Industrielle Automation 3/2016
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dar. Die identifizierten Temperaturunterschiede<br />
liefern eine Grundlage<br />
für die Unterscheidung zwischen<br />
Gutteil und Schlechtteil. Die Temperaturalarmgrenzen<br />
können dabei frei<br />
über die Bediensoftware festgelegt werden.<br />
Sie wurde in Verbindung mit dem<br />
Süddeutschen Kunststoffzentrum (SKZ)<br />
und mehreren Industriepartnern entwickelt.<br />
Fehlerhafte Bauteile werden entsprechend<br />
dieser Einstellungen aussortiert.<br />
Weiterhin kann der Bediener zum Beispiel<br />
durch eine Lampe bei Fehlerereignissen<br />
gewarnt oder die Maschine im Extremfall<br />
abgestellt werden. Die Grenzwerte für verschiedene<br />
Bauteile können in einer Bauteildatenbank<br />
gespeichert und abgerufen<br />
werden. Neben der sofortigen Sortierung<br />
der Bauteile wird von jedem Schuss ein IR-<br />
Bild des Teils auf die Festplatte oder ein<br />
Netzlaufwerk gespeichert. Dadurch wird<br />
eine immer häufiger geforderte 100 %-Nachverfolgbarkeit<br />
eines Bauteils realisiert.<br />
Auf den exakten Farbton<br />
kommt es an<br />
Wurde durch den Thermoimager TIM zuvor<br />
verifiziert, dass es sich um ein Gutteil<br />
handelt, so kann dieses direkt im Anschluss<br />
in der Linie mittels des Colorcontrol ACS<br />
7000 auf seine Farbe überprüft werden. Eine<br />
zu 100 % automatische (Inline-)Kontrolle<br />
bestand bisher nicht, die Micro-Epsilon-<br />
Sensorik macht sie jedoch möglich. So<br />
konnte die Bauteilfarbe bisher nur offline<br />
am fertig abgekühlten Bauteil bestimmt<br />
werden. Die Thermochromie, also die Farbänderung<br />
des Bauteils bei unterschiedlichen<br />
Temperaturen, verursacht dieses<br />
Problem. Speziell bei roten Farbstoffen ist<br />
dieser Effekt sehr ausgeprägt und eine Farb -<br />
unterscheidung schwierig. Denn schon bei<br />
einem Temperaturunterschied von 20 °C<br />
können je nach Einfärbung Farbabweichungen<br />
von mehr als 2∆E-Einheiten entstehen.<br />
Beim Kunststoff-Spritzguss, speziell<br />
im Automotive-Bereich, kommt es auf den<br />
exakten Farbton der Produkte an. Der Kunde<br />
toleriert keine Fehler.<br />
Das Colorcontrol ACS7000 ist eines der<br />
modernsten Inline-Farbmesssysteme weltweit.<br />
Im Unterschied zu konventionellen<br />
Technologien wird dabei eine Farbe nicht<br />
nur über den Vergleich zum Referenzwert,<br />
sondern über das Reflexionsspektrum eindeutig<br />
identifiziert. Wegen der hohen Messgenauigkeit<br />
(∆E≤ 0,08) findet das System<br />
auch Einsatz im Labor, beispielsweise in<br />
02 Der Winkelsensor kommt bei<br />
gängigen Messaufgaben zum Einsatz<br />
der industriellen Fertigung und Entwicklung.<br />
Zur einfachen Integration in den<br />
Prozess steht u. a. der Ethernet/Ether-<br />
CAT-Anschluss zur Verfügung.<br />
Für jedes Material ein Sensor<br />
Das optische Messsystem Colorcontrol<br />
ACS7000 verfügt über drei Sensorköpfe für<br />
unterschiedliche Messaufgaben: Für strukturierte,<br />
hochreflektierende sowie metallisch-glänzende<br />
Oberflächen, wie im vorgestellten<br />
Beispiel, eignet sich der 360 °-Ringkopf.<br />
Im Sensor sind 24 Beleuchtungsoptiken<br />
um die Empfangsoptik angeordnet. Sie<br />
sorgen für eine konstante Ausleuchtung der<br />
Oberfläche. Dadurch kann die Messung unabhängig<br />
von der Drehlage des Messobjekts<br />
erfolgen. Für eine Farbmessung auf matten<br />
und feinstrukturierten Materialien eignet<br />
sich der Winkelkopf. Beleuchtung und<br />
Empfänger sind im Sensor im 30 °/0 ° beziehungsweise<br />
45 °/0 °-Winkel zueinander angeordnet.<br />
In Zukunft wird die absolute Kontrolle<br />
jedes einzelnen Herstellungsschrittes noch<br />
mehr im Fokus stehen als ohnehin schon<br />
der Fall. Die Industrie muss sich dem steigenden<br />
Qualitätsanspruch und dem Preiskampf<br />
stellen. Schon jetzt ist die 100 %-Kontrolle<br />
in der Linie durch Technik aus dem<br />
Hause Micro-Epsilon möglich, wo schwierige<br />
Messaufgaben für Größen wie Weg, Abstand,<br />
Position, Farbe und Temperatur gelöst<br />
werden. In der Kunststoffverarbeitung<br />
und im Spritzguss lässt sich diese<br />
100 %-Kontrolle durch die Kombination aus<br />
Thermoimager TIM 160 oder TIM 400 und<br />
dem Inline-Farbmesssystem Colorcontrol<br />
ACS7000 erreichen, wodurch sowohl Bauteilfehler<br />
als auch Farbfehler direkt im<br />
Herstellungsprozess hintereinander geprüft<br />
werden können. Je schneller Fehler am<br />
Bauteil oder der Farbe erkannt werden,<br />
umso schneller kann man darauf reagieren.<br />
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