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landkarte 2011 - Musikalische Sommer

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Festivalgründer Wolfram König. In diesem Jahr findet so<br />

Chopin zu Strawinsky, Prokofjew und Milhaud (23. Juli in<br />

der Vorburg der Evenburg) oder Brahms zu Hanns Eisler<br />

(25. Juli in Dunum). Das Konzept wirkt jedoch auch über<br />

das ganze Festival. Ein Konzert am 28. Juli in Stapelmoor<br />

kann daher die Barock-Musik des 17. Jahrhunderts in den<br />

Mittelpunkt stellen. Und schließlich tritt am 8. August das<br />

Klaus Spencker Trio mit jazzigen Tönen in der Pewsumer<br />

St.-Nicolai-Kirche auf. „Entwickelt hat mein Vater diese<br />

Programmform aus den Meisterklassen heraus. Wenn dort<br />

ein Violinist Schumann in Klavierbegleitung üben möchte,<br />

ein Pianist jedoch beispielsweise Schönberg, dann müssen<br />

am Ende beide Musiker beide Stücke spielen können<br />

und schaffen so eine ungewohnte Kombination”, erklärt<br />

König.<br />

Soziale Netzwerke für Musik<br />

Mit der innovativen Festivalplattform und dem ebenso offenen<br />

wie interessierten Publikum des <strong>Musikalische</strong>n<br />

<strong>Sommer</strong>s in Ostfriesland sind Julia Marie Müller und Iwan<br />

König überzeugt, eine Basis zu haben, auf der sie nun zukunftsweisende<br />

Konzert-Arrangements realisieren können.<br />

Das Handwerkszeug dazu holt sich Julia Müller gerade in<br />

Hannover ab. Nach ihrer Ausbildung zur Pianistin hat sie<br />

sich an der dortigen Musikhochschule in den Masterstudiengang<br />

„Medien und Musik” eingeschrieben und steht<br />

kurz vor dem Abschluss. Zwar sieht sie die von vielen Konzerthäusern<br />

proklamierte „Krise des Konzerts” nicht mit<br />

gleicher Relevanz. Dennoch ist auch sie überzeugt, dass<br />

neue Präsentationsformen den Zugang und den Genuss<br />

klassischer Musik steigern können und sicherlich helfen<br />

würden, neue Hörerkreise zu erschließen.<br />

„So haben wir gerade in einem Studienprojekt die Möglichkeiten<br />

von Social Media wie Facebook für die Konzertwerbung<br />

untersucht”, berichtet sie. Mit kurzen Videos zu<br />

den einzelnen Künstlern sei ein Konzert beworben worden,<br />

das an zwei unterschiedlichen Orten stattgefunden habe:<br />

zuerst im Foyer und, nach der Pause im angrenzenden<br />

Konzertsaal, wiederum begleitet von Videoeinspielungen<br />

mit Informationen zu und von den Künstlern. „Zugegeben”,<br />

resümiert die gebürtige Wittmunderin, „begleitet von herkömmlicher<br />

Konzertwerbung hätten wir das Haus bestimmt<br />

ganz füllen können. Doch auch so haben wir allein über<br />

ein soziales Netzwerk ein beachtliches Publikum ansprechen<br />

können. Das macht Lust auf mehr!”<br />

Youtube und Hintergrundwissen<br />

Das wichtigste Ziel solcher Aktionen sei, den Zugang zur<br />

Musik zu erleichtern – ob es nun über die Bewerbung von<br />

Aufführungen gehe oder um musikalische Aspekte. Und<br />

neben Social Media auf der Seite der Vorbereitung gäbe<br />

es auch im Rahmen des Konzertes selbst noch zahlreiche<br />

Ideen, bei denen moderne Technik ins Spiel kommen<br />

kann. So denkt das Duo zum Beispiel an den Einsatz von<br />

Beamern, Video- und Tonmaterial, um Künstler – Musiker<br />

wie Komponisten – dem Publikum noch näher zu bringen<br />

und durch diese Hintergrundinformation den Musikgenuss<br />

weiter zu vertiefen.<br />

Außerdem nutzen sie, wie viele Künstler des <strong>Musikalische</strong>n<br />

<strong>Sommer</strong>s, das Internet und das Video-Portal „Youtube”,<br />

um sich zu präsentieren. So ist das Künstlergespann beispielsweise<br />

auf Youtube in einer Einspielung an zwei Flügeln<br />

zu sehen. Geboten wird Ravels „La Valse”. „Das Video<br />

ist zwar mit einer Handykamera aufgenommen”, begeistert<br />

sich Müller, „ist aber vom Klang her so gut, dass es zeigt,<br />

was schon mit einfachen zeitgemäßen Mitteln möglich ist<br />

– wenn man sich ihnen nur öffnet!”<br />

Verbindungen zum <strong>Musikalische</strong>n <strong>Sommer</strong>, davon sind<br />

beide fest überzeugt, muss man nicht erst suchen. „Man<br />

muss doch nur die vorhandenen Fäden aufnehmen”, so<br />

Iwan König. Künstlerisches Hintergrundwissen vermittle<br />

schon jetzt Professor Dr. Elmar Budde in seinen Vorträgen<br />

auf überaus anschauliche Weise. Neben den Kombinationen<br />

aus verschiedenen Klassikern bilde das Benefiz-Konzert,<br />

wie es im vergangenen Jahr zum ersten Mal stattfand,<br />

die Brücke zu Rock und Pop. Die Zusammenarbeit mit der<br />

bildenden Kunst habe König selbst mit Bodo Olthoff erprobt.<br />

Das Sandwichprogramm ist fester Festivalbestandteil,<br />

und schließlich sei der <strong>Musikalische</strong> <strong>Sommer</strong> im<br />

Internet, auf Facebook sowie mit einem eigenen Blog und<br />

einer eigenen Website, überaus aktiv. „Da muss man nur<br />

zugreifen”, freut sich der Wahl-Auricher.<br />

Die Nase vorn<br />

Wichtig sei dabei nur, auch das betonen beide Musiker<br />

ausdrücklich, dem Festival nichts „aufzusetzen”. „Es muss<br />

alles aus dem Festival selbst erwachsen”, formuliert Julia<br />

Marie Müller die Strategie des Tandems. „Ganz so, wie die<br />

schönsten Blumen im Garten immer dort wachsen, wo sie<br />

das finden, was sie brauchen. Und das ist nicht immer un-<br />

Kunst ist Vielfalt. Vielfalt ist Leben. Dafür setzen<br />

wir uns in der Region Weser-Ems ein.<br />

Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.<br />

Wir machen den Weg frei.<br />

Wie vielfältig das Leben ist, zeigt sich vor allem in unserem kulturellen Umfeld.<br />

Mit unserem Engagement für die regionale Kunst geben wir dem Leben in der<br />

Region Weser-Ems vielfältige Impulse. Aus Verantwortung, aus Überzeugung,<br />

aus Freude an einem facettenreichen regionalen Leben. www.vr.de<br />

Zwei Generationen <strong>Musikalische</strong>r <strong>Sommer</strong>:<br />

Gründer Wolfram König (links), Julia Marie Müller<br />

und Iwan König.<br />

bedingt dort, wo man es geplant hat.” Alles, was außerhalb<br />

der Musik geschehe, sei ein „i-Tüpfelchen” und müsse<br />

auch mehr nicht sein. „Denn”, so Müller, „die Musik spricht<br />

immer für sich selbst.”<br />

Iwan König ist inzwischen offiziell Stellvertreter seines Vaters.<br />

Mit einer entspannten Ruhe, die das vertrauliche Verhältnis<br />

der beiden Männer verrät, sagt er, er sei „Vaters<br />

Sprachrohr in Aurich”. Bei allem Understatement das<br />

dabei anklingt, kann er jedoch nicht verleugnen, dass auf<br />

ihm und seiner Partnerin ein Teil der Hoffnungen für den<br />

<strong>Musikalische</strong>n <strong>Sommer</strong> ruhen. Was das Paar mit seinem<br />

Einsatz anstrebt, fasst Iwan König in einem kurzen Satz zusammen:<br />

„Wir werden die Nase vorn haben, ganz vorn!”<br />

Und das sind genau die Aussichten, die der <strong>Musikalische</strong><br />

<strong>Sommer</strong> in Ostfriesland will. �<br />

Wir machen den Weg frei. Gemeinsam mit den Spezialisten der genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken: DZ BANK, Bausparkasse Schwäbisch Hall, DG HYP,<br />

easyCredit, Münchener Hyp, R+V Versicherung, Union Investment, VR LEASING, WL BANK.

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