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Industrielle Automation 6/2016

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INDUSTRIELLE KOMMUNIKATION<br />

Plagiaten auf die Spur kommen<br />

Höhere Sicherheit im Ersatzteilmanagement dank mobiler Datenerfassung<br />

Adeline Kuo<br />

Ob es sich bei Ersatzteilen für<br />

Lastkraftwagen um Erstausrüsterqualität<br />

handelt oder aber<br />

möglicherweise um eine billige<br />

Kopie, ist häufig auf den ersten<br />

Blick nicht ersichtlich. Um die<br />

Sicherheit in der internen Ersatzteillogistik<br />

zu erhöhen, setzt ein<br />

chinesischer Lkw-Hersteller daher<br />

mobile Handheld-Computer ein.<br />

Sie ermöglichen eine Datenübertragung<br />

in Echtzeit und bieten so<br />

u. a. Schutz vor eingeschleusten<br />

Teilen aus dem freien Markt.<br />

Minderwertige Ersatzteile können nicht<br />

nur Fahrer von Lkw und andere Verkehrsteilnehmer<br />

gefährden, sondern auch<br />

die Reputation des jeweiligen Fahrzeugherstellers<br />

sowie sein Händler- bzw. Servicenetzwerk<br />

aufs Spiel setzen. Einer dieser<br />

Lkw-Hersteller ist in China ansässig und<br />

verfügt über ein landesweites, ca. 900 Stationen<br />

umfassendes Netz. Die Vertragszulieferer<br />

sind zwar geprüft und entsprechend<br />

geltender Richtlinien zertifiziert –<br />

gleichzeitig aber werden 90 % der Servicezentren<br />

von rechtlich unabhängigen und<br />

wirtschaftlich selbstständigen Franchisenehmern<br />

betrieben. Bislang haben sie bei<br />

der Datenerfassung, der Auftragsabwicklung<br />

sowie der laufenden Warenbestandsführung<br />

und jährlichen Inventur mit klassischen<br />

Erfassungsbelegen gearbeitet. Fehler<br />

bei der mengenmäßigen Fortschreibung<br />

von Artikeln sind damit ebenso wahrscheinlich<br />

wie die Gefahr, dass Teile eingeschleust<br />

werden, die nicht der vertraglich<br />

zugesicherten Erstausrüsterqualität entsprechen.<br />

Weitere Nachteile sind die langen<br />

Vereinnahmungs- und Einlagerungsprozesse<br />

der Ersatzteile sowie die internen<br />

Laufzeiten der Kundenaufträge. Dabei können<br />

Daten, Informationen und Artikel verlorengehen<br />

oder aus dem freien Teilemarkt<br />

eingeschleust werden, sodass buchmäßige<br />

und tatsächliche Warenbestände voneinander<br />

abweichen. Im Falle einer Reklama tion<br />

oder eines Schadens ist eine lückenlose<br />

Rückverfolgung der Artikel nicht mehr<br />

möglich.<br />

Stabile Datenübertragung<br />

als Voraussetzung<br />

Für den chinesischen Lkw-Hersteller bestand<br />

die Lösung in einem möglichst effi-<br />

Adeline Kuo, Marketing<br />

DACH, CipherLab Co., Ltd.,<br />

Taipeh, Taiwan<br />

zienten Umgang mit den Artikel- und Prozessdaten<br />

im Workflow der Ersatzteillogistik.<br />

Die Mobilcomputer mussten dabei besondere<br />

Anforderungen erfüllen. Hierzu<br />

gehörten je nach Arbeitsstation für die Geräte<br />

auswählbare, leistungsfähige Scannermodule<br />

für 1D- bzw. 2D-Codes, für ersatzteilbedingt<br />

stark wechselnde Lese abstände<br />

sowie in einigen Fällen für Leseabstände<br />

über mehrere Meter hinweg. Eine weitere<br />

Forderung war die Möglichkeit, die Bedientastatur<br />

der Handhelds entsprechend der<br />

optimalen Eignung auswählen zu können.<br />

Zudem war Robustheit gefragt – im doppelten<br />

Sinn: Die Geräte müssen auch nach<br />

einem Fall auf den Boden weiterhin zuverlässig<br />

funktionieren. Zugleich muss die<br />

Datenübertragung stabil und frei von Funklöchern<br />

arbeiten, damit die Bediener nicht<br />

nur jederzeit Daten melden und abrufen<br />

können, sondern vom Warenwirtschaftssystem<br />

sofort Quittierungs- oder Fehlermeldungen<br />

erhalten können. Darüber hinaus<br />

wünschte der Lkw-Hersteller die Option,<br />

Teile der per Software programmierten Anwendungen<br />

auf den Mobilcomputern bei<br />

Bedarf in Eigenregie ändern oder ergänzen<br />

zu können. Schließlich sollten Referenzinstallationen<br />

in ähnlichen Lagerumgebungen<br />

bestmögliche Sicherheit hinsichtlich der<br />

Geräte, ihrer Anwendung und ihrer Zukunftssicherheit<br />

gewährleisten.<br />

Mobile Handheld-Computer<br />

mit drei Tastaturvarianten<br />

Aufgrund der Vielseitigkeit, Robustheit und<br />

Funktionalität entschied sich der Lkw-<br />

Hersteller für die Handheld-Serie 9700 von<br />

Cipherlab mit Windows-Betriebssystem. Je<br />

nach Anforderungen an die Codelesung<br />

bieten die Geräte leistungsfähige Scanner-<br />

Varianten: ein 1D-Laser, ein 2D-Imager, ein<br />

XLR-Laser für 1D-Codes mit bis zu 9 m<br />

Reichweite und ein 2D-Near/Far-Imager<br />

für Lesereichweiten zwischen 0,15 und<br />

15 m. Die Scanner-Module können im Bedarfsfall<br />

schnell und einfach gegeneinander<br />

ausgetauscht werden. Die Serie ermöglichte<br />

es zudem, zwischen drei Tastaturvarianten<br />

auszuwählen: den numerischen<br />

30-Tasten- und 38-Tasten-Varianten sowie<br />

einer 53-Tasten-Variante für Terminal-<br />

Emulationen. Darüber hinaus verhindert<br />

Schutzart IP65 das Eindringen von Staub,<br />

Schmutz und Spritzwasser in das Gehäuse.<br />

Das Datenfunkmodul erfüllt den Standard<br />

IEEE 802.11 a/b/g/n und bietet funktionale<br />

Erweiterungen nach CCXv4 zur Datenüber-

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