Sucht.potenzial - Sailing Journal
Sucht.potenzial - Sailing Journal
Sucht.potenzial - Sailing Journal
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
90 | 91 sailing journal 5 | 08<br />
szene match-mädels<br />
akampagne. Neben Uni und Job investieren die jungen Frauen viel Zeit in das zunehmend<br />
umfangreichere „Management“, dessen Vorstandsvorsitz – wenn wir von einer<br />
Firma sprechen würden – Hendrik Ismar innehat. Namhafte Unternehmen werden auf<br />
die Seglerinnen aufmerksam und steigen ins Boot. Die Fondgesellschaft IMMAC nimmt<br />
die Match-Race-Damen ins „<strong>Sailing</strong> Team“ auf, fördert den Ehrgeiz fi nanziell. Sportmedizinische<br />
Begleitung sowie Fitnesstraining bis hin zur Massage erhalten sie von dem<br />
Kieler Mare Klinikum. Wichtigen Support erfahren die Hahlbrock-Mädels auch durch<br />
den Bekleidungsspezialisten Musto, die Segelmacherei Faber und Münker, die Werbeagentur<br />
Headquarters Hamburg, die mit PR- und Marketingberatung zur Seite steht<br />
und Orthomol, einer der bedeutendsten Hersteller von garantiert dopingfreien Nahrungsergänzungsmitteln.<br />
Ohne Unterstützung geht es nicht: Was sich das Team lange<br />
wünschte, wird wahr, auch wenn das Budget bis 2012 noch lange nicht gedeckt ist.<br />
Auf Trainingskurs Kiel<br />
„ZwanzigZwölf“ heißen die neuen J22-Trainingsboote des Teams, die die Damen von<br />
der J22-Klassenvereinigung langfristig gechartert haben und die Grundlage ihres eigenen<br />
kleinen Stützpunktes in Kiel-Schilksee bilden. Die Liegeplätze stellen die Stadt<br />
Kiel und die Sporthafen Kiel GmbH zur Verfügung. Deutschlands beste Match Racer<br />
der Männer-Riege, wie Andreas Willim oder Jan-Eike Andresen, dienen den Frauen als<br />
Sparringspartner, bei ihnen holen sich die Damen die nötige Härte. „Mit den Booten haben<br />
wir uns hervorragende Trainingsbedingungen geschaffen“, erklärt Coach Ismar mit<br />
Nachdruck. „Wir haben aber noch einiges vor uns, es ist noch viel zu tun“, scheint der<br />
Trainer „seine Ladys“ warnen zu wollen. Ein Crewpool von bis zu sieben Seglerinnen<br />
gehört zum Kader und so wird vor jeder anstehenden Regatta entschieden, welche Zusammensetzung<br />
für den jeweiligen Wettkampf die ideale ist. In der Tat hat der strenge<br />
Trainer seine Schützlinge bereits gut im Griff: Jedes Wochenende startet das Wassertraining<br />
morgens um zehn, endet mit Sport und Videoanalyse spät am Abend. „Um<br />
sonntagmorgens freiwillig um 7.30 Uhr durch Schilksee zu joggen, muss man schon viel<br />
Leidenschaft und Ehrgeiz mitbringen“, gibt die gelernte Segelmacherin Kerstin Schult<br />
schmunzelnd zu. Bei diesem straffen Programm bleibt den Seglerinnen nicht viel Zeit<br />
für Freund und Familie. Die Sommersaison ist nun vorbei – aber das Training geht weiter.<br />
Vermutlich werden die beiden J´s noch lange in den Winter hinein auf der Kieler<br />
Förde um die Wette segeln. Bei Wind und Wetter – und auch bei Schneeregen.