04.11.2016 Aufrufe

Fritz Wrede und der Drehorgelbau in Hannover

Fritz Wrede und der Drehorgelbau in Hannover von Peter G. Schuhknecht

Fritz Wrede und der Drehorgelbau in Hannover von Peter G. Schuhknecht

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Hannover</strong>sche Musikmasch<strong>in</strong>en —<br />

E<strong>in</strong> Beitrag zu e<strong>in</strong>er Son<strong>der</strong>ausstellung im<br />

Historischen Museum vom 2. Mai 1981 bis 30. Juni 1981<br />

<strong>Hannover</strong> hat Anlaß, stolz auf se<strong>in</strong>e Erf<strong>in</strong><strong>der</strong> zu se<strong>in</strong>. In <strong>Hannover</strong> wurde<br />

von Gottfried Wilhelm Leibniz (1646 - 1716) die erste Pechen<strong>in</strong>asch<strong>in</strong>e <strong>der</strong><br />

Welt konstruiert.<br />

Der erste Kle<strong>in</strong>wagen <strong>der</strong> Welt wurde 1924 von <strong>der</strong> Hanornag <strong>in</strong> Serienproduk<br />

tion hergestellt <strong>und</strong> 1905 wurde von <strong>der</strong> Bahlsen-Keksfabrik das erste<br />

Fließband <strong>der</strong> Welt <strong>in</strong> Betrieb genommen.<br />

Hier schießt die höchate Fontäne Deutschlands <strong>in</strong> den Herrenhäuser Gärten<br />

80 m gen Himrl <strong>und</strong> kündet von dem Ruhm <strong>Hannover</strong>schen Erf<strong>in</strong><strong>der</strong>geistes.<br />

Auf dem Gebiet <strong>der</strong> Unterhaltungs- <strong>und</strong> Informationsmasch<strong>in</strong>en machte erst<br />

<strong>in</strong> den letzten zwei Jahren e<strong>in</strong>e Erf<strong>in</strong>dung von sich reden - e<strong>in</strong>e Erf<strong>in</strong>dung<br />

des Hauses Telefunken. In den wissenschaftlichen Laboratorien des gleichen<br />

Hauses wurde von Herrn Prof. Dr. Walter Bruch das PAL—System, das brauch—<br />

berste <strong>und</strong> beste Farbfernsehsystem <strong>der</strong> Welt, entwickelt; mo<strong>der</strong>ne Erf<strong>in</strong>dungen,<br />

die die übermittlung von Nachrichten <strong>und</strong> den Genuß von Unterhaltungssendungen<br />

perfektionieren.<br />

Schon vor h<strong>und</strong>ert Jahren — im Jahre 1878 — wurde von e<strong>in</strong>em <strong>Hannover</strong>aner<br />

die auf dem Gebiet <strong>der</strong> Speicher- <strong>und</strong> Informationstechnik hl bedeutsamste<br />

Erf<strong>in</strong>dung gemacht. Emil Berl<strong>in</strong>er erfand die Schallplatte. Er ließ das dazu<br />

gehörige Abspielgerät <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Spielzeugfabrik <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen zunächst <strong>in</strong><br />

Kle<strong>in</strong>serien <strong>und</strong> Handfertigung herstellen. Diese sensationelle Erf<strong>in</strong>dung<br />

g<strong>in</strong>g r<strong>und</strong> um die Welt. Wir legen heute ganz selbstverständlich e<strong>in</strong>e Schall<br />

platte auf, um unsere Liebl<strong>in</strong>gsnusik zu hören <strong>und</strong> denken gar nicht daran,<br />

daß vor über 1(X) Jahren diese Erf<strong>in</strong>dung auf Jahrmärkten <strong>und</strong> Panoptiken<br />

zur Schau gestellt wurde <strong>und</strong> um ihre Anerkennung kämpfte; denn viele<br />

Ivnschen glaubten an diese Erf<strong>in</strong>dung e<strong>in</strong>fach nicht. War es nicht vielleicht<br />

doch Verulkung, wenn da jemand behauptete, man könne jetzt se<strong>in</strong>e eigene<br />

Stirru konservieren <strong>und</strong> sie abhören? War es nicht Spuk o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> billiger<br />

Taschenspielertrick, daß nunnehr e<strong>in</strong>e echte Jhisikkaoelle aufgenom<strong>in</strong> <strong>und</strong><br />

wie<strong>der</strong> abgespielt werden konnte? Bis zu diesem Zeitounkt war man auf die<br />

Holzwalze <strong>in</strong> <strong>der</strong> Drehorgel, im Gaststättenautomaten angewiesen. Hier mußten<br />

f<strong>in</strong>dige Arrangeure die Misik aus <strong>der</strong> Komposition auf die Walze übertragen;<br />

<strong>und</strong> dem Geschick des Orgelbauers wie auch dem Geschick des Mnritaten- o<strong>der</strong><br />

Bänkelsängers war es nun überlassen, diese lodien <strong>in</strong> den letzten W<strong>in</strong>kel<br />

unseres Landes zu tragen.<br />

In den Gaststätten standen damals große Plattenspieldosen mit gestanzten<br />

Blechplatten. “E<strong>in</strong>wurf 5 Pfennig“ stand an e<strong>in</strong>em seitlichen Schlitz — <strong>und</strong><br />

schon spielte das Instrument, <strong>und</strong>. man konnte e<strong>in</strong> Tänzchen wagen.<br />

Die Industrie dieser Spielwerke befand sich zumeist <strong>in</strong> Leipzig - Kalliope,<br />

Symphonion <strong>und</strong> Polyphon waren große, bedeutsamre Fabriken von Spieldosen,<br />

die im Volksm<strong>und</strong> Spie1uhr genannt wurden.<br />

übrigens verdankt unser Gramnophon dieser Plattenspieldose die Entstehung<br />

se<strong>in</strong>es Namens; denn als um 1900 die Firma Polyphon <strong>in</strong> Leipzig mit über<br />

4CXX) Mitarbeitern <strong>in</strong> Liquiditätsschwierigkeiten geriet, kaufte die Firma<br />

Graxmela <strong>in</strong> <strong>Hannover</strong> (jene von Emil Berl<strong>in</strong>er gegründete Phonographenfabrik)<br />

die Firma Polyphon zur Erweiterung ihrer Produkbionskapazität auf.<br />

Aus <strong>der</strong> Symbiose <strong>der</strong> beiden Fabrikationsnamen Polyphon <strong>und</strong> Granmnla entstand<br />

unser gutes Gran<strong>in</strong>ophon - na bitte

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!