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Die Kriegsgefangenen der Mittelmächte in Rußland im Ersten ...

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<strong>Die</strong> Lage <strong>der</strong> Gefangenen, die nicht Militärangehörige waren, das heißt <strong>der</strong> Zivilgefangenen<br />

(militärpflichtige Männer, die sich <strong>in</strong> <strong>Rußland</strong> zu Beg<strong>in</strong>n des Krieges aufhielten<br />

und ihrer Familien), <strong>der</strong> Verschleppten aus Ostpreußen, Galizien und <strong>der</strong> Bukow<strong>in</strong>a und<br />

<strong>der</strong> Geiseln (hochgestellte Persönlichkeiten aus Lyck <strong>in</strong> Ostpreußen und Czernowitz <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Bukow<strong>in</strong>a) wird nicht berücksichtigt.<br />

Zur statistischen Verifizierung <strong>der</strong> Angaben <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sekundärliteratur und <strong>in</strong> den Quellen<br />

wurde die Gefangenenkartei des Württembergischen Kriegsm<strong>in</strong>isteriums <strong>im</strong> Haupt-<br />

staatsarchiv Stuttgart herangezogen, die bei <strong>der</strong> Schil<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> bearbeiteten Quellen<br />

kurz geson<strong>der</strong>t vorgestellt wird. <strong>Die</strong> Gattung <strong>der</strong> Erlebnisberichte, die nur e<strong>in</strong>e<br />

Vertreter<strong>in</strong> <strong>der</strong> vor dem Zweiten Weltkrieg <strong>in</strong> großer Zahl erschienenen populären<br />

Kriegsliteratur war, wird ebenfalls näher charakterisiert.<br />

In <strong>der</strong> Schlußbetrachtung erfolgt dann e<strong>in</strong>e Bewertung <strong>der</strong> Aussagen <strong>der</strong> Er<strong>in</strong>nerungen<br />

ehemaliger Gefangener.<br />

<strong>Die</strong> Quellen: Kennzeichnung <strong>der</strong> Literaturgattung <strong>der</strong> ‚Erlebnisberichte‘<br />

Viele Teilnehmer des <strong>Ersten</strong> Weltkriegs versuchten, ihre Erfahrungen literarisch zu verarbeiten.<br />

<strong>Die</strong> Erlebnisberichte ehemaliger Kriegsgefangener zeichnen sich <strong>im</strong> Vergleich<br />

zu an<strong>der</strong>en Kriegsmemoiren durch e<strong>in</strong>ige beson<strong>der</strong>e Merkmale aus: Wegen <strong>der</strong> spezifischen<br />

Situation <strong>der</strong> Gefangenen, ihrer Ausgeliefertheit an die Macht des Nehmerstaates,<br />

hatten die Autoren nicht die Möglichkeit, durch glänzende Siege die Überlegenheit <strong>der</strong><br />

deutschen Nation über ihre Gegner zu illustrieren. Als Ausweg bot sich an, durch die<br />

Beschreibung <strong>der</strong> Grausamkeit des Volkes, dessen Macht sich die Gefangenen beugen<br />

mußten, die geistig und moralisch höhere Stellung des Deutschtums zu manifestieren.<br />

Während des Krieges erschienen die Erlebnisberichte <strong>in</strong> großer Zahl <strong>in</strong> Zeitungen, Zeitschriften<br />

und ab 1917 auch als Bücher. He<strong>im</strong>kehrermemoiren unterlagen dabei oft e<strong>in</strong>er<br />

verschärften Zensur durch die he<strong>im</strong>atlichen Behörden. 1 Bis 1925 kamen noch relativ<br />

viele neue Titel auf den Buchmarkt, dann ließ offensichtlich das Interesse nach.<br />

1 Siehe Hannes Leid<strong>in</strong>ger, Zwischen Kaiserreich und Rätemacht. <strong>Die</strong> deutschösterreichischen He<strong>im</strong>kehrer<br />

aus russischer Kriegsgefangenschaft und die Organisation des österreichischen <strong>Kriegsgefangenen</strong>und<br />

He<strong>im</strong>kehrwesens 1917-1920, Hist. Diplomarbeit Wien 1995 [Masch.], S. 19.

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