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Sucht.potenzial - Sailing Journal

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86 | 87 sailing journal 5 | 08<br />

szene match-mädels<br />

diematch-mädels<br />

DER WELTSEGLERVERBAND ISAF HAT VERKÜNDET: FRAUEN<br />

MATCH RACE IST OLYMPISCH. FÜR SILKE HAHLBROCK,<br />

DEUTSCHLANDS BESTE DIESER ZUNFT, WIRD ES JETZT ERNST.<br />

2008 HAT SIE SICH AN DIE WELTSPITZE GESEGELT – 2012<br />

MÖCHTE SIE MIT IHREM TEAM VOR WEYMOUTH IN ENGLAND<br />

UM OLYMPISCHES EDELMETALL KÄMPFEN. EINE SPANNENDE<br />

SAISON LIEGT HINTER DEM HAHLBROCK-TEAM.<br />

Text Nele-Marie Broock © Fotos Royal New Zealand Yacht Squadron<br />

Hamburg an einem Sonntagmorgen im Januar 2008.<br />

Schneeregen taucht die Stadt in tristes Grau. Vier<br />

Frauen, eingepackt in Ölzeug und Pudelmützen, befreien<br />

den Umkreis des Krans von Eis, um ihr Trainingsboot<br />

– eine Streamline – ins Wasser zu lassen.<br />

Training steht an und die Weltmeisterschaft im Frauen<br />

Match Race. Seit Ende Dezember treffen sich Silke<br />

Hahlbrock, Marion Rommel, Kerstin Schult und Nele-<br />

Marie Bock mehrmals pro Woche, um sich auf dieses<br />

große Event in Neuseeland vorzubereiten: Sie quälen<br />

sich im Fitnessstudio, pauken die Regeln und verbringen<br />

unzählige Stunden auf der Hamburger Außenalster<br />

– bei Schnee und Eis. Weit und breit allein auf dem<br />

Wasser. Allein, auch ohne Trainer. Das Honorar eines<br />

Coachs übertrifft das Budget des jungen Teams. Ein<br />

Hamburger Mäzen fi nanziert den jungen Seglerinnen<br />

die kostspieligen Flüge nach Auckland – ohne die<br />

spendable Unterstützung hätte die 24-jährige BWL-<br />

Studentin Hahlbrock den Startplatz für die WM, den<br />

sie ihrem Weltranglistenplatz acht verdankt, nicht annehmen<br />

können.<br />

Die Weltspitze erreicht ...<br />

Auckland, Neuseeland, im April: Sonnenschein und<br />

spätsommerliche Temperaturen lassen den Schneeregen<br />

schnell vergessen, Schweiß steht den Seglerinnen auf<br />

der Stirn. Gleich das erste Rennen gewinnen die vier<br />

Norddeutschen gegen die Australierin Nicky Souter –<br />

Favoritin auf den schnellen Booten vom Typ Elliot 6. Im<br />

zweiten Rennen gilt es, die amtierende Weltmeis terin<br />

und Weltranglistenerste Claire Leroy aus Frankreich zu<br />

bezwingen, deren Dominanz fast unwirklich erscheint.<br />

Zunächst liegen die vier Frauen, die für den Hamburger<br />

Segel-Club starten, erwartungsgemäß hinten. Aber<br />

eines haben sie sich vorgenommen: Niemals aufgeben!<br />

Ein Winddreher und eine geschickte Wende zum<br />

richtigen Zeitpunkt lassen Hahlbrock & Co. auf der<br />

zweiten Kreuz in Führung gehen. 1:0 für Germany!<br />

„Nobody could have beaten you today – you were so<br />

incredible fast“, zeigt sich der vom Match Race Team<br />

Hamburg angeheuerte neuseeländische Trainer Robert

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