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Brandenburgisches Ärzteblatt 11/2007 - Landesärztekammer ...

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378<br />

Kammerinformationen/Gesundheitspolitik<br />

einer hervorzuhebenden Besonderheit. Vom<br />

Städtischen Klinikum Brandenburg wurde<br />

zugesichert, dass alle hier beschäftigten<br />

Oberärzte in die Oberarztentgeltgruppe Ä 3<br />

eingruppiert werden.<br />

Weiterhin existieren separate Haustarifverträge<br />

mit dem Klinikum Niederlausitz mit<br />

den Standorten Senftenberg, Lauchhammer<br />

und Klettwitz/Annahütte und dem Werner<br />

Forßmann Krankenhaus Eberswalde.<br />

Am 29. September fand<br />

die offizielle Freisprechung<br />

der ArzthelferInnen<br />

in Potsdam statt. Das<br />

Brandenburgische <strong>Ärzteblatt</strong><br />

nahm das zum Anlass<br />

und sprach mit einer<br />

der beiden besten Absolventinnen:<br />

Melanie Gömmel<br />

aus Wittenberge. Die<br />

junge Frau konnte im Ge-<br />

samtergebnis mit einem „sehr gut“ glänzen.<br />

Wie stellt sie sich ihre berufliche Zukunft vor?<br />

Auch dazu äußerte sich Melanie Gömmel in<br />

einem Interview.<br />

1. Frau Gömmel, Sie sind eine der besten<br />

brandenburgischen Arzthelferinnen in diesem<br />

Jahr. Haben Sie mit einem so guten Ergebnis<br />

gerechnet?<br />

Ich war vollkommen überrascht, als ich zur<br />

Freisprechungsfeier erfahren habe, dass ich<br />

zu den Besten gehöre. Dass ich ein gutes<br />

Ergebnis erzielt habe, war mir bekannt, jedoch<br />

nicht, dass es so gut ausfallen würde.<br />

Immerhin haben in Brandenburg sehr viele<br />

ihre Ausbildung absolviert, so dass es natürlich<br />

eine große Auszeichnung für mich ist.<br />

2. Wie schwer fielen Ihnen die Prüfungsaufgaben?<br />

Rückblickend betrachtet muss ich sagen, dass<br />

die Prüfungen wirklich leicht waren. Das lag<br />

aber vor allem an der sehr guten Vorbereitung,<br />

die ich durch die Mithilfe meiner Ärztinnen<br />

hatte. Die ersten beiden Ausbildungsjahre<br />

war ich in der Praxis bei Elke Wilhelm<br />

und das letzte Jahr bei Dr. Gesine Fierfas in<br />

Wittenberge. Beide konnte ich alles fragen,<br />

das Gleiche gilt für die Berufsschule. Insgesamt<br />

stimmte einfach die Vorbereitung.<br />

3. Was hat Sie überhaupt dazu bewogen,<br />

eine Ausbildung als Arzthelferin zu machen?<br />

Der medizinische Bereich hat mich bereits seit<br />

vielen Jahren interessiert, was bei uns in der<br />

Das Klinikum Dahme Spreewald mit den<br />

Standorten Königs Wusterhausen (Achenbach-Krankenhaus)<br />

und der Spreewaldklinik<br />

Lübben hat den Tarifvertrag des Bundesverbandes<br />

Marburger Bund mit der Vereinigung<br />

der kommunalen Arbeitgeber übernommen;<br />

ebenso das Krankenhaus Forst mit<br />

geringen Abweichungen, da hier eine Notlagenvereinbarung<br />

besteht.<br />

Familie liegt. Meine Mutter ist beispielsweise<br />

selbst Krankenschwester. Da lag es für mich<br />

also nah, auch diesen beruflichen Weg einzuschlagen.<br />

In die Ausbildung zur Arzthelferin<br />

bin ich allerdings eher zufällig geraten. Ich<br />

war spät dran mit Bewerbungen schreiben<br />

und hätte sonst eigentlich Physiotherapeutin<br />

gelernt. In den Sommerferien hatte ich dann<br />

nebenbei in einer Pizzeria gearbeitet und traf<br />

dort meine spätere Chefin. Diese stellte sich<br />

als neue Ärztin im Ort vor und da habe ich sie<br />

ganz frech gefragt, ob sie noch einen Ausbildungsplatz<br />

frei hätte. Ihre ursprünglich ausgewählte<br />

Auszubildende hatte abgesagt und da<br />

durfte ich mich bei ihr bewerben – und wurde<br />

prompt genommen.<br />

4. Mit anderen Worten: Sie hatten das<br />

Quäntchen Glück gehabt.<br />

Ja, da war wirklich viel Glück dabei, den<br />

Ausbildungsplatz zu bekommen. Das gehört<br />

einfach dazu – und auch ein wenig Frechheit.<br />

5. Welche Erinnerungen haben Sie, wenn<br />

Sie an die letzten drei Jahre zurückdenken?<br />

Schöne, denn ich habe viel gelernt und eine<br />

Menge Leute getroffen. Ich habe gemerkt,<br />

dass die Arbeit wirklich etwas für mich ist.<br />

Mit Menschen zu arbeiten, ihnen zu helfen,<br />

macht mir Spaß. Ein Dankeschön, welches<br />

man von den Patienten bekommt, ist so viel<br />

wert. Das kann einem niemand wegnehmen.<br />

6. Welche Voraussetzungen sollte man mitbringen,<br />

um eine Ausbildung als Arzthelferin<br />

zu beginnen?<br />

Ein gewisses Interesse an Biologie und Freude<br />

daran, mit Menschen zu arbeiten, sind<br />

wichtig. Außerdem ist eine hohe Lernbereitschaft<br />

von Nöten, denn man erweitert seinen<br />

Erfahrungsschatz wirklich jeden Tag.<br />

7. Was machte Ihnen in der Ausbildung besonderen<br />

Spaß?<br />

Blut abnehmen gehörte zu meinen Lieblingsaufgaben.<br />

Wenn der Patient am nächsten<br />

Mit dem privaten Klinikkonzern Helios hat<br />

der Bundesverband Marburger Bund einen<br />

Tarifvertrag abgeschlossen, der auch für das<br />

Klinikum Bad Saarow Geltung hat.<br />

Mit den übrigen Krankenhäusern im Land<br />

Brandenburg werden noch Tarifverhandlungen<br />

geführt bzw. ist die Aufnahme von Tarifverhandlungen<br />

in Vorbereitung.<br />

Die Artikelreihe wird mit Teil 2 im Dezember-Heft<br />

fortgesetzt.<br />

Im aktuellen Interview:<br />

Melanie Gömmel, ausgelernte Arzthelferin: „Ein Dankeschön, welches man von<br />

den Patienten bekommt, ist so viel wert. Das kann einem niemand wegnehmen.“<br />

Melanie Gömmel<br />

Foto: privat<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

Tag wieder in die Praxis kam und meinte, er<br />

hätte keinen blauen Fleck von der Blutabnahme<br />

zurückbehalten, dann hat mich das<br />

in meiner Arbeit bestätigt. Hierbei ist es<br />

schließlich wichtig, Einfühlungsvermögen zu<br />

zeigen. Generell fand ich es immer spannend,<br />

so viele verschiedene Menschen kennen<br />

zu lernen und mit ihnen zu arbeiten.<br />

Durch den steten Kontakt mit den Patienten<br />

verbessert sich auch das eigene Selbstbewusstsein.<br />

8. Gab es Situationen, wo Sie Zweifel hatten,<br />

den richtigen beruflichen Weg eingeschlagen<br />

zu haben?<br />

Vielleicht in einem Punkt: Die Arzthelferin<br />

hat meiner Meinung nach noch nicht genügend<br />

Verantwortung. Die Ärztin leitet einen<br />

in der Praxis an und man darf die Aufgaben<br />

im Prinzip nur machen, wenn diese es erlaubt.<br />

Aus diesem Grund mache ich jetzt<br />

noch eine weitere Ausbildung zur Gesundheits-<br />

und Krankenpflegerin, um mehr Eigenverantwortung<br />

übernehmen zu dürfen.<br />

Außerdem möchte ich noch viel mehr medizinisches<br />

Hintergrundwissen erfahren.<br />

9. Das heißt noch mal drei Jahre Ausbildung?<br />

Richtig. Ich strebe für die Zukunft einen Pflegedienstleiter-Lehrgang<br />

(PDL) an, mit dem ich<br />

anschließend die Pflegedienstleitung einer<br />

Station übernehmen könnte. Ich denke, es<br />

lässt sich da auf der beruflichen Leiter schon<br />

noch weiter nach oben klettern. Ein Medizinstudium<br />

wäre aber nichts für mich. Wenn<br />

mein Freund mitgekommen wäre, hätte mich<br />

auch die Arbeit in Schweden gereizt. Dort<br />

sind die Arbeitsbedingungen, gerade für medizinisches<br />

Personal, viel bessere. Aber alleine<br />

würde ich diesen Schritt nicht wagen.<br />

Mit Melanie Gömmel sprach Anja Jüttner<br />

[4iMEDIA].

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