Jürgen Schütt<br />
Hochdeutsche Lüftlmalerei<br />
Polling I Sechs Jahre lang arbeitete<br />
Jürgen Schütt als Bauzeichner<br />
in einer Behörde. „Eine ewig lange<br />
Zeit“, sagt er rückblickend. Ironisch.<br />
Sarkastisch. Schmunzelnd.<br />
Er habe sich unterfordert gefühlt.<br />
Tagaus, tagein. Sechs Jahre können<br />
sich ziehen, „wenn man ständig<br />
Kaffee holen geht“. Zwischen<br />
Aufbrühen <strong>und</strong> Abspülen lief <strong>die</strong><br />
Kaffeetasse 1985 buchstäblich<br />
über — es musste sich etwas ändern<br />
im Leben des Bürozeichners:<br />
Jürgen Schütt wurde Kunstmaler.<br />
„Angefangen habe ich mit Aquarellen,<br />
Portraits, Landschaftsbildern.“<br />
Mit denen er natürlich<br />
ungleich weniger ver<strong>die</strong>nte als im<br />
Behördenjob. Spitzwegs „Armer<br />
Poet“ kommt in den Sinn, wenn<br />
der Pinselvirtuose von „Eisplatten<br />
am Fensterbrett“ seines Domizils<br />
erzählt, weil er nicht heizen konnte,<br />
von spartanischen Verhältnissen,<br />
wenig zu essen. Erinnerungen.<br />
Vergangenheit. Sarkasmus.<br />
Augenzwinkern.<br />
Zungenschlags. Doch seine Kunstfertigkeit<br />
spricht Bände.<br />
Im großen Festsaal vom „Gasthof<br />
zur Post“ in Eberfing komponierte<br />
er für das Bühnenbild an der<br />
Wand <strong>die</strong> Farben z<strong>um</strong> Wettersteingebirge.<br />
In Salzburg war ein<br />
von Bismarck sein Auftraggeber,<br />
„der viele Häuser hatte, mir dann<br />
aber leider einfach wegstarb“, bedauert<br />
Schütt mit dem ihm eigenen,<br />
subtilen H<strong>um</strong>or. Ganze zwei<br />
Jahre verbrachte er mit Aufträgen<br />
für Illusionsmalerei in Oberfranken.<br />
In einem Bayreuther Altersheim<br />
bemalte er Wände eines<br />
Aufenthaltsra<strong>um</strong>es mit mediterranen<br />
Küstenlandschaften. Auf eine<br />
Mauer im Vorderg<strong>r<strong>und</strong></strong> drapierte<br />
er ein Spiegelei. Ein Senior verletzte<br />
sich bei dem Versuch, das Ei<br />
zu entfernen, er hielt es für echt.<br />
Schütt amüsiert das bis heute.<br />
Als Höhepunkt in Oberfranken<br />
gilt ihm <strong>die</strong> Ausmalung des<br />
Schwimmbades im Privathaus eines<br />
ehemaligen B<strong>und</strong>esministers<br />
von dort: <strong>die</strong> Skyline von New York<br />
auf mehr als zehn Metern Wandfläche.<br />
Den Minister <strong>und</strong> seine<br />
Familie setzte Schütt analog des<br />
weltberühmten Schwarz-Weiß-<br />
Fotos „Lunch atop a Skyskraper“<br />
auf einen Stahlträger oben rechts<br />
ins Gemälde. „Aber ich musste<br />
jedes Fenster der Wolkenkratzer<br />
einzeln malen“, stöhnt Schütt.<br />
Und schmunzelt.<br />
Ein Wandbild mit<br />
Adam <strong>und</strong> Eva<br />
Um Fenster ging es <strong>die</strong>sen Sommer<br />
wieder: Am Para<strong>die</strong>shof von<br />
Melanie Kleider <strong>und</strong> Norbert<br />
Weimann in Forst (siehe Bericht<br />
Auch als Restaurator<br />
arbeitet Jürgen Schütt,<br />
hier überarbeitet er einen<br />
Wohnhauserker in Krün.<br />
14 | tassilo<br />
Erst Illusionsmalerei,<br />
dann Fassadengestaltung<br />
Denn seit er sich vor <strong>r<strong>und</strong></strong> 15 Jahren<br />
erst der großflächigen Illusionsmalerei<br />
<strong>und</strong> schließlich der Fassadengestaltung<br />
südbayerischer<br />
<strong>und</strong> österreichischer Prägung zuwandte,<br />
führt <strong>die</strong> Erfolgsspur steil<br />
bergan. Von Oberfranken bis z<strong>um</strong><br />
Alpenrand. Der im winzigen Ort<br />
C<strong>um</strong>losen in Brandenburg geborene,<br />
in Boch<strong>um</strong> aufgewachsene<br />
<strong>und</strong> nun in Polling lebende Jürgen<br />
Schütt ist z<strong>um</strong> <strong>um</strong>worbenen,<br />
gefragten, vielbeschäftigten Illusions-<br />
<strong>und</strong> Lüftlmaler geworden.<br />
Letzteres ist ka<strong>um</strong> zu glauben<br />
angesichts seines hochdeutschen<br />
Dieses Haus mit der von Jürgen Schütt bemalten Giebelfront steht in<br />
seiner Heimatgemeinde Polling.
Fassadengestaltungen wie <strong>die</strong>se an einem Haus in Krün machen Jürgen Schütt zu einem begehrten Maler —<br />
<strong>und</strong> sind beste Werbung für den Meister seines Faches, lustigerweise ein Norddeutscher.<br />
in <strong>Tassilo</strong>-<strong>Ausgabe</strong> 8) <strong>um</strong>fasste er<br />
<strong>die</strong> Fensteröffnungen mit gemaltem<br />
Mauergesims <strong>und</strong> gestaltete<br />
ein Wandbild mit Adam <strong>und</strong> Eva.<br />
Wobei Schütt seinen Auftraggeber<br />
beneidete, weil der zuvor<br />
<strong>die</strong> Fassade g<strong>r<strong>und</strong></strong>iert hatte: „Ich<br />
weißle auch gerne, weil ich dabei<br />
nicht denken muss, bei der Kunst<br />
brauche ich schöpferische Pausen<br />
— aber ich mache generell alles,<br />
was angemalt werden muss.“ <strong>Das</strong><br />
macht Schütt z<strong>um</strong> gefragten Maler.<br />
Wie <strong>die</strong> Selbsteinschätzung,<br />
dass man ihn „überall einsetzen<br />
kann — aber ich habe keine Zeit“.<br />
Denn sein Beruf habe einen großen<br />
Nachteil: „Man muss immer<br />
alles selber machen.“<br />
„kämpfen, dass es ruhiger wird“.<br />
<strong>Das</strong> Jahr <strong>2016</strong> sei früh verplant<br />
gewesen. Denn Lüftlmalerei, <strong>die</strong><br />
Arbeit an Außenfassaden, sei bessere<br />
Werbung als jede Ausstellung,<br />
<strong>die</strong> ein Maler „mit seinen<br />
Bildchen“ bestreite. <strong>Das</strong> habe er<br />
auch schon gemacht — „<strong>und</strong> gehasst,<br />
r<strong>um</strong>zusitzen, zu erklären, zu<br />
warten“. An den Häusern sehen<br />
Passanten <strong>und</strong> Nachbarn, was er<br />
kann: „Ich bekomme meine Aufträge<br />
unterm Arbeiten.“ In Krün<br />
etwa wird er inzwischen von Haus<br />
zu Haus weiterempfohlen. Und<br />
natürlich auf einen Kaffee eingeladen.<br />
Auch das ist ein Fortschritt.<br />
Ohne Witz.<br />
ts<br />
Schlüsselfertiger Massivbau<br />
oder teilschlüsselfertig<br />
Beratung, Planung <strong>und</strong> Ausführung aus einer Hand:<br />
ein Ansprechpartner<br />
kostenlose <strong>und</strong> kompetente Beratung<br />
für Ihr Ziegelmassiveffizienzhaus<br />
Ausbauhandwerker aus dem Landkreis WM/SOG<br />
jedes Haus eine unikate Planung nach Ihren Wünschen<br />
Wir bieten Bauarbeiten aller Art<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Lüftlmalerei ist <strong>die</strong><br />
beste Werbung<br />
In den Anfangszeiten sei er<br />
dankbar gewesen, wenn er „ein<br />
Häuschen anmalen“ konnte. Erst<br />
nach <strong>und</strong> nach habe er bemerkt,<br />
dass <strong>die</strong> Pausen dazwischen weniger<br />
wurden. Heute müsse er<br />
Weite erzeugen in beengten Ra<strong>um</strong>verhältnissen — das gelingt Jürgen<br />
Schütt mit seiner Illusionsmalerei.<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 15
Borkenkäfer nach Orkan Niklas: Wie Befall funktioniert <strong>und</strong> bekämpft wird<br />
Kleiner Käfer, großer Schaden<br />
<strong>Tassilo</strong>land | Borkenkäfer gibt es<br />
auf der ganzen Welt, in Bayern<br />
sind vor allem Buchdrucker <strong>und</strong><br />
Kupferstecher bedeutsam. Die<br />
kleinen Käfer fressen vorwiegend<br />
an Fichten <strong>die</strong> Rinde <strong>und</strong> das<br />
Kambi<strong>um</strong>, <strong>die</strong> Wachst<strong>um</strong>sschicht<br />
der Bä<strong>um</strong>e — besonders gern<br />
nach Stürmen mit Bruchholz. Die<br />
letzten großen Borkenkäfer-Kalamitäten<br />
folgten auf „Vivian“ <strong>und</strong><br />
„Wiebke“ 1992 <strong>und</strong> das extrem<br />
Eine dürre, befallene<br />
Fichte zwischen Buchen.<br />
heiße <strong>und</strong> trockene Jahr 2003.<br />
Deshalb ließ Orkan Niklas 2015<br />
Schlimmes befürchten — eine Bestandsaufname.<br />
Laut Peter Graser, stellvertretender<br />
Leiter des Forstbetriebs<br />
Landsberg der Bayerischen<br />
Staatsforsten, war <strong>2016</strong> in dessen<br />
südlichen Revieren <strong>um</strong> den Ammersee<br />
kein Kupferstecherbefall<br />
<strong>und</strong> „eher moderater“ Buchdruckerbefall<br />
feststellbar. Dennoch<br />
gibt der erfahrene Forstmann keine<br />
Entwarnung: „<strong>Das</strong> Spiel wird<br />
im Frühjahr 2017 neu gemischt“.<br />
Nach wie vor gebe es von Niklas<br />
„angerissene“ Ba<strong>um</strong>bestände.<br />
Und <strong>die</strong> „Ausgangspopulation“<br />
des Buchdruckers erwartet er im<br />
Frühjahr höher, weil sich <strong>die</strong>sen<br />
September eine dritte Generation<br />
eingebohrt hat. Ab April 2017<br />
suchen Graser <strong>und</strong> seine Kollegen<br />
wieder gründlich nach befallenen<br />
Bä<strong>um</strong>en.<br />
Massenvermehrung<br />
in der „Rammelkammer“<br />
Der größere, dunkelbraune Buchdrucker<br />
erreicht fünf bis acht Millimeter<br />
Körpergröße. Der mit 1,6<br />
bis drei Millimeter kleinere Kupferstecher<br />
wurde benannt nach<br />
seinen kupferfarbenen Flügeldecken,<br />
er trägt ein dunkles Halsschild.<br />
Normalerweise befallen<br />
Buchdrucker geschwächte Fichten,<br />
deren Wurzeln durch Stürme<br />
beschädigt sind <strong>und</strong> deshalb Probleme<br />
mit der Wasserversorgung<br />
haben; oder, wenn in langer Trockenheit<br />
nicht genug Wasser im<br />
Boden ist, etwa an Waldrändern<br />
in Sonnenlage.<br />
Der Kupferstecher reagiert dagegen<br />
auf Duftsignale, <strong>die</strong> kranke<br />
oder durch Sturm, Schneebruch<br />
<strong>und</strong> Buchdruckerbefall vorgeschädigte<br />
Bä<strong>um</strong>e verströmen.<br />
Bei „käfergünstigen“ Bedingungen<br />
vermehren sich beide Arten<br />
innerhalb einer Vegetationsperiode<br />
des Waldes in Massen <strong>und</strong><br />
befallen auch ges<strong>und</strong>e Bä<strong>um</strong>e,<br />
<strong>die</strong> absterben. Bei starkem Befall<br />
über mehrere Jahre können ganze<br />
Waldgebiete absterben — kleine<br />
Käfer, große Schäden.<br />
Ab April <strong>und</strong> bei Temperaturen<br />
über 16,5 Grad verlassen <strong>die</strong> Käfer<br />
ihr Winterquartier unter der Rinde<br />
<strong>und</strong> in der Bodenstreu. Die Männchen<br />
fliegen geeignete Bä<strong>um</strong>e an,<br />
bohren sich in <strong>die</strong> Rinde ein <strong>und</strong><br />
legen eine Begattungskammer<br />
an. Der Buchdrucker bohrt sich<br />
in untere Stammbereiche älterer<br />
Fichten mit dicker Rinde.<br />
Der Kupferstecher befällt junge<br />
Fichten oder <strong>die</strong> oberen Kronenbereiche<br />
älterer Fichten mit dünner<br />
Rinde.<br />
In der Begattungskammer, auch<br />
„Rammelkammer“ genannt, begattet<br />
das Männchen mehrere<br />
Weibchen, <strong>die</strong> dann zwischen<br />
Holz <strong>und</strong> Rinde Muttergänge fressen<br />
<strong>und</strong> darin ihre Eier ablegen.<br />
<strong>Das</strong> dabei entstehende, braune<br />
Bohrmehl schieben <strong>die</strong> Weibchen<br />
nach draußen. Auf Rindenschuppen,<br />
in Spinnweben <strong>und</strong> der Bodenvegetation<br />
am Stammfuß ist<br />
es das untrügliche Zeichen für den<br />
Befall. Kupferstecherbohrmehl<br />
bleibt den Blicken eher verborgen,<br />
da <strong>die</strong> Käfer in den Ba<strong>um</strong>kronen<br />
aktiv sind.<br />
Sind <strong>die</strong> Larven geschlüpft, fressen<br />
sie Larvengänge, an deren<br />
Ende sie sich verpuppen. So<br />
entsteht das für jede Borkenkäferart<br />
charakteristische Brutbild.<br />
Ein ausgewachsener Buchdrucker entsteigt seinen Fraßgängen.<br />
Geschlüpfte Käfer stärken sich<br />
beim „Reifungsfraß“ <strong>und</strong> bohren<br />
sich dann ins Freie, Buchdrucker<br />
etwa sechs Wochen nach<br />
der Begattung. Ist <strong>die</strong> Witterung<br />
günstig, schwärmen <strong>die</strong> Käfer<br />
aus, <strong>um</strong> eine nächste Generation<br />
zu begründen. Weibchen tanken<br />
über mehrere Wochen beim Regenerationsfraß<br />
Kraft, bevor sie<br />
erneut begattet werden <strong>und</strong> Eier<br />
ablegen, <strong>die</strong> Geschwisterbrut.<br />
In günstigen Jahren können sich<br />
zwei, im Extremfall drei Käfergenerationen<br />
entwickeln — <strong>und</strong> zwei<br />
Geschwisterbruten. Bei schon hohem<br />
Ausgangsbestand im Frühjahr<br />
bedeutet <strong>die</strong>s: Massenvermehrung.<br />
Gegen leichten Befall wehrt sich<br />
ein Ba<strong>um</strong>, indem er Fraßgänge<br />
<strong>und</strong> Brut verharzt. Bei starkem<br />
Befall — sobald sich ein Käfer eingebohrt<br />
hat, produziert er Lockstoffe<br />
(Aggregations-Pheromone),<br />
<strong>die</strong> weitere Artgenossen anlocken<br />
— stirbt der Ba<strong>um</strong> ab, weil Käfer<br />
<strong>und</strong> Larven den Saftstrom in der<br />
Rinde unterbrechen. Ist ein Ba<strong>um</strong><br />
„voll besetzt“, produzieren <strong>die</strong> Käfer<br />
Antiaggregations-Pheromone,<br />
damit sie nicht zu viele werden.<br />
In einer einzigen Altfichte können<br />
sich trotzdem über 20 000 Jungkäfer<br />
entwickeln, <strong>die</strong> im Schnitt 20<br />
weitere Fichten befallen!<br />
Was ist zu unternehmen,<br />
wie wird vorgebeugt<br />
Die einzige Möglichkeit, den Wald<br />
vor großflächigen Schäden zu bewahren,<br />
ist eine „saubere Waldwirtschaft“.<br />
<strong>Das</strong> heißt einerseits,<br />
möglichst wenig bruttaugliches<br />
Material im Wald zu belassen<br />
wie vom Sturm „angeschobene“<br />
Bä<strong>um</strong>e, frisch geschlagenes<br />
Stammholz (das der Buchdrucker<br />
befällt), Gipfelstücke <strong>und</strong> sonstiges,<br />
„kupferstecherfängisches“<br />
Restholz. Andererseits müssen<br />
bereits befallene Bä<strong>um</strong>e vor dem<br />
Ausschwärmen der Käfer gefällt,<br />
abtransportiert <strong>und</strong> mindestens<br />
500 Meter vom nächsten Fichten-<br />
16 | tassilo
estand entfernt gelagert werden,<br />
<strong>um</strong> weiteren Befall zu verhindern.<br />
Alternativ können <strong>die</strong> Stämme befallener<br />
Fichten entrindet werden,<br />
aber nur, sofern keine braunen<br />
Käfer zu finden sind. Sollten bereits<br />
erste, noch weiße Jungkäfer<br />
vorhanden sein, muss <strong>die</strong> Rinde<br />
auf Haufen geschoben <strong>und</strong> mit<br />
einer Plane abgedeckt werden,<br />
damit Brut <strong>und</strong> Jungkäfer im darunter<br />
einsetzenden Gärprozess<br />
eingehen; oder <strong>die</strong> Rinde wird<br />
verbrannt. Auch Gipfelmaterial,<br />
Äste <strong>und</strong> sonstiges Restholz sollte<br />
verbrannt oder gehackt werden,<br />
<strong>um</strong> einem Kupferstecherbefall<br />
vorzubeugen. Nur Vorsicht: Waldbrandgefahr!<br />
Es gilt also, bereits befallene Bä<strong>um</strong>e<br />
rechtzeitig zu finden, etwa anhand<br />
des Buchdruckerbohrmehls.<br />
Später fällt Rinde ab <strong>und</strong> <strong>die</strong> Krone<br />
verfärbt sich braun, von unten<br />
nach oben. Auch noch grüne Nadeln<br />
können abfallen. Bei Kupferstecherbefall<br />
verfärbt sich <strong>die</strong><br />
Krone rotbraun, von oben nach<br />
unten, <strong>die</strong> Nadeln fallen ab. In älteren<br />
Wäldern ist das oft schwer<br />
zu erkennen.<br />
Trotz intensiver Forschung<br />
keine Abhilfe in Sicht<br />
Obwohl zur Borkenkäferproblematik<br />
intensiv geforscht wurde <strong>und</strong><br />
wird, gibt es zur „sauberen Waldwirtschaft“<br />
bislang keine echte Alternative.<br />
In Rinde gelagertes Holz<br />
kann <strong>und</strong> darf zwar mit „Kontaktinsektiziden“<br />
behandelt werden, <strong>die</strong><br />
Tiere abtöten, <strong>die</strong> damit in Berührung<br />
kommen. Der Schutz ist aber<br />
unvollkommen: Unter der Rinde<br />
geschützte Käfer <strong>und</strong> Brut kommen<br />
nach Abklingen der Wirkung eventuell<br />
doch z<strong>um</strong> Ausschwärmen.<br />
Die vollkommene Benetzung der<br />
Stämme ist zudem nicht möglich,<br />
weil in der Regel gepoltertes Holz<br />
gespritzt wird. Und: Insektizide<br />
bergen Gefahren für andere Lebeewesen<br />
<strong>und</strong> das G<strong>r<strong>und</strong></strong>wasser.<br />
Auch Pheromonfallen, <strong>die</strong> lange<br />
Zeit als erfolgversprechend galten,<br />
haben sich letztlich als ungeeignet<br />
zur direkten Bekämpfung<br />
erwiesen, da sie nur kleine Teile<br />
einer vorhandenen Population<br />
on<br />
abschöpfen. Trotzdem leisten sie<br />
wertvolle Dienste: Anhand der<br />
Fangzahlen in einem Pheromon-<br />
onfallennetz,<br />
das sich über ganz<br />
Bayern erstreckt, können <strong>die</strong> Borkenkäfer<br />
überwacht werden. Die<br />
Fallen liefern Informationen unter<br />
anderem darüber, welche Arten<br />
wann zu schwärmen beginnen, nen<br />
en,<br />
wann der Höhepunkt der jewei-<br />
eiligen<br />
Schwärmzeit ist, sowie über<br />
Anzahl <strong>und</strong> Schwärmzeiten von<br />
Folgegenerationen <strong>und</strong> Geschwisefe<br />
r.<br />
terbruten. Auf www.borkenkaefer.<br />
org, einem Portal der Bayerischen<br />
Landesanstalt für Wald- <strong>und</strong><br />
Forstwirtschaft (LWF), sind <strong>die</strong>se<br />
Infos zu finden.<br />
ts/cr<br />
Detailansicht eines Buchdrucker-Fraßbildes mit Puppen.<br />
Wir machen jetzt auf<br />
1.200 m 2<br />
DRUCK!<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 17
Kfz-Spezialisten plaudern aus dem Winter-Nähkästchen<br />
86.<br />
Tutzinger<br />
Patientenfor<strong>um</strong><br />
09. 23. <strong>November</strong> <strong>2016</strong><br />
<strong>um</strong> 19.00 Uhr<br />
ATEMNOT – VENENBEDINGT?<br />
REFERENT<br />
Prof. Dr. med. Malte Ludwig<br />
Chefarzt Angiologie & Phlebologie <strong>und</strong> Innere Medizin<br />
MODERNE UNTERSUCHUNGS- UND<br />
BEHANDLUNGSMÖGLICHKEITEN<br />
DES KRAMPFADERLEIDENS<br />
Mit fettem Lippenstift &<br />
feuchtem Katzenstreu<br />
<strong>Tassilo</strong>land | Damit Autofahrer sicher<br />
durch den Winter kommen,<br />
hat sich „tassilo“ in Autohäusern<br />
<strong>und</strong> Kfz-Werkstätten <strong>um</strong>gehört,<br />
worauf Servicemitarbeiter bei der<br />
„Wintersicherheit“ achten. Abseits<br />
der weitgehend ähnlichen Standardchecks<br />
kamen nützliche Tipps<br />
zusammen, mit denen Autofahrer<br />
auch nach dem Werkstattbesuch<br />
gegen Ärger in Kälte <strong>und</strong> Frost gewappnet<br />
sind.<br />
„G<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich gilt, das Fahrzeug<br />
am besten in der Fachwerkstatt<br />
checken zu lassen“, betont Ingrid<br />
Wegele von Motoren-Bauer in<br />
<strong>Weilheim</strong>. Der Bosch Car Service<br />
Motoren Bauer prüft Fahrzeuge<br />
prüft Fahrzeuge nach der<br />
Winter-<br />
Checkliste von<br />
Bosch.<br />
„<strong>Das</strong><br />
erfolgt automaatisch<br />
beim<br />
Räderwech-<br />
sel — an speziellen el<br />
len Aktionstagen<br />
samt Gebäck <strong>und</strong><br />
Kaffee für <strong>die</strong> K<strong>und</strong>en“, sagt Wegele<br />
<strong>und</strong> hat weitere Tipps parat: Wer<br />
auch im Winter <strong>die</strong> Klimaanlage<br />
laufen lässt, sorgt neben Wärme<br />
für trockene <strong>und</strong> saubere Luft im<br />
Auto. Wer keine besitzt, kann Stoffsäckchen<br />
mit Katzenstreu ins Auto<br />
legen, auch <strong>die</strong> binden Feuchtigkeit.<br />
Türdichtungen mit Hirschtalg<br />
einzuschmieren hilft gegen deren<br />
Einfrieren. Unabdingbar im Auto<br />
seien Abdeckfolie, Eiskratzer, Wolldecke,<br />
Handschuhe, Taschenlampe,<br />
Antibeschlagtuch, Starthilfekabel.<br />
Dagegen sollte der Türschlossenteiser<br />
in Mantel- oder Handtasche<br />
griffbereit sein. „Durchaus zweimal<br />
pro Woche <strong>die</strong> Klimaanlage laufen<br />
lassen“, empfiehlt ehlt<br />
auch Michael<br />
Bastin, säßen vier<br />
Menschen<br />
in einem Pkw,<br />
lasse se <strong>die</strong><br />
Atemluft irgendwann<br />
<strong>die</strong><br />
Scheiben<br />
anlaufen. „<strong>Das</strong> kennt jeder“,<br />
sagt der Servicetechniker bei Opel<br />
Häusler in Starnberg. Und: „Bei<br />
Minustemperaturen unter 10 Grad<br />
nie über Nacht <strong>die</strong> Handbremse<br />
anziehen, gerade Trommelbremsen<br />
können dann leicht einfrieren“,<br />
warnt Bastin. Besser sei, den Gang<br />
einzulegen: „Außer, das Gelände<br />
ist abschüssig.“<br />
Mit fettem Lippenstift <strong>und</strong><br />
feuchtem Katzenstreu<br />
Martin Lautner, Werkstattmeister<br />
bei Auto Stanglmair in Murnau,<br />
Peugeot-Vertragspartner mit fünf<br />
Niederlassungen im Oberland,<br />
mahnt ebenfalls, enfa<br />
den<br />
Pkw<br />
im<br />
Winter trocken zu halten: „Fußbodendämmmatten<br />
m<br />
te<br />
n können bis<br />
zu 15 Liter Wasser aufnehmen,<br />
en,<br />
jede Fußmatten allein einen hal-<br />
ben Liter — das bekommt man im<br />
REFERENT<br />
Dr. Jan Kemke, Chefarzt Gefäßchirurgie<br />
Um Anmeldung wird gebeten unter T 08158 23-143.<br />
Benedictus Krankenhaus Tutzing,<br />
Bahnhofstraße 5, 82327 Tutzing<br />
18 | tassilo
<strong>Das</strong> Überprüfen der Frostschutzflüssigkeit in Kühler <strong>und</strong> Scheibenwaschanlage<br />
gehört vor <strong>und</strong> während dem Winter z<strong>um</strong> A <strong>und</strong> O.<br />
Winter nicht mehr raus.“ G<strong>um</strong>mimatten<br />
im Fußra<strong>um</strong> beugen vor:<br />
„Ich kann das Tauwasser ausleeren<br />
oder Eis abklopfen.“ Auch<br />
mit Reis gefüllte Säckchen binden<br />
Wasserdampf. Sollten Scheiben<br />
trotzdem innen vereisen, helfe<br />
neben der Klimaanlage das<br />
Lüften, wenn <strong>die</strong> Sonne scheint.<br />
Von einem Wischen mit Tüchern<br />
oder Eiskratzern rät Lautner ab:<br />
„Durch <strong>die</strong> Schmierspuren sieht<br />
man nichts mehr, wenn <strong>die</strong> Sonne<br />
tief steht, das kann gefährlich<br />
werden.“ Gegen einfrierende Türdichtungsg<strong>um</strong>mis<br />
empfahl ihm<br />
eine K<strong>und</strong>in übrigens fetthaltigen,<br />
farblosen Lippenstift.<br />
Den kann sich sparen, wer den<br />
Wintercheck beim Bernbeurener<br />
Autohaus Heuberger durchläuft:<br />
„G<strong>um</strong>midichtungen <strong>und</strong> Türscharniere<br />
werden bei uns genauso geschmiert<br />
wie <strong>die</strong> Radnaben beim<br />
Reifenwechsel“, schildert Serviceleiter<br />
Anton Niggl. Talg sei früher<br />
verwendet worden, heute gebe es<br />
spezielle Schmiermittel von Volkswagen<br />
oder Audi. Auch empfiehlt<br />
er, „<strong>die</strong> Original-Scheibenwaschmittel<br />
der Hersteller“ zu verwenden,<br />
weil sie auf <strong>die</strong> Materialien<br />
am Auto abgestimmt sind. Als<br />
Frostschutzmittel habe er schon<br />
„puren Alkohol <strong>und</strong> Spiritus erlebt<br />
— das machen viele Ärzte“, weiß<br />
Niggl. Spritzdüsen oder Schläuche<br />
gingen so aber schneller kaputt:<br />
„<strong>Das</strong> Zeug ist zwar günstig, aber<br />
aggressiv.“<br />
Ein klitzekleiner<br />
Tankwegweiser<br />
Die Marken der Volkswagen AG —<br />
<strong>und</strong> anderen Marken auch — prüft<br />
ebenso <strong>die</strong> „Auto & Service Pia<br />
GmbH“ in <strong>Weilheim</strong> — samt Wintercheck<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> Beleuchtung,<br />
Flüssigkeiten, Batterie, Bremsen<br />
<strong>und</strong> alles Notwendige sonst. Und<br />
Esther Haubold, Assistentin der<br />
Serviceleitung, verrät ebenfalls<br />
nützliche Kleinigkeiten: Etwa,<br />
dass das Alter der Reifen an ihnen<br />
ablesbar ist: „Steht auf ihnen<br />
‚1316‘, bedeutet <strong>die</strong>s als Herstellungsdat<strong>um</strong><br />
Kalenderwoche<br />
13 im Jahr <strong>2016</strong>.“ Und Haubold<br />
beugt unnötigem Rangieren an<br />
der Tankstelle vor: „Was Wenige<br />
wissen: Die Spitze des kleinen<br />
Dreiecks neben der Kraftstoffanzeige<br />
am Armaturenbrett zeigt zu<br />
jener Seite, auf der der Tankdeckel<br />
ist — bei allen Fabrikaten“,<br />
verrät sie. Nächster Radwechseltag,<br />
nach telefonischer Voranmeldung,<br />
ist am 5. <strong>November</strong>.<br />
Wischwasser geht meist unerwartet<br />
zur Neige. Wer nachfüllt,<br />
sollte den Gefrierpunkt prüfen. An<br />
Tankstellen gibt es dazu günstige<br />
Frostschutz-Spindeln: Unterdruck<br />
p<strong>um</strong>pt durch ein Röhrchen<br />
das Spritz- oder Kühlwasser in<br />
eine transparente Kammer, an<br />
der eine Skala angibt, bis wie<br />
viel Grad <strong>die</strong> Flüssigkeit schützt.<br />
„Flüssigkeitsstände zu prüfen ist<br />
das A <strong>und</strong> O“, unterstreicht Sven<br />
Schröfl-Wolf, Service-Berater im<br />
BMW-Autohaus Widmann & Winterholler<br />
in <strong>Weilheim</strong>. Er hat eine<br />
zusätzliche Aufgabe: Geschwindigkeitsaufkleber<br />
im Wageninnern<br />
anbringen, wenn <strong>die</strong> Winterreifen<br />
auf 210 St<strong>und</strong>enkilometer ausgelegt<br />
sind, <strong>die</strong> Limousine aber<br />
240 Sachen hergibt — theoretisch.<br />
Peter Wittig, Inhaber des gleichnamigen<br />
Auto-Service-Centers<br />
in <strong>Weilheim</strong>, erinnert an eine<br />
Empfehlung z<strong>um</strong> Waschen <strong>und</strong><br />
Korrosionsschutz im Winter. Darin<br />
rät Hans Medele, Obermeister der<br />
Kfz-Innung München-Oberbayern:<br />
„Der Schmutz muss weg, <strong>und</strong> zwar<br />
schnell.“ Er meint verflüssigtes<br />
Streusalz, das sich in Lack, G<strong>um</strong>mi,<br />
Kunststoff, Al<strong>um</strong>ini<strong>um</strong> frisst<br />
oder sicherheitsrelevante Teile<br />
wie <strong>die</strong> Bremsen schädigt. Groben<br />
Schmutz in Radkästen <strong>und</strong> Felgen<br />
entfernen Hochdruckreiniger vorab,<br />
alles andere <strong>die</strong> Waschstraßen,<br />
möglichst wöchentlich. Einmal im<br />
Monat empfiehlt Medele Heißwachs<br />
<strong>und</strong> Unterbodenwäsche.<br />
Wichtiger Tipp gegen Vereisung:<br />
Türschlösser vorher mit Klebeband<br />
abkleben, danach Wischblätter<br />
<strong>und</strong> G<strong>um</strong>midichtungen trocken<br />
wischen.<br />
ts<br />
Die Profiltiefe sollte gemessen werden — hier an einem Sommerreifen<br />
vor dem Radwechsel. So weiß ein Autofahrer schon jetzt, ob im Frühjahr<br />
eine neue Bereifung her muss. Zu wenig Profil auf den Reifen gefährdet<br />
<strong>die</strong> Sicherheit <strong>und</strong> zieht eventuell sogar ein Bußgeld nach sich.<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 19<br />
Durchschnittliche<br />
Steuererstattung:<br />
901,- €*<br />
Ihre<br />
Steuererklärung<br />
ist unser Job!<br />
Wir beraten Mitglieder<br />
gemäß § 4 Nr. 11 StBerG.<br />
Daniela Heine<br />
Beratungsstellenleiterin<br />
Am Weidenbach 6<br />
82362 <strong>Weilheim</strong><br />
Tel.: (0881) 9232283<br />
*Für alle Steuerpflichtigen mit ausschließlich nichtselbst. Einkünften im Falle<br />
einer Erstattung (Quelle: Statistisches B<strong>und</strong>esamt VZ 2012, Stand 07/<strong>2016</strong>).<br />
www.heine.altbayerischer.dew
Schmuckstücke für Pendler, Gäste <strong>und</strong> Urlauber<br />
Touristentreff<br />
mit Sofa-Charme<br />
Murnau | <strong>Das</strong> matte Dunkelgrün<br />
der historischen Lokomotive ist ein<br />
sympathischen Blickfang vor der<br />
hellroten Fassade des Murnauer<br />
Bahnhofsgebäudes, das sich nur<br />
etwa 500 Meter vom Seeufer des<br />
Staffelsees befindet. Die zweiachsige<br />
Denkmal-Lok am Bahnhofsvorplatz<br />
erinnert mit nostalgischem<br />
Charme an <strong>die</strong> guten alten<br />
Zeiten, in denen Bahnreisen ein<br />
vornehmes Vergnügen der feinen<br />
Gesellschaft war <strong>und</strong> bereits frühzeitig<br />
Gäste <strong>und</strong> „Sommerfrischler“<br />
in <strong>die</strong> beliebte Urlaubsregion<br />
lockte.<br />
Vollautomatische Züge der Zukunft<br />
sind für Josef Führer <strong>und</strong>enkbar.<br />
Seit Juni <strong>die</strong>ses Jahres steht der<br />
ehemalige Lokführer für Geschichten<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> den historischen<br />
Bahnhof zur Verfügung. Seine<br />
Führungen sind für ihn ein Heimspiel,<br />
denn noch bis 1977 chauffierte<br />
er selbst <strong>die</strong> historische Lok: Die<br />
E 6904, vom Personal „Johanna“<br />
genannt, galt als Pionier bei der<br />
Elektrifizierung normalspuriger<br />
Vollbahnen. Bereits 1879 fuhr der<br />
erste Zug auf der von <strong>Weilheim</strong><br />
kommenden Bahnlinie, zehn Jahre<br />
später wurde <strong>die</strong> Strecke nach<br />
Garmisch-Partenkirchen verlängert.<br />
Führer erinnert sich: „Die<br />
Lokalbahn startete ihren Betrieb<br />
mit Beginn des Umsteigebahnhofs<br />
nach Oberammergau <strong>und</strong><br />
wurde seit 1905 mit Einphasen-<br />
Wechselstrom betrieben. Anlässlich<br />
der Passionsspiele 1934 wurde<br />
sie bis zu ihrer Pensionierung auf<br />
der Bahnlinie Murnau — Bad Kohlgrub<br />
— Oberammergau eingesetzt.“<br />
Der 69-Jährige kann sich noch gut<br />
an manch alte Geschichte auf seiner<br />
Stammstrecke erinnern: „Im<br />
Gegensatz zur heutigen Technik<br />
waren <strong>die</strong> rein mechanischen Lokomotiven<br />
fast immer fahrbereit.<br />
Hatte man nicht gerade ein Rad<br />
verloren, waren Reparaturen meist<br />
unproblematisch <strong>und</strong> man wusste<br />
sich immer irgendwie zu helfen.“<br />
Auch das Bahnfahren als solches<br />
war etwas sehr persönliches, fast<br />
schon familiär. „Jeder kannte jeden<br />
<strong>und</strong> wenn mal einer der regelmäßig<br />
Mitfahrenden nicht einstieg,<br />
machte man sich Gedanken,<br />
wartete oder schaute auch schon<br />
mal nach dem Rechten. Zudem erlaubte<br />
<strong>die</strong> Höchstgeschwindigkeit<br />
von 60 Kilometer pro St<strong>und</strong>e auch<br />
20 | tassilo
Die historische Lokomotive erinnert an <strong>die</strong> „guten alten Zeiten“.<br />
eigenwillige Aktionen. So hatte<br />
manch einer während der Fahrt<br />
beispielsweise einen geeigneten<br />
Christba<strong>um</strong> entdeckt, sprang vom<br />
Zug, knickte den Ba<strong>um</strong> ab <strong>und</strong><br />
warf ihn auf den Wagen.“<br />
Ein halbes Jahrh<strong>und</strong>ert später ist<br />
der knapp 8 000 Quadratmeter<br />
große Murnauer Bahnhof z<strong>um</strong><br />
Schmuckkästchen für Staffelsee-<br />
Reisende <strong>um</strong>gebaut worden. Von<br />
der Auszeichnung „Bahnhof des<br />
Jahres“ profitieren seit 2013 Pendler,<br />
Gäste <strong>und</strong> Urlauber. Mit seinen<br />
vier Gleisen ist er ka<strong>um</strong> mehr<br />
wiederzuerkennen. R<strong>und</strong> 60 Züge<br />
fahren <strong>die</strong> Murnauer Station täglich<br />
an, <strong>die</strong> Regionalbahnen zwischen<br />
München <strong>und</strong> Mittenwald<br />
verkehren im St<strong>und</strong>entakt. Darüber<br />
hinaus passieren regelmäßig neun<br />
ICE-Züge den Ort von freitags bis<br />
sonntags. Etwa 3000 Reisende <strong>und</strong><br />
Berufspendler kreuzen täglich <strong>die</strong><br />
Bahngleise 1 bis 4. Ihnen <strong>und</strong> zahlreichen<br />
positiven Rückmeldungen<br />
an <strong>die</strong> Eisenbahn-Lobby „Allianz<br />
pro Schiene“ ist es zu verdanken,<br />
dass der beliebte Bahnhof nach<br />
aufwendigen Ba<strong>um</strong>aßnahmen<br />
durch <strong>die</strong> Marktgemeinde Murnau<br />
<strong>und</strong> der Bahn im Jahr 2013 z<strong>um</strong><br />
Bahnhof des Jahres gewählt wurde.<br />
Den Preisrichtern für den Sonderpreis<br />
Tourismus gefielen <strong>die</strong><br />
attraktive Fassade, Aufzüge <strong>und</strong><br />
Bahnsteigerhöhungen, das gemütliche<br />
Café <strong>und</strong> <strong>die</strong> durchdachte<br />
Infrastruktur. Ebenfalls positiv beurteilt<br />
wurden der direkte Zugang<br />
z<strong>um</strong> Bahnsteig, Busbahnhof <strong>und</strong><br />
Taxiplätze, Car-Sharing, überdachte<br />
Fahrradparkplätze, Park&Ride-<br />
Parkplatz sowie Wohnmobilplätze<br />
mit Wasser <strong>und</strong> Strom.<br />
Viel persönliches Engagement<br />
investierte auch der gebürtig aus<br />
Schongau stammende Unternehmer<br />
Andreas Holzhey, der 2011<br />
von Berlin aus das fast 450 Quadratmeter<br />
große Bahnhofsgebäude<br />
übernommen <strong>und</strong> es mit <strong>r<strong>und</strong></strong> 1,3<br />
Millionen Euro Investitionss<strong>um</strong>me<br />
in ein Schmuckstück verwandelt<br />
hat. <strong>Das</strong> Engagement in seine Heimatregion<br />
hat sich für Holzhey vor<br />
allem in ideeller Hinsicht gelohnt:<br />
„Insgesamt zehn Jahre hat der<br />
Umbau gedauert, <strong>und</strong> nun gibt es<br />
hier am Alpenrand einen deutschlandweit<br />
einzigartigen Bahnhof,<br />
der <strong>die</strong> Herzen der Menschen<br />
höher schlagen lässt.“ Hohe Gewinne<br />
seien für den 48-jährigen<br />
Unternehmer nicht zu erwarten<br />
gewesen. „Die Investition war für<br />
mich eine Herzensangelegenheit<br />
<strong>und</strong> sicherlich auch viel Idealismus<br />
dabei.“<br />
Ein Kiosk mit<br />
besonderem Charme<br />
Ebenfalls ein Herzensprojekt ist<br />
das „Café-Kiosk-Chocolat“ unmittelbar<br />
an Gleis 1. Mit viel wohnlichem<br />
Ambiente bietet Sabine<br />
Heilrath ihren Gästen zwischen<br />
Montag <strong>und</strong> Freitag Kaffee der<br />
regionalen Kaffeerösterei, belegte<br />
Semmeln, Flammkuchen,<br />
Croissants, hausgemachtes Gebäck,<br />
Pizza <strong>und</strong> Eis an. In privater<br />
Wohnzimmeratmosphäre gibt es<br />
darüber hinaus eine große Auswahl<br />
von Büchern, Grußkarten,<br />
Reiseführern <strong>und</strong> Zeitschriften,<br />
Schmuck, Handarbeiten sowie<br />
Schokolade <strong>und</strong> Pralinen.<br />
Den ungewöhnlichen Kiosk hat <strong>die</strong><br />
50-jährige Fremdsprachenkorrespondentin<br />
vor <strong>r<strong>und</strong></strong> 13 Jahren<br />
übernommen: „Es war auch ein<br />
wenig so wie <strong>die</strong> Jungfrau z<strong>um</strong><br />
Kind, doch der Bahnhof hatte es<br />
mir schon als junges Mädchen<br />
angetan <strong>und</strong> den Kiosk habe ich<br />
immer sehr geliebt. Neben dem<br />
typischen Kiosksortiment versuche<br />
ich immer wieder auch Murnauer<br />
Künstler mit ins Boot zu holen.<br />
Weil wir damit automatisch immer<br />
mehr Reklame für den Ort<br />
machen, sind wir fast schon eine<br />
ausgelagerte Touristinformation.“<br />
Womit <strong>die</strong> Bedeutung des Bahnhofs<br />
auch für den Markt Murnau<br />
nicht nur ein rein touristisches<br />
Arg<strong>um</strong>ent ist. Ulrich Bittlinger,<br />
Wirtschaftsförderer der Marktgemeinde,<br />
sieht viel Wachst<strong>um</strong>spotenzial<br />
für <strong>die</strong> Region: „Freilich ist<br />
der Bahnhof <strong>die</strong> Visitenkarte eines<br />
Urlaubsortes. Abgesehen von der<br />
touristischen Bedeutung ist ein<br />
Bahnhof stets so etwas wie ein<br />
privater <strong>und</strong> geschäftlicher Treffpunkt<br />
unterschiedlichster Generationen<br />
<strong>und</strong> Einkommensschichten.<br />
Mal abgesehen vom Rauch der<br />
Bahn könnte ich mir eine Dampflokomotive<br />
auf der Strecke München<br />
— Murnau aus touristischer<br />
Sicht sehr gut vorstellen.“. sc<br />
Kaffee aus der regionalen Rösterei, belegte Semmeln, Flammkuchen<br />
<strong>und</strong> vieles mehr bietet Sabine Heilrath im „Café-Kiosk-Chocolat“ an.<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 21
ALLERLEI IM TASSILOLAND<br />
Kunst, Konzerte <strong>und</strong> Akrobatik<br />
Volksbühne am Staffelsee mit neuem Stück — Kartenverlosung<br />
Fortissima — Jetzt wird’s tropisch<br />
Murnau | Die Volksbühne am Staffelsee<br />
wurde im Juni 1998 von zwölf Theaterfre<strong>und</strong>en<br />
gegründet — mittlerweile sind 39<br />
Mitwirkende im Verein aktiv. Seitdem wird<br />
jedes Jahr ein Theaterstück mit H<strong>um</strong>or <strong>und</strong><br />
Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong> aufgeführt. Seit einigen Jahren<br />
stets ab Weihnachten bis Mitte Januar.<br />
<strong>Das</strong> <strong>die</strong>sjährige Stück „Da Weltverdruss“<br />
handelt von drei Vagab<strong>und</strong>en, <strong>die</strong> von einem<br />
Leben in der „Haute Volée“ trä<strong>um</strong>en.<br />
Für einen könnte <strong>die</strong>s schon bald Realität<br />
werden, schließlich hat sich <strong>die</strong> Tochter<br />
einer wohlhabenden Fabrikantenfamilie<br />
in ihn verliebt.<br />
Mit einer Notlüge<br />
stellt „Apolonia“<br />
kurzerhand ihren<br />
Weltverdruss als<br />
„Freiherr von Weltverdruss“<br />
vor, da sie<br />
weiß, ihre Mutter<br />
würde einen solchen Straßenmusiker niemals<br />
als Schwiegersohn akzeptieren. Ob<br />
<strong>die</strong> Hochzeit letztlich stattfindet oder <strong>die</strong><br />
Lüge auffliegt, wird am 30. <strong>Dezember</strong> <strong>um</strong><br />
20 Uhr im Murnauer Kultur- <strong>und</strong> Tagungszentr<strong>um</strong><br />
zu sehen sein. Weitere Termine:<br />
31.12. (16 Uhr), 5.1. (20 Uhr), 8.1. (18 Uhr),<br />
13.1. (20 Uhr), 14.1. (20 Uhr), sowie 15.1.<br />
(18 Uhr). Der Einlass ist jeweils eine St<strong>und</strong>e<br />
vor Beginn. Kartenvorbestellungen werden<br />
telefonisch unter 08841 / 4857980 oder<br />
online (www.volksbuehne-am-staffelsee.<br />
de) entgegen genommen. Zudem verlost<br />
„tassilo“ für das neue Stück 2 x 2 Karten.<br />
Wer sie gewinnen möchen, schickte eine<br />
Postkarte mit dem Stichwort „Volksbühne“<br />
an „tassilo“, Birkland 40, 86971 Peiting.<br />
Liedern <strong>und</strong> Texten von Bittlinger <strong>und</strong> Burkert.<br />
Die beiden Protagonisten kennen sich<br />
seit vielen Jahren <strong>und</strong> haben zu <strong>die</strong>sem<br />
Thema unter anderem einen ZDF-Fernsehgottes<strong>die</strong>nst<br />
gestaltet. Ihr Dialog macht<br />
deutlich, dass eine naturwissenschaftliche<br />
Weltsicht <strong>und</strong> der Glaube an Gott als<br />
den Schöpfer sich nicht widersprechen,<br />
sondern gerade im Staunen über <strong>die</strong> faszinierende<br />
Komplexität <strong>und</strong> überwältigende<br />
Schönheit des Weltalls neu begegnen.<br />
Eintrittskarten z<strong>um</strong> Preis von 13 Euro (mit<br />
Rabatt: 8 Euro) sind im Vorverkauf im Gemeindebüro<br />
der evangelischen Kirchengemeinde<br />
Penzberg <strong>und</strong> in der<br />
Buchhandlung Rolles (Penztiberg)<br />
erhältlich.<br />
Oder eine E-Mail an info@tassilo.de. Einsendeschluss<br />
ist der 15. Novemzlicber.<br />
Bitte geben sie zusätzlich<br />
einen Wunsch-Termin an. tis<br />
Polling | Seit 2002 gibt es <strong>die</strong> Show- <strong>und</strong><br />
Akrobatikgruppe „Fortissima“. Seither<br />
erfreuen sich <strong>die</strong> Akrobaten einer stetig<br />
wachsenden Beliebtheit. Ob in der Olympiahalle<br />
München, beim B<strong>und</strong>esfinale<br />
„Tuju-Star“, bei der „Eurogym“ in Dänemark<br />
oder beim Festival „Tollwood“ — sie<br />
haben bereits zahlreiche Wettkämpfe<br />
<strong>und</strong> Auftritte absolviert. Anfang <strong>November</strong><br />
zeigen <strong>die</strong> derzeit 26 Mädchen <strong>und</strong><br />
Frauen im Alter von 10 bis 26 Jahren ihre<br />
neueste Show. Bei „Jetzt wird’s tropisch“<br />
entdecken <strong>die</strong> Zuschauer zusammen mit<br />
Tropenforscherin „Professore Wobbellini“<br />
ein einzigartiges Showerlebnis hinter den<br />
Pollinger Klostermauern. Die Akrobatikgruppe<br />
verwöhnt ihrer Gäste dabei mit<br />
Ringsgwandl-Kammermusik & Chor-Power<br />
einem kulinarischen<br />
Drei-Gänge-Menü <strong>und</strong><br />
stimmungsvoller Musik.<br />
Showeinlagen mit<br />
Schauspiel, Tanz, Vertikaltuch,<br />
Wurfakrobatik<br />
sowie eine <strong>um</strong>fangreiche<br />
Getränkekarte<br />
einschließlich Pollinger Wi Weine <strong>r<strong>und</strong></strong>en den<br />
Abend ab. Der Einlass am 2., 3., 4. <strong>und</strong> 5.<br />
<strong>November</strong> in der Tiefenbachhalle ist <strong>um</strong> 18<br />
Uhr. <strong>Das</strong> Menü startet <strong>um</strong> 18.30 Uhr. Karten<br />
gibt es im Vorverkauf — soweit noch<br />
vorhanden — am Dienstag (1.11.) zwischen<br />
18.30 <strong>und</strong> 20 Uhr falls in der Tiefenbachhalle. alle.<br />
eben-<br />
Festen auf.<br />
tis<br />
Urknall <strong>und</strong> Sternenstaub in Iffeldorf<br />
Iffeldorf | Eine spannende, multimediale<br />
Reise z<strong>um</strong> Beginn der Zeit erleben Besucher<br />
des Gemeindezentr<strong>um</strong>s Iffeldorf am<br />
5. <strong>November</strong> ab 20 Uhr. Dann heißt es<br />
„Urknall <strong>und</strong> Sternenstaub“, das besondere<br />
multimediale Konzert mit Pfarrer <strong>und</strong><br />
Liedermacher Clemens Bittlinger <strong>und</strong> Prof.<br />
Dr. Andreas Burkert vom Department für<br />
Physik an der LMU München. Atemberaubende<br />
Sternbilder, bunt schimmernde Astralnebel<br />
z<strong>um</strong> Staunen<br />
auf der Großleinwand,<br />
eingebettet in <strong>die</strong> sinfonischen<br />
Klangteppiche<br />
des Schweizer<br />
Keyboarders David<br />
Plüss im Wechsel mit<br />
Starnberg | Es wird, verspricht Georg<br />
Ringsgwandl, „amtlich musiziert“ werden<br />
am 28. <strong>November</strong> <strong>um</strong> 20 Uhr, <strong>und</strong> „tassilo“<br />
verlost wieder Karten. In der Reihe<br />
„All that Jazz“ in der Starnberger Schlossberghalle<br />
zeigt das bayerische Kunst-Chamäleon<br />
eine weitere Facette seiner musikalischen<br />
Wandlungsfähigkeit. Begleitet<br />
von „Schorschs Kammerjägern“ spielt er<br />
sein erstes reines Musikprogramm „Woanders“<br />
— ausgewählte Songs vom gleichnamigen<br />
Alb<strong>um</strong>. Ringsgwandl (Foto) singt<br />
von Liebe <strong>und</strong> Leid, Freude <strong>und</strong> Trauer;<br />
menschlich, berührend <strong>und</strong> schwebend<br />
über dem Gitarren- <strong>und</strong> Mandolinenspiel<br />
von Daniel Stelter, geerdet in den Tönen<br />
von Christian Diener auf E- <strong>und</strong> Kontrabass,<br />
fest verzurrt vom Schlagzeug- <strong>und</strong><br />
Percussions-Spiel von Tommy Baldu.<br />
„tassilo“ verlost für das Ringsgwandl-<br />
Konzert 3 x 2 Tickets.<br />
Und außerdem für das<br />
„All that Jazz“-Konzert<br />
am 22. <strong>Dezember</strong>,<br />
wenn der 25-köpfige<br />
Chor „Voices in Time“<br />
mit Rock- <strong>und</strong> Jazz-Hits<br />
<strong>und</strong> weihnachtlichen<br />
Swing-Titeln einstimmt<br />
auf <strong>die</strong> Festtage — ganz<br />
„a capella“. Wer Karten<br />
für eines der beiden Konzerte gewinnen<br />
möchte, schickt eine Postkarte an „tassilo“,<br />
Birkland 40, 86971 Peiting (oder eine<br />
E-Mail: info@tassilo.de) mit dem Stichwort<br />
„Starnberg-Jazz“. Einsendeschluss<br />
ist der 15. <strong>November</strong>. <strong>Das</strong> Los entscheidet,<br />
der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Unter www.muenchenticket.de et.de sind für<br />
<strong>die</strong>jenigen Tickets erhältlich, h, <strong>die</strong><br />
bei unserer Verlosung leider<br />
kein Glück hatten.<br />
ts<br />
22 | tassilo
Aquarell-Ausstellung von Hans Rehbehn<br />
Murnau | Wer sich von der zauberhaften Welt der<br />
Aquarellmalerei einfangen lassen möchte, kann<br />
<strong>die</strong>s vom 7. <strong>November</strong> bis z<strong>um</strong> 2. <strong>Dezember</strong> im<br />
Foyer der Sparkasse in Murnau tun. Dort stellt der<br />
Hobbykünstler Hans Rehbehn seine stimmungsvollen<br />
Bilder aus. Besonders <strong>die</strong> Transparenz der<br />
Farben, <strong>die</strong> Weichheit der Farbverläufe, aber auch<br />
effektvolle Kontraste <strong>und</strong> Lichtspiele faszinieren <strong>die</strong><br />
Liebhaber <strong>die</strong>ser Maltechnik. Der gebürtige Schleswig-Holsteiner<br />
lebt seit 30 Jahren in Schongau <strong>und</strong><br />
ist den Bewohnern aus <strong>Weilheim</strong>-Schongau seit<br />
Jahren als Pressesprecher des Landkreises bekannt.<br />
In seiner neuesten Ausstellung zeigt er verschiedene<br />
Aquarelle z<strong>um</strong> Thema „Berge <strong>und</strong> Me(h)er“.<br />
„Die Natur ist <strong>die</strong><br />
Quelle meiner<br />
Inspiration“, erklärt<br />
Rebehn. Insbesondere auf f seinen Reisen i gab<br />
es viele unvergessliche Momente, Begegnungen,<br />
bizarre oder einmalige Naturerscheinungen <strong>und</strong><br />
besondere Augenblicke, <strong>die</strong> es festzuhalten galt.<br />
Bilder, <strong>die</strong> er gerne originalgetreu mit seiner Digitalkameras<br />
abbildete. Doch der Künstler wollte sich<br />
mehr ausdrücken, was ihm mit dem Malen gelang.<br />
Die Ausstellung „Berge <strong>und</strong> Me(h)er er — Impressionen<br />
in Aquarell“ ist in der Sparkasse<br />
Murnau (Untermarkt 4) zu den bekanntiten<br />
Öffnungszeiten zu sehen.<br />
Weihnachtsoratori<strong>um</strong> in Tutzing<br />
14 glückliche Gewinner<br />
Tutzing | Mit dem verheißungsvollen Ruf „Jauchzet,<br />
frohlocket, auf, preiset <strong>die</strong> Tage“ beginnt<br />
das Weihnachtsoratori<strong>um</strong> von Johann Sebastian<br />
Bach. Am vierten Adventssonntag <strong>um</strong> 19 Uhr ist es<br />
in der Tutzinger Pfarrkirche St. Joseph zu hören.<br />
Die Leitung hat Helene von Rechenberg (Foto), <strong>die</strong> Kirchenmusikerin<br />
ik i<br />
der Pfarrei. Zur Begleitung ihres Kirchenchors St. Joseph hat sie ein<br />
Ensemble engagiert, das auf historischen Instr<strong>um</strong>enten spielt. Z<strong>um</strong><br />
ersten Mal wurde das Weihnachtsoratori<strong>um</strong> in Leipzig aufgeführt. Im<br />
Tutzinger Konzert erklingen <strong>die</strong> Kantanten I bis III, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Ereignisse<br />
<strong>um</strong> Christi Geburt am ersten, zweiten <strong>und</strong> dritten Weihnachtstag z<strong>um</strong><br />
Inhalt haben. Die Solisten sind Mechthild Kiendl (Sopran), Daniela<br />
Treffner (Mezzosopran), Alfons Brandl (Tenor) <strong>und</strong> Peter Cismarescu<br />
(Bass). Karten für das Oratori<strong>um</strong> gibt es im Vorverkauf für<br />
17 <strong>und</strong> 22 Euro im Pfarrbüro St. Joseph, in der Buchhandtilung<br />
Held <strong>und</strong> beim Tutzinger Tourismusbüro.<br />
<strong>Tassilo</strong>land | Während sich Angela Albrecht aus Andechs, Christl Höfler<br />
aus Tutzing <strong>und</strong> Ute Redl aus Starnberg über je zwei „All that<br />
Jazz“-Karten freuen durften, erlebten Nadja Irlinger aus Feldafing<br />
<strong>und</strong> Birigt Ritter aus Dießen einen Comedy-Abend mit Michi Marchner.<br />
Die „PrimaTonnen“ besuchten Renate Habsch (<strong>Weilheim</strong>), Verena<br />
Heirler (Tutzing) <strong>und</strong> Werner Möst (Wessobrunn). Beim Kammerkonzert<br />
der Tutzinger Brahmstage waren Jutta Bauer (Tutzing)<br />
<strong>und</strong> Sybille Leiner (Pöcking) dabei. Ein Exemplar der <strong>Seen</strong>bücher<br />
gewannen Johanna Marks (Iffeldorf), Norbert Reutter-Arnthof<br />
(Peißenberg), Susanne W<strong>und</strong>erlich (Starnberg) sowie<br />
Maria Zahler (Eberfing).<br />
tis<br />
Die ERGO Kfz-Versicherung<br />
Hauptagentur<br />
Petra Wittmann<br />
Schongauer Str. 32, 82380 Peißenberg<br />
Tel 08803 6325590, Fax 08803 6325591<br />
petra.wittmann@ergo.de<br />
www.petra.wittmann.ergo.de<br />
Weil jeder ein anderes<br />
Sicherheitsbedürfnis hat.<br />
Sicher unterwegs. Mit den flexiblen Bausteinen<br />
der neuen Kfz-Versicherung der ERGO.<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 23
Die Klinik für Orthopä<strong>die</strong> <strong>und</strong> Unfallchirurgie<br />
Mehr als nur G<strong>r<strong>und</strong></strong><strong>und</strong><br />
Regelversorgung<br />
Sonderveröffentlichung der<br />
24 | der altlandkreis<br />
<strong>Weilheim</strong> / Schongau | Die Häuser<br />
der Krankenhaus GmbH in <strong>Weilheim</strong><br />
<strong>und</strong> Schongau sind Krankenhäuser<br />
der G<strong>r<strong>und</strong></strong>- <strong>und</strong> Regelversorgung.<br />
In einigen Abteilungen<br />
geht das Spektr<strong>um</strong> jedoch weit<br />
über <strong>die</strong>se Anforderungen hinaus,<br />
was z<strong>um</strong> Beispiel <strong>die</strong> standortübergreifende<br />
Klinik für Orthopä<strong>die</strong><br />
<strong>und</strong> Unfallchirurgie<br />
unter<br />
der Leitung<br />
von Dr. Thomas<br />
Löffler<br />
beweist.<br />
Nachdem er<br />
<strong>die</strong> Klinik vor<br />
anderthalb Jahren<br />
als Chefarzt übernommen<br />
hatte, konnte schon einiges bewirkt<br />
werden. Unter anderem<br />
werden mittlerweile zahlreiche<br />
nicht alltägliche <strong>und</strong> hochkomplexe<br />
Eingriffe mit einem enormen<br />
technischen Aufwand bei der<br />
Krankenhaus GmbH durchgeführt.<br />
Beckenchirurgie, Wirbelsäulenunfälle<br />
oder komplexe Endoprothetik<br />
sind nur einige Bereiche aus dem<br />
Leistungsspektr<strong>um</strong>, welches nahezu<br />
gleichermaßen in den Kliniken<br />
Schongau <strong>und</strong> <strong>Weilheim</strong> angeboten<br />
wird. „Mittelfristig kann es<br />
durchaus sein, dass wir <strong>die</strong> ein<br />
oder anderen Schwerpunkte setzen“,<br />
verrät Dr. Löffler, auch wenn<br />
sich <strong>die</strong>se „erst noch herauskristallisieren“.<br />
Damit meint Dr. Löffler<br />
ohnehin nur speziellere Fälle,<br />
schließlich ist es ihm wichtig, dass<br />
<strong>die</strong> Versorgung sowohl in Schongau<br />
als auch in <strong>Weilheim</strong> sichergestellt<br />
ist. Auffällig ist <strong>die</strong> Tatsache,<br />
dass <strong>die</strong> Medizin einerseits immer<br />
komplexer, andererseits aber auch<br />
<strong>die</strong> Medizintechnik immer fortschrittlicher<br />
wird, so dass für <strong>die</strong><br />
Patienten immer individuellere Lösungen<br />
gef<strong>und</strong>en werden können.<br />
„Hier ist dann vor allem Kreativität<br />
gefragt“, so Dr. Löffler. Wie bedeutend<br />
<strong>die</strong>se Forderung ist, zeigen<br />
stellvertretend drei Fälle aus der<br />
Krankenhaus GmbH.<br />
Ein 3D-geprinteter<br />
Beckenteilersatz<br />
Seit Monaten hatte der 84-jährige<br />
Dominikus Graf extreme Schmerzen<br />
im Bein, war seit zwei Monaten<br />
bettlägerig — praktisch ein<br />
Pflegefall. Über Umwege gelangte<br />
der Uffinger schließlich in <strong>die</strong><br />
Orthopä<strong>die</strong> <strong>und</strong> Unfallchirurgie<br />
von Dr. Thomas Löffler, der den<br />
Rentner nach einer Röntgenaufnahme<br />
gleich da behielt. „Was<br />
ich sah, gefiel mir ganz <strong>und</strong> gar<br />
nicht“, blickt Dr. Löffler<br />
zurück. Es stellte<br />
sich heraus, dass ein<br />
vor mehreren Jahren<br />
implantiertes künstliches<br />
Hüftgelenk locker<br />
geworden war<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> gelockerte<br />
Komponente durch<br />
<strong>die</strong> ständige Bewegung<br />
einen schweren<br />
knöchernen<br />
Defekt im Beckenskelett<br />
verursacht<br />
hatte. Kurz<strong>um</strong>, den<br />
kompletten Knochen<br />
„aushöhlte“. Die Prothese<br />
musste schnellstmöglich<br />
gewechselt werden. Durch den<br />
bereits verursachten Schaden war<br />
jedoch eine schwierige Situation<br />
entstanden. Dr. Löffler <strong>und</strong> sein<br />
Team ließen sich anhand einer<br />
durchgeführten Computertomographie<br />
ein Modell vom Becken<br />
des Patienten in einem 3D-Drucker<br />
ausdrucken (Foto links) <strong>und</strong> planten<br />
zusammen mit Ingenieuren<br />
einer Firma aus Oberpfaffenhofen<br />
<strong>und</strong> Belgien ein individuell auf<br />
den Patienten abgestimmtes Implantat,<br />
in welchem das Kugelgelenk<br />
der Hüftprothese zukünftig<br />
Platz finden sollte. Besonderes Augenmerk<br />
wurde dabei auf <strong>die</strong> Verankerung<br />
des Implantats im noch<br />
vorhandenen Knochen gelegt. In<br />
einer ersten Operation musste<br />
Dominikus Graf zunächst das alte<br />
Hüftgelenk entfernt werden. Es<br />
folgten ein paar Wochen im Liegen.<br />
In <strong>die</strong>ser Zeit wurde das Implantat<br />
nicht nur geplant, sondern<br />
<strong>Das</strong> Implantat aus dem 3D-Drucker, welches<br />
Knochen <strong>und</strong> Prothese zukünftig verbindet.
ereits mittels eines Titan-3D-Druckers<br />
hergestellt. In einer vierstündigen<br />
Operation implantierten <strong>die</strong><br />
Ärzte es dem Patienten schließlich,<br />
zusammen mit dem Wiedereinbau<br />
des Prothesenschaftes. <strong>Das</strong> Modell<br />
des Beckens <strong>die</strong>nte Dr. Löffler <strong>und</strong><br />
seinen Assistenten während der<br />
gesamten OP als unterstützendes<br />
Anschauungsobjekt.<br />
„Mittlerweile habe ich gar keine<br />
Schmerzen mehr“, freut sich Graf,<br />
nachdem er im Mai <strong>die</strong>sen Jahres<br />
operiert worden war. Nach dem<br />
Eingriff wurde er weitere zehn<br />
Tage stationär in der Klinik behandelt,<br />
ehe es für vier Wochen auf<br />
Reha ging. „Es wurde von Tag zu<br />
Tag besser“, bestätigt Grafs Ehefrau.<br />
Einzig das Wetter in <strong>die</strong>ser<br />
Zeit bedauert sie rückblickend:<br />
„Leider regnete es so viel, sonst<br />
hätten wir noch weitaus mehr<br />
Ausflüge gemacht.“ Wie lange ein<br />
solches Implantat hält, kann nicht<br />
abschließend vorhergesagt werden.<br />
„Es macht einen soliden Eindruck“,<br />
bekräftigt Dr. Löffler, der<br />
aber auch erklärt, dass es immer<br />
darauf ankomme, wie das Implantat<br />
mit dem Knochen verwächst.<br />
Die Titanwabenstruktur sei dafür<br />
ideal. Solche „Spezialfälle“, wie<br />
Dr. Löffler sie nennt, seien zwar<br />
<strong>die</strong> Ausnahme, aber stets eine<br />
große Herausforderung. „<strong>Das</strong> erfüllt<br />
einen persönlich schon mit<br />
Stolz, wenn man einem Patienten<br />
derart helfen kann“, erklärt er. „In<br />
<strong>die</strong>sem Fall hat alles auf den Millimeter<br />
gepasst“, betont Dr. Löffler<br />
gerade deshalb, weil er weiß, dass<br />
„man als Chirurg nicht alles in der<br />
eigenen Hand hat“. Es gibt viele<br />
Parameter, <strong>die</strong> mit einberechnet<br />
werden müssen, schließlich sei<br />
<strong>die</strong> Komplikationsrate von 20 bis<br />
30 Prozent bei einer solchen OP<br />
enorm hoch. Letztlich freute sich<br />
selbstverständlich insbesondere<br />
Dominikus Graf, der dem Krankenbett<br />
rasch entflohen ist <strong>und</strong> bereits<br />
nach wenigen Wochen praktisch<br />
beschwerdefrei gehen konnte. Und<br />
auch sein Schuhmacher freut sich<br />
über den positiven Ausgang, da<br />
sich Graf, <strong>um</strong> <strong>die</strong> Hüftschmerzen<br />
ein wenig zu lindern, jeweils einen<br />
seiner Schuhe hatte erhöhen<br />
lassen, was nun wieder rückgängig<br />
gemacht werden muss. „<strong>Das</strong><br />
macht aber nichts, ich bin mit meinem<br />
Schuhmacher gut befre<strong>und</strong>et“,<br />
schmunzelt Dominikus Graf.<br />
Oberschenkelersatz samt<br />
Hüft- <strong>und</strong> Kniegelenk<br />
Vor Jahren hatte eine Patientin bereits<br />
ein künstliches Knie eingesetzt<br />
bekommen. Wegen eines Sturzes<br />
vor <strong>r<strong>und</strong></strong> zwei Jahren hatte sie sich<br />
den Oberschenkel oberhalb der<br />
Prothese gebrochen <strong>und</strong> wurde<br />
infolgedessen mehrere Male operiert.<br />
Zuletzt klagte sie seit Wochen<br />
über zunehmende Schmerzen. Die<br />
letztendlich einzige Alternative war<br />
der Ersatz des gesamten Oberschenkelknochens<br />
inklusive Hüftgelenk<br />
<strong>und</strong> Übergang in ein neues<br />
Kniegelenk. Solch eine OP zählt zu<br />
den kompliziertesten <strong>und</strong> schwersten<br />
Eingriffen <strong>und</strong> geht in der Regel<br />
Diese Oberschenkelprothese wurde<br />
der Patientin eingesetzt.<br />
über <strong>die</strong> Kompetenz eines Kreiskrankenhauses<br />
hinaus — nicht so<br />
bei der Krankenhaus GmbH. Dr.<br />
Löffler <strong>und</strong> zwei Assistenten setzten<br />
der Patientin in einer vierstündigen<br />
Operation <strong>die</strong> 40 Zentimeter lange<br />
Prothese samt Kniegelenk ein. Die<br />
Patientin überstand den schwer<br />
belastenden Eingriff sehr gut <strong>und</strong><br />
ist mittlerweile auf Reha.<br />
Navigationssystem für<br />
höhere Patientensicherheit<br />
Bei bestimmten Operationen, bei<br />
denen Schrauben oder Platten<br />
eingebracht werden müssen, ist<br />
<strong>die</strong> Darstellung über Röntgenbildwandler<br />
im Operationssaal<br />
sehr schwierig, da es sich <strong>um</strong><br />
komplexe, dreidimensionale Knochen<br />
handelt, <strong>und</strong> eine Röntgenaufnahme<br />
auf zwei Ebenen beschränkt<br />
ist. Dies führt manchmal<br />
zu Fehllagen der eingebrachten<br />
Schrauben, da <strong>die</strong> richtige Position<br />
so nur ganz schwer zu erkennen<br />
ist. Im schlimmsten Fall wird etwa<br />
ein Nervenkanal „angebohrt“ —<br />
das Bein kann nicht mehr bewegt<br />
werden. Deshalb verwenden Dr.<br />
Thomas Löffler <strong>und</strong> sein Team bei<br />
einigen Eingriffen ein Navigationssystem,<br />
so z<strong>um</strong> Beispiel bei<br />
bestimmten Beckenbrüchen, bei<br />
denen <strong>die</strong> Stabilität des Beckenrings<br />
nicht mehr gewährleistet<br />
ist. Solche Patienten sind immobil<br />
<strong>und</strong> haben starke Schmerzen.<br />
Dabei wird der Computertomographiedatensatz<br />
— <strong>die</strong> Patienten<br />
liegen bei der CT exakt wie bei der<br />
späteren OP — in das System eingespeist<br />
<strong>und</strong> während der Operation<br />
mit dem Ist-Zustand im OP-Saal<br />
abgeglichen. <strong>Das</strong> heißt, es werden<br />
mit einem sogenannten Pointer<br />
bestimmte Punkte des Beckenskeletts<br />
abgegriffen <strong>und</strong> mit dem<br />
Datensatz abgeglichen. Schlussendlich<br />
kann auf den Millimeter<br />
genau, ohne Röntgenstrahlen,<br />
über den Monitor des Navigationssystems<br />
<strong>die</strong> Schraube exakt dort<br />
positioniert werden, wo der Chirurg<br />
sie haben will. „<strong>Das</strong> erleich-<br />
Ein Navigationssystem erleichtert<br />
tert <strong>die</strong> Arbeit für uns Chirurgen <strong>die</strong> Arbeit der Chirurgen — <strong>und</strong> erhöht<br />
<strong>die</strong> Patientensicherheit.<br />
enorm“, bestätigt Dr. Löffler.<br />
So erging es auch einer Patientin.<br />
Sie hatte sich das Sitz- <strong>und</strong> Schambein<br />
gebrochen, außerdem das<br />
Kreuzbein. Sie war vollkommen<br />
immobil bettlägerig <strong>und</strong> hatte<br />
starke Schmerzen. Nach der Operation<br />
konnte sie sofort an Krücken<br />
aufstehen <strong>und</strong> mit dem Laufen beginnen.<br />
Dies ist vor allem bei älteren<br />
Patienten wichtig, da sie nur<br />
noch einen Bruchteil der früheren<br />
Muskelmasse besitzen <strong>und</strong> durch<br />
<strong>die</strong> Immobilität täglich zusätzlich<br />
im Prozentbereich daran verlieren,<br />
wie Dr. Löffler erklärt. Die Technologie<br />
mit dem Navigationssystem<br />
verbessert <strong>die</strong> Patientensicherheit<br />
wesentlich, weswegen <strong>die</strong>se auch<br />
bei Dr. Florian Soldner in der Wirbelsäulenchirurgie<br />
z<strong>um</strong> Einsatz<br />
kommt.<br />
tis<br />
Wenige Wochen nach der OP: Dr.<br />
Thomas Löffler freut sich gemeinsam<br />
mit seinem Patienten, Dominikus<br />
Graf, über <strong>die</strong> Fortschritte.<br />
> > > KONTAKT<br />
Klinik für Orthopä<strong>die</strong> <strong>und</strong> Unfallchirurgie<br />
Sekretariat <strong>Weilheim</strong>: Telefon: 0881 / 188-593, Telefax: 0881 / 188-679<br />
E-Mail:ch-sek-wm@kh-gmbh-ws.de<br />
Sekretariat Schongau: Telefon: 08861 / 215-292, Telefax: 08861 / 215-693<br />
E-Mail: sgunfallchirurgie@kh-gmbh-ws.de<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 25
Dr. Solveig Groß — neue Chefärztin bei der Krankenhaus GmbH<br />
Eine wertschätzende<br />
Frauenheilk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Geburtshilfe<br />
Der Storch am Eingang des<br />
Krankenhauses vermeldet <strong>die</strong><br />
neugeborenen Kinder.<br />
Sonderveröffentlichung der<br />
<strong>Weilheim</strong>/Schongau | Dr. Solveig<br />
Groß ist ab 15. <strong>November</strong> neue<br />
Chefärztin der Gynäkologie <strong>und</strong><br />
Geburtshilfe bei der Krankenhaus<br />
GmbH Landkreis <strong>Weilheim</strong>-Schongau.<br />
Zuvor wird sie knapp zwei<br />
Monate lang ihren „winzig kleinen<br />
Beitrag für eine bessere Welt<br />
leisten“, wie sie es nennt. Ende<br />
September machte sie sich auf den<br />
Weg nach Myanmar, <strong>um</strong> dort für<br />
„Ärzte ohne Grenzen“ zu arbeiten.<br />
Nach einer dreimonatigen Tätigkeit<br />
in Pakistan ist es bereits ihre zweite<br />
„Reise“ für <strong>die</strong> unparteiische,<br />
h<strong>um</strong>anitäre Hilfsorganisation, <strong>die</strong><br />
sich bewusst in Ländern mit einer<br />
hohen Kinder- <strong>und</strong> auch Müttersterblichkeitsrate<br />
engagiert. Dort<br />
wird mit westlichem Know-how<br />
versucht, neben der medizinischen<br />
Betreuung auch Aufklärungsarbeit<br />
zu leisten. Eine Herzensangelegenheit<br />
für Solveig Groß, Mutter dreier<br />
Kinder. Wieder in der Heimat, will<br />
sie dann als neue Chefärztin das<br />
Vertrauen der Landkreis-Politik in<br />
<strong>die</strong> Geburtshilfe zurückzahlen, wie<br />
sie im „tassilo“-Interview verrät. Dr.<br />
Solveig Groß spricht zudem über<br />
das Leistungsspektr<strong>um</strong> in <strong>Weilheim</strong><br />
<strong>und</strong> Schongau, wie sie <strong>die</strong> Krankenhaus<br />
GmbH sieht, <strong>und</strong> was sie<br />
sich für <strong>die</strong> Zukunft wünscht.<br />
Dr. Groß, am 15. <strong>November</strong> treten<br />
Sie <strong>die</strong> neue Stelle als Chefärztin<br />
der Gynäkologie <strong>und</strong> Geburtshilfe<br />
bei der Krankenhaus GmbH an. Mit<br />
welchen beruflichen Erfahrungen?<br />
Meine fachärztliche Ausbildung<br />
habe ich in Kaufbeuren <strong>und</strong> Landsberg<br />
absolviert. Im Klinik<strong>um</strong> Dachau<br />
war ich als Oberärztin tätig <strong>und</strong><br />
seit Januar 2012 bin ich bereits als<br />
Belegärztin bei der Krankenhaus<br />
GmbH. Parallel dazu leite ich eine<br />
Praxis für Frauenges<strong>und</strong>heit in Tutzing,<br />
<strong>die</strong> es auch weiterhin geben<br />
wird. Eine neue Kollegin wird mich<br />
dort zukünftig unterstützen.<br />
Können Sie uns einen Einblick in<br />
das Leistungsspektr<strong>um</strong> der Gynäkologie<br />
geben?<br />
Wir bieten sozusagen eine komplette<br />
Gynäkologie jeglicher Art an<br />
<strong>und</strong> machen alle Standardeingriffe.<br />
Wir arbeiten interdisziplinär, was<br />
hervorragend funktioniert, <strong>und</strong><br />
haben zudem alle Möglichkeiten<br />
der Diagnostik. Ein Steckenpferd<br />
ist <strong>die</strong> sogenannte Myom-Therapie.<br />
Myome sind Muskelknoten,<br />
<strong>die</strong> oft mit Beschwerden, wie etwa<br />
starken Blutungen einhergehen.<br />
Folgen davon sind Blutarmut,<br />
Leistungsschwäche oder Müdigkeit.<br />
R<strong>und</strong> 30 Prozent der Frauen<br />
zwischen 30 <strong>und</strong> 55 Jahren leiden<br />
darunter — eine gewaltige Zahl.<br />
Wir verfolgen einen integrativen<br />
Ansatz <strong>und</strong> schauen, was für <strong>die</strong><br />
Frau am günstigen ist. Chirurgisch,<br />
medikamentös oder radiologisch<br />
— aus <strong>die</strong>sem Pool schöpfen wir.<br />
Immer vor dem Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong>, das<br />
Organ — <strong>die</strong> Gebärmutter — zu erhalten.<br />
Zudem setzten wir auf eine<br />
minimalinvasive Chirurgie.<br />
Welchen medizinischen Ansatz verfolgen<br />
Sie in der Geburtshilfe?<br />
Wir bieten eine frauenorientierte,<br />
wertschätzende Geburtshilfe an.<br />
Wir wollen <strong>die</strong> Frauen darin bestärken,<br />
eine natürliche, physiologische<br />
Geburt geschehen zu lassen.<br />
Die werdenden Mütter möchten<br />
das maximale Sicherheitsgefühl für<br />
sich <strong>und</strong> ihr Kind. Diesen Spagat<br />
gilt es zu schaffen. Es soll wieder<br />
mehr Geburtshilfe anstatt Geburtsmedizin<br />
sein, daher sehen wir uns<br />
generell eher als Begleiter.<br />
Wie viele Geburten sind es jährlich<br />
bei der Krankenhaus GmbH?<br />
2015 waren es 363 Mädchen <strong>und</strong><br />
374 Buben. Es sieht so aus, als<br />
würden <strong>die</strong> Zahlen heuer übertroffen<br />
werden. Die Kreißsäle werden<br />
sehr gut von der Bevölkerung angenommen.<br />
Wir sind an 365 Tagen<br />
24 St<strong>und</strong>en für <strong>die</strong> Frauen da.<br />
Welche besonderen Möglichkeiten<br />
bietet <strong>die</strong> Krankenhaus GmbH für<br />
werdende Mütter?<br />
Wir haben hier eine „Eins-zu-Eins-<br />
Betreuung“, was ka<strong>um</strong> eine der<br />
größeren Kliniken leisten kann.<br />
<strong>Das</strong> heißt, für jede werdende Mutter<br />
ist auch eine Hebamme anwesend.<br />
Wir gewährleisten hier eine<br />
familiäre Geburtshilfe, stärken<br />
<strong>die</strong> Frauen <strong>und</strong> versuchen ihnen<br />
<strong>die</strong> Angst zu nehmen. Zudem gibt<br />
es bei uns selbstverständlich <strong>die</strong><br />
Möglichkeiten einer Wassergeburt,<br />
einer Peridualanästhesie oder eines<br />
Kaiserschnittes.<br />
Da Sie das Thema ansprechen: Wie<br />
viele Frauen entscheiden sich heutzutage<br />
für einen Kaiserschnitt?<br />
In Deutschland sind es über 30<br />
Prozent Kaiserschnitte. Wobei laut<br />
der Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation<br />
lediglich <strong>r<strong>und</strong></strong> 15 Prozent medizinisch<br />
notwendig wären. Ein Kaiserschnitt<br />
sollte nur bei eindeutigem<br />
Vorteil durchgeführt werden<br />
<strong>und</strong> keinesfalls als Alternative zur<br />
Spontangeburt angesehen werden,<br />
schließlich ist ein Kaiserschnitt<br />
nicht risikolos. Neben Schmerzen<br />
<strong>und</strong> Infektionen gibt es bei Folgeschwangerschaften<br />
mehr Fehlgeburten,<br />
<strong>und</strong> es dauert oft länger,<br />
Dr. Solveig Groß (3.v.r.) <strong>und</strong> ihr<br />
Team der Gynäkologie <strong>und</strong> Geburtshilfe<br />
26 | der altlandkreis
„Eine Frau, wenn sie gebiert, so hat sie Schmerzen, denn ihre<br />
St<strong>und</strong>e ist gekommen. Wenn sie aber das Kind geboren hat,<br />
denkt sie nicht mehr an <strong>die</strong> Angst <strong>um</strong> der Freude willen,<br />
dass ein Mensch zur Welt gekommen ist.“ (Johannes, Buch 16, Vers 21)<br />
bis <strong>die</strong> Frau wieder schwanger<br />
wird. Die Reise durch den Geburtskanal<br />
ist förderlich für eine gute<br />
Lungenfunktion der Kinder <strong>und</strong><br />
Untersuchungen zeigen, dass <strong>die</strong>se<br />
Kinder auch stressresistenter sind.<br />
Deshalb möchten wir, wie schon<br />
erwähnt, Frauen darin bestärken,<br />
eine natürliche Geburt anzunehmen.<br />
Jede Geburt ist ein Unikat!<br />
Man weiß nie genau, ob oder welche<br />
Risiken eintreffen. Jedenfalls<br />
sind wir auf alles vorbereitet.<br />
Welche Ursachen für einen Kaiserschnitt<br />
gibt es?<br />
> > > INFORMATION UND KONTAKT<br />
Es gibt Situationen, in denen das<br />
Kind nicht so gut versorgt wird<br />
oder wenn der Mutterkuchen vor<br />
dem Gebärmutterm<strong>und</strong> liegt. Zudem<br />
gibt es ganz spezielle — wenn<br />
auch sehr seltene — Schwangerschaftsvergiftungen.<br />
Sollte ein Kind im Mutterleib sitzen,<br />
wird häufig fälschlicherweise<br />
von „verkehrt her<strong>um</strong>“ gesprochen.<br />
In solch einem Fall kann das Kind<br />
dennoch ganz normal auf <strong>die</strong> Welt<br />
kommen. Oftmals wird hier ein<br />
Kaiserschnitt gemacht, obwohl es<br />
gar nicht nötig wäre.<br />
Kreißsaalbesichtigung Schongau<br />
In der Klinik Schongau haben werdende Eltern <strong>die</strong> Möglichkeit, bereits<br />
vor der Geburt einen Eindruck von den Rä<strong>um</strong>lichkeiten der<br />
Geburtshilfestation zu erhalten. Dies kann z<strong>um</strong> einen im Rahmen<br />
eines geburtsvorbereitenden Kurses geschehen oder auch zu einer<br />
anderen Zeit. Gerne wird auch der Kreißsaal gezeigt. Ein individueller<br />
Termin kann mit einer Hebamme unter der Telefonn<strong>um</strong>mer<br />
08861 / 215-130 (vormittags) vereinbart werden.<br />
Kreißsaalführung <strong>Weilheim</strong><br />
Alle zwei Monate am zweiten Mittwoch im Monat <strong>um</strong> 20 Uhr findet<br />
in der Klinik <strong>Weilheim</strong> ein Informationsabend für werdende Eltern<br />
statt. Hebammen, Geburtshelfer, Kinderärzte <strong>und</strong> Anästhesisten<br />
informieren dann über das Konzept der ganzheitlich-familienorientierten<br />
Geburtshilfe <strong>und</strong> zeigen selbstverständlich im Rahmen des<br />
Informationsabends den Kreißsaal. Eine gesonderte Anmeldung ist<br />
nicht erforderlich. Der nächste Termine ist am 14. <strong>Dezember</strong>.<br />
Kontakt Schongau:<br />
Tel.: 08861 / 215-278 (Sekretariat)<br />
Tel.: 08861 / 215-164 (Station)<br />
Tel.: 08861 / 215-130 (Kreißsaal)<br />
Fax: 08861 / 215-279<br />
Kontakt <strong>Weilheim</strong>:<br />
Tel.: 0881 / 188-418 (Sekretariat)<br />
Tel.: 0881 / 188-165 (Station)<br />
Tel.: 0881 / 188-173/174/175 (Kreißsaal)<br />
Fax: 0881 / 188-613 (Sekretariat)<br />
E-Mail: m.kroenauer@kh-gmbh-ws.de<br />
Wie sehen Sie allgemein <strong>die</strong> Betreuung<br />
der Eltern vor der Geburt?<br />
Generell funktioniert <strong>die</strong> Schwangerschaftsbetreuung<br />
in Deutschland<br />
sehr gut. Wir können Risiken<br />
gut filtern, <strong>und</strong> viele Krankheiten<br />
können so schon im Vorfeld therapiert<br />
werden. <strong>Das</strong> alles lässt das<br />
Geburtsrisiko deutlich sinken.<br />
Welche weiteren Leistungen während<br />
<strong>und</strong> nach der Geburt können<br />
Eltern erwarten?<br />
Es gibt <strong>die</strong> Möglichkeit der ambulanten<br />
Geburt. Jedoch bleiben <strong>die</strong><br />
meisten Frauen drei Tage hier, da<br />
am dritten Tag nach der Geburt<br />
ein Stoffwechselscreening <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
kinderärztliche Untersuchung gemacht<br />
wird. Anschließend begleiten<br />
wir weiterhin <strong>und</strong> helfen dort,<br />
wo uns <strong>die</strong> Eltern brauchen. Uns<br />
liegt besonders am Herzen, dass<br />
<strong>die</strong> Mütter ihre Kinder stillen.<br />
Wie hat sich <strong>die</strong> Rolle der Väter während<br />
der Geburt ihrer Meinung nach<br />
in den letzten Jahren verändert?<br />
Heutzutage ist praktisch immer ein<br />
Vater bei der Geburt dabei. <strong>Das</strong> ist<br />
äußerst positiv, da es ein wichtiger<br />
Augenblick im Leben einer Familie<br />
ist. Allerdings gibt es auch Fälle,<br />
in denen <strong>die</strong> Frau entspannter ist,<br />
wenn der Mann vor der Tür wartet.<br />
So oder so sollte es <strong>die</strong> eigene<br />
Entscheidung der Familie bleiben.<br />
Man darf sich nicht gesellschaftlich<br />
gezwungen fühlen. Für uns<br />
Geburtshelfer spielt das nur eine<br />
untergeordnete Rolle, ob ein Mann<br />
dabei ist.<br />
Was zeichnet Ihrer Meinung nach<br />
<strong>die</strong> Krankenhaus GmbH aus <strong>und</strong><br />
was unterscheidet sie von anderen<br />
Kliniken?<br />
Wir haben hier ein sehr gutes<br />
Team. Es herrscht eine gegenseitige<br />
Verantwortung <strong>und</strong> ein respektvoller<br />
Umgang. Wir können<br />
eine sehr gute Versorgung auf modernstem<br />
Niveau anbieten. Außerdem<br />
sind Patienten bei uns nicht<br />
nur eine N<strong>um</strong>mer. Denn: Ab einer<br />
gewissen N<strong>um</strong>mer verliert man<br />
zwangsläufig den Überblick. Wir<br />
können uns hier <strong>um</strong> jeden Patienten<br />
individuell kümmern. Zudem<br />
sind <strong>die</strong> Wege enorm kurz. Wir<br />
sind alle in der Region verwurzelt,<br />
treffen unsere Patienten<br />
beispielsweise beim Einkaufen<br />
oder auf dem Fußballplatz.<br />
Die Distanz ist daher nicht so<br />
groß. Und natürlich eine große<br />
Motivation, es besonders<br />
gut zu machen.<br />
Was wünschen Sie sich für<br />
<strong>die</strong> Zukunft?<br />
Weiterhin <strong>die</strong> Wertschätzung<br />
der Bevölkerung.<br />
Wir haben so qualifizierte<br />
Leute <strong>und</strong> Experten hier,<br />
dass es gar keinen G<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
gibt, extra weit zu fahren.<br />
Noch dazu, wo man<br />
dann gar nicht weiß,<br />
wer einen operiert. <strong>Das</strong><br />
medizinische Niveau<br />
braucht sich vor keiner<br />
Klinik verstecken.<br />
Es ist der Wunsch der<br />
Landkreis-Politik, dass<br />
<strong>die</strong> Geburtshilfe weiterhin<br />
an beiden Standorten<br />
angeboten wird. Dieses<br />
Vertrauen möchten wir<br />
zurückzahlen. Die Geburtshilfe<br />
ist meiner<br />
Ansicht nach besonders<br />
schützenswert. Wenn es<br />
mein Beitrag ist, dass<br />
wieder mehr Schongauer<br />
<strong>und</strong> <strong>Weilheim</strong>er zur<br />
Welt kommen, freue ich mich<br />
sehr.<br />
tis<br />
Dr. Solveig Groß, ab dem<br />
15. <strong>November</strong> neue<br />
Chefärztin der Gynäkologie<br />
<strong>und</strong> Geburtshilfe bei der<br />
Krankenhaus Gmbh.<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 27
Ausbildung bei der Krankenhaus GmbH — jetzt bewerben!<br />
Eine ausgezeichnete Perspektive<br />
Schongau | Die Berufsfachschulen<br />
der Krankenhaus GmbH blicken<br />
auf eine sehr lange Tradition zurück.<br />
Bereits seit 1958 wird hier<br />
z<strong>um</strong> examinierten Ges<strong>und</strong>heits<strong>und</strong><br />
Krankenpfleger ausgebildet<br />
— seit 1990 auch z<strong>um</strong> Pflegefachhelfer<br />
(Krankenpflege). Seit dem<br />
Bestehen haben weit über 1 000<br />
Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler einen<br />
Pflegeberuf in den Berufsfachschulen<br />
Schongau erlernt. „Es ist<br />
ein hochwertige Ausbildung mit<br />
einem guten Abschluss, der gefragt<br />
ist“, erklärt Bernhard Bölt,<br />
stellvertretender Schulleiter. <strong>Das</strong><br />
zeigt auch <strong>die</strong> Tatsache, dass<br />
ehemalige Schüler mittlerweile<br />
z<strong>um</strong> Teil in ganz Europa verstreut<br />
sind. Noch mehr freut Schulleiter<br />
Klaus Fenzl jedoch, dass sich<br />
viele Absolventen dafür entscheiden,<br />
bei der Krankenhaus GmbH<br />
zu bleiben, <strong>und</strong> das, „obwohl<br />
viele Einrichtungen nach Pflegepersonal<br />
suchen“. Nahezu allen<br />
Schulabgängern kann ein unbefristeter<br />
Arbeitsvertrag angeboten<br />
werden. Von der Abschlussklasse<br />
<strong>2016</strong> wurden kürzlich 14 der<br />
19 Absolventen übernommen,<br />
wobei sich <strong>die</strong> fünf, welche <strong>die</strong><br />
GmbH verlassen, aus freien Stücken<br />
für einen anderen Weg entschieden<br />
haben. Gute Aussichten<br />
also, denn: Angesichts des sich<br />
abzeichnenden demographischen<br />
Wandels werden laut des Statistischen<br />
B<strong>und</strong>esamtes bis 2025<br />
sogar 152 000 Pflegekräfte fehlen.<br />
Damit gehören <strong>die</strong> Pflegeberufe<br />
zu den krisensichersten. Aber<br />
nicht nur das: Eine Tätigkeit in der<br />
Pflege ist sehr vielfältig <strong>und</strong> bietet<br />
zahlreiche Möglichkeiten der Weiterqualifikation.<br />
So kann man sich<br />
nach erfolgreichem Examen als<br />
Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Krankenpfleger<br />
etwa zur Fachkrankenschwester/<br />
z<strong>um</strong> Fachkrankenpfleger für den<br />
Operations<strong>die</strong>nst oder <strong>die</strong> Intensivpflege<br />
weiterbilden. Auch eine<br />
akademische Weiterqualifizierung<br />
in den Stu<strong>die</strong>nfächern Pflegemanagement<br />
oder Pflegepädagogik<br />
ist dann möglich. Während der<br />
Ausbildung an der Berufsfachschule<br />
<strong>und</strong> den Einrichtungen des<br />
Klinikverb<strong>und</strong>s <strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
wird den Schülern das nötige<br />
Rüstzeug mitgegeben, damit sie<br />
eigenverantwortlich Pflege planen<br />
<strong>und</strong> durchführen.<br />
Voraussetzungen<br />
Für <strong>die</strong> einjährige Ausbildung z<strong>um</strong><br />
Pflegefachhelfer ist ein Mindestalter<br />
von 17 Jahren Voraussetzung.<br />
Bei entsprechender Eignung, <strong>die</strong><br />
in einem Vorgespräch ermittelt<br />
wird, ist der Start unter Umständen<br />
auch schon mit 16 Jahren<br />
möglich. In jedem Fall wird ein<br />
Mittelschulabschluss (ehemals<br />
Hauptschule) vorausgesetzt. Für<br />
<strong>die</strong> dreijährige Ausbildung z<strong>um</strong><br />
Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Krankenpfleger<br />
gibt es hingegen keine Altersgrenze.<br />
Allerdings ist hierfür<br />
ein mittlerer Schulabschluss, also<br />
M-Zug auf der Mittelschule, Mittlere<br />
Reife der Realschule oder <strong>die</strong><br />
Vollendung der 10. Klasse auf dem<br />
Gymnasi<strong>um</strong> notwendig. Sollte <strong>die</strong><br />
Ausbildung z<strong>um</strong> Pflegefachhelfer<br />
bereits erfolgreich abgeschlossen<br />
sein, hat man ebenfalls <strong>die</strong> Berechtigung,<br />
sich als Ges<strong>und</strong>heits<strong>und</strong><br />
Krankenpfleger ausbilden zu<br />
lassen. Gleiches gilt, sofern bereits<br />
anderweitig eine zweijährige<br />
Ausbildung durchlaufen wurde.<br />
Für beide Ausbildungswege ist<br />
ein mindestens einwöchiges Vor-<br />
Praktik<strong>um</strong> bei der Krankenhaus<br />
GmbH Pflicht. „<strong>Das</strong> ist wichtig,<br />
<strong>um</strong> den Berufswunsch zu festigen.<br />
Und so sehen beide Seiten,<br />
ob es funktioniert“, erklärt Schulleiter<br />
Klaus Fenzl. Die Freude am<br />
Umgang mit Menschen sowie ein<br />
einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis<br />
gelten ohnehin als<br />
selbstverständlich.<br />
Bewerbungsphase<br />
Eine Bewerbung ist generell jederzeit<br />
auf postalischem Weg möglich.<br />
Gerne können <strong>die</strong> Unterlagen<br />
auch persönlich vorbei gebracht<br />
werden. Zusätzlich kann sich über<br />
einen extra Link auf der Homepage<br />
der Krankenhaus GmbH beworben<br />
werden. Die Unterlagen sollten<br />
vollständig sein: Bewerbungsanschreiben,<br />
Lebenslauf mit Lichtbild,<br />
letztes Schulzeugnis sowie,<br />
falls vorhanden, Arbeitszeugnisse<br />
<strong>und</strong> Praktik<strong>um</strong>sbescheinigungen.<br />
„Es sollte nichts fehlen <strong>und</strong> eine<br />
saubere Form haben“, empfiehlt<br />
Klaus Fenzl. Zudem sollte<br />
aus dem Anschreiben <strong>die</strong><br />
Motivation für den Pflege-<br />
Anfang Oktober<br />
ging es los: <strong>die</strong><br />
<strong>die</strong>sjährige Ausbildungsklasse<br />
zu Ges<strong>und</strong>heits<strong>und</strong><br />
Krankenpflegern<br />
mit<br />
Klassenleiter<br />
Bernhard Bölt<br />
(rechts)<br />
Sonderveröffentlichung der<br />
28 | der altlandkreis
Schulleiter Klaus Fenzl (links) mit dem Team der Berufsfachschule für<br />
Krangenpflege <strong>und</strong> Krankenpflegehilfe.<br />
beruf hervorgehen. „Man merkt,<br />
dass <strong>die</strong> jungen Leute hier immer<br />
mehr Schulungen bekommen“,<br />
spricht der Schulleiter das generell<br />
gestiegene Niveau von Bewerbungen<br />
an. Gleichzeitig möchte er<br />
aber auch ältere Berufseinsteiger<br />
oder -<strong>um</strong>steiger motivieren: „Eine<br />
Altersgrenze nach oben gibt es<br />
nicht. Auch heuer startet eine<br />
42-Jährige ihre Ausbildung bei<br />
uns.“<br />
Die ersten Bewerbungen für das<br />
kommende Schuljahr 2017 / 18 sind<br />
bereits eingetroffen. Eine Vielzahl<br />
geht erfahrungsgemäß im <strong>November</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Dezember</strong> ein, einen offiziellen<br />
Bewerbungsschluss gibt es<br />
nicht, da es auch immer wieder zu<br />
kurzfristigen Absagen seitens der<br />
Bewerber kommt. Wer seine Unterlagen<br />
offiziell eingereicht hat,<br />
bekommt immer ein Eingangsschreiben,<br />
<strong>um</strong> für Gewissheit zu<br />
sorgen. Anschließend kommt es<br />
zu einem Bewerbungsgespräch —<br />
auch hier sind <strong>die</strong> ersten bereits<br />
im <strong>November</strong> angesetzt. <strong>Das</strong> Treffen<br />
findet in Gesprächsform vor<br />
einem Dreier-Gremi<strong>um</strong> statt, „ein<br />
erstes Kennenlernen“, wie Fenzl<br />
es nennt. Den Bewerbern will er<br />
aber gleich <strong>die</strong> Angst vor einem<br />
solchen Vorstellungstermin nehmen:<br />
„Es ist ein <strong>r<strong>und</strong></strong> zwanzigminütiges<br />
Gespräch in lockerer Atmosphäre.<br />
Es gibt keinen Test oder<br />
ähnliches.“ Eine Zu- oder Absage<br />
seitens der Berufsfachschule erfolgt<br />
relativ zeitnah, damit <strong>die</strong> Bewerber<br />
Planungssicherheit haben;<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> 14 Tage nach dem Gespräch.<br />
Die Unterlagen samt Arbeitsvertrag<br />
werden dann wegen des<br />
Verwaltungsaufwandes ein wenig<br />
zeitversetzt verschickt.<br />
1. Schultag<br />
Während <strong>die</strong> Pflegefachhelfer<br />
jedes Jahr am 1. August in das<br />
neue Ausbildungsjahr starten, beginnt<br />
<strong>die</strong> Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Krankenpfleger-Ausbildung<br />
jeweils<br />
z<strong>um</strong> 1. Oktober. Zunächst steht<br />
ein Kennenlernen der Mitschüler<br />
<strong>und</strong> des Klassenleiters, dem<br />
Hauptansprechpartner, auf dem<br />
Programm. Fotos für den Schülerausweis<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Akten werden<br />
gemacht. Außerdem müssen alle<br />
neuen Schüler z<strong>um</strong> Betriebsarzt,<br />
schließlich werden sie zukünftig<br />
in einem hochsensiblen Arbeits<strong>um</strong>feld<br />
tätig sein. Anschließend<br />
startet ziemlich rasch der Unterricht,<br />
jede der acht Lehrkräfte an<br />
der Berufsfachschule unterrichtet<br />
dabei bestimmte Fächer. Für <strong>die</strong><br />
angehenden Pflegefachhelfer beginnt<br />
bereits nach dem ersten<br />
Kennenlernen wegen des früheren<br />
Ausbildungsbeginns der erste<br />
größere Praxis-Block. Da <strong>die</strong> Berufsfachschule<br />
für Krankenpflege<br />
dem bayerischen Schulrecht<br />
unterliegt, beginnt auch hier der<br />
theoretische Schulunterricht erst<br />
nach den Sommerferien.<br />
Lerninhalte<br />
Beide Ausbildungszweige sind im<br />
Blocksystem angelegt. <strong>Das</strong> heißt,<br />
der theoretische Unterricht an der<br />
Schule <strong>und</strong> <strong>die</strong> praktische Ausbildung<br />
auf der Station erfolgen im<br />
Wechsel. Bei den Pflegefachhelfern<br />
liegt der Schwerpunkt auf<br />
der G<strong>r<strong>und</strong></strong>versorgung, der Pflege<br />
<strong>und</strong> Betreuung, schließlich „ist es<br />
später mal eine Helfertätigkeit“,<br />
wie Bernhard Bölt feststellt. Die<br />
einjährige Ausbildung <strong>um</strong>fasst<br />
drei praktische Blöcke: Chirurgie,<br />
Innere Medizin <strong>und</strong> Altenpflege.<br />
Dazwischen ist <strong>die</strong> theoretische<br />
<strong>und</strong> fachpraktische Ausbildung,<br />
<strong>die</strong> 600 St<strong>und</strong>en <strong>um</strong>fasst <strong>und</strong> an<br />
der Berufsfachschule stattfindet.<br />
Zu den Unterrichtsfächern zählen<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>lagen der Pflege, Pflege <strong>und</strong><br />
Betreuung, Sozial- <strong>und</strong> Rechtsk<strong>und</strong>e<br />
sowie Deutsch <strong>und</strong> Kommunikation.<br />
Die dreijährige Ausbildung z<strong>um</strong><br />
Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Krankenpfleger<br />
geht, allein schon wegen des<br />
zeitlichen Aspekts, wesentlich<br />
mehr in <strong>die</strong> Tiefe. Schwerpunkte<br />
hier sind Medizin, Medizintechnik<br />
<strong>und</strong> Organisation. Zudem werden<br />
<strong>die</strong> Schüler der Schongauer<br />
Schule in sämtlichen Abteilungen<br />
der Krankenhaus GmbH während<br />
ihrer Ausbildung eingesetzt; sogar<br />
auf der Intensivstation <strong>und</strong> im<br />
OP, obwohl das laut<br />
Lehrplan gar nicht<br />
vorgesehen wäre.<br />
„Wir möchten, dass<br />
<strong>die</strong> Auszubildenden<br />
einen <strong>um</strong>fassenden<br />
Einblick bekommen“,<br />
erklären Fenzl <strong>und</strong><br />
Bölt unisono. In welcher<br />
Abteilung <strong>die</strong><br />
Schüler zu welcher<br />
Zeit eingesetzt werden,<br />
plant <strong>die</strong> Schulleitung. Wie<br />
in jeder Schule gibt es in beiden<br />
Zweigen schriftliche <strong>und</strong> mündliche<br />
Prüfungen, am Ende der<br />
Ausbildung steht eine staatliche<br />
Prüfung über mehrere Tage.<br />
Ausblick<br />
Wird <strong>die</strong> jeweilige Prüfung bestanden,<br />
ist man berechtigt, den<br />
Namen Pflegefachhelfer (Krankenpflege)<br />
beziehungsweise Ges<strong>und</strong>heits-<br />
<strong>und</strong> Krankenpfleger<br />
zu tragen. Durch <strong>die</strong> <strong>um</strong>fassende<br />
Ausbildung ist ein Wechsel in<br />
verschiedenste Bereiche möglich.<br />
Eher technisch versiert oder mehr<br />
im Management — das kommt<br />
ganz auf <strong>die</strong> Interessen <strong>und</strong> Talente<br />
der Absolventen an. Neben den<br />
ausgezeichneten Chancen auf eine<br />
Übernahme direkt bei der Krankenhaus<br />
GmbH ist es „ein Sprungbrett<br />
für viele Möglichkeiten“,<br />
wie Bernhard Bölt erklärt. „<strong>Das</strong><br />
gute ist, dass eine Karriere in der<br />
Krankenpflege relativ gut planbar<br />
ist“, skizziert Bölt einen möglichen<br />
Weg folgendermaßen: Examen,<br />
> > > KONTAKT<br />
Monatliche Ausbildungsvergütung (Stand: 29.02.<strong>2016</strong>):<br />
Einjährige Ausbildung in der Pflege<br />
z<strong>um</strong>/zur Pflegefachhelfer/in (Krankenpflege)<br />
— im Ausbildungsjahr: . . . . . . . . . . . . . 800,65 Euro<br />
Dreijährige Ausbildung in der Pflege<br />
z<strong>um</strong>/zur Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Krankenpfleger/in<br />
— im 1. Ausbildungsjahr: . . . . . . . . . . . . 975,69 Euro<br />
— im 2. Ausbildungsjahr: . . . . . . . . . . . . 1 037,07 Euro<br />
— im 3. Ausbildungsjahr: . . . . . . . . . . . . 1 138,38 Euro<br />
Berufsfachschule für<br />
Krankenpflege/Krankenpflegehilfe<br />
Marie-Eberth-Straße 8, 86956 Schongau<br />
Telefon: 08861 / 215-580<br />
Telefax: 08861 / 215-249<br />
E-Mail: info-schule@kh-gmbh-ws.de<br />
Station, stellvertretende Stationsleitung,<br />
Stationsleitung, Weiterbildung.<br />
Da <strong>die</strong> Pflege immer noch<br />
eine von Frauen dominierte Domäne<br />
ist, sei es zudem von Vorteil,<br />
dass Frauen auch nach der Geburt<br />
meist relativ schnell wieder unterkommen.<br />
„Wir haben auch viele<br />
ehemalige Schüler, <strong>die</strong> sich nach<br />
einiger Zeit selbstständig gemacht<br />
haben“, berichtet Klaus Frenzl, der<br />
aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> des neuen, ab 1. Januar<br />
2017 geltenden Tarifvertrages in<br />
der Krankenpflege weitere positive<br />
Nachrichten vermelden kann: „Ich<br />
gehe davon aus, dass <strong>die</strong> Auszubildenden<br />
dann etwas mehr ver<strong>die</strong>nen<br />
werden.“ Ausgezeichnete<br />
Aussichten also.<br />
tis<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 29
Social Management (B.A.) & Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Krankenpfleger<br />
Duale Ausbildung in der Pflege<br />
Schongau | Seit dem 1. Oktober<br />
2014 ist neben der Ausbildung<br />
z<strong>um</strong> Pflegefachhelfer (Krankenpfleger)<br />
<strong>und</strong> z<strong>um</strong> Ges<strong>und</strong>heits<strong>und</strong><br />
Krankenpfleger auch eine<br />
duale Ausbildung an der Berufsfachschule<br />
für Krankenpflege in<br />
Schongau möglich. In dreieinhalb<br />
Jahren können Auszubildende<br />
dann eine Doppelqualifikation<br />
erlangen: das Examen z<strong>um</strong> Ges<strong>und</strong>heits-<br />
<strong>und</strong> Krankenpfleger<br />
<strong>und</strong> den Bachelor-Abschluss Social<br />
Management (B.A.) im Wahlpflichtbereich<br />
„Healthcare Services“.<br />
Für <strong>die</strong>se duale Ausbildung<br />
hat <strong>die</strong> Berufsfachschule eine<br />
Kooperation mit der Steinbeis-<br />
Hochschule Berlin (SHB) geschlossen.<br />
Die SHB ist eine staatlich anerkannte<br />
private Hochschule <strong>und</strong><br />
steht für den Kompetenztransfer<br />
zwischen Wissenschaft <strong>und</strong> Wirtschaft.<br />
Dort werden derzeit über<br />
6 000 Stu<strong>die</strong>rende von mehr als<br />
1 800 Lehrkräften praxisorientiert<br />
ausgebildet. „Eine gute Sache“,<br />
findet Schulleiter Klaus Fenzl <strong>und</strong><br />
ergänzt: „Kliniken brauchen eine<br />
gute Organisationsstruktur.“<br />
Vorbereitung auf<br />
eine Leitungsfunktion im<br />
Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />
Mögliche Berufsfelder für einen<br />
Absolventen <strong>die</strong>ser dualen<br />
Ausbildung liegen in der Klinik<br />
beispielsweise in der Pflegediagnostik,<br />
was unter anderem <strong>die</strong><br />
Einzelfallsteuerung, Pflegeplanung<br />
<strong>und</strong> das Entlassmanagement der<br />
Patienten <strong>um</strong>fasst. Wirkungsfelder<br />
außerhalb von Kliniken liegen etwa<br />
in Ges<strong>und</strong>heitsämtern, in der Verwaltung<br />
von Sozialeinrichtungen<br />
oder in der Organisation <strong>und</strong> Leitung<br />
von Pflegestützpunkten. Die<br />
Berufsfachschule für Krankenpflege<br />
stellt jedes Jahr zwei Ausbildungsplätze<br />
für <strong>die</strong> duale Ausbildung zur<br />
Verfügung. Während der dreieinhalbjährigen<br />
Ausbildung erhalten<br />
<strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>renden <strong>die</strong> normale Ausbildungsvergütung.<br />
Der Eigenanteil<br />
der Stu<strong>die</strong>ngebühren für das sechssemestrige<br />
Studi<strong>um</strong> beträgt gesamt<br />
1 360 Euro. <strong>Das</strong> sind lediglich zehn<br />
Prozent der eigentlichen Kosten —<br />
für den Rest kommt <strong>die</strong> Krankenhaus<br />
GmbH auf. Eine Ratenzahlung<br />
ist selbstverständlich möglich.<br />
Stu<strong>die</strong>n- <strong>und</strong><br />
Ausbildungsverlauf<br />
Im ersten halben Jahr steht zunächst<br />
<strong>die</strong> Ausbildung z<strong>um</strong> Ges<strong>und</strong>heits-<br />
<strong>und</strong> Krankenpfleger im<br />
Vorderg<strong>r<strong>und</strong></strong>. Ab April jeden Jahres<br />
wird der Stu<strong>die</strong>ngang berufs<strong>und</strong><br />
ausbildungsintegriert gestartet,<br />
der für eine Regelstu<strong>die</strong>nzeit<br />
von 36 Monaten konzipiert ist.<br />
Stu<strong>die</strong>ninhalte<br />
Die G<strong>r<strong>und</strong></strong>lagenphase des Stu<strong>die</strong>ngangs<br />
gliedert sich in zwei Teile:<br />
Zu den G<strong>r<strong>und</strong></strong>lagen der Sozialwissenschaften<br />
gehören Inhalte<br />
wie Wissenschaft <strong>und</strong> Methoden,<br />
Projektmanagement oder Casemanagement.<br />
Die G<strong>r<strong>und</strong></strong>lagen der<br />
Wirtschaftswissenschaften <strong>um</strong>fassen<br />
Unternehmensteuerung <strong>und</strong><br />
Qualitätsmanagement, Marketing,<br />
Personalwirtschaft, Finanzmanagement<br />
<strong>und</strong> Recht. In der Vertiefungsphase<br />
entscheiden sich <strong>die</strong><br />
Studenten je nach beruflichem Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong>,<br />
angestrebter beruflicher<br />
Position oder Projektschwerpunkt<br />
für ein Wahlfach des Wahlpflichtbereiches<br />
„Healthcare Services“.<br />
Lernmethoden<br />
Die Inhalte werden den Studenten<br />
in Form von praxisnahen Präsenzseminaren<br />
in München sowie Selbstlernphasen<br />
<strong>und</strong> Transfertagen, <strong>die</strong><br />
der individuellen Projektberatung<br />
<strong>und</strong> dem Feedback <strong>die</strong>nen, vermittelt.<br />
Neben einer intensiven Betreuung<br />
erhalten <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>renden<br />
zur Unterstützung speziell aufgearbeitete<br />
Lehrbücher <strong>und</strong> Skripte<br />
der Dozenten. Dem Stu<strong>die</strong>nkonzept<br />
eines Projekt-Kompetenz-Studi<strong>um</strong>s<br />
folgend, wird während der gesamten<br />
Stu<strong>die</strong>nzeit großer Wert auf <strong>die</strong><br />
Verzahnung von Theorie <strong>und</strong> Praxis<br />
gelegt. So bearbeiten <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>renden<br />
während des Studi<strong>um</strong>s unter<br />
wissenschaftlicher Anleitung ein<br />
Projekt in der Krankenhaus GmbH,<br />
in dem <strong>die</strong> vermittelten Inhalte unmittelbar<br />
angewendet werden. Mit<br />
einer Stu<strong>die</strong>narbeit weisen <strong>die</strong> Studenten<br />
ihre Fähigkeit z<strong>um</strong> wissenschaftlichen<br />
Arbeiten nach. In der<br />
abschließenden „Bachelor Thesis“<br />
dok<strong>um</strong>entieren sie das bearbeitete<br />
Unternehmensprojekt. <strong>Das</strong> Studi<strong>um</strong><br />
schließt mit dem akademischen<br />
Grad „Social Management (B.A.)<br />
Wahlpflichtbereich Healthcare Services“<br />
ab.<br />
Zugangsvoraussetzung<br />
<strong>und</strong> Bewerbung<br />
Neben der Freude am Umgang<br />
mit Menschen <strong>und</strong> der psychischen<br />
<strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitlichen Eignung<br />
sollten angehende Studenten<br />
ein hohe Lernbereitschaft <strong>und</strong><br />
überdurchschnittliches Engagement<br />
mitbringen. Schließlich „ist<br />
es mit dem berufsbegleitendem<br />
Studi<strong>um</strong> eine Dreifachbelastung“,<br />
wie der stellvertretende Schulleiter<br />
der Berufsfachschule Bernhard<br />
Bölt festhält. Abitur ist zudem Voraussetzung.<br />
Die duale Ausbildung<br />
startet jedes Jahr am 1. Oktober.<br />
<strong>Das</strong> Auswahlverfahren beginnt ein<br />
Jahr zuvor. Zu einer vollständigen<br />
Bewerbung gehören <strong>die</strong> üblichen<br />
Unterlagen wie Anschreiben,<br />
Lebenslauf mit Lichtbild, letztes<br />
Schulzeugnis <strong>und</strong>, falls vorhanden,<br />
Arbeitszeugnisse <strong>und</strong> Praktik<strong>um</strong>sbescheinigungen.<br />
tis<br />
Sonderveröffentlichung der<br />
30 | der altlandkreis
Generalsanierung in <strong>Weilheim</strong> soll bereits ein Jahr früher (2019) abgeschlossen sein<br />
In <strong>die</strong> Zukunft mit über 200 Betten<br />
<strong>Weilheim</strong> | Im <strong>Dezember</strong> 2014<br />
war am <strong>Weilheim</strong>er Krankenhaus<br />
bereits ein Interimsbau für Patientenzimmer<br />
aufgestellt worden,<br />
Anfang September <strong>die</strong>ses Jahres<br />
wurde er nun mit neun weiteren<br />
Modulen aufgestockt. Dafür war<br />
ein 500-Tonnen-Kran erforderlich,<br />
der alleine 160 Tonnen Ballast benötigt.<br />
Ein Modul wiegt etwa 20<br />
Tonnen, <strong>die</strong> Module wurden aus<br />
Cadolzburg in Franken angeliefert.<br />
Der Zusammenschluss der Module<br />
erfolgte in den Wochen darauf.<br />
Lediglich ein paar Tage später<br />
konnten <strong>die</strong> Patienten aus dem Untergeschoss<br />
des Interimsgebäudes —<br />
sie waren für <strong>die</strong> Aufstockung<br />
kurzfristig verlegt worden — wieder<br />
zurück ziehen. Der Modulbau soll<br />
während der gesamten Generalsanierung<br />
des <strong>Weilheim</strong>er Krankenhauses<br />
als Ausweichmöglichkeit<br />
<strong>die</strong>nen. Dem Landkreis <strong>Weilheim</strong>-<br />
Schongau sind seine Krankhäuser<br />
wichtig. <strong>Das</strong> zeigt sich auch daran,<br />
dass der Kreisrat den Ankauf der<br />
zusätzlichen Module mit dem Kostenpunkt<br />
von 2,5 Millionen Euro<br />
bewilligte, obwohl <strong>die</strong>ser relativ<br />
kurzfristig beantragt worden war.<br />
Mittlerweile konnte eine komplette<br />
34-Betten-Station aus dem<br />
Alt- in den Interimsbau <strong>um</strong>ziehen.<br />
Während der Zeit der Klinik-Umba<strong>um</strong>aßnahmen<br />
werden dort also<br />
insgesamt 68 Übergangsbetten untergebracht<br />
sein.<br />
Ein Krankenhaus<br />
im Krankenhaus<br />
„Wir bauen ein Krankenhaus im<br />
Krankenhaus“, spricht Geschäftsführer<br />
Thomas Lippmann <strong>die</strong> Tatsache<br />
an, dass „ein Krankenhaus<br />
von Veränderungen lebt“. Er erklärt<br />
weiter: „Wenn man irgendwo<br />
fertig ist, ist an anderer Stelle<br />
schon wieder Bedarf, schließlich<br />
dreht sich <strong>die</strong> Erde immer weiter.“<br />
Auch wenn <strong>die</strong> Patienten von den<br />
bisherigen Maßnahmen wenig<br />
mitbekamen <strong>und</strong> sich das auch für<br />
<strong>die</strong> kommenden nicht ändern soll,<br />
ist ein Umbau sicherlich immer mit<br />
Schwierigkeiten verb<strong>und</strong>en, was<br />
Prof. Dr. Andreas Knez, Ärztlicher<br />
Direktor am <strong>Weilheim</strong>er Krankenhaus,<br />
bestätigt: „Wir jonglieren<br />
etwas mit den Betten, <strong>und</strong> belegen<br />
<strong>die</strong>se schon interdisziplinär.“ Dr.<br />
Peter Ba<strong>um</strong>ann etwa, seit kurzem<br />
Chefarzt der Gefäß- <strong>und</strong> Endovaskularchirurgie,<br />
belegt „aus dem<br />
Stand“, wie Lippmann es nennt,<br />
bereits zehn bis zwölf Betten täglich.<br />
Es scheint also der richtige<br />
Weg zu sein, dass das Leistungsspektr<strong>um</strong><br />
in einigen Bereichen<br />
weit über <strong>die</strong> eines normalen Haus<br />
der G<strong>r<strong>und</strong></strong>- <strong>und</strong> Regelversorgung<br />
hinausgeht. „<strong>Das</strong> Krankenhaus<br />
nimmt eine sehr positive Entwicklung,<br />
man sieht dass <strong>die</strong> Menschen<br />
nach <strong>Weilheim</strong> wollen“, freut sich<br />
Thomas Lippmann.<br />
Zukünftig über<br />
200 Betten<br />
Daher soll das Krankenhaus <strong>Weilheim</strong><br />
auch weiter wachsen: Ziel ist<br />
es, dass zukünftig über 200 Betten<br />
Platz finden. Bisher war das<br />
Haus auf 160 Betten ausgerichtet,<br />
inzwischen aber bereits auf 180<br />
angewachsen. Doch damit nicht<br />
genug, denn der Geschäftsführer<br />
der GmbH hat kürzlich bereits ein<br />
weiteres Vorhaben angekündigt:<br />
Die <strong>r<strong>und</strong></strong> 35 Millionen Euro teure<br />
Generalsanierung der Klinik soll<br />
ein Jahr früher als ursprünglich<br />
geplant — also bereits 2019 — abgeschlossen<br />
sein. „Die Bauzeitverkürzung<br />
ist enorm wichtig für uns<br />
Mediziner“, sagt Prof. Dr. Andreas<br />
Knez. Selbstverständlich, schließlich<br />
finden <strong>die</strong> Arbeiten während<br />
des laufenden medizinischen<br />
Betriebs statt. Damit <strong>die</strong> Bauzeit<br />
allerdings verkürzt werden kann,<br />
müssen noch einige Hürden genommen<br />
werden. Weitere Container<br />
als Ausweichquartiere für Patientenzimmer<br />
müssen angeschafft<br />
werden. Als Platz dafür könnte der<br />
Wirtschaftshof <strong>die</strong>nen, Gespräche<br />
dazu müssen jedoch noch geführt<br />
werden. Die Landkreispolitik muss<br />
zudem für das Vorhaben weiter<br />
mitspielen. „Wir sind sehr froh,<br />
dass der Landkreis bisher immer<br />
so toll mitgezogen hat“, zeigt sich<br />
Lippmann hoffnungsvoll.<br />
Investitionen<br />
in <strong>die</strong> Medizin<br />
Nachdem im Interimsgebäude der<br />
1. Stock des Modulbaus bezogen<br />
wurde, begannen <strong>die</strong> Arbeiten für<br />
<strong>die</strong> vier neuen Operationssäle <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> Notaufnahme, wie Bauleiter<br />
Lothar Ragaller erklärt. OP <strong>und</strong><br />
Notaufnahme finden zukünftig an<br />
Patientenzimmer im Modul-Interimsbau<br />
einem anderen Ort ihren Platz, so<br />
können etwa <strong>die</strong> alten OP-Säle bis<br />
zuletzt am Netz bleiben. Im <strong>November</strong><br />
startet <strong>die</strong> Sanierung des<br />
OP-Aufzuges, ehe — laut Zeitplan<br />
— von Januar bis April 2017 der Sterilflur<br />
errichtet wird. Etwa zu <strong>die</strong>ser<br />
Zeit wird auch der Haupteingang<br />
an der Johann-Baur-Straße<br />
geschlossen <strong>und</strong> vorübergehend<br />
in den Innenhof verlegt werden.<br />
Die Sanierung des Bettenhauses<br />
folgt ab April 2017. Doch damit<br />
nicht genug, denn: „Wir<br />
möchten auch weiterhin in<br />
<strong>die</strong> Medzin investieren", verspricht<br />
Thomas Lippmann. tis<br />
Thomas Lippman, Prof. Dr. Andreas Knez<br />
<strong>und</strong> Bauleiter Lothar Ragaller<br />
> > > INFORMATIONEN<br />
Regelmäßige aktuelle Informationen<br />
z<strong>um</strong> Baufortschritt gibt es auf:<br />
www.ges<strong>und</strong>heitsversorger2020.de<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 31
Checkliste für Hobbygärtner & Co.<br />
Winterschlafzeit für den Garten<br />
<strong>Tassilo</strong>land | Der Herbst hat Einzug<br />
gehalten; <strong>die</strong> Tage werden<br />
kürzer, <strong>die</strong> Nächte länger — <strong>und</strong><br />
vor allen Dingen: kälter. Nicht<br />
nur der menschliche Organismus<br />
schaltet nun langsam auf Wintermodus<br />
<strong>um</strong>. Auch <strong>die</strong> Vegetation<br />
im Garten passt sich <strong>die</strong>sen Gegebenheiten<br />
an <strong>und</strong> fällt in den<br />
Schongang. Damit im Frühjahr<br />
alles wieder in voller Pracht z<strong>um</strong><br />
Leben erwachen kann, sollten einige<br />
wichtige Arbeiten im Garten<br />
erledigt werden. Unsere kleine<br />
Checkliste hilft dabei, <strong>die</strong> Übersicht<br />
zu behalten.<br />
Die Sache<br />
mit dem Laub<br />
> > > ZUM THEMA<br />
Ba<strong>um</strong>schnitt-Kurs<br />
Leise fallen <strong>die</strong> Blätter — <strong>und</strong> müssen<br />
natürlich eingesammelt werden.<br />
Idealerweise wartet man dafür<br />
den ersten Frost ab, weil ab da<br />
<strong>die</strong> meisten Blätter von den Bä<strong>um</strong>en<br />
fallen. Falls Gehwege davon<br />
betroffen sind, müssen <strong>die</strong>se allerdings<br />
regelmäßig gekehrt werden<br />
— sonst droht Rutschgefahr.<br />
Um den eigenen Rasen vom Laub<br />
zu befreien, kann man auf <strong>die</strong><br />
Hilfe des Rasenmähers zurückgreifen.<br />
Auf höchster Mähstufe<br />
eingestellt, landet das „geschredderte“<br />
Blattgut im Auffangkorb —<br />
schneller geht’s wohl nicht. Nur<br />
ein laubfreier Rasen kann garantieren,<br />
dass es im Frühjahr keine<br />
braunen Kahlstellen gibt. Auf<br />
Beeten kann das Laub verbleiben,<br />
bietet es doch natürlichen Schutz<br />
vor dem Frost. Hier kann es zusätzlich<br />
mithilfe von Reisig beschwert<br />
werden. Wer an ruhigen<br />
mit Gärtnermeister Georg Schmötzer am Samstag, 19. <strong>November</strong>,<br />
ab 8.30 Uhr, Pfarrsaal Seehausen, anschließend praktischer Teil.<br />
Anmeldung nicht erforderlich — Kontakt unter Telefon 08841 / 1364<br />
Der erste Frost im Garten: Auch <strong>die</strong> Pflanzen stellen sich jetzt auf <strong>die</strong> kühlen Temperaturen <strong>um</strong>.<br />
Stellen im Garten einen Laubhaufen<br />
bereithält, verschafft dem Igel<br />
ein gemütliches Winterquartier.<br />
Vorsicht nur mit Kastanienlaub,<br />
in dem <strong>die</strong> Miniermotte nistet! Im<br />
nächsten Jahr kann sie den Ba<strong>um</strong><br />
dann befallen.<br />
Die Kunst des<br />
richtigen Schneidens<br />
Geben <strong>die</strong> meisten Ratgeberseiten<br />
im Internet nun den „Befehl“<br />
z<strong>um</strong> Schneiden von Obstbä<strong>um</strong>en,<br />
Hecken <strong>und</strong> Sträuchern, rät Gärtnermeisterin<br />
Elisabeth Hlawatsch<br />
davon eher ab. „Wir haben im<br />
Oberland extreme Temperaturschwankungen,<br />
<strong>die</strong> natürlich auch<br />
den Pflanzen zu schaffen machen.<br />
Ein Herbstrückschnitt sollte deshalb<br />
nicht gemacht werden.“<br />
War<strong>um</strong> das so ist, erklärt <strong>die</strong> Expertin<br />
vom Gartenmarkt Sauer in<br />
Murnau gerne. „Wichtige Inhaltsstoffe<br />
der Pflanzen werden in den<br />
Wurzeln abgespeichert. Wer Äste<br />
zu tief schneidet, setzt sie dem<br />
Frost aus, <strong>und</strong> den vertragen nicht<br />
alle.“ Sie rät daher, nur verblühte<br />
Blütenstände zu entfernen <strong>und</strong><br />
soviel am Gewächs zu lassen, wie<br />
möglich. „Erst im Frühjahr, wenn<br />
<strong>die</strong> Nächte wieder milder werden,<br />
32 | tassilo
Gärtnermeisterin Elisabeth Hlawatsch,<br />
„damit wird das Anwachsen<br />
perfekt vorbereitet.“<br />
sollte geschnitten werden“, so <strong>die</strong><br />
Gärtnermeisterin. Einen Tipp hat<br />
Elisabeth Hlawatsch auch parat —<br />
<strong>und</strong> der bezieht sich auf den Boden.<br />
„Wenn <strong>die</strong> Versorgung aus<br />
dem Boden stimmt, das Bodenleben<br />
aktiviert wird, machen <strong>die</strong><br />
Pflanzen dann eigentlich alles<br />
alleine.“ Sie empfiehlt dafür den<br />
Einsatz von Mikroorganismen <strong>und</strong><br />
Helferpilzen. Gartenmarkt Sauer<br />
führt sie im Sortiment <strong>und</strong> klärt<br />
auch über <strong>die</strong> Anwendung auf.<br />
„Ideal sind unsere Obstba<strong>um</strong>pflanzpakete“,<br />
sagt <strong>die</strong> erfahrene<br />
Ein Winterkleid<br />
für Pflanzen<br />
Beete sollten, wie eingangs erwähnt,<br />
mit Laub oder Reisig abgedeckt<br />
werden. Denn nicht alle<br />
Pflanzen vertragen direkten Frost.<br />
Auch ein Gartenvlies kann dafür<br />
eingesetzt werden. Kübelpflanzen,<br />
<strong>die</strong> nicht ins Haus gebracht<br />
werden können, brauchen ein<br />
wärmendes Gewand. Dabei <strong>die</strong><br />
Krone der Pflanze mit Vlies <strong>um</strong>wickeln,<br />
Reisig <strong>um</strong> den Stamm legen,<br />
den Topf mittels Noppenfolie<br />
schützen <strong>und</strong> mit einem Leinenoder<br />
Rupfensack <strong>um</strong>manteln. Hilfe<br />
leistet zusätzlich eine Styroporplatte<br />
unter dem Topf.<br />
Der Garten<br />
wird kahler<br />
Den Garten winterfit machen, bezieht<br />
sich auch auf <strong>die</strong> Gerätschaft.<br />
Darunter fallen Rasenmäher, Gartenschlauch,<br />
aber auch Teichp<strong>um</strong>pe<br />
<strong>und</strong> Co. Sie sollten vor dem Verstauen<br />
im Gartenhaus oder Keller<br />
gründlich gereinigt <strong>und</strong> eventuell<br />
gewartet werden. Auch Gartenmöbel<br />
<strong>und</strong> empfindliches Dekor<br />
freuen sich auf einen gemütlichen<br />
Platz in Keller oder Garage. rp<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 33
Die neuen Sterne<br />
am KIA Himmel.<br />
Tutzingerin gewann erste Olympia-Medaille im Rudern<br />
Krebse fangen in Kanada<br />
Der neue Kia Optima Sportswagon<br />
<strong>und</strong> der neue Kia Niro<br />
Abbildung zeigt kostenpflichtige<br />
Sonderausstattungen.<br />
So sehen Technologieträger aus: der neue Kia Optima Sportswagon <strong>und</strong> der neue<br />
Crossover Hybrid Kia Niro. Entdecken Sie jetzt unsere neuesten Modelle.<br />
Kia Optima Sportswagon<br />
2,0 CVVL Edition 7<br />
Kia Navigationssystem • Klimaanlage •<br />
Rückfahrkamera • Leichtmetallfelgen •<br />
Bluetooth®-Freisprecheinrichtung² •<br />
Dämmerungssensor • Geschwindigkeitsregelanlage<br />
• 7 Airbags • u.v.a.<br />
Kia Niro<br />
1,6 GDI+Elektro Edition7<br />
Leichtmetallfelgen • LED-Tagfahrlicht •<br />
7 Airbags • Bluetooth®-Freisprecheinrichtung²<br />
• Geschwindigkeitsregelanlage<br />
• 2-Zonen-Klimaautomatik •<br />
Spurhalteassistent • u.v.a.<br />
für € 25.990,– für € 24.990,–<br />
Kraftstoffverbrauch Kia Optima Sportswagon 2,0 CVVL Edition7 in l/100 km: innerorts<br />
10,5; außerorts 5,9; kombiniert 7,6. CO 2<br />
-Emission: kombiniert 174 g/km.<br />
Energieeffizienzklasse: D. Kraftstoffverbrauch Kia Niro 1,6 GDI Edition7 in l/100 km:<br />
innerorts 3,8; außerorts 3,9; kombiniert 3,8. CO 2<br />
-Emission: kombiniert 88 g/km.<br />
Energieeffizienzklasse: A+.<br />
Nach dem vorgeschriebenen Messverfahren (VO/EG/715/2007 in der aktuellen<br />
Fassung) ermittelt.<br />
Tutzing | Mit <strong>2016</strong> geht ein olympisches<br />
Jahr zu Ende, das bei einer<br />
Olympionikin im <strong>Tassilo</strong>land viele<br />
Erinnerungen wach gerufen hat:<br />
Wie es damals war vor 40 Jahren,<br />
1976 im kanadischen Montreal,<br />
als Edith Eckbauer, <strong>die</strong> in Tutzing<br />
geboren wurde <strong>und</strong> nach wie vor<br />
dort lebt, <strong>die</strong> erste Medaille überhaupt<br />
für das b<strong>und</strong>esdeutsche<br />
Frauenrudern gewann. Mit ihrer<br />
Partnerin Thea Einöder belegte sie<br />
im „Zweier ohne Steuerfrau“ den<br />
dritten Platz hinter Booten aus<br />
Bulgarien <strong>und</strong> der DDR.<br />
Eckbauer ist dem Sport bis heute<br />
verb<strong>und</strong>en: „Ich bin immer noch<br />
ein Bewegungs-Junkie, ich brauche<br />
Sport als Ausgleich zwischen<br />
Gehirn <strong>und</strong> Körper.“ Die 67-Jährige<br />
arbeitet als Fitness-Trainerin, gibt<br />
Privat- <strong>und</strong> seit 34 Jahren auch<br />
an der Volkshochschule Kurse in<br />
<strong>Weilheim</strong>: „Es fing mit Aerobic<br />
an — mein Gott, was für Klamotten<br />
wir anhatten! — <strong>und</strong> heute ist<br />
es Wirbelsäulen-Gymnastik, <strong>und</strong><br />
tatsächlich sind Teilnehmerinnen<br />
von damals immer noch dabei.“<br />
Was wohl auch daran liegt, dass<br />
<strong>die</strong> Diplom-Sportlehrerin „immer<br />
am Puls des Geschehens war, ich<br />
habe auf Fortbildungen geschaut,<br />
was medizinisch <strong>und</strong> trainingswissenschaftlich<br />
Einzug hält in den<br />
aktiven Bereich“.<br />
des Passauer Rudervereins wurde<br />
er jeweils Zweiter bei den Deutschen<br />
Meisterschaften 1967 <strong>und</strong><br />
1969, als Dritter verpasste er 1968<br />
knapp <strong>die</strong> Qualifikation für Olympia<br />
in Mexiko. Seine Frau pendelte<br />
zwischen dem „Einer“ — den sie<br />
rückblickend-scherzhaft „wahnsinnig<br />
langweilig fand, weil ich<br />
Keine zur Sau machen oder mit ihr<br />
feiern konnte“ — <strong>und</strong> Booten mit<br />
Partnerinnen. Allerdings habe es<br />
nicht viele Ruderinnen gegeben,<br />
„<strong>die</strong> international etwas hätten erreichen<br />
können“.<br />
<strong>Das</strong> änderte sich, als sie bei der<br />
Europameisterschaft 1973 in Moskau,<br />
wo Eckbauer Dritte im Einer<br />
wurde, Thea Einöder kennenlernte.<br />
Die stu<strong>die</strong>rte Tiermedizin<br />
in München <strong>und</strong> saß im „Zweier<br />
ohne“, laut Eckbauer <strong>die</strong> „technisch<br />
schwierigste Bootsklasse,<br />
weil man psychisch <strong>und</strong> körperlich<br />
gut aufeinander eingestimmt<br />
sein muss“. Jede Frau im Boot hat<br />
nur ein Ruder, synchrone Schläge<br />
sind das A <strong>und</strong> O. Ein Erfolgs-Duo<br />
hatte sich gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> trainierte<br />
sieben Tage <strong>die</strong> Woche auf der Regattastrecke<br />
in Oberschleißheim,<br />
worüber <strong>die</strong> Tutzingerin bis heute<br />
den Kopf schüttelt: „Was ich für<br />
Strecken zurückgelegt habe! Es<br />
gab ja noch keine S-Bahn! Und<br />
am Wochenende haben wir zweimal<br />
trainiert …!“<br />
<strong>Das</strong> unschlagbare<br />
Duo aus Bayern<br />
Doch <strong>die</strong> beiden Sportlerinnen<br />
„dachten wie ein Gehirn, wir haben<br />
im olympischen Jahr immer<br />
das Gleiche geredet“, erinnert<br />
sich Eckbauer. <strong>Das</strong> wiederholte<br />
Gewerbering 8 · 82544 Egling · Tel. 08176 998330<br />
info@autohaus-egling.de<br />
*Max. 150.000 km. Gemäß den gültigen Garantiebedingungen. Einzelheiten erfahren Sie bei uns <strong>und</strong> unter<br />
www.kia.com/de/kaufen/7-jahre-kia-herstellergarantie<br />
1 Außerhalb der gesetzlichen Öffnungszeiten keine Beratung, kein Verkauf <strong>und</strong> keine Probefahrten.<br />
2 Bluetooth®-Wortmarke <strong>und</strong> -Logos sind eingetragene Marken der Bluetooth SIG, Inc. Bluetooth®- bzw.<br />
iPod®-Verbindung nur mit kompatiblen Geräten.<br />
Keine z<strong>um</strong> „zur Sau<br />
machen“ oder feiern<br />
Als aktive Ruderin habe sie noch<br />
„mehr nach Gefühl trainiert —<br />
aber Olympia 1976 was das Ziel<br />
schlechthin!“ Trainer war ihr Ehemann<br />
Robert Eckbauer, seinerzeit<br />
ebenfalls ein erfolgreicher Regatta-Ruderer:<br />
Mit dem „Achter“<br />
34 | tassilo<br />
Ein „Bewegungs-Junkie“, der prächtig durchs Leben rudert: Bis heute<br />
ist Edith Eckbauer ihre <strong>r<strong>und</strong></strong><strong>um</strong> positive Lebenseinstellung anzusehen.<br />
Vom Balkon ihres Hauses in Tutzing hat sie — natürlich — freien Blick<br />
aufs Wasser des Starnberger Sees
Fast unschlagbar: Edith Eckbauer<br />
<strong>und</strong> ihre Partnerin Thea Einöder<br />
(hinten) im „Zweier ohne“.<br />
sich übrigens 2012: Anlässlich des<br />
40. Geburtstags der Olympiade in<br />
München setzten sie sich wieder<br />
in ein Boot, „als ob dazwischen<br />
nichts geschehen wäre <strong>und</strong> als wir<br />
ausstiegen, sagten wir im gleichen<br />
Moment den gleichen Satz“.<br />
1976 seien sie „total auf den Wettkampf<br />
fokussiert“ gewesen, hätten<br />
aber „vielleicht nur ein Drittel von<br />
dem trainiert, was Andere absolvierten“.<br />
Eckbauer <strong>und</strong> Einöder<br />
waren ein unschlagbares Duo,<br />
das <strong>die</strong> Qualifikation für Montreal<br />
„nie gefährdet“ sah: „Gymnastik,<br />
Dehnen, das Boot einstellen, das<br />
Rennen durcharbeiten, gemeinsame<br />
Dynamik der Ruderbewegung,<br />
Blattneigung, Antretwinkel,<br />
das Gleiten — alles hat gestimmt“,<br />
schwärmt Eckbauer.<br />
So gingen <strong>die</strong> Bayerinnen in Montreal<br />
zuversichtlich an den Start:<br />
„Wir hatten das Rennen im Kopf,<br />
jeden Schlag, <strong>die</strong> Schlagzahl, den<br />
Rhythmus, Thea gab den Startruf:<br />
‚Zehn Dicke‘, wir lagen zur Überraschung<br />
aller vor den Ostblock-<br />
Booten, bis ich 250 Meter vor<br />
dem Ziel einen ‚Krebs gefangen‘<br />
habe“, sagt Eckbauer. Der Begriff<br />
benennt einen Ruderschlag ins<br />
Leere. Sie führt ihn auf eine Welle<br />
zurück, den Wind an der Zuschauertribüne<br />
aufgeworfen hatte. „Die<br />
Anderen zogen an uns vorbei, wir<br />
brauchten einen kompletten Neustart<br />
— <strong>und</strong> haben das Feld nochmal<br />
aufgerollt.“<br />
Wie feiert ein<br />
gedopter Sieger?<br />
Die Tutzingerin ist sicher: „Wenn<br />
das Rennen noch 100 Meter länger<br />
gewesen wäre, wären wir wieder<br />
vorne gewesen. Aber wir waren<br />
heilfroh, dass es überhaupt zu einer<br />
Medaille gereicht hat.“<br />
Die wurde gefeiert: „Ich habe so<br />
wenig geschlafen wie noch nie in<br />
meinem Leben“, erinnert sich Eckbauer<br />
an <strong>die</strong> Tage danach, „wobei<br />
man nur so feiern kann, wenn man<br />
vorher <strong>die</strong> Anspannung gehabt hat<br />
— <strong>die</strong>se Momente sind wichtig. Daher<br />
frage ich mich, wie andere ihre<br />
Siege einschätzen vor dem Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
ihrer Dopingkarriere“.<br />
Zu <strong>die</strong>sem Thema hat Eckbauer<br />
eine klare Meinung: „Mit der<br />
Welt-Anti-Doping-Agentur ist es<br />
trost- <strong>und</strong> hoffnungslos.“ Auch an<br />
IOC-Präsident Thomas Bach lässt<br />
sie kein gutes Haar. „Der macht<br />
nur Mist: Die Russen dürfen trotz<br />
Staatsdoping nach Rio de Janeiro,<br />
aber <strong>die</strong> Whistleblowerin wird<br />
ausgeschlossen, er zeigt sich nicht<br />
bei den Paralympics — das geht<br />
einfach nicht!“ Zudem bedrohe<br />
<strong>die</strong> Aufnahme immer neuer Sportarten<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Zulassung von Profis<br />
<strong>die</strong> Olympische Idee insgesamt.<br />
Mit früheren Sportkollegen denkt<br />
sie über ein Olympia-Muse<strong>um</strong> in<br />
München nach. Es könnte ein Ort<br />
der Erinnerung werden — an wirklich<br />
große Zeiten des Sports. ts<br />
Pure Freude in Montreal: Einöder <strong>und</strong> Eckbauer tragen 1976 <strong>die</strong> erste<br />
Medaille überhaupt fürs Frauenrudern in der damaligen „BRD“ <strong>um</strong> den<br />
Hals, das damals erstmals „olympisch“ war. Diesen Moment kann den<br />
beiden Ruderinnen bis heute keiner nehmen.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Handy kaputt? Wir reparieren in 30 Minuten!<br />
(Bei vielen Geräten)<br />
82362 <strong>Weilheim</strong> - Pöltnerstraße 2<br />
0881 / 399 89 010<br />
www.smartphone-werkstatt24.de<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 35
Wissenswertes aus der Geschäftswelt<br />
Traditionelle, italienische Küche<br />
DAS „IL CAMINO“ SEIT ÜBER EINEM JAHR UNTER NEUER LEITUNG<br />
Peißenberg | Knapp 30 Jahre waren Stella<br />
<strong>und</strong> Enzo Lisante Inhaber des Restaurants<br />
„Il Camino“ in Peißenberg. Mit kulinarischen<br />
Spezialitäten Italiens machten sie<br />
sich Mitte der Achtzigerjahre auf, <strong>die</strong>se<br />
in Oberbayern zu verbreiten. Über Ismaning<br />
<strong>und</strong> Ohlstadt landeten sie schließlich<br />
in Peißenberg, wo sie sich von Anfang<br />
an wohl fühlten. Am 11. September 2015<br />
übernahm Luciano Bevagna das Lokal<br />
<strong>und</strong> führt es seitdem seit über einem<br />
Jahr im Sinne der Familie Lisante mit<br />
traditioneller italienischer Küche weiter.<br />
Mittelpunkt des „Il Camino“ ist sicherlich<br />
der Holzofen, in dem täglich zahlreiche<br />
frische Pizzen gebacken werden. Bevor<br />
der 30-jährige Luciano Bevagna das<br />
„Il Camino“ übernommen hat, arbeitete<br />
er drei Jahre lang im Restaurant seines<br />
Bruders in Mühldorf am Inn. Mittlerweile<br />
beschäftigt er gemeinsam mit seiner Ehefrau<br />
Vanessa selbst fünf Mitarbeiter. <strong>Das</strong><br />
„Il Camino“ hat täglich — bis auf Montag<br />
— von 11.30 bis 14.30 Uhr <strong>und</strong> 17.30 bis 23<br />
Uhr geöffnet. Ab <strong>Dezember</strong>, in der Vorweihnachtszeit,<br />
fällt auch der Ruhetag<br />
weg. Für Privat- <strong>und</strong> Firmen-Weihnachtsfeiern<br />
bietet Luciano Bevagna <strong>um</strong> Voranmeldung.<br />
Er bietet hierfür spezielle<br />
Menüs an.<br />
tis<br />
Ein ver<strong>die</strong>nter Ausbilder<br />
BAUUNTERNEHMEN JOSEF ERHARD GEEHRT<br />
Rottenbuch | <strong>Das</strong> Bauunternehmen Josef<br />
Erhard aus Rottenbuch ist ein mittelständisches<br />
Bauunternehmen mit derzeit<br />
knapp 40 Mitarbeitern. Als familiärer<br />
Handwerksbetrieb ist es das Ziel, durch<br />
<strong>um</strong>fassende Betreuung, Planung <strong>und</strong><br />
Ausführung zur Zufriedenheit der K<strong>und</strong>en<br />
beizutragen. Egal ob Einfamilienhaus,<br />
Doppelhaus oder große Wohn- <strong>und</strong><br />
Geschäftsgebäude. <strong>Das</strong> im April 1979 von<br />
Josef Erhard gegründete Unternehmen<br />
deckt vom Rohbau bis hin z<strong>um</strong><br />
Schlüsselfertigbau <strong>die</strong> komplette<br />
Palette ab. 2003 übernahm Christian<br />
Erhard <strong>die</strong> Geschäftsführung<br />
der Josef Erhard GmbH, <strong>die</strong> derzeit<br />
fünf Lehrlinge im Maurer-<br />
Handwerk ausbildet. Er durfte<br />
auch kürzlich <strong>die</strong> Ehrenurk<strong>und</strong>e,<br />
überreicht von Brigitta Brunner,<br />
Regierungspräsidentin von Oberbayern<br />
sowie Handwerkskammerpräsident<br />
Franz Xaver Peteranderl<br />
(Foto), in Empfang nehmen. <strong>Das</strong><br />
Bauunternehmen wurde als „ver<strong>die</strong>nter<br />
Ausbilder“ ausgezeichnet. Einen weiteren<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong> zur Freude hatte <strong>die</strong> Firma Mitte<br />
Oktober beim Hebauf-Fest der Mehrgenerationen<br />
Wohnanlage der Maro-Wohngenossenschaft<br />
im Herzen Peitings, für<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong> Josef Erhard GmbH verantwortlich<br />
ist. Bürgermeister Michael Asam würdigte<br />
das Unternehmen in seiner Rede als „eine<br />
der besten Baufirmen der Region“. tis<br />
Drei Azubis unter den besten Oberbayerns<br />
IHK EHRT AUSZUBILDENDE MIT DEN BESTEN ABSCHLUSSNOTEN<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau | Insgesamt 18 725 junge Erwachsene<br />
aus ganz Oberbayern haben in der Winterprüfung 2015/16<br />
<strong>und</strong> der Sommerprüfung <strong>2016</strong> ihre Abschlussprüfung in<br />
einem der <strong>r<strong>und</strong></strong> 200 unterschiedlichen IHK-Berufe abgelegt.<br />
Die besten 119 Azubis mit der Note „Sehr gut“ wurden<br />
nun von der IHK für ihre außergewöhnlichen Leistungen<br />
in Ingolstadt ausgezeichnet. Unter ihnen auch drei Absolventen<br />
aus dem Landkreis <strong>Weilheim</strong>-Schongau. „Die<br />
heutigen Preisträger haben sich mit der beruflichen Qualifikation<br />
für das Richtige entschieden <strong>und</strong> alles fantastisch<br />
gemeistert. Dieser Erfolg war kein Selbstläufer — denn z<strong>um</strong><br />
Prüfungsbesten wird niemand geboren. Voraussetzung<br />
war <strong>die</strong> Bereitschaft für Disziplin, Fleiß, Bemühen, Konzentration<br />
<strong>und</strong> Lernen“, so Kathrin Wickenhäsuer-Egger,<br />
Vizepräsidentin der IHK für München <strong>und</strong> Oberbayern.<br />
Gemeinsam mit Herbert Klein, dem Vorsitzenden des IHK-<br />
Regionalausschusses <strong>Weilheim</strong>-Schongau, hat sie <strong>die</strong> Prämierung<br />
vorgenommen. Martin Degele (Biologielaborant,<br />
Roche Diagnostics GmbH), Simon Forschner (Elekroniker<br />
für Geräte <strong>und</strong> Systeme, Agfa-Gevaert HealthCare GmbH)<br />
<strong>und</strong> Evi Geiger (Industriekauffrau, ept GmbH) wurden aus<br />
dem Landkreis <strong>Weilheim</strong>-Schongau ausgezeichnet. Einen<br />
Ratschlag gab Wickenhäuser-Egger den Ausgezeichneten<br />
noch mit auf den Weg: „Ausgelernt hat man nie. Langfristiger<br />
Erfolg im Beruf verlangt ständige Weiterbildung. Mit<br />
den weiterührenden IHK-Abschlüssen wie Fachwirt, Meister<br />
oder geprüfter Betriebswirt stehen Sie auf einer Stufe<br />
mit Hochschul-Absolventen. Sie sehen also: Die Chancen<br />
liegen bei Ihnen!“ In Oberbayern bilden derzeit insgesamt<br />
9700 IHK-Mitgliedsunternehmen aus, <strong>die</strong> Abschlussprüfungen<br />
werden von über 7900 ehrenamtlichen Prüferinnen<br />
<strong>und</strong> Prüfer durchgeführt.<br />
tis<br />
Herbert Klein (Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau) <strong>und</strong> Kathrin Wickenhäuser-Egger<br />
(IHK-Vizepräsidentin) gemeinsam mit den Absolventen.<br />
36 | tassilo
iologisch wirksam durch Auszüge der<br />
Ölessenzen von Zitrone, Lavendel <strong>und</strong> Eukalyptus<br />
Benefizabend des Zonta Clubs Fünf-<strong>Seen</strong>-Land für Lebenshilfe & Frauennotruf<br />
Schmachten mit Stefan Wilkening<br />
Feldafing | Für einen Abend „z<strong>um</strong><br />
Schmunzeln, Schwelgen <strong>und</strong><br />
Schmachten“ kommt Stefan Wilkening<br />
am 12. <strong>November</strong> <strong>um</strong> 19 Uhr<br />
in den Bürgersaal von Feldafing.<br />
Der Schauspieler besetzte unter<br />
Dieter Dorn an den Münchner<br />
Kammerspielen diverse Rollen,<br />
war von 2000 bis 2011 festes Ensemblemitglied<br />
am Bayerischen<br />
Staatsschauspiel. Im Fernsehen<br />
war er im „Tatort“ <strong>und</strong> bei den<br />
„Rosenheim-Cops“ zu sehen, auch<br />
spielte er in Volker Schlöndorffs<br />
Film „Diplomatie“. Immer wieder<br />
arbeitet er als Sprecher in Radio<strong>und</strong><br />
Hörbuchproduktionen.<br />
Veranstalter des Benefizabends<br />
für Jedermann unter dem Motto<br />
„Alles liebet, alles scherzet“ ist<br />
der Zonta Club Fünf-<strong>Seen</strong>-Land. Er<br />
wurde 1998 gegründet <strong>und</strong> zählt<br />
aktuell 42 Mitglieder, allesamt<br />
Frauen. Sie unterstützen derzeit<br />
zwei soziale Projekte im <strong>Tassilo</strong>land:<br />
Einmal <strong>die</strong> Lebenshilfe<br />
Starnberg, <strong>die</strong> mehrfach-behinderten<br />
Kindern ermöglicht, in den<br />
Urlaub zu fahren. „Die Mütter sind<br />
fast zu 100 Prozent alleinerziehend,<br />
so haben sie entweder eine<br />
Z<strong>um</strong> Vorstand des Zonta Clubs Fünf-<strong>Seen</strong>-Land gehören Claudia Waizenhöfer, Antje<br />
Rheinbay-Sick, Präsidentin Carola Ullrich, Tatjana Emmerich, Elke Lünstedt <strong>und</strong> Iris von<br />
Hoiningen-Hüne (v.l.n.r.). Alle zwei Jahre werden ein neuer Vorstand <strong>und</strong> eine neue<br />
Präsidentin gewählt. Ullrich ist <strong>die</strong> neunte in der Club-Geschichte.<br />
In Feldafing können Frauen (<strong>und</strong> Männer) mit Stefan Wilkening schmachten —<br />
<strong>und</strong> mit dem Besuch des Benefizabends zugleich Gutes tun.<br />
Auszeit oder können<br />
mitfahren“, erklärt<br />
Carola Ullrich, seit<br />
1. Juni <strong>2016</strong> neue<br />
Präsidentin des hiesigen<br />
Zonta-Clubs.<br />
Zweiter Nutznießer<br />
ist der „Frauen<br />
helfen Frauen e.V.“<br />
in Herrsching, der<br />
einen Frauennotruf<br />
unterhält. Frühere<br />
Projekte unterstützten<br />
etwa <strong>die</strong><br />
Nachbarschaftshilfe<br />
Feldafing, <strong>die</strong> zwei<br />
Frauen in Altersarmut<br />
unterstützte,<br />
<strong>und</strong> das Mutter-<br />
Kind-Haus in Gilching.<br />
Zonta ist ein weltweiter<br />
Zusammenschluss<br />
von Frauen<br />
in leitenden oder<br />
selbstständigen Positionen,<br />
<strong>die</strong> sich<br />
z<strong>um</strong> Dienst am Menschen<br />
verpflichten.<br />
Ihr Ziel ist, <strong>die</strong> Stellung der Frau<br />
im rechtlichen, politischen, wirtschaftlichen<br />
<strong>und</strong> beruflichen Bereich<br />
zu verbessern. Der Name der<br />
1919 in Buffalo, USA, gegründeten<br />
Organisation, <strong>die</strong> heute weltweit<br />
1200 Clubs zählt, ist der Symbolsprache<br />
der Sioux entlehnt. Zonta<br />
bedeutet „ehrenhaft handeln, vertrauenswürdig<br />
<strong>und</strong> integer sein“.<br />
In Europa sind <strong>die</strong> Frauen seit 80<br />
Jahren aktiv, der erste deutsche<br />
Club wurde in Hamburg gegründet,<br />
inzwischen gibt es 128 mit<br />
4600 Mitgliedern. Zonta International<br />
hat seit 1945 konsultativen<br />
Status bei den Vereinten Nationen<br />
(mehr dazu auf www.zonta.org).<br />
Im <strong>Tassilo</strong>land kommen <strong>die</strong> Engagierten<br />
jeden dritten Donnerstag<br />
im Feldafinger Hotel Kaiserin<br />
Elisabeth zusammen. An den<br />
Abenden sprechen verschiedenste<br />
weibliche <strong>und</strong> männliche Referenten<br />
über kulturelle, politische<br />
<strong>und</strong> gesellschaftliche Themen.<br />
„Wir sitzen nicht zusammen als<br />
Kaffeekränzchen sondern mit<br />
dem Netzwerk-Gedanken“, erklärt<br />
Präsidentin Ullrich. „Im Vorderg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
stehen Austausch, Hilfe <strong>und</strong><br />
Frauen-Power“, so erzählte eine<br />
Flugkapitänin einmal aus ihrem<br />
30-jährigen Berufsleben.<br />
Z<strong>um</strong> Zonta Club Fünf-<strong>Seen</strong>-Land<br />
gehören — das schreibt <strong>die</strong> Satzung<br />
vor — Frauen aus unterschiedlichsten<br />
Berufen wie Juristinnen,<br />
Lehrerinnen, Ärztinnen; Ullrich<br />
ist selbstständige Unternehmensberaterin.<br />
Mitglieder können sich<br />
nicht bewerben, sondern werden<br />
aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> ihres beruflichen oder<br />
gesellschaftlichen Engagements<br />
vorgeschlagen.<br />
ts<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 37<br />
Zirbenholzbett<br />
+ ProNatura Schlafsysteme<br />
Schlafen mit Wohlgefühl<br />
<strong>Das</strong> sagen <strong>die</strong> unabhängigen Therapeuten<br />
<strong>und</strong> Rückenexper-ten des<br />
IGR über das biologische Schlafsystem<br />
von ProNatura:<br />
<strong>Das</strong> biologische Schlafsystem<br />
von ProNatura<br />
<br />
fähigkeit für den Rücken<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
ProNatura-Schlafberater:<br />
86956 Schongau<br />
Weinstraße 3–5<br />
Tel. 08861-2695<br />
www.pronatura-voelk.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Do. Fr. 10-12+14-18:00h
Weißstörche im Winter — <strong>und</strong> was Andere unternehmen<br />
Vögel im Reisefieber<br />
03.12. Marzadro Grappa Verkostung<br />
10.12. Etter Obstbrand Verkostung<br />
Öffnungszeiten im Advent:<br />
Montag – Freitag 9 – 19 Uhr, Samstag 9 – 18 Uhr<br />
jeweils<br />
von 12 bis<br />
18 Uhr<br />
<strong>Tassilo</strong>land | „Auf unsrer Wiese<br />
gehet was, watet durch sie Sümpfe...“<br />
<strong>Das</strong> Kinderlied kennt jeder.<br />
Es besingt den Weißstorch, der<br />
am Ammersee regelmäßig zu beobachten<br />
ist. Und auch wieder in<br />
Gemeinden im <strong>Tassilo</strong>land. Die<br />
Storchenkarte vom Landesb<strong>und</strong> für<br />
Vogelschutz LBV (Link auf www.lbv.<br />
de, ganz unten rechts) verzeichnet<br />
für <strong>2016</strong> alleine in Raisting zehn<br />
Storchenpaare. Im Nest auf einem<br />
Wohnhaus in Pähl-Vorderfischen<br />
wurden im Juli zwei Jungstörche<br />
flügge, einer in einem neuen<br />
Nest auf dem Turm der Feuerwehr<br />
von Obersöchering. Auch auf der<br />
Emanuel-von-Seidl-G<strong>r<strong>und</strong></strong>schule<br />
in Murnau brütete heuer ein Paar.<br />
Eine Besonderheit sind <strong>die</strong> Störche<br />
am nördlichen Stadtrand von <strong>Weilheim</strong>,<br />
für deren Nest eigens eine<br />
Fichte gekappt wurde. Sie überwinterten<br />
von 2015 <strong>und</strong> brachten<br />
<strong>die</strong>ses Jahr vier Junge ins Leben<br />
<strong>und</strong> in <strong>die</strong> Lüfte. Im Winter in<br />
Bayern blieb ebenso das Paar auf<br />
einem Kamin im Pollinger Klosterareal,<br />
bei<br />
dem<br />
der<br />
LBV<br />
zwei Nachkommen<br />
vermutete.<br />
t Eigentlich verbringen n Weißstörche<br />
<strong>die</strong> kalte Jahreszeit in Afrika, denn<br />
in unseren en<br />
Breiten en<br />
ist<br />
der<br />
Winter<br />
eine<br />
harte Zeit: <strong>Das</strong><br />
Nahrungsanngebot<br />
wird knapp, ist unter Schnee<br />
<strong>und</strong> Eis für viele Lebewesen ka<strong>um</strong><br />
erreichbar. reic<br />
Deshalb ziehen en im<br />
Herbst bei<br />
uns<br />
brütende, e,<br />
Insekten<br />
en fressende ende<br />
Singvögel,<br />
aber<br />
auch Greif-, Wat-<br />
<strong>und</strong> Schreitvögel, el, zur<br />
Überwinterung erun<br />
in<br />
Gebiete, et<br />
e, wo<br />
sie<br />
in wärmerem Klima genug Nahrung<br />
finden: Kurzstreckenzieher<br />
wie Zilpzalp, Star oder Kiebitz in<br />
den Mittelmeerra<strong>um</strong> <strong>und</strong> nach<br />
Nordafrika; <strong>die</strong> Langstreckenzieher,<br />
etwa Waldlaubsänger, Rauchschwalbe,<br />
Nachtigall, Turteltaube,<br />
Flussseeschwalbe <strong>und</strong> eben der<br />
Weißstorch, in Savannen <strong>und</strong> an<br />
Küsten südlich der Sahara <strong>und</strong> ins<br />
tropische Afrika, wo auch Flussregenpfeifer<br />
<strong>und</strong> Kuckuck überwintern.<br />
Gar bis Südafrika ziehen<br />
Mehlschwalbe, Neuntöter, Ba<strong>um</strong>falke<br />
— <strong>und</strong> auch der Weißstorch.<br />
Die Langflüge <strong>und</strong><br />
Kurzstrecken nach Afrika<br />
Auch <strong>die</strong> gefiederten Fre<strong>und</strong>e<br />
kennen Reisefieber! Rückt <strong>die</strong><br />
Abflugzeit näher, erfasst Zugvögel<br />
<strong>die</strong> sogenannte Zugunruhe.<br />
Langstreckenzieher reisen einzeln<br />
oder in kleinen Gruppen.<br />
Ihre Brutplätze verlassen sie jedes<br />
Jahr <strong>um</strong> <strong>die</strong> gleiche Zeit, <strong>und</strong> sie<br />
kehren auch zur selben Zeit zurück.<br />
Kurzstreckenzieher reck<br />
enzi<br />
zieh<br />
eher<br />
er brechen<br />
en<br />
oft gemeinsam m auf <strong>und</strong> sind<br />
in<br />
Schwärmen unterwegs. egs.<br />
Ihre Zugzeiten<br />
en<br />
variieren, en,<br />
etwa<br />
abhängig von<br />
Nahrungsangebot<br />
ngeb<br />
<strong>und</strong><br />
Witterung.<br />
<strong>Das</strong> Phänomen Vogelzug wird<br />
schon lange untersucht. Bei einzelnen<br />
Arten sind Zeiten, Routen,<br />
Brut-, Winter- oder Rastplätze z<strong>um</strong><br />
Auffüllen der Energiespeicher erforscht.<br />
Die tausende Kilometer<br />
langen Reisen bewältigen Vögel<br />
mit Energieeffizienz. Dafür haben<br />
sie Strategien entwickelt. So lassen<br />
sich Störche von morgendlicher<br />
Thermik empor tragen <strong>und</strong><br />
verfolgen dann ihre Richtung im<br />
kraftsparenden Segelflug. Thermik<br />
entsteht tagsüber über sich erwärmenden<br />
Landmassen, weshalb<br />
„Thermiksegler“ möglichst nur<br />
kurze Strecken übers Meer ziehen<br />
— bei Sonnenschein.<br />
Mitten durch Deutschland verläuft<br />
eine sogenannte Zugscheide.<br />
Störche, <strong>die</strong> westlich davon<br />
brüten, ziehen über Spanien <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> Meerenge von Gibraltar nach<br />
Westafrika. „Östliche“ Störche<br />
überqueren Balkan, Bosporus,<br />
Israel <strong>und</strong> Ägypten, wo sie dem<br />
Niltal nach Ostafrika folgen, manche<br />
reisen bis nach Südafrika. Die<br />
Website www.nabu.de w.<br />
.de<br />
beglei-<br />
tet manche, weil einige ige Störche<br />
Sender er<br />
vom<br />
Naturschutzb<strong>und</strong><br />
Deutschland tragen. Wissenschaft-<br />
ler möchten so mehr erfahren<br />
über Routen, Rast <strong>und</strong> Risiken.<br />
Weitere ere Strategien: tegi<br />
en<br />
Kraniche<br />
fliegen i<br />
in<br />
V-Formation <strong>und</strong><br />
schwächere he<br />
Vögel hinten, n,<br />
<strong>um</strong> von<br />
Aufwinden zu profitieren, en, <strong>die</strong> der<br />
Flügelschlag der<br />
Vögel vor ihnen<br />
verursacht. rsac<br />
Kleinere Vogelarten<br />
nutzen Rückenwind, meist nachts,<br />
<strong>um</strong> Kraft zu sparen <strong>und</strong><br />
Turbulen-<br />
zen am Tag<br />
zu entgehen.<br />
ehen<br />
en.<br />
Auch den<br />
heimischen hen Kuckuck zieht es während<br />
des Winters in<br />
wärmere re<br />
Regionen.<br />
n.<br />
38 | tassilo
Der Weißstorch überwintert<br />
bis südlich der Sahara.<br />
Nächster Punkt — zielgenaue<br />
Navigation. Sicher<br />
ist, dass sich einige Arten<br />
an Sternen, Erdmagnetfeld,<br />
Position der Sonne bei Auf- <strong>und</strong><br />
Untergang oder Landmarken wie<br />
Flüssen <strong>und</strong> Gebirgen orientieren.<br />
Vermutet wird inzwischen, dass<br />
Vögel auch gelernt haben, nachts<br />
hell erleuchtete Großstädte oder<br />
Autobahnen zur Orientierung zu<br />
nutzten. Forschung ist spannend.<br />
Und etliche Arten, <strong>die</strong> im Sommer<br />
in Nord- oder Nordosteuropa<br />
brüten, überwintern in Südbayern.<br />
Am Ammersee sind dann in<br />
großer Zahl Reiherenten zu beobachten.<br />
Auch Schell-, Tafel- <strong>und</strong><br />
Kolbenenten gehören zu hiesigen<br />
Wintergästen. Sie kommen im hohen<br />
Norden, wenn <strong>die</strong> Gewässer<br />
zufrieren, nicht mehr an ihre Nahrung:<br />
Wasserpflanzen <strong>und</strong> kleine<br />
Wassertiere wie Muscheln oder<br />
Insektenlarven. Auch Bergfinken<br />
überwintern hier. Sie ernähren<br />
sich von Bucheckern oder besuchen<br />
Futterstellen.<br />
In der Natur ist alles im Fluss: Bei<br />
manchen Arten wie dem Weißstorch<br />
wird verändertes Zugverhalten<br />
beobachtet. Und Christian<br />
Niederbichler, Vogelschutzgebietsbetreuer<br />
am Ammersee, weiß,<br />
dass bei den monatlichen Wasservogelzählungen<br />
seit knapp zwei<br />
Jahrzehnten etliche weitgereiste,<br />
nordische Gastvögel mengenmäßig<br />
zurückgingen: „Reiherenten,<br />
vor allem aber Schellenten <strong>und</strong><br />
Tafelenten.“ Internationale<br />
Wasservogelzählungen<br />
würden zudem belegen,<br />
„dass <strong>die</strong>se Arten nicht mehr<br />
so weit fliegen <strong>und</strong> ein Teil der<br />
Population weiter im Norden den<br />
Winter verbringen kann“. Früher<br />
habe es am Ammersee ab <strong>Dezember</strong><br />
stets größere Trupps Schellenten<br />
gegeben, heute seien sie<br />
nur noch vereinzelt anzutreffen.<br />
Ein ganz anderes Beispiel ist der<br />
Zilpzalp, ein kleiner Laubsänger:<br />
„Er bleibt deutlich länger bei uns,<br />
manche harren bis in den <strong>Dezember</strong><br />
aus, <strong>und</strong> sie kommen auch<br />
fast zwei Wochen früher zurück als<br />
vor 20 Jahren“, sagt Niederbichler.<br />
Rotmilane habe er 2015 das<br />
ganze Jahr gesehen: „Einige sind<br />
überhaupt nicht weggezogen.“<br />
Die globale Klimaerwärmung<br />
<strong>und</strong> Veränderungen im Brut- oder<br />
Überwinterungsgebiet könnten<br />
verantwortlich sein, dass manche<br />
Arten früher ankommen, andere<br />
später. <strong>Das</strong> könnte Folgen für das<br />
heimische Artengefüge haben:<br />
Kleinere Singvögel haben schon<br />
Nester gebaut <strong>und</strong> Eier gelegt,<br />
wenn der Kuckuck kommt, meist<br />
in der zweiten Aprilhälfte. Dann<br />
legt er Eier in ein bereits bebrütetes<br />
Nest. Sein Reproduktionserfolg<br />
könnte sinken, wenn <strong>die</strong> Ankunftszeiten<br />
nicht mehr synchron<br />
sind mit jenen der Ausbrüter. Um<br />
möglichst viele Daten z<strong>um</strong> Kuckuck<br />
zu erhalten, hat der LBV das<br />
Projekt „Kuckuck melden“ initiiert.<br />
Auf www.lbv.de kann jeder<br />
eintragen, wann <strong>und</strong> wo der Kuckuck<br />
im Frühjahr erstmals zu<br />
hören ist <strong>und</strong> bayernweite Ergebnisse<br />
einsehen. Auch überwinternde<br />
Störche können gemeldet<br />
werden.<br />
Fangnetze <strong>und</strong><br />
Feuchtgebiete<br />
Weltweit sind jedes Jahr 50 Milliarden<br />
Zugvögel unterwegs! Alleine<br />
aus Deutschland begeben sich<br />
100 Millionen Vögel von 80 Arten<br />
auf eine gefahrvolle Reise. Ihre<br />
Zahl scheint unerschöpflich, doch<br />
sind viele Arten in ihrem Bestand<br />
gefährdet. Im Mittelmeerra<strong>um</strong><br />
werden <strong>die</strong> Vögel geschossen, mit<br />
Leimruten <strong>und</strong> Netzen gefangen.<br />
Die Fangnetze an der Küste Ägyptens<br />
erstrecken sich aktuell über<br />
700 Kilometer. Etwa 140 Millionen<br />
Zugvögel finden dort den Tod <strong>und</strong><br />
werden zur „Delikatesse“. Statistisch<br />
verendet jeder 17. Zugvogel<br />
aus Europa auf seinem Weg nach<br />
Afrika in einem ägyptischen Netz.<br />
Für viele Zugvogelarten ist <strong>die</strong>ser<br />
jährliche Aderlass bestandsbedrohend.<br />
Ein Problem ist aber<br />
auch der Verlust von geeignetem<br />
Lebensra<strong>um</strong> im Brutgebiet, im<br />
Winterquartier, an tra<strong>die</strong>rten Rastplätzen.<br />
Es sind auch <strong>die</strong> Feuchtgebiete,<br />
Wälder, Wiesen <strong>und</strong> Hecken<br />
im <strong>Tassilo</strong>land.<br />
ts/cr<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 39
Satz & Druck Molnar seit Mai im neuen Firmengebäude<br />
Starker Druck aus Wielenbach<br />
Wielenbach | Bei einem Blick in<br />
<strong>die</strong> neuen Rä<strong>um</strong>lichkeiten der<br />
Firma Satz & Druck Molnar im<br />
Wielenbacher Gewerbegebiet fällt<br />
eines auf: Es ist viel Platz vorhanden.<br />
Gerä<strong>um</strong>ig <strong>und</strong> organisiert<br />
sind der Drucksaal samt Weiterverarbeitung<br />
im Erdgeschoss, <strong>die</strong><br />
Werbetechnik auf der Empore im<br />
ersten Stock sowie <strong>die</strong> Büros <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> Sozialrä<strong>um</strong>e für <strong>die</strong> neun Mitarbeiter.<br />
1988 hatte Peter Molnar<br />
sein Unternehmen in Huglfing gegründet.<br />
Um der steigenden Auftragslage<br />
gerecht zu werden, folgte<br />
bereits 1998 ein erster Umzug<br />
in größere Rä<strong>um</strong>e nach Tutzing.<br />
Doch auch hier waren bald <strong>um</strong>fassende<br />
Umbauten nötig, wie etwa<br />
ein Kellerdurchbruch, <strong>um</strong> Platz für<br />
mehr Mitarbeiter, Maschinen <strong>und</strong><br />
Reichlich Platz ist vorhanden:<br />
Allein der Bereich für <strong>die</strong><br />
Werbetechnik (oben) ist jetzt<br />
fast so groß wie <strong>die</strong> alte Druckerei.<br />
Dazu kommt, neben<br />
den Büro- <strong>und</strong> Sozialrä<strong>um</strong>en,<br />
auch der neue, gerä<strong>um</strong>ige<br />
Drucksaal (rechts).<br />
Materialien zu schaffen. Seit 2006<br />
be<strong>die</strong>nt Druck & Satz Molnar neben<br />
dem klassischen Offsetdruck<br />
auch Digitaldruck, 2009 kam das<br />
Arbeitsfeld digitale Werbetechnik<br />
dazu. Investitionen in <strong>die</strong> Automatisierung<br />
ermöglichten es, noch<br />
leistungsfähiger auf K<strong>und</strong>enwünsche<br />
einzugehen. Im Mai <strong>2016</strong><br />
folgte nun der Umzug von Tutzing<br />
in <strong>die</strong> neuen Geschäftsrä<strong>um</strong>e nach<br />
Wielenbach. Auf <strong>r<strong>und</strong></strong> 1 200 Quadratmetern<br />
werden dort <strong>die</strong> Aufträge<br />
der K<strong>und</strong>en nach modernen<br />
<strong>und</strong> nachhaltigen Maßstäben produziert.<br />
Vor dem Umzug wurde<br />
der gesamte Bau energetisch <strong>um</strong>fassend<br />
saniert. Dazu gehört eine<br />
hocheffiziente Wärmedämmung,<br />
der Einbau von Schallschutzfenstern<br />
in Dreifachverglasung <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> Umstellung auf verbrauchsarme<br />
LED-Beleuchtung. Als aktiven<br />
Beitrag zur Ressourcenschonung<br />
wird der beim Drucken verbrauchte<br />
Strom komplett aus Ökostrom<br />
abgedeckt.<br />
Automatisierung<br />
ist Tr<strong>um</strong>pf<br />
Ein wahrer Blickfang im Wielenbacher Gewerbegebiet: <strong>Das</strong> neue Firmengebäude<br />
von Satz & Druck Molnar.<br />
Der Druckmarkt ist hart <strong>um</strong>kämpft,<br />
<strong>die</strong> großen Onlinedruckereien<br />
machen es den kleineren<br />
nicht einfach — das ist auch Peter<br />
Molnar bewusst. „Aber wir sind<br />
zuversichtlich, sonst hätten wir<br />
das nicht gemacht“, resümmiert<br />
er. R<strong>und</strong> fünf Jahre suchte er nach<br />
einem passenden Objekt, bei dem<br />
nicht nur <strong>die</strong> Rä<strong>um</strong>lichkeiten,<br />
sondern auch <strong>die</strong> Lage stimmen.<br />
Elf Gebäude hatte er sich bereits<br />
angesehen, ehe er in Wielenbach<br />
<strong>die</strong> neue Heimat für seine Firma<br />
fand. „Allein der Bereich für <strong>die</strong><br />
Werbetechnik ist jetzt fast so groß<br />
wie unsere alte Druckerei“, freut<br />
sich Molnar. Hier realisieren er<br />
<strong>und</strong> seine Mitarbeiter alle gängigen<br />
Produkte aus dem Leistungsgebiet<br />
der Werbetechnik wie etwa<br />
Acrylschilder, Autobeschriftungen,<br />
Banner oder Displays. Im Drucksaal<br />
eine Etage tiefer werden<br />
in der Offsetdruckmaschine fast<br />
alle K<strong>und</strong>enwünsche, egal ob<br />
ein- oder mehrfarbig, aufs Papier<br />
gebracht. Um kleinere <strong>und</strong> personalisierte<br />
Auflagen günstiger<br />
<strong>und</strong> schneller abwickeln zu können,<br />
ist der Digitaldruck längst<br />
eine Alternative. Neben zahlreichen<br />
Privatpersonen besteht der<br />
K<strong>und</strong>enstamm von Satz & Druck<br />
Molnar aus Geschäftsk<strong>und</strong>en<br />
wie Agenturen oder Wiederverkäufern.<br />
Allein drei Druckereien<br />
aus München lassen kleinere<br />
Auflagen <strong>und</strong> ihre Werbetechnik<br />
in Wielenbach produzieren. Ein<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong> dafür ist der reibungslose<br />
<strong>und</strong> schnelle Arbeitsablauf, worauf<br />
Peter Molnar besonders wert<br />
legt. Die Konkurrenz mit den großen<br />
Druckereien scheut er hierbei<br />
keineswegs, in den sogenannten<br />
„Work-Flow“ investiert er nur zu<br />
gern. So können beispielsweise<br />
K<strong>und</strong>en ihre Druckdaten ganz<br />
bequem online hochladen. Bei<br />
wiederkehrenden Großaufträgen<br />
ist <strong>die</strong> Automatisierung individuell<br />
noch weiter fortgeschritten.<br />
Weiterverarbeitung — auch Falz<strong>und</strong><br />
Broschürenmaschine laufen<br />
automatisch — <strong>und</strong> Veredelungen<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong>en das Angebot der „Full-<br />
Service-Druckerei“ ab.<br />
Investitionen in<br />
Maschinen <strong>und</strong> Personal<br />
Ende Oktober bekam Satz & Druck<br />
Molnar eine weitere neue Druckmaschine,<br />
eine neue Schneidmaschine<br />
folgt im <strong>November</strong> — eine<br />
Investition in <strong>die</strong> Zukunft. Und<br />
nicht nur der Maschinenpark wird<br />
ausgebaut, erst kürzlich wurde<br />
ein neuer Mitarbeiter eingestellt.<br />
„Wir sind aber auch schon wieder<br />
auf der Suche nach einer weiteren<br />
Fachkraft“, berichtet Peter Molnar,<br />
dessen Ziel es ist, das Personal<br />
weiter auszubauen. Platz dafür<br />
hat er im Wielenbacher Gewerbegebiet<br />
mittlerweile genug. tis<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 41
Kommt überall hin: <strong>die</strong> Mobile Umweltschule Pähl<br />
Heimatunterricht vor der<br />
Haustüre & viele Fragen<br />
www.muse<strong>um</strong>derbayerischenkoenige.de Telefon 08362-887250<br />
Alpseestraße 27, 87645 Hohenschwangau<br />
Auftaktveranstaltung<br />
26. <strong>November</strong> <strong>2016</strong><br />
ab 16.00 Uhr<br />
Eintritt: € 12,00<br />
42 | tassilo<br />
WITTELSBACHER<br />
CHORWEIHNACHT<br />
an allen Samstagen im Advent<br />
Wir beginnen mit einer Andacht<br />
in der Christkönigkapelle mit dem Schwangauer Kirchenchor.<br />
Im Anschluss erzählt Ihnen Klaus Reichold im<br />
Muse<strong>um</strong> der bayerischen Könige von den Weihnachtsvorbereitungen<br />
der Königsfamilie <strong>um</strong> König Ludwig II. <strong>und</strong> Königin Marie von Bayern.<br />
Nachfolgend singt der 1. Allgäuer Nichtsängerchor in der Ausstellung<br />
des Muse<strong>um</strong>s, <strong>die</strong> an <strong>die</strong>sem Abend für Sie geöffnet ist.<br />
Pähl | Schulzeit-Erinnerungen: Stillsitzen,<br />
Zuhören, Mitschreiben,<br />
Prüfungen — in der „Mobilen Umweltschule“<br />
in Pähl ist das anders.<br />
Für Kindergärten, Schulklassen,<br />
Jugendgruppen, etwa im Ferienprogramm,<br />
aber auch für Lehrkräfte<br />
<strong>und</strong> Erzieherinnen bieten<br />
Raphaela <strong>und</strong> Markus Blacek ein<br />
jeweils auf deren Interessen zugeschnittenes<br />
Programm: Exkursionen<br />
in Wald <strong>und</strong> Wiesen, an<br />
Hecken <strong>und</strong> Wasser oder Aktionstage,<br />
an denen „richtig gearbeitet“<br />
wird. Firmlinge haben Bä<strong>um</strong>e<br />
gepflanzt, Schulklassen junge<br />
Bä<strong>um</strong>e mit Verbiss-Schutz gegen<br />
Rehe <strong>und</strong> andere Tiere versehen,<br />
Schutzzäune für Forstkulturen errichtet,<br />
Insektenhotels gebaut.<br />
Wer mitmacht, erlebt <strong>die</strong> Natur<br />
mit allen Sinnen. Wenn <strong>die</strong><br />
beiden Umweltschul-Lehrer im<br />
Wald mit Kindern beispielsweise<br />
„Eichhörnchen“ spielen, müssen<br />
<strong>die</strong> fleißigen „Tiere“ einen Winterfuttervorrat<br />
sammeln. Prompt<br />
tauchen Fragen auf: Wie fühlt sich<br />
eine Eichel an, eine Buchecker, ein<br />
Fichtenzapfen? Wie schmecken<br />
junge Kieferntriebe? Wie riecht ein<br />
Pilz? Den frisst das Eichhörnchen<br />
zwar nicht, aber interessant ist der<br />
F<strong>und</strong> allemal, weil er neue Fragen<br />
aufwirft: Ist der giftig? Oder vielleicht<br />
essbar?<br />
Klebrige Tannenzapfen<br />
<strong>und</strong> tote Schnecken<br />
Brom-, Him- oder Walderdbeeren<br />
sind auf jeden Fall lecker. Und ideal<br />
für <strong>die</strong> Brotzeit in der weichen<br />
Wiese oder auf dem gemeinsam<br />
gebauten Sofa aus Zweigen, Rinde<br />
<strong>und</strong> Moos. Die behalten kleine wie<br />
große „Schüler“ lange in Erinnerung.<br />
Besonders fleißige „Eichhörnchen“<br />
haben <strong>die</strong> Taschen voll,<br />
wenn sie nach Hause kommen.<br />
Wieder Fragen: Was sagen Mama<br />
<strong>und</strong> Papa, wenn <strong>die</strong> „Kurzen“ vom<br />
Wald schwärmen? Schimpfen sie,<br />
wenn in der Hosentasche ein harziger<br />
Zapfen klebt? Oder eine tote<br />
Schnecke z<strong>um</strong> Vorschein kommt?<br />
Noch mehr Fragen beim Spielen,<br />
Beobachten <strong>und</strong> Arbeiten: Wovon<br />
ernährt sich das Eichhörnchen,<br />
wovon andere Tiere? Was passiert<br />
mit versteckten Samen, <strong>die</strong> ein<br />
Tier nicht wiederfindet? Wie verbreiten<br />
sich Samen generell? Was<br />
passiert mit Eichhörnchen <strong>und</strong> anderen<br />
Tieren, Pflanzen, überhaupt<br />
dem Ökosystem Wald, wenn Menschen<br />
Bä<strong>um</strong>e fällen? Was ist nachhaltige<br />
Holznutzung? Eine Frage<br />
bedingt <strong>die</strong> nächste. Sie können<br />
an Ort <strong>und</strong> Stelle erforscht, diskutiert<br />
<strong>und</strong> dann meist selbst<br />
Forstwirtschaftler Markus Blacek erklärt <strong>die</strong> Fraßspuren von Borkenkäfern<br />
an einem toten Aststück, das <strong>die</strong> Kinder im Wald gef<strong>und</strong>en haben.
Lehrmaterial bringen <strong>die</strong> Blaceks<br />
mit: Von der einfachen Becherlupe,<br />
<strong>die</strong> schon Kindergartenkindern<br />
hilft, <strong>die</strong> Welt winziger Lebewesen<br />
zu erforschen, bis z<strong>um</strong> teuren Mikroskop,<br />
mit dem <strong>die</strong> Größeren<br />
etwa ein Wassertropfenunivers<strong>um</strong><br />
durchqueren. Exkursionen <strong>und</strong><br />
Aktionstage laufen das ganze Jahr<br />
hindurch. Geeignete Ziele wählen<br />
Schulen, Kindergärten <strong>und</strong> Gruppen<br />
in Absprache mit der Umweltschule<br />
selbst aus <strong>und</strong> holen<br />
bei G<strong>r<strong>und</strong></strong>stückseigentümern <strong>die</strong><br />
nötige Erlaubnis ein. Gruppenpreise<br />
<strong>und</strong> Zeitfenster sind variabel<br />
gestaffelt. Die Aktivitäten der<br />
Umweltschule erstrecken sich in<br />
der Regel über einen halben oder<br />
ganzen Tag. Daneben entwickeln<br />
<strong>die</strong> Blaceks aber auch Ideen <strong>und</strong><br />
Konzepte für längerfristige Projekte<br />
zur Umweltbildung. Damit es<br />
nicht bei einer Idee bleibt, packen<br />
sie selbst mit an.<br />
Wenn <strong>die</strong> Umweltschule ausrückt, können Kinder mit Mikroskopen sogar<br />
das Univers<strong>um</strong> eines Wassertropfens erforschen.<br />
beantwortet werden. Raphaela<br />
<strong>und</strong> Markus begleiten den Weg<br />
zur Lösung kompetent. Sie haben<br />
Forstwissenschaften stu<strong>die</strong>rt <strong>und</strong><br />
sind seit vielen Jahren auch in der<br />
forstlichen Praxis tätig. Vorrangig<br />
ist Markus aber seit 20 Jahren in<br />
der Umweltbildung aktiv. 1999 hat<br />
er <strong>die</strong> „Mobile Umweltschule“ gegründet.<br />
Raphaela, <strong>die</strong> auch staatlich<br />
zertifizierte Waldpädagogin<br />
ist, ist seit 2010 mit dabei.<br />
Die Schule nennt sich „mobil“,<br />
weil sie zu den Interessierten<br />
kommt, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Natur ihrer Heimat,<br />
vor der Haustüre erleben wollen.<br />
Selbst im Winter wird der Unterricht der Umweltschule in der<br />
freien Natur abgehalten — <strong>und</strong> möglichst am Heimatort der Kinder.<br />
Kochrezepte mit<br />
Ammerseebezug<br />
Die Umweltschule realisiert Projekte<br />
— meist ideell getragen von<br />
der „Schutzgemeinschaft Deutscher<br />
Wald “ <strong>und</strong> gefördert vom<br />
Bayerischen Umweltministeri<strong>um</strong><br />
— oder betreut sie über einen längeren<br />
Zeitra<strong>um</strong>. So entstand 2014<br />
<strong>die</strong> Website www.lernort-ammersee.de,<br />
<strong>die</strong> nicht nur über Natur,<br />
Kultur, Wirtschaft <strong>und</strong> Zusammenleben<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> den Ammersee<br />
informiert. Sie lädt auch interaktiv<br />
ein, Exkursionsvorschläge, Materialien<br />
für den Schulunterricht<br />
oder Kochrezepte mit „Ammerseebezug“<br />
auf der Plattform zu<br />
veröffentlichen <strong>und</strong> mit anderen<br />
zu teilen.<br />
Mit Regelschule hat <strong>die</strong> Umweltschule<br />
nichts gemein. Trotzdem<br />
ist sie eine Schule, in der sich <strong>die</strong><br />
„Schüler“ mit eigenem Erleben<br />
<strong>und</strong> Tun Wissen aneignen <strong>und</strong> erwerben:<br />
über Tiere <strong>und</strong> Pflanzen<br />
in ihrem Lebensra<strong>um</strong>; zu Verflechtungen<br />
<strong>und</strong> Wechselwirkungen,<br />
auch mit menschlichen Aktivitäten;<br />
soziale Kompetenzen wie Kooperieren<br />
statt Ausgrenzen. Und<br />
alles in einer Schule, <strong>die</strong> vor allem<br />
Freude bereiten soll.<br />
ts/cr<br />
> > > KONTAKT<br />
Mobile Umweltschule<br />
Obere Burgleite 10, 82396 Pähl<br />
Telefon 08808 / 1456<br />
E-Mail: markus.blacek@t-online.de<br />
www.<strong>um</strong>weltbildung-ammersee.de<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 43<br />
— Ihr Spezialist für Wärmep<strong>um</strong>pen —<br />
Wir wünschen Ihnen eine ruhige <strong>und</strong><br />
besinnliche Vor- <strong>und</strong> Weihnachtszeit im<br />
Kreise Ihrer Liebsten.<br />
Vielen Dank für Ihr Vertrauen.<br />
Ein herzliches Vergelt's Gott an mehr als<br />
1.300 K<strong>und</strong>en, <strong>die</strong> seit 1979 auf uns setzen.<br />
Wir freuen uns auch 2017 für Sie im Einsatz<br />
zu sein.<br />
www.wechner.de<br />
Wielenbachstr. 13 I 86956 Schongau<br />
08861 4187 I info@wechner.de
Ein Besuch auf Gut Kerschlach <strong>und</strong> in seiner bewegten Geschichte<br />
Bio-Landwirtschaft z<strong>um</strong> Anfassen<br />
Pähl | Von der B<strong>und</strong>esstraße <strong>Weilheim</strong>-Starnberg<br />
führt oberhalb<br />
des Hirschbergs eine Kastanienallee<br />
zu Christbä<strong>um</strong>en — genauer:<br />
z<strong>um</strong> Gut Kerschlach. Dort werden<br />
biozertifizierte Nordmanntannen<br />
herangezogen <strong>und</strong> jedes Jahr an<br />
den Wochenenden vor Weihnachten<br />
frisch geschlagen verkauft.<br />
„Höhepunkt ist der Kerschlacher<br />
Adventsmarkt am dritten Adventswochenende“,<br />
sagt Gutsverwalterin<br />
Bettina Pieczynski.<br />
Für <strong>die</strong>ses Jahr rechnet sie mit 65<br />
Ausstellern, überwiegend aus der<br />
Region. Auf Kinder warten Kutschfahrten,<br />
Ponyreiten, Bienenwachskerzenziehen,<br />
Filzen <strong>und</strong><br />
Isarkiesel-Bemalen. Und natürlich<br />
gibt es <strong>die</strong> gutseigenen Spezialitäten,<br />
von der Biobratwurst bis z<strong>um</strong><br />
Kerschlacher Adventsstollen.<br />
Die Christbä<strong>um</strong>e stammen aus<br />
Kulturen auf den <strong>r<strong>und</strong></strong> 200 Hektar<br />
„PEFC“-zertifiziertem Wald, was<br />
bedeutet, dass <strong>die</strong> Leitlinie bei der<br />
Waldbewirtschaftung das Prinzip<br />
der Nachhaltigkeit ist: nicht mehr<br />
Holz nutzen als nachwächst.<br />
Ein Gutsbesuch lohnt sich das<br />
ganze Jahr hindurch: <strong>Das</strong> Gutscafé<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Bäckerei Kasprowicz sind<br />
in einem Anbau hinter dem denkmalgeschützten,<br />
sogenannten<br />
Herrenschlösschen untergebracht.<br />
Ebenso <strong>die</strong> Gutsverwaltung. Wer<br />
Pieczynski besuchen möchte, läuft<br />
durch aromatischen Backduft.<br />
Die gelernte Hotelfachfrau weiß<br />
<strong>um</strong> <strong>die</strong> lange <strong>und</strong> wechselvolle<br />
Geschichte von Gut Kerschlach:<br />
Nach einer ersten urk<strong>und</strong>lichen<br />
Nennung im Jahr 1159 gab es viele<br />
Besitzer der Ansiedlung, <strong>die</strong> zunächst<br />
aus einigen wenigen Höfen<br />
bestand, deren Bewirtschaftung<br />
aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> des rauen Klimas <strong>und</strong><br />
der mehrheitlich nassen Böden<br />
stets schwierig war.<br />
Kerschlach wurde als „Viehweide<br />
im S<strong>um</strong>pfgebiet“ erwähnt, <strong>die</strong><br />
1599 das Kloster Andechs übernahm.<br />
Im Dreißigjährigen Krieg<br />
wurde <strong>die</strong> Ansiedlung 1632/33<br />
völlig zerstört, 1633/34 fielen <strong>die</strong><br />
Bewohner der Pest z<strong>um</strong> Opfer, <strong>die</strong><br />
Höfe wurden aufgegeben. Ab 1645<br />
entstand eine Schweige — ein<br />
landwirtschaftlicher Betrieb mit<br />
Sennerei <strong>und</strong> Pferdezucht, <strong>und</strong><br />
Kerschlach erlebte eine erste kleine<br />
Blütezeit, <strong>die</strong> mit der Säkularisation<br />
1803 ein jähes Ende fand.<br />
Zwei Unternehmer<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Landwirtschaft<br />
Die Schweige wechselte mehrfach<br />
den Besitzer, bis sie Ende<br />
des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts der Industrielle<br />
Theodor von Cramer-Klett<br />
erwarb. Er verpachtete den Besitz<br />
1908 an <strong>die</strong> Missionsbenediktinerinnen<br />
von Tutzing, <strong>die</strong> hier ihren<br />
Bedarf an landwirtschaftlichen<br />
Erzeugnissen decken wollten.<br />
<strong>Das</strong> Gut, das <strong>die</strong> Klosterschwestern<br />
1934 erwarben, erlebte trotz<br />
der schwierigen Zeiten während<br />
zweier Weltkriege <strong>und</strong> Rückschlägen<br />
beispielsweise durch <strong>die</strong><br />
Maul- <strong>und</strong> Klauenseuche, seine<br />
zweite Blütezeit <strong>und</strong> entwickelte<br />
sich zu einem prosperierenden<br />
landwirtschaftlichen Betrieb.<br />
Den kaufte 1997 der Verleger Werner<br />
Mützel mit der Vision, einen<br />
ganzheitlich wirtschaftenden Betrieb<br />
aufzubauen. Die ökologisch<br />
erzeugten landwirtschaftlichen<br />
Produkte wurden in einer gutseigenen<br />
Metzgerei, einer Bäckerei,<br />
einer Sennerei <strong>und</strong> einer Imkerei<br />
weiterverarbeitet <strong>und</strong> vermarktet.<br />
Wirtschaftlich war <strong>die</strong>ses Konzept<br />
nicht von Erfolg gekrönt, so dass<br />
eine Umstrukturierung ab 2006<br />
folgte, <strong>die</strong> indes <strong>die</strong> ganzheitliche<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>idee nicht infrage stellen<br />
sollte: Die Metzgerei wurde an<br />
<strong>die</strong> Herrmannsdorfer Landwerkstätten<br />
verpachtet, <strong>die</strong> seither das<br />
Kerschlacher Vieh schlachten <strong>und</strong><br />
zu Bio-Fleisch- <strong>und</strong> Wurstwaren<br />
verarbeiten. Die Bäckerei mit<br />
Gutscafé wurde von der Bäckerei<br />
Kasprowicz gepachtet, <strong>die</strong> ihre<br />
gesamte Produktpalette, Bio- <strong>und</strong><br />
Bettina Pieczynski, Gutsverwalterin<br />
in Kerschlach<br />
konventionelle Backwaren, hier<br />
produziert.<br />
Gut Kerschlach hat heute drei<br />
Standbeine: Pachteinnahmen, <strong>die</strong><br />
ökologische Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft<br />
<strong>und</strong> den Pferdepensionsbetrieb.<br />
In der vom Verband „Naturland“<br />
zertifizierten Landwirtschaft<br />
wird Milchvieh gehalten, durchschnittlich<br />
110 Kühe in einem<br />
Blick über Gut Kerschlach<br />
44 | tassilo
Laufstall, der seit <strong>2016</strong> mit zwei<br />
Melkrobotern ausgestattet ist.<br />
Mit den Kälbern, <strong>die</strong> auf Stroh im<br />
Kälberhof aufwachsen, <strong>und</strong> dem<br />
Jungvieh leben auf Gut Kerschlach<br />
etwa 300 Rinder. Die Milch wird in<br />
der Molkerei Scheitz in Andechs zu<br />
Bio-Milchprodukten verarbeitet.<br />
Borstenvieh gedeiht<br />
in kleinen Gruppen<br />
Sonnensegel beschatten, den Außenbereich. Die empfindlichen Tiere<br />
bekommen sonst Sonnenbrand.<br />
Daneben steht der Schweinestall.<br />
Hier wachsen <strong>die</strong> Tiere nach den<br />
Richtlinien der ökologischen Tierhaltung<br />
heran <strong>und</strong> werden nach<br />
dem Schlachten zu Bio-Würstchen<br />
<strong>und</strong> -Fleischwaren „veredelt“.<br />
<strong>Das</strong> Borstenvieh wird in kleinen<br />
Gruppen, mit bis zu 15 Schweinen<br />
je Gruppe, ein halbes Jahr lang<br />
gemästet. Jede Gruppe nennt ein<br />
Stallabteil mit Außenbereich ihr<br />
eigen, bei dem ein Sonnensegel<br />
nicht fehlen darf — Schweinehaut<br />
ist lichtempfindlich. Auch<br />
<strong>die</strong> Milchkühe <strong>und</strong> das Jungvieh<br />
haben stets Zugang zu Auslaufbereichen<br />
im Freien, wie auch der<br />
überdachte Kälberhof viel Frischluft<br />
bietet. So können Gutsbesucher<br />
<strong>die</strong> Tiere jederzeit sehen,<br />
<strong>und</strong> so manches Fleckvieh-Rind<br />
lässt sich zwischen den Hörnern<br />
kraulen. Denn: In der Regel dürfen<br />
<strong>die</strong> Kühe ihre Hörner behalten.<br />
Auf 40 Hektar Ackerland wird Futter<br />
für <strong>die</strong> Schweine angebaut.<br />
Von den 160 Hektar Grünland wird<br />
ungefähr auf der Hälfte der Fläche<br />
Heu <strong>und</strong> Silage zur Winterfütterung<br />
der Rinder gewonnen, <strong>die</strong><br />
auf der anderen Flächenhälfte<br />
weiden, sobald es das Wetter zulässt.<br />
Auch für <strong>die</strong> Pferde gibt es<br />
ausgedehnte Koppeln, den Pferdehaltern<br />
wird auf Gut Kerschlach<br />
viel geboten: Die meisten Pferdeboxen<br />
haben einen Außenbereich,<br />
Paddock genannt, andere stehen<br />
in einem Laufstall mit angrenzendem<br />
Auslauf. Dort sind eine<br />
Stuten- <strong>und</strong> eine Wallachherde<br />
untergebracht. Nutzen können<br />
<strong>die</strong> Reiter eine Reithalle, einen<br />
Spring-, einen Dressur- <strong>und</strong> einen<br />
überdachten Longierplatz <strong>und</strong><br />
sechs Kilometer gesandete Reitwege.<br />
ts<br />
Der Pensionsstall für Pferde, der unterteilte Auslaufbereich wird als Paddock bezeichnet.<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 45
<strong>Das</strong> Schloßmuse<strong>um</strong> im Zentr<strong>um</strong> von Murnau <strong>und</strong> seine „fündige“ Geschichte<br />
Visuelles Gedächtnis des Künstlerortes<br />
Murnau | Vom Finden handelt <strong>die</strong><br />
Geschichte des Schlosses Murnau<br />
— <strong>und</strong> <strong>um</strong>s Finden dreht es sich<br />
auch in der heutigen Bestimmung<br />
des Hauses, der eines Muse<strong>um</strong>s.<br />
Doch erst einmal der Reihe nach.<br />
Keramikf<strong>und</strong>e bei Grabungen in<br />
den Jahren 2009 / 2010 belegten<br />
eine Datierung des Schlosses,<br />
<strong>die</strong> weiter zurückreichte, als ursprünglich<br />
angenommen: Bis ins<br />
12. <strong>und</strong> wahrscheinlich sogar ins<br />
11. Jahrh<strong>und</strong>ert reicht <strong>die</strong> Bauabfolge<br />
der Gesamtanlage des<br />
Schlosses Murnau zurück, das<br />
sich aus einer ursprünglichen<br />
Burg entwickelte. Es sollte also<br />
das Finden <strong>die</strong>ser Keramiken das<br />
Gedächtnis derer sichtbar machen<br />
<strong>und</strong> bewahren, <strong>die</strong><br />
dem Schloss <strong>und</strong> seinem<br />
Umfeld eine Geschichte,<br />
eine Identität gaben.<br />
Eine weitere Entwicklung<br />
in Sachen „Finden“<br />
ereignete sich<br />
1989. Denn da fand <strong>die</strong><br />
Gemeinde Murnau<br />
mit dem Umbau des<br />
Schlosses eine gelungene Möglichkeit,<br />
den damals leerstehenden<br />
Rä<strong>um</strong>lichkeiten neues Leben<br />
einzuhauchen: <strong>Das</strong> Muse<strong>um</strong> ward<br />
geboren. Hier, in historischer Kulisse,<br />
finden sich seitdem <strong>die</strong> Besonderheiten<br />
Murnauer Kunst, <strong>die</strong><br />
Geschichte <strong>und</strong> Volksk<strong>und</strong>e des<br />
Ortes — als visuelles Gedächtnis,<br />
sozusagen.<br />
1993 konnte das Schloßmuse<strong>um</strong><br />
eröffnet werden — <strong>und</strong> bald Erfolge<br />
vorweisen. Für <strong>die</strong> Konzeption<br />
wie auch <strong>die</strong> ergänzenden Sonderausstellungen<br />
wurde es 1995 mit<br />
dem Bayerischen Muse<strong>um</strong>spreis<br />
ausgezeichnet <strong>und</strong> machte sich<br />
damit auch über <strong>die</strong> Landesgrenze<br />
hinaus bekannt. Im Zentr<strong>um</strong> der<br />
Ausstellung stehen Werke Gabriele<br />
Münters, ergänzt von Künstlerarbeiten<br />
des „Blauen Reiters“ <strong>und</strong><br />
der „Neuen Künstlervereinigung<br />
München“. Über 80 Gemälde,<br />
Zeichnungen <strong>und</strong> Grafiken<br />
aus der Zeit zwischen 1902<br />
<strong>und</strong> 1962 geben Einblick in<br />
<strong>die</strong> Schaffenskraft Gabriele<br />
Münters, vertreten<br />
sind damit all ihre Werkphasen.<br />
Ihr illuster zur Seite gestellt finden<br />
sich Werke Kandinskys, Franz<br />
Marcs, Heinrich Kampendonks<br />
<strong>und</strong> Max Beckmanns, <strong>um</strong> nur einige<br />
zu nennen.<br />
Von Wilhelm Busch<br />
bis Gerhard Richter<br />
<strong>Das</strong>s auch norddeutsche Maler<br />
den Reizen der Voralpenlandschaft<br />
des Murnauer Ra<strong>um</strong>s nicht widerstehen<br />
konnten, belegen Werke<br />
von Wilhelm Busch <strong>und</strong> Christian<br />
Morgenstern, <strong>die</strong> in der Abteilung<br />
Malerei des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />
vertreten sind. Ein heimliches<br />
Highlight findet sich in der Hinterglaskunstsammlung,<br />
<strong>die</strong> neben<br />
Sammlungen von Udo <strong>und</strong> Hedi Dammert als auch Wilhelm Gartner<br />
haben ihre Heimat im Schloßmuse<strong>um</strong> Murnau gef<strong>und</strong>en.<br />
regionalen Exponaten aus dem<br />
Staffelseegebiet <strong>und</strong> Augsburg<br />
auch Hinterglasmalregionen aus<br />
dem Ausland <strong>um</strong>fasst. Modernes<br />
<strong>und</strong> Zeitgenössisches auf <strong>die</strong>sem<br />
Gebiet ist mit Werken von<br />
renommierten Künstlern wie<br />
Paul Klee, August Macke, Oskar<br />
Schlemmer, aber auch Gerhard<br />
Richter vertreten. Letzterem<br />
ist ein größerer Ra<strong>um</strong> gewidmet.<br />
„Something New, something borrowed,<br />
something blue“, nennt<br />
sich <strong>die</strong> bevorstehende Sonderausstellung,<br />
<strong>die</strong> von 1. <strong>Dezember</strong><br />
<strong>2016</strong> bis 5. März 2017 im Murnauer<br />
Schloßmuse<strong>um</strong> zu sehen sein<br />
wird. Sie zeigt ausgewählte Stücke<br />
des „Blauen Reiters“ aus Schenkungen,<br />
Dauerleihgaben, <strong>und</strong> —<br />
man staune — als auch Ankäufe.<br />
rp<br />
> > > INFORMATIONEN<br />
Schloßmuse<strong>um</strong> Murnau<br />
Schlosshof 4 - 5,<br />
82418 Murnau am Staffelsee<br />
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sontag<br />
10 bis 17 Uhr, Montag geschlossen,<br />
an Feiertagen geöffnet (auch montags);<br />
<strong>Dezember</strong>: Dienstag bis Freitag 13 bis<br />
17 Uhr, Wochenende 10 bis 17 Uhr<br />
(24. <strong>und</strong> 31. <strong>Dezember</strong> geschlossen)<br />
46 | tassilo
Landratsamt <strong>und</strong> Caritas — zwei Anlaufstellen für Ehrenamtliche<br />
Doppelt gemoppelt?<br />
<strong>Weilheim</strong> | Landkreis <strong>und</strong> Caritas-Verband<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
begleiten ehrenamtlich Engagierte<br />
in Zukunft getrennt: Nach<br />
dreijähriger Pilotphase der gemeinsamen<br />
Freiwilligen-Agentur<br />
(FWA; siehe „tassilo“-<strong>Ausgabe</strong><br />
3, Seite 46) hat der Landkreis <strong>die</strong><br />
Kooperation beendet. Bereits im<br />
Februar <strong>2016</strong> beschloss der Kreisausschuss,<br />
dass „Ehrenamtskarte<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> künftige Ehrenamtsarbeit<br />
wieder in Zuständigkeit im Landratsamt<br />
wahrgenommen werden“<br />
soll, erklärt Landrätin Andrea<br />
Jochner-Weiß auf Nachfrage des<br />
„tassilo“. Es sei „der politische<br />
Wille gewesen, Aufgaben, <strong>die</strong> ursächlich<br />
in der Zuständigkeit der<br />
Landkreisverwaltung liegen, ins<br />
Haus zurückzuholen“ <strong>und</strong> künftig<br />
„mit den bisher eingesetzten<br />
Mitteln <strong>die</strong> Abwicklung in eigener<br />
Zuständigkeit“ durchzuführen.<br />
Sie erinnert daran, dass „Leader-Förderung<br />
<strong>und</strong> Anschubfinanzierung“<br />
für <strong>die</strong> FWA — mit damaliger<br />
Zustimmung der Caritas —<br />
bis Ende 2015 begrenzt gewesen<br />
seien. Und: „Nach dem<br />
Auslaufen hat der Caritas-Verband<br />
anders als geplant keine<br />
schlüssige Anschlussfinanzierung<br />
vorgelegt“, heißt es wörtlich seitens<br />
Landratsamt-Pressestelle.<br />
Caritas-Kreisgeschäftsführerin Monika<br />
Funk erzählt <strong>die</strong> Geschichte<br />
anders — wobei sie zuvorderst<br />
betont, dass <strong>die</strong> Caritas-FWA<br />
„mit Vollgas“ weiterläuft, wenn<br />
auch mit anderen Schwerpunkten<br />
<strong>und</strong> „nur vorerst begrenzt auf<br />
den Sozialra<strong>um</strong> <strong>Weilheim</strong>“. Als<br />
Stichworte nennt sie Inklusion<br />
<strong>und</strong> Integration, über Details wie<br />
„Sprachpaten“ <strong>und</strong> „Kulturbud<strong>die</strong>s“<br />
informiert <strong>die</strong> Website www.<br />
anpacken-mit-herz.de. <strong>Das</strong> von<br />
der FWA initiierte landkreisweite<br />
„Vereinsfor<strong>um</strong>“ werde es nach<br />
dem Ausstieg des Landkreises<br />
dagegen nicht mehr geben.<br />
Funk betont rückblickend, dass<br />
über einen Zeitra<strong>um</strong> von sechs<br />
Monaten „ausführliche <strong>und</strong><br />
gute Gespräche“ mit dem Regionalmanagement<br />
<strong>und</strong> auch<br />
der Landrätin persönlich geführt<br />
wurden: „Die Fortführung einer<br />
gemeinsamen FWA war dabei<br />
ein zentrales Element.“ Es seien<br />
sowohl „Möglichkeiten einer<br />
gemeinsamen Profilschärfung“<br />
wie auch der Weiterfinanzierung<br />
nach der Anschubförderung<br />
diskutiert<br />
worden. Im Ra<strong>um</strong><br />
stand laut Funk<br />
sogar ein „konkreter<br />
Sockelbetrag“<br />
des Landkreises.<br />
Über dessen<br />
Höhe äußern sich<br />
beide Seiten nicht.<br />
Dem Caritas-Verband sei<br />
schließlich vorgeschlagen worden,<br />
vom Regionalmanagement eine<br />
Empfehlung einzuholen, anhand<br />
derer der Kreistag über <strong>die</strong> Weiterfinanzierung<br />
der FWA entscheiden<br />
sollte. „Wir hofften auf <strong>die</strong>se Empfehlung“,<br />
sagt Funk. Doch dann<br />
habe es in zwei Sitzungen des<br />
Kreisausschusses eine für <strong>die</strong> Caritas<br />
„komplette Kehrtwende“ gegeben:<br />
„Wir waren wie vor den Kopf<br />
gestoßen“, sagt Funk.<br />
Sie ist überzeugt, dass <strong>die</strong> Caritas<br />
„als Wohlfahrtsverband mit Kompetenz<br />
im Ehrenamt“ 2011 mit der<br />
FWA beauftragt worden war, „<strong>und</strong><br />
weil wir mit Gabi Königbauer seit<br />
2005 eine kompetente Ansprechpartnerin<br />
haben“. Die FWA-Koordinatorin<br />
wieder<strong>um</strong> betont: „Unsere<br />
Arbeit ist nur gelobt worden.“<br />
Gabriele Königbauer Monika Funk Andrea Jochner-Weiß<br />
So habe etwa das „Vereinsfor<strong>um</strong>“<br />
bei 18 Veranstaltungen über 500<br />
Ehrenamtliche aus 160 Vereinen<br />
<strong>und</strong> Initiativen erreicht. Jeweils<br />
„zwischen 30 <strong>und</strong> 50 Personen,<br />
vom Hasenzüchterverein bis z<strong>um</strong><br />
Kammerorchester“, hätten sich<br />
über „F<strong>und</strong>raising, Kassenprüfung<br />
<strong>und</strong> Revision, Öffentlichkeitsarbeit“<br />
informiert, schildert<br />
Königbauer — <strong>und</strong> vor allem z<strong>um</strong><br />
in der Flüchtlingsarbeit wichtigen<br />
Thema „Nähe <strong>und</strong> Distanz“. <strong>Das</strong>s<br />
der Landkreis aussteigt, bedauern<br />
beide Caritas-Mitarbeiterinnen:<br />
„Wir hätten uns eine weitere<br />
Zusammenarbeit gut vorstellen<br />
können.“<br />
Landrätin Andrea Jochner-Weiß<br />
betont, der Landkreis sehe es<br />
„als eine der maßgeblichen Aufgaben<br />
der Kreisentwicklung an,<br />
<strong>die</strong> bestehende Anerkennungskultur<br />
auszubauen sowie eine<br />
nachhaltige Infrastruktur für das<br />
bürgerschaftliche Engagement zu<br />
schaffen“, das „eine lange, gewachsene<br />
Tradition“ besitze <strong>und</strong><br />
wo „zahlreiche Vereine, Verbände<br />
<strong>und</strong> Organisationen in verschiedensten<br />
Formen <strong>die</strong> Möglichkeit<br />
bieten, sich zu engagieren“. Die<br />
Bürger nähmen <strong>die</strong>s „mit großer<br />
Bereitschaft“ an. Ab Januar 2017<br />
plane der Landkreis „<strong>die</strong> Einrichtung<br />
einer Koordinierungsstelle<br />
für Bürgerschaftliches Engagement<br />
(KOBE) im Aufgaben- <strong>und</strong><br />
Zuständigkeitsbereich der Kreisentwicklung“.<br />
Die Ausschreibung<br />
für <strong>die</strong>se „halbe Stelle“ mit einem<br />
klaren „Aufgaben- <strong>und</strong> Anforderungsprofil“<br />
werde derzeit<br />
vorbereitet.<br />
ts<br />
<br />
lip-Flop <strong>und</strong> Hausschuhe nach Ma<br />
<br />
<br />
Benjamin Schwarz<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
november <br />
/ dezember <strong>2016</strong> | 47<br />
inlagen nach Ma
Haarmoden Salon Bräu in Murnau — Spezialist für Zweithaar<br />
Die eigene Identität erhalten<br />
Murnau | Es gibt viele Gründe,<br />
eine Perücke zu tragen. Im Alltag<br />
werden sie z<strong>um</strong>eist aus ästhetischen<br />
Gründen gewählt, etwa<br />
bei Haarlosigkeit in Folge einer<br />
Chemotherapie — oder weil das<br />
eigene Haar zu dünn, zu spärlich<br />
oder stellenweise gar nicht mehr<br />
vorhanden ist. Alle Träger von<br />
Haarteilen <strong>und</strong> Perücken eint, so<br />
ist zu vermuten, dass sie natürlich<br />
aussehen <strong>und</strong> nicht „enttarnt“<br />
werden möchten.<br />
Die Thematik „Zweithaar“ gehört<br />
schon lange zur Tradition des<br />
Haarmoden Salons Bräu in Murnau.<br />
Gründer Benno Bräu hatte<br />
wohl damals schon „den richtigen<br />
Riecher“, wie Enkel Jochen Bräu<br />
bestätigt, der <strong>die</strong> dritte Generation<br />
im Salon in der Schloßbergstraße<br />
12 stellt. „Er war ein sehr guter<br />
Friseur“, so Bräu. Mittlerweile hat<br />
sich der Salon mit der „Nische“<br />
48 | tassilo<br />
Zweithaar zu einer gefragten Anlaufstelle<br />
entwickelt; nicht nur aus<br />
dem Murnauer Umland, sondern<br />
aus dem Ammertal <strong>und</strong> Pfaffenwinkel<br />
kommen K<strong>und</strong>en zu Jochen<br />
Bräu, der weiß, dass er damit eine<br />
sensible Aufgabe übernommen<br />
hat. Wer mit <strong>die</strong>sem Thema zu<br />
ihm kommt, bringt z<strong>um</strong>eist auch<br />
eine Geschichte mit — <strong>und</strong> bedarf<br />
einer vertrauensvollen Beratung.<br />
Dafür nimmt sich Bräu viel<br />
Zeit, in einem separaten Bereich<br />
des Salons, z<strong>um</strong>eist gegen Ende<br />
der Öffnungszeiten. Damit bietet<br />
er, neben der Beratung, viel geschützten<br />
Ra<strong>um</strong> für das Gespräch.<br />
Die eigene<br />
Identität wahren<br />
Der Markt für Perücken ist groß,<br />
wirkliche Qualität daher oft nur<br />
von fachlicher Seite erkennbar.<br />
Jochen Bräu vor dem Salon in der Murnauer Schloßbergstraße<br />
Jochen Bräu arbeitet mit zwei<br />
Anbietern zusammen, <strong>die</strong> in<br />
Handarbeit das täuschend echte<br />
Zweithaar herstellen lassen. Er rät<br />
in der Regel zu einem Modell, das<br />
zu 40 Prozent aus Echthaar <strong>und</strong> zu<br />
60 Prozent aus Kunsthaar besteht.<br />
Eine einfache Pflege <strong>und</strong> Alltagstauglichkeit<br />
sind damit sehr<br />
gut gegeben. „Die Auswahl ist<br />
enorm“, bestätigt er, „sogar ein<br />
dunkler Haaransatz <strong>und</strong> Farbverläufe<br />
sind möglich.“ Auch sorgen<br />
Schnittkollektion <strong>und</strong> Farbauswahl<br />
dafür, <strong>die</strong> richtige Wahl für<br />
den K<strong>und</strong>en treffen zu können,<br />
immer im Rahmen einer persönlichen<br />
Beratung.<br />
Zu einem gewissen Grad fungiert<br />
Jochen Bräu als eine Art Seelsorger.<br />
Verständlich, blickt man auf<br />
den vielleicht markantesten Teil<br />
seiner Beratung. „Um <strong>die</strong> gewählte<br />
Perücke auch tragen zu können,<br />
muss das restliche<br />
Haupthaar des<br />
K<strong>und</strong>en dafür abrasiert<br />
werden.<br />
Spätestens dann<br />
bekommt <strong>die</strong><br />
Krankheit ein Gesicht“,<br />
erzählt Jochen<br />
Bräu. Schön,<br />
sehr schön dagegen<br />
sind <strong>die</strong> Momente,<br />
wenn das<br />
Kunsthaar wieder<br />
Stärke verleiht,<br />
<strong>und</strong> Normalität.<br />
„Die Betroffenen<br />
möchten ja nicht<br />
anders aussehen<br />
in <strong>die</strong>ser Zeit, sondern<br />
ihre Identität<br />
behalten.“ Er sei<br />
— ein Stück weit —<br />
auch Begleitung,<br />
sagt Bräu. „Sehr oft bleiben <strong>die</strong>se<br />
K<strong>und</strong>en uns auch danach treu,<br />
wenn das Haar wieder gewachsen<br />
ist.“<br />
Dem Haarkranz ein<br />
Schnippchen schlagen<br />
Auch Männer zählen z<strong>um</strong> Klientel,<br />
<strong>die</strong> aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> der Entscheidung,<br />
ein Toupet tragen zu wollen, in<br />
den Salon Bräu kommen. „Die<br />
erste Frage lautet immer: Hält<br />
das auch?“, verrät Bräu. Er kann<br />
das bejahen. Selbst Cabriofahren<br />
ist möglich! Diverse Techniken<br />
sorgen dafür. Auch hier findet<br />
<strong>die</strong> Beratung auf diskrete Art <strong>und</strong><br />
Weise statt. Ein offensiver Umgang<br />
mit einer drohenden Kahlheit<br />
begegnet ihm immer wieder<br />
einmal. „Manche Toupetk<strong>und</strong>en<br />
fahren ohne in den Urlaub oder<br />
legen es im Familien- <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>eskreis<br />
ab.“ Dennoch kann ein<br />
gut gemachtes Haarteil so dezent<br />
wirken, dass dem Umfeld gar keine<br />
„haarige“ Veränderung auffällt.<br />
„Du siehst so verändert aus,<br />
heißt es dann“, lacht Bräu. Dann<br />
weiß er, dass er als Ansprechpartner<br />
<strong>und</strong> Fachmann alles richtig<br />
gemacht hat.<br />
Wer lichtes Haar, oder einfach<br />
Lust auf mehr hat, dem könne er<br />
„Haarextensions“, also Haarverlängerung<br />
ans Herz legen. Auch<br />
das ist im Leistungsangebot seines<br />
Salons in Murnau enthalten.<br />
Ein Vorteil: <strong>die</strong> dazu gewählten<br />
Haarsträhnen lassen sich lösen<br />
<strong>und</strong> wiederverwenden. Auch<br />
kann im Freizeitbereich so gut<br />
wie alles damit gemacht werden.<br />
„Extensions sind übrigens keine<br />
Frage des Alters“, verrät der Fachmann.<br />
„Die eigenen Haare damit<br />
verdichten zu lassen, wird von fast<br />
allen Jahrgangsstufen gewählt.“<br />
Und unbezahlbar ist es auch nicht.<br />
Jochen Bräu: „Für ein gutes Ergebnis<br />
ist man schon mit etwa 200<br />
Euro dabei!“<br />
rp
Start-Up „Sono Motors“ stellt Prototyp vor<br />
Mobiler Stromspeicher<br />
auf vier Rädern<br />
<strong>Weilheim</strong>/München I Fast könnte<br />
man ihn smart nennen, aber nein<br />
— den Namen haben <strong>die</strong> Kollegen<br />
mit dem Stern am Kühler bereits<br />
für sich belegt. Smart ist es dennoch,<br />
das Elektroauto „Sion“, das<br />
vom Start-Up Sono Motors mit Sitz<br />
in München entwickelt wurde. Hinter<br />
der Sono Motors GmbH stehen<br />
<strong>die</strong> drei Gründer Jona Christians,<br />
Navina Pernsteiner <strong>und</strong> Laurin<br />
Hahn. Die <strong>Weilheim</strong>erin Navina<br />
Pernsteiner lernte ihre Mitstreiter<br />
während des Studi<strong>um</strong>s an der<br />
Fachhochschule München kennen.<br />
Der Stu<strong>die</strong>nzweig Elektromobilität<br />
sollte sie nicht nur fachlich aneinander<br />
binden, auch häuslich teilen<br />
sich alle drei eine Wohnung.<br />
Mag <strong>die</strong> Entwicklung ihres Start-<br />
Ups am heimischen Küchentisch<br />
— oder in einer Garage — ihren<br />
Anfang genommen haben oder<br />
nicht: Etwas Innovatives ist auf<br />
jeden Fall daraus hervorgegangen.<br />
Gemeinsam entwickelten sie<br />
im Zeitra<strong>um</strong> der letzten vier Jahre<br />
den Prototypen eines Elektroautos,<br />
<strong>um</strong> das Handling in Alltag<br />
<strong>und</strong> Praxisnähe testen zu können.<br />
Denn trotz des Auftriebs in Sachen<br />
Elektromobilität sehen alle drei<br />
derzeit den Markt für alltagstaugliche<br />
<strong>und</strong> kostengünstige Fahrzeuge<br />
Selbst Langstrecken <strong>und</strong> Urlaubsfahrten<br />
sollen dank des Selbstladesystems<br />
problemlos machbar sein.<br />
Als mobiler Stromspeicher kann<br />
das Auto in unzähligen Anwendungsbereichen,<br />
etwa im Camping-<br />
oder Baustellenbereich, Benzingeneratoren<br />
ersetzbar machen.<br />
in <strong>die</strong>sem Bereich eher unbesetzt.<br />
Mittlerweile zählen zu ihrem Team<br />
Designer, Entwickler, Techniker,<br />
<strong>die</strong> teilweise über langjährige Erfahrung<br />
in der Automobilbranche<br />
verfügen, <strong>und</strong> auch Studenten. Mit<br />
dem „Sion“ sei ihnen ein familienfre<strong>und</strong>liches<br />
Elektroauto gelungen,<br />
dass dank seiner Reichweite von<br />
250 Kilometern <strong>und</strong> einem Preis<br />
von 16 000 Euro gerade für den<br />
Mittelstand interessant sein könne.<br />
Der Fünftürer verfügt über 30 kWh<br />
Batteriekapazität <strong>und</strong> eine Schnellladeleistung,<br />
verspricht also größtmögliche<br />
Unabhängigkeit auch auf<br />
längeren Fahrten. Die besondere<br />
Raffinesse steckt für das Start-Up-<br />
Unternehmen im Selbstladesystem<br />
mit Namen „viSono“. Denn es lädt<br />
den „Sion“ über Solarzellen durch<br />
<strong>die</strong> Sonne auf; während der Fahrt,<br />
aber auch in der Standzeit. <strong>Das</strong><br />
sich so selbst aufladende Elektroauto<br />
ermöglicht gleichzeitig eine<br />
Stromentnahme für alle gängigen<br />
Elektrogeräte „an Bord“. Der<br />
durchdachte Innenra<strong>um</strong> mit zwei<br />
mal drei Sitzen <strong>und</strong> einem großen<br />
Kofferra<strong>um</strong> war dem Entwicklerteam<br />
ebenso wichtig, wie <strong>die</strong> technischen<br />
Finessen des Elektroautos.<br />
Auch hier zeigen <strong>die</strong> Entwickler,<br />
was möglich sein könnte: Eine<br />
spezielle, pflegefreie Moosart im<br />
Luftfilter sorgt für <strong>die</strong> Filterung<br />
von Feinstaub aus der Luft. Wer<br />
weitere Produktdaten über den<br />
„Sion“ erhalten möchte, wird auf<br />
der Internetseite der Sono Motors<br />
GmbH unter www.sonomotors.<br />
com fündig.<br />
Bis sich der „Sion“ allerdings serienmäßig<br />
in den Verkehr auf unseren<br />
Straßen reihen kann, ist noch<br />
ein Weg zu beschreiten. So bietet<br />
das Start-Up über eine Crowdf<strong>und</strong>ing-Kampagne<br />
Unterstützern <strong>die</strong><br />
Möglichkeit, neben Spendensätzen<br />
den „Sion“ unverbindlich für 100<br />
Euro vorzubestellen. Damit möchte<br />
Sono Motors genügend Kapital<br />
für <strong>die</strong> Produktion mehrerer Prototypen<br />
generieren. Jeder Spender<br />
hätte dann <strong>die</strong> Option, nach einer<br />
Probefahrt den „Sion“ verbindlich<br />
zu erwerben. <strong>Das</strong> Ziel: Diese sogenannte<br />
Pre-Sale-Strategie soll<br />
eine hohe Stückzahl-Produktion<br />
gemeinsam mit bestehenden Autoherstellern<br />
realisierbar machen,<br />
so dass kein eigener Produktionsstandort<br />
nötig sein wird. Ab 2018<br />
könnte dann der smarte „Sion“ auf<br />
den Straßen zu sichten sein. Informationen<br />
über <strong>die</strong> Crowdf<strong>und</strong>ing-<br />
Kampagne stehen ebenso auf der<br />
Internetseite bereit.<br />
rp<br />
Autoversicherung<br />
Jetzt wechseln <strong>und</strong> sparen!<br />
Holen Sie gleich Ihr Angebot ab <strong>und</strong> überzeugen Sie sich von <strong>die</strong>sen<br />
Vorteilen:<br />
• Niedrige Beiträge<br />
• Top-Schadenservice<br />
• Gute Beratung in Ihrer Nähe<br />
Handeln Sie!<br />
Kündigungs-Stichtag ist der 30.11. Wir freuen uns auf Sie.<br />
K<strong>und</strong>en<strong>die</strong>nstbüro<br />
Sascha Wolf<br />
Tel. 0881 9270802<br />
sascha.wolf@HUKvm.de<br />
Pollinger Straße 3, 82362 <strong>Weilheim</strong><br />
Mo., Di., Do., Fr. 9.00–12.30 Uhr<br />
Mo., Di., Do. 15.30–18.30 Uhr<br />
sowie nach Vereinbarung<br />
K<strong>und</strong>en<strong>die</strong>nstbüro<br />
Eva Maria Pantele<br />
Tel. 08841 4881725<br />
evamaria.pantele3@HUKvm.de<br />
Bahnhofplatz 1, 82418 Murnau<br />
Mo., Mi., Do. 8.30–12.00 Uhr<br />
Di.<br />
16.00–18.00 Uhr<br />
Do.<br />
16.00–19.00 Uhr<br />
sowie nach Vereinbarung<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 49
Nächste R<strong>und</strong>e im Streit zwischen Gemeinde Pähl <strong>und</strong> B<strong>und</strong> Naturschutz<br />
Gemäht oder gemulcht?<br />
Früher ein beliebtes Ausflugsziel<br />
von Naturfre<strong>und</strong>en:<br />
der Wasserfall am Ende der<br />
Pähler Schlucht. Heute warnt<br />
der BN vor Spaziergängen<br />
wegen zunehmendem Steinschlag<br />
nach dem Holzeinschlag.<br />
Pähl | Am südlichen Ammersee<br />
sind sich Lokalpolitiker <strong>und</strong> Naturschützer<br />
nicht grün: <strong>Das</strong> zeigte<br />
ein emotionaler Ortstermin am<br />
Hirschberg, zu dem <strong>die</strong> Kreisgruppe<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau vom<br />
B<strong>und</strong> Naturschutz (BN) geladen<br />
hatte. G<strong>r<strong>und</strong></strong>: Auf Veranlassung<br />
von Pähls Bürgermeister Werner<br />
Grünbauer hatte der Maschinenring<br />
Starnberg den unter Naturschutz<br />
stehenden Magerrasen im<br />
Juli bearbeitet: Mit einem „Schlegelmähgerät<br />
gemäht“, betont<br />
Grünbauer, der BN nennt es „gemulcht“.<br />
Jahrelang war der 1. August Stichtag<br />
in einer Pflegevereinbarung<br />
zwischen BN <strong>und</strong> Gemeinde im Vertragsnaturschutzprogramm<br />
(VNP-<br />
Vertrag). Der soll gefährdete <strong>und</strong><br />
seltene Pflanzen-, Bl<strong>um</strong>en- <strong>und</strong><br />
Insektenarten am Hirschberg<br />
schützen. Grünbauer hatte den<br />
Vertrag gekündigt: „<strong>Das</strong> war fast<br />
einstimmiger Wille im Gemeinderat.“<br />
Danach war am Hirschberg<br />
nicht mehr gemäht worden. Die<br />
Untere Naturschutzbehörde (UNB)<br />
im Landratsamt sah auf „tassilo“-<br />
Nachfrage darin <strong>die</strong> Gefahr, dass<br />
„<strong>die</strong> außerordentlich artenreichen<br />
Wiesen durch Verbuschung ernsthaft<br />
Schaden nehmen“. Der BN<br />
bezeichnet <strong>die</strong> jetzige Mahd als<br />
„völlig unsachgemäß“.<br />
Wertvollste Wiese<br />
ihrer Art im Landkreis<br />
Dr. Helmut Herrmann, Vorsitzender<br />
der BN-Kreisgruppe, warf<br />
Grünbauer „Umwelt-Vandalismus<br />
auf einer der wertvollsten Wiese<br />
ihrer Art im nördlichen <strong>Weilheim</strong>er<br />
Land“ vor. Zwar sei der Mähtermin<br />
im unteren Bereich, dem<br />
sogenannten Amphitheather, nicht<br />
zu beanstanden. Im oberen Bereich<br />
wüchsen indes als gefährdet<br />
geltende Pflanzen wie Kalkastern,<br />
Berglauch <strong>und</strong> Ragwurz-Orchideenarten.<br />
Sie verschwänden, wenn<br />
zu früh gemäht werde. <strong>Das</strong> „Mulchen“<br />
habe auf 10 000 Quadratmetern<br />
Fläche „tausende Insekten<br />
„sinnlos geschreddert“, <strong>die</strong> auf<br />
der Roten Liste besonders schützenswerter<br />
Arten stehen; <strong>und</strong><br />
jene, <strong>die</strong> überlebten, fänden keine<br />
Nahrung mehr, unterstrich Hermann.<br />
Der BN mähte mit Balkenmähern,<br />
was den Insekten eine<br />
Flucht ermöglicht, <strong>und</strong> beließ 20<br />
Prozent der Fläche als Nahrungsquelle<br />
im Sommer ungemäht.<br />
Diese Ausführungen nannte Grünbauer<br />
„Reagenzglasnaturschutz“.<br />
Er war ebenfalls erschienen.<br />
Hermann wollte ihn von der Begehung<br />
zunächst ausschließen,<br />
woraufhin Pressevertreter drohten,<br />
zu gehen. Erst der Einwand,<br />
dass es für Berichterstatter hilfreich<br />
wäre, wenn konträre Ansichten<br />
vor Ort ausgetauscht würden,<br />
Helmut Hermann <strong>und</strong> Reinhard Grießmeyer vor dem „Amphitheater“ am<br />
Hirschberg: Beide liegen im gerichtlichen Clinch mit der Gemeinde Pähl.<br />
bewog Hermann z<strong>um</strong> Einlenken.<br />
Wie zerrüttet sein Verhältnis zu<br />
Grünbauer ist, war am Hirschberg<br />
offensichtlich. Eine Insiderin, <strong>die</strong><br />
ihren Namen nicht nennen möchte,<br />
weil sie mit beiden beruflich zu<br />
tun hat, regte gegenüber „tassilo“<br />
eine Mediation an. Grünbauer<br />
steht auch der Steuerungsgruppe<br />
vor, <strong>die</strong> über Leader-Projekte am<br />
Ammersee <strong>und</strong> damit den Fluss<br />
von Fördergeldern entscheidet.<br />
Politik <strong>und</strong> Naturschutz begegnen<br />
sich hier fast täglich.<br />
Was Hermann besonders erzürnte,<br />
war, dass der Maschinenring<br />
offensichtlich nicht über <strong>die</strong> Besitzverhältnisse<br />
am Hirschberg informiert<br />
war: Er bearbeitete auch<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> 2 000 Quadratmeter, <strong>die</strong> dem<br />
BN selbst oder dem Gartenbauverein<br />
Pähl gehören. Der BN gebraucht<br />
hier Begriffe wie: „ohne<br />
Erlaubnis traktiert“ <strong>und</strong> „rücksichtslos“.<br />
Für <strong>die</strong> zwei Flächen<br />
existieren gesonderte Verträge,<br />
weshalb der BN von einem „Verstoß<br />
gegen VNP-Bestimmungen“<br />
spricht, den er beim Amt für Ernährung,<br />
Landwirtschaft <strong>und</strong><br />
Forsten (AELF) <strong>und</strong> der UNB habe<br />
melden müssen, „<strong>um</strong> Strafen zu<br />
entgehen“, betonte Herrmann.<br />
Die Spuren des „Mulchers“ am<br />
28. Juli im „Amphitheater“: Helmut<br />
Hermann bemängelte beim<br />
Ortstermin auch, dass Mähgut liegengelassen<br />
wurde, dessen Fäule<br />
Pflanzen darunter abtötet.<br />
50 | tassilo
Der Zwist zwischen Grünbauer <strong>und</strong><br />
BN war 2014 eskaliert, als Teile der<br />
unter Naturschutz stehenden Pähler<br />
Schlucht abgeholzt wurden.<br />
Die Aktion ging in ganz Bayern<br />
durch <strong>die</strong> Presse, zog Ermittlungen<br />
der Staatsanwaltschaft nach<br />
sich, <strong>die</strong> Rechtmäßigkeit ist noch<br />
nicht geklärt. Der BN kritisiert<br />
deshalb, dass Grünbauer in einer<br />
Gemeinderatssitzung im Juli aus<br />
einem Gutachten zitierte, das <strong>die</strong><br />
Auswirkungen des Holzeinschlags<br />
als „nicht erheblich“ einstuft. <strong>Das</strong><br />
Gutachten wurde im Zuge des Gerichtsverfahrens<br />
erstellt, ist allerdings<br />
noch nicht öffentlich. Dem<br />
BN als Prozessbeteiligtem liegt es<br />
bis heute nicht vor. Trotzdem zitierte<br />
<strong>die</strong> Tagespresse bereits ausführlich<br />
daraus. Hermann ergänzt,<br />
dass ein erstes Gutachten vom Juli<br />
2014 „<strong>die</strong> Waldschäden als erheblich<br />
eingestuft“ habe.<br />
<strong>Das</strong> einstige Ausflugsziel Hirschberg gibt sich abweisend mit Parkverbotsschildern.<br />
Schwarz gekleidete Securityleute beobachten Autofahrer,<br />
<strong>die</strong> auf dem Parkplatz anhalten. Im früheren Hotel leben Asylbewerber.<br />
Auf „tassilo“-Nachfrage schreibt<br />
<strong>die</strong> UNB, sie sehe es „als erfreulich<br />
an, dass <strong>die</strong> Wiesen wieder<br />
gepflegt wurden“. Man habe<br />
„<strong>die</strong> Flächen in Augenschein genommen“,<br />
wobei der BN-Kritik<br />
„zuzugestehen ist, dass <strong>die</strong> Verwendung<br />
eines Balkenmähers<br />
geeigneter gewesen wäre“. Fachleute<br />
schätzten „<strong>die</strong> Folgen aber<br />
weniger schwerwiegend ein, ein<br />
nachhaltiger Schaden ist nicht entstanden,<br />
der positive Effekt durch<br />
<strong>die</strong> Pflege überwiegt“, schreibt<br />
<strong>die</strong> UNB. Auch liege „kein Verstoß<br />
gegen den gesetzlichen Biotopschutz<br />
vor“ <strong>und</strong> <strong>die</strong> UNB habe<br />
„keinen G<strong>r<strong>und</strong></strong>, an der Kompetenz<br />
der Gemeinde Pähl zu zweifeln“.In<br />
der Biotopflege könne es mehrere<br />
Pflegeansätze geben, <strong>die</strong> sich unterscheiden,<br />
„deshalb aber nicht<br />
falsch sein müssen“; <strong>und</strong> auch,<br />
was den zeitlichen Ablauf angehe:<br />
Wenn früh <strong>und</strong> spät blühende<br />
Pflanzen auf einer Fläche stünden,<br />
sei „der Schnittzeitpunkt auch<br />
davon abhängig, welche Pflanzenart<br />
besonders gefördert werden<br />
soll.“ G<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich berieten<br />
UNB-Fachleute „gerne jedermann<br />
bei der Pflege von Biotopen“, <strong>die</strong><br />
nun „mit der Gemeinde Pähl ein<br />
Pflegekonzept abstimmen, <strong>um</strong> <strong>die</strong><br />
besondere Artenvielfalt an Hirschberg<br />
zu erhalten <strong>und</strong> zu fördern“.<br />
Streit eskalierte mit<br />
der Pähler Schlucht<br />
Entschuldigung<br />
beim B<strong>und</strong> Naturschutz<br />
Grünbauer verteidigte sein Vorgehen<br />
am Hirschberg: Schon früher<br />
habe es Jahre gegeben, in denen<br />
der BN dort „mit der Mahd ausgesetzt“<br />
habe, weil „kein Geld“<br />
vorhanden gewesen sei. Schon<br />
damals habe der Magerrasen<br />
Schaden erlitten, weshalb „der<br />
Gemeinderat beschlossen hat,<br />
dem BN <strong>die</strong> Flächen zu entziehen<br />
<strong>und</strong> derzeit keine Möglichkeit für<br />
vertragliche Verhältnisse mit dem<br />
BN“ sehe. Grünbauer ergänzte,<br />
er sei „kritisch vom Gemeinderat<br />
gefragt worden, war<strong>um</strong> ich nicht<br />
mähen lasse“, woraufhin er „mit<br />
den Behörden eine einvernehmliche<br />
Lösung im Hinblick auf <strong>die</strong><br />
Gesamtsituation im Gemeindegebiet<br />
gef<strong>und</strong>en“ habe. <strong>Das</strong> Landratsamt<br />
sei informiert gewesen,<br />
„dass wir mähen“. Wegen der<br />
BN-Flächen wandte sich Grünbauer<br />
an Hermann persönlich<br />
<strong>und</strong> sagte: „Wenn mehr gemäht<br />
worden ist, tut mir das Leid, das<br />
war keine böse Absicht.“ Der BN<br />
möge Regressansprüche von VPN-<br />
Vertragspartnern, wenn sie gestellt<br />
würden, „an <strong>die</strong> Gemeinde Pähl<br />
rüberleiten“.<br />
ts<br />
Ein früherer Streitpunkt, <strong>die</strong> Pähler<br />
Schlucht im Frühjahr <strong>2016</strong>: Bis<br />
heute steht <strong>die</strong> richterliche Entscheidung<br />
aus, ob Abholzung <strong>und</strong><br />
Naturschutz vereinbar waren.<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 51
Die Umgehung könnte bald amtlich sein<br />
Hohenpeißenberger Modelleisenbahn<br />
Modellautomarkt<br />
Sa., 10.12.<br />
Haus der Vereine<br />
Nordstraße 3<br />
82383 Hohenpeißenberg<br />
von 10 – 16 Uhr<br />
Eintritt: 2,-€ Kinder bis 14 Jahre frei!<br />
Wir<br />
freuen uns<br />
auf Ihren<br />
Besuch!<br />
Info Tel.: 01 63/6 80 19 40<br />
oder www.star-maerkte-team.de<br />
<strong>Weilheim</strong> — drunter,<br />
drüber oder dr<strong>um</strong>her<strong>um</strong>?<br />
<strong>Weilheim</strong> | Wenn sich der B<strong>und</strong>estag<br />
in den kommenden Wochen<br />
<strong>und</strong> Monaten intensiv mit der<br />
Beschlussfassung über <strong>die</strong> letztendlich<br />
im Bedarfsplan festzuschreibenden<br />
Maßnahmen beschäftigt,<br />
dürften in <strong>Weilheim</strong><br />
etliche Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger,<br />
Politiker <strong>und</strong> auch Mitarbieter des<br />
staatlichen Bauamtes mit Spannung<br />
auf das Ergebnis warten.<br />
Bereits „seit Jahrzehnten“ wird,<br />
so Bürgermeister Markus Loth in<br />
einem Bürgerbrief, in der Kreisstadt<br />
das Thema Umgehung diskutiert,<br />
<strong>und</strong> vor einigen Jahren<br />
wurde <strong>die</strong> sogenannte Ost<strong>um</strong>gehung<br />
an das B<strong>und</strong>esverkehrsministeri<strong>um</strong><br />
gemeldet mit der Bitte,<br />
in den „vordringlichen Bedarf“<br />
aufgenommen zu werden.<br />
Eine Lösung ist<br />
zwingend erforderlich<br />
Laut Staatlichem Bauamt <strong>Weilheim</strong><br />
habe aber <strong>die</strong>se Meldung<br />
einer bestimmten Variante keinen<br />
Einfluss auf eine intensive Diskussion<br />
über alle vorliegenden <strong>und</strong><br />
möglichen Trassenvorschläge, <strong>die</strong><br />
aktuell im Gespräch sind. Vielmehr<br />
sei eine Festlegung auf eine<br />
Lösung zwingend erforderlich,<br />
<strong>um</strong> überhaupt in den „vordringlichen<br />
Bedarf“ aufgenommen zu<br />
werden. Erst wenn <strong>die</strong>s per B<strong>und</strong>estagsbeschluss<br />
fixiert ist, könne<br />
das Bauamt offiziell damit beginnen,<br />
Voruntersuchungen über <strong>die</strong><br />
Trassenalternativen anzustellen,<br />
in denen dann <strong>die</strong> Bedürfnisse<br />
der Autofahrer, der Stadt, der<br />
Anwohner, aber auch Belange<br />
des Umwelt- <strong>und</strong> Landschaftsschutzes<br />
entsprechend gewürdigt<br />
werden. Aus <strong>die</strong>ser Gesamtabwägung<br />
ergibt sich dann<br />
eine Variante, der man näher<br />
treten könne. Aktuell sind insgesamt<br />
vier potenzielle Lösungen<br />
52 | tassilo
auf dem Tisch: Eine West<strong>um</strong>gehung,<br />
<strong>die</strong> an <strong>die</strong> Trifthofspange<br />
anschließt, im Westen <strong>Weilheim</strong>s<br />
durch den instabilen Moosg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
führt <strong>und</strong> zwischen Unterhausen<br />
<strong>und</strong> Wielenbach wieder in <strong>die</strong><br />
bestehende B2 einfädelt. Dieser<br />
unsichere Unterg<strong>r<strong>und</strong></strong> nährt bei<br />
den Befürwortern der West<strong>um</strong>fahrung<br />
<strong>die</strong> Angst, <strong>die</strong>se Variante<br />
werde nicht mehr geprüft <strong>und</strong><br />
weiterverfolgt; eine Ost<strong>um</strong>gehung,<br />
<strong>die</strong> ebenfalls <strong>die</strong> Südspange<br />
verlängert — allerdings in Richtung<br />
Osten <strong>und</strong> mit einer Untertunnelung<br />
des<br />
Gögerls. Diese Variante<br />
verläuft dann<br />
zwischen Deutenhausen<br />
<strong>und</strong> <strong>Weilheim</strong><br />
<strong>und</strong> schleift<br />
außerhalb des Narbonner<br />
Rings wieder<br />
auf <strong>die</strong> B2 ein.<br />
Massive Eingriffe<br />
in das Landschaftsbild<br />
dürften sich<br />
bei <strong>die</strong>ser Lösung<br />
nicht vermeiden<br />
lassen. Die Variante<br />
der Unterfahrung<br />
der B2 würde bedeuten,<br />
dass <strong>die</strong><br />
bestehende B2 sozusagen<br />
tiefergelegt<br />
<strong>und</strong> mit einem<br />
„Deckel“ versehen<br />
werden würde. Der<br />
Verkehr verliefe<br />
dann weiterhin auf<br />
der bestehenden<br />
Trasse durch <strong>Weilheim</strong>,<br />
nur eben sozusagen<br />
im Keller.<br />
Die vierte Variante<br />
ist ebenfalls eine<br />
Tunnellösung, <strong>die</strong><br />
jedoch von der<br />
südlichen B2 geradlinig<br />
unter der<br />
Stadt bis zu einem<br />
nördlichen Anschluss<br />
an <strong>die</strong> B2<br />
gegraben werden<br />
müsste. Dieser Tunnel<br />
würde in etwa dem Verlauf<br />
Krottenkopf-/Römerstraße folgen.<br />
Bei beiden unterirdischen<br />
Lösungen wäre <strong>die</strong> Natur sowohl<br />
im Osten als auch im Westen<br />
der Stadt am meisten geschont,<br />
<strong>die</strong> zu erwartenden Kosten <strong>und</strong><br />
tatsächliche Effizienz dürften jedoch<br />
gerade bei <strong>die</strong>sen Lösungen<br />
sicher spannend werden. Laut<br />
Stadt <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> Staatlichem<br />
Bauamt sei aber jetzt zunächst<br />
wichtig, überhaupt offiziell in<br />
den Bedarfsplan aufgenommen<br />
zu werden. Selbst wenn <strong>die</strong>s<br />
gelänge, sei mit einem Zeitra<strong>um</strong><br />
von etwa 15 Jahren zu rechnen,<br />
bis ein Baubeginn erfolgen kann.<br />
Unsere nebenstehende Grafik<br />
zeigt den Ablauf der notwendigen<br />
Prozesse für ein solches<br />
Vorhaben im Überblick. Im Juli<br />
hatten beide Behörden ein Informationsblatt<br />
an alle <strong>Weilheim</strong>er<br />
Haushalte herausgegeben, das<br />
auch noch im Rathaus erhältlich<br />
ist. Hierin werden einige der<br />
wichtigsten Fragen aus Sicht der<br />
Verantwortlichen beantwortet.<br />
<strong>Das</strong>s <strong>die</strong>se Antworten von etlichen<br />
Umgehungsgegnern als<br />
unvollständig bezeichnet werden<br />
oder gar eine Trassendiskussion<br />
gefordert wird, noch bevor eine<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>satzentscheidung über den<br />
„vordringlichen Bedarf“ gefallen<br />
ist, ist ebenfalls Fakt.<br />
Weiter Hoffen<br />
<strong>und</strong> Bangen<br />
Aber auch <strong>die</strong> Gegner betonen auf<br />
ihrer Website, es sei korrekt, dass<br />
das Staatliche Bauamt mit den Voruntersuchungen<br />
zu den Varianten<br />
erst beginnen könne, wenn sozusagen<br />
der „Auftrag“ dazu durch<br />
den B<strong>und</strong>estagsbeschluss gegeben<br />
wird. Insofern dürfen alle,<br />
<strong>die</strong> das tägliche Verkehrsdebakel<br />
in <strong>Weilheim</strong> miterleben müssen<br />
(ob nun als Anwohner oder als<br />
Verkehrsteilnehmer), weiter hoffen<br />
<strong>und</strong> bangen, ob <strong>Weilheim</strong> als<br />
„vordringlicher Bedarf“ gesehen<br />
wird, wie es im Entwurf vorgesehen<br />
ist. Richtig spannend wird dann<br />
im Anschluss aber erst <strong>die</strong> Diskussion<br />
<strong>und</strong> Bewertung der einzelnen<br />
Varianten.<br />
op<br />
Bauspenglerei • Dachdeckerarbeiten<br />
• Flachdachabdeckungen<br />
Flachdachabdichtungen<br />
Büro: Münchener Str. 35B<br />
82362 <strong>Weilheim</strong> Mobil: 01 76 11 16 11 19<br />
Tel.: 08 81 1 37 61 56 info@spenglerei-schilke.de<br />
Fax: 08 81 1 22 31 39 3 www.spenglerei-schilke.de<br />
Machen Sie sich unabhängig<br />
von steigenden Stromkosten<br />
actensys GmbH<br />
Holzhofstraße 19 82362 <strong>Weilheim</strong><br />
Mit einer Photovoltaikanlage <strong>und</strong><br />
einem Stromspeichersystem<br />
individuell geplant von actensys<br />
www.actensys.de<br />
08 81 / 600 950 - 0<br />
info@actensys.de<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 53
<strong>Das</strong> Hofgut Guggenberg zwischen Peißenberg, Polling <strong>und</strong> Oberhausen<br />
Wo Himmel <strong>und</strong> Erde sich berühren<br />
Peißenberg | <strong>Das</strong> Hofgut Guggenberg<br />
ist auf dem Guggenberg zuhause,<br />
einem von der Ammer <strong>um</strong>strömten<br />
Höhenzug am Fuße des<br />
Hohen Peißenbergs — <strong>und</strong> damit<br />
mitten im Herzen des Pfaffenwinkels.<br />
Bei einem R<strong>und</strong>gang über<br />
das Gelände reicht der Blick von<br />
den Tölzer Bergen über das Blaue<br />
Land zu den Ammergauer <strong>und</strong> Allgäuer<br />
Alpen, bis z<strong>um</strong> nördlich gelegenen<br />
Starnberger Fünf-<strong>Seen</strong>-<br />
Land, Raisting sowie Andechs; es<br />
ist zweifellos eine der schönsten<br />
Gegenden Deutschlands. Ein etwa<br />
4,5 Hektar großer Park mit altem<br />
Ba<strong>um</strong>bestand <strong>und</strong> Naturteich<br />
<strong>um</strong>gibt den Berghof mit seinen<br />
drei freistehenden Gebäuden. Als<br />
ehemaliger Gutshof beherbergt<br />
das Hofgut Guggenberg<br />
heute, neben<br />
dem<br />
Seminar- <strong>und</strong> Kulturzentr<strong>um</strong>, den<br />
Sitz der Firma CP Organisationsberatung<br />
GmbH <strong>und</strong> <strong>die</strong> gemeinnützige<br />
CP Kunst- <strong>und</strong> Kulturstiftung.<br />
2010 erwarb Geschäftsführerin<br />
Christa Probst das Hofgut mit<br />
sämtlichen Stallungen, Nebengebäuden<br />
<strong>und</strong> den <strong>um</strong>liegenden<br />
Ländereien, hat es von G<strong>r<strong>und</strong></strong> auf<br />
renoviert <strong>und</strong> auf ökologische<br />
Landwirtschaft <strong>um</strong>gestellt. Die<br />
Planungen sind aber längst nicht<br />
abgeschlossen, eventuell soll noch<br />
das eine oder andere Waldstück<br />
zugekauft werden.<br />
Ein etablierter<br />
Outsourcing-Partner<br />
Die CP Organisationsberatung<br />
GmbH ist ein etablierter Outsourcing-Innovationspartner<br />
für kaufmännische<br />
Dienstleitungen. Der<br />
Schwerpunkt liegt dabei in der<br />
Prüfung von Rechnungsbelegen,<br />
der Abrechnung von Reisekosten<br />
<strong>und</strong> der internationalen Vorsteuervergütung.<br />
Gegründet wurde<br />
das Unternehmen im Jahr 1999,<br />
nachdem Christa Probst bereits<br />
seit 1978 als freiberufliche Beraterin<br />
für mittelständische Unternehmen<br />
bei der Umstellung von<br />
EDV-Systemen tätig war. Nach<br />
mehreren Umzügen hat <strong>die</strong> CP Organisationsberatung<br />
2010 auf dem<br />
Hofgut Guggenberg ihre neue Heimat<br />
gef<strong>und</strong>en.<br />
Seminar- <strong>und</strong><br />
Kulturzentr<strong>um</strong><br />
Mit kleineren Seminaren für Geschäftspartner,<br />
K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />
begann Christa Probst mit<br />
der Investition in das zweite Standbein,<br />
das Seminar- <strong>und</strong> Kulturzentr<strong>um</strong>.<br />
Seit dem Umzug 2010 auf<br />
Die unterschiedlichsten Rä<strong>um</strong>e werden für Seminare vermietet.<br />
das Hofgut werden unterschiedliche<br />
Rä<strong>um</strong>lichkeiten auch für<br />
externe Tagungen <strong>und</strong> Seminare<br />
angeboten <strong>und</strong> vermietet. Als Gast<br />
darf man sich eingeladen fühlen,<br />
Kraft <strong>und</strong> Inspiration für neue Gedanken<br />
<strong>und</strong> Ideen zu entwickeln<br />
<strong>und</strong> an verschiedenen Plätzen zu<br />
verweilen. <strong>Das</strong> Poolhaus am Naturteich,<br />
das Kaminzimmer im<br />
54 | tassilo
Haupthaus wie auch ein Seminarra<strong>um</strong><br />
in einem der Nebengebäude<br />
sind bereits in Betrieb. Ein weiterer<br />
Ra<strong>um</strong> im dritten freistehenden<br />
Gebäude wird ab Frühjahr 2017<br />
den Gästen des Hofguts zur Verfügung<br />
stehen. Für jede Veranstaltung<br />
findet sich in <strong>die</strong>ser Umgebung<br />
der geeignete Ra<strong>um</strong>. Somit<br />
könnte das Hofgut Guggenberg<br />
schon bald zu einer ersten Adresse<br />
für Tagungen <strong>und</strong> Seminare in der<br />
Region werden.<br />
Zur Förderung von<br />
Kunst <strong>und</strong> Kultur<br />
Die Verbindung von Alltag, Geschäftsleben<br />
<strong>und</strong> Kunst ist ein<br />
wichtiger Aspekt der Firmenphilosophie.<br />
„Die Kunst unterstützt<br />
<strong>die</strong> Kommunikation <strong>und</strong> setzt kreative<br />
Potenziale frei“, sagt Christa<br />
Probst <strong>und</strong> ergänzt, dass „der<br />
kraftspendende Aspekt der Kunst<br />
keineswegs aus dem Geschäftsleben<br />
ausgeklammert werden<br />
soll“. Aus <strong>die</strong>sem G<strong>r<strong>und</strong></strong> gründete<br />
sie 2007 <strong>die</strong> gemeinnützige CP<br />
Kunst- <strong>und</strong> Kulturstiftung. Der Stiftungszweck<br />
ist <strong>die</strong> Förderung von<br />
Kunst <strong>und</strong> Kultur auf nationaler<br />
<strong>und</strong> internationaler Ebene sowie<br />
<strong>die</strong> Heimat- <strong>und</strong> Braucht<strong>um</strong>spflege<br />
einschließlich der Erhaltung<br />
alter gefährdeter Wild-, Haus- <strong>und</strong><br />
Nutztierrassen. So stößt man auf<br />
dem Spaziergang über das Gelände<br />
auf eine kleine Herde mit<br />
„Murnau-Werdenfels-Rindern“<br />
<strong>und</strong> auch auf eine alte Hühnerrasse<br />
mit Geschichte, das „Augsburger<br />
Huhn“. Platz, <strong>um</strong> unmittelbar<br />
z<strong>um</strong> Erhalt <strong>die</strong>ser Tierrassen<br />
beitragen zu können, ist auf dem<br />
riesigen Anwesen ausreichend<br />
vorhanden.<br />
Eine von Gott<br />
gesegnete Natur<br />
Die Lage des Hofgutes Guggenberg<br />
hat Besitzer <strong>und</strong> Besucher<br />
schon seit jeher fasziniert, was<br />
Der Ausbilick vom Poolhaus, das Platz für <strong>r<strong>und</strong></strong> zehn Personen bietet, ist beeindruckend.<br />
nicht zuletzt ein Artikel im „Lech-<br />
Isar-Land“ aus dem Jahr 1936<br />
beweist. „Vom Hohenpeißenberg<br />
abgesehen, gibt es in unserem<br />
Gebiet nur wenige Punkte, von<br />
denen aus man eine so herrliche,<br />
<strong>um</strong>fassende R<strong>und</strong>schau genießen<br />
kann — <strong>und</strong> davor, wie ein bunter<br />
Teppich hingebreitet, das liebliche<br />
Voralpenland mit seinen Wiesen<br />
<strong>und</strong> Matten, <strong>Seen</strong> <strong>und</strong> Wäldern,<br />
Dörfern <strong>und</strong> Weilern“, heißt es<br />
Bilder: Gregor M. Schmid<br />
dort. Einige Zeilen später wird der<br />
Autor dann regelrecht poetisch:<br />
„Fast kann sich das Auge nicht<br />
satt schauen an all dem Reicht<strong>um</strong><br />
einer von Gott gesegneten Natur.“<br />
tis<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 55
<strong>Das</strong> Muse<strong>um</strong> der Bayerischen Könige in Hohenschwangau<br />
Foto Melanie Fürst<br />
FOTOCREDIT<br />
Zwei wie wir Theater Abo<br />
Eine romantische Komö<strong>die</strong> von Norm Foster.<br />
Mit Judith Gorgass <strong>und</strong> Yusuf Demirkol. Regie: Eileen<br />
Schäfer, Loisachhalle Wolfratshausen, Eintritt: 30,00 €;<br />
26,00 €, 23,00 €, erm. 16,00 €, zzgl. Gebühren,<br />
Stadt Wolfratshausen, Karten über München Ticket<br />
Klaviertrio mit Klarinette<br />
mit Werken von L. van Beethoven, F. Mendelssohn Bartoldy<br />
<strong>und</strong> J. Brahms, Michelle Carulli - Klarinette<br />
Loisachhalle Wolfratshausen, Eintritt: 18,00 €;<br />
erm. 14,00 €; zzgl. Gebühren, Stadt Wolfratshausen,<br />
Karten über München Ticket<br />
Heye`s Society<br />
Finest New-Orleans Jazz-Stomp.<br />
Loisachhalle Wolfratshausen,<br />
Eintritt: 19,00 €; erm. 15,00 €; zzgl. Gebühren,<br />
Stadt Wolfratshausen, Karten über München Ticket<br />
Drei Nüsse für Aschenbrödel<br />
Familienmusical in drei Akten. Nach dem DEFA-Film von<br />
Václav Vorlíek <strong>und</strong> František Pavlíek – Exklusiv bei<br />
a.gon mit der Original Filmmusik von Karel Svoboda;<br />
LH Wolfratshausen, Eintritt: 30,00/26,00/23,00 €, erm.<br />
16,00 €, zzgl. Gebr, Stadt Wolfratshausen, Karten MT<br />
KONZERT & AUFTAKT<br />
Werke von Corelli, Sibelius, Mozart <strong>und</strong> Tschaikowski.<br />
Erich Höbarth, Violine. Hariolf Schlichtig, Viola. Philharmonisches<br />
Orchester Isartal. Leitung: Christoph Adt, LH<br />
Wolfratshausen, Eintritt: 24,00 €, erm. 12,00 €; zzgl.<br />
Gebühren, Konzertverein Isartal e. V., Karten MT<br />
Die Legende vom heiligen Trinker<br />
Theater Abo, Schauspiel mit Musik nach Joseph Roth.<br />
Mit Wolfgang Seidenberg, Ernst Konarek, Lisa Wildmann.<br />
Regie Silvia Armbruster. Loisachhalle Wolfratshausen,<br />
Eintritt: 30,00 €; 26,00 €, 23,00 €, erm. 16,00 €;<br />
zzgl. Gebühren, Stadt Wolfratshausen, Karten über MT<br />
Auszug Programm<br />
Nov.-Dez. 16<br />
Freitag<br />
11.11.<br />
20:00 Uhr<br />
Einlass:<br />
19:00 Uhr<br />
Samstag<br />
12.11.<br />
19:00 Uhr<br />
Einlass:<br />
18:00 Uhr<br />
Freitag<br />
18.11.<br />
20:00 Uhr<br />
Einlass:<br />
19:00 Uhr<br />
Freitag<br />
02.12.<br />
19:30 Uhr<br />
Einlass:<br />
18:30 Uhr<br />
Samstag<br />
03.12.<br />
20:00 Uhr<br />
Einlass:<br />
19:15 Uhr<br />
Donnerstag<br />
08.12.<br />
20:00 Uhr<br />
Einlass:<br />
19:00 Uhr<br />
Monarchen auf<br />
dem Silbertablett<br />
Hohenschwangau I Mancherorts<br />
im Pfaffenwinkel ist <strong>die</strong> Rede davon,<br />
das Allgäu sei für Oberbayern<br />
ein weißer Fleck auf der Ausflugs-<br />
Landkarte — „Terra Incognita“. Sie<br />
vernachlässigen damit eins der<br />
modernsten <strong>und</strong> architektonisch<br />
bemerkenswertesten Museen im<br />
Freistaat: das „Muse<strong>um</strong> der Bayerischen<br />
Könige“ in Hohenschwangau.<br />
Es steht direkt am Ufer des<br />
Alpsees in der grandiosen Alpenkulisse<br />
des Königswinkels <strong>und</strong><br />
wurde im September 2011 eröffnet.<br />
Wer <strong>die</strong> Geschichte der Wittelsbacher<br />
<strong>und</strong> damit den Aufstieg<br />
Bayerns vom Herzogt<strong>um</strong> z<strong>um</strong> Königreich<br />
auf einem Silbertablett<br />
serviert bekommen möchte, gar<br />
interaktiv, kommt an dem Muse<strong>um</strong><br />
nicht vorbei. Die Rä<strong>um</strong>e des<br />
früheren Hotels „Alpenrose“ sind<br />
gefüllt mit kostbaren Exponaten: Im<br />
Original zu sehen ist beispielsweise<br />
der berühmte, blaue, hermelinbesetzte<br />
Königsmantel von Ludwig II.;<br />
oder das <strong>r<strong>und</strong></strong> 2000 Teile <strong>um</strong>fassende<br />
Krönungsservice für König<br />
Ludwig III., gefertigt in der Nymphenburger<br />
Porzellanmanufaktur,<br />
dem ein ganzer Ra<strong>um</strong> gewidmet<br />
ist. Es wurde nie benutzt! Denn<br />
bevor der Monarch den Thron besteigen<br />
konnte, endete das Königreich<br />
Bayern im Jahr 1918. Dies sind<br />
nur zwei Beispiele der teilweise<br />
ra<strong>um</strong>greifenden Inszenierungen,<br />
<strong>die</strong> 1918 längst nicht enden: Die Geschichte<br />
der Wittelsbacher wird bis<br />
in <strong>die</strong> Gegenwart erzählt.<br />
Berliner Büro baut<br />
gelungen in Bayern<br />
Ein h<strong>um</strong>origer Randaspekt ist angesichts<br />
der historischen Beziehungen<br />
zwischen Bayern <strong>und</strong> Preußen,<br />
dass den Umbau des Hotels z<strong>um</strong><br />
Muse<strong>um</strong> Berliner Architekten realisiert<br />
haben — Preußen sozusagen.<br />
Dabei fand sich das Büro Staab<br />
Architekten auf beeindruckendbehutsame<br />
Art in <strong>die</strong> einmaligen<br />
Gegebenheiten zu Füßen der Königsschlösser<br />
Hohenschwangau<br />
<strong>und</strong> Neuschwanstein ein. Mehr<br />
noch: <strong>Das</strong> „Kernstück“, ein futuristisch<br />
anmutendes, transparentes,<br />
dreistöckiges Verbindungsgewölbe<br />
zwischen den kernsanierten Gründerzeitbauten<br />
des Hotels, eine neu<br />
errichtete Konstruktion aus Stahl<br />
<strong>und</strong> Glas, bezieht <strong>die</strong> Landschaft<br />
— Schlösser, See, Berge, Wälder —<br />
als eigenes Exponat hinter einer<br />
riesigen Panoramascheibe in <strong>die</strong><br />
Ausstellung mit ein. Der Bau erhielt<br />
mehrere Architektur-Preise.<br />
Drinnen führt vom weitläufigen<br />
Muse<strong>um</strong>sfoyer in modernem Design<br />
zunächst ein breiter, barrierefreier<br />
Aufgang hinauf in <strong>die</strong> erste<br />
Kartenverkauf:<br />
www.muenchenticket.de, Tel. 089 / 54 81 81 81*<br />
Bürgerbüro/Touristinfo, Wolfratshausen, Tel. 08171 / 2140,<br />
www.wolfratshausen.de, geöffnet: Mo-Mi, Fr 8-12.30 Uhr,<br />
Do 8-18 Uhr, Sa 10-12 Uhr<br />
Alle Karten für Veranstaltungen der Stadt Wolfratshausen<br />
an der Abendkasse zzgl. € 4,00<br />
(*€ 0,14 aus dt. Festnetz, ggf. abweichende Preise aus<br />
Mobilfunk – Preisänderungen vorbehalten)<br />
Irrt<strong>um</strong> + Änderungen vorbehalten · Gestaltung: www.hahn-littlefair.de<br />
Weitere Veranstaltungen unter<br />
www.wolfratshausen.de www.loisachhalle.de<br />
56 | tassilo<br />
Kultur.Tourismus.Wolfratshausen<br />
#wirsindwor<br />
Blick aus dem<br />
Panoramafenster im<br />
ersten Stock auf den Alpsee.
schönem Wetter sei aber genauso<br />
angeraten: Dann ist der Blick über<br />
den Alpsee aus dem Verbindungsbau<br />
oder von der Restaurant-Terrasse<br />
direkt neben den Gebäuden<br />
atemberaubend.<br />
<strong>Das</strong> frühere Hotel „Alpenrose“ beherbergt seit 2011 das „Muse<strong>um</strong> der<br />
Bayerischen Könige“ mit über 1000 Quadratmetern Ausstellungsfläche<br />
zu einer der ältesten Dynastien Europas"<br />
Etage. An den Wänden ein Stammba<strong>um</strong><br />
mit den wichtigsten Familienmitgliedern<br />
der Wittelsbacher<br />
<strong>und</strong> den Verästelungen der bayerischen<br />
<strong>und</strong> kurpfälzischen Linie,<br />
deren „Überleben“ das Königreich<br />
Bayern überhaupt erst möglich<br />
machte. Die altbayerische Wittelsbacher-Linie<br />
war ausgestorben.<br />
Anschließend stellt der „Saal der<br />
Könige“ <strong>die</strong> für Hohenschwangau<br />
wichtigsten Monarchen, Maximilian<br />
II. <strong>und</strong> seinen Sohn Ludwig II.,<br />
in den Mittelpunkt. Von Bautätigkeit,<br />
Kunstsinnigkeit <strong>und</strong> Prunksucht<br />
zeugen <strong>die</strong> Königsschlösser<br />
draußen genauso wie der Nibelungen-Tafelaufsatz<br />
als zentrales,<br />
bei weitem nicht einziges Exponat.<br />
In <strong>um</strong> den Saal gruppierten<br />
Rä<strong>um</strong>en wird dann deutlich, wie<br />
aufgeschlossen <strong>die</strong> Wittelsbacher<br />
waren für Wissenschaft, Kunst <strong>und</strong><br />
technische Innovation. Zeichnungen,<br />
Skizzen oder frühe Fotografien<br />
erzählen von den Veränderungen<br />
vor allem in der Landeshauptstadt<br />
München, <strong>die</strong> damit einhergingen:<br />
Maximilianstraße, Dampfmaschine,<br />
Eisenbahn, Elektrizität, Stahlbau.<br />
Breiten Ra<strong>um</strong> nimmt zuletzt <strong>die</strong><br />
Rolle des Herrscherhauses in der<br />
bayerischen Gesellschaft, im Verfassungsstaat<br />
des Deutschen Reichs<br />
<strong>und</strong> der europäischen Politik überhaupt<br />
ein — selbstverständlich der<br />
„Mythos Ludwig II.“, aber auch <strong>die</strong><br />
Rolle der Wittelsbacher nach dem<br />
Ersten Weltkrieg oder in der Zeit<br />
des Nationalsozialismus. Durch<br />
alle Abteilungen hindurch vermitteln<br />
tragbare Audio-Guides zusätzlich<br />
z<strong>um</strong> Sichtbaren viel Wissenswertes.<br />
Wer sich der Informationsfülle<br />
stellt, kann jederzeit einen kompletten<br />
tristen Herbsttag im Muse<strong>um</strong><br />
verbringen. Ein Besuch bei<br />
Nur Kinder dürfen<br />
Kronen basteln<br />
<strong>Das</strong> Muse<strong>um</strong> hat sieben Tage <strong>die</strong><br />
Woche von 9 bis 17 Uhr geöffnet —<br />
außer an den beiden Weihnachtsfeiertagen<br />
<strong>und</strong> Neujahr. Für Kinder<br />
werden ganztags <strong>und</strong> ohne zeitliche<br />
Vorgaben Führungen angeboten,<br />
ebenso für Gruppen bis 35 Personen<br />
nach Voranmeldung, <strong>und</strong> für<br />
Erwachsene — nur dürfen <strong>die</strong> keine<br />
Königskrone basteln.<br />
Übrigens: <strong>Das</strong> 1852 erstmals erwähnte<br />
Hotel „Alpenrose“ zog<br />
in Gebäude vom früheren Neuen<br />
Bräuhaus ein, das seit 1780 existierte.<br />
Eine Brauerei gibt es heute<br />
wieder im Nachbarort mit dem<br />
Schlossbrauhaus in Schwangau.<br />
Wem außerdem jetzt das Wasser<br />
des Alpsees zu kalt ist, was nicht<br />
verw<strong>und</strong>ern würde, kann den Muse<strong>um</strong>sbesuch<br />
in der wohligen Wärme<br />
der Kristalltherme Schwangau<br />
ausklingen lassen.<br />
ts<br />
Der Saal der Könige vereint Exponate <strong>und</strong> Informationen der wichtigen<br />
Wittelsbacher-Monarchen.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 57
DAS TASSILO-HEIMATRÄTSEL<br />
Wappenk<strong>und</strong>e<br />
<strong>Tassilo</strong>land | Ein Wappen steht als<br />
Symbol für einen Ort, mit dem sich<br />
<strong>die</strong> einheimischen Bewohner z<strong>um</strong>eist<br />
identifizieren — ein Emblem<br />
zur Wiedererkennung. Bisweilen<br />
gehen <strong>die</strong> Wappen deutscher Städte<br />
bis in das 11. Jahrh<strong>und</strong>ert zurück.<br />
Beschäftigt sich jemand mit der<br />
Heraldik, der Wappenk<strong>und</strong>e, stößt<br />
er nicht selten auf erstaunliche<br />
Bedeutungen einzelner Symbole.<br />
Meist geben <strong>die</strong>se bereits erste<br />
Auskünfte über <strong>die</strong> Stadtgeschichte<br />
oder einzelne Ereignisse. Erst im<br />
16. Jahrh<strong>und</strong>ert entwickelte sich<br />
hingegen <strong>die</strong> begriffliche Trennung<br />
von „Waffe“ als Kampfgerät <strong>und</strong><br />
„Schild“ als Schutzwaffe zu dem<br />
Begriff Wappen in seiner heutigen<br />
Bedeutung. Daher sind <strong>die</strong> bekannten<br />
Wappen häufig ein schildförmiges<br />
Zeichen, in Anlehnung an<br />
den Schild als Schutzwaffe. Bei der<br />
Gestaltung eines Wappens für eine<br />
Stadt müssen feste Bestimmungen<br />
bezüglich Gestaltung, Bedeutung<br />
<strong>und</strong> Benutzung eingehalten werden.<br />
<strong>Das</strong> Regelwerk geht auf <strong>die</strong><br />
Heraldik zurück.<br />
So auch bei den zahlreichen Wappen<br />
der Städte <strong>und</strong> Gemeinden im<br />
<strong>Tassilo</strong>land. Wie etwa bei unserem<br />
Wappen A, in Gold gehalten, mit<br />
einem Eber samt roter Zunge über<br />
einen mit zwei silbernen Pfeilen<br />
belegten blauen Schräglinksbalken.<br />
Seit 1979 führt <strong>die</strong>se Ortschaft<br />
ein eigenes Wappen. Oder etwa<br />
Wappen B, bei dem unter einem<br />
silbernen Schildhaupt, darin ein<br />
grüner Erlenzweig, in Blau ein<br />
schreitender, herschauender Löwe<br />
abgebildet ist. Ganz anders sieht<br />
da unser Wappen C aus: Der heilige<br />
Georg steht da in silberner<br />
Rüstung mit rotem Kreuz <strong>und</strong> rotem<br />
Waffenrock. Seine rechte Hand<br />
stützt er auf einen silbernen Schild<br />
mit rotem Kreuz. Seine linke Hand<br />
hält das Kreuzbanner. Daneben ein<br />
senkrecht gestellter blauer Fisch.<br />
Apropos Fisch: Wappen D zeigt einen<br />
waagerechten Fisch vor blauem<br />
Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong>. Darunter ein Erdbeerstock<br />
mit zwei roten Früchten.<br />
Völlig ohne Tiere kommt dagegen<br />
unser Wappen E aus. In der amtlichen<br />
Wappenbeschreibung heißt<br />
es: „Über blauem Wellenschildfuß,<br />
darin ein kleeförmig ausgeschnittenes<br />
silbernes Seeblatt, in Silber<br />
ein von Schwarz <strong>und</strong> Rot geteilter<br />
Schrägbalken, darüber eine blaue<br />
heraldische Lilie.“<br />
Wappen A<br />
Wappen B<br />
In unserem aktuellen Heimaträtsel<br />
möchten wir von Ihnen also wissen,<br />
zu welchen Gemeinden im<br />
<strong>Tassilo</strong>land das jeweilige Wappen<br />
gehört.<br />
Wenn Sie <strong>die</strong> Abbildungen richtig<br />
zuordnen können, schicken Sie bis<br />
15. <strong>November</strong> eine Postkarte an<br />
„tassilo“, Birkland 40, 86971 Peiting.<br />
Oder eine E-Mail an info@<br />
tassilo.de. Dabei bitte <strong>die</strong> vollständige<br />
Absenderadresse nicht<br />
vergessen.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen,<br />
wie immer entscheidet das<br />
Los. Für ausgeprägtes Fachwissen<br />
über Wappen aus dem <strong>Tassilo</strong>land<br />
gibt es <strong>die</strong>smal wieder fünf<br />
Badewelt-Familienkarten für das<br />
„Plantsch — Badespaß <strong>und</strong> Saunaland“<br />
in Schongau zu gewinnen.<br />
Wir wünschen allen Teilnehmern<br />
viel Glück.<br />
tis<br />
Wappen C<br />
Wappen D<br />
Wappen E<br />
> > > DES LETZTEN RÄTSELS LÖSUNG<br />
Obwohl fast <strong>die</strong> gesamte Seefläche des Staffelsees zur am Ostufer<br />
gelegenen Gemeinde Seehausen gehört <strong>und</strong> im Norden <strong>und</strong> Westen<br />
<strong>die</strong> Gemeinde Uffing Anteile am Seeufer hat, genauso wie der<br />
Markt Murnau im Südosten, sind <strong>die</strong>se nicht <strong>die</strong> Eigentümer des<br />
Sees. <strong>Das</strong> ist nämlich der Freistaat Bayern, wobei <strong>die</strong> Bayerische<br />
Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten <strong>und</strong> <strong>Seen</strong> für dessen<br />
Verwaltung zuständig ist. Diese korrekte Antwort wussten unter<br />
anderem Marc Kemmer aus Bernried, Barbara König aus Murnau,<br />
Angelika Rittner aus Untersöchering, Familie Rohrmoser aus <strong>Weilheim</strong>,<br />
sowie Susanne Schuhmacher aus Peißenberg. Alle hatten<br />
Glück, setzten sich in unserem Losentscheid durch <strong>und</strong> freuten sich<br />
so über eine Familienkarte für das „Plantsch“.<br />
> > > IMPRESSUM<br />
„tassilo“<br />
„tassilo“ ist ein Medi<strong>um</strong> von<br />
Birkland 40, 86971 Peiting<br />
Telefon: 08869 / 91 22-26<br />
Fax: 08869 / 91 22-27<br />
Mail: info@tassilo.de<br />
Stand bei Drucklegung im Oktober <strong>2016</strong>.<br />
Änderungen <strong>und</strong> Fehler vorbehalten.<br />
Auflage: 58000 Exemplare<br />
Die aktuellen Anzeigenpreise, Mediadaten sowie<br />
Erscheinungstermine <strong>und</strong> weitere technische Angaben<br />
finden Sie auf unserer Webseite www.tassilo.de<br />
Erscheinungsweise: zweimonatig, kostenlose Verteilung<br />
an alle Haushalte <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Seen</strong> —<br />
Auslegestellen im Verteilgebiet <strong>und</strong> in Penzberg.<br />
Herausgeber: Peter Ostenrieder<br />
Redaktion: Tobias Sch<strong>um</strong>acher, Tim Schmid, Peter Ostenrieder (V.i.S.d.P.)<br />
Mitarbeiter <strong>die</strong>ser <strong>Ausgabe</strong>: Regine Pätz, Rosi Geiger, Stefanie Creutz, Caroline Rappold<br />
Anzeigenverkauf: Wolfgang Stuhler, Andreas Jennerwein, Tim Schmid<br />
Satz, Layout & Anzeigengestaltung: Peter Ostenrieder, Kurt Zarbock, Irmgard Gruber,<br />
Christian Lechner, Tim Schmid, Jonas Desche<br />
Druck: Gebr. Geiselberger GmbH, Martin-Moser-Straße 23, 84503 Altötting<br />
Verteilservice: KBV Vertriebs GmbH, Am Weidenbach 8, 82362 <strong>Weilheim</strong><br />
Geplanter Erscheinungstermin der nächsten <strong>Ausgabe</strong> Januar/Februar 2017:<br />
Freitag, 23. <strong>Dezember</strong> <strong>2016</strong> (Anzeigenschluss: 5. <strong>Dezember</strong> <strong>2016</strong>)<br />
Für eingesandte Manuskripte wird keine Haftung sowie keine Erscheinungsgewähr übernommen.<br />
Fotos: Mauritius Images, Johann Jilka, Jürgen Schütt, Tobias Sch<strong>um</strong>acher, Rosi Geiger, Regine Pätz,<br />
Peter Ostenrieder, Stefanie Creutz, Caroline Rappold, Kurt Zarbock, Tim Schmid, Wolfgang Stuhler,<br />
Martin Beck, Markus Rothwinkler, Buchverlage LangenMüller Herbig Nymphenburger terra magica,<br />
Allianz pro Schiene, Andreas Holzhey, PHT Airpicture GmbH, Volksbühne am Staffelsee, Pressefoto<br />
Clemens Bittlinger (Erika Hemmerich <strong>und</strong> Georg Leupold), Fortissima Polling, Christian Kaufmann, Hans<br />
Rehbehn, Mark Haslinger, Krankenhaus GmbH <strong>Weilheim</strong>-Schongau, Dr. Thomas Löffler, Edith Eckbauer,<br />
Schuhmann, IHK für München <strong>und</strong> Oberbayern/Bonifatius Ametsbichler, Susanna Mattes, Satz & Druck<br />
Molnar, Mobile Umweltschule Markus Blacek, Alfred Küng, Cartiasverband für den Landkreis <strong>Weilheim</strong>-<br />
Schongau e.V., Landratsamt <strong>Weilheim</strong>-Schongau, Haarmoden Salon Bräu, SONO MOTORS GmbH, Staatliches<br />
Bauamt <strong>Weilheim</strong>, Gregor M. Schmid (www.gregorschmid.com), Wittelsbacher Ausgleichfonds/<br />
Muse<strong>um</strong> der Bayerischen Könige/Vanessa Richter, Wittelsbacher Ausgleichfonds/Muse<strong>um</strong> der Bayerischen<br />
Könige/Jörg Sattelberger, Wikipedia, Erdwärme Oberland GmbH, KSC Gut Holz Eberfing, Markus Geier,<br />
Rosi Geiger, Florian Warnecke — Part of Nature, Florian Werner, Gemeinde Andechs, Florian Raff, Bezirk<br />
Oberbayern Archiv FLM, Gemeinde Polling, Gut Achberg, Andreas Tralmer, Alois Bernhard, Fotolia<br />
58 | tassilo
DAS „MAKING-OF“ DER ROTEN COUCH ...<br />
Fototermin im Atelier<br />
NATUR<br />
PUR<br />
HOLZHAUSBAU<br />
So geht Holzbau heute<br />
-<br />
-<br />
<br />
-<br />
<br />
<br />
-<br />
<br />
<br />
Besuchen Sie uns in der<br />
Niederlassung Eresing<br />
<strong>und</strong> erleben Sie das ange-<br />
<br />
<br />
Nutzen Sie <strong>die</strong> Möglichkeit zur persönlichen Fachberatung<br />
über Holzhausbau, Baubiologie, Energie-<br />
<br />
<br />
richtig gut bauen - seit über 45 Jahren<br />
Sonnleitner-Niederlassung Eresing<br />
Frietingerstr. 1 | D-86922 Eresing<br />
Tel. 08193 9386-41 | Fax DW -50<br />
eresing@sonnleitner.de | www.sonnleitner.de<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 59
Energiegewinnung via Geothermie in <strong>Weilheim</strong><br />
Hitze aus dem Erdinneren<br />
<strong>Weilheim</strong> / Lichtenau | Schon 2007<br />
hatten erste geologische Untersuchungen<br />
des geothermischen<br />
Reservoirs im Ra<strong>um</strong> <strong>Weilheim</strong><br />
gezeigt, dass sich <strong>die</strong> Lichtenau,<br />
nordwestlich der Kreisstadt gelegen,<br />
als ein Gebiet mit besten Bedingungen<br />
in Sachen Erdwärme<br />
entpuppen könnte. Aus <strong>die</strong>sem<br />
Ergebnis heraus folgte 2012 <strong>die</strong> Errichtung<br />
eines ersten Bohrplatzes.<br />
Die Reform des Gesetzes erneuerbarer<br />
Energien (EEG-Reform 2014)<br />
brachte das Projekt jedoch 2013 ins<br />
Stoppen. Zu unklar sollte sich <strong>die</strong><br />
Fortsetzung staatlicher Unterstützung<br />
auf <strong>die</strong>sem Gebiet erweisen.<br />
Nach Übernahme der Mehrheit an<br />
der Erdwärme Oberland GmbH<br />
durch das italienische Unternehmen<br />
Enel Green Power Ende 2015<br />
wurde das Geothermie-Projekt<br />
<strong>Weilheim</strong> wieder aufgenommen;<br />
sollten <strong>die</strong> Probebohrungen, <strong>die</strong><br />
Mitte Oktober <strong>2016</strong> gestartet wurden,<br />
erfolgversprechend sein <strong>und</strong><br />
den Bau des geplanten Heizkraftwerkes<br />
in der Lichtenau damit<br />
realisierbar machen, könnten bis<br />
zu 26 Megawatt Strom daraus resultieren<br />
— womit etwa der Stromverbrauch<br />
von <strong>r<strong>und</strong></strong> 60 000 Haushalten<br />
abgedeckt werden könnte.<br />
Geothermie — was ist<br />
das eigentlich?<br />
Je tiefer man in das Innere der Erde<br />
vordringt, desto wärmer wird es<br />
dort. Geothermie ist eine Technik,<br />
<strong>um</strong> <strong>die</strong> Hitze aus dem Erdinneren<br />
nutzbar machen zu können. Dabei<br />
setzt man Bohrungen ein, <strong>um</strong><br />
<strong>die</strong> Erdwärme über heißes Wasser<br />
an <strong>die</strong> Oberfläche zu holen; dort<br />
wird sie in Strom oder Heizenergie<br />
<strong>um</strong>gewandelt. <strong>Das</strong> Projekt selbst<br />
durchläuft dabei vier Phasen:<br />
Zuvorderst findet eine geologische<br />
Erk<strong>und</strong>ung der Erdwärme-<br />
Lagerstätte statt, dann werden<br />
Probebohrungen durchgeführt.<br />
Sie liefern <strong>die</strong> entscheidenden Informationen<br />
über <strong>die</strong> zu erwartende,<br />
förderbare Wassermenge wie<br />
auch <strong>die</strong> Temperatur des Thermalwassers.<br />
Erst eine ausreichende<br />
Wassermenge zieht dann den Bau<br />
einer Energiezentrale oder eines<br />
Heizkraftwerkes nach sich. <strong>Das</strong> erzeugt<br />
dann Strom oder Wärme aus<br />
der gewonnenen Energie, <strong>die</strong> dem<br />
heißen Wasser entzogen wird.<br />
Befürworter treffen<br />
auf Bedenkenträger<br />
Im Falle <strong>Weilheim</strong>s soll ein ein<br />
luftgekühltes, binäres Geothermie-<br />
Kraftwerk z<strong>um</strong> Einsatz kommen. Es<br />
ermöglicht <strong>die</strong> Nutzung von geothermischen<br />
Reservoiren unter<br />
200 Grad Celsius. Da es sich dabei<br />
<strong>um</strong> ein geschlossenes System handelt,<br />
werden keine Dämpfe oder<br />
Gase in <strong>die</strong> Atmosphäre abgeleitet,<br />
es trägt also nicht zur globalen Erwärmung<br />
bei. Befürworter <strong>die</strong>ser<br />
Art der Energiegewinnung führen<br />
auch optische Gründe an. Im Vergleich<br />
zu erneuerbaren Energien<br />
wie Windparks oder Solaranlagen<br />
werde für <strong>die</strong> Geothermie weniger<br />
Fläche beansprucht, ragen<br />
also keine Windräder oder Paneele<br />
in <strong>die</strong> Umgebung. Ein weiterer<br />
Pluspunkt der Befürworter liegt<br />
im Verzicht fossiler<br />
Brennstoffe, <strong>um</strong><br />
Energie zu gewinnen.<br />
<strong>Das</strong>s eine Verunreinigung<br />
des G<strong>r<strong>und</strong></strong>wassers<br />
mittels der<br />
sogenannten Fracking-Technologie<br />
eintreten könne,<br />
ruft <strong>die</strong> Gegner auf<br />
den Plan. Sie sehen<br />
<strong>die</strong> Gefahr im Einsatz der Chemikalien,<br />
<strong>die</strong> in der Frackingflüssigkeit<br />
enthalten sind — <strong>und</strong> damit<br />
etwa eine erhöhte Radonbelastung<br />
des G<strong>r<strong>und</strong></strong>wassers. Auch stünden<br />
Befürchtungen im Ra<strong>um</strong>, es könnten<br />
durch das Bohren seismische<br />
Schäden entstehen, sich <strong>die</strong> Bodendecke<br />
des Geländes anheben.<br />
Transparenz durch<br />
Bürgerdialog<br />
Um Bedenken <strong>und</strong> Unklarheiten<br />
zu begegnen, hatten <strong>die</strong> Betreiber<br />
Erdwärme Oberland GmbH<br />
<strong>und</strong> Enel Green Power im Vorfeld<br />
Informationsveranstaltungen<br />
abgehalten. So heißt es aus den<br />
Reihen der Verantwortlichen, dass<br />
weder <strong>die</strong> Technik des Frackings<br />
eingesetzt werde, noch Gefahr<br />
für das G<strong>r<strong>und</strong></strong>wasser bestehe. Um<br />
weiteren Dialog mit den Bürgern<br />
zu gewährleisten, kann auf der<br />
Internetseite www.erdwaermeoberland.de<br />
Kontakt mit dem<br />
Unternehmen aufgenommen <strong>und</strong><br />
Antworten zu persönlichen Fragen<br />
unter der Rubrik „Fragen & Antworten“<br />
gef<strong>und</strong>en werden.<br />
Sollten <strong>die</strong> Probebohrungen Mitte<br />
Oktober erfolgversprechend verlaufen<br />
sein, kann <strong>die</strong> Erdwärme<br />
Oberland GmbH beim Bergamt<br />
Südbayern eine Bohrlizenz beantragen<br />
<strong>und</strong> mit dem Bau des Kraftwerks<br />
voraussichtlich im Herbst<br />
2017 beginnen. Eine Inbetriebnahme<br />
könnte dann z<strong>um</strong> Ende des<br />
Jahres 2018 möglich sein. rp<br />
Etwa 4 100 Meter vertikale Bohrtiefe, etwa 5 300 Meter<br />
Bohrstrecke <strong>und</strong> bis zu 200 Liter pro Sek<strong>und</strong>e Schüttung<br />
pro Bohrung mit einer Temperatur von etwa 141 Grad<br />
Celsius verspricht das geplante Geothermie-Kraftwerk in<br />
der <strong>Weilheim</strong>er Lichtenau.<br />
60 | tassilo
Unterwegs auf den Kegelbahnen im <strong>Tassilo</strong>land<br />
Eine ruhige Kugel schieben<br />
<strong>Tassilo</strong>land | Obwohl auch beim<br />
Kegeln „das R<strong>und</strong>e“ eine Rolle<br />
spielt, zählt es nach wie vor zu den<br />
Nischensportarten. Dabei geht es<br />
hier <strong>um</strong> eine ehrliche Disziplin, bei<br />
der noch das Ergebnis des Einzelnen<br />
zählt, im Kampf Mann gegen<br />
Mann; natürlich auch Frau gegen<br />
Frau. Ob man sich dem Wettkampf<br />
eher amateurhaft oder in einem<br />
der zahlreichen Kegelvereine<br />
stellt, <strong>die</strong> sich im sogenannten<br />
Zugspitzkreis organisieren, unterscheidet<br />
sich durch zwei eklatante<br />
Punkte: Zeit — <strong>und</strong> Talent!<br />
Zeitintensive Trainings<br />
<strong>und</strong> Wettkämpfe<br />
R<strong>und</strong> vier St<strong>und</strong>en Training pro<br />
Woche plus ein Wettkampf am<br />
Wochenende schlagen für den<br />
Sportkegler zu Buche; seit sich<br />
der Modus der Wettkämpfe von<br />
„4 x 50 Schub“ auf heute „4 x 30<br />
Schub“ reduzierte, sind zwar auch<br />
<strong>die</strong> Wettkämpfe an <strong>und</strong> für sich<br />
kürzer geworden. Bis ein Turnier<br />
durchlaufen ist, kommen insgesamt<br />
dennoch <strong>r<strong>und</strong></strong> drei bis vier<br />
St<strong>und</strong>en zusammen. Die Hin- <strong>und</strong><br />
Rückfahrt wie auch <strong>die</strong> Bahnpflege<br />
sind da noch nicht mitgerechnet.<br />
Alle vier Wochen müssen <strong>die</strong><br />
Bahnen ent- <strong>und</strong> gewachst werden,<br />
tägliches Staubsaugen tut<br />
ebenfalls Not.<br />
Und dann wäre da noch <strong>die</strong> Sache<br />
mit dem Talent. Einer, der das wissen<br />
muss, ist Peter Fischer. Er ist<br />
seit 36 Jahren Erster Vorsitzender<br />
beim SKC Gut Holz Eberfing, war<br />
allein <strong>r<strong>und</strong></strong> zehn Jahre Sportwart<br />
seines Vereins. Einen professionellen<br />
Trainer können sich allerdings<br />
nur — wenn überhaupt — <strong>die</strong><br />
B<strong>und</strong>esligamannschaften leisten.<br />
Denn <strong>die</strong> kosten richtig Geld. Da<br />
bleibt den meisten regionalen<br />
Vereinen nur der Weg, Wissen<br />
untereinander auszutauschen <strong>und</strong><br />
gemeinsam Entwicklungen voranzubringen.<br />
<strong>Das</strong>s Kegeln mancherorts<br />
als „Wirtshaussport“ gilt, weil<br />
oftmals Gastwirte <strong>die</strong> Betreiber<br />
von Kegelbahnen sind, ist mittlerweile<br />
eigentlich unbegründet.<br />
Fischer sagt: „Während der Kämpfe<br />
herrscht totales Alkoholverbot“!<br />
Daran werde nicht gerüttelt, das<br />
gelte gerade für <strong>die</strong> Jugendlichen.<br />
Auch dass zwischenzeitlich Rauchverbot<br />
in Gast- <strong>und</strong> Vereinsstätten<br />
gilt, habe dem Image des Sports<br />
gut getan. Vielleicht gibt es tatsächlich<br />
so etwas wie ein „Kegel-<br />
Gen“, denn viele Nachwuchsspieler<br />
kommen aus dem Milieu, weil<br />
ein Elternteil oder Familienmitglied<br />
bereits im Kegelsport aktiv<br />
war oder ist. Peter Fischer hat im<br />
Alter von 17 Jahren mit dem Kegelsport<br />
begonnen. Als der damalige<br />
Wirt des Gasthauses „Zur Post“ in<br />
Eberfing eine Kegelbahnanlage<br />
bauen ließ, hat Fischer nicht lange<br />
gezögert <strong>und</strong> sich der dafür<br />
neu gegründeten Sparte Kegeln<br />
angeschlossen. Auch seine Söhne<br />
folgten den Fußstapfen des Vaters<br />
— mittlerweile kegelt sogar der<br />
achtjährige Enkel Fischers, natürlich<br />
mit einer kleineren Kugel<br />
als <strong>die</strong> „Großen“. <strong>Das</strong>s sich damit<br />
der Nachwuchs nicht zwangsläufig<br />
von selbst einstellt, ist schnell<br />
erklärt. Kegeln ist eben eine Nischensportart<br />
— <strong>und</strong> kann, anders<br />
als etwa beim Fußball — nicht bereits<br />
im Kleinkindesalter erlernt<br />
werden. Nachwuchsprobleme<br />
kennen wohl alle Vereine, nicht<br />
nur <strong>die</strong> Kegler. Fischer: „Wir sind,<br />
neben Seeshaupt <strong>und</strong> Huglfing,<br />
noch recht gut aufgestellt.<br />
14 Jugendliche gehören momentan<br />
z<strong>um</strong> Verein. Doch etwa 70 Prozent<br />
der Vereine haben gar keine Jugendmannschaft<br />
mehr.“ <strong>Das</strong>s sich<br />
Eberfing in <strong>die</strong>ser<br />
— noch — veritablen<br />
Situation befindet,<br />
kann dem<br />
Engagement des<br />
Vereines zugeschrieben<br />
werden.<br />
„Man muss<br />
schon etwas tun,<br />
<strong>um</strong> <strong>die</strong> Jugendlichen<br />
bei der<br />
Stange zu halten“, erklärt der<br />
Vorsitzende, „bei uns werden sie<br />
narrisch gefördert!“ Derzeit habe<br />
man mit Ramona Resch einen<br />
„Stern am Himmel“, sagt Fischer<br />
stolz. Die 15-Jährige zählt momentan<br />
zu den besten Bayernkader-<br />
Spielerinnen.<br />
Viele Vereine weichen<br />
in Nachbarorte aus<br />
Um in einer der Ligen spielen<br />
zu können, <strong>die</strong> sich — angefangen<br />
von der Kreisklasse (C, B, A)<br />
<strong>und</strong> Bezirksliga (B, A) über <strong>die</strong><br />
Ramona Resch gilt als eine der<br />
besten Bayernkader-Spielerinnen.<br />
Bezirksoberliga, Regionalliga<br />
Schwaben-Oberbayern, Landesliga<br />
Süd — letztlich bis zur Bayern-<br />
<strong>und</strong> B<strong>und</strong>esliga aufbauen,<br />
ist man als Kegelsportverein ab<br />
der Bezirksoberliga auf eine Anlage<br />
mit mindestens vier Bahnen<br />
angewiesen. Verfügen doch einige<br />
Gaststätten über eigene, kleinere<br />
Kegelbahnanlagen, reicht das im<br />
oberen Sportkegelbereich nicht<br />
aus. <strong>Das</strong> erklärt denn auch, war<strong>um</strong><br />
manche Mannschaften nicht<br />
in ihrem Heimatort trainieren.<br />
Zwei Sportkegelvereine aus Peißenberg,<br />
TSV <strong>und</strong> KSV, trainieren<br />
etwa in Huglfing; <strong>die</strong> Damenmannschaft<br />
der <strong>Weilheim</strong>er in<br />
Seeshaupt. Gerade Seeshaupt <strong>und</strong><br />
Eberfing können sich rühmen,<br />
<strong>die</strong> derzeit modernsten Bahnen<br />
innerhalb des Zugspitzkreises zu<br />
besitzen. In Eberfing machte <strong>die</strong>s<br />
<strong>die</strong> Spende einer mittlerweile<br />
verstorbenen Gönnerin möglich.<br />
Sie wollte, dass der Kegelsport in<br />
der Gemeinde weiterhin Bestand<br />
hat. Die Gemeinde investierte<br />
3,5 Millionen in <strong>die</strong> Anlage!<br />
Relativ erfolgreich behaupten sich<br />
<strong>die</strong> regionalen Kegelsportvereine<br />
in den diversen Ligen des Kreises.<br />
So gehören Seeshaupt 1, Eberfing<br />
2 wie auch Peiting 2 zur Bezirksoberliga,<br />
Schongau 1 <strong>und</strong> Penzberg<br />
1 gar zur Regionalliga. Mit<br />
ihrem Platz in der Landesliga Süd<br />
<strong>und</strong> damit noch zwei Ebenen vom<br />
Aufstieg in <strong>die</strong> B<strong>und</strong>esliga entfernt,<br />
finden sich Gut Holz Eberfing<br />
1 <strong>und</strong> Frischauf <strong>Weilheim</strong> 1.<br />
Durch den Aufstieg würden natürlich<br />
auch <strong>die</strong> Kosten eines Vereins<br />
steigen. Gerade <strong>die</strong> Fahrten zu<br />
weiter entfernten Wettkampfstätten<br />
schlagen finanziell deutlich<br />
zu Buche, vom Zeitaufkommen<br />
noch gar nicht zu sprechen. „Da<br />
muss man schon Herzblut für den<br />
Sport mitbringen“, fasst Fischer<br />
zusammen. Nichts desto trotz gehört<br />
der Ehrgeiz <strong>und</strong> damit der<br />
Klassenerhalt schon auch zur Ehre<br />
eines Vereins. Und wünschenswert<br />
wären dazu ebenso enso<br />
ambitionierte<br />
Zuschauer, <strong>die</strong><br />
es<br />
zu schätzen wissen, einem<br />
ehrlichem Kampf<br />
beizuwohnen — <strong>und</strong><br />
das so nahe, wie es<br />
ka<strong>um</strong> eine andere<br />
Sportart zulässt. rp<br />
Die Kegelsportanlage im Gasthaus Zur Post Eberfing zählt zu den modernsten,<br />
<strong>die</strong> derzeit im Zugspitzkreis zu finden sind.<br />
november / dezember er <strong>2016</strong> | 61
<strong>Das</strong> „tassilo“-Weihnachtsmenü aus dem Kloster Andechs<br />
Kalbsfilet im Blätterteig<br />
Andechs | Denkt man im kulinarischen<br />
Sinne an das Kloster<br />
Andechs, so fallen einem sofort<br />
Schweinshax’n, Wurstsalat oder<br />
Obazda ein. Doch innerhalb der<br />
Klostermauern kann auch anders<br />
gekocht werden. Markus Geier ist<br />
Küchenchef in der Konventküche,<br />
er versorgt <strong>die</strong> Geistlichkeit, Angestellte,<br />
Wallfahrer <strong>und</strong> Übernachtungsgäste.<br />
Natürlich gibt es<br />
an Weihnachten ein besonderes<br />
Gericht. Dem „tassilo“ verrät er<br />
sein Rezept für „Kalbsfilet im Blätterteig<br />
eig an napierter e grüner Pfeff-<br />
f-<br />
ersauce“.<br />
e“<br />
Seit dem 12. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
besteht <strong>die</strong> Wallfahrt auf<br />
den Heiligen Berg, heute<br />
sind es <strong>r<strong>und</strong></strong> 30000<br />
Wallfahrer aus über 130<br />
Gemeinden, <strong>die</strong> jedes Jahr<br />
nach Andechs kommen.<br />
Für Suchende, Männer<br />
jeden Alters, bieten <strong>die</strong><br />
Benediktiner mehrmals<br />
im Jahr Tage der Einkehr<br />
im Kloster. Außerdem<br />
besteht seit 2003 ein<br />
„Münchner Jakobsweg“,<br />
dessen en Pilger auch<br />
in Andechs<br />
Station machen <strong>und</strong><br />
der sich<br />
wachsender<br />
Beliebtheit eb<br />
ei<br />
t erfreut.<br />
Die Übernachtungsmöglichkeiten<br />
sind begrenzt, deshalb<br />
empfiehlt es<br />
sich, rechtzeitig<br />
mit dem Kloster<br />
Kontakt aufzunehmen.<br />
Wer <strong>die</strong> Ruhe <strong>und</strong><br />
Besinnung in den<br />
ehrwürdigen Klostermauern<br />
sucht, der<br />
wird<br />
von Küchenmeis-<br />
ter Markus Geier kulinarisch<br />
In der Konventküche des Klosters Andechs<br />
bereitet Küchenmeister Markus Geier ein<br />
Weihnachtsmenü zu.<br />
verwöhnt. Für unser <strong>Magazin</strong> gibt<br />
er nun eines seiner beliebtesten<br />
Rezepte preis.<br />
Die Zubereitung<br />
<strong>Das</strong> Kalbsfilet kalt waschen, trocken<br />
tupfen, anschließend salzen,<br />
pfeffern <strong>und</strong> leicht mit Mehl einstäuben.<br />
In einer heißen Pfanne<br />
mit Butterschmalz von allen Seiten<br />
kurz <strong>und</strong> scharf anbraten. <strong>Das</strong> Filet<br />
entnehmen <strong>und</strong> ruhen lassen.<br />
Zutatenliste<br />
für<br />
..<br />
..<br />
1 Kalbsfilet<br />
3 Platten Blätterteig<br />
4 Scheiben gekochter Schinken<br />
4 Scheiben würziger Bergkäse<br />
4 Stangen Lauchzwiebeln<br />
500 ml Kalbs-Bratenfond<br />
1 Becher Sahne<br />
1 Dose grüne Pfefferkörner<br />
in Salzlake<br />
4 cl Sherry<br />
1 Ei<br />
Butterschmalz<br />
Stärke z<strong>um</strong> Abbinden<br />
Salz, Pfeffer, Mehl<br />
Mit dem in<br />
der Pfanne ne<br />
befindlichen iche<br />
n Braten-<br />
fttdi fett <strong>die</strong> Sauce ansetzen. Dazu wird<br />
der dunkle Kalbsfond aufgegossen;<br />
etwas reduzieren lassen. An-<br />
Lauchzwiebeln,<br />
eln,<br />
den restlichen Käse <strong>und</strong> Schinken<br />
darüber. „Es ist ratsam, <strong>die</strong> Reihenfolge<br />
schließend grüne Pfefferkörner<br />
genau so einzuhalten“,<br />
hinzugeben <strong>und</strong> etwa 15 Minuten<br />
leicht köcheln lassen. Mit einem<br />
empfiehlt der Küchenchef, damit<br />
es später auch optisch wirkt. Ein<br />
Becher Sahne aufgießen, mit Eigelb mit etwas Sahne verquirlen<br />
Stärke abbinden, einen Schuss<br />
Sherry <strong>und</strong> Gewürze nach Belieben<br />
dazu, dann warmstellen. „Die<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Seitenränder des Teiges<br />
einstreichen. Den Blätterteig einschlagen,<br />
<strong>die</strong> Ränder andrücken<br />
Sauce darf nicht kochen, sonst <strong>und</strong> <strong>die</strong> Oberfläche ebenfalls bestreichen.<br />
flockt sie aus“, rät Markus Geier.<br />
Nun <strong>die</strong> Lauchzwiebeln waschen,<br />
in Streifen schneiden <strong>und</strong> in einer<br />
Pfanne mit Butterschmalz anschwitzen,<br />
würzen <strong>und</strong> warmstellen.<br />
Im vorgeheizten Back-<br />
ofen bei 180 Grad mit Umluft circa<br />
35 Minuten goldgelb backen.<br />
In Andechs werden dazu Herzoginkartoffeln,<br />
glasierte Karotten<br />
Drei Platten Blätterteig auf <strong>und</strong> Speckbohnenbündchen serofen<br />
einer leicht eingemehlten Fläche<br />
ausrollen, in <strong>die</strong> Mitte des Teiges<br />
zwei Scheiben Schinken legen,<br />
viert. Z<strong>um</strong> Anrichten empfiehlt<br />
Markus Geier, das Kalbsfilet in da<strong>um</strong>endicke<br />
Scheiben zu schneiden,<br />
darauf zwei Scheiben Bergkäse mit den Beilagen auf vorgewärmte<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Hälfte der angeschwitzten<br />
Lauchzwiebeln. <strong>Das</strong> Filet auf <strong>die</strong><br />
Teller zu legen <strong>und</strong> leicht mit der<br />
Sauce zu übergießen. Einen guten<br />
Füllung legen, dann <strong>die</strong> restlichen Appetit!<br />
rg<br />
Modestoffe &<br />
Accessoires<br />
Patchworkstoffe<br />
<strong>und</strong><br />
Zubehör<br />
Patchworkstoffe<br />
<strong>und</strong><br />
Zubehör<br />
Kurzwaren &<br />
Schnitte<br />
Näh- <strong>und</strong> Stickmaschinen von<br />
Reparatur-Service für alle Marken-Nähmaschinen<br />
Telefon 08 81/24 67 <br />
62 | tassilo
Florian Warnecke, Inhaber von „Feinkost Pölt“ <strong>und</strong> „Part of Nature“<br />
Traditioneller Laden,<br />
moderne Fotografie<br />
> > >KALENDER-VERLOSUNG<br />
Murnau | Den im wahrsten Sinne<br />
des Wortes kleinen aber feinen<br />
„Feinkost Pöltl“ gibt es bereits<br />
seit knapp 100 Jahren. Historische<br />
Fotos erinnern genauso wie eine<br />
Figur am Hauseck des Feinkostladens<br />
an <strong>die</strong> Zeit der Kolonialwarengeschäfte.<br />
An jene Zeit, in<br />
der Kaffee, Kakao oder Schokolade<br />
zusammen mit anderen Waren<br />
aus fernen Ländern kamen <strong>und</strong><br />
gemeinsam in besonderen Fachgeschäften<br />
als „Feinkost“ gehandelt<br />
wurden.<br />
Feinkost in der<br />
vierten Generation<br />
Heutzutage bietet Florian Warnecke<br />
im Feinkost Pöltl Wurstspezialitäten,<br />
Lebensmittel <strong>und</strong> Spirituosen<br />
an. Er führt den Laden gemeinsam<br />
mit seiner Mutter bereits<br />
in der vierten Generation, seine<br />
Urgroßeltern hatten ihn einst<br />
eröffnet. Laut Florian Warnecke<br />
war sein Urgroßvater zudem einst<br />
der erste Fotograf in Murnau, der<br />
Laden war zweigeteilt in Lebensmittel<br />
<strong>und</strong> Fotografie. Seine<br />
Großeltern in der Folge konzentrierten<br />
sich ausschließlich auf den<br />
„tassilo“ verlost drei Kalender für das Jahr 2017 mit den beeindruckenden<br />
Bildern von Florian Warnecke — „Part of Nature“. Wer einen<br />
davon gewinnen möchte, sendet eine Postkarte mit dem Stichwort<br />
„Part of Nature“ an „tassilo“, Birland 40, 86971 Peiting. Oder eine<br />
Mail an info@tassilo.de. Bitte auch hier mit vollständiger Adresse,<br />
da <strong>die</strong> Kalender ihre neuen Besitzer auf postalischem Weg erreichen.<br />
Lebensmittelbereich. Sein Großvater<br />
fuhr zweimal am Tag nach<br />
München, <strong>um</strong> <strong>die</strong> Waren zu holen,<br />
manchmal sogar bis nach Hamburg<br />
z<strong>um</strong> Hafen wegen des Kaffees<br />
oder ähnlichem. Auch selbst<br />
geröstet hatte der Opa bereits.<br />
Heute hat Florian Warnecke beide<br />
Familienzweige wieder vereint.<br />
Z<strong>um</strong> einen führt er den Laden,<br />
an dem er besonders schätzt,<br />
dass man alle z<strong>um</strong> Leben nötigen<br />
Lebensmittel bekommt, man in<br />
Ruhe einkaufen, ratschen oder<br />
auch ein Schnäpschen probieren<br />
kann. Seine andere Leidenschaft<br />
gehört der „Wildlife“- <strong>und</strong> Landschaftsfotografie,<br />
<strong>die</strong> er unter dem<br />
Namen „Part of Nature“ betreibt.<br />
Fotografie<br />
als Berufung<br />
Seine Fotografie sieht er weniger<br />
als Job oder gar Zeitvertreib,<br />
sondern als Berufung. „Ich denke,<br />
mein Urgroßvater hat mir<br />
über Generationen das fotografische<br />
Gespür vererbt, wenn man<br />
so will“, schmunzelt Warnecke.<br />
In der Nähe von Tieren zu sein,<br />
erfüllt ihn mit einer Freude <strong>und</strong><br />
Ausgeglichenheit,<br />
<strong>die</strong> er<br />
sonst nirgends<br />
findet. „Wenn n<br />
einen <strong>die</strong> Tiere e<br />
in ihre Welt<br />
lassen <strong>und</strong> ich<br />
an deren Leben en<br />
teilhaben darf,<br />
empfinde ich das persönlich als<br />
große Ehre <strong>und</strong> Privileg“, erläutert<br />
der passionierte Fotograf. Mit der<br />
Kamera treibt es den Abenteurer<br />
immer wieder in Länder mit<br />
atemberaubenden Landschaften.<br />
Neben einzigartigen Ausblicken<br />
beobachtet er auch immer wieder<br />
Tiere, <strong>die</strong> er, wie er zugibt, sonst<br />
nur aus Dok<strong>um</strong>entationen kannte.<br />
Außerdem „bringt mich das mit<br />
interessanten Menschen in Kontakt,<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong> gleiche Leidenschaft<br />
teilen“. Island, <strong>die</strong> Shettlandinseln<br />
oder kürzlich das Verzascatal<br />
in der Schweiz sind nur<br />
einige der Ziele seiner bisherigen<br />
Fotoreisen. Gleichwohl gibt<br />
Warnecke aber zu bedenken, dass<br />
<strong>die</strong> Reise in tolle Länder allein<br />
keine Garantie für gute Bilder ist.<br />
Gerade in der Wildlife-Fotografie<br />
hängt viel vom Glück des Tüchtigen<br />
ab: Sind <strong>die</strong> Tiere da, wo vermutet?<br />
Spielt ihr Vertrauen einem<br />
in <strong>die</strong> Karten? Und stimmt der<br />
Wind <strong>und</strong> das Wetter? Um andere<br />
an seinen Erfahrungen <strong>und</strong> Kenntnissen<br />
teilhaben zu lassen, bietet<br />
Florian Warnecke Fotoworkshops<br />
in der Natur an, entweder einzeln<br />
oder in der Gruppe. Einzelheiten<br />
dazu auf seiner Homepage.<br />
www.part-of-nature.com<br />
Teile seiner er<br />
Arbeiten<br />
veröffentlicht er zudem jährlich im<br />
„Part of Nature“-Kalender. tis<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 63
Weihnachtsmärkte im <strong>Tassilo</strong>land<br />
Viel zu tun für den Nikolaus<br />
<strong>Tassilo</strong>land | „Ho, ho, ho ...“ wird<br />
in der Vorweihnachtszeit wieder<br />
durch zahlreiche Orte im <strong>Tassilo</strong>land<br />
schallen. Dann, wenn<br />
Gemeinden oder Vereine ihre<br />
Dorfplätze, Fußgängerzonen oder<br />
ähnliches weihnachtlich dekoriert<br />
haben <strong>und</strong> Gäste aus Nah <strong>und</strong> Fern<br />
zu den heimischen Weihnachts-,<br />
Christkindl- oder Adventsmärkten<br />
einladen. Jedenfalls gibt es einige<br />
Möglichkeiten, sich in <strong>die</strong> richtige<br />
Stimmung zu bringen, wie unser<br />
Überblick beweist.<br />
<strong>Weilheim</strong><br />
Festlich geschmückt <strong>und</strong> geschmackvoll<br />
beleuchtet werden<br />
sie wieder sein z<strong>um</strong> <strong>die</strong>sjährigen<br />
Christkindlmarkt: der Marien- <strong>und</strong><br />
der Reinhard-Schmid-Platz. Geschäfte<br />
<strong>und</strong> Fieranten laden <strong>die</strong><br />
Besucher z<strong>um</strong> Schnuppern <strong>und</strong><br />
Kosten, z<strong>um</strong> Treffen mit Fre<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> z<strong>um</strong> Ratschen ein. Mit<br />
gebrannten Mandeln, heißen<br />
Maroni, Früchtebrot <strong>und</strong> anderen<br />
kulinarischen Köstlichkeiten gestärkt,<br />
schlendert es sich gleich<br />
beschwingter durch <strong>die</strong> Innenstadt<br />
— unter den mit h<strong>und</strong>erten Glühkerzen<br />
geschmückten Christba<strong>um</strong><br />
hindurch, über den Marktplatz,<br />
vorbei an den festlich dekorierten<br />
Weihnachtshütten. Neben dem Nikolaus<br />
warten auch <strong>die</strong> Krippe vor<br />
dem Muse<strong>um</strong> mit lebenden Schafen<br />
<strong>und</strong> das Hexenhaus sowie eine<br />
weitere, 20 Quadratmeter große<br />
Krippe in der Stadtpfarrkirche auf<br />
Jung <strong>und</strong> Alt. Der Markt ist vom 1.<br />
bis 3. <strong>Dezember</strong> ab 10 Uhr geöfffnet,<br />
am 2. Adventssonntag so<br />
nnta<br />
(4. De-<br />
zember) ab 11 Uhr. Bei<br />
Glühwein,<br />
Jagertee oder Kinderpunsch nsch<br />
wird<br />
man rasch in vorweihnachtliche<br />
iche<br />
Stimmung versetzt, das Nachmittagsprogramm<br />
wechselt täglich.<br />
Peißenberg<br />
Der Weihnachtsmarkt der Peißenberger<br />
Vereine auf dem Vorplatz<br />
der Tiefstollenhalle ist längst eine<br />
liebgewonnene Tradition. Ebenso<br />
wie <strong>die</strong> zeitgleiche Ausstellung<br />
der ortsansässigen Hobbykünstler<br />
<strong>und</strong> -handwerker im Innenbereich<br />
der Halle. Passend z<strong>um</strong> 1. Advent<br />
öffnet der Markt am 27. <strong>November</strong><br />
von 13 bis 19 Uhr. Für 17 Uhr hat<br />
der Nikolaus seinen Besuch angekündigt<br />
<strong>und</strong> wird Schokolade an<br />
den Nachwuchs verteilen.<br />
Dießen<br />
Am Wochenende des 3. <strong>und</strong> 4. <strong>Dezember</strong>,<br />
jeweils von 10 bis 18 Uhr<br />
wird der 38. Dießener Weihnachtsmarkt<br />
vor dem Marienmünster<br />
<strong>und</strong> im Taubenturm wieder seinen<br />
Dießenen<br />
Zauber versprühen. Da es sich <strong>um</strong><br />
keinen Händlermarkt, sondern n <strong>um</strong><br />
einen Kunsthandwerkmarkt handelt,<br />
bieten hier etwa 30 Künstler<br />
<strong>und</strong> Handwerker aus Dießen, aber<br />
auch aus der weiteren Umgebung, g,<br />
Winterliches <strong>und</strong> Weihnachtliches<br />
an. Sie verkaufen ihre Produkte<br />
selbst <strong>und</strong> sind immer gerne zu<br />
einem Gespräch bereit. Auf elektrisches<br />
Licht wird weitgehend verzichtet,<br />
nur Kerzen <strong>und</strong> Petrole<strong>um</strong>lampen<br />
erleuchten den Markt, was<br />
das besondere Flair ausmacht. Am<br />
Samstag kommt nach Einbruch der<br />
Dunkelheit der Nikolaus vorbei <strong>und</strong><br />
verteilt Süßigkeiten an <strong>die</strong> Kinder.<br />
Sicherlich würde er sich über das<br />
eine oder andere Weihnachtslied<br />
freuen — z<strong>um</strong>indest über eine Strophe.<br />
Riederau<br />
Der <strong>die</strong>sjährige Riederauer Adventsmarkt<br />
ist bereits <strong>die</strong> zehnte<br />
Auflage. Traditionell <strong>und</strong> gemütlich<br />
geht es am Samstag, 19. <strong>November</strong>,<br />
im Schulanger zu. Der<br />
Platz zwischen Feuerwehr <strong>und</strong><br />
Kinderhaus wird von 15 bis 20<br />
Uhr z<strong>um</strong> beliebten Treffpunkt von<br />
Groß <strong>und</strong> Klein. In einem Karree<br />
aus über 20 Ständen finden <strong>die</strong><br />
Besucher eine Auswahl an weihnachtlichem<br />
Adventsschmuck, besonderes<br />
Kunsthandwerk <strong>und</strong> viel<br />
Selbstgemachtes sowie kulinarische<br />
Köstlichkeiten. Fünf ortsansässige<br />
Vereine (Freiwillige Feuerwehr,<br />
Kinderhaus, Pfarrgemeinde,<br />
Sportverein <strong>und</strong> Schützenkranz)<br />
organisieren den Adventsmarkt.<br />
Für <strong>die</strong> jüngeren en Gäste gibt es ein<br />
Kinderprogramm ramm<br />
im Kinderhaus<br />
direkt gegenüber. enüb<br />
er<br />
Bei Anbruch der<br />
Dunkelheit sorgen weihnachtliche<br />
Musikeinlagen in<br />
für eine sinnliche Stimmung.<br />
mung<br />
be-<br />
Starnberg<br />
Der Starnberger r Christkindlmarkt<br />
inklusive ive romantischem Fichten-<br />
wald<br />
<strong>und</strong> tollem Kunsthandwerk<br />
wird in <strong>die</strong>sem Jahr bereits am<br />
Donnerstag, 1. <strong>Dezember</strong>, <strong>um</strong> 18<br />
Uhr auf dem Kirchplatz eröffnet<br />
<strong>und</strong> dauert bis Sonntag, 4. <strong>Dezember</strong>.<br />
Es werden sich erneut<br />
viele Starnberger Vereine engagieren.<br />
Besucher dürfen sich über<br />
eine Kinderwerkstatt, den Nikolaus,<br />
stimmungsvolles Bühnenprogramm<br />
<strong>und</strong> Drehorgelspieler<br />
in der Stadt freuen. Donnerstag<br />
von 18 bis 21, Freitag von 13 bis 20<br />
Uhr, Samstag von 11 bis 20 Uhr <strong>und</strong><br />
Sonntag von 11 bis 19 Uhr steht der<br />
Kirchplatz im Zeichen des Christkindlmarktes.<br />
Ausschank im Fichtenwald<br />
ist täglich bis 21 Uhr.<br />
Penzberg<br />
Weihnachtlich geschmückt mit<br />
stimmungsvollen Adventsdekorationen,<br />
traditionellem Schmuck,<br />
zahlreichen Geschenkideen <strong>und</strong><br />
duftenden Leckereien werden <strong>die</strong><br />
Murnau<br />
Stände am Samstag, 26.<br />
<strong>November</strong> er von<br />
11 bis 20<br />
Uhr in der<br />
Penzberger Innenstadt<br />
t sein. Dann lädt der Christkindlmarkt<br />
wieder z<strong>um</strong> B<strong>um</strong>meln<br />
<strong>und</strong> Verweilen ein. Eine lebende<br />
Krippe mit Ochs, Esel, Ziegen,<br />
Schafen <strong>und</strong> den Hirten am Lagerfeuer<br />
wird ebenso zu sehen sein.<br />
Musikalisch <strong>um</strong>rahmt wird der<br />
Markt von Kindern ortsansässiger<br />
Schulen, der Musikschule <strong>und</strong> den<br />
Musikvereinen. Die Geschäfte öffnen<br />
zudem von 9 bis 18 Uhr.<br />
Murnau<br />
Auf dem Murnauer Christkindlmarkt<br />
der Vereine erwartet <strong>die</strong><br />
Besucher neben einer lebendigen<br />
Krippe auch stimmungsvolle musikalische<br />
Unterhaltung. Zahlreiche<br />
Stände bieten Geschenkideen<br />
<strong>und</strong> zauberhaftes Bastelwerk<br />
an. Am 3. Adventswochenende<br />
(10. / 11. <strong>Dezember</strong>), wenn sich der<br />
Christkindlmarkt durch Ober- <strong>und</strong><br />
Untermarkt erstreckt, ist der B<strong>um</strong>mel<br />
in der denkmalgeschützten<br />
Fußgängerzone besonders reizvoll.<br />
Auf <strong>die</strong> Kinder warten der<br />
Nikolaus mit dem Pferdeschlitten,<br />
echte Alpakas z<strong>um</strong> Streicheln <strong>und</strong><br />
64 | tassilo
Glen<br />
entl<br />
tlei<br />
ten<br />
zu dem auch ein Eine-Welt-Verkauf<br />
gehört, von den Bernrieder<br />
Landfrauen. Aussteller sind erneut<br />
<strong>die</strong> örtlichen Vereine. Eine gute<br />
Gelegenheit also, <strong>um</strong> sich mit<br />
Glühwein oder Feuerzangenbowle<br />
auf <strong>die</strong> Festtage einzustimmen.<br />
in Schlehdorf am Kochelsee<br />
Durchgehend<br />
warme Küche<br />
11-22 Uhr!<br />
Kein Ruhetag!<br />
Eglfing<br />
ein Kinderkarussell. Beginn ist an<br />
beiden Tagen <strong>um</strong> 11 Uhr.<br />
Glentleiten<br />
Auf dem Glentleitner Christkindlmarkt<br />
hoch über dem Kochelsee<br />
mit Blick auf <strong>die</strong> <strong>um</strong>liegenden<br />
Berge erlebt man eine unverwechselbare<br />
Atmosphäre zur Einstimmung<br />
auf den Advent. Regionaltypische,<br />
handgefertigte Produkte,<br />
stimmungsvolle Adventsmusik,<br />
geheizte Stuben, Vorführungen<br />
<strong>und</strong> ein abwechslungsreiches Mitmachprogramm<br />
für Kinder werden<br />
geboten. Freitag <strong>und</strong> Samstag<br />
(25. <strong>und</strong> 26. <strong>November</strong>) hat der<br />
Markt von 10 bis 20 Uhr geöffnet.<br />
Sonntag (27. <strong>November</strong>) von 10<br />
bis 18 Uhr. Der ermäßigte Eintritt<br />
z<strong>um</strong> Freilichtmuse<strong>um</strong>, in dem der<br />
Christkindlmarkt in <strong>und</strong> zwischen<br />
den Gebäuden integriert ist, kostet<br />
für Erwachsene fünf Euro.<br />
Andechs<br />
Der Andechser Christkindlmarkt<br />
wird heuer bereits z<strong>um</strong> 40. Mal<br />
traditionell am Gelände des Klosters<br />
auf dem „Heiligen Berg“<br />
veranstaltet. Der stimmungsvolle<br />
Markt mit 26 Verkaufsständen, <strong>die</strong><br />
sich auf zwei Bereiche verteilen,<br />
hat als besonderen Höhepunkt<br />
eine lebende Krippe, <strong>die</strong> mit Darstellern<br />
aus dem Ort <strong>und</strong> lebenden<br />
Tieren besetzt ist. In den festlich<br />
geschmückten „Standln“ werden<br />
hauptsächlich hlic<br />
handwerkliche <strong>und</strong><br />
kunsthandwerkliche kliche<br />
Waren überwiegend<br />
von Andechser Bürgern<br />
<strong>und</strong> Institutionen gefertigt <strong>und</strong><br />
verkauft, wie etwa Weihnachtskarten,<br />
Adventsdeko, Klosterarbeiten,<br />
Strickwaren, Kerzen, Spanschachteln,<br />
Bienenwachsprodukte, selbst<br />
verzierte Schachteln, Schmuck,<br />
Bestickungen, Schwibbögen, Krippen<br />
mit Zubehör <strong>und</strong> noch viele<br />
weitere Weihnachtsartikel. Für<br />
das leibliche Wohl ist ebenfalls<br />
bestens gesorgt. Z<strong>um</strong> Christkindlmarkt<br />
wird ein <strong>um</strong>fangreiches<br />
Beiprogramm mit Auftritten von<br />
ortsansässigen Musik- <strong>und</strong> Gesangsgruppen<br />
organisiert <strong>und</strong><br />
Schüler der Carl-Orff-Volksschule<br />
<strong>um</strong>rahmen <strong>die</strong> Eröffnung am Freitag,<br />
2. <strong>Dezember</strong>. Der Markt, der<br />
auch mit dem öffentlichen Bus gut<br />
zu erreichen ist, geht bis Sonntag,<br />
4. <strong>Dezember</strong>. Öffnungszeiten: jeweils<br />
von 12 bis 20 Uhr.<br />
Bernried<br />
Der Bernrieder Weihnachtsmarkt<br />
im Klosterhof öffnet heuer am 4.<br />
<strong>Dezember</strong> von 12 bis 18 Uhr seine<br />
Tore. Organisiert wird der Markt,<br />
Andechs<br />
Der Weihnachtsmarkt am Platz vor<br />
dem Feuerwehrhaus in Oberegelfing<br />
wird jedes Jahr federführend<br />
von einem anderen Ortsverein<br />
organisiert — <strong>die</strong>smal vom Sportverein<br />
ASV. Der Markt öffnet am<br />
11. <strong>Dezember</strong> von 11 bis 17 Uhr. Der<br />
Nikolaus wird kommen <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
Eglfinger Musikkapelle spielt zur<br />
Unterhaltung auf.<br />
Oberhausen<br />
Der Frauenb<strong>und</strong> Oberhausen richtet<br />
mit Unterstützung der Ortsbäuerinnen<br />
z<strong>um</strong> wiederholten Male<br />
den Weihnachtsmarkt am Rathaus<br />
aus. Dieses Jahr am Samstag, 26.<br />
<strong>November</strong> von 15 bis 20 Uhr. Es<br />
gibt dekorative Gestecke, Adventskränze<br />
<strong>und</strong> lauter Handgemachtes<br />
wie etwa Getöpfertes, Gestricktes,<br />
Gebasteltes, Marmeladen, Liköre,<br />
Feuerzangenbowle, handgemachte<br />
Plätzchen, Bauernbrot aus dem<br />
Holzofen, leckere Gulaschsuppe,<br />
Glühwein oder Punsch. Neben<br />
einer Überraschungs-Kinderaktion<br />
kommt <strong>um</strong> 16 Uhr der Nikolaus,<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 65<br />
Augustiner-Biergarten auch an<br />
milden Wintertagen immer für Sie geöffnet!<br />
Altholz-Stüberl<br />
für Ihre <br />
• Hubertus-Stüberl (EG)<br />
für 16 Personen<br />
• Eichsee- & Karpfsee-Stüberl<br />
(EG) für je 8 Personen<br />
• Renken-Stüberl<br />
mit Märchenhütte für Kinder<br />
(1. Stock) 32 Personen<br />
• Hecht-Stüberl (1. Stock)<br />
30 Personen mit Renken-Stüberl<br />
kombiniert 62 Personen<br />
• Gastra<strong>um</strong> EG - bis zu 60 Personen<br />
WOCHEN<br />
Südtiroler-Wochen<br />
noch bis 13. <strong>November</strong><br />
Fondue-Wochen<br />
19.11. - 8.1.2017<br />
auch für Ihre Weihnachtsfeier<br />
geeignet auf Wunsch mit<br />
Punsch-Empfang am Lagerfeuer!<br />
Alle Festtage<br />
geöffnet –<br />
nur Hl. Abend<br />
geschlossen!<br />
Candle-Light-Dinner ab 18 Uhr!<br />
Nur 5 Autominuten von der A95-Ausfahrt Murnau-Kochel, der<br />
Glentleiten oder dem Franz-Marc-Muse<strong>um</strong> in Kochel entfernt!<br />
Adams Gastro oHG · Unterauer Str. 1 · 82444 Schlehdorf<br />
Tel. 0 88 51-4 84 · info@fischerwirt.bayern<br />
www.fischerwirt.bayern
Gut Achberg<br />
überreicht kleine Geschenke an<br />
<strong>die</strong> Kinder <strong>und</strong> verbreitet vorweihnachtliche<br />
Stimmung.<br />
Gut Achberg bei Oberhausen<br />
Der „Stadlchristkindlmarkt“ auf Gut<br />
Achberg hat Tradition. Seit über 25<br />
Jahren richtet ihn Florian Pfütze<br />
auf dem Gelände seines land- <strong>und</strong><br />
forstwirtschaftlichen tsch<br />
Betriebes aus,<br />
heuer am<br />
Wochenende des 3. <strong>und</strong><br />
4.<br />
<strong>Dezember</strong>s, embe<br />
jeweils von 10 bis<br />
18 Uhr. Zahlreiche Austeller bieten<br />
ihre handwerklichen Produkte<br />
aus Holz, Filz oder Schafswolle an.<br />
Zudem gibt<br />
es Keramik, Schmuck,<br />
Hutdesign <strong>und</strong> vieles mehr. Wer<br />
Kulinarisches bevorzugt, kann sich<br />
mit Wildprodukten aus dem eigenen<br />
Revier er oder geräuchertem<br />
Biolachs aus Schottland eindecken.<br />
Am Sonntag wird ab 12<br />
traditionell Hirschgulasch serviert<br />
— solange der Vorrat reicht.<br />
Maxlried<br />
Am Wochenende vom 19. <strong>und</strong> 20.<br />
<strong>November</strong> findet der alljährliche<br />
„Weihnachtliche Markt in Maxlried“<br />
im Hof der Torwirtschaft „la<br />
Cantina“ statt. Am Samstag von 13<br />
bis 20 Uhr <strong>und</strong> am Sonntag von 13<br />
bis 18 Uhr können sich <strong>die</strong> Besucher<br />
über ein Büffet mit hausgemachtem<br />
Kuchen, fair gehandeltem Kaffee,<br />
Glühwein <strong>und</strong> Gulaschsuppe<br />
am Lagerfeuer freuen. Außerdem<br />
wird ein buntes Angebot an selbstgemachtem<br />
Kunsthandwerk <strong>und</strong><br />
diversen Leckereien an verschiedenen<br />
Ständen angeboten. Der komplette<br />
Erlös der Bewirtung <strong>und</strong> ein<br />
Großteil der Einnahmen nahm<br />
aus<br />
dem Kunsthandwerk kommt<br />
sozialen Projekten en in Ecuador,<br />
Guatemala ala <strong>und</strong> Uganda zugute.<br />
Iffeldorf<br />
Der besondere Platz — überschaubar<br />
<strong>und</strong> zentral — macht den Reiz<br />
des Iffeldorfer Christkindlmarkts<br />
aus. Längst hat er sich zu einem<br />
winterlichen Treff für Einheimische<br />
<strong>und</strong> Menschen aus der<br />
Umgebung entwickelt. Heuer<br />
findet er am 1. Adventssonntag<br />
(27. <strong>November</strong>) von 11 bis 20 Uhr<br />
wie immer auf dem St. Vitus Platz<br />
statt. Unter der Beteiligung vieler<br />
Iffeldorfer Vereine wird der Markt<br />
vom CSU-Ortsverband organisiert.<br />
Der Erlös kommt den jeweiligen<br />
Vereinen zugute. Adventsgestecke<br />
<strong>und</strong> Kränze, eine große Tombola,<br />
Misteln, Plätzchen, Stollen, Crêpes<br />
<strong>und</strong> Waffeln sowie Kaffee <strong>und</strong> Kuchen<br />
werden angeboten. Der Nikolaus<br />
schaut am Nachmittag vorbei<br />
<strong>und</strong> zur Unterhaltung spielen<br />
<strong>die</strong> jungen Iffeldorfer Musikanten.<br />
Gut Kerschlach<br />
Am 3. Adventswochenende, 10.<br />
<strong>und</strong> 11. <strong>Dezember</strong>, findet der alljährliche<br />
Adventsmarkt mit großem<br />
Christba<strong>um</strong>verkauf statt — an<br />
beiden Tagen jeweils von 10 bis 19<br />
Uhr. Man kann sich in Ruhe einen<br />
schönen Ba<strong>um</strong> aussuchen, <strong>die</strong> alle<br />
aus dem eigenen Kerschlacher<br />
Forst stammen, biozertifiziert sind<br />
<strong>und</strong> laufend frisch nachgeschlagen<br />
werden. Währenddessen kann<br />
man bei Glühwein oder Punsch in<br />
weihnachtliche Stimmung kommen.<br />
Selbstverständlich wird auch<br />
für das leibliche Wohl gesorgt sein.<br />
Bei den ausstellenden Künstlern<br />
<strong>und</strong> Handwerkern findet sich sicherlich<br />
das eine oder andere fehlende<br />
Weihnachtsgeschenk. Über<br />
65 Aussteller <strong>und</strong> Attraktionen wie<br />
etwa Kutschfahrten, Ponyreiten,<br />
Nikolaus am<br />
Nachmittag, Bienenwachskerzenziehen,<br />
nwa<br />
Filzen<br />
für <strong>die</strong> Kinder, Isarkiesel bemalen<br />
oder<br />
Reitvorführungen werden<br />
gewiss für Unterhaltung sorgen.<br />
Pähl<br />
Poll<br />
ing<br />
Der Duft von frischen Kiacherl, gebrannten<br />
Mandeln <strong>und</strong> Glühwein<br />
liegt in der Luft <strong>und</strong> lädt am Sonntag,<br />
27. <strong>November</strong>, am Kirchberg<br />
beim Pfarr- <strong>und</strong> Gemeindezentr<strong>um</strong><br />
z<strong>um</strong> Verweilen ein. Musikalisch<br />
wird der 34. Adventsmarkt von der<br />
Trachtenkapelle ab 10.30 Uhr eröffnet.<br />
Wie mühselig das Schmiedehandwerk<br />
früher war, können <strong>die</strong><br />
Besucher auch <strong>die</strong>ses Jahr hautnah<br />
erleben: Ein Schmied wird auch<br />
heuer wieder seine Arbeit am Amboss<br />
vorführen. Zwei Spinnerinnen<br />
werden alte Handwerkskunst<br />
darbieten <strong>und</strong> mit dem Spinnrad<br />
Schafwolle zu feinem Garn zwirbeln.<br />
Neben reichlich Auswahl für<br />
schöne Weihnachtsgeschenke gibt<br />
es Selbstgestricktes <strong>und</strong> Gehäkeltes,<br />
selbst gemachte Marmelade<br />
<strong>und</strong> allerlei Eingemachtes. Gegen<br />
13 Uhr besucht der Nikolaus den<br />
Adventsmarkt. Ein Teil des Erlöses<br />
kommt den beiden kirchlichen<br />
Gemeinden St. Laurentius in Pähl<br />
<strong>und</strong> St. Pankratius in Fischen für<br />
<strong>die</strong> Arbeiten <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>die</strong> Kirchengemeinde<br />
zugute. Ein<br />
weiterer Teil geht wieder er<br />
an soziale Zwecke.<br />
Pöcking<br />
Seit 1996 öffnet der Christkindlmarkt<br />
Pöcking, organisiert von<br />
der Stiftung für Pöcking, bereits<br />
z<strong>um</strong> 21. Mal seine Tore. Der Markt<br />
bietet 22 kunsthandwerkliche <strong>und</strong><br />
kulinarische Stände, <strong>die</strong> von ortsansässigen<br />
Vereinen <strong>und</strong> privaten<br />
Anbietern gestaltet werden. <strong>Das</strong><br />
Begleitprogramm <strong>um</strong>fasst eine<br />
Kunstausstellung <strong>und</strong> ein Marionettentheater<br />
für Kinder ab drei<br />
Jahren. Ebenso können <strong>die</strong> Kleinen<br />
im Keller des Gemeindekindergartens<br />
im Keller basteln, während<br />
<strong>die</strong> Eltern sich in Ruhe den Markt<br />
anschauen oder eine Tasse Glühwein<br />
trinken. Musikalisch wird der<br />
Tag von den Flötenkindern von Lisa<br />
Stiehler, dem Gospelchor <strong>und</strong> der<br />
Blaskapelle <strong>um</strong>rahmt. Los geht es<br />
im Kirchhof der St. Pius-Kirche am<br />
Samstag, 26. <strong>November</strong>, <strong>um</strong> 14 Uhr<br />
(Ende circa 21 Uhr).<br />
Polling<br />
Die Eröffnung des 31. Adventsmarktes<br />
am Sonntag, 27. <strong>November</strong><br />
<strong>um</strong> 9.30 Uhr ist wie jedes Jahr<br />
am Kirchplatz.<br />
66 | tassilo
We<br />
ssob<br />
obru<br />
runn<br />
Raisting<br />
Seit einigen Jahren t<strong>um</strong>meln sich<br />
Besucher <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> den Gasthof<br />
Drexl am Wochenende des ersten<br />
Advents beim „altbayerischen<br />
Christkindlmarkt“, von Freitag, 25.<br />
<strong>November</strong>, bis Sonntag, 27. <strong>November</strong>.<br />
Freitag <strong>und</strong> Samstag hat<br />
der Markt von 16 bis 21 Uhr geöffnet,<br />
am Sonntag von 11 bis 20 Uhr.<br />
Die lebende Krippe, der Besuch<br />
des Nikolaus’, schwedische Fackeln,<br />
kleine duftende Schmankerl<br />
an jeder Ecke <strong>und</strong> natürlich ein<br />
bunt gemischtes Sammelsuri<strong>um</strong><br />
an typischen Christkindlmarktständen<br />
schaffen eine Atmosphäre,<br />
<strong>die</strong> jedes Jahr eine große Zahl<br />
an Gästen anlockt.<br />
Seeshaupt<br />
Stets am 1. Adventssonntag — in<br />
<strong>die</strong>sem Jahr also am 27. <strong>November</strong><br />
— lädt der 1979 gegründete Trachtenverein<br />
er „Würmseer Seeshaupt-<br />
St. Heinrich“ z<strong>um</strong> altbayerischen<br />
Christkindlmarkt ein. Hauptsächlich<br />
<strong>die</strong> Ortsvereine bieten von 10 bis<br />
18.30 Uhr an<br />
insgesamt 26 Ständen<br />
am<br />
Parkplatz vor der Schule viel<br />
Weihnachtliches iches<br />
an. Ab 13 Uhr wird<br />
im halbstündigen Rhythmus<br />
der Nikolaus zu Gast<br />
sein. Der Kirchenchor <strong>und</strong><br />
ebenso en<br />
<strong>die</strong><br />
Kapelle wer-<br />
den<br />
Weihnachtslieder z<strong>um</strong><br />
Besten en<br />
geben. en. Und auch eine<br />
lebende Krippe pe wird zu sehen<br />
sein.<br />
Tutzing<br />
Die Aktionsgemeinschaft Tutzinger<br />
Gewerbetreibender e.V. ist Veranstalter<br />
des Adventsmarktes „<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
<strong>um</strong> das Rathaus“ in der Kustermannstraße.<br />
Von 11 bis 19 Uhr<br />
präsentieren sich überwiegend<br />
heimische Vereine, <strong>die</strong> so <strong>die</strong> Möglichkeit<br />
haben, ihre Vereinskasse<br />
aufzubessern. Um circa 16 Uhr wird<br />
der Nikolaus zu Besuch sein.<br />
Wessobrunn<br />
Die historische Dorfweihnacht in<br />
Wessobrunn verspricht auch in<br />
<strong>die</strong>sem Jahr wieder ein ganz besonderes<br />
vorweihnachtliches Erlebnis<br />
zu werden. Am Sonntag, 11.<br />
<strong>Dezember</strong>, wird <strong>um</strong> 11.30 Uhr <strong>die</strong><br />
Dorfweihnacht mit festlichem Glockengeläut<br />
<strong>und</strong> den Turmbläsern<br />
eröffnet. R<strong>und</strong> <strong>um</strong> den Kirchplatz<br />
<strong>und</strong> im Kloster scharen sich dann<br />
<strong>die</strong> zahlreichen, liebevoll geschmückten<br />
Buden von Vereinen<br />
<strong>und</strong> Geschäften aus dem Klosterdorf,<br />
garniert mit einem kulinarischen<br />
<strong>und</strong> kulturellen Angebot. In<br />
der stimmungsvollen Kulisse zwischen<br />
den Flügeln des Klosters, der<br />
Pfarrkirche <strong>und</strong> dem mächtigen<br />
Römerturm sowie den Budenbetreibern<br />
in historischen Gewändern<br />
scheint <strong>die</strong> Zeit <strong>um</strong> einige Jahrh<strong>und</strong>erte<br />
zurückgedreht. Wildspezialitäten,<br />
Kesselfleisch <strong>und</strong> Pizza<br />
aus dem mehr als 130 Jahre alten<br />
Holzofen sind nur einige der angebotenen<br />
Ga<strong>um</strong>enfreuden. Bastel-<br />
<strong>und</strong> Handarbeiten, n, raffinierte<br />
Holzarbeiten en <strong>und</strong><br />
vieles mehr sind<br />
an den Ständen der Wessobrunner<br />
so<br />
ner<br />
Dorfweihnacht zu finden. d n.<br />
Wer<br />
also<br />
noch kein Weihnachtsgeschenk<br />
sc<br />
hen<br />
nk<br />
hat, wird hier bestimmt t fündig.<br />
Zudem hat der Nikolaus sein Kommen<br />
zugesagt. gt. Ein Märchentheater<br />
heat<br />
er<br />
für Kinder, ein Adventskonzert im<br />
<strong>Tassilo</strong>saal <strong>und</strong> <strong>die</strong> Alphornklänge<br />
läng<br />
Pfaffenwinkel sorgen für<br />
ein<br />
ansprechendes<br />
Rahmenprogramm.<br />
ramm<br />
mm.<br />
Der Erlös der Dorfweihnacht wird<br />
für kirchliche <strong>und</strong> soziale Zwecke<br />
sowie <strong>die</strong> Vereinsarbeit rbei<br />
verwendet.<br />
en<br />
Wielenbach<br />
Neben einer lebenden Krippe<br />
begeistern beim Wielenbacher<br />
Weihnachtsmarkt am 3. Advent (11.<br />
<strong>Dezember</strong>) ab 11 Uhr besonders<br />
<strong>die</strong> vielen musikalischen Darbietungen<br />
auf dem Dorfplatz vor dem<br />
Rathaus: von den Jagdhornbläsern,<br />
den Wielenbacher Musikanten, der<br />
Jugendkapelle <strong>und</strong> dem Chor der<br />
Volksschule. Der Nikolaus hat sich<br />
bereits angekündigt <strong>und</strong> es soll<br />
eine „Packerlversteigerung“ geben.<br />
Keine Garantie auf Vollständigkeit<br />
der Aufzählung — Änderungen <strong>und</strong><br />
Fehler vorbehalten.<br />
Private Krippenausstellung<br />
Manfred Bögl • Am Betberg 8 • 82362 <strong>Weilheim</strong> i.Ob<br />
20 Orientalische <strong>und</strong> heimatliche<br />
Krippendarstellungen, u.a. 240 Tripifiguren,<br />
Original Heidefiguren, historische Oberammergauer<br />
Krippenfiguren von 1820 <strong>und</strong> 1880<br />
Besichtigung:<br />
Fr. 16.12. - So. 18.12.<strong>2016</strong> von 10 - 17 Uhr<br />
Sa. 07.01. - So. 08.01.2017 von 10 - 17 Uhr<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Feiern sie bei uns!<br />
· Saal mit bis zu 250 Personen<br />
•· Nebenzimmer Saal mit bis zu bis 25040 Personen - 120 Personen<br />
•· Individuelle Nebenzimmer Menü bis 40 <strong>und</strong> - Buffetauswahl 120 Personen<br />
Escherstrasse 1| 82390 Eberfing<br />
Telefon: 08802-8032<br />
• Individuelle Menü- <strong>und</strong> Buffetauswahl<br />
info@gasthof-post-eberfing.de<br />
• Gästezimmer zu vermieten<br />
www.gasthof-post-eberfing.de<br />
Bei Voranmeldung Sondertermine von<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2016</strong> bis April 2017 möglich<br />
Tel. Privat 0881/61116 Büro 0881/40033<br />
E-mail info@boegl-architekt.de<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 67
Handtuch & Co<br />
Handtücher, Decken <strong>und</strong> Textilien<br />
Bahnhofstr. 42<br />
82398 Polling<br />
Tel. 0881 - 4179525<br />
www.handtuch-<strong>und</strong>-co.de<br />
uns erneut frühzeitig für Sie Gedanken<br />
gemacht <strong>und</strong> eine kleine<br />
Auswahl an Geschenkideen zusammengestellt:<br />
Nicht fehlen darf<br />
dabei der „Klassiker“ Schmuck —<br />
entweder ganz traditionell, oder<br />
modern als „Smartwatch“. Wer<br />
Weihnachtliche Geschenktipps s des „tassilo“<br />
Vom Bademantel<br />
bis zur Smartwatch<br />
<strong>Tassilo</strong>land | Aufmerksame Leser<br />
des „tassilo“ können sich jedes<br />
Jahr vorweihnachtlichen Stress<br />
sparen. Nämlich dann, wenn es<br />
dar<strong>um</strong> geht, seinen Liebsten ein<br />
ansprechendes Weihnachtsgeschenk<br />
zu besorgen. Wir haben<br />
es sportlich mag, dem können wir<br />
einen Karatekurs ans Herz legen.<br />
Für Waldarbeiter empfehlen wir<br />
neues Equipment, während es für<br />
Kinder im Spielwarengeschäft immer<br />
etwas gibt — <strong>und</strong> Handtücher<br />
braucht sowieso jeder.<br />
Thomas Schelle, stellvertretender Geschäftsleiter <strong>und</strong><br />
Uhrmachermeister bei Uhren Lutz in <strong>Weilheim</strong><br />
„Mein absoluter Favorit für das Weihnachtsfest <strong>2016</strong> ist eine<br />
Smartwatch von Fossil oder Michael Kors. Diese Digitaluhren<br />
bieten modernste Technik ähnlich einer Apple Watch, <strong>und</strong><br />
haben trotzdem ein ansprechendes Design. <strong>Das</strong> Besondere<br />
ist, dass sie wie eine klassische Uhr aussehen, aber Internetfunktion,<br />
E-Mail-Empfang, Laufaufzeichnung <strong>und</strong> vieles<br />
mehr bieten. <strong>Das</strong> Ziffernblatt lässt sich farblich wechseln,<br />
so dass es zu jedem Outfit passend gemacht werden kann.<br />
Uhren Lutz gibt es seit über 70 Jahren am <strong>Weilheim</strong>er Rathausplatz; wir bieten<br />
von Trendmarken bis hin z<strong>um</strong> edlen Diamanten eine Vielzahl an Schmuckstücken, <strong>die</strong><br />
gut unter den Christba<strong>um</strong> passen. Ein Highlight ist heuer sicher auch <strong>die</strong> personalisierte<br />
Thomas Sabo Kollektion. Diese Armbänder oder Ketten kann man mit einer individuellen<br />
Gravur versehen lassen, was bei uns im Preis inbegriffen ist.“<br />
Zefix, jetzt hat<br />
er auch noch<br />
Schmuck!<br />
Filialleiter Christian Müller <strong>und</strong> Mitarbeiter Finn Jungermann<br />
(Bild) von Endress Motorgeräte in <strong>Weilheim</strong><br />
„Wenn man seinem Liebsten etwas Gutes tun möchte, dann<br />
sorgt man für seine Sicherheit im Wald! Ein guter Helm ist<br />
ein sehr wichtiges Utensil für <strong>die</strong> Waldarbeit, auch wenn<br />
man nur hobbymäßig im Holz arbeitet. Wir bieten n neben<br />
Schnittschutzhosen, Jacken oder Sicherheitsschuhen auch<br />
komplette Schutzkleidung bei der Arbeit mit der Motorsäge.<br />
Im<br />
<strong>Weilheim</strong>er Trifthof befindet sich eine von 22 Filialen der<br />
Endress Mt Motorgeräte GmbH. Wir vertreiben erstklassige Markengeräte e von<br />
Stihl, Viking, John Deere, Kärcher, Honda oder Sabo — <strong>und</strong> natürlich gehört<br />
bei uns eine fachk<strong>und</strong>ige Beratung mit dazu.“<br />
68 | tassilo
Erika <strong>und</strong> Bianca Hoyer von Spielwaren<br />
Hoyer in Tutzing<br />
„Bildhauen nach Farben — das ist ein ganz<br />
neuer Trend. Kinder <strong>und</strong> Jugendliche können<br />
so das Schnitzen spielerisch erlernen. Der<br />
weiße Klotz aus Kartoffelstärke verändert<br />
beim Abtragen Schicht <strong>um</strong> Schicht seine<br />
Farbe, so dass man am Ende zu einem<br />
w<strong>und</strong>erbaren, selbst geschnitzten Tiermotiv<br />
gelangt. Als geeignet sehen wir es für Kind-<br />
er ab fünf Jahren mit Unterstützung eines Erwachsenen an, ab zwölf Jahren<br />
kann es eigenständig versucht werden. Neu im Programm haben wir auch <strong>die</strong><br />
‚Willow Tree‘ Schutzengel. Jede <strong>die</strong>ser Figuren soll eine Eigenschaft oder ein<br />
Gefühl widerspiegeln, z<strong>um</strong> Beispiel Hoffnung, Wünsche oder Courage. Damit<br />
kann man dem Beschenkten auch eine Botschaft weitergeben.“<br />
Karoly Szabo von der Sport- <strong>und</strong> Kampfkunstschule<br />
Szabo<br />
„Ich halte hier einen Schnupperst<strong>und</strong>en-Gutschein utschein<br />
für einen Monat Karate in Händen. Mit <strong>die</strong>sem<br />
Kampfsport werden Konzentration, Koordination,<br />
Disziplin <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit gefördert, das bedeutet<br />
wirklich viel Sicherheit für Ihr Kind. Wir trainieren<br />
regelmäßig an den Standorten Maisach, Seefeld,<br />
Starnberg, Tutzing <strong>und</strong> <strong>Weilheim</strong>. Ich selbst mache<br />
schon seit über 30 Jahren Karate <strong>und</strong> trage einen<br />
Schwarzgürtel mit drei Dan. Wer schon zu meinen<br />
Schülern zählt, freut sich bestimmt auch über einen<br />
Gutschein für einen neuen Karate-Anzug.“<br />
Florian Seidler von Handtuch & Co in Polling<br />
„Mein persönliches Lieblingsstück ist <strong>die</strong>ser schöne<br />
Bademantel, ganz aus natürlicher Walkfrottier-Qualität.<br />
Ba<strong>um</strong>wolle saugt gut <strong>und</strong> ist kuschelig weich, trotzdem<br />
ist der Mantel sehr leicht <strong>und</strong> damit ideal für Saunagänger.<br />
Es gibt ihn in verschiedenen Farben, für<br />
Männer <strong>und</strong> Frauen. Seit 2012 betreibe ich einen Online-Handel<br />
für alle Frottier-Artikel, vom Waschhandschuh<br />
bis z<strong>um</strong> Strandtuch, außerdem Geschirrtücher,<br />
Bettwäsche, Decken <strong>und</strong> Berufsbekleidung. Ich achte<br />
sehr auf Qualität, auf eine sozialgerechte <strong>und</strong> ökologische<br />
Herstellung <strong>und</strong> auf Langlebigkeit. Trotz meines<br />
Online-Shops ist mir <strong>die</strong> persönliche Beratung wichtig; man kann sich<br />
gerne telefonisch bei mir über <strong>die</strong> Produkte informieren. Bestellen kann<br />
man übrigens ab einem Stück.“<br />
Hubert Nold, Landuhrmachermeister<br />
aus Peißenberg<br />
„Mein Geschenktipp ist ein Schmuckset, ent-<br />
weder ganz modisch oder passend zur Tracht.<br />
<strong>Das</strong> kann man komplett schenken oder in Etap-<br />
pen, z<strong>um</strong> Beispiel zu Weihnachten das Collier,<br />
z<strong>um</strong> Muttertag den Ring <strong>und</strong> <strong>die</strong> Ohrringe am<br />
Geburtstag. Oder auch eine klassische Uhr, das<br />
kommt immer gut an: für Damen sehr modische<br />
<strong>und</strong> allergiefreie Modelle in leichtem Titan, für Herren kann man auch mal an<br />
eine Taschenuhr zur Tracht denken. Ich betreibe seit 27 Jahren das Uhren- <strong>und</strong><br />
Schmuckfachgeschäft in Peißenberg <strong>und</strong> bezeichne mich immer als Landuhrmachermeister.<br />
Denn genauso wie ein Landarzt sich vielen Krankheiten annimmt,<br />
so repariere ich alles, was ticken <strong>und</strong> glänzen soll.“<br />
An Weihnachten & Silvester noch nichts geplant?!<br />
Kommen Sie doch zu uns!<br />
An beiden Weihnachtsfeiertagen verwöhnen wir Sie mit 4 ausgewählten<br />
Menüs, welche musikalisch von unseren Stubenmusikern untermalt<br />
werden.<br />
Zu Silvester servieren wir ein 6 Gänge Gala-Menü, inklusive Aperitif &<br />
anschließendem Feuerwerk.<br />
Wir wünschen frohe Festtage <strong>und</strong> freuen uns, Sie bald bei uns begrüßen<br />
zu dürfen.<br />
Ihr<br />
Moritz Link <strong>und</strong> das Team<br />
vom Landgasthof Osterseen<br />
Hofmark 9, 82393 Iffeldorf<br />
Tel. 0 88 56/9 28 60<br />
Fax 0 88 56/92 86 45<br />
landgasthof@osterseen.de<br />
www.landgasthof-osterseen.de<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 69
Alois <strong>und</strong> Helga Bernhard mit bayerischen Kunstwerken<br />
Ein ganzer Leonhardi-Zug<br />
im Miniatur-Format<br />
Spatzenhausen | Vorreiter, Leonhardi-Wagen,<br />
Ba<strong>um</strong>schlitten oder<br />
Gaiwagerl — <strong>die</strong> Eheleute Alois<br />
<strong>und</strong> Helga Bernhard haben schon<br />
über 20 aufwändig geschmückte<br />
<strong>und</strong> mit Trachtlern besetzte Festwagen<br />
gebaut. Alles im Verhältnis<br />
eins zu zehn. H<strong>und</strong>erte St<strong>und</strong>en<br />
Handarbeit haben <strong>die</strong> beiden<br />
Spatzenhausener dafür investiert.<br />
Dabei ist ihnen jedes Gespann so<br />
ans Herz gewachsen, dass sie es<br />
nur an <strong>die</strong> eigenen Kinder oder<br />
zu<br />
ganz besonderen Anlässen im<br />
näheren Bekanntenkreis weitergegeben<br />
geb haben.<br />
Will<br />
man <strong>die</strong> Geschichte erzählen,<br />
wie der 76-jährige Rentner<br />
dazu kam, solch schöne Gespanne<br />
zu bauen, dann muss man bis in<br />
seine Jugend zurückschauen. Mit<br />
14<br />
Jahren kam er als Knecht auf<br />
einen Bauernhof, wo sechs Pfer-<br />
de im Stall standen. „Der Bauer<br />
Alois <strong>und</strong> Helga Bernhard aus Spatzenhausen haben zusammen schon<br />
über 20 Fuhrwerke in Miniaturform gebaut.<br />
70 | tassilo<br />
war ein Rossnarr <strong>und</strong> er hat mir<br />
alles gezeigt“, erzählt Alois Bernhard,<br />
der schon in jungen Jahren<br />
den Umgang <strong>und</strong> das Gespür für<br />
Pferde erlernte. Doch Bauernknecht<br />
bleiben, das war ihm zu<br />
wenig. Er machte eine Zimmererlehre,<br />
arbeitete zunächst auf dem<br />
Bau <strong>und</strong> dann über 30 Jahre bei<br />
den Isar-Amper-Werken. Bei einem<br />
Urlaub in Tirol sah er einen<br />
Heuwagen in Miniaturformat, der<br />
ihn auf <strong>die</strong> Idee brachte, so etwas<br />
(vielleicht noch ein wenig raffinierter)<br />
nachzubauen. Es gelang<br />
ihm recht gut, denn mit dem Heu<br />
war <strong>die</strong> Gestaltung des Wagens<br />
relativ einfach. Der zweite Versuch<br />
war ein Gaiwagerl, also ein<br />
Pferd mit Fuhrmann <strong>und</strong> einer Art<br />
Kutsche, auf deren Ladefläche ein<br />
toter Hirsch transportiert wurde.<br />
Dann folgte ein Ba<strong>um</strong>wagen <strong>und</strong><br />
davon auch <strong>die</strong> Ausführung im<br />
Winter mit Schlitten. Die Pferde<br />
schnitzt er nicht selber, <strong>die</strong> lässt er<br />
sich von einem Schnitzer in Südtirol<br />
machen. „65 Rösser hab ich<br />
schon geholt“, verrät Alois Bernhard,<br />
woraus man schließen kann,<br />
dass bei zwei- oder vierspännigen<br />
Fuhrwerken schon gut 20 <strong>die</strong>ser<br />
Kunstwerke entstanden sind. Auch<br />
zwei Ochsen hat er sich aus Südtirol<br />
besorgt, <strong>die</strong> wieder einen klassischen<br />
Heuwagen ziehen. Alles<br />
weitere, <strong>die</strong> Wagen, <strong>die</strong> Speichenräder<br />
oder das Geschirr der Pferde,<br />
wird von dem Hobbybastler<br />
maßstabsgetreu <strong>und</strong> mit viel Liebe<br />
z<strong>um</strong> Detail nachgebaut.<br />
70 Arbeitsst<strong>und</strong>en<br />
für <strong>die</strong> Einkleidung<br />
Sechs Fuhrwerke samt Vorreiter hat Alois Bernhard auf einem Festwagen<br />
als Froschhausener Leonhardifahrt gestaltet <strong>und</strong> ist damit bei dem<br />
echten Umritt mitgefahren.<br />
Um <strong>die</strong> Personen auf den Wagen<br />
oder <strong>die</strong> Fuhrleute kümmert sich<br />
derweil Helga Bernhard. Die gelernte<br />
Schneiderin hat früher bei<br />
H<strong>um</strong>melsheim in der Schnittabteilung<br />
gearbeitet <strong>und</strong> verfügt<br />
dadurch über das Wissen, wie<br />
man einen Schnitt auf <strong>die</strong>se Miniaturgröße<br />
verkleinert. Kopf <strong>und</strong><br />
Hände sind von Krippenfiguren,<br />
denen Helga Bernhard dann einen<br />
Körper verpasst <strong>und</strong> entsprechend<br />
einkleidet. „Die Krippenfiguren<br />
haben oft zu lange Haare, da muss<br />
mein Mann nachschnitzen“, erzählt<br />
sie von den Schwierigkeiten,<br />
dass man eigentlich nur zwei oder<br />
drei brauchbare Köpfe zur Auswahl<br />
hat. Auf einem der w<strong>und</strong>erschönen<br />
Leonhardiwagen sitzen<br />
dann drei Fuhrleute <strong>und</strong> zwölf<br />
Frauen in Tracht, für deren Einkleidung<br />
sie mindestens 70 Arbeitsst<strong>und</strong>en<br />
investiert. Um <strong>die</strong> Hüte<br />
der Personen stilecht hinzukriegen,<br />
fuhren <strong>die</strong> Eheleute extra zu<br />
einem Hutmacher an den Tegernsee,<br />
der ihnen <strong>die</strong> Arbeitsschritte<br />
erklärte. Dann schnitzte sich<br />
Alois eine Miniatur-Holzform, auf<br />
<strong>die</strong> der Filz wie bei den großen<br />
Hüten aufgezogen werden kann.<br />
„Ich kann halt jeden Tag nur einen<br />
Hut machen“, erzählt er, denn der<br />
Filz wird aufgezogen, mit Stärke<br />
getränkt <strong>und</strong> über Nacht getrocknet,<br />
damit der Hut seine Form behält.<br />
Auf dem Schutzengel-Wagen<br />
laufen zwei knapp zehn Zentimeter<br />
große Kinder in gestrickten<br />
Westen. „Die Jacken hab ich mit<br />
Rouladenspießen gestrickt, weil<br />
es keine so dünnen Stricknadeln<br />
gibt“, erklärt Helga Bernhard.<br />
Über <strong>die</strong> Jahre hinweg hat der agile<br />
Rentner auch einen Brautwagen,<br />
einen Ernte- oder einen Festwagen<br />
mit einer ganzen Musikkapelle gebaut.<br />
Zu <strong>die</strong>sem Fuhrwerk verrät<br />
Alois zugleich eine nette Anekdote:<br />
„Die Mini-Instr<strong>um</strong>ente habe
ich alle hier bekommen — bis<br />
auf<br />
den Bass, den fanden meine Kin-<br />
der online in Berlin“, erzählt er.<br />
Dazwischen hat er auch mal ein<br />
großes Kreuz für den örtlichen<br />
Friedhof oder einen echten Leonhardiwagen<br />
für <strong>die</strong> Wallfahrt in<br />
Froschhausen bei Murnau gezimmert.<br />
Überhaupt liegt ihm <strong>die</strong>se<br />
Leonhardifahrt sehr am Herzen. In<br />
seinem Wohnzimmer stehen drei<br />
Vorreiter mit der originalgetreu<br />
gestickten Leonhardi-Standarte<br />
des Nachbarortes, ein vierspänniger<br />
Leonhardiwagen, den ein Bekannter<br />
bäuerlich bemalte; oder<br />
ein Festwagen mit der Darstellung<br />
einer Mariengrotte. Sechs <strong>die</strong>ser<br />
Gespanne hat er auf einem echten<br />
Festwagen zu einem Zug formiert<br />
<strong>und</strong> dazu auch <strong>die</strong> Leonhardi-Kirche<br />
samt Häusern von Froschhausen<br />
nachgebaut.<br />
„Mittlerweile stresst es mich,<br />
wenn da was fuchst bei den winzigen<br />
Teilen“, gesteht Alois; seine<br />
Schaffenskraft wird langsam weniger.<br />
Doch beim Anblick <strong>die</strong>ser bayerischen,<br />
bodenständigen Kunstwerke<br />
kann man nur hoffen, dass<br />
<strong>die</strong> beiden ihrem außergewöhnliches<br />
Hobby noch lange nachgehen<br />
können.<br />
rg<br />
LÄSSIG, COOL: EIN SOFA DAS EINDRUCK MACHT<br />
feines Massivholzgestell in Eiche oder Nussba<strong>um</strong> JETZT ZUM MESSEPREIS<br />
einrichtung<br />
schuster<br />
Angelika Weber<br />
Augsburgerstr.1<br />
Ecke Pöltnerstraße<br />
82362 <strong>Weilheim</strong><br />
In <strong>die</strong>sen vierspännigen Festwagen<br />
hat Alois Bernhard weit über<br />
100 Arbeitsst<strong>und</strong>en investiert, sei-<br />
ne<br />
Frau Helga für <strong>die</strong> Einkleidung<br />
der Personen gut 70 St<strong>und</strong>en.<br />
Tel: 08 81 / 23 52<br />
Fax: 08 81 / 61777<br />
info@einrichtung-schuster.de<br />
www.einrichtung-schuster.de<br />
AUSSTELLUNG · BERATUNG · PLANUNG · INNENARCHITEKTUR<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 71
NOVEMBER /<br />
M. HASEITL
Veranstaltungskalender<br />
1. <strong>November</strong> bis 31. <strong>Dezember</strong> <strong>2016</strong><br />
WEILHEIM<br />
DI 01.11.<br />
Allerheiligen<br />
8.30 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt auf dem Kirchplatz<br />
WEILHEIM<br />
MI 02.11.<br />
17.30 Uhr<br />
Schafkopf<strong>r<strong>und</strong></strong>e im Geisenhofer-Treff.<br />
Anmeldung unter<br />
0881 / 909590-15<br />
PÄHL<br />
14.30 Uhr<br />
Kaffeekranzl im Kerschlach Café<br />
RAISTING<br />
19.00 Uhr<br />
Künstlerstammtisch im Café Ibiza<br />
POLLING<br />
14.00 Uhr<br />
Seniorennachmittag im Pfarrsaal<br />
des Klosters<br />
18.30 Uhr<br />
Dinner & Show „Jetzt wird’s<br />
tropisch“ mit der Akrobatikgruppe<br />
Fortissima in der Tiefenbachhalle.<br />
Einlass ab 18 Uhr. Siehe Seite 22<br />
WEILHEIM<br />
DO 03.11.<br />
16.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspenden im BRK-Haus<br />
PEISSENBERG<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Glückauf-Platz<br />
PENZBERG<br />
20.00 Uhr<br />
50 Jahre seit Bergwerksschließung<br />
— Vortrag „Kohlebergbau<br />
<strong>und</strong> Aufbereitung weltweit“ von<br />
Dipl.-Ing. Andreas Hees in der<br />
Stadtbücherei. Eintritt: 1 €<br />
MURNAU<br />
15.00 Uhr<br />
Führung durch das Schloßmuse<strong>um</strong>.<br />
Treffpunkt an der Muse<strong>um</strong>skasse.<br />
Kosten: 10 €. Siehe Seite 46<br />
18.00 Uhr<br />
Horváth-Tage — Auftakt mit<br />
Präsentation „Vom Taufschein<br />
z<strong>um</strong> Totenschein“ der Horváth-<br />
Gesellschaft im Schloßmuse<strong>um</strong><br />
20.00 Uhr<br />
Horváth-Tage — Lesung „Suchers<br />
Leidenschaften: Ödön von<br />
Horváth“ von Angela H<strong>und</strong>sdorfer<br />
<strong>und</strong> Michael Grimm im<br />
Schloßmuse<strong>um</strong>. Karten: 20 € / 15 €<br />
(ermäßigt)<br />
HABACH<br />
18.30 Uhr<br />
Irish-Folk-Konzert der Band „Keltentanz“<br />
im Trödler. Eintritt frei<br />
POLLING<br />
18.30 Uhr<br />
Dinner & Show „Jetzt wird’s<br />
tropisch“ mit der Akrobatikgruppe<br />
Fortissima in der Tiefenbachhalle.<br />
Einlass ab 18 Uhr. Siehe Seite 22<br />
WEILHEIM<br />
FR 04.11.<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
16.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspenden im BRK-Haus<br />
19.00 Uhr<br />
Theater „Hamlet: eine Maschine“<br />
der Freien Bühne München im<br />
Stadttheater. VVK beim Ticketservice<br />
der Sparkasse<br />
DIESSEN<br />
19.00 Uhr<br />
Vernissage der Ausstellung mit<br />
Skulpturen von Johannes Rößle<br />
<strong>und</strong> Gemälde von Paul Ressl im<br />
Gewerkhaus<br />
STARNBERG<br />
19.00 Uhr<br />
Vernissage der Ausstellung<br />
„Bä<strong>um</strong>e — mit Pinsel, Kamera <strong>und</strong><br />
Kettensäge“ im Kunstsalon 5<br />
MURNAU<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Horváth-Tage — Horváth-Gespräche<br />
1 mit Kreativen aus Kunst<br />
<strong>und</strong> Wissenschaft im Angerbräu.<br />
Eintritt: 5 €<br />
20.00 Uhr<br />
Horváth-Tage — Verleihung des<br />
Ödon-von-Horváth-Preises an<br />
Edgar Reitz in der Ödon-von-<br />
Horváth-Aula. Eintritt frei<br />
POLLING<br />
18.30 Uhr<br />
Dinner & Show „Jetzt wird’s<br />
tropisch“ mit der Akrobatikgruppe<br />
Fortissima in der Tiefenbachhalle.<br />
Einlass ab 18 Uhr. Siehe Seite 22<br />
SCHWANGAU<br />
20.00 Uhr<br />
Konzert „Demon’s Eye — Deep<br />
Purple“ im Schloßbrauhaus. Weitere<br />
Infos unter www.schlossbrauhaus.de<br />
<strong>und</strong> auf Seite 75<br />
WEILHEIM<br />
SA 05.11.<br />
8.00 bis 14.00 Uhr<br />
Hallenflohmarkt in der Kleinen<br />
Hochlandhalle. Platzbezug ab 7<br />
Uhr möglich. Anmeldung unter<br />
0881 / 4179225<br />
20.00 Uhr<br />
50 Jahre Musikschule — Blasorchester-Konzert<br />
„Symphonie Air<br />
Connection“ in der Stadthalle.<br />
Karten: 7 € / 4 € (ermäßigt). VVK<br />
beim Ticketservice der Sparkasse<br />
<strong>und</strong> in der städtischen Musikschule<br />
DIESSEN<br />
13.00 bis 18.00 Uhr<br />
Ausstellung mit Skulpturen von<br />
Johannes Rößle <strong>und</strong> Gemälde von<br />
Paul Ressl im Gewerkhaus<br />
MURNAU<br />