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Snowtimes-2011-Saanenland

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<strong>Snowtimes</strong><br />

Das Wintermagazin<br />

Ausgabe <strong>2011</strong><br />

<strong>Saanenland</strong><br />

> Eine neue Vision<br />

> Natur & Bergparadies<br />

> Wintersport


Der neue BMW X3<br />

www.bmw.ch<br />

Freude am Fahren<br />

FREUDE IST GRENZENLOS.<br />

Ein sportlicher und eleganter Auftritt, gepaart mit Innovationen und Funktionalität: Der neue<br />

BMW X3 überzeugt in jeder Situation. Leistungsstarke, effiziente Aggregate und ein umfangreiches<br />

Massnahmenpaket von BMW EfficientDynamics machen ihn punkto Leistung und Verbrauch<br />

zum Besten seiner Klasse. Zudem begeistert das neuste Mitglied der BMW X Familie mit einem<br />

hervorragenden Platzangebot im hochwertigen und harmonischen Innenraum. Entdecken Sie den<br />

neuen BMW X3 bei Ihrem BMW Partner oder unter www.bmw.ch/X3<br />

DER NEUE BMW X3.


Jungunternehmerin<br />

Die Symbiose<br />

zwischen Einheimischen<br />

und<br />

‹Wahlheimischen›<br />

ist unsere<br />

Kundin und nicht<br />

die Verherrlichung<br />

einer<br />

wirtschaftlichen<br />

Abhängigkeit.<br />

Annabel Zingre<br />

Die Innenarchitektin aus<br />

Saanen führt ein<br />

Familienunternehmen in<br />

der dritten Generation.


Eine Vision fürs <strong>Saanenland</strong><br />

Text: artikuliert.ch<br />

Foto: Palace Hotel<br />

Palace-Direktor Andrea Scherz über Innovationen,<br />

vermisste Ethik und das wiedererwachte<br />

Selbstwertgefühl der Einwohner im <strong>Saanenland</strong>.<br />

Herr Scherz, verfolgen Sie die Tennis-<br />

Weltrangliste?<br />

Sicher, ja.<br />

Die Nummer eins zu werden, gilt<br />

als ausgesprochen schwierige Aufgabe.<br />

Man sagt, die Nummer eins zu<br />

bleiben, sei aber noch viel schwieriger.<br />

Teilen Sie diese Meinung?<br />

Da bin ich ganz einverstanden. Das sage ich<br />

übrigens auch meinem Team immer wieder.<br />

Was macht es denn so schwierig?<br />

Einerseits muss man selber die Energie haben,<br />

sich stets zu verbessern. Eben, die<br />

Nummer eins zu bleiben. Andererseits gilt<br />

es, ein Team zu führen, es immer wieder zu<br />

Bild: «Ich erinnere<br />

mich gerne zurück<br />

an die 80er Jahre»,<br />

Andrea Scherz.<br />

motivieren. Auf höchstem Niveau immer<br />

wieder am Gleichen arbeiten, gleiche Fehler<br />

korrigieren und die Perfektion suchen. Und<br />

daneben muss man noch innovativ sein.<br />

Sie waren einer der ersten, der<br />

kabelloses Internet gratis für alle Gäste<br />

zur Verfügung stellte. Jetzt rüsten<br />

Sie Ihre Hotelgarage auf für Elektromobile.<br />

Erwarten Sie, dass viele<br />

Besucher bald mit einem Elektro-Auto<br />

nach Gstaad kommen?<br />

Wieso nicht? Es ist eine zukunftsfähige Lösung.<br />

Wir unterstützen damit ein innovatives<br />

Projekt und wollen mithelfen, dass die Umwelt<br />

sauber und gesund bleibt. Wenn uns<br />

eines Tages tatsächlich das Erdöl ausgeht,<br />

haben wir vorgesorgt. Ich glaube, wir müssen<br />

jetzt umdenken. Sonst ist es dann irgendwann<br />

zu spät.<br />

Was sind weitere Innovationen<br />

in Ihrem Haus?<br />

Wir wollen ja das Rad nicht neu erfinden,<br />

aber es tut sich ständig etwas. So haben wir<br />

unser Restaurant umgebaut, organisieren gerade<br />

den 40. Geburtstag des Greengo-Clubs<br />

mit Spezial-Uhren von Hublot, bieten neu<br />

250 Satellitenkanäle gratis an und haben umgestellt<br />

auf Holzschnitzel-Heizung, was<br />

zwar etwas teurer ist, aber unsere grüne Ader<br />

unterstreicht. Nebst einigen getätigten Investitionen<br />

in die Hotelinfrastruktur, sind wir<br />

auch sehr daran interessiert, Gstaad und das<br />

<strong>Saanenland</strong> als Ganzes weiter zu bringen.<br />

Da macht man sich natürlich ständig Gedanken,<br />

wie es weiter gehen soll.<br />

Erkennen Sie auch den Trend, dass<br />

wieder vermehrt die Einfachheit gesucht<br />

wird, zurück zur Natur – sozusagen<br />

als Gegenbewegung zur Globalisierung,<br />

die vielen, insbesondere den Touristikern,<br />

einen aussergewöhnlichen Fortschritt<br />

gebracht hat?<br />

Absolut, ja. Wir sehen dies zum Beispiel bei<br />

unserem Berghütten-Erlebnis, das wir seit<br />

Sommer 2008 anbieten – ohne Warmwasser,<br />

ohne Strom, geschlafen wird in antiken Betten.<br />

Das hat eingeschlagen wie eine Bombe, die<br />

Nachfrage ist gross. Ich bin ausserdem ein absoluter<br />

Verfechter von Ethik und wünsche mir,<br />

dass sie wieder vermehrt zum Zug kommt.<br />

Eigentlich verrückt, dass man<br />

sich heute darüber unterhalten und<br />

sich dafür einsetzen muss.<br />

Noch immer vermisse ich gewisse Tugenden<br />

im Alltag, die einst als Selbstverständlichkeit<br />

galten.<br />

Werden Sie oft angelogen?<br />

Darüber möchte ich mich öffentlich nicht<br />

äussern. Aber es werden tatsächlich nicht<br />

immer alle Vereinbarungen eingehalten. So,<br />

wie es eigentlich zu erwarten wäre.<br />

Als führender Dienstleister sind<br />

Sie aber stets gefordert, besten Service<br />

und Top-Qualität zu bieten. Müssen<br />

Sie dann Frust umwandeln in positive<br />

Energie?<br />

Unbedingt, ja. Das ist sicherlich eine der anspruchsvollsten<br />

Aufgaben.<br />

Wie erklären Sie das den Mitarbeitern?<br />

Ich glaube, es ist nur nachhaltig, wenn man<br />

es vorlebt und predigt.


Sie haben kürzlich gesagt, Gäste kommen<br />

nicht nach Gstaad, um hier<br />

den Luxus zu suchen, sondern weil<br />

sie die Natur geniessen und ein<br />

authentisches Bergdorf erleben wollen.<br />

Eine sehr provokative Aussage.<br />

Vielleicht habe ich es nicht genau so gesagt,<br />

aber ich erinnere mich gerne zurück an die<br />

80er Jahre. Damals fanden hier in Gstaad<br />

Begegnungen der besonderen Art statt. Man<br />

begegnete sich in einer gemütlichen, familiären<br />

Atmosphäre. Einheimische und weltberühmte<br />

Namen. Und es ist einem damals<br />

selten aufgefallen, dass jemand protzte.<br />

Die Entwicklung in den letzten Jahren<br />

hat unter anderem im Immobilienbereich<br />

viele Neu- und Umbauten hervorgerufen.<br />

Strukturen wirken<br />

zum Teil etwas starr und festgefahren.<br />

Kann man angesichts dieses Umfeldes<br />

überhaupt noch fruchtbares<br />

Wachstum schaffen?<br />

Was wollen Sie tun? Alles abreissen und neu<br />

beginnen? (lacht) Nein. Vielleicht braucht es<br />

gar nicht immer Wachstum. Es ist ja bereits<br />

eine Herausforderung, Aufgebautes zu erhalten<br />

und in bestmöglicher Qualität weiter zu<br />

führen. In diese Richtung jedenfalls gehen<br />

meine Ambitionen, hier im Palace. Das<br />

schulde ich auch meinen Vorfahren. Es ist<br />

allerdings keine einfache Aufgabe, angesichts<br />

zunehmender Gesetze, Vorschriften<br />

und administrativem Aufwand. Allein dafür<br />

sind ständig mehr Mitarbeiter nötig. Die<br />

Luft wird dünner.<br />

Können Sie uns noch einmal ein<br />

paar Details schildern zum Elektro-<br />

Auto, das Sie unterstützen?<br />

Wir arbeiten mit Teslar zusammen, einer<br />

amerikanischen Firma, die aktueller Marktleader<br />

ist. Die Autos brauchen normale<br />

Steckdosen, aber noch besser 380-Volt-, beziehungsweise<br />

32-Ampère-Steckdosen. Es<br />

sind also spezielle Steckdosen, die wir dafür<br />

in unserer Hotelgarage installieren. Weil<br />

aber das Stromnetz in der Garage nicht im<br />

Stande ist, sämtliche neuen Steckdosen auf<br />

einmal mit Starkstrom zu versorgen, müssen<br />

wir die ganze Infrastruktur ausbauen. Das ist<br />

natürlich mit Kosten verbunden, die man<br />

aber gerne trägt. Eben hatte ich die Gelegenheit,<br />

mit einem solchen Elektro-Auto Probe<br />

zu fahren. Es beschleunigt in 3,7 Sekunden<br />

von Null auf 100 Kilometer pro Stunde. Und<br />

das mit null Umweltverschleiss. Ein 7<br />

wirklich gutes Gefühl.<br />

Sie sind Palace-Direktor, aber auch<br />

aktiv mitbeteiligt an der weiteren<br />

Entwicklung der Tourismus-Strategie<br />

im <strong>Saanenland</strong>. Wohin soll die<br />

Reise gehen?<br />

Gerade erarbeiten wir einen Gesamtregionenvertrag.<br />

Alle Akteure, die vom Tourismus<br />

betroffen sind, sollen darin enthalten<br />

sein. Auch den Einheimischen wollen wir<br />

wieder mehr Gewicht geben. Insbesondere<br />

geht es aber um die Fragen: Was soll Gstaad<br />

werden? Was sind unsere Werte? Wohin wollen<br />

wir? In einem zweiten Schritt kann man<br />

daraus dann hoffentlich auch eine gemeinsame<br />

Vision für das ganze <strong>Saanenland</strong> formulieren.<br />

Ihr LEICA Foto-Fachgeschäft im Berner Oberland.<br />

FotoGstaad.ch | André und Teresa Martin | Cheseryplatz | CH-3780 Gstaad | Tel. 033 744 13 87 | info@fotogstaad.ch | www.fotogstaad.ch


Bild: «Auf kleinem Raum<br />

sehr vieles vereint»,<br />

Bernhard Tschannen.<br />

Bernhard Tschannen<br />

Ist seit dem 1. Januar 2010<br />

CEO der Gstaad 3000 AG,<br />

der Betreibergesellschaft des<br />

Glacier 3000 Diablerets-<br />

Gstaad. Der 33-Jährige hat<br />

die Geschäftsleitung von<br />

Marcel Bach übernommen.<br />

Tschannen war bereits<br />

seit Oktober 2006 als Leiter<br />

Marketing und Verkauf im<br />

Unternehmen tätig.<br />

Es ist und bleibt eine harte Aufbauarbeit<br />

Text: Matthias Raaflaub<br />

Foto: Gstaad 3000 AG<br />

Vor fünf Jahren stand das Unternehmen<br />

Glacier 3000 vor dem Konkurs.<br />

Seither sind die Investoren Marcel<br />

Bach, Jean-Claude Mimran und Bernie<br />

Ecclestone am Ruder. Welche<br />

Rolle spielt der Glacier 3000 heute<br />

in der Tourismus-Region?<br />

Im Winter sind alle froh, dass es den Gletscher<br />

gibt. Er bietet Schneesicherheit. Auch<br />

wenn einmal zuwenig Schnee für guten<br />

Pistenbetrieb fällt, auf dem Gletscher ist es<br />

immer weiss. Und gleichzeitig ist man in<br />

der Region froh, wenn man diese Versicherung<br />

nicht in Anspruch nehmen muss. Daraus<br />

ergibt sich aber ein paradoxes Problem:<br />

In einem durchschnittlichen Winter mit genügend<br />

Schnee kann das Winterangebot auf<br />

dem Glacier 3000 nicht kostendeckend sein.<br />

Dabei gehört der Glacier zum<br />

Tarifverbund der Bergbahnen<br />

Destination Gstaad und der<br />

Alpes Vaudoises. Genügt das für<br />

ein rentables Geschäft nicht?<br />

Obwohl der Glacier zu zwei Skigebieten gehört,<br />

haben wir enorme Umsatzschwankungen.<br />

Die Besucherzahl kann in einer<br />

Wintersaison zwischen 60ʼ000 und 160ʼ000<br />

Gästen variieren. Die meisten Kunden haben<br />

wir, wenn es nicht schneit. Nur wünschen<br />

wir das der Region natürlich nicht.<br />

Wie löst man dieses Paradoxon?<br />

Wir suchen mit den Partnerbergbahnen und<br />

den beteiligten Gemeinden nach Lösungen.<br />

Man muss sich fragen: Will man das Glacier-Angebot?<br />

Wenn ja, so muss man einen<br />

Weg finden, es zu betreiben und zu bezahlen.<br />

Wie läuft das Geschäft im Sommer?<br />

Als Sommerausflugsziel kann der Glacier<br />

3000 für die Region neue Märkte erschliessen.<br />

Wir haben das Tourismusgeschäft mit<br />

Asien aufgebaut, insbesondere in Indien.<br />

Von dort kommen nicht nur günstige Gruppenreisende<br />

im <strong>Saanenland</strong> an, die fünf-<br />

Sterne-Hotels verzeichnen auch schon Individualgäste.<br />

Der Glacier ist für Gstaad und<br />

das <strong>Saanenland</strong> ein USP, wie man in der<br />

Touristik sagt, ein Alleinstellungsmerkmal.<br />

Es gibt sonst nirgendwo einen Gletscher,<br />

den man bequem in einer Viertelstunde erreichen<br />

kann.<br />

Sie bieten den Gästen auf dem Glacier<br />

mit Schlittenhunde-Fahrten, dem<br />

Snowbus und der höchstgelegenen<br />

Rodelbahn, dem Alpine Coaster,<br />

eine breite Erlebnis-Palette an. Daneben<br />

finden aber auch Grossveranstaltungen<br />

statt.<br />

Neben den regulären Aktivitäten auf dem<br />

Gletscher haben wir drei Hauptevents: Der<br />

«Glacier-3000-Run» im August, das Snow-<br />

board-Freestyle-Event «Glacier-3000-Invitational»<br />

mit internationalen Freestyle-Stars,<br />

und die «Freeride-Days.ch». Dort nehmen<br />

wir anfangs April jeweils die Gäste in Begleitung<br />

von Bergführern und Pro-Ridern in<br />

den Tiefschnee mit und weisen sie so auf die<br />

Schönheiten und Gefahren des Freeriden<br />

hin. Als Highlight können sie sich dabei 80<br />

Meter am Fels abseilen.<br />

Die Eventkultur in den Bergen nimmt<br />

generell zu. Reicht heute die Natur allein<br />

zur Vermarktung nicht mehr aus?<br />

Nein. Es braucht solche Zusatzaktivitäten.<br />

Wir gehören zu den wenigen Gletscherausflugszielen,<br />

welche über das ganze Jahr<br />

Schnee haben. Darum spielen wir in der<br />

höchsten Liga mit. Unsere direkte Konkurrenz<br />

sind das Jungfraujoch und der Titlis, je<br />

nach Marktsegment gehört auch Zermatt<br />

dazu. Darum müssen wir den Gästen etwas<br />

bieten, das sie auf den anderen Bergen nicht<br />

finden.<br />

Kann der Glacier 3000 in dieser<br />

Liga denn mitspielen?<br />

Ja. Neben der schnellen Erreichbarkeit und<br />

den Events gehört zu unseren Vorteilen,<br />

dass die Gäste vom Gletscher aus das Jungfraujoch,<br />

das Matterhorn und auch den<br />

Mont Blanc sehen können. Darum auch der<br />

Slogan «Glacier 3000 – the View of the


Alps». Als Ausflugsziel ist der Gletscher ein<br />

Topprodukt, schweizweit und europaweit.<br />

Er ist ein Magnet, der im Sommer wie im<br />

Winter viele Gäste in die Region bringen<br />

kann.<br />

Hat dieses Konzept schon<br />

Erfolge gezeitigt?<br />

Das Gruppengeschäft entwickelt sich gut.<br />

In den letzten vier Jahren konnten wir den<br />

Umsatz verfünffachen. Natürlich, wir haben<br />

nicht auf einem sehr hohen Niveau begonnen.<br />

Aber wir sind auf gutem Wege. Allerdings<br />

ist es nicht einfach, diese Kunden von<br />

der Zentral- in die Westschweiz herüber zu<br />

locken. Man muss die Kundschaft vor Ort<br />

gewinnen. Es ist und bleibt noch eine harte<br />

Aufbauarbeit.<br />

Welches strategische Ziel haben<br />

Sie sich als neuer CEO gesetzt?<br />

Unsere Hauptpriorität ist, den Glacier als<br />

Ganzjahres-Ausflugsziel mit Schnee aufzubauen.<br />

Wir suchen auch eine engere Zusammenarbeit<br />

mit den Bergbahnpartnern und<br />

den Tourismus-Organisationen.<br />

Wie könnte diese Zusammenarbeit<br />

in Zukunft aussehen?<br />

Im Angebot kann man Synergien suchen.<br />

Das beruht auf einem Geben und Nehmen.<br />

So bietet der Glacier zu Beginn und zum<br />

Ende der Saison dem Kunden unbestritten<br />

die besten Bedingungen. Darum könnte<br />

man die übrigen Bahnen auch später im Jahr<br />

öffnen. Im Gegenzug würde der Glacier<br />

3000 das Angebot reduzieren, wenn die<br />

Schneebedingungen weiter unten gut sind.<br />

Dass unsere Interessen aber, wie gesagt,<br />

vielerorts gegensätzlich sind, macht die Arbeit<br />

jedoch bestimmt nicht einfacher.<br />

Hinzu kommt, dass tiefer gelegenen<br />

Skigebieten wie dem <strong>Saanenland</strong><br />

langfristig Schneemangel prognostiziert<br />

wird.<br />

Es gibt diese Prognosen. Die BDG haben in<br />

den vergangenen Jahren ja auch deshalb<br />

gross in die Beschneiungsanlagen investiert.<br />

Mit diesen massiven Investitionen hat man<br />

nun mittelfristig vielleicht das Gefühl, es<br />

brauche den Gletscher weniger als auch<br />

schon. Aber es kann auch zu warm sein, als<br />

dass man beschneien kann. Wenn die Voraussagen<br />

zutreffen, wird der Glacier in Zukunft<br />

eine noch grössere Bedeutung haben.<br />

Wie sollte sich die Tourismusregion 9<br />

entwickeln?<br />

Gstaad soll den Status des Exklusiven beibehalten<br />

und im qualitativen Tourismus<br />

bleiben. Aber die Grenzen der Tourismusregion<br />

können nicht dieselben wie heute sein.<br />

Wir arbeiten gut mit den Partnern in der<br />

Waadt zusammen. Es wäre an der Zeit, mit<br />

Lausanne und Montreux eine neue Schweizer<br />

Destination aufzubauen. Eine dritte<br />

grosse nach Interlaken und Luzern.<br />

Was würde diese Destination von den<br />

Konkurrentinnen unterscheiden?<br />

Man erreicht sie schnell von Paris aus. In<br />

Lausanne hat man, wie in Luzern, See, Stadt<br />

und Berge. Aber darüber hinaus auch den<br />

schönsten Abschnitt des Golden Pass Express,<br />

die Weinberge des Lavaux, das<br />

Schloss Chillon. Das <strong>Saanenland</strong> und den<br />

Glacier 3000 eingeschlossen, haben wir hier<br />

auf kleinem Raum sehr vieles vereint von<br />

dem, was die Schweiz touristisch bieten<br />

kann.<br />

nikon.ch<br />

I AM PART OF THE WORLD<br />

ANDRÉ UND TERESA MARTIN<br />

CHESERYPLATZ<br />

3780 GSTAAD<br />

T +43 33 744 13 87<br />

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System Partner


10<br />

Herzlich<br />

willkommen im<br />

Jam Pub<br />

Text: Daniel von Grünigen<br />

Foto: Anja Tanner<br />

Kritiker bemängeln, dass es im <strong>Saanenland</strong> zu wenige<br />

Ausgehmöglichkeiten für Junge und Junggebliebene gibt.<br />

Drei junge Saaner beweisen mit ihrem innovativen<br />

Konzept das Gegenteil.<br />

«Es braucht Junge, die etwas bewegen wollen und<br />

die Initiative ergreifen», sagt Thomas Mösching. Zusammen<br />

mit Samuel Moor und Simon Bolten hat er dem<br />

Saanen Pub neues Leben eingehaucht und die kalten<br />

Winternächte im <strong>Saanenland</strong> ein wenig wärmer gestaltet.<br />

Das Feuer brennt<br />

«Es war bereits vor der Eröffnung eine grosse Motivation<br />

für uns, dass viele Freunde mitgeholfen haben,<br />

die Lokalität sanft zu renovieren und ein wenig umzugestalten.<br />

Dann ging es los. Es kamen überraschend viele<br />

Leute zur Eröffnung und heute, nach zwei Jahren, sind<br />

wir Teil eines Motors, der das <strong>Saanenland</strong> zum Laufen<br />

bringt». Unter dem Namen Jam Pub findet Frau und<br />

Mann im Herzen von Saanen nun ein gemütliches Ausgehlokal<br />

und Restaurant in einem. «Heute ist das Team<br />

und die Arbeit hier meine Motivation», meint Thomas.<br />

«Jeden Morgen freue ich mich aufzustehen und mich in<br />

die Arbeit zu stürzen.» Wer durch die Klapptüren ins<br />

Jam Pub eintritt, merkt das auch und wird sofort vom<br />

freundlichen Personal und von der Wärme des Cheminee-Feuers<br />

begrüsst. Im Innern des Lokals schlagen<br />

zwei Herzen – die Bar im Eingangsbereich und das Restaurant<br />

im hinteren Teil. Auffällig sind die bequemen<br />

Ledersitze, hochgezogen, direkt aus England importiert.<br />

Die Bar bietet die Gelegenheit, etwas zu trinken und zu<br />

philosophieren oder mal wieder das Tanzbein zu schwingen.<br />

Im Restaurant verwöhnt Thomas seine Gäste mit<br />

einer speziellen Auswahl an Gerichten. Sein Credo:<br />

«Für jeden Geschmack etwas, immer wieder Neues ausprobieren<br />

und Ideen verwirklichen.»<br />

Einmalige Burgerkarte<br />

Der Koch offeriert natürlich vor allem Speisen, die<br />

er auch selber gerne mag. Wenn Thomas dies erklärt, sagt<br />

er es mit einem Lachen. «In einem Pub gibt es aber auch<br />

einige traditionelle Gerichte, die gehören einfach dazu.»<br />

Beispielsweise die «Burger-Karte». Es wäre aber nicht<br />

das Jam Pub, hätte sich Thomas nicht noch etwas Spezielles<br />

einfallen lassen: So kreuzt jetzt jeder Gast bei einer<br />

Auswahl an Zutaten selber an, was er drin haben möchte.<br />

Gurke, Salat, Chili – die Liste ist lang und sollte unbedingt<br />

english:<br />

Jam Pub in Saanen<br />

«It takes young people who want to change things<br />

and take the initiative», says Thomas Mösching. Together<br />

with Samuel Moor and Simon Bolten, he has brought<br />

new life into the Sannen Pub. They offer dishes they like<br />

themselves, such as the special «burger menu». The<br />

guests themselves choose their favourite ingredients<br />

from the menu to be included in their burger. In addition,<br />

it is very important to the young crew from Saanen to run<br />

a pub where everyone feels welcome. «We would like to<br />

see a good mix of guests and locals, just as it used to be.»


Thomas Mösching<br />

«Erstaunt, dass es das noch<br />

nicht öfters gibt»


12 einmal ausprobiert werden. «Ich bin erstaunt, dass es das<br />

noch nicht öfters gibt. Das wäre doch naheliegend. Jeder<br />

hat andere Präferenzen, wenn es um den «perfekten» Burger<br />

geht. Bei uns kriegt jeder seine Wunsch-Zutaten.» Am<br />

Anfang sei dies zwar etwas komplizierter – insbesondere<br />

neue Mitarbeiter tun sich in den ersten zwei Wochen<br />

schwer, wenn sie jedem einen persönlichen Hamburger<br />

zubereiten sollen. «Aber dann funktioniert es nach System.<br />

Und Mitarbeiter wie Gäste sind zufrieden.» So hat<br />

sich mittlerweile herumgesprochen, dass es die saftigsten<br />

Burger bei Thomas Mösching gibt. Besonders beeindruckt<br />

ist der Gast, wenn er auf seinem Teller den eigenen Namen<br />

geschrieben sieht. Auf einer Fahne, freundschaftlich<br />

eingesteckt im knusprig angerösteten Hamburgerbrot.<br />

Man spürt, dass hier mit viel Herz und Liebe zum Detail<br />

gekocht wird.<br />

Es soll wieder<br />

jugendliches<br />

Leben in Saanen<br />

einkehren.<br />

Bild: Bequem, stilvoll,<br />

gemütlich – essen im<br />

Saanenpub.<br />

Neuer alter Austausch<br />

Für viele Generationen war das Pub in Saanen ein<br />

Ort, wo so manches rauschende Fest stattfand. Umso<br />

schöner, dass das Jam Pub heute wieder der Ort ist, wo<br />

diese Feste stattfinden! Vom DJ über Karaokesingen bis<br />

hin zu unvergesslichen Livekonzerten findet sich alles,<br />

was ein noch nicht Schlafen-gehen-wollendes-Herz begehrt.<br />

«Wir alle waren früher selber Gäste hier. Nun ist<br />

es schön, als Einheimische in diesem Lokal zu wirken.»<br />

Den jungen Saanern liegt viel daran, ein Lokal zu sein,<br />

wo sowohl der Büetzer wie auch die Dame mit Luxus-<br />

Ansprüchen willkommen sind. «Es soll wieder eine gute<br />

Durchmischung zwischen Gästen und Einheimischen<br />

geben, so wie wir es von früher kennen.» Und tatsächlich:<br />

Beide kommen, werden von der eifrigen Equipe<br />

verwöhnt und haben Spass daran. «Wir sind das ganze<br />

Jahr für unsere Gäste da. Das ist natürlich sehr aufwändig,»<br />

erklärt Thomas. «Aber es lohnt sich.»<br />

Dorfleben darf nicht aussterben<br />

Auf die Frage, was seine Gedanken zur Zukunft von<br />

Saanen sind, antwortet er etwas nachdenklich: «Das <strong>Saanenland</strong><br />

hat einen unglaublichen Charme. Ganz besonders<br />

das Dorf Saanen, mit all den wunderschönen, alten Häusern.<br />

Aber damit dieser Charme erhalten bleibt, braucht es<br />

mehr Initiativen und mehr Einheimische.» Er äussert Bedenken<br />

gegenüber einer zunehmenden Verarmung des<br />

Dorflebens. «Wir haben heute ein grosses Problem, weil<br />

die lokale Bevölkerung keine Wohnungen mehr findet.»<br />

Seiner Meinung nach nehme das Problem weiter zu, wenn<br />

immer mehr langjährige Bewohner wegziehen. «Es sollte<br />

gerade den Einheimischen unbedingt möglich sein, in der<br />

Region bleiben und die Zukunft des Sannenlandes aktiv<br />

mitgestalten zu können.» Das Dorf Saanen hat viel Potenzial.<br />

Seit die neue Umfahrungstrasse eröffnet ist, kämpfen<br />

die Läden im Dorfkern mit einer zurückgehenden Kundschaft.<br />

«Es ist jetzt wichtig, dass das Dorf belebt und gestaltet<br />

wird. Wir müssen wieder Gäste und Einheimische<br />

nach Saanen holen und uns für die Schönheit dieses Ortes<br />

einsetzen». Thomas Mösching ist allen dankbar, die mitgeholfen<br />

haben, seine Initiative zu ermöglichen und will<br />

Nachahmer ermuntern. «Wenn hier weitere Restaurants<br />

und Angebote entstehen, stört mich das nicht. Im Gegenteil:<br />

Je mehr, desto besser. Es soll wieder richtig Leben<br />

einkehren.»<br />

Treffpunkt<br />

Das Jam-Pub-Team hat es geschafft, einen ersten<br />

Schritt zu machen, um Saanen wieder jugendliches Leben<br />

einzuhauchen. «Ich konnte es zuerst fast nicht glauben,<br />

als ich gehört habe, dass wir das Saanenpub übernehmen<br />

können. Ich bin noch heute begeistert, weil es<br />

das Lokal ist, das wir alle so gern haben». Dies merkt<br />

jeder Besucher, wenn zu fortgeschrittener Stunde Bar<br />

und Restaurant des Jam Pubs langsam verschmelzen<br />

und dann stets diese wunderbare lebendige Stimmung<br />

aus Musik, Gelächter und klingenden Gläsern entsteht.


Lassen Sie die Manieren nicht im Tal. Fahren Sie rücksichtsvoll.<br />

Ruf Lanz


14<br />

Skifahrerschaden<br />

im Aufsichtskreis<br />

Nummer dreissig<br />

Text: Hanna Jordi<br />

Foto: Marco Felix<br />

Rolf Zumbrunnen ist als Wildhüter um das Wohl der Wildtiere<br />

im <strong>Saanenland</strong> besorgt. Unterstützt wird er dabei von seiner<br />

Hündin Taiga, einer Batterie Informationsbroschüren und einer<br />

guten Portion Idealismus.<br />

Rolf Zumbrunnen ist das, was man sich unter<br />

einem Naturburschen vorstellt. Wenn es nach ihm ginge,<br />

dann wäre er den ganzen Tag im Gelände unterwegs: Er<br />

würde mit der Diensthündin Taiga bei Nachsuchen verletztes<br />

Wild aufspüren, Kontrollgänge durch Wildruhezonen<br />

unternehmen oder kontrollieren, ob die Jäger die<br />

Regeln einhalten. «Doch leider», sagt Zumbrunnen,<br />

«gibt es auch hin und wieder Büroarbeit zu erledigen».<br />

Da gilt es dann, Anzeigen zu prüfen, Nachtansitzorte<br />

von Jägern einzutragen oder Gutachten zu verfassen: Ob<br />

die geplante Beschneiungsanlage an diesem Standort<br />

wohl vertretbar ist? Oder könnten sich die Wildtiere allenfalls<br />

gestört fühlen?<br />

Zumbrunnen ist als Wildhüter verantwortlich für<br />

den Aufsichtskreis Nummer dreissig im Kanton Bern:<br />

Er ist die rechte Hand des Jagdinspektorats auf einer<br />

Fläche von 20ʼ000 Hektaren in den Gemeinden Gsteig,<br />

Saanen und Lauenen. «Man muss ein Stück weit Idealist<br />

sein, um diese Arbeit zu machen», sagt Zumbrunnen,<br />

«denn man setzt sich für eine Sache ein, die in der heutigen<br />

Gesellschaft keinen besonders hohen Stellenwert<br />

hat». Der gebürtige Gstaader hat es sich, getreu seinem<br />

Berufsstand, zum Ziel gemacht, die Artenvielfalt der<br />

einheimischen Tierwelt zu schützen und zu erhalten.<br />

Das Wild vor Stress bewahren<br />

Wenn Zumbrunnen von seiner Arbeit erzählt, dann<br />

muss er meist zuerst mit ein paar Vorurteilen aufräumen.<br />

Wildtiere schützen, das heisst nicht etwa, ihnen im Winter<br />

die Futtersuche zu erleichtern und Nahrung auszulegen.<br />

«Das wäre gegen die Natur», sagt er. Zwar haben es<br />

die Rehe, Hirsche und Gämsen im Winter schwerer, als<br />

im Sommer, doch ihr Körper ist darauf eingestellt: Ihr<br />

english:<br />

Protecting game from stress<br />

As a gamekeeper, Rolf Zumbrunnen takes care of<br />

the game at the <strong>Saanenland</strong>. Of great help are his dog<br />

Taiga and a good portion of idealism. He is responsible<br />

for district number thirty in the canton of Berne and is<br />

the right hand of the hunting supervisor over an area of<br />

20ʼ000 hectares including the communities Gsteig,<br />

Saanen and Lauenen.<br />

The goal of the native Gstaader is to protect and<br />

preserve the biodiversity of the indigenous fauna. With<br />

flyers and brochures also available at the ski lifts of the<br />

region, the gamekeeper explains the importance of quiet<br />

game reserves.


Wildhüter<br />

Rolf Zumbrunnen<br />

«Die Futtersuche erleichtern<br />

wäre gegen die Natur»


16<br />

Mit Flyern und<br />

Broschüren erklärt der<br />

Wildhüter die Bedeutung<br />

der Wildruhezonen<br />

an den<br />

Skiliften der Region.<br />

Magen zieht sich zusammen und der Organismus passt<br />

sich den geringen Energiemengen an. Entsprechend<br />

sind die Tiere im Winter darauf angewiesen, ihre Kräfte<br />

zu schonen: Ein Skifahrer oder Snowboarder, der beim<br />

Freeriden in eine Wildruhezone einbricht, kann ein Reh<br />

aus seinem angestammten Wohngebiet verscheuchen.<br />

Von der Flucht geschwächt, sterben diese Tiere oft innerhalb<br />

von kürzester Zeit. Wenn nicht vor Hunger,<br />

dann vielleicht an einer Lungenentzündung. Zumbrunnens<br />

Mission liegt deshalb auf der Hand: Wildtiere<br />

schützen, das heisst in erster Linie, ihre Lebensräume zu<br />

bewahren. Deshalb ist er im Winter oft an den Skiliften<br />

der Region anzutreffen, wo er den Wintersportlern mit<br />

Flyern und Broschüren die Bedeutung der Wildruhezonen<br />

erklärt. Nicht immer seien die angesprochenen Personen<br />

gewillt, die mit Tafeln gekennzeichneten Wildruhezonen<br />

bei ihren Abfahrten zu meiden, sagt<br />

Zumbrunnen bedauernd: «Solange der Fun gross ist,<br />

vergessen viele, dass sie der Natur gegenüber eine gewisse<br />

Verantwortung haben.» Davon zeugt zum Beispiel<br />

der Bestand der Raufusshühner in der Region: Seine<br />

Populationen sind stark gefährdet, weil der Mensch<br />

immer weiter in seine Lebensräume eingedrungen ist.<br />

Das saisonale Pflichtenheft<br />

Ist die Wintersaison erst einmal vorbei, nimmt<br />

auch der Druck auf die Wildtiere und Wildruhezonen ab.<br />

Zumbrunnen wechselt die Skier gegen die Bergschuhe<br />

aus und widmet sich seinem übrigen Pflichtenheft: Geht<br />

mit Taiga auf die Pirsch, um angefahrene Rehe, Füchse<br />

und andere Tiere von ihrem Leiden zu erlösen. Ermittelt<br />

die Bestandesgrössen der verschiedenen Wildarten.<br />

Berät die Bevölkerung bei Wildschaden. Legt Dufstoffe<br />

aus, um vorwitzige Nager vom Kabelknabbern in Autos<br />

abzuhalten. Um dazwischen hin und wieder an den<br />

Schreibtisch zu verschwinden, wenn die Bürokratie ruft.<br />

Bild: Wenn immer der<br />

Wildhüter unterwegs ist,<br />

hält er Ausschau nach<br />

Tieren.


1”: Startsequenz<br />

am Kicker<br />

13”: Bs 360° Tripod<br />

mit Überblendung<br />

29”: Schuss auf<br />

unverspurten Lines<br />

als Freeze<br />

42”: Zoom auf Manu,<br />

sexy lächelnd<br />

60”: Powder pur<br />

mit Tiefenschärfe<br />

DEIN VIDEO. DEIN CONTEST.<br />

FILM YOUR STYLE. STYLE YOUR FILM: Zeige uns in Deinem eigenen Video,<br />

was Du drauf hast. Lade Deinen Film (60” Sekunden) bis zum 31. März<br />

<strong>2011</strong> auf die Online-Plattform und stelle Dich dem Auswahlverfahren.<br />

Du kannst nur gewinnen: Neben Ruhm und Ehre winken den Finalisten<br />

attraktive Preise.<br />

Check it out: www.snowlive.ch


18<br />

Sehnsüchtig<br />

hin und<br />

her gerissen<br />

Text: Hanna Jordi<br />

Foto: Marco Felix<br />

Steve Walker hat das <strong>Saanenland</strong> verlassen,<br />

um Filmemacher zu werden. Heute preist er die<br />

Vorzüge der Region vom Flachland aus.<br />

Als Snowboarder der ersten Stunde – die Ausrüstungen<br />

waren damals noch nicht so ausgeklügelt und<br />

Boarder auf der Piste hatten noch Seltenheitswert – verbrachte<br />

Steve Walker jede freie Minute mit Freeriden an<br />

den Berghängen des <strong>Saanenland</strong>s. «Alles drehte sich<br />

ums Snowboarden», erinnert sich der 37-Jährige. Es<br />

fällt ihm leicht, das Lebensgefühl von damals heraufzubeschwören:<br />

«Snowboarden hatte einen rebellischen<br />

Anstrich. Das reichte bis hin zur Kleidung, obenrum trugen<br />

wir nichts als diese karierten Flanellhemden auf der<br />

Piste.» Seine Eltern hätten sich jeweils an den Kopf gelangt<br />

und Nierenversagen samt Lungenentzündung prophezeit,<br />

erfolglos. Gute Erinnerungen, allesamt. Dennoch<br />

gehört Walker zu denen, die schliesslich die<br />

Landflucht ergriffen haben. Im <strong>Saanenland</strong> aufgewachsen,<br />

hat er die Vorzüge der Region genossen, bis er vor<br />

zehn Jahren aus beruflichen Gründen in die urbanen<br />

Zentren der Schweiz abgewandert ist.<br />

Werbung aus dem Flachland<br />

Als er aus Gstaad wegzog, um die Matura nachzuholen<br />

und in Zürich Film zu studieren, wurde er regelmässig<br />

mit Vorurteilen über die alte Heimat konfrontiert.<br />

«Dauernd musste ich das <strong>Saanenland</strong> verteidigen»,<br />

sagt Walker, «erklären, dass es mehr zu bieten hat, als<br />

Pelzmäntel und Champagnerpartys». Heute lebt Walker<br />

in Bern. Er ist Mitglied des sechsköpfigen Filmkollektivs<br />

«Voltafilm», welches ein breites, filmisches Spektrum<br />

abdeckt: Voltafilm dreht Kurzfilme, Dokumentarfilme<br />

und Werbefilme, zeigt surfende Aussteiger,<br />

sensible Hünen oder engagierte Wirtschaftsprüfer. In<br />

seiner Funktion als Werbefilmer nimmt Walker die Gelegenheit<br />

wahr, das Image des <strong>Saanenland</strong>s etwas mitzuprägen.<br />

Etwa, wenn er für alte Jugendfreunde einen<br />

Spot dreht, um Sponsoren für einen Freestyle-Anlass<br />

anzuwerben (vgl. High Fly, Seiten 28 / 29). Oder wenn<br />

er in einem Film über die Region die Kamera erst ab<br />

english:<br />

The best story is the one already known<br />

Steve Walker has left the <strong>Saanenland</strong> to become a<br />

film-maker. Today, he praises the advantages of the region<br />

from far. When he left Gstaad to sit his A levels and<br />

study film in Zurich, he was regularly confronted with<br />

prejudices about his old home. «Incessantly, I had to defend<br />

the <strong>Saanenland</strong>», says Walker. In his position as an<br />

advertising film-maker, he now takes the opportunity to<br />

help shaping the image of the <strong>Saanenland</strong>. In one of his<br />

latest movies about the <strong>Saanenland</strong>, he shows what makes<br />

the region so attractive for tourists: the mountains<br />

and the climate.


Steve Walker<br />

«Dauernd musste ich das<br />

<strong>Saanenland</strong> verteidigen».


20<br />

Bild: Steve Walker<br />

ist im <strong>Saanenland</strong><br />

aufgewachsen<br />

und verpackt es nun<br />

in Werbefilme.<br />

Die beste<br />

Geschichte<br />

ist das,<br />

was man<br />

kennt.<br />

einer Höhe von 1ʼ400 Metern, gut 300 Meter über dem<br />

berühmten Wintersportort, auspackt und zeigt, was die<br />

Region für Touristen ursprünglich so attraktiv gemacht<br />

hat: nämlich die Bergwelt und ihr Klima.<br />

Vom höchsten Sprung zur<br />

besten Geschichte<br />

Zum Film verschlägt es Walker auf Umwegen.<br />

Durch ein Rückenleiden kann er die «krassen Sachen»<br />

beim Freeriden mit Freunden plötzlich nicht mehr mitmachen.<br />

Also beschränkt er sich fortan darauf, diese zu<br />

dokumentieren: Er fängt die Tiefschneeschwünge und<br />

Jumps seiner Freunde mit der Kamera ein und verkauft<br />

die Fotos an Snowboardmagazine. «Das Fotografieren<br />

war für mich quasi die Legitimation dazu, weiterhin mit<br />

von der Partie zu sein», sagt Walker. Bald merkt er aber,<br />

dass seine persönlichen Ansprüche an die Fotos von denen<br />

seines Publikums abweichen – denn in seinen Augen<br />

ergibt der höchste Sprung noch lange nicht das beste<br />

Bild. «Ich erkannte, dass ich mir ein neues Publikum<br />

suchen musste», sagt Walker. Sein literaturbesessener<br />

Deutschlehrer an der gestalterischen Berufsmaturschule<br />

erkennt schnell sein Talent, Bilder zu einer Geschichte<br />

zusammenzusetzen. Und bestärkt ihn in der Absicht, an<br />

der Zürcher Hochschule der Künste Film zu studieren.<br />

Der Reiz des Filmemachens liegt für Walker in der Vielfältigkeit<br />

der Arbeitsschritte, damals wie heute: «Mal<br />

steht das Drehbuch im Vordergrund, dann die Dreharbeiten<br />

oder der Schnitt. Das gefällt mir.» Der Schritt<br />

vom statischen zum bewegten Bild scheint sich für den<br />

ehemaligen Typografen gelohnt zu haben: Gerade hat er<br />

ein Weiterbildungsstipendium der Berner Filmförderung<br />

in der Sparte Drehbuch erhalten.<br />

Ein Alpenthriller?<br />

Manchmal, wenn Walker in seinem Büro vor dem<br />

Bildschirm sitzt und aus dem Fenster in den Berner Nebel<br />

schaut, dann sehnt er sich auf die sonnenverwöhnten<br />

Bergspitzen des <strong>Saanenland</strong>s zurück. Doch dem Vater<br />

von zwei Töchtern bleibt kaum mehr die Zeit, wieder<br />

mal aufs Board zu steigen. Wenn es einmal reicht, dann<br />

reist er zurück in sein angestammtes Skigebiet: «Man<br />

muss nie lange Schlange stehen an den Liften und die<br />

Hänge sind fast unberührt», rühmt Walker das «entspannte<br />

Freeriden» im <strong>Saanenland</strong>. Vorerst widmet sich Walker<br />

aber seinen nächsten Filmprojekten. Aktuell gilt es,<br />

120 Stunden Filmmaterial für einen Kino-Dokumentarfilm<br />

zu sichten, in dem die Rocker der Band «Kummerbuben»<br />

auf das Berner Balletensemble treffen. Und<br />

dann wäre da noch Walkers Wunschszenario. Ihm steht<br />

der Sinn nach einem Spielfilm, einer Art «Fargo» im<br />

Berner Oberland: Skurrile Gestalten, die sich in ihrem<br />

Bergbiotop zurechtfinden oder auch nicht. «Man muss<br />

von dem erzählen, was man kennt. Das ergibt die besten<br />

Geschichten», sagt Walker und zupft seinen karierten<br />

Hemdkragen zurecht.


22<br />

Warum so viel Leidenschaft<br />

für das Unternehmertum?<br />

Text: artikuliert.ch<br />

Foto: IVE<br />

Dr. Hans Ulrich Pestalozzi war lange Zeit im Ausland<br />

als Wirtschaftsanwalt und danach als Unternehmensführer<br />

einer international tätigen Handelsfirma in der Schweiz<br />

aktiv. 2004 errichtete er die gemeinnützige Stiftung<br />

IVE – Institut für wertbezogenes Unternehmertum. Ihm liegt<br />

vor allem am Herzen die Förderung einer jungen Generation,<br />

welche verantwortungsbewusst und wertebezogen<br />

Führungspositionen übernimmt als Jungunternehmer,<br />

als Manager oder gar als Nachfolger in einem Unternehmen.<br />

Jetzt sucht er selber einen operativen Nachfolger für<br />

die Stiftung.<br />

Herr Pestalozzi, ist Loslassen die<br />

schwierigste Handlung einer Führungspersönlichkeit?<br />

Loslassen ist überall immer schwierig. Jeder<br />

macht diese Erfahrung. Leider ziehen viele<br />

nicht die notwendige Konsequenz. Die goldene<br />

Regel lautet: acht Jahre in derselben<br />

Funktion ist genügend. Zwei Jahre zum Lernen,<br />

drei Jahre innovatives und kreatives<br />

Wirken, um mit weiteren drei Jahren zu konsolidieren.<br />

Verharrt man länger in der Funktion,<br />

beginnt man nach dem bekannten Rezept<br />

«das haben wir immer so gemacht» zu<br />

verwalten.<br />

Mittlerweile führen Sie selber bereits<br />

sechs Jahre das IVE mit Erfolg ...<br />

Deshalb Grund genug, sich nach einem<br />

Nachfolger für die Leitung des Institutes<br />

umzusehen.<br />

Was hat Sie zur Gründung des IVE<br />

überhaupt motiviert?<br />

Einerseits waren meine Kurse «Leadership<br />

aus der Sicht eines Praktikers» an der Universität<br />

immer überbelegt. Andererseits ist<br />

in mir als im christlichen Glauben fest verankerte<br />

Person die feste Überzeugung herangereift,<br />

dass die in den letzten Jahren<br />

praktizierte Unternehmensführung in vielen<br />

Fällen nach dem Motto «Was kann das Unternehmen<br />

für mich tun» anstelle der Frage<br />

«Was kann ich für das Unternehmen tun»<br />

der falsche Ansatz ist.<br />

Das ist eine provokative Aussage. Wie<br />

verstehen Sie das?<br />

Ich meine, dass wir die Finanzkrise und die<br />

folgende Wirtschaftskrise hätten vermeiden<br />

können, wenn wir uns als Führungskräfte<br />

auf die Verantwortung in der Erzielung des<br />

Gewinnes zurückbesonnen hätten, wie dies<br />

unsere Vorfahren praktizierten. Es ist richtig,<br />

dass das Unternehmen Gewinn erzielen<br />

muss. Damit sichere ich die finanzielle Unabhängigkeit<br />

ab, durch Investitionen die<br />

Nachhaltigkeit der Firma und sorge für Arbeitsstellen.<br />

Behaupten Sie damit, dass in den<br />

vergangenen Jahren verantwortungslos<br />

gehandelt worden ist?<br />

Jede Strategie zur Zweckerfüllung eines bestimmten<br />

Unternehmens richtet sich nach<br />

dessen Vision. Als Führungsperson stellt<br />

sich deshalb immer die Frage, wie ich den<br />

notwendigen Gewinn zur Verwirklichung<br />

der Vision erziele. So beinhaltet die Frage<br />

«wie» immer ein wertebehaftetes Verhalten.<br />

Die Führungsverantwortung hat deshalb<br />

nach meiner Erfahrung vier Dimensionen:<br />

die soziale Dimension betrifft die Beziehung<br />

zu den Mitarbeitern und der Gesellschaft<br />

/ Staat allgemein, die wirtschaftliche<br />

Dimension bezieht sich auf den Kunden,<br />

den Markt und die zu verkaufenden Produkte,<br />

die oekologische Dimension erschliesst<br />

die Ressourcen und die Umwelt,<br />

die finanzielle Dimension den Gewinn.<br />

Sie betonen das wertebehaftete Verhalten<br />

einer Person ...<br />

Erstaunt Sie das? Jede Handlung beinhaltet<br />

Werte. Und ich denke, gerade die Vorkommnisse<br />

im Finanzbereich der letzten zwei Jahre<br />

unterstreichen diese Feststellung. Es ist<br />

deshalb nicht erstaunlich, dass die jungen<br />

Menschen, Studierende an Hochschulen,<br />

nach Werten hungrig sind. Entscheidend ist<br />

die Grundlage der gelebten Werte. Und da<br />

gibt es keinen Zweifel: es sind die der christlich<br />

– abendländischen Kultur. Diese Kultur<br />

ist die einzige, welche den industriellen Unternehmer<br />

hervorgebracht hat. Er schuf den<br />

grossen Reichtum im Westen, dank dessen<br />

viele Staaten in Entwicklung einen Markt<br />

für ihre Rohstoffe überhaupt finden können.<br />

Erst die Globalisierung bringt grundsätzlich<br />

den industriellen Unternehmer auch in andere<br />

Kulturen.<br />

«Die Jungen sind hungrig nach Werten»<br />

– ihre Bilanz nach dem ersten Jahr in<br />

Ihrem Institut. Gilt das auch heute<br />

noch?<br />

Mehr denn je. Rund 900 Absolventen haben<br />

unseren Workshop «Was ein Jungunternehmer<br />

wissen muss» in Lausanne, Fribourg,<br />

Bern, Zürich oder St. Gallen besucht und<br />

dabei einen Businessplan ausgearbeitet. So<br />

will ich unter anderem zusammen mit dem<br />

Stiftungsrat und den Unterrichtenden, alles<br />

Praktiker, über das IVE Institut die Studierenden<br />

sensibilisieren auf jene Grundwerte,<br />

die einst unser Wirtschaftswachstum<br />

prägten. Die Nachfrage ist gross. Denn wo<br />

können sie diese Werte heute noch lernen?<br />

Dies ist der Grund, weshalb von Studierenden<br />

verschiedener Hochschulen die IVE<br />

Aktivitäten angefordert werden. IVE schlägt<br />

auf diese Weise die Brücke zwischen Hochschulen<br />

und der Praxis.<br />

Werte – dieser Begriff ist derzeit in aller<br />

Munde. Sie aber propagieren ihn seit<br />

Gründung Ihres Institutes und waren<br />

damit einer der ersten, als praktisch<br />

niemand davon sprach. Was sehen Sie<br />

im Vordergrund, wenn Sie von Werten<br />

sprechen?<br />

Es geht um das Führen mit Werten, das ist<br />

zentral. Darum geht es. Im Mittelpunkt steht<br />

die oben angesprochene Verantwortung.<br />

Verantwortung kann man abschieben…<br />

Eben nicht. Wo ich handle, bin ich dafür<br />

verantwortlich. Wo ich delegiere, bin ich<br />

mitverantwortlich. Darum herum komme<br />

ich nicht. Nur, die Praxis sieht in vielen Fällen<br />

anders aus. Geradestehen ist oft an kleiner<br />

Stelle im Gegensatz zur Beschuldigung<br />

anderer.<br />

Was zeichnet dann für Sie eine vorbildliche<br />

Persönlichkeit aus?<br />

Der Umgang mit Verantwortung. Zur Wahrheit<br />

stehen, Respekt für den Andern, Zuhören<br />

können, Geduld, mündliche und schriftliche<br />

Verpflichtungen einhalten, sich in der<br />

Sache engagieren. Jim Collins 1 sagt: «ein<br />

echter Leader will aus Leidenschaft etwas


23<br />

Bild: Dr Hans-Ulrich<br />

Pestalozzi hat sein<br />

Institute für Jungunternehmer<br />

in Fribourg<br />

gegründet<br />

1<br />

Autor des Buches «Good to great»<br />

2<br />

www.ive.ch<br />

Ausserordentliches schaffen – er tut es nicht<br />

des Geld wegen!»<br />

Was ist Ihr Wunsch an die kommende<br />

Generation?<br />

Dass möglichst viele, die in Kontakt mit unserem<br />

Institut waren und sind, Vorbilder als<br />

Führungspersönlichkeiten sind. Dass sie<br />

sich an den Grundsatz halten, etwas Ausserordentliches<br />

leisten zu wollen. Statt einfach<br />

etwas zu leisten, das möglichst viel Geld<br />

bringt.<br />

Was sind ihre nächsten Ziele für das<br />

Institut?<br />

Wir sind in Fribourg gestartet und nun auch<br />

in Bern, Basel, Zürich, St. Gallen, Lausanne<br />

und eventuell <strong>2011</strong> auch in Genf aktiv – unser<br />

Wachstum ist noch nicht abgeschlossen,<br />

wir wollen an weiteren Unis und Fachhochschulen<br />

präsent sein. Aus diesem Grund<br />

bauen wir jetzt eine von meiner Person unabhängige<br />

operative Organisation auf. Eine<br />

Erweiterung des Stiftungskapitals steht damit<br />

im Vordergrund. Wir wollen die Finanzierung<br />

langfristig zur nachhaltigen Wahrnehmung<br />

der IVE Aktivitäten absichern.<br />

Können sich auch externe Investoren an<br />

diesem Projekt beteiligen?<br />

Wenn sich die IVE Aktivitäten in derselben<br />

Proportion wie bis anhin vergrössern, ist das<br />

ein Muss. Jeder, der daran interessiert ist,<br />

dass wieder mehr echte, unternehmerisch<br />

handelnde Personen in Führungspositionen<br />

sind, ist zum Mitmachen eingeladen. Wir<br />

wollen ja, dass sich dieser Gedanke der wertebezogenen<br />

Führung wieder ausbreitet.<br />

Wer sich unter den Leserinnen und Lesern<br />

angesprochen fühlt, ermöglicht jungen<br />

Menschen, die unternehmerische Zukunft<br />

in einer lebenswerten Form abzusichern;<br />

Don’t wait for the future – create it. Wir stehen<br />

im Stiftungsrat oder mit unserer Internetadresse,<br />

2 gerne für weitere Auskünfte zur<br />

Verfügung.<br />

Besten Dank für das<br />

aufschlussreiche Gespräch.


24<br />

Risikotest<br />

per Mausklick<br />

Wertebezug<br />

film your style<br />

– style your film!<br />

mit dem<br />

SNOWLIVE<br />

Video Contest<br />

Text und Foto: Suva<br />

70ʼ000 Unfälle ereignen sich jährlich<br />

auf Schweizer Skipisten. Kein Wunder, dass<br />

sich viele Schneesportler fürchten, Opfer einer<br />

Kollision zu werden. Doch neun von<br />

zehn Schneesportunfällen sind selbst verschuldet,<br />

meist weil die eigenen Fähigkeiten<br />

oder die Verhältnisse auf der Piste falsch<br />

eingeschätzt werden. Jeder Schneesportler<br />

hat grossen Einfluss auf sein Risikoverhalten.<br />

Reduzieren Sie das Risiko<br />

Um das eigene Risikoverhalten besser<br />

kennen zu lernen, hat die Suva einen online<br />

Fragebogen für Skifahrer und Snowboarder<br />

entwickelt, der vorhandene Schwachstellen<br />

aufzeigt und Informationen liefert, wie diese<br />

behoben werden können. Es werden Fragen<br />

zu verschiedenen Aspekten des Risikoverhaltens<br />

gestellt. Aus den Antworten wird<br />

ein persönliches Risikoprofil mit den entsprechenden<br />

Präventionsbotschaften erstellt.<br />

Erstellen auch Sie ihr persönliches Risikoprofil<br />

unter: www.suva.ch/risiko<br />

Schneesport-Events<br />

Um aufzuzeigen, wie die Geschwindigkeit<br />

den Fähigkeiten und den Verhältnissen<br />

angepasst werden können, organisiert die<br />

Suva diesen Winter Schneesport-Events. In<br />

17 Schweizer Skigebieten werden den<br />

Schneesportlern GPS-Geräte zur Tempoaufzeichnung<br />

einer ganzen Pistenabfahrt abgegeben.<br />

Im persönlichen Gespräch wird die Differenz<br />

der Selbsteinschätzung und der<br />

gemessenen Geschwindigkeit besprochen,<br />

was zu verbessertem Tempogefühl führen<br />

soll. Die Abgabe der GPS-Geräte auf den Skipisten<br />

startet am 25. Und 26. Dezember in<br />

Elm. Unter www.suva.ch/schneesport finden<br />

Sie alle Daten und Austragungsorte aufgeführt.<br />

Bild: Jungunternehmer: Betriebswirt David<br />

Bachmann und Jurist Mathias Böhm<br />

Vor etwas mehr als 2 Jahren haben wir<br />

uns im IVE Jungunternehmerkurs kennengelernt<br />

und zusammen verschiedene Businesscases<br />

durchgerechnet. Wir waren bald<br />

von den Vorteilen des Geschäftsmodells<br />

Massanzüge überzeugt.<br />

Im Juni 2009 die GmbH gegründet, haben<br />

wir heute schon zehn Mitarbeiter und in<br />

Kürze die erste Million Umsatz erzielt. Seit<br />

Beginn weg mit einem Geschäftslokal in<br />

Frick am Start, eröffneten wir im September<br />

2009 die erste Filiale im Zürcher Niederdorf.<br />

Nachdem sich herausstellte, dass das<br />

Geschäftsmodell funktioniert, werden wir<br />

mit Shop in Shops und Franchising weiter<br />

wachsen. Der erste nimmt soeben in Basel<br />

seine Geschäftstätigkeit auf, weitere Franchisenehmer<br />

sollen folgen – nicht nur in der<br />

Schweiz – auch international. In Oaxaca<br />

Mexico laufen die Vorbereitungen für einen<br />

Store auf Hochtouren.<br />

Jetzt sind wir auf der Suche nach weiteren<br />

Jungunternehmern. In der Schweiz<br />

sind Menschen, die den Mut zur Gründung<br />

des eigenen Geschäftes finden, eher spärlich<br />

gesät. Oft fehlt die Grundidee, aber auch das<br />

Know-how in Internetoptimierung, Supply<br />

chain oder Verkaufsstrategie. Dem wollen<br />

wir Abhilfe verschaffen und das Geschäftskonzept<br />

neuen Jungunternehmern zur Verfügung<br />

stellen. So kann auch ein Quereinsteiger<br />

den Traum – sein eigener Chef zu sein<br />

– verwirklichen, und auf das erfolgserprobte<br />

Verkaufskonzept von SuitArt Massanzügen<br />

und Accessoires aufspringen.<br />

Weitere Infos findest du unter: www.snowlive.ch<br />

Interessierte Amateure und ambitionierte<br />

Hobbyfilmer aufgepasst: Anfangs Februar<br />

<strong>2011</strong> wird mit dem SNOWLIVE Video<br />

Contest der grösste Videowettbewerb<br />

für Wintersportler lanciert. Ins Leben gerufen<br />

durch die Videoacademy und Sony, soll<br />

der Wettbewerb Skifahrern und Snowboardern<br />

die Freude am Filmen vermitteln. Also,<br />

pack deine Kamera ein, ab auf die Piste, den<br />

Park oder ins Backcountry und fang deine<br />

besten Momente ein. Immer gemäss dem<br />

Moto: film your style – style your film! Videos<br />

können ab Februar <strong>2011</strong> eingereicht<br />

werden. Anschliessend werden die eingesandten<br />

Kurzfilme über die Online Plattform<br />

veröffentlicht. Die Gewinner werden<br />

über das Publikums-Voting, eine Beurteilung<br />

durch die Jury und über das Los ermittelt.<br />

Neben Ehre und Ruhm winken den<br />

Auserkorenen jeweils ein Video Workshop<br />

der besonderen Art sowie eine Handycam<br />

der neusten Generation.<br />

Das Motto: Zeige uns in Deinem eigenen<br />

Video, was Du drauf hast. Lade Deinen<br />

Film (60 Sekunden) bis zum 31. März<br />

<strong>2011</strong> auf die Online-Plattform und stelle<br />

Dich dem Auswahlverfahren. Dabei kannst<br />

Du nur gewinnen: Ruhm, Ehre und attraktive<br />

Preise.


Freizeitspass und urbane Eleganz<br />

treffen sich im BMW X3<br />

25<br />

Publireportage: BMW (Schweiz) AG<br />

Fotos: BMW<br />

Die zweite Generation des<br />

Sports Activity Vehicle BMW X3<br />

versinnbildlicht in idealer<br />

Weise die Vielseitigkeit dieses<br />

Fahrzeugkonzepts. Neues<br />

Design, sportliche Formen, hochwertige<br />

Materialien sowie<br />

grössere Abmessungen steigern<br />

das Fahrvergnügen und die<br />

Effizienz gegenüber dem Vorgänger<br />

nachhaltig.<br />

Noch vor etwa 15 Jahren musste man<br />

sich eigentlich gleich mehrere Fahrzeuge<br />

leisten, wenn für jede Lebenssituation ein<br />

ideales Gefährt bereitstehen sollte. Doch<br />

dann entdeckte die Autoindustrie ein neues<br />

Fahrzeugkonzept mit ausreichend Platz, hoher<br />

Funktionalität und traktionssicherem<br />

Allradantrieb. Und BMW vermochte schon<br />

mit der ersten Generation des X3 diese Idee<br />

unter den markentypischen Vorzeichen der<br />

Fahrfreude und Umweltfreundlichkeit erfolgreich<br />

zu interpretieren.<br />

Stilvoll und souverän<br />

auf jedem Parkett<br />

Ob auf dem Weg zum Business-Meeting<br />

oder ins Familienwochenende: Der neue<br />

BMW X3 verbindet Eleganz und Alltagstauglichkeit.<br />

Licht und Schatten auf seinen<br />

gewölbten Flächen bringen Attraktivität ins<br />

Spiel; BMW typische Designelemente wie<br />

die leicht angewinkelten Doppelscheinwerfer<br />

und die horizontalen Leuchtkörper in den<br />

Heckleuchten sorgen für Markenidentität.<br />

Funktionalität und<br />

Komfort für entspanntes<br />

Ankommen<br />

Punkto Variabilität bietet der X3 die<br />

Qualitäten eines Familienkombis: Die<br />

Rücklehne der Fondbank kann im Verhältnis<br />

40:20:40 geteilt umgelegt werden. Zahlreiche<br />

Ablagen und Staufächer bieten genug<br />

Platz für persönliche Dinge. Das Zentraldisplay<br />

für Navigation, Entertainment und<br />

Fahrzeugkonfiguration mit 8,8 Zoll Bilddiagonale<br />

rückte blendgeschützt und gut einsehbar<br />

in die Instrumententafel.<br />

Leistungs- und traktionsoptimierte<br />

Antriebe<br />

Im geräumigen Allradler sind geringer<br />

Verbrauch und Umweltfreundlichkeit<br />

von grosser Bedeutung. Der neue BMW X3<br />

verbindet beides und bietet verschiedene<br />

Diesel- und Benziner-Motorisierungen an.<br />

Erstmals kommt eine Achtgang-Automatik<br />

zum Einsatz, die kurze Schaltzeiten und<br />

sanfte Gangwechsel bietet. Eine Fahrstabilitätsregelung<br />

und das ebenfalls neu konzipierte<br />

Fahrwerk mit optionaler Dämpferregelung<br />

sorgen dafür, dass der BMW X3<br />

sich ebenso sportlich wie auch traktionssicher<br />

bewegen lässt.<br />

Umweltfreundlichkeit<br />

wird gross geschrieben<br />

Zahlreiche EfficientDynamics-Massnahmen<br />

senken trotz gesteigerter Fahrleistungen<br />

den Verbrauch des neuen BMW X3<br />

erheblich. Eine Stopp-Start-Automatik stellt<br />

den Motor beim Halt am Rotlicht ab und<br />

startet ihn bei Grün automatisch wieder.<br />

Bremsenergie-Rückgewinnung und rollwiderstandoptimierte<br />

Reifen tragen neben den<br />

auf Effizienz getrimmten Motoren ebenso<br />

zur Verbrauchsreduktion bei. Denn umweltschonende<br />

Mobilität gehört zu den Kundenerwartungen<br />

eines BMW Kunden.<br />

Bild oben:<br />

Sicheres Fahrgefühl<br />

auch auf Schnee.<br />

Bild links:<br />

Der neue BMW X3<br />

verbindet Eleganz<br />

und Alltagstauglichkeit.


26<br />

Das Abenteuer eingetauscht<br />

Bild: «Immer in<br />

Bewegung sein»,<br />

Familie Buchs.<br />

Personen von l. nach r.:<br />

Simon u Nick Buchs,<br />

Eric Pyrolle<br />

und Marc Flageul<br />

Text: Matthias Raaflaub<br />

Foto: Nik Buchs<br />

Nik und Simon Buchs präsentieren auf dem Wasserngrat<br />

Berghüttenküche mit Anspruch. Seit sie von 3’000<br />

auf 2’000 Meter über Meer umgezogen sind, haben sie<br />

im Winter auch regelmässig geöffnet.<br />

Es «hudlet» wieder einmal im <strong>Saanenland</strong>.<br />

Und erst recht auf dem Gipfel der<br />

Wasserngrat auf 1940 Meter über Meer.<br />

Selbst auf der Türkante des Berghauses<br />

liegt Neuschnee.<br />

Erfahrungen<br />

mitgenommen<br />

Anders als die wenigen Skifahrer, die<br />

um den Mittag ins Bergrestaurant geflohen<br />

sind, lassen sich Nik und Simon Buchs davon<br />

nicht mehr beeindrucken. Schliesslich haben<br />

die Wirte ihre Gäste auch schon in ruppigerem<br />

Gebiet empfangen. Während acht<br />

Jahren im «Refuge» auf dem Diablerets-Gletscher.<br />

In einer spärlichen Baracke. Auf 3ʼ000<br />

Metern den Elementen ausgeliefert.<br />

Öffnet der Gast die Türe zum Berghaus,<br />

heisst ihn das Haus noch vor dem Servicepersonal<br />

willkommen. Das Bergrestaurant<br />

ist behutsam eingerichtet, das Holzinterieur<br />

stimmungsvoll beleuchtet. Den<br />

kleinen Salon erhellt das Feuer aus dem<br />

Cheminée. Fünf Jahre ist es her, seit Küchenchef<br />

Nik und Innendekorateur Simon<br />

Buchs vom «Refuge» auf die «Wassern» gezügelt<br />

sind. Damit haben die Brüder ein<br />

Stück Abenteuer gegen mehr Stabilität getauscht.<br />

«Auf dem Gletscher lernst du, flexibel<br />

zu sein», sagt Nik Buchs rückblickend.<br />

Wo das Wetter von Tag zu Tag bestimmt, ob<br />

der Herd angeworfen und der Weisswein<br />

kaltgesellt werden kann, komme man gar<br />

nicht zurecht, wenn man mit dem Unerwarteten<br />

nicht umgehen könne.<br />

Konstantes Taktgefühl<br />

Nicht jeder wäre dem aussergewöhnlichen<br />

Projekt gewachsen gewesen. Nicht<br />

umsonst klingt ihr Bericht davon so, als<br />

käme er von zwei Alpinisten. Und dennoch:<br />

Nik und Simon sind ruhige Typen. Bei den<br />

beiden findet man weder einen aufgeregten<br />

Eventgeist, noch eine überhebliche Haute-<br />

Cuisine-Manière. Stattdessen stellen sie<br />

gerne klar, dass sie auch nur mit Wasser kochen,<br />

auch wenn darum auch schon einmal<br />

heisse Luft gemacht wird. «In der Gastronomie<br />

geht es um Gastfreundschaft», sagt Nik<br />

Buchs. Ob auf 3ʼ000 oder 2ʼ000 Höhenmetern,<br />

das spiele keine Rolle. Hauptsachte,<br />

der Gast fühle sich wohl.<br />

Immer wieder<br />

überzeugend<br />

Ihr jetziger Arbeitsplatz ist das beste<br />

Zeugnis. Trotz der stilvollen Ausstattung<br />

und dem Sinn für Details und das Schöne,<br />

findet der Gast auf der Mittagskarte des<br />

Berghauses gutbürgerliche Speisen wie<br />

Pouletschenkel, Berner Platte oder Rösti<br />

mit Bratwurst. Trotz? Nik scheut sich nicht,<br />

sein Angebot als «Regionale Berghüttenküche»<br />

zu umschreiben. Warum sollte er auch.<br />

Schliesslich weiss er, was dahinter steckt:<br />

«natürliche Grundformen und topfrische<br />

Spitzenprodukte.»<br />

Die Berghütten-Gastronomie habe zu<br />

Unrecht einen schlechten Ruf, sagt er. Nik


Buchs weiss deren Einfachheit zu schätzen.<br />

Er pflege ihre «Traditio», wie er sagt. Dennoch<br />

nimmt sich der 37-Jährige die Freiheit,<br />

den Gästen Tag für Tag eine neue Auswahl<br />

an Hauptgängen zu präsentieren. Schmecken<br />

soll es im Berghaus dem Gourmet<br />

ebenso wie der Familie. Ihr Publikum sehen<br />

die Brüder Buchs in erster Linie wie sich<br />

selbst. Als «Genussmenschen».<br />

Bild: Tradition und Moderne – eine einmalige<br />

Kombination an einem wunderschönen Ort.<br />

Umfassendes<br />

Sinneserlebnis<br />

Auf dem Wasserngrat setzen Nik und<br />

Simon das Konzept «Art & Food» fort, mit<br />

welchem sie vor neun Jahren in die Selbstständigkeit<br />

gestartet sind. Von einer langen<br />

Asienreise heimgekehrt, war es beiden nicht<br />

danach, sesshaft zu werden. «Wir wollten<br />

unseren Job dort verrichten, wo es sich gerade<br />

ergeben würde. Immer in Bewegung<br />

sein», sagt Simon Buchs. So verbanden sie<br />

ihre Talente zu einem neuen Geschäftsmodell,<br />

einem Event-Catering ohne Restaurant.<br />

Wo immer eine Anfrage kam, reisten die<br />

Brüder hin, um ihre Zelte aufzuschlagen.<br />

Das «Refuge» auf dem Gletscher war ein<br />

erster stationärer Ableger der Idee, mitinitiiert<br />

vom Schönrieder Event-Unternehmen<br />

«Experience.» Auch die Werke des Vaters<br />

Herbert, Künstler mit Atelier in Saanen,<br />

fanden in der Idee Eingang. Seither organisiert<br />

der Familienbetrieb regelmässig gemeinsame<br />

Anlässe oder Vernissagen. Auch<br />

das Berghaus Wasserngrat schmücken Bilder<br />

von Herbert Buchs.<br />

Was braucht es<br />

zum Erfolg?<br />

Bereits planen Simon und Nik den<br />

nächsten Streich: In Saanen wollen sie einen<br />

Ganzjahres-Betrieb eröffnen. Werden die<br />

rastlosen Brüder nach ihren Abenteuern sesshaft?<br />

«Einen festen Betrieb sein Eigen<br />

nennen zu können, hat seine Vorteile», sagt<br />

Simon. «Man kann seine Arbeit täglich pflegen.»<br />

«Marktpositionierung», auch so ein<br />

Wort, das die Buchs-Brüder im Gegensatz<br />

zu manchen Branchenkollegen nicht in den<br />

Mund nehmen. «Konkurrenz belebt das Geschäft»,<br />

sagt Nik. Und das meint er ernst:<br />

«Das <strong>Saanenland</strong> hat auf kleinstem Raum<br />

eine aussergewöhnlich gute Gastronomie.<br />

Und überdies das Glück, ein Publikum zu<br />

bedienen, das das Schöne und Gute zu<br />

schätzen weiss.» Nik und Simon Buchs<br />

glauben, dass es zum Erfolg nichts Verrücktes,<br />

nur gute Qualität braucht. Die kleine,<br />

aber feine Karte im Berghaus spiegelt<br />

ihre Philosophie. «Die am wenigsten erfolgreiche<br />

Speise fällt jedes Jahr aus dem Angebot»,<br />

erklärt Nik. Und so behauptet dort bis<br />

heute auch die asiatische Suppe ihren Platz<br />

neben der Rösti.<br />

Das Zelebrieren<br />

der Vielfalt<br />

27<br />

Text: Kommentar von<br />

Christiane Zingre<br />

zur Zukunft der Schulen<br />

im Saaneland<br />

Kinder und Jugendliche haben hier im<br />

<strong>Saanenland</strong> ein wunderbares Aufwachsen.<br />

Die Region bietet viele Möglichkeiten, seine<br />

sportlichen und musikalischen Fähigkeiten<br />

weiter zu entwickeln. Auch die Jugendarbeit<br />

Saanen trägt viel zur Freizeitgestaltung für Jugendliche<br />

bei. Mein Blick aber schweift in die<br />

Zukunft: Wie wird die Erziehung und Bildung<br />

von Morgen aussehen? Bereits heute kennen<br />

wir das Problem der Klassenschliessungen<br />

mangels Kinder. Politische Parteien machen<br />

sich stark, damit die Schulhäuser nicht vollends<br />

geschlossen werden. Doch andererseits<br />

müssen so einige Schulen Klassen mit über 26<br />

Kindern in mehrstufigem Unterricht führen.<br />

Da bleibt die Frage, ob die Chancengleichheit<br />

noch gewährt ist? Angesichts der weiteren,<br />

noch bevorstehenden Klassenschliessungen,<br />

sollte man doch unseren Kinder zu liebe endlich<br />

eine richtige Lösung finden und dementsprechend<br />

handeln.<br />

Das neueröffnete Jugendzentrum zeigt<br />

auf, dass ein gemeinsames Anpacken für Begeisterung<br />

bei Jung und Alt sorgt. Dies muss<br />

auch Ziel der Schule von Morgen werden. Die<br />

heutige Gesellschaft hat das Potential der Gemeinschaft<br />

vergessen. «Wir» packen gemeinsam<br />

an. Die eigenen Interessen müssen für das<br />

Allgemeinwohl Platz machen. So hoffe ich,<br />

dass in nicht allzu ferner Zukunft das <strong>Saanenland</strong><br />

seine Schulen zusammenlegt und so in<br />

den Besitz eines einzigen Schulhauses kommt.<br />

Ein Schulhaus, in dem das Wir und die Vielfalt<br />

stark sind. Alle ziehen am gleichen Strang.<br />

Kinder lernen primär das, was man ihnen vorlebt.<br />

Klein und Gross könnten sich gegenseitig<br />

unter die Arme greifen. Das Akzeptieren der<br />

Vielfalt kann zum Kapital der Region <strong>Saanenland</strong><br />

werden. Lehrpersonen von gestern unterrichten<br />

Kinder von Heute für das Morgen –<br />

setzen wir diesem veralteten System ein Ende<br />

und gestalten die Zukunft zusammen, Kinder,<br />

Jugendliche, Lehrpersonen und Eltern aus<br />

dem Saaneland, alle an einem Ort.


High Fly – das Fest<br />

der Überflieger<br />

Februar 1999, am Rande eines Boardercross-<br />

Events auf dem Gstaader Hausberg Eggli: 120 Schaulustige<br />

sehen zu, wie eine Handvoll Snowboarder auf einer<br />

Quarterpipe ihre Sprünge vollführt. Der Event heisst<br />

«High Fly». Die jungen Initianten Guido van Meel, Steve<br />

Walker, Simon Bolton und Oliver Waser haben zu diesem<br />

Zeitpunkt noch keine Ahnung davon, dass sich ihr<br />

Projekt dereinst selbst zum Überflieger entwickeln wird.<br />

Inzwischen musste das «High Fly» längst den<br />

Austragungsort vom Eggli zur Talstation verlegen. Aus<br />

Platzgründen. Denn was als Fest für junge Leute aus der<br />

Region begann, gehört heute zu den prägendsten Sportanlässen<br />

der Region:<br />

An die hundert Fahrer aus ganz Europa messen<br />

sich jedes Jahr im Februar in Akrobatik und Wagemut,<br />

jagen mit ihren Boards, Skiern, Motorrädern und Gleitschirmen<br />

über die Köpfe von mehreren Tausend Zuschauern<br />

hinweg.<br />

Mitorganisator Guido van Meel ist selbst angefressener<br />

Snowboarder und weiss, wie das «High Fly»<br />

vom regionalen Anlass zum Publikumsmagnet mit nationaler<br />

Anziehungskraft werden konnte: «Die Stimmung<br />

ist einzigartig. Die Partys im Anschluss an die Wettkämpfe<br />

haben inzwischen einen Ruf, der weit übers<br />

<strong>Saanenland</strong> hinausreicht.» Eine Party, die sich auch die<br />

Gstaader Jugend nicht entgehen lassen will: An die hundert<br />

junge freiwillige Helferinnen und Helfer sorgen jedes<br />

Jahr dafür, dass der Event ein Erfolg wird. «Wir sind<br />

in Gstaad gut aufgehoben. Nicht nur die vielen Volunteers,<br />

sondern auch das lokale Gewerbe tragen den<br />

Event mit», sagt van Meel. Gegen oben hin scheinen<br />

dem «High Fly» also keine Grenzen gesetzt. Der Event<br />

ist allerdings schon heute kaum an Dramatik zu überbieten:<br />

Als wäre die Luftakrobatik für die Zuschauer nicht<br />

schon aufreibend genug, sorgt eine Feuerwerkshow nebenbei<br />

noch für den gewissen Knalleffekt.


30<br />

Die Zukunft mitgestalten<br />

Text: Matthias Raaflaub<br />

Foto: Marco Felix<br />

Im gleichen Masse, wie der Wettbewerb<br />

der europaweiten Tourismusdestinationen<br />

wächst, schwindet die Bedeutung<br />

der einzelnen Kurorte. Gstaad reisst allein<br />

auch für das Berner Oberland keine Stricke<br />

mehr. Der Gast mag die Exklusivität seines<br />

Gstaader Hotels schätzen, seine Lieblingspiste<br />

führt aber vielleicht nach Zweisimmen.<br />

Denkt man in der Grösse des Skigebiets,<br />

ist das längst klar. Doch um in<br />

Zukunft zu bestehen, muss das Tourismusgebiet<br />

weiter wachsen. Und so müssen sich<br />

auch das Obersimmental und das Pays<br />

d’Enhaut fragen, welche Rolle sie in einer<br />

grösseren Region, die sich vom Genfersee<br />

bis nach Boltigen erstrecken könnte, spielen<br />

wollen. Es wäre nicht erstaunlich, wenn<br />

das <strong>Saanenland</strong> auch in jenen grösseren<br />

Text: Kommentar von<br />

Matthias Raaflaub<br />

zur künftigen Tourismus-<br />

Entwicklung<br />

im <strong>Saanenland</strong>.<br />

Er ist in Schönried aufgewachsen<br />

und<br />

studierte in Fribourg<br />

und Bern Geschichte<br />

und Kommunikations-Wissenschaften.<br />

Grenzen einen Führungsanspruch unter den<br />

einzelnen Destinationen verteidigen könnte.<br />

Es waren die Bauern, welche zu Beginn des<br />

20. Jahrhunderts mit Herbergen und als Skilehrer<br />

die ersten Alpintouristen ins <strong>Saanenland</strong><br />

einluden. Sie starteten die jahrelangen<br />

Bemühungen, Gstaad internationales Renomee<br />

zu verschaffen. Der Mut, die Kreativität,<br />

die Entschlossenheit und die Geduld<br />

jener Anfänge ist auch dem heutigen Tourismus<br />

im <strong>Saanenland</strong> noch Fundament.<br />

Jene Strukturen machen möglich, dass sich<br />

Kreativität und Innovation in der Region regelmässig<br />

mit Erfolg bezahlt machen: Ein<br />

äusserst fruchtbarer Boden für die Entwicklung<br />

des ganzen Berner Oberlands.<br />

Doch die Idee einer grösseren Region<br />

bleibt nur Vorstellung, solange sich das<br />

Obersimmental und das <strong>Saanenland</strong> in den<br />

Haaren liegen. Dabei wird gerade bei den<br />

vor kurzem hart geführten Politdisskussionen<br />

offensichtlich, dass das Obersimmental<br />

und das <strong>Saanenland</strong> gescheitert sind,<br />

eine Vision für die eigene Region zu schaffen.<br />

Verloren hat am Ende der Tourismus.<br />

Das legt die echte Schwierigkeit zur Einigkeit<br />

offen: Der Profit aus den Winter- und<br />

Sommergästen kommt nicht ohne persönliche<br />

Opfer.<br />

Doch auch wer zu Gunsten des Tourismus<br />

seine eigenen Interessen zurücksteckt,<br />

kann gewinnen. Nur vielleicht nicht sofort.<br />

Eine Tourismusregion, welche so lokal geprägt<br />

ist wie das <strong>Saanenland</strong>, muss die heikle<br />

Balance finden zwischen Eigenheit und<br />

Angebot. Zwischen bewahren und vermarkten.<br />

Zwischen geben und nehmen.<br />

Dass es dabei nicht ganz zum Rechten<br />

steht, machte ein alarmierendes Signal Ende<br />

April 2009 deutlich. 80 Jugendliche setzten<br />

ihre Unterschrift unter einen offenen Brief,<br />

der sich gegen den «Ausverkauf der Heimat»<br />

stellte. Das dortige Interesse an wohlhabenden<br />

und exklusiven Gästen sorgt insbesondere<br />

in Gstaad dafür, dass die Jugend<br />

kaum noch Orte findet, wo sie etwa zu zahlbaren<br />

Preisen ausgehen kann. Die, verglichen<br />

mit Interlaken oder Davos, bewahrte<br />

Ursprünglichkeit und Ruhe macht Gstaad<br />

zum Magneten für wohlhabende Gäste. Es<br />

gibt keine Alternative, als dass sich der<br />

Saaner Tourismus langfristig auf diese Stärke<br />

stützen muss.<br />

Auch im Tourismus spricht man heute<br />

von Nachhaltigkeit. Doch was ist diese<br />

Nachhaltigkeit ohne Jugend? In einer dynamischen<br />

und weiterhin kreativen Tourismusregion<br />

müssen Junge Leute eine bedeutsamere<br />

Rolle spielen als sie dies heute tun<br />

können. Nur, wenn sich auch sie mit der Region<br />

identifizieren, sich dort zuhause fühlen<br />

können, werden sie bereit sein, an der Zukunft<br />

des Tourismusgebiets mitzuarbeiten.


Die schönsten Momente im Schnee,<br />

festgehalten mit der Canon IXUS 1000 HS<br />

31<br />

Publireportage: artikuliert.ch / Canon<br />

Foto: Canon IXUS 1000 HS<br />

Zum 10-jährigen Jubiläum<br />

seiner eleganten IXUS-Digitalkameras<br />

präsentiert Canon<br />

die bemerkenswerte IXUS<br />

1000 HS. Sie eignet sich besonders<br />

für Winteraufnahmen in<br />

den Schweizer Alpen.<br />

Ganz in bewährter IXUS-Tradition<br />

beherbergt die ungemein kompakte Kamera<br />

eine Reihe innovativer Leistungsmerkmale.<br />

Mit ihrem schlanken Gehäuse passt sie<br />

bequem in jede Hand-, Jacken- oder Hosentasche.<br />

Schwung auf der Piste<br />

Das leistungsstarke Objektiv beherbergt<br />

ein 10-fach optisches Zoom, der Bildstabilisator<br />

reduziert Verwacklungsunschärfen.<br />

Schwierige Lichtverhältnisse im Schnee<br />

können jederzeit ausgeglichen werden - ideal<br />

für gestochen scharfe Aufnahmen. Reihenaufnahmen<br />

halten schnelle Motive mit<br />

maximaler Detailgenauigkeit fest. So kann<br />

jeder wichtige Moment problemlos festgehalten<br />

werden, beispielsweise der dynamische<br />

Schwung auf der Piste, eine lustige<br />

Handbewegung oder der optimale Gesichtsausdruck.<br />

Bei 8,8 Bildern pro Sekunden ist<br />

garantiert das richtige dabei. Auf der Suche<br />

nach dem Idealbild hilft die Kamera mit –<br />

das erspart zeitraubendes Navigieren durch<br />

Hunderte ähnlicher Bilder.<br />

Personen und<br />

Landschaften<br />

Tolle Aufnahmen sind mit diversen<br />

kreativen Aufnahmemodi leicht gemacht<br />

und ein echtes Vergnügen. Der Fischaugen-<br />

Effekt beispielsweise sorgt speziell bei Personen-<br />

und Landschaftsaufnahmen für überraschende<br />

Resultate. Praktisch ist auch der<br />

intelligente Selbstauslöser. Ideal, wenn der<br />

Fotograf mit auf das Bild möchte. Neu: Auf<br />

Wunsch ist die Auslösung erst aktiviert,<br />

nachdem die Kamera ein neues Gesicht, ein<br />

Lächeln oder Zwinkern erkennt. SD-Karten<br />

bis zu zwei Terabyte ermöglichen das Speichern<br />

Tausender Bilder vor Ort.<br />

Einsteiger und Profis<br />

Die IXUS 1000 HS bietet auch Einsteigern<br />

das richtige Mass an Komfort.<br />

Im intelligenten Auto-Modus wählt sie automatisch<br />

die für die Aufnahme am besten<br />

geeignete Einstellung und unterscheidet bis<br />

zu 28 verschiedene Situationen. Das ist derzeit<br />

die höchste Zahl an erkannten und angezeigten<br />

Motivkategorien auf dem Markt.<br />

Die intelligente Blitzbelichtung ist ebenfalls<br />

Bestandteil der Automatik und steuert die<br />

Blitzintensität unter Berücksichtigung der<br />

Aufnahmesituation. Harte Schatten werden<br />

Bild: Bei 8,8 Bildern pro Sekunden<br />

ist garantiert das richtige dabei.<br />

in einem Gesicht erkannt und durch den<br />

Korrekturblitz ausgeleuchtet.<br />

548.– Franken<br />

Erhältlich in den Farbausführungen<br />

Silber, Braun und Pink ist die IXUS 1000<br />

HS die zweite IXUS mit dem innovativen<br />

Canon-HS-System und kombiniert einen<br />

hochempfindlichen 10-Megapixel-CMOS-<br />

Sensor und den leistungsstarken DIGIC-4-<br />

Bildprozessor für überzeugende Bildqualität<br />

und hohe Aufnahmegeschwindigkeit.<br />

Die IXUS 1000 HS ist im Einzelhandel<br />

ab 548.– erhältlich. (UVP inkl. MwSt.<br />

Irrtümer und technische Änderungen vorbehalten.)


32<br />

Ein von der Natur<br />

beherrschtes Königreich<br />

Text: artikuliert.ch<br />

Bilder: Marco Felix<br />

Willi Romang ist SAC-Hüttenwart<br />

auf dem Wildhorn.<br />

Aus Schnee kocht er im Frühjahr<br />

das erforderliche Wasser,<br />

Nachschub kommt auf dem<br />

Rücken der Pferde.<br />

Den Winter verbringt er als<br />

Skilehrer im Tal.<br />

Eine ganz besondere Aufmunterung ist<br />

jeweils im Sommer das morgendliche Alpenpanorama.<br />

Willi Romang geniesst es jedes<br />

Mal, wenn bereits um 5.40 Uhr die Sonne<br />

aufgeht. Dann haben seine Gäste längst gefrühstückt,<br />

sind unterwegs auf die Bergspitzen.<br />

Zumindest die normalen Gäste der<br />

Wildhorn-Hütte. Denn: «SAC steht für Bergsteiger»,<br />

erklärt Willi Romang. Während er<br />

genüsslich ein Bier trinkt.<br />

Jetzt, in der Wintersaison, kann der<br />

55-Jährige Saanenländer durchatmen. Er arbeitet<br />

als Skilehrer im Tal, ist in der Nähe<br />

der Familie. Sobald die Temperaturen etwas<br />

wärmer werden, der Föhn durchs Tal zieht<br />

und die ersten Skitouren-Gänger den Frühling<br />

erobern, bricht er auf zur Wildhornhütte.<br />

Und schaut zum Rechten. Im März und April<br />

ist dabei der Schnee noch einer der treuesten<br />

Gäste, das ganze Gebiet weiterhin eingedeckt,<br />

was Willy Romang zur planmäßigen<br />

Wasserzufuhr nutzt. Schaufelweise kommt<br />

der Schnee in die Pfannen, wird auf dem<br />

Herd geschmolzen, aufgekocht und dann zu<br />

Suppe, Kaffee oder Polenta weiter verarbeitet.<br />

«Mit der Säge schneide ich Blöcke, die<br />

vor dem Fenster gelagert werden», erklärt<br />

der Hüttenwart. Erneut am Bier nippend<br />

meint er, bevor er weiterfährt: «Ich bin übrigens<br />

der Willi. Alle nennen mich so. Sie können<br />

mir ruhig Du sagen.»<br />

Es ist wie ein eigenes Königreich da<br />

oben, auf der Wildhornhütte, eingebettet «in<br />

dieser lieblichen Gegend – mit den Dreitausendern<br />

im Hintergrund. Das ist einfach fantastisch.»<br />

Willi ist «im Grossen und Ganzen<br />

mit den Gästen zufrieden», die ihn besuchen.<br />

Die meisten sind unkompliziert. Übernachtet<br />

wird unter Duvets oder in Schlafsäcken,<br />

die Matratzen bleiben die gleichen. «Die<br />

Hygiene ist auch dadurch gewährleistet,<br />

Bild: «Pünktlich um<br />

19.00 Uhr wird<br />

gegessen», SAC Hüttenwart<br />

Willi Romang.<br />

dass jeder sein eigenes Pyjama oder den<br />

Trainer mitbringt.» Darin wird geschlafen.<br />

96 Plätze hat die Wildhornhütte insgesamt,<br />

in der sommerlichen Hochsaison sind diese<br />

heiss begehrt. 3800 Gäste beherbergt Willi<br />

durchschnittlich jedes Jahr. 2009 erzielte er<br />

einen Umsatzrekord, danach wollten viele<br />

Bergsteiger die neue Monte Rosa Hütte in


Zermatt erkunden, weshalb die Besucherzahlen<br />

2010 zurückgingen. Aber Willi bleibt<br />

zuversichtlich: «Wenn dieser Boom vorbei<br />

ist, legen wir hier wieder zu.»<br />

Im Winter empfiehlt er die Ski-Abfahrt<br />

nach Sion. «Eine wunderbare Route.» Im<br />

Sommer sei die «Tour de Wildhorn» besonders<br />

zu empfehlen oder die Wanderung nach<br />

Lenk. Willi beginnt seinen Tag jeweils um<br />

4.00 Uhr in der Früh, serviert das stärkende<br />

Hütten-Frühstück eine Stunde später und<br />

geht dann hie und da gleich selber auf das<br />

Wildhorn. «Aber erst, wenn alle Gäste gegessen<br />

haben.» An andern Tagen ist er ununterbrochen<br />

mit den Hüttenaufgaben beschäftigt.<br />

Erst um 22.00 Uhr ist Lichterlöschen. Am<br />

liebsten kocht er am frühen Abend eine Suppe<br />

und Polenta. Dann bereitet er ausserdem<br />

meist Fleisch, Salat und einen Dessert zu.<br />

«Und pünktlich um 19.00 Uhr wird gegessen»,<br />

erklärt Willi.<br />

Seit acht Jahren ist er nun auf der<br />

Wildhornhütte, kürzlich hat er angebaut.<br />

Mit Steinen aus dem nahegelegen Steinbruch,<br />

Holz von einer Tanne die hochgeflogen<br />

wurde und ein paar Eimer Sand. «Im<br />

neuen Holzschopf haben wir etwas Platz<br />

schaffen können, aber noch immer ist alles<br />

sehr eng.» Einmal wöchentlich kommen<br />

Nahrung und die wichtigsten Versorgungsmittel<br />

per Helikopter. Solange wartet das<br />

Leergut auf den Abtransport. Wenn immer<br />

möglich geht Willi selber im Tal einkaufen<br />

und richtet die grosse Lieferung auf einem<br />

Tuch für den Helikopter-Flug. Unterstützt<br />

wird der Transport auch von der Armee.<br />

Zum Teil mit Pferden: Getränke, Essen,<br />

Heizöl, Gas. Dennoch möchte Willi in naher<br />

Zukunft vergrössern. «Nicht ein Berghotel<br />

werden. Aber den gestiegen Ansprüchen der<br />

Gäste gerecht werden.»<br />

Als Hüttenwart ist Willi auch für das<br />

Verarzten von kleinen Wunden zuständig.<br />

«Wir helfen, wo wir können», sagt Willi. Es<br />

gab aber auch schon Momente, da kam jede<br />

Hilfe zu spät. Wenn Bergsteiger abstürzen,<br />

ihr Leben lassen, dann kehren selbst für einen<br />

erfahrenen Berggänger stille Augenblicke<br />

ein, die Zeit wird zum unendlichen<br />

Begleiter. Als Hüttenwart wird man mit<br />

einem solchen Ereignis unweigerlich 33<br />

konfrontiert. Meistens waren die Verunfallten<br />

kurz davor noch Gäste in einer<br />

SAC-Hütte.<br />

Eine Übernachtung auf dem Berg kostet<br />

um die 60 Franken, für SAC und andere<br />

Mitglieder von anerkannten Vereinigungen<br />

gelten Spezialpreise. Die Wildhornhütte gilt<br />

als nicht besonders gefährlich. Sie ist auch<br />

ideal für Familenwanderungen. Klettern ist<br />

nur bei wenigen Routen vorgesehen. Auf dem<br />

Schnidejoch sind in den letzten Jahren immer<br />

wieder Relikte aus der Steinzeit aufgetaucht:<br />

Pfeil und Bogen, ein Stück einer Lederhose,<br />

Münzen und Schmuck. In einem solchen Fall<br />

rät Willi, den archäologischen Dienst zu kontaktieren,<br />

«die sind ganz interessiert, was da<br />

sonst noch alles zum Vorschein kommt.» Die<br />

Wildhornhütte ist von Mitte März bis jeweils<br />

Mitte Oktober geöffnet.


Bild: In den von Simon<br />

Bolton organisierten<br />

Lagern wird das<br />

Fahren abseits der<br />

Piste erlernt.<br />

Freeride-camps.ch<br />

Text: Daniel von Grünigen<br />

Foto: freeride-camps.ch<br />

Eine Initiative aus dem<br />

<strong>Saanenland</strong> für die ganze<br />

Alpenwelt.<br />

Simon Bolton, selbst mit Freunden auf<br />

den Berg gehen und dann seine<br />

Spuren in verschneite Hänge ziehen.<br />

Respektvoll die Natur geniessen, mit den<br />

Elementen spielen. Oder einfach ein<br />

gemeinsames Erlebnis mit Freunden in<br />

der Natur – kann man so die Faszination<br />

Freeriden umschreiben?<br />

Ja, wahrscheinlich schon.<br />

Du bist ausgebildeter Bergführer und<br />

bietest dieses Jahr zum ersten Mal<br />

die freeride-camps.ch an, als «Erlebnisurlaub<br />

der natürlichen Art».<br />

Welches Motto steckt hinter dem<br />

noch jungen Projekt?<br />

Freeriden mit Freunden und dabei von den<br />

Bergführen noch etwas lernen. Als Teilnehmer<br />

wünschen wir uns vor allem junge oder<br />

junggebliebene Freerider, die eine grosse<br />

Motivation für ein Erlebnis-Camp mitbringen<br />

und noch etwas dazu lernen möchten.<br />

Man sagt, wer es einmal gemacht hat,<br />

der wird davon nicht mehr losgelassen.<br />

Viele Wintersportler spüren ein<br />

unbändiges Verlangen nach Fahren<br />

abseits der präparierten Pisten,<br />

nahe an der Natur. Besonders bei Neuschnee.<br />

Es ist aber auch teilweise mit<br />

Risiko verbunden.<br />

Die freeride-camps.ch bilden die Grundlage<br />

für risikobewusstes und selbständiges Fahren<br />

und Verhalten mit Schneesportgeräten<br />

in den Bergen, abseits von den gesicherten<br />

Pisten. Die Teilnehmer werden in Theorie<br />

und Praxis ausgebildet. Das Theoretische<br />

wird dann direkt im Gelände vor Ort angewandt.<br />

Kombiniert mit viel Freeridevergnügen,<br />

bilden wir das Können und Wissen der<br />

Teilnehmer weiter. Aber klar: Wie in jeder<br />

Sportart, besteht auch beim Freeriden stets<br />

ein Restrisiko, das nicht zu unterschätzen<br />

ist. Was man zu beachten hat, lernt man in<br />

unseren Camps.<br />

Wie bist Du eigentlich auf die<br />

Idee gekommen, daraus ein Business<br />

zu machen?<br />

Das war als Bergführer und begeisterter<br />

Freerider naheliegend.<br />

Wo führst Du die freeride-camps.ch<br />

überall durch?<br />

Angefangen in Gstaad, finden die Camps in<br />

Davos, Arolla und les Diablerets statt – damit<br />

verbunden ist der Wille, den Gedanken in<br />

verschiedene Kantone zu tragen: Graubünden,<br />

Waadt, Wallis und Bern. Nächstes Jahr<br />

sollen noch weitere Regionen dazukommen.<br />

Welche?<br />

Das verraten wir noch nicht…<br />

Impressum<br />

<strong>Snowtimes</strong><br />

«das Wintermagazin»<br />

Auflage: 10’000<br />

Chef Redaktion:<br />

Daniel von Grünigen,<br />

Redaktion:<br />

Matthias Raauflaub,<br />

Hanna Jordi,<br />

Cristiane Zingre<br />

Fotos: Marco Felix,<br />

Anja Tanner<br />

Grafik:<br />

Dominic Rechsteiner<br />

Herausgeber:<br />

Marco Meyer, Martin<br />

Fuchs<br />

Inseratemöglichkeit:<br />

www.snowtimes.ch<br />

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exklusiv heisst: reserviert f‹r menschen,<br />

die das besondere zu schƒtzen wissen.<br />

exklusiv heisst: nur f‹r sie.<br />

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