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Bremen erleben 2018

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156 WIRTSCHAFT UND ARBEIT<br />

Beruf und Familie:<br />

Wachsende Herausforderungen<br />

Berufstätige Eltern brauchen eine verlässliche<br />

Kinderbetreuung. So weit, so gut. Aber das ist bei<br />

Weitem nicht der einzige Aspekt, der bei der Vereinbarkeit<br />

von Beruf und Familie zu bedenken ist.<br />

Unternehmen und Institutionen sind immer mehr<br />

gefordert, ihre Mitarbeiter bei der Balance zwischen<br />

Beruf und Familie zu unterstützen.<br />

Wenn es um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />

geht, dann denkt man vor allem an berufstätige<br />

Mütter und Väter, die einen Betreuungsplatz für<br />

ihre Kinder brauchen. Dabei hat sich das Thema in<br />

den vergangenen Jahren deutlich erweitert:<br />

Immer mehr Berufstätige müssen sich um ihre pflegebedürftigen<br />

Eltern oder andere Angehörige kümmern.<br />

Ein wichtiges und sensibles Thema – denn<br />

kleine Kinder werden größer und selbstständiger,<br />

das entspannt in absehbarer Zeit das Betreuungsproblem,<br />

während die Pflege von älteren Angehörigen<br />

eher aufwändiger und zeitintensiver<br />

wird. Darum nehmen Beratungsstellen, unterstützende<br />

Einrichtungen und Unternehmen mit familienorientierter<br />

Personalpolitik das Thema Pflege<br />

immer mehr in den Fokus, um eine ausgeglichene<br />

Balance zwischen Arbeit und Privatleben zu ermöglichen.<br />

Beratung für den Wiedereinstieg<br />

Wenn Väter oder Mütter nach der Elternzeit wieder<br />

arbeiten möchten, beginnt die Suche nach<br />

einem Betreuungsplatz, und es gibt noch so viele<br />

andere Fragen zu klären: Wie steige ich nach<br />

der Elternzeit wieder ein? Welche Ansprüche<br />

habe ich? Wie finde ich eine Teilzeitstelle? Erste<br />

Antworten auf diese Fragen sowie Ansprechpartner<br />

findet man im Internet unter www.<br />

bremen.de (> Wirtschaft > Arbeit in <strong>Bremen</strong> ><br />

Beruf und Familie). Dort gibt es eine gute Übersicht<br />

mit Themenschwerpunkten wie „Berufsorientierung<br />

und Wiedereinstieg“ oder „Ausbildung in<br />

Teilzeit“.<br />

Wer sich gerne persönlich beraten lassen möchte,<br />

ist beim Familiennetz <strong>Bremen</strong> an der richtigen<br />

Adresse. Das Familiennetz <strong>Bremen</strong> ist eine<br />

Service- und Beratungsstelle, bei der sich Eltern<br />

und Familien über alle gesamtstädtischen Bildungsund<br />

Beratungsangebote rund um das Thema<br />

„Familie“ informieren können (www.familiennetzbremen.de).<br />

Familienfreundliche Unternehmenspolitik<br />

Seitens der Unternehmen ist ebenfalls Flexibilität<br />

gefragt. Um sie zu motivieren und zu unterstützen,<br />

eine familienorientierte Personalpolitik zu betreiben,<br />

wurde im Sommer 2011 der Verein Impulsgeber<br />

Zukunft e. V. (als Nachfolger des Bremer Verbundprojekts<br />

Beruf und Familie) gegründet. Zu den<br />

Mitgliedern gehören Handelskammer <strong>Bremen</strong>,<br />

Handwerkskammer <strong>Bremen</strong> sowie Unternehmen<br />

und öffentlich-rechtliche Organisationen wie Radio<br />

<strong>Bremen</strong>. Ziel ist es, durch Information und Vernetzung<br />

das Thema Familienfreundlichkeit in der<br />

Unternehmens- und Stadtkultur <strong>Bremen</strong>s zu verankern.<br />

Unternehmen werden außerdem beim Unternehmensservice<br />

<strong>Bremen</strong> zum Thema Beruf und<br />

Familie beraten, ein Angebot, das die Handelskammer<br />

<strong>Bremen</strong> und Impulsgeber Zukunft ins Leben<br />

gerufen haben.<br />

Der demografische Wandel und der damit einhergehende<br />

Fachkräftemangel führen dazu, dass sich<br />

Unternehmen als attraktive Arbeitgeber präsentieren<br />

müssen, ein starkes Argument ist die Familienfreundlichkeit.<br />

Ein Grund für mehr als 40 Bremer<br />

Unternehmen, sich mit dem „audit beruf und familie“<br />

der gemeinnützigen Hertie-Stiftung zertifizieren<br />

zu lassen. 22 Bremer Unternehmen wurden<br />

bislang mit dem regionalen Siegel „ausgezeichnet<br />

familienfreundlich“ ausgezeichnet, eine Initiative<br />

von Impulsgeber Zukunft e. V.<br />

Unternehmen engagieren sich<br />

Doch nun zu den eigentlichen Betreuungsangeboten.<br />

Die städtische Kita <strong>Bremen</strong> sowie der Landesverband<br />

Evangelischer Tageseinrichtungen für<br />

Kinder sind die größten Träger und aktuell dabei, ihr<br />

Betreuungsangebot für Kinder zwischen null und<br />

sechs Jahren stetig auszubauen. Zudem gibt es<br />

einige große Unternehmen in <strong>Bremen</strong>, die – zum<br />

Teil in Kooperation mit der Bremischen Evangelischen<br />

Kirche – betriebsnahe Krippen eingerichtet<br />

haben. Dazu gehören Mondelez Minis (Mondelez),<br />

Nord Kids (ArcelorMittal), Sternchen (Daimler AG)<br />

und Weserstrolche (Klinikum Links der Weser). Die<br />

Betreuungsplätze in den betriebsnahen Kitas sind<br />

in erster Linie für die Angehörigen der beteiligten<br />

Unternehmen gedacht, je nach Auslastung werden<br />

die Plätze aber auch anderweitig vergeben.<br />

Die Sparkasse <strong>Bremen</strong> hat 2010 zusammen mit der<br />

Bremer Heimstiftung das Familienbündnis gegründet.<br />

Der gemeinnützige Verein hilft Mitarbeitern beider<br />

Unternehmen bei der Vereinbarkeit von Familie<br />

und Beruf und hat Kitas in mehreren Häusern der<br />

Bremer Heimstiftung eröffnet. Unter dem Dach der

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