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Bremen erleben 2018

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112 WIRTSCHAFT UND ARBEIT<br />

Wirtschaft in <strong>Bremen</strong>:<br />

Höher, schneller, leckerer<br />

Wer an <strong>Bremen</strong> denkt, dem fallen meistens<br />

zuerst die Häfen ein. Dabei hat die Hansestadt<br />

wirtschaftlich noch viel mehr zu bieten.<br />

Mindestens genauso wichtig wie die Häfen<br />

sind Luft- und Raumfahrt sowie Automotive.<br />

„Wo bin ich?“ Diese Frage haben sich Menschen<br />

bislang mithilfe des amerikanischen Global Positioning<br />

System, besser bekannt als GPS, beantwortet.<br />

Dem setzen die Europäer ihre eigene Entwicklung<br />

entgegen: das European Global Navigation Satellite<br />

System (GNSS) Galileo. Es ist von der Europäischen<br />

Union und der European Space Agency (ESA)<br />

gemeinsam auf den Weg gebracht worden. Die<br />

Satelliten für „Galileo“ werden beim mittelständischen<br />

Luft- und Raumfahrtunternehmen OHB mit<br />

Sitz gleich neben der Universität <strong>Bremen</strong> gebaut.<br />

Damit hat sich OHB seinen Platz in der Branche<br />

erobert. Doch das Unternehmen steht nicht alleine<br />

für die Luft- und Raumfahrt in <strong>Bremen</strong>. Da ist noch<br />

Airbus mit rund 3200 Beschäftigten, nach Hamburg<br />

zweitgrößter deutscher Standort im Flugzeugbau.<br />

Im Rahmen des Fertigungsverbundes von<br />

Airbus ist <strong>Bremen</strong> das Zentrum für Flügelausrüstung<br />

aller Großraumflugzeuge und für die Herstellung<br />

der Landeklappen aller Airbus-Programme.<br />

Seit Juli 2017 firmiert Airbus Safran Launchers unter<br />

dem Namen ArianeGroup und trägt damit den<br />

künftigen Entwicklungen der neuen Trägerraketenfamilie<br />

um die Ariane 6 Rechnung.<br />

Auch Rheinmetall Defence Electronics und natürlich<br />

die zahlreichen Zulieferer gehören zur Luft- und<br />

Raumfahrt, sie ist das bremische Aushängeschild<br />

schlechthin. 140 Unternehmen mit 12 000 Beschäftigten<br />

und 20 Instituten zählt die Statistik. Der<br />

Gesamtumsatz beträgt rund vier Milliarden Euro<br />

jährlich. <strong>Bremen</strong> ist das Zentrum der bemannten<br />

Raumfahrt in Europa. Gemessen an der Zahl der<br />

Einwohner hat die Stadt <strong>Bremen</strong> die höchste Luftund<br />

Raumfahrt-Beschäftigtendichte in Deutschland.<br />

Seine Leistungsfähigkeit zeigt <strong>Bremen</strong> zudem in<br />

<strong>2018</strong>, wenn es den International Astronautical Congress<br />

IAC ausrichten wird.<br />

Mobil auf vier Rädern<br />

Auch in anderen Bereichen geht es vorwärts: Einer<br />

der Garanten für die Mobilität jetzt und in der<br />

Zukunft ist die Automobilindustrie. So ist die Daimler<br />

AG fest mit <strong>Bremen</strong> verbunden. Das Mercedes-<br />

Benz Werk zählt mit über 12 800 Beschäftigten zu<br />

den großen Produktionsstandorten der Daimler AG.<br />

Seit 1978 sind mehr als sieben Millionen Pkw von<br />

den Bändern gerollt; allein 2016 waren es über<br />

400 000. In <strong>Bremen</strong> hat auch die Autozukunft<br />

begonnen, denn neben Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor<br />

laufen hier zum Beispiel die Plug-in-<br />

Hybride der C-Klasse und des GLC vom Band.<br />

Weitere Schritte in Richtung E-Mobilität sind<br />

geplant, so etwa das weltweit erste Brennstoffzellenfahrzeug<br />

mit Plug-in-Technologie.<br />

Eine weitere Traditionsmarke der Branche möchte<br />

zu ihren Wurzeln zurückkehren: Borgward. Im<br />

Güterverkehrszentrum (GVZ) entsteht auf 14 Hektar<br />

ein neues Werk – zunächst für die sogenannte<br />

SKD-/CKD-Fertigung. Das bedeutet, dass die fertigen<br />

Bauteile dort zum Auto montiert werden. Aber<br />

das ist nur der Anfang. So plant Borgward eine Teststrecke<br />

und ein Brand-Studio, in dem es um die<br />

Geschichte der Marke geht. Mit der Aufnahme der<br />

Produktion am GVZ macht <strong>Bremen</strong> wiederum<br />

einen Schritt in Richtung Elektromobilität. An der<br />

Unterweser sollen in <strong>Bremen</strong> erst einmal rein elektrisch<br />

angetriebene Fahrzeuge sowie Plug-in-<br />

Hybrid-Modelle gebaut werden. Und: Borgward<br />

plant ein weltweites Kompetenzzentrum für<br />

Elektromobilität.<br />

Lecker, lecker<br />

Die Nahrungs- und Genussmittelbranche ist ein<br />

weiterer Schwerpunkt der bremischen Wirtschaft.<br />

Darf es ein Fischstäbchen sein? Die neun Zentimeter<br />

langen, 26 Millimeter breiten und elf Millimeter<br />

hohen Meeresdelikatessen à la Käpt’n Iglo<br />

kommen von Frozen Fish aus Bremerhaven. Rund<br />

50 000 Tonnen jährlich wandern von den Bändern.<br />

Ebenfalls in Bremerhaven hat Frosta seinen Sitz,<br />

wo tiefgekühlte Fertiggerichte ohne Zusatzstoffe<br />

dem Unternehmen die Marktführerschaft in<br />

Deutschland verschafft haben.<br />

Frozen Fisch und Frosta, die Union-Brauerei, Beck’s<br />

Bier, Milka Schokolade, Chiquita Bananen, Philadelphia<br />

Frischkäse, Nordsee Fisch, Milram Molkereiprodukte,<br />

Hachez Schokolade und Kaffeemarken<br />

wie Jacobs Krönung, Onko, Tchibo, Melitta, Azul<br />

oder Kaffee HAG sind Namen, die für das kleinste<br />

Bundesland stehen. Heute sind nach Angaben des<br />

Verbandes der Nahrungs- und Genussmittelindustrie<br />

<strong>Bremen</strong> NaGeB in beiden Städten mehr als<br />

9000 Menschen in dieser Branche beschäftigt. Sie<br />

erwirtschaften einen Umsatz von rund vier Milliarden<br />

Euro jährlich. Die Nahrungs- und Genussmittel-

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