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Bremen erleben 2018

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Bremerhaven zeigt eine Vielfalt, die kaum eine andere Stadt dieser Größe in Deutschland zu bieten hat.<br />

Auswanderungswellen des 19. und 20. Jahrhunderts<br />

zusammen. Mehr als sieben Millionen Menschen<br />

verließen zwischen 1850 und der Mitte der<br />

1960er-Jahre via Bremerhaven Europa, um ein<br />

neues Leben vor allem in Amerika anzufangen.<br />

Diese Geschichte Bremerhavens ist bis heute<br />

Teil der Gegenwart – und ebenfalls auf dem Deichspaziergang<br />

zu entdecken. Das Deutsche Auswandererhaus<br />

am Neuen Hafen stellt den Gesamtzusammenhang<br />

von Auswanderung, Flucht, Vertreibung,<br />

Hoffnung, Verzweiflung, Sehnsucht und<br />

Glück her. Das in Deutschland einzigartige Haus ist<br />

auf dem Sprung, ein Nationalmuseum wie das<br />

Deutsche Schiffahrtsmuseum zu werden. Auf<br />

jeden Fall zählt es mit dem Klimahaus Bremerhaven<br />

8° Ost zu den großen Besucherattraktionen,<br />

die Bremerhavens Zukunft als Ziel für Urlauber und<br />

Städtetouristen begründet haben. Die älteste und<br />

vielleicht charmanteste Attraktion steht direkt auf<br />

dem Deich: Der auf nordische Arten spezialisierte<br />

Zoo am Meer ist die kleinste, aber eine der modernsten<br />

zoologischen Einrichtungen in Deutschland<br />

und bietet eine Nähe zu den Tieren wie kaum<br />

irgendwo sonst.<br />

Nähe ist ohnehin ein charakterisierendes Attribut:<br />

Bremerhaven ist bildlich und wörtlich eine Stadt<br />

der kurzen Wege. Auch wenn die Stadt sich über<br />

eine Länge von 15 Kilometern erstreckt, sind alle<br />

wichtigen Punkte zu Fuß, mit dem Rad oder mit<br />

öffentlichen Verkehrsmitteln schnell zu erreichen.<br />

Bürgerfreundlichkeit ist in der Stadtverwaltung ein<br />

wichtiger Aspekt – wenn es notwendig ist, gibt es<br />

in den dezentralen Beratungsstellen auch Termine<br />

nach dem offiziellen Feierabend. Und auch die verschiedenen<br />

nicht städtischen Institutionen arbeiten<br />

Hand in Hand. Das Alfred-Wegener-Institut für<br />

Polar- und Meeresforschung (AWI) ist eng mit der<br />

Hochschule Bremerhaven verknüpft. Die wiederum<br />

pflegt ein enges Netzwerk unter anderem<br />

auch zum Fraunhofer-Institut für Windenergie und<br />

Energiesystemtechnik sowie zu diversen privaten<br />

und halböffentlichen Forschungseinrichtungen.<br />

Auch in diesem Bereich hat Bremerhaven eine für<br />

eine Stadt dieser Größe untypische Vielfalt zu bieten.<br />

Windkraft für die Energiewende<br />

Dass sich das AWI seit mittlerweile mehr als 30<br />

Jahren mit Ursachen und Wirkung des Klimawandels<br />

auseinandersetzt, hat ein Gegenstück in der<br />

wirtschaftlichen Entwicklung Bremerhavens gefunden.<br />

Eine der Schwerpunkte des Standortes ist die<br />

Windkraftindustrie speziell für die Nutzung der<br />

Windenergie auf hoher See. Zugegebenermaßen<br />

hat deren Entwicklung gerade politischen Gegenwind<br />

aus der Bundeshauptstadt bekommen; aber<br />

alle Fachleute gehen davon aus, dass die Offshore-<br />

Windenergie für den Kampf gegen den Klimawandel<br />

unverzichtbar ist und schon bald wieder<br />

Rückenwind bekommt.<br />

Das neben der maritimen Industrie zweite große<br />

ökonomische Standbein der Stadt – die Nahrungsmittelwirtschaft<br />

– hat sich dagegen über Jahrzehnte<br />

parallel zum Wachstum der Stadt entwickelt. Mit<br />

dem Bau des ersten deutschen Fischdampfers<br />

begann Ende des 19. Jahrhunderts die große Zeit<br />

der deutschen Hochseefischerei. Anders als von<br />

vielen befürchtet, führte der Zusammenbruch der<br />

Fischerei in den 1980er-Jahren aber nicht zum<br />

Ende des einst größten Fischereihafens Europas –<br />

im Gegenteil. Heute ist das Areal Sitz zahlreicher<br />

Markenunternehmen, die hier frische und tiefgekühlte<br />

Delikatessen für den gesamten europäischen<br />

Markt produzieren.<br />

Der Wandel, der sich im Fischereihafen vollzogen<br />

hat, gilt als Vorbild für die stete Veränderung der<br />

gesamten Stadt. Am deutlichsten wird dies auf<br />

dem Mittelstück des 2800 Meter langen Deichweges<br />

sichtbar. Mit den Havenwelten ist dort der<br />

jüngste Stadtteil der Stadt entstanden. Er zieht<br />

nicht nur Touristen magisch an, sondern auch<br />

Menschen, die in den schmucken Neubauten wohnen<br />

und den Blick aufs Wasser genießen. Im Jahr<br />

2020 werden hier Historie, Gegenwart und Zukunft<br />

der Stadt in einer fünftägigen Veranstaltung direkt<br />

aufeinandertreffen: Dann lädt die Stadt zur Sail<br />

Bremerhaven ein, zu der rund 300 alte und neue<br />

Segelschiffe sowie eine Million Besucher erwartet<br />

werden.<br />

Wolfgang Heumer ■<br />

INFO<br />

www.bremerhaven.de<br />

www.bis-bremerhaven.de<br />

www.schaufensterfischereihafen.de<br />

www.sail-bremerhaven.de<br />

www.bremerhaven-tourism.de<br />

www.havenwelten.de<br />

www.dah-bremerhaven.de<br />

www.dsm.museum/<br />

www.klimahaus-bremerhaven.de<br />

www.das-mediterraneo.de<br />

www.zoo-am-meer-bremerhaven.de<br />

www.columbus-center.de<br />

www.awi.de<br />

www.hochschule-bremerhaven.de<br />

www.thuenen.de<br />

www.iwes.fraunhofer.de

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