Wirtschaftszeitung_05122016
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MÜNSTERS BUSINESS –DER HAFEN 5<br />
„B-Side“ fürKultur<br />
und Kreativität<br />
Projekt imHill-Speicher /<br />
Ratsentscheid<br />
KulturelleFreiräume und nachhaltig<br />
bezahlbare Arbeitsräume für Kreative<br />
jeder Art sind die Anliegen des<br />
nicht kommerziellen und gemeinwohlorientierten<br />
Projekts „B-Side“,<br />
das imHill-Speicher an der Südseite<br />
des Hafens beheimatet ist.<br />
Im Jahr 2003 mieteten imwasserseitigen<br />
Teil des ungenutzten Gebäudes<br />
(Am Mittelhafen 42-44)<br />
KreativegünstigeArbeitsräume an<br />
und bauten sie schrittweise aus.<br />
2011 wurdeimErdgeschoss erstmalseine<br />
Ausstellung eröffnet –die Geburtsstunde<br />
der „B-Side“. Die Resonanz wargut, weitere<br />
kulturelle Aktivitäten folgten, es entstand<br />
„ein Freiraum für Kultur, Kunst,<br />
Musik, Theater,Performance, Begegnungen<br />
und Austausch“, wie es der inzwischen<br />
ngegründeteB-Sidee.V.auf seiner<br />
Homepageschreibt. Undweiter heißt es:<br />
„Der Mix an Kunstformen und der raue,<br />
unfertige Charme des Speichergebäudes<br />
mit seinen verwinkelten Kühlräumen im<br />
Erdgeschoss erlaubten Kunst zum Erfahrenund<br />
Erleben,nicht nur zum Anschauen.“<br />
Der Hill-Speicher wurde in den 1920er-<br />
Jahren errichtet und im Gegensatz zu<br />
vielen anderen Teilen des Hafens im<br />
Zweiten Weltkrieg nicht zerstört. Das<br />
Haus mit dem Backsteindoppelgiebel<br />
wurde in den 50er-Jahren erweitert. Derzeit<br />
haben die Stadtwerke Münster das<br />
Gebäude als Lager an das Handelsunternehmen<br />
Rewe verpachtet. Rewe wiederum<br />
nutzt es nicht und vermietet die Flächen<br />
weiter.Endedieses Jahres nun läuft<br />
der Erbpachtvertrag aus und somit endet<br />
dann auch die bisherige Zwischennutzung.<br />
Im Februar dieses Jahresstellte eine Ausstellung<br />
ein Konzept für die weitere Nutzung<br />
des Speichersvor.AnfangNovember<br />
ließen die B-Side-Initiatoren ein grundlegendes<br />
Raumprogramm folgen. Danach<br />
soll in die unteren Räume des Komplexes<br />
der Ruderv<br />
erein Münster von 1882 einziehen,<br />
der derzeit noch unter beengten<br />
Verhältnissen ander Bennostraße beheimatet<br />
ist und eine neue Bleibe sucht. Der<br />
größte Teil der weiteren Flächen (ca.<br />
1300 Quadratmeter) soll für Ateliers, Studios<br />
und Büros zur Verfügung stehen, 250<br />
Quadratmeter sind für Ausstellungen und<br />
Veranstaltungen vorgesehen und zum<br />
Beispiel im hinterenTeilsollunter der Bezeichnung<br />
„Fablab“ ein Ort entstehen, um<br />
mit modernen Produktionsmöglichkeiten<br />
Ideen zu verwirklichen. Insgesamt<br />
Eine Herzensangelegenheit ist den Initiatoren und Unterstützern der B-Side, Freiräume und bezahlbare Arbeitsräume für Kreative zuschaffen. Foto: Günter Bennig<br />
Platz genug für rund60bis 80 Mieter aus<br />
dem Kreativbereich.<br />
Ideen und das Konzept sind vorhanden.<br />
Das Ganze will nun nicht zuletzt finanziell<br />
gestemmt werden. Darum kümmert sich<br />
die B-Side GmbH. Sie „begründet Teileigentum<br />
am Gebäude,zahlt die anfallende<br />
Sanierung und wird Erbpachtnehmerin<br />
ihrer Grundstücksanteile“, heißt es im<br />
Konzept. Die GmbH vermietetdie Arbeitsräumlichkeiten<br />
an die Mieter,die öffentlichen<br />
Räumlichkeiten an den gemeinnützigen<br />
B-Side Kultur e.V. Alle Mieter sind<br />
Mitglied im Mieterv<br />
erein B-Side e.V.Und<br />
die Mieternachfrage ist bereits groß.<br />
Nach einer Kampagne zur Geldbeschaffung<br />
konnte nach rund anderthalb Monaten<br />
die Summe von 200000 Euro genannt<br />
werden, die Münsteraner schon für<br />
die B-Side als Direktkredite zugesagt haben<br />
(als Renditewerden 1,5Prozent versprochen).<br />
Dieses Geld aus der Bürgerschaft<br />
–500 000 Eurosind anvisiert –bilden<br />
den Grundstein der Finanzierung,<br />
das Stammkapital. Dies ist die Voraussetzung<br />
für eine weitergehende Finanzierung<br />
durch Banken. Entsprechende Gespräche<br />
laufen bereits.<br />
Details zu den Direktkrediten und anderes<br />
können Interessierte beim nächsten<br />
Info-Abend erfahren, der am Dienstag,<br />
13. Dezember, um 19 Uhr im Bohème<br />
Boulette, Hansaring 26, stattfindet.<br />
Die B-Side ist auch am Mittwoch, 14.Dezember,<br />
ein Thema im Rat der Stadt<br />
Münster, woüber die weitere Zukunft<br />
entschieden wird. Um sich vorab ein Bild<br />
vor Ort zu machen, kam kürzlich Oberbürgermeister<br />
Markus Lewe zum Mittelhafen.<br />
Er warbei seinem Besuch offenbar<br />
so begeistert, dass er die B-Sidesogar mit<br />
einer Geldanlage aus eigener Tasche<br />
unterstützen möchte. „Ich glaube, das<br />
wirdmein neuer Lieblings-Ort“, so Lewe.<br />
„Wir hoffen sehr,“, so die Projektbetreiber,<br />
„dass sich die Fraktionen im Rat<br />
ebenfalls so überzeugt wie die Bürgerinnen<br />
und Bürgerund der Oberbürgermeister<br />
zeigen.“<br />
http://b-side.ms<br />
Servatiiplatz 7·48143 Münster<br />
Tel: 0251 41848-35<br />
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2 2<br />
Treffen im B-Side mit (v.l.) Johannes Haug und Yara Thünken (beide Geschäftsführer der B-Side GmbH), Oberbürgermeister<br />
Markus Lewe, Melanie Kroll und Shubangei Yogendra (Vorstand des B-Side Kultur e.V.), sowie Tobias<br />
Stroppel und Tim Többe vom Vorstand des Mietervereins B-Side e.V.<br />
Foto: Dario Ronge<br />
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