landkarte 2011 - Musikalische Sommer
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Wenn Musik richtig hilft<br />
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Ein Ohrenschmaus:<br />
Die sechs Musiker von Mellow Melange<br />
mixen Jazz, Pop und Klassik.<br />
Das Benefizkonzert des <strong>Musikalische</strong>n<br />
<strong>Sommer</strong>s in Ostfriesland geht in die<br />
zweite Runde. Nach dem Premierenerfolg<br />
in 2010 haben die Organisatoren<br />
das Konzept ein wenig<br />
umgestrickt. So gibt es nun weniger<br />
Bands, dafür mehr Zeit zum gemütlichen<br />
Plausch bei einem Glas Wein.<br />
Plakate kleben, Tickets verkaufen, die Werbetrommel rühren<br />
– es gehört eine Menge Arbeit dazu, ein Konzert dieser<br />
Größenordnung auf die Beine zu stellen. Das haben<br />
Frank Hentschel und Peter Meyerhoff im vergangenen Jahr gemerkt.<br />
In 2010 wagten sich die beiden, gemeinsam mit den Freunden der<br />
Auricher Lions Clubs „tom Brook“, „Aurich-Ostfriesland“ und „Frisia<br />
Orientalis“, an das Projekt Benefizkonzert. Mit Erfolg. Das erste Benefizkonzert<br />
in der Geschichte des <strong>Musikalische</strong>n <strong>Sommer</strong>s in Ostfriesland<br />
brachte den Machern 1.500 Besucher und einen Erlös von<br />
8.500 Euro pro Empfänger. 2010 waren das ein Hilfsprojekt in Kambodscha,<br />
die Auricher Tafel sowie das Festival selbst. „Unsere Erwartungen<br />
sind weit übertroffen worden“, sagt Frank Hentschel im<br />
Gespräch mit �ortissimo. Inzwischen hat die Ausbildung der<br />
kambodschanischen Medizinstudenten begonnen, und auch der<br />
Englischunterricht an der dortigen Dorfschule ist in Vorbereitung.<br />
Motivation genug für die Lions in Kooperation mit der Auricher Veranstaltungsagentur<br />
Marema und dem <strong>Musikalische</strong>n <strong>Sommer</strong> in die<br />
Verlängerung zu gehen. Und so wird es auch in <strong>2011</strong> ein Benefizkonzert<br />
geben. Gefördert werden sollen dieses Mal ein Kinderhaus in<br />
Guatemala sowie der Auricher Hospizverein. „Wir wollen wieder ein<br />
regionales und ein internationales Projekt unterstützen“, erklärt Peter<br />
Meyerhoff.<br />
Das Kinderhaus Casa del Niño in der alten Hauptstadt Guatemalas,<br />
Antigua, ist ein Projekt des Lions-Clubs Norden-Nordsee. Ins Leben<br />
gerufen haben es die Mitglieder Hans-Georg Krone und Hans-Heiner<br />
Ulrichs. Das Kinderhaus ist eine echte Herzensangelegenheit. Das<br />
merkt man deutlich, wenn Krone erzählt. Vor mehr als 20 Jahren<br />
reisten er und Ulrichs, beide aus der Bau- und Architekturbranche,<br />
auf den Spuren der Mayas durch Südamerika. Dabei erlebten sie<br />
auch hautnah das Elend der Menschen, vor allem der Kinder – aufgerieben<br />
zwischen Militär und Guerilla. Eine erste Medikamentensammlung<br />
der Norder Lions erregte kurz darauf die Aufmerksamkeit<br />
des damaligen Gesundheitsministers Guatemalas. „Wir sind mit kofferweise<br />
Medikamenten runtergeflogen“, erinnert sich Krone. Der Minister<br />
lud die beiden Norder zum Gespräch.<br />
Bei dem Treffen wurde dann die Idee geboren, ein Kinderhaus zu errichten.<br />
Schnell hatten die Lions 15.000 DM gesammelt, der Lions-<br />
Club Deutschland stockte auf 30.000 DM auf. In Kooperation mit<br />
einem guatemaltekischen Architekten wurde das Projekt innerhalb<br />
Bei Dobrek Bistro klingt der<br />
Salsa zigeunerisch, der Tango<br />
wienerisch, der Jazz jiddisch<br />
und die Musette hat einen<br />
russischen Touch.<br />
von nur zwei Jahren realisiert. In der Einrichtung finden die armen<br />
Kinder der Region Hilfe, Nahrung und manchmal auch ein neues Zuhause.<br />
Es gibt eine Kinderkrippe, eine Vorschule und einen Kindergarten.<br />
Die kleinen Besucher werden ärztlich betreut, bekommen<br />
Kleidung und warme Mahlzeiten. Auch Hygiene und Körperpflege<br />
stehen auf dem „Lehrplan“. Was Anfang der 1990er-Jahre mit 20<br />
Kindern begann, gibt inzwischen 80 bis 90 Kindern Unterkunft,<br />
Schutz und Sicherheit. Als fester Partner steht den Lions vor Ort der<br />
Franziskaner-Orden zur Seite, der das Kinderhaus offiziell betreibt.<br />
Viel Kraft, Mühe und Arbeit haben Hans-Georg Krone und seine Mitstreiter<br />
in das Projekt Casa del Niño gesteckt. Regelmäßig fliegt<br />
Krone nach Guatemala und überzeugt sich vor Ort von Zustand und<br />
Fortschritt des Kinderhauses. Immer wieder ein sehr emotionaler<br />
Ausflug in eine andere Welt. „Ich gehe immer mit einem gewissen<br />
Gefühl der Unsicherheit dort runter“, sagt Krone. Geht es dem Haus<br />
und den Kindern gut? Läuft alles? „Wenn ich dann aber dort bin<br />
und das Haus betrete, bin ich sehr, sehr glücklich.“ Mit den Jahren<br />
sind Freundschaften zu Mitarbeitern und auch zu den Kindern des<br />
Hauses gewachsen. Mehrfach waren Kinder zu Besuch bei Familie<br />
Krone – eine Bereicherung für beide Seiten. Um das Kinderhaus unterhalten<br />
zu können, müssen jährlich rund 50.000 US-Dollar aufgebracht<br />
werden. In naher Zukunft müssen Möbel für zwei<br />
Klassenzimmer, eine Waschmaschine sowie ein neuer Herd angeschafft<br />
werden. Auch existieren bereits Erweiterungspläne für das<br />
Kinderhaus, denn der Bedarf ist groß. „Es geht uns um die kontinuierliche<br />
Fortführung dieser guten Sache“, bringt es Hans-Georg<br />
Krone auf den Punkt.<br />
Und für eben diese gute Sache stehen am 12. August um 20:00 Uhr<br />
hochkarätige Gruppen auf der Bühne der Auricher Sparkassen-<br />
Arena: „Mellow Melange“ und „Dobrek Bistro“ – beide bekannt und<br />
beliebt vom <strong>Musikalische</strong>n <strong>Sommer</strong>. Für lockere musikalische Unterhaltung<br />
zwischendurch sorgt das Lauforchester „Die Akustischen<br />
Vier“ aus Berlin. Um den Abend für die Besucher zu einem besonders<br />
entspannten Erlebnis zu machen, haben die Organisatoren das<br />
Konzept ein wenig umgestrickt und entzerrt. Eine Reduzierung der<br />
Gruppen von vier auf drei lässt mehr Raum und Zeit für Gespräche<br />
bei einem Glas Wein oder Bier. „Wir wollen den geselligen Teil eines<br />
Konzertes mehr betonen“, so Frank Hentschel. Dazu dient auch eine<br />
verlängerte Pause, und auch nachdem der letzte Ton im Saal verklungen<br />
ist, sollen sich die Gäste vor und in der Sparkassen-Arena<br />
zum gemütlichen Plausch zusammenfinden können. �<br />
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Tickets für das Benefiz-Konzert am<br />
12. August in der Auricher Sparkassen-Arena<br />
kosten zwischen 15 und 35 Euro und gibt es<br />
bei der Ostfriesischen Landschaft unter<br />
Tel.: 04941 179967 oder unter<br />
www.lions-benefiz.de.<br />
Schüler und Studenten zahlen die Hälfte. Der Vorverkauf läuft.<br />
Das Kinderhaus Casa del Niño in Guatemala ist eine Herzensangelegenheit<br />
für Initiator Hans-Georg Krone aus Norden.<br />
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