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Die Kriegsgefangenen der Mittelmächte in Rußland im Ersten ...

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<strong>Die</strong> ehemaligen Gefangenen Kreutz, Schuffenhauer und Nowak erwähnen Wagenälteste,<br />

die verschiedene Aufgaben übernahmen, 1 so daß die restlichen Gefangenen nicht<br />

zwangsläufig mit den Wachsoldaten <strong>in</strong> Kontakt kommen mußten.<br />

Bei den Offizieren war häufig <strong>der</strong> russische Transportführer <strong>im</strong> Abteil. Es kam auch<br />

vor, daß sich die Posten bei den Gefangenen aufhielten. 2<br />

Mit den Wachen machten die Gefangenen höchst unterschiedliche Erfahrungen.<br />

<strong>Die</strong> e<strong>in</strong>en, wie z.B. Brodde, beschreiben sie als „... gutmütige Leute, die sich an nichts<br />

kehrten und uns ruhig gewähren ließen.“ 3<br />

Offiziere schil<strong>der</strong>n wie<strong>der</strong>holt, wie sich e<strong>in</strong> gutes Verhältnis zu den sie bewachenden<br />

Landsturmmännern entwickelte. In e<strong>in</strong>igen Fällen hätten sie diese sogar richtiggehend<br />

zu ihren <strong>Die</strong>nern abrichten können. 4<br />

An<strong>der</strong>erseits werden auch Klagen laut. So bemängelt <strong>der</strong> Pfarrer <strong>im</strong> Offiziersrang<br />

Meyer die „... unerhörte Behandlung seitens unserer Wachmannschaften ...“ 5 Gewalttätigkeiten<br />

sche<strong>in</strong>en nur gegen Mannschaftspersonen vorgekommen zu se<strong>in</strong>. <strong>Die</strong> Posten<br />

hätten den Gefangenen grundlos Schläge mit dem Gewehrkolben, <strong>der</strong> Peitsche und <strong>der</strong><br />

Knute verabreicht. 6<br />

Meier-Gräfe bemerkt zur Behandlung <strong>der</strong> Mannschaften: „<strong>Die</strong> Konvois treiben sie wie<br />

Herden.“ 7 Ausführliche Berichte über Mißhandlungen während <strong>der</strong> Fahrt, wie von dem<br />

Unteroffizier Kreutz, bilden aber die Ausnahme. 8<br />

In <strong>der</strong> „Instruktion für die Eskorte, die Kriegsgefangene bei Transporten auf den Eisenbahnen<br />

begleitet“, 9 à ���à ��à ���à ����à ���à ����à ���à �������à ����������à ���à ����������<br />

schen Kommandeur <strong>der</strong> Truppen des Irkutsker Militärbezirks, bestätigt wurde, war<br />

unter an<strong>der</strong>em vorgesehen: Der Leiter <strong>der</strong> Eskorte sollte die Gefangenen auf die Waggons<br />

verteilen und Waggonälteste unter ihnen best<strong>im</strong>men und darauf achten, daß die<br />

Gefangenen auf Haltestellen und überhaupt bei Aufenthalten des Zuges sich <strong>im</strong>mer<br />

1 Siehe Benedix, S. 30; Engelmann, S. 19; Nowak, S. 29.<br />

2 Siehe Engelmann, S. 27; Kl<strong>in</strong>kmüller, Deutscher Offizier, S. 20; Scholz, S. 16; Schulte vom Brühl, S.<br />

20, 22/3; S<strong>in</strong>cerus Vernalis, S. 5.<br />

3 Brodde, S. 21; siehe auch Benedix, S. 36; Köstenberger, Sechs Jahre, S. 5/6; Meyer, S. 21; Schulte vom<br />

Brühl, S. 20, 28, 34; Julius Schuster, 16 Monate <strong>in</strong> russischer Kriegs-Gefangenschaft 1915/16, Eger<br />

[1917], S. 28; S<strong>in</strong>cerus Vernalis, S. 6-9, 11.<br />

4 Siehe Wlad, S. 57.<br />

5 Meyer, S. 34; siehe auch Meier-Gräfe, Tsche<strong>in</strong>ik, S. 270, 337.<br />

6 Siehe Engelmann, S. 19; Erw<strong>in</strong> Kunewäl<strong>der</strong>, Me<strong>in</strong>e Erlebnisse <strong>in</strong> zehnmonatiger russischer Kriegsgefangenschaft,<br />

Wien 1916, S. 20; Müller, S. 36.<br />

7 Meier-Gräfe, Tsche<strong>in</strong>ik, S. 250.<br />

8 Siehe Benedix, S. 37.<br />

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