Sucht.potenzial - Sailing Journal
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szene match-mädels<br />
diematch-mädels<br />
DER WELTSEGLERVERBAND ISAF HAT VERKÜNDET: FRAUEN<br />
MATCH RACE IST OLYMPISCH. FÜR SILKE HAHLBROCK,<br />
DEUTSCHLANDS BESTE DIESER ZUNFT, WIRD ES JETZT ERNST.<br />
2008 HAT SIE SICH AN DIE WELTSPITZE GESEGELT – 2012<br />
MÖCHTE SIE MIT IHREM TEAM VOR WEYMOUTH IN ENGLAND<br />
UM OLYMPISCHES EDELMETALL KÄMPFEN. EINE SPANNENDE<br />
SAISON LIEGT HINTER DEM HAHLBROCK-TEAM.<br />
Text Nele-Marie Broock © Fotos Royal New Zealand Yacht Squadron<br />
Hamburg an einem Sonntagmorgen im Januar 2008.<br />
Schneeregen taucht die Stadt in tristes Grau. Vier<br />
Frauen, eingepackt in Ölzeug und Pudelmützen, befreien<br />
den Umkreis des Krans von Eis, um ihr Trainingsboot<br />
– eine Streamline – ins Wasser zu lassen.<br />
Training steht an und die Weltmeisterschaft im Frauen<br />
Match Race. Seit Ende Dezember treffen sich Silke<br />
Hahlbrock, Marion Rommel, Kerstin Schult und Nele-<br />
Marie Bock mehrmals pro Woche, um sich auf dieses<br />
große Event in Neuseeland vorzubereiten: Sie quälen<br />
sich im Fitnessstudio, pauken die Regeln und verbringen<br />
unzählige Stunden auf der Hamburger Außenalster<br />
– bei Schnee und Eis. Weit und breit allein auf dem<br />
Wasser. Allein, auch ohne Trainer. Das Honorar eines<br />
Coachs übertrifft das Budget des jungen Teams. Ein<br />
Hamburger Mäzen fi nanziert den jungen Seglerinnen<br />
die kostspieligen Flüge nach Auckland – ohne die<br />
spendable Unterstützung hätte die 24-jährige BWL-<br />
Studentin Hahlbrock den Startplatz für die WM, den<br />
sie ihrem Weltranglistenplatz acht verdankt, nicht annehmen<br />
können.<br />
Die Weltspitze erreicht ...<br />
Auckland, Neuseeland, im April: Sonnenschein und<br />
spätsommerliche Temperaturen lassen den Schneeregen<br />
schnell vergessen, Schweiß steht den Seglerinnen auf<br />
der Stirn. Gleich das erste Rennen gewinnen die vier<br />
Norddeutschen gegen die Australierin Nicky Souter –<br />
Favoritin auf den schnellen Booten vom Typ Elliot 6. Im<br />
zweiten Rennen gilt es, die amtierende Weltmeis terin<br />
und Weltranglistenerste Claire Leroy aus Frankreich zu<br />
bezwingen, deren Dominanz fast unwirklich erscheint.<br />
Zunächst liegen die vier Frauen, die für den Hamburger<br />
Segel-Club starten, erwartungsgemäß hinten. Aber<br />
eines haben sie sich vorgenommen: Niemals aufgeben!<br />
Ein Winddreher und eine geschickte Wende zum<br />
richtigen Zeitpunkt lassen Hahlbrock & Co. auf der<br />
zweiten Kreuz in Führung gehen. 1:0 für Germany!<br />
„Nobody could have beaten you today – you were so<br />
incredible fast“, zeigt sich der vom Match Race Team<br />
Hamburg angeheuerte neuseeländische Trainer Robert