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Beelitzer Nachrichten - Dezember - Weihnachten 2016

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Seite 12<br />

Wer neue Baugebiete für Familien plant,<br />

muss auch für Platz in Kitas und Schulen<br />

sorgen, wer Unternehmen ansiedeln<br />

möchte, braucht gut ausgebildete Menschen,<br />

um die Arbeitsplätze zu besetzen.<br />

Beim der Stadtentwicklung greifen viele<br />

Räder ineinander. Um diese in Zukunft<br />

alle im Auge zu behalten, wird in Beelitz<br />

ein sogenanntes „Integriertes Stadtentwicklungskonzept“<br />

(Insek) auf den<br />

Weg gebracht. Das haben die Stadtverordneten<br />

auf ihrer Novembersitzung<br />

einstimmig beschlossen.<br />

Das Insek soll Einwohnerzahlen und –<br />

prognosen, Gewerbeanmeldungen, Steuerschätzungen<br />

und viele weitere Daten<br />

bündeln und auf dieser Grundlage Empfehlungen<br />

für die nächsten zwanzig Jahre<br />

ableiten. Vonseiten des Innenministeriums<br />

wird ein solcher Generalplan als<br />

Ergänzung zur Flächennutzungsplanung<br />

Geschlossen gegen Windräder im Wald<br />

Stadtverordnete beschließen Positionspapier und suchen Schulterschluss mit Nachbarn<br />

AUS DEM RATHAUS<br />

Fahrplan für<br />

das Beelitz von morgen<br />

Integriertes Stadtentwicklungskonzept wird vorbereitet<br />

ebenfalls empfohlen. Auch die Beteiligung<br />

der Bürger beim 2013 angeschobenen<br />

Leitbildprozess und die Rückmeldungen<br />

aus der mit diesem Heft initiierten<br />

Bürgerbefragung sollen Eingang<br />

finden. Geplant sind dann auch regelmäßige<br />

Bürgerversammlungen und die Beteiligung<br />

der benachbarten Kommunen<br />

unter dem Dach des gemeinsamen Mittelzentrums<br />

mit Werder (Havel).<br />

„Aus der Zusammenführung der unterschiedlichen<br />

Themen sollen konkrete<br />

Leitbilder für inhaltliche und räumliche<br />

Entwicklungsziele der Stadt abgeleitet<br />

werden“, heißt es in der Beschlussbegründung.<br />

Ziel ist es, langfristig Prioritäten<br />

zu setzen. Das Insek soll über den<br />

Zeitraum von gut einem Jahr aufgestellt<br />

und voraussichtlich im Frühjahr 2018<br />

von den Stadtverordneten beschlossen<br />

werden.<br />

Red.<br />

Umsatzsteuer gilt<br />

ab Januar auch für<br />

Leistungen der Stadt<br />

Neuregelung betrifft auch Anzeigen<br />

in <strong>Beelitzer</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />

Ab 1. Januar muss die <strong>Beelitzer</strong> Stadtverwaltung<br />

für einzelne Dienstleistungen<br />

19 Prozent Umsatzsteuer erheben<br />

und an das Finanzamt abführen. Hintergrund<br />

ist eine Neuregelung des Umsatzsteuergesetzes,<br />

wonach die öffentliche<br />

Hand künftig für einzelne wirtschaftliche<br />

Tätigkeiten nicht mehr steuerbefreit<br />

ist und in diesem Punkt Unternehmen<br />

gleichgestellt wird. Bundestag und Bundesrat<br />

hatten dies im vergangenen Jahr<br />

beschlossen und eine Übergangsfrist<br />

eingeräumt, die zum 31.12.<strong>2016</strong> endet.<br />

Bislang waren die meisten Leistungen,<br />

welche eine Kommune erbringt, von der<br />

Umsatzsteuer ausgenommen. Der Europäische<br />

Gerichtshof und der Bundesfinanzhof<br />

hatten diese Praxis beanstandet,<br />

weil zum Beispiel das Erheben von<br />

Parkgebühren in kommunalen Parkhäusern<br />

als wirtschaftliche Betätigung anzusehen<br />

sei. Als weiteres Beispiel wird die<br />

Überlassung von Sporthallen an Vereine<br />

gegen eine Nutzungsgebühr angeführt.<br />

In Beelitz werden indes vor allem die<br />

Mieten für städtische Garagen, Standgebühren<br />

auf dem Wochenmarkt sowie<br />

Anzeigen in den <strong>Beelitzer</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />

umsatzsteuerpflichtig. Betroffene werden<br />

gebeten, sich auf diese Neuregelung<br />

einzustellen.<br />

Red.<br />

Beelitz zeigt Geschlossenheit beim Protest<br />

gegen den drohenden Bau von<br />

Windrädern in der Reesdorfer Heide.<br />

Die Stadtverordneten haben auf ihrer<br />

Sitzung am Dienstagabend eine Entschließung<br />

verabschiedet, in der sie die<br />

Landesregierung mit Nachdruck zum<br />

Handeln auffordern. So soll der Bau von<br />

Anlagen in Wäldern und Schutzgebieten<br />

generell nicht zugelassen sowie ein Mindestabstand<br />

von 2000 Metern zu jeglicher<br />

Wohnbebauung gesetzlich gewahrt<br />

werden. Die Stadtverordneten sind damit<br />

fast einstimmig einem Antrag der Fraktion<br />

GfB/SPD gefolgt, die einzige Gegenstimme<br />

kam vonseiten der Grünen.<br />

Ein weiterer Punkt des Papieres: Sowohl<br />

die Kommunalparlamente der Nachbargemeinden<br />

sowie die Kreistagsfraktionen<br />

und die Fraktionen und Abgeordnetengruppen<br />

im Landtag werden aufgefordert,<br />

ähnliche Beschlüsse zu fassen<br />

und sich damit in den Protest einzureihen.<br />

„Mittlerweile liegt eine Genehmigung<br />

des Landesumweltamtes zur Errichtung<br />

von zwölf Anlagen auf dem<br />

Stadtgebiet vor, weitere Anträge befinden<br />

sich im Genehmigungsverfahren“,<br />

heißt es vonseiten der GfB/SPD-<br />

Fraktion in der Begründung. Zudem<br />

wird auf das Ergebnis des in diesem Jahr<br />

initiierten Volksbegehrens verwiesen,<br />

bei dem über 45 000 Brandenburger gegen<br />

Windräder im Wald und für größere<br />

Mindestabstände unterschrieben haben.<br />

„Ich bin ich froh, dass dieser Antrag aus<br />

dem politischen Raum heraus gestellt<br />

wurde und auch eine so breite Unterstützung<br />

gefunden hat“, kommentierte heute<br />

Bürgermeister Bernhard Knuth den Beschluss.<br />

„Damit zeigen wir deutlich,<br />

dass wir in Beelitz die planerischen Vorgaben,<br />

welche das Landesumweltamt<br />

aus der Ferne macht, nicht einfach hinnehmen.<br />

Wir bestehen auf unser Selbstverwaltungsrecht<br />

als Kommune und<br />

protestieren dagegen, dass über die Köpfe<br />

der Bürger hinweg entschieden wird.“<br />

Es gebe zahlreiche Initiativen in Beelitz,<br />

die ganz im Zeichen der Energiewende<br />

stehen, unterstrich der Bürgermeister.<br />

Dazu würde die LED-Umrüstung der<br />

Straßenbeleuchtung im Stadtgebiet<br />

ebenso gehören wie die Schaffung von<br />

kostenlosen Stromtankstellen für Elektroautos.<br />

Auch die mittlerweile vorangeschrittene<br />

Umrüstung des kommunalen<br />

Fuhrparks auf E-Fahrzeuge und die steigende<br />

Zahl von Solar- und Blockheizkraftwerken<br />

seien Zeichen dafür, dass<br />

die <strong>Beelitzer</strong> nicht nur über Energieeffizienz<br />

und –erzeugung reden, sondern<br />

diese auch leben.<br />

Red.

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