Beelitzer Nachrichten - Dezember - Weihnachten 2016
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VEREINSLEBEN<br />
<strong>Beelitzer</strong> Sternenhimmel im Januar<br />
Der Mond nimmt zum Jahresanfang einige spannende Positionen am Himmel ein<br />
Seite 29<br />
Wir befinden wir uns ja bereits im astronomischen<br />
Winter, Beginn war der<br />
22.12. Das bedeutet für uns sichtbar am<br />
Sternenhimmel auch den Übergang vom<br />
Sommerdreieck, bestehend aus Daneb<br />
im Schwan, Wega in der Laier und Altair<br />
im Adler, zum Wintersechseck. Diese<br />
wird gebildet aus Capella im Fuhrmann,<br />
Pollux in den Zwillingen, Prokyon<br />
im Kleinen Hund, Sirius im Großen<br />
Hund, Riegel im Orion und Aldebaran<br />
im Stier. Das Sommerdreieck verschwindet<br />
nun mehr und mehr<br />
Richtung WNW vom Sternenhimmel,<br />
Altair ist schon am Abend<br />
nicht mehr zu sehen. Aber<br />
auch das Wintersechseck<br />
bleibt uns als Ganzes nicht<br />
lange erhalten. Zum Ende<br />
des Monats wird uns Sirius,<br />
tiefster Punkt im<br />
Sechseck, gegen 1 Uhr<br />
schon wieder verlassen.<br />
Das Jahr beginnt für<br />
„beobachtungswütige“<br />
Hobbyastronomen gleich<br />
mit einer tollen Konstellation.<br />
Vom 1. Bis zum 3.<br />
Januar kann am frühen<br />
Abend ab ca. 18 Uhr der<br />
Lauf des Mondes an den Planeten<br />
Venus, Mars und Neptun<br />
verfolgt werden. Dabei steht die<br />
schmale Mondsichel am 02. zwischen<br />
Venus und Mars, der außerdem<br />
auch noch Neptun zum großen Teil verdeckt<br />
(siehe abgebildete Sternkarte).<br />
Hoffen wir auf gute Sichtverhältnisse!<br />
Im Januar gibt es einige interessante<br />
Positionen des Mondes, die einer Betrachtung<br />
wert sind. Für Nachtschwärmer<br />
ist der Mond am 19. ab ca. 01 Uhr<br />
beim Jupiter zu finden. Am 24. steht die<br />
schmale Mondsichel knapp über dem<br />
Saturn. Für winterliche Frühaufsteher ist<br />
diese interessante Konstellation ab ca. 6<br />
Uhr zu beobachten. Ebenfalls am Morgenhimmel<br />
finden wir am 26. Den Mond<br />
bei Merkur und am 31. Am Abendhimmel<br />
wieder bei der Venus.<br />
Nun zu unseren Planeten: Merkur bietet<br />
uns ab 10. Januar eine kurze Morgensichtbarkeit.<br />
Er wird aber mit bloßem<br />
Auge relativ schwer zu sehen sein.<br />
Selbst ein kleines Teleskop schafft aber<br />
Abhilfe. Er steht dabei tief im Südosten<br />
und zeigt sich ab ca. 6:40 Uhr für eine<br />
gute halbe Stunde. Seine Aufgangszeit<br />
verspätet sich aber zunehmend, so wird<br />
er ab 24. kaum noch zu erkennen sein.<br />
Unsere Venus ist nun ein strahlender<br />
Abendstern. Ihre Helligkeit nimmt weiter<br />
leicht zu und die Venusuntergänge<br />
verschieben sich immer weiter in die<br />
Nacht hinein. Ging sie zu Monatsbeginn<br />
noch um 20:36 Uhr unter, so verschwindet<br />
sie am 31. Januar um 21:31 Uhr. Ihre<br />
Wanderung am Sternenhimmel durchläuft<br />
sie anfangs das Sternbild Wassermann<br />
und wechselt dann in die Fische.<br />
Dabei verfolgt sie den etwas lichtschwächeren<br />
Mars, der ihr aber davon läuft.<br />
Zum Monatsende ergibt sich nochmals<br />
eine interessante Konstellation, denn zu<br />
beiden Planeten gesellt sich auch hier die<br />
schmale Mondsichel. Bereits am 13.<br />
Überholt die Venus den lichtschwachen<br />
Neptun.<br />
Mars kann am frühen Abendhimmel<br />
noch tief im Westen erspäht werden.<br />
Auch er wandert durch Wassermann und<br />
Fische. Seine Untergangszeiten liegen<br />
am Anfang des Monats bei 21:44 und<br />
zum Monatsende bei 21:52 Uhr. Zu Beginn<br />
des Monats zieht Mars dicht am<br />
Neptun vorbei.<br />
Jupiter ist der Planet der 2. Nachthälfte.<br />
Nur die Venus ist noch etwas strahlender,<br />
aber mit ihrem Untergang ist der<br />
Jupiter dann der Alleinherrscher am<br />
Nachthimmel. Seine Aufgangszeiten<br />
verschieben sich von anfangs 01:27 bis<br />
Monatsende auf 23:36 Uhr. Saturn ist<br />
nun ein Planet des frühen Morgen. Ab<br />
Monatsmitte geht er um ca. 6:01 Uhr auf<br />
und zum Monatsende um 5:05 Uhr. Seine<br />
Sichtbarkeitsdauer ist damit doch<br />
relativ gering.<br />
Uranus ist den ganzen Monat mit Fernglas<br />
oder Fernrohr um Mitternacht im<br />
Sternbild Fische zu erspähen.<br />
Neptun wandert gemächlich durch das<br />
Sternbild Wassermann. Mit lichtstarker<br />
Optik ist er in der ersten Monatshälfte<br />
im Wassermann zu finden. Dann<br />
endet für uns vorerst seine Sichtbarkeit.<br />
Auch Sternschnuppenströme<br />
sind im Januar am Firnament<br />
zu beobachten. Bereits zu<br />
Monatsbeginn sind es die<br />
Quadrantiden, d ie<br />
scheinbar aus dem Nordteil<br />
des Bootes kommen.<br />
Vom 1. Bis 10. Januar<br />
leuchten sie in der 2.<br />
Nachthälfte auf. Besonders<br />
in den Morgenstunden<br />
lohnt sich eine Suche.<br />
Helle Sternschnuppen sind<br />
allerdings kaum zu erwarten.<br />
Zwischen dem 1. Und 23.<br />
Januar erscheinen die Delta-<br />
Cancriden. Sie kommen scheinbar<br />
aus dem Sternbild Krebs. Es sind<br />
mit einer Geschwindigkeit von ca. 30<br />
Kilometer pro Sekunde langsame Sternschnuppen<br />
und es ist auch nur mit etwa 4<br />
Meteoren pro Stunde zu rechnen.<br />
Wer mehr will, wende sich an Mitglieder<br />
unseres Vereines, oder besuche unsere<br />
Webseite www.sternwarte-beelitz.de .<br />
Dort werden auch kurzfristig Beobachtungstermine<br />
veröffentlicht. Also, bei<br />
sternenklarem Abend schnell mal auf die<br />
Webseite geschaut.<br />
Zu allen Maßnahmen sind Interessierte<br />
herzlich willkommen und der Eintritt ist<br />
frei. Viel Spaß!<br />
Allen Lesern unseres Artikels wünschen<br />
wir eine schöne Weihnachtszeit, eine<br />
guten Rutsch in das Jahr 2017 und für<br />
2017 Gesundheit, Arbeit, Spaß und<br />
Freude. Denken Sie immer daran: mindestens<br />
einmal Lachen am Tag ist die<br />
beste Medizin. Und wenn das noch nicht<br />
reicht – Liegestuhl nach draußen und in<br />
die Sterne schauen! In diesem Sinne<br />
dann „prosit Neujahr“!!<br />
Astroteam Sternfreunde Beelitz e.V.<br />
info@sternwarte-beelitz.de